DE19858950A1 - Vorrichtung zum extrakorporalen Stoff- und Gasaustausch von Blut - Google Patents
Vorrichtung zum extrakorporalen Stoff- und Gasaustausch von BlutInfo
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Abstract
Bei der extrakorporalen Zirkulation werden derzeit entweder Stoffaustausch oder Gasaustausch in den Vordergrund gestellt und durch entsprechende Systeme realisiert. Die neuartige Vorrichtung ermöglicht extrakorporal eine Koppelung von Stoff- und Gasaustausch von Blut. DOLLAR A Das Blut (12) erfährt einen Stoffaustausch (Hämofilter 22) und anschließend an der weitergeführten (26) oder einer anderen semipermeablen Membran einen Gasaustausch. Für den Bereich des Stoffaustausches wird an einer Seite der Membran (24) ein entgastes Dialysat entlanggeführt, während für den Gasaustausch an dieser Seite der Membran (34) ein Gas, Gasgemisch oder eine gasgesättigte Flüssigkeit entlanggeführt wird. Beide Bereiche sind auf dieser Seite der Membran durch eine Phasengrenze bzw. Abgrenzung (14) voneinander getrennt. Anstelle eines durchgängigen oder geteilten Gehäuses kann, zum Beispiel bei Verwendung unterschiedlicher Membrantypen, ein zusammensetzbares Gehäuse Verwendung finden. Die Abgrenzung ist dann durch eine Fügestelle oder ein Zwischenstück mit Blutleitung ausgeführt. DOLLAR A Gebiet der extrakorporalen Zirkulation.
Description
Vorrichtung zum extrakorporalen Stoff- und Gasaustausch von Blut, bei der das Blut
einen Hämofilter passiert und anschließend an der weitergeführten oder einer anderen
semipermeablen Membran ein Gasaustausch stattfindet.
Die Erfindung geht von den gebräuchlichen Hämofiltern bei Dialysebehandlungen aus.
An der semipermeablen Membran werden durch Hämodialyse, Hämofiltration und Ul
trafiltration Stoffe und Flüssigkeit gezielt aus dem Blut entfernt.
Die Notwendigkeit der Versorgung mit sauerstoffreichem Blut bei bestimmten Krank
heitszuständen unter gleichzeitiger Regulierung des Flüssigkeitshaushaltes, Elektro
lythaushaltes und gleichzeitiger Detoxikation ist unbestritten (z. B. DE 41 13 185 C1).
Eine solche Behandlungsform ist neben der Therapie bei chronischen Krankheits
zuständen (Dialyse, Apherese) beispielsweise auch bei Akutpatienten (Dialyse) und bei
Patienten mit beginnendem Multiorganversagen potentiell vorteilhaft.
Die technische Realisierung ist derzeit nur aufwendig zu bewerkstelligen, da die erhält
lichen extrakorporalen Systeme zur Oxygenierung aus der Herzchirurgie stammen und
einen hohen Blutfluß fordern, darüber hinaus zusätzlicher apparativer Aufwand entsteht.
Von der herkömmlichen Dialysebehandlung her steht die Detoxikation und Regelung
des Flüssigkeits- und Elektrolythaushaltes im Vordergrund. Zur Steigerung der Effizienz
ging man dazu über, das Dialysat maximal zu entgasen, um auch kleinste Luftbläschen
zu entfernen. Diese könnten sich sonst an den Mikroporen der Membran anlagern, die
se zusetzen und somit den Stoffaustausch behindern.
Aufgrund dieser technischen Erfordernisse kann hier ein Gasaustausch nur getrennt
von einem Stoffaustausch erfolgen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum extrakorporalen
Stoff- und Gasaustausch zur Verfügung zu stellen, die Einfachheit in der Bedienung bei
hoher Wirksamkeit gewährleistet.
Zur Lösung dieser Aufgabe empfiehlt sich eine Vorrichtung nach Anspruch 1. Vorteil
hafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargelegt.
Die wesentliche Neuerung besteht darin, daß Stoff- und Gasaustausch erstmals in einer
Vorrichtung realisiert werden. Das gesamte System kann in ein herkömmliches Dialy
segerät eingebunden werden.
Die Blutphase (12) tritt in einen Hämofilter (20) ein, der optimalen Stoffaustausch ge
währleistet.
Das Blut kommt in einer Blutkammer (22) über eine semipermeable Membran (26) mit
dem über den Einlaß (28) in die Dialysatkammer (24) eintretenden Dialysat in Kontakt.
Hier erfolgt der Stoffaustausch, über den Auslaß (29) verläßt das mit Stoffen aus dem
Blut angereicherte Dialysat wenn erforderlich mit Ultrafiltrat die Dialysatkammer (24)
wieder.
Das gereinigte Blut strömt durch eine Abgrenzung oder Fügestelle bzw. ein Verbin
dungsstück mit Blutleitung (14) weiter, um an der gleichen (26) oder einer anderen se
mipermeablen Membran (36) einen Gasaustausch oder eine Gasanreicherung zu
erfahren.
In dieser Blutkammer (noch 22 bzw. 32) erfolgt eine Anreicherung mit einem Gas, wel
ches in der gasgesättigten Kammer (34) in einer hohen Konzentration vorliegt und eine
Verringerung des Partialdruckes eines Gases, welches in der Kammer (34) nicht oder in
einer geringen Konzentration vorliegt. Hier kann beispielsweise das Blut mit Sauerstoff
angereichert und Kohlendioxyd entfernt werden.
Dabei wird ein Gas bzw. ein Gasgemisch oder eine gasgesättigte Flüssigkeit vorzugs
weise über den Einlaß (38) in die Kammer (34) gegeben und über den Auslaß (39) wie
der entfernt (Gegenstromprinzip).
Das Blut kann somit gereinigt, oxygeniert und decarboxyliert die Vorrichtung verlassen
(16). Dem Patienten kann damit entsprechend den jeweiligen Erfordernissen aufberei
tetes Blut zugeführt werden.
Eine Trennung von Dialysat- und gasgesättigter Kammer ist erforderlich, während die
Blutkammer und damit die Membran durchgehend ausgeführt sein kann.
Zur Steigerung der Effizienz des Gasaustausches kann eine andere Membran gewählt
werden. Dafür wäre auch eine Trennung der Blutkammer sinnvoll, um die Herstellung
zu vereinfachen. Für diesen Fall ist eine Fügestelle bzw. ein Verbindungsstück mit
Blutleitung (Zeichnung 2) vorgesehen.
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Stoffaustausch und Gasaustausch von Blut
dadurch gekennzeichnet, daß
Blut innerhalb einer Vorrichtung an einer semipermeablen Membran entlangströmt,
auf der anderen Seite der Membran eine wässerige Phase (vorzugsweise ein Dialy
sat) entlanggeführt wird, somit ein Austausch über die Membran stattfinden (z. B.
Hämodialyse, Hämofiltration, Ultrafiltration = Hämofilter) und im weiteren Verlauf die
Blutphase zusätzlich einen Gasaustausch erfahren kann.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
auf der Seite, auf der nicht das Blut entlangströmt, zwischen dem Teil für den Stof
faustausch und dem Teil für den Gasaustausch eine Phasengrenze bzw. Abgren
zung existiert.
3. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüchen, dadurch ge
kennzeichnet, daß
für Stoffaustausch und Gasaustausch die gleiche oder eine andere semipermeable
Membran Verwendung findet.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüchen, dadurch ge
kennzeichnet, daß
der Gausaustausch über die Membran durch ein Gas, ein Gasgemisch oder eine
gasgesättigte flüssige Phase erfolgt.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß
Stoffaustausch und Gasaustausch innerhalb eines durchgängigen oder eines ge
teilten Gehäuses oder in einem zusammensetzbaren Gehäuse (unterbrochene
Membranausführung bzw. unterschiedliche Membrantypen) erfolgen.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß
die Abgrenzung auch ein Gehäuseabschluß mit Fügestelle oder Zwischenstück mit
Blutleitung sein kann.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19858950A DE19858950A1 (de) | 1998-12-09 | 1998-12-09 | Vorrichtung zum extrakorporalen Stoff- und Gasaustausch von Blut |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19858950A DE19858950A1 (de) | 1998-12-09 | 1998-12-09 | Vorrichtung zum extrakorporalen Stoff- und Gasaustausch von Blut |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19858950A1 true DE19858950A1 (de) | 2000-06-29 |
Family
ID=7891902
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19858950A Ceased DE19858950A1 (de) | 1998-12-09 | 1998-12-09 | Vorrichtung zum extrakorporalen Stoff- und Gasaustausch von Blut |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19858950A1 (de) |
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- 1998-12-09 DE DE19858950A patent/DE19858950A1/de not_active Ceased
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