DE19858906A1 - Antibackmittel enthaltendes Kunststoffelastomeres und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Antibackmittel enthaltendes Kunststoffelastomeres und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Kunststoffelastomeres, insbesondere ein thermoplastisches Polyurethanelastomeres, das als Antibackmittel einen Gehalt an Polyurethanpulver mit einer Schüttdichte von weniger als 0,65 g/cm·3· aufweist. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Kunststoffelastomergranulaten sowie die Verwendung eines Polyurethans mit einer Schüttdichte von weniger als 0,65 g/cm·3· als Antibackmittel für Kunststoffelastomere.
Description
Die Erfindung betrifft ein Kunststoffelastomeres, insbesondere ein thermoplasti
sches Polyurethanelastomeres, das als Antibackmittel einen Gehalt an Polyure
thanpulver mit einer Schüttdichte von weniger als 0,65 g/cm3 aufweist. Weiterhin
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Kunststoffelastomergra
nulaten sowie die Verwendung eines Polyurethans mit einer Schüttdichte von we
niger als 0,65 g/cm3 als Antibackmittel für Kunststoffelastomere.
Polyurethane und Verfahren zu deren Herstellung durch Polyaddition von Polyi
socyanaten und gegenüber Isocyanaten reaktiven Verbindungen sind allgemein
bekannt und vielfältig beschrieben. Eine Teilgruppe solcher Polyadditionspro
dukte stellen die thermoplastischen Polyurethanelastomere (TPU) dar. Solche
Polyurethanelastomere sind teilkristalline Werkstoffe und gehören zu der Klasse
der thermoplastischen Elastomere. Sie weisen in einem Polymermolekül sowohl
einen teilkristallinen Hartblock, der in der Regel durch die Reaktion eines Isocya
nats mit einem niedermolekularen Kettenverlängerungsmittel entsteht, als auch
einen amorphen Weichblock auf, der typischerweise durch eine Reaktion höher
molekularer, gegenüber Isocyanaten reaktiver Verbindungen, mit den entspre
chenden am Aufbau des Polyurethans beteiligten, Isocyanatgruppen tragenden
Verbindungen entsteht. Üblicherweise werden als höhermolekulare, gegenüber
Isocyanaten reaktive Verbindungen Polyester- oder Polyetheralkohole, oder deren
Gemische eingesetzt. Eine möglichst gute mikromorphologische Entmischung
dieser Blöcke ist die notwendige Voraussetzung für das elastische Verhalten der
Polyurethanelastomeren. Die Hartblöcke wirken aufgrund ihrer Teilkristallinität
als physikalische Vernetzungspunkte, die sich oberhalb des Schmelzpunkts der
Hartblöcke reversibel auflösen. Dieses Verhalten erlaubt die thermoplastische
Verformung des Materials bei erhöhten Temperaturen. Das Kollektiv der Weich
blöcke befindet sich oberhalb der Glasübergangstemperatur in einem plastischen
bzw. flüssigen Zustand. Im Temperaturbereich zwischen Glasübergangstempera
tur und Erweichung von Hartphasenkristallen hat das TPU deshalb elastische Ei
genschaften, weil das Kollektiv der Weichblöcke fließfähig ist und das Kollektiv
der Hartblöcke als physikalische Netzpunkte für den Aufbau einer Rückstellkraft
bei Deformation sorgt.
Thermoplastische Polyurethanelastomere zeichnen sich durch eine Kombination
von vorteilhaften Stoffeigenschaften aus. Hierzu gehören beispielsweise geringer
Abrieb, gute Chemikalienbeständigkeit sowie hohe Flexibilität bei gleichzeitig
hoher Festigkeit. Sie lassen sich beispielsweise zu Filmen, Folien, Fasern und
Spritzgußteilen verarbeiten. Die Verarbeitung erfolgt dabei in der Regel durch
Extrusion oder Spritzguß, wobei den entsprechenden Verarbeitungsmaschinen das
zu verarbeitende thermoplastische Polyurethan in der Regel in Form von Granulat
zugeführt wird.
Aufgrund ihres elastomeren Charakters und ihrer Weichheit weisen thermoplasti
sche Polyurethanelastomere häufig eine haftklebrige Oberfläche auf, die zum An
einanderhaften von Produkten aus thermoplastischem Polyurethanelastomerem
sowohl an gleichartigen Materialien, wie auch an Fremdmaterialien führen kann
(sogenanntes Blocking). Besonders bei der Verarbeitung von thermoplastischen
Polyurethanelastomeren wird dieses Verhalten oft als nachteilig empfunden.
Zur Verarbeitung vorgesehenes Halbzeug aus thermoplastischem Polyurethanela
stomerem liegt in der Regel in Form von Granulat vor. Granulate erlauben zum
einem ein einfaches Abfüllen und Konfektionieren des Halbzeugs, zum anderen
sollen sie durch ihre Rieselfähigkeit eine gleichmäßige Befüllung der zur Verar
beitung vorgesehenen Maschine, in der Regel ein Extruder oder eine Spritzguß
maschine, ermöglichen. Aufgrund der haftklebrigen Oberfläche von thermoplasti
schen Polyurethanen, insbesondere von thermoplastischen Polyurethanen mit ei
ner geringen Shore-Härte, tritt dieses Verhalten häufig auf. Granulate aus solchen
thermoplastischen Polyurethanen haften in der Regel bei längerer Lagerung in den
zur Lagerung vorgesehenen Behältern stark aneinander (verbacken), wobei dieses
Verhalten durch Rüttelbewegungen beim Transport in der Regel noch verstärkt
wird.
Dies hat zur Folge, daß vor einer Verwendung solcher Granulate, beispielsweise
zum Befüllen von Extrudern, ein Zerkleinerungsschritt vorgeschaltet werden muß,
der eine gleichmäßige, rieselnde Befüllung einer Verarbeitungsmaschine zuläßt.
Solche vorgeschalteten Zerkleinerungsschritte sind jedoch in der Regel bei Verar
beitern unerwünscht, da sie störanfällig sind und den Produktionsprozeß mit öko
nomischen Nachteilen belasten.
Um hier Abhilfe zu schaffen, wird in der EP-A 0 792 917 vorgeschlagen, den
Polyurethanen ein durch Acylierung der Hydroxy- und Aminogruppen von Ami
noalkoholen erhältliches Wachs in einer Menge von 0,05 bis 2 Gew.-% zuzuset
zen. Problematisch wirkt sich bei solchen Zusätzen jedoch die Tatsache aus, daß
sie unter erhöhter Wärmebelastung häufig Migration zeigen und zudem die physi
kalischen Eigenschaften des thermoplastischen Polyurethans durch ihre weichma
chende Wirkung verändern können.
Die DE-A 34 28 111 schlägt zur Vermeidung des Zusammenklebens von ther
moplastischen Polyurethanen vor, die Materialien mit kristalliner Cellulose oder
mit Stärke zu compoundieren. Nachteilig wirkt sich bei den als Antibackmittel
vorgeschlagenen Verbindungen jedoch aus, daß sie ein Polyurethan-fremdes Ma
terial darstellen, das die Verarbeitbarkeit des thermoplastischen Polyurethans ein
schränken und die physikalischen Eigenschaften des Polyurethanwerkstoffs ver
ändern kann.
Die JP-215933 betrifft thermoplastische Polyurethanfilme oder -bögen, die als
Antibackmittel beispielsweise Quarz, höhere Fettsäurebisamide, Polyethylen
wachs oder Montanwachs enthalten. Auch hier gelten die bereits oben genannten
Nachteile.
Die JP 04255755-A schlägt die Verwendung von anorganischen Antibackmitteln
mit einer Teilchengröße von weniger als 20 µm vor. Die Tatsache, daß es sich
hierbei um ein Polyurethan-fremdes Material handelt, trifft auch für die Lehre
dieser Schrift zu und beinhaltet die bereits oben genannten Nachteile.
Es war damit eine Aufgabe der Erfindung ein Kunststoffelastomeres, insbesonde
re ein thermoplastisches Polyurethanelastomeres zur Verfügung zu stellen, das ein
Antibackmittel enthält, mit dem sich die oben genannten Nachteile des Standes
der Technik vermeiden lassen. Insbesondere war es eine Aufgabe der vorliegen
den Erfindung ein Kunststoffelastomeres, insbesondere ein thermoplastisches
Polyurethanelastomeres zur Verfügung zu stellen, das als Antibackmittel ein Po
lyurethan enthält, wobei zum einem die geschilderten Nachteile von material
fremden Antibackmitteln vermieden werden und das zusätzlich die Kristallisation
der Hartblöcke in thermoplastischen Polyurethanelastomeren unterstützt.
Gelöst wurden die genannten Aufgaben durch ein Kunststoffelastomeres, insbe
sondere ein thermoplastisches Polyurethanelastomeres, das einen Gehalt an Polyu
rethanpulver mit einer Schüttdichte von weniger als 0,65 g/cm3.
Gegenstand der Erfindung ist demnach ein Kunststoffelastomeres, insbesondere -
ein thermoplastisches Polyurethanelastomeres, das einen Gehalt an Polyurethan
pulver mit einer Schüttdichte von weniger als 0,65 g/cm3 aufweist.
Unter einem Kunststoffelastomeren wird ein Polymeres verstanden, das bei
Raumtemperatur (etwa 23°C) elastomere Eigenschaften aufweist. Unter einem
"thermoplastischen Polyurethanelastomeren" (TPU) wird ein Polyurethan ver
standen, das bei Raumtemperatur (etwa 23°C) elastomere Eigenschaften auf
weist, jedoch bei höheren Temperaturen schmelzbar ist. Eine abgekühlte
Schmelze eines solchen thermoplastischen Polyurethans verfügt wieder über die
gleichen oder wenigstens ähnliche elastomere Eigenschaften, wie das Material
vor dem Schmelzprozeß. In der Fachliteratur findet man für solche Polyurethane
häufig den Begriff "thermoplastisches Polyurethan", im Rahmen des vorliegen
den Textes wird jedoch der Begriff "thermoplastisches Polyurethanelastomeres"
synonym benutzt.
Verfahren zur Herstellung von thermoplastischen Polyurethanelastomeren sind
allgemein bekannt und unterscheiden sich von Verfahren zur Herstellung von
nicht thermoplastisch verarbeitbaren Polyurethanen hauptsächlich dadurch, daß
man versucht chemische Vernetzungen im Polyurethan wenigstens weitgehend zu
vermeiden. Die Herstellung von thermoplastischen Polyurethanelastomeren bein
haltet in der Regel die Umsetzung von (a) einem Polyisocyanat, insbesondere ei
nem Diisocyanat, (b) einem oder mehreren Polyester- oder einem oder mehreren
Polyetherdiolen oder einem Gemisch aus zwei oder mehr davon, und (c) einem
niedermolekularen Polyol oder einem Gemisch aus zwei oder mehr solcher Po
lyole, die vorzugsweise eine Funktionalität von etwa zwei aufweisen.
Die unter (b) genannten Verbindungen weisen vorzugsweise hierbei eine mittlere
Funktionalität von etwa 1,8 bis etwa 2,6, insbesondere von etwa 1,9 bis etwa 2, 2
und besonders bevorzugt von etwa 2 auf.
Die bei der Herstellung der TPUs üblicherweise verwendeten Komponenten (a),
(b) und (c) werden im Folgenden beispielhaft beschrieben.
Als organische Isocyanate (a) kommen vorzugsweise aliphatische, cycloaliphati
sche und insbesondere aromatische Diisocyanate in Betracht. Im einzelnen seien
beispielhaft genannt: aliphatische Diisocyanate wie Hexamethylendiisocyanat-1,6,
2-Methylpentamethylendiisocyanat-1,5, 2-Ethylbutylendiisocyanat-1,4 oder Mi
schungen aus mindestens zwei der genannten Diisocyanate, Pentamethylen
diisocyanat-1,5 und Butylendiisocyanat-1,4, cycloaliphatische Diisocyanate, wie
1-Isocyanato-3,3,5-trimethyl-5-isocyanatomethyl-cyclohexan (Isophorondiiso
cyanat), 1,4- oder 1,3-Bis(isocyanatomethyl)cyclohexan (HXDI) oder deren Ge
misch, 1,4-Cyclohexandiisocyanat, 1-Methyl-2,4- und -2,6-cyclohexan
diisocyanat sowie die entsprechenden Isomerengemische, 4,4'-, 2,4'- und 2,2'-
Dicyclohexylmethandiisocyanat sowie die entsprechenden Isomerengemische und
vorzugsweise aromatische Diisocyanate wie 2,4-Toluylendiisocyanat, Gemische
aus 2,4- und 2,6-Toluylendiisocyanat, 3,3'-Dimethyl-4,4'-biphenyldiisocyanat
(TODI), p-Phenylendiisocyanat (PDI), m- oder p-Xylylendiisocyanat (XDI) oder
deren Gemisch, 4,4'-, 2,4'- und 2,2'-Diphenylmethandiisocyanat (MDI), Gemi
sche aus 2,4'- und 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat, urethanmodifizierte flüssige
4,4'- und/oder 2,4-Diphenylmethandiisocyanate, 4,4'-Diisocyanatodiphenylethan-
(1,2) (EDI) und 1,5-Naphthylendiisocyanat. Die genannten Isocyanate können
einzeln oder als Gemisch aus zwei oder mehr davon eingesetzt werden. Vorzugs
weise verwendet werden Hexamethylendiisocyanat-1,6, 4,4'-Diphenyl
methandiisocyanat, p-Phenylendiisocyanat (PDI), 4,4'-Diisocyanatodiphenyl
ethan-(1,2) (EDI), 1,5-Naphthylendiisocyanat, 3,3'-Dimethyl-4,4'-biphenyl
diisocyanat (TODI) oder ein Gemisch aus zwei oder mehr davon.
Als gegenüber Isocyanaten reaktive Verbindungen (b) können beispielsweise Po
lyhydroxylverbindungen mit Molekulargewichten von etwa 200 bis etwa 8.000,
bevorzugt von etwa 600 bis etwa 6.000, insbesondere von etwa 800 bis etwa
4.000, und einer mittleren Funktionalität von etwa 1,8 bis etwa 2,6, bevorzugt
etwa 1,9 bis etwa 2,2, insbesondere von etwa 2 eingesetzt werden. Bevorzugt setzt
man als (b) Polyetherole oder Polyesterpolyole oder deren Gemisch ein, besonders
bevorzugt Polyetherdiole oder Polyesterdiole oder deren Gemisch.
In Betracht kommen jedoch auch hydroxylgruppenhaltige Polymere, beispielswei
se Polymethacrylatdiole, Polydimethylsiloxanpolyole, hydroxylgruppenhaltige
Polyethylen-butylen-copolymere, hydroxylgruppenhaltige hydrierte Polyisoprene,
Polyacetale wie Polyoxymethylene und wasserunlösliche Formale, zum Beispiel
Polybutandiolformal und Polyhexandiolformal und aliphatische Polycarbonate,
insbesondere solche enthaltend Hexandiol-1,6, beispielsweise hergestellt durch
Umesterung, mit den oben genannten Molekulargewichten. Die genannten Ver
bindungen können als Einzelkomponenten oder in Form von Mischungen zur
Anwendung kommen.
Geeignete Polyetherole können hergestellt werden nach bekannten Verfahren,
beispielsweise durch Anlagerung von Alkylenoxiden an mindestens ein Starter
molekül, das zwei reaktive Wasserstoffatome gebunden enthält, bevorzugt in Ge
genwart von bekannten Katalysatoren, beispielsweise Alkalihydroxiden, wie Na
trium- oder Kaliumhydroxid, oder Alkalialkoholaten, wie Natriummethylat, Na
trium- oder Kaliumethylat oder Kaliumisopropylat, Lewis-Säuren, wie Antimon
pentachlorid, Bortrifluorid-Etherat, Bleicherde, basischen Salzen des Cäsiums,
zum Beispiel Cäsiumhydroxyd, oder basischen Salzen oder Hydroxiden von Er
dalkalimetallen, oder Gemischen aus zwei oder mehr davon. Bevorzugt können
als Katalysatoren bei der Alkoxylierung Cäsiumhydroxyd oder Calciumhydroxyd
oder deren Gemisch eingesetzt werden, um Polyetherpolyole mit einem geringen
Gehalt an ungesättigten Einheiten zu erreichen. Als Alkylenoxide seien zum Bei
spiel genannt: Ethylenoxid, 1,2-Propylenoxid, Tetrahydrofuran, 1,2- und 2,3-
Butylenoxid. Vorzugsweise Anwendung finden Ethylenoxid und Mischungen aus
Propylenoxid-1, 2 und Ethylenoxid. Die Alkylenoxide können einzeln, alternie
rend nacheinander oder als Mischung verwendet werden.
Als Startermoleküle kommen beispielsweise in Betracht: Wasser, Aminoalkohole
wie N-Alkyl-dialkanolamine, beispielsweise N-Methyl-diethanolamin und bevor
zugt Diole, zum Beispiel Alkandiole oder Dialkylenglykole mit etwa 2 bis etwa
12 C-Atomen, vorzugsweise etwa 2 bis etwa 6 C-Atomen wie Ethandiol, Propan
diol-1,3, Butandiol-1,4 oder Hexandiol-1,6 oder ein Gemisch aus zwei oder mehr
davon. Gegebenenfalls können auch Mischungen von Startermolekülen eingesetzt
werden.
Geeignete Polyetherole sind ferner die hydroxylgruppenhaltigen Polymerisations
produkte des Tetrahydrofurans (Polyoxytetramethylenglykole).
Geeignete Polyesterpolyole können beispielsweise aus Dicarbonsäuren mit 2 bis
12 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 4 bis 8 Kohlenstoffatomen, und mehrwerti
gen Alkoholen hergestellt werden. Als Dicarbonsäuren kommen beispielsweise in
Betracht: aliphatische Dicarbonsäuren, wie Bernsteinsäure, Glutarsäure, Korksäu
re, Azelainsäure, Sebacinsäure und vorzugsweise Adipinsäure und aromatische
Dicarbonsäuren wie Phthalsäure, Isophthalsäure und Terephthalsäure. Die Dicar
bonsäuren können einzeln oder als Gemische, zum Beispiel in Form einer Bern
stein-, Glutar- und Adipinsäuremischung, verwendet werden. Desgleichen sind
Mischungen aus aromatischen und aliphatischen Dicarbonsäuren einsetzbar. Zur
Herstellung der Polyesterpolyole kann es gegebenenfalls vorteilhaft sein, anstelle
der Dicarbonsäuren die entsprechenden Dicarbonsäurederivate, wie Dicarbonsäu
reester mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkoholrest, Dicarbonsäureanhydride
oder Dicarbonsäurechloride zu verwenden. Beispiele für mehrwertige Alkohole
sind Alkandiole mit 2 bis 10, vorzugsweise 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie Et
handiol, Propandiol-1,3, Butandiol-1,4, Pentandiol-1,5, Hexandiol-1,6, Decandiol-
1,10, 2,2-Dimethylpropandiol-1,3, 3,3-Dimethylpentan-1,5-diol, Propandiol-1,2
und Dialkylenetherglykole wie Diethylenglykol und Dipropylenglykol. Je nach
den gewünschten Eigenschaften können die mehrwertigen Alkohole alleine oder
gegebenenfalls in Mischungen untereinander verwendet werden.
Geeignet sind ferner Ester der Kohlensäure mit den genannten Diolen, insbeson
dere solchen mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie Butandiol-1,4 und/oder Hexan
diol-1,6, Kondensationsprodukte von ω-Hydroxycarbonsäuren, beispielsweise ω-
Hydroxycapronsäure und vorzugsweise Polymerisationsprodukte von Lactonen,
beispielsweise gegebenenfalls substituierten ω-Caprolactonen.
Als Polyesterpolyole werden vorzugsweise Alkandiolpolyadipate mit 2 bis 6
Kohlenstoffatomen im Alkylenrest verwendet wie Ethandiolpolyadipate, 1,4-
Butandiolpolyadipate, Ethandiol-butandiol-1,4-polyadipate, 1,6-Hexandiol
neopentylglykolpolyadipate, 3,3-Dimethyl-1,5-pentandiolpolyadipate, Poly(ε-
caprolacton) und insbesondere 1,6-Hexandiol-1,4-butandiolpolyadipate.
Als Kettenverlängerungsmittel (c), die üblicherweise Molekulargewichte von ≦
650 g/mol, vorzugsweise etwa 60 bis etwa 300 aufweisen, kommen beispielsweise
Alkandiole mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise mit 2, 4, 6 oder 8
Kohlenstoffatomen, zum Beispiel Ethandiol, Hexandiol-1,6, 1,4-Cyclohexandiol,
1,4-Bishydroxymethylcyclohexandiol, Isosorbit (1,4 : 3,6-Dianhydro-D-sorbit), 3-
(Hydroxymethyl)-5-nitrobenzylalkohol, Pyridindimethanol, 1,4-Cyclohexandiol,
1,4-Bishydroxymethylcyclohexandiol und insbesondere Butandiol-1,4 und Dial
kylenetherglykole, zum Beispiel Diethylenglykol und Dipropylenglykol in Be
tracht. Geeignet sind jedoch auch Dicarbonsäuren, wie Adipinsäure, Malonsäure,
Octandisäure, Terephthalsäure und (cyclo)aliphatische Diamine, wie zum Beispiel
Piperazin, 4,4'-Diaminodicyclohexylmethan, 3,3'-Dimethyl-4,4'-diaminodicyclo
hexylmethan, 1-Amino-3,3,5-trimethyl-5-aminomethyl-cyclohexan, Ethylendia
min. 1,2-, 1,3-Propylendiamin, N-Methyl-propylendiamin-1,3 oder N,N'-
Dimethylethylendiamin, oder Gemische aus zwei oder mehr davon.
Geeignete Katalysatoren, welche insbesondere die Reaktion zwischen den NCO-
Gruppen der Polyisocyanate (a) und den Hydroxylgruppen der Aufbaukompo
nenten (b) und (c) beschleunigen, sind die nach dem Stand der Technik bekannten
und üblichen tertiären Amine, wie zum Beispiel Triethylenamin, Dimethylcyclo
hexylamin, N-Methylmorpholin, N,N'-Dimethylpiperazin, 2-(Dimethylamino
ethoxy)ethanol, Diazabicyclo-(2,2,2)-octan und ähnliche sowie insbesondere or
ganische Metallverbindungen wie Titansäureester, Eisenverbindungen wie zum
Beispiel Eisen-(III)-acetylacetonat, Zinnverbindungen, zum Beispiel Zinndiacetat,
Zinndioctoat, Zinndilaurat oder die Zinndialkalisalze aliphatischer Carbonsäuren
wie Dibutylzinndiacetat, Dibutylzinndilaurat oder ähnliche. Die Katalysatoren
werden üblicherweise in Mengen von 0,0001 bis 0,1 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-
Teile Polyhydroxylverbindung (b) eingesetzt.
Neben Katalysatoren können den Aufbaukomponenten (a) bis (c) auch übliche
Hilfsmittel . und/oder Zusatzstoffe (d) hinzugefügt werden. Genannt seien bei
spielsweise oberflächenaktive Substanzen, Schaumstabilisatoren, Zellregler, Füll
stoffe, Flammschutzmittel, Keimbildungsmittel, Oxidationsverzögerer, Stabilisa
toren, Gleit- und Entformungshilfen, Farbstoffe und Pigmente, Inhibitoren, Stabi
lisatoren gegen Hydrolyse, Licht, Hitze oder Verfärbung, Schutzmittel gegen mi
krobiellen Abbau, Farbstoffe, anorganische und/oder organische Füllstoffe, Ver
stärkungsmittel und Weichmacher.
Nähere Angaben über die oben genannten Hilfsmittel- und Zusatzstoffe sind der
Fachliteratur zu entnehmen.
Alle in dieser Schrift genannten Molekulargewichte weisen die Einheit [g/mol]
auf.
Die Herstellung von TPUs kann nach den bekannten Verfahren im one-shot Ver
fahren kontinuierlich auf Bandanlagen oder mit Reaktionsextrudern sowie dis
kontinuierlich im Gießverfahren als auch nach dem bekannten Präpolymerprozeß
erfolgen. Bei diesen Verfahren können die zur Reaktion kommenden Komponen
ten (a), (b) und (c) nacheinander oder gleichzeitig miteinander vermischt werden,
wobei die Reaktion unmittelbar einsetzt.
Bevorzugt wird die Umsetzung im one-shot Verfahren durchgeführt.
Wie bereits dargelegt wurde, kann das Reaktionsgemisch enthaltend (a), (b), (c)
und gegebenenfalls (d) nach dem Extruderverfahren oder vorzugsweise nach dem
Bandverfahren umgesetzt werden. Im einzelnen wird beim Bandverfahren auf
folgende Weise verfahren:
Die Aufbaukomponenten (a) bis (c) sowie gegebenenfalls (d) werden bei Tempe raturen oberhalb des Schmelzpunktes der Aufbaukomponenten (a) bis (c) mit Hil fe eines Mischkopfes kontinuierlich gemischt. Die Reaktionsmischung wird auf einen Träger, vorzugsweise Förderband, aufgebracht und durch eine temperierte Zone geführt. Die Reaktionstemperatur in der temperierten Zone kann 60 bis 200 °C, vorzugsweise 100 bis 180°C betragen und die Verweilzeit liegt im allgemei nen bei 0,05 bis 0,5 Stunden, vorzugsweise 0,1 bis 0,3 Stunden. Nach beendeter Reaktion läßt man das TPU abkühlen und zerkleinert oder granuliert es anschlie ßend.
Die Aufbaukomponenten (a) bis (c) sowie gegebenenfalls (d) werden bei Tempe raturen oberhalb des Schmelzpunktes der Aufbaukomponenten (a) bis (c) mit Hil fe eines Mischkopfes kontinuierlich gemischt. Die Reaktionsmischung wird auf einen Träger, vorzugsweise Förderband, aufgebracht und durch eine temperierte Zone geführt. Die Reaktionstemperatur in der temperierten Zone kann 60 bis 200 °C, vorzugsweise 100 bis 180°C betragen und die Verweilzeit liegt im allgemei nen bei 0,05 bis 0,5 Stunden, vorzugsweise 0,1 bis 0,3 Stunden. Nach beendeter Reaktion läßt man das TPU abkühlen und zerkleinert oder granuliert es anschlie ßend.
Beim Extruderverfahren werden die Aufbaukomponenten (a) bis (c) sowie gege
benenfalls (d) einzeln oder als Gemisch in den Extruder eingeführt, zum Beispiel
bei Temperaturen von 100 bis 250°C, vorzugsweise 140 bis 220°C zur Reaktion
gebracht, das erhaltene TPU wird extrudiert, abgekühlt und granuliert.
Die erfindungsgemäßen thermoplastischen Polyurethanelastomere weisen in einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung eine Shore-A-Härte (DIN 53505)
von etwa 95 oder weniger, beispielsweise weniger als etwa 90 oder weniger als
etwa 85, auf.
Die erfindungsgemäßen Kunststoffelastomere, insbesondere die thermoplasti
schen Polyurethanelastomere, enthalten als Antibackmittel einen Gehalt an Poly
urethanpulver mit einer Schüttdichte von weniger als 0,65 g/cm3.
Unter "Schüttdichte" wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung die Dichte
eines Polyurethanpulvers verstanden, die nach folgendem Verfahren gemessen
wurde:
Ein graduierter Standzylinder wurde bis zu einem Volumen von 5 cm3 mit Polyu rethanpulver gefüllt. Gleichzeitig wurde die Masse des Polyurethanpulvers be stimmt. Aus der ermittelten Masse und dem nach mehrfachem kräftigem Aufset zen des Standzylinders auf einer harten Unterlage ermittelten Füllvolumen wurde anschließend der auf die Einheit g/cm3 normierte Wert für die Schüttdichte be rechnet.
Ein graduierter Standzylinder wurde bis zu einem Volumen von 5 cm3 mit Polyu rethanpulver gefüllt. Gleichzeitig wurde die Masse des Polyurethanpulvers be stimmt. Aus der ermittelten Masse und dem nach mehrfachem kräftigem Aufset zen des Standzylinders auf einer harten Unterlage ermittelten Füllvolumen wurde anschließend der auf die Einheit g/cm3 normierte Wert für die Schüttdichte be rechnet.
Unter dem "Teilchendurchmesser" wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung
der Durchmesser der einzelnen als Antibackmittel eingesetzten Polyurethanteil
chen verstanden, wie er beispielsweise durch Siebverfahren, Lichtstreuung oder
Licht- oder Elektronenmikroskopie meßbar ist. Der genannte Wert bezieht sich
dabei auf den in der Literatur häufig als d50 oder auch x50 bezeichneten Wert.
Unter einem Polyurethanpulver werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung
Polyurethanteilchen mit einem mittleren Teilchendurchmesser von weniger als
etwa 100 µm, insbesondere weniger als etwa 70 µm verstanden. Eine geeignete
Untergrenze für die Teilchengröße der im Polyurethanpulver befindlichen Teil
chen liegt bei etwa 1 µm oder darüber, beispielsweise bei mindestens etwa 3 µm.
Hierbei handelt es sich um Teilchengrößen wie sie beispielsweise durch Lichtmi
kroskopie zu ermitteln sind.
Die als Antibackmittel geeigneten Polyurethanpulver lassen sich nach den übli
chen Verfahren der Polyurethanchemie herstellen. Hierzu wird ein Polyisocyanat,
vorzugsweise ein Diisocyanat, mit einem Polyol, vorzugsweise ein Diol, unter
dem Fachmann bekannten Reaktionsbedingungen gegebenenfalls in Gegenwart
von Katalysatoren oder Lösemitteln oder beidem, umgesetzt.
Als Polyisocyanate können die oben beschriebenen Isocyanate eingesetzt werden.
Vorzugsweise werden jedoch cycloaliphatische oder aromatische Polyisocyanate
eingesetzt. Beispiele für im Rahmen der Erfindung zur Herstellung des Antiback
mittels bevorzugt eingesetzte Polyisocyanate sind 4,4'-, 2,4'- und 2,2'-Diphenyl
methandiisocyanat (MDI), Gemische aus 2,4'- und 4,4'-Diphenylmethandiisocya
nat, 1,5-Naphtylen-diisocyanat (NDI), p-Phenylendiisocyanat (PDI), 3,3'-Dime
thyl-4,4'-biphenyldiisocyanat (TODI), 1,4-Cyclohexandiisocyanat, vorzugsweise
in seiner trans-Form (t-CHDI) oder 1-Isocyanato-3,3,5-trimethyl-5-isocynatome
thyl-cyclohexan (Isophorondiisocyanat, IPDI).
Geeignete Diole sind beispielsweise lineare oder verzweigte aliphatische Diole
mit 2 bis etwa 10 C-Atomen, insbesondere etwa 2 bis etwa 6 C-Atomen. Hierzu
gehören insbesondere Ethandiol, 1,2-Propandiol, 1,3-Propandiol, 1,2-Butandiol,
1,3-Butandiol, 1,4-Butandiol, 1,2-Pentandiol, 1,3-Pentandiol, 1,4-Pentandiol oder
1,5-Pentandiol. Ebenfalls geeignet sind aromatische Diole mit etwa 6 bis etwa 8
C-Atomen, beispielsweise p-Bis(hydroxymethyl)benzol (BHMB),
Bis(hydroxyethyl)hydrochinon (HQEE), m-Bis(hydroxymethyl)benzol (m-
BHMB). Weiterhin geeignet sind cycloaliphatische Diole mit 6 bis etwa 18 C-
Atomen, beispielsweise 1,4-Cyclohexandiol. Die genannten Diole können zur
Herstellung des Antibackmittels jeweils einzeln oder als Gemisch aus zwei oder
mehr der genannten Diole eingesetzt werden. Vorzugsweise wird jedoch jeweils
ein einzelnes Diol eingesetzt, um eine gute Kristallisation des Antibackmittels zu
gewährleisten.
Neben den genannten Diolen können zur Herstellung der Antibackmittel in unter
geordneten Mengen auch drei- oder höherfunktionelle Alkohole eingesetzt wer
den, beispielsweise Glyzerin, Trimethylolpropan, Pentaerythrit, Glucose und hö
here Saccharosen mit bis zu etwa 10 OH-Gruppen.
Anstatt der genannten Diole können zur Herstellung der Antibackmittel auch
Diamine entweder alleine oder im Gemisch mit den genannten Diolen eingesetzt
werden. Die Diamine weisen etwa 2 bis etwa 18 C-Atome auf. Besonders geeig
net ist Isophorondiamin (IPDA). Ebenfalls geeignet sind Aminoalkohole, die
mindestens eine Aminogruppe und mindestens zwei OH-Gruppe aufweisen, bei
spielsweise Ethanolamin.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden als Antibackmittel
Polyurethanpulver eingesetzt, bei denen bei der Herstellung ein Teil der Diole
oder Diamine durch eine aliphatische Dicarbonsäure mit etwa 2 bis etwa 12 C-
Atomen oder eine aromatische Dicarbonsäure mit etwa 6 bis etwa 18 C-Atomen,
ersetzt wurde. Besonders geeignet sind die aliphatischen Dicarbonsäuren, bei
spielsweise Bernsteinsäure, Glyoxalsäure, Adipinsäure, Heptandicarbonsäure,
Octandicarbonsäure, Nonandicarbonsäure oder Decandicarbonsäure. In einer be
vorzugten Ausführungsform der Erfindung werden etwa 0,1 bis etwa 20 Gew.-%
der Diole oder Diamine durch eine solche Dicarbonsäure oder ein Gemisch aus
zwei oder mehr solcher Dicarbonsäuren ersetzt.
Die Herstellung des Antibackmittels erfolgt beispielsweise in einem Lösemittel,
wobei Methylethylketon (MEK) oder Acetonitril geeignete Lösemittel darstellen.
Weitere geeignete Lösemittel sind dem Fachmann aus der entsprechenden Litera
tur sowie aus Lehrbüchern bekannt.
Zunächst wird üblicherweise das Isocyanat im Lösemittel gelöst und mit einem
Katalysator versetzt. Geeignete Katalysatoren sind bereits oben genannt worden.
Anschließend wird der Kettenverlängerer, d. h., das Diol oder das Gemisch aus
zwei oder mehr Diolen oder das Diamin, sowie gegebenenfalls die Dicarbonsäure
oder das Gemisch aus zwei oder mehr Dicarbonsäuren, bei etwa 60°C zugetropft.
Die Reaktionsmischung wird anschließend unter Rückfluß noch etwa 1 bis etwa
10 Stunden gerührt. In diesem Stadium beginnt das Antibackmittel in der Regel
bereits aus der Reaktionsmischung auszufallen.
Das ausgefallene Antibackmittel wird über eine Filtriereinrichtung abgetrennt und
fällt als kristalliner Feststoff an. Der Feststoff wird schließlich gegebenenfalls
gewaschen und anschließend gegebenenfalls getrocknet. Wenn das Antibackmittel
nach der Herstellung nicht in Pulverform, beispielsweise verklumpt oder verbac
ken vorliegt, wird vorteilhafterweise mittels einer geeigneten Einrichtung, bei
spielsweise einem Mörser oder einer Kugelmühle, pulverisiert.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das Polyurethanpulver
eine Schüttdichte von weniger als etwa 0,50 g/cm3 auf, beispielsweise etwa weni
ger als 0,35 g/cm3 oder weniger als etwa 0,3 g/cm3.
Die als Antibackmittel geeigneten Polyurethanpulver weisen in einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung eine Schmelztemperatur von etwa
170°C bis etwa 380°C, insbesondere etwa 200°C bis etwa 320°C auf. Die
Schmelzwärme der Polyurethanpulver liegt beispielsweise in einem Bereich von
etwa 20 bis etwa 310 kJ/mol, in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfin
dung werden jedoch Polyurethanpulver mit einer Schmelzwärme von etwa 60 bis
etwa 180 kJ/mol eingesetzt.
Das erfindungsgemäße Kunststoffelastomere, insbesondere das thermoplastische
Polyurethanelastomere, enthält das Antibackmittel in einer Menge von etwa 0,01
bis etwa 5 Gew.-%, bevorzugt auf der Elastomeroberfläche.
Die Vermischung des Kunststoffelastomeren, insbesondere des thermoplastischen
Polyurethanelastomeren, mit dem Antibackmittel erfolgt in üblichen Vorrichtun
gen, beispielsweise durch Mischen eines thermoplastischen Polyurethanelastome
ren mit dem Antibackmittel. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
erfolgt die Vermischung jedoch während oder nach der Verarbeitung des Kunst
stoffelastomeren, beispielsweise des thermoplastischen Polyurethanelastomeren,
zu einem Granulat.
Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung eines
Kunststoffelastomergranulats, insbesondere eines thermoplastischen Polyure
thangranulats, bei dem ein Kunststoffelastomeres, beispielsweise ein thermopla
stisches Polyurethanelastomeres, nach dessen Herstellung granuliert wird und
während oder nach der Granulierung mit einem Antibackmittel versetzt wird, wo
bei als Antibackmittel ein Polyurethanpulver mit einer Schüttdichte von weniger
als 0,65 g/cm3 eingesetzt wird.
Die erfindungsgemäßen Kunststoffelastomere, beispielsweise die erfindungsge
mäßen thermoplastischen Polyurethanelastomere, werden in einer bevorzugten
Ausführungsform so mit dem Antibackmittel versetzt, daß das Antibackmittel
während oder nach der Granulierung oberflächlich auf das Granulat aufgebracht
wird. Die Menge an Antibackmittel beträgt, bezogen auf das Gesamtgewicht des
Granulats, etwa 0,01 bis 5 Gew.-%.
Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung eines Polyurethans mit
einer Schüttdichte von weniger als 0,65 g/cm3 als Antibackmittel für Kunststof
felastomere.
Die Erfindung wird nachfolgend durch die Beispiele näher erläutert:
Das Polyisocyanat gemäß Tabelle 1 wurde in circa 700 ml trockenem Methyle
thylketon (MEK) in einem 21 Vierhalskolben mit Kühler vorgelegt und unter rüh
ren auf 60°C erwärmt. Nachdem das Polyisocyanat völlig gelöst war, wurden 0,1
g 1%ige Dibutylzinndilauratlösung in n-Hexan (Katalysator) zugegeben. An
schließend wurde der in circa 300 ml MEK gelöste Kettenverlängerer (Polyol oder
Polyamin) über einen S00 ml Tropftrichter zugegeben. Der Reaktionsmischung
wurde dann für 3 Stunden unter Rückfluß (80°C) gerührt. Anschließend wurde
das ausgefallene Antibackmittel aus der auf Raumtemperatur abgekühlten Reakti
onsmischung über eine D3-Glasfilternutsche abgetrennt. Der kristalline Feststoff
wurde schließlich zweimal mit MEK gewaschen und anschließend bei 60 bis 70
°C im Vakuum getrocknet.
Falls der Kettenverlängerer schlecht löslich ist, kann dieser auch zuerst in einem
Großteil des Lösemittels vorgelegt und bei 60°C gelöst werden, wobei anschlie
ßend das Polyisocyanat zugetropft wird. Gegebenenfalls kann auch ein anderes,
unterstützendes Lösemittel (beispielsweise Acetonitril) verwendet werden.
Ein Gemisch von 42,75 g 1,4-Butandiol und 2,25 g Adipinsäure wurde in circa
700 ml trockenem Acetonitril unter rühren bei 60°C in einem 2 l-Vierhalskolben
mit Kühler gelöst. In die klare Lösung wurden 0,1 g 1%ige Dibutylzinndilauratlö
sung in n-Hexan (Katalysator) zugegeben. Anschließend wurde eine Lösung aus
122,55 g 4,4'-Methylendiphenylendiisocyanat in circa 300 ml trockenem Aceto
nitril bei 70°C über einen 500 ml Tropftrichter zugegeben. Die Reaktionsmi
schung wurde dann für 3 Stunden unter Rückfluß (80°C) gerührt. Nach dem Ab
kühlen auf Raumtemperatur wurde das ausgefallene Antibackmittel aus der Reak
tionsmischung über eine D3-Glasfilternutsche abgetrennt. Der voluminöse, kri
stalline Feststoff wurde schließlich zweimal mit kaltem MEK gewaschen und an
schließend bei 60 bis 70°C im Vakuum getrocknet.
Zur Beurteilung der Wirksamkeit der Antibackmittel wurde das unter 2. herge
stellte Antibackmittel sowie ein Antibackmittel gemäß dem Stand der Technik bei
der Granulierung von Polyurethanelastomeren bei laufender Produktion und die
Eigenschaften der resultierenden Granulate mit den verschiedenen Antibackmit
teln und ohne Antibackmittel gegenübergestellt.
Die Granulate wurden hierzu innerhalb von 0,5 bis 1,0 Stunden nach Probennah
me bei einer Temperatur von 30 bis 40°C und einem Anteil von etwa 0,05 Gew.-
% Antibackmittel oder ohne Antibackmittel einem dreitägigen Beanspruchungs
test unterzogen. In näherungsweiser Simulation zu den Druckverhältnissen in ei
nem Faß mit circa 1 Meter Füllhöhe wurden je nach Schüttgewicht des Granulats
circa 0,6 bis 0,8 kg Granulat in Messingdosen abgefüllt. Die Messingdosen hatten
einen Durchmesser von etwa 100 mm, eine Höhe von 150 mm und wurden mit
einer Stahlscheibe von etwa 95 mm Durchmesser und einer Dicke von 3 mm be
deckt. Die Stahlscheibe wurde mit einem Gewicht von etwa 1,6 kg zusätzlich
belastet.
Als Kriterium der Wirksamkeit des Antibackmittels wurde herangezogen, wie
sich durch Klopfen an der Dosenwandung oder mechanisches Zerkleinern der
Verklumpungen die Dosen entleeren ließen und welchen Zustand die Granulate
danach annahmen.
Die Ergebnisse gehen aus der nachfolgenden Tabelle hervor.
Claims (10)
1. Kunststoffelastomeres, dadurch gekennzeichnet, daß es als Antibackmittel einen
Gehalt an Polyurethanpulver mit einer Schüttdichte von weniger als 0,65 g/cm3
aufweist.
2. Kunststoffelastomeres nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es eine
Shorehärte A (DIN 53505) von weniger als 95 aufweist.
3. Kunststoffelastomeres nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Antibackmittel einen Schmelzpunkt von 180 bis 400°C aufweist.
4. Kunststoffelastomeres nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Antibackmittel eine Schmelzwärme von 20 bis 180 kJ/Mol aufweist.
5. Kunststoffelastomeres nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß es als Antibackmittel ein Polyurethanpulver enthält, das durch Umsetzung eines
Diisocyanats mit einer Polyolkomponente, enthaltend mindestens ein lineares oder
verzweigtes aliphatisches Diol mit 2 bis 10 C-Atomen oder ein aromatisches oder ein
cycloaliphatisches Diol mit 6 bis 18 C-Atomen, oder ein Gemisch aus zwei oder mehr
davon, unter Bildung eines Polyurethans erhältlich ist.
6. Kunststoffelastomeres nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß es das Antibackmittel in einer Menge von 0,01 bis 5 Gew.-% enthält.
7. Kunststoffelastomeres nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß es ein thermoplastisches Polyurethanelastomeres enthält.
8. Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffelastomergranulats, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Kunststoffelastomeres nach der Herstellung granuliert wird
und während oder nach der Granulierung mit einem Antibackmittel versetzt wird,
wobei als Antibackmittel ein Polyurethanpulver mit einer Schüttdichte von weniger als
0,65 g/cm3 eingesetzt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Antibackmittel während
oder nach der Granulierung oberflächlich auf das Granulat aufgebracht wird.
10. Antibackmittel für Kunststoffelastomere, umfassend ein Polyurethan mit einer
Schüttdichte von weniger als 0,65 g/cm3.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE1998158906 DE19858906A1 (de) | 1998-12-11 | 1998-12-11 | Antibackmittel enthaltendes Kunststoffelastomeres und Verfahren zu dessen Herstellung |
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DE1998158906 DE19858906A1 (de) | 1998-12-11 | 1998-12-11 | Antibackmittel enthaltendes Kunststoffelastomeres und Verfahren zu dessen Herstellung |
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DE (1) | DE19858906A1 (de) |
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1998
- 1998-12-11 DE DE1998158906 patent/DE19858906A1/de not_active Withdrawn
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