DE19856493C2 - Flächenhaftes Sensorelement und Dichtring mit einem Sensorelement - Google Patents

Flächenhaftes Sensorelement und Dichtring mit einem Sensorelement

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Description

Die Erfindung betrifft ein flächenhaftes Sensorelement, bestehend aus einem Sensorkörper aus polymerem Werkstoff, in den magnetisierbare Partikel über den ganzen Querschnitt gleichmäßig verteilt eingebettet sind sowie einen Dicht­ ring mit einem Sensorkörper aus polymerem Werkstoff zur Erfassung von Rela­ tivverdrehungen.
Ein bekanntes Sensorelement ist von großer Flexibilität und gelangt als Daten­ träger, der eher unter der Bezeichnung "Magnetband" bekannt ist, z. B. in elekt­ ronischen Datenverarbeitungsanlagen und bei der Wiedergabe von Musikdar­ bietungen zur Anwendung. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, daß Mag­ netbänder dieser Art auf fremde Magnetfelder äußerst empfindlich reagieren und schon auf geringfügige Störungen des Magnetfeldes mit einem Verlust an Daten reagieren. Ihre Anwendungsmöglichkeit ist dadurch begrenzt.
Aus der EP-A1-0 372 136 ist ein magnetischer Encoder bekannt, der eine Scheibe umfaßt, auf welcher jeweils entgegengesetzt polarisierte Magnete an­ geordnet sind. Die Magnete erstrecken sich über einen Teil des Umfangs bis zum Mittelpunkt der Scheibe, so dass die Scheibe selbst insgesamt aus mag­ netischem Material besteht. Die magnetische Information wird auf der Mantel­ fläche der Scheibe erfaßt.
Aus der US 4,644,101 ist eine druckempfindliche Folie bekannt in welche mag­ netische Partikel eingebettet sind. Über die Magnetpartikel soll eine Kontaktierung von einer Seite der Folie auf die andere Seite der Folie bewirkt werden, wobei ohne Druckeinwirkung eine elektrische Isolierung vorliegen soll.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein solches Sensorelement derart weiterzuentwickeln, daß bei verbesserter Robustheit gegen fremde Magnetfel­ der eine unmittelbare Verwendung in Verbindung mit Maschinenbauteilen mög­ lich ist. Darüber hinaus soll ein Dichtring geschaffen werden, welcher mit einem Sensorelement versehen ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Sensorelement der eingangs genannten Art mit den kennzeichnenden Merkmalen von Anspruch 1 bzw mit einem Dichtring gemäß Anspruch 3 gelöst, auf vorteilhafte Ausgestaltungen nehmen die Unteransprüche bezug.
Der erfindungsgemäße Sensorkörper unterscheidet sich von den Ausführungen nach dem Stand der Technik dadurch, daß seine Dicke mindestens 0,5 mm beträgt. Der Sensorkörper zeichnet sich dadurch in mechanischer und in elekt­ romagnetischer Hinsicht durch eine außerordentlich große Robustheit aus, was es gestattet, ihn unmittelbar an Maschinenteilen anzubringen und z. B. zur An­ zeige der Geschwindigkeit und Richtung eines relativ beweglichen Teiles zu verwenden. Entsprechende Anwendungen können sich beispielsweise auf das Detektieren der Drehgeschwindigkeit einer Welle oder eines Rades beziehen.
Der an sich steif ausgebildete Sensorkörper ist biegbar ausgebildet. Bei ge­ bräuchlichen Anwendungen sollte seine Dicke unter diesem Gesichtspunkt nicht mehr als 3 mm betragen. Das zunächst in ebener, flächenhafter Form erzeugte Sensorelement kann hierdurch im Anschluß an seine Formgebung und Verfestigung in die Gestalt eines Ringes oder Hohlzylinders überführt wer­ den, wobei es vorgesehen ist, die beiden, einander gegenüberliegenden Enden eines solcherart zu einem Ring geformten Streifens miteinander zu verbinden und gegebenenfalls ineinander übergehend zu verschweißen.
Der Sensorkörper läßt sich im einfachsten Falle durch Strangextrudieren eines polymeren Werkstoffes unter Verwendung eines Extruders erhalten, wobei die magnetisierbaren Partikel in den Werkstoff in gleichmäßiger Verteilung einge­ mischt sind. Der Basiskörper kann dabei aus irgendeinem der einschlägig ver­ wendeten polymeren Werkstoffe bestehen, beispielsweise aus Polyethylen, Polypropylen, Polyurethan, Polyester, Polyamid, einem gegebenfalls thermo­ plastisch verarbeitbaren Elastomerwerkstoff oder Epoxidharz. Die grundsätzli­ chen Eigenschaften derartiger Werkstoffe sind dem Fachmann an sich be­ kannt. Sie ermöglichen es, das Sensorelement auf den verschiedensten Gebie­ ten zur Anwendung zu bringen. Dabei ist es von besonderem Vorteil, daß das Sensorelement durch mechanische oder thermische Nachbearbeitung problem­ los an die besonderen Gegebenheiten des Anwendungsfalles angepaßt werden kann. Es ist somit nicht mehr erforderlich, spezielle Werkzeuge und/oder Ferti­ gungseinrichtungen für die Herstellung einer jeden einzelnen Ausführung eines Sensorelementes zur Verfügung zu haben.
Die Magnetisierung kann im Anschluß an die Formgebung und Verfestigung des Sensorelementes erfolgen, beispielsweise, indem dieses in den gewünsch­ ten Teilbereichen der Einwirkung eines Magnetfeldes ausgesetzt wird. Die Magnetisierung der Teilbereiche wird dabei so vorgenommen, daß das Sensor­ element in den jeweiligen Teilbereichen über seinen gesamten Querschnitt po­ larisiert ist. Eine abriebbedingte Beschädigung der Oberfläche hat insofern nicht unmittelbar eine Beeinträchtigung der Funktionswirkung während der be­ stimmungsgemäßen Verwendung zur Folge.
Des weiteren ist es möglich, daß der Sensorkörper aus einem Stanzteil besteht. Er kann beispielsweise im Bereich der magnetisierten Stellen eine größere räumlichere Ausdehnung haben als in den übrigen Bereichen, was es erleich­ tert, ein sauberes Signal unter schwierigen Anwendungsbedingungen zu er­ zeugen.
Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet des erfindungsgemäßen Sensorkörpers in ebener oder in eingerollter Form bezieht sich auf die Verwendung an einem Dichtring zur Erfassung von Relativverdrehungen einer Welle. Insbesondere unter Kostengesichtspunkten ist eine solche Anwendung von hervorzuheben­ der Bedeutung.
Der Sensorkörper läßt sich verlustfrei und damit besonders kostengrünstig er­ zeugen, wenn die bei Herstellung entstehenden Abfälle granuliert und zurück in den Fertigungsprozess geführt werden. Dabei werden sie entweder aufs neue eingschmolzen bei Verwendung eines thermoplastischen Trägerstoffes oder in den noch flüssigen Trägerstoff eingebunden, wenn es sich dabei um einen Du­ roplasten oder ein Elastomer handelt. Der sich im letztgenannten Fall ergeben­ de Verlust an Festigkeit ist zumeist vernachlässigbar, während die Magnetisier­ barkeit in keinem Falle leidet.
Es zeigen:
Fig. 1 eine beispielhafte Ausführung eines flächenhaften Sensorelementes in einer perspektivischen Ansicht von oben.
Fig. 2 eine beispielhafte Ausführung eines Sensorkörpers ähnlich Fig. 1, die biegbar gestaltet und zu einem Ring geformt ist. Die beiden ein­ ander gegenüber liegenden Enden 2, 3 sind dabei einander überlap­ pend ausgebildet und untereinander unlösbar verbunden.
Das in Fig. 1 gezeigte, flächenhafte Sensorelement besteht aus einem Sen­ sorkörper aus Polypropylen, in den magnetisierbare Partikel über den ganzen Querschnitt gleichmäßig verteilt eingebettet sind. Der Gehalt der Partikel be­ trägt etwa 20-75, bevorzugt etwa 30 Gew.-%, abhängig vom Werkstoff.
Der Sensorkörper hat eine Dicke von 1,0 mm und ist im Anschluß an seine Formgebung und Verfestigung im Bereich der Stellen 4 über seinen gesamten Querschnitt gleichmäßig durchgehend magnetisiert. Er läßt sich in der darge­ stellten Form unmittelbar an ein Maschinenteil anbringen und beispielsweise verwenden, um eine linear gerichtete Hin- und Herbewegung eines relativ be­ weglichen Maschinenteils anzuzeigen. Dazu ist es lediglich erforderlich, in ge­ ringem Abstand von der Oberfläche des Sensorkörpers 1 eine Magnetspule anzuordnen. Die beim Auftreten einer Hin- und Herbewegung in der Magnet­ spule erzeugten Spannungen lassen es zu, Rückschlüsse auf die Richtung und Relativgeschwindigkeit zu ziehen.
Fig. 2 zeigt eine Ausführung ähnlich Fig. 1, bei der ein streifenförmig ausge­ bildeter Sensorkörper 1 zu einem Ring geschlossen wurde, wobei die einander an der Nahtstelle gegenüberliegenden Enden 2, 3 einander in Umfangsrichtung überlappen und unlösbar miteinander verbunden sind. Der Ring wurde ähnlich wie vorstehend beschrieben an gleichmäßig in Umfangsrichtung verteilten Stel­ len 4 über seinen gesamten Querschnitt durchgehend magnetisiert. Er läßt sich problemlos an einer Welle und/oder an einem Dichtring anbringen, um Relativ­ bewegungen eines zweiten Maschinenteiles anzuzeigen.
Das erfindungsgemäße Sensorelement läßt sich besonders kostengünstig er­ zeugen. Es zeichnet sich daneben durch eine besonders große Robustheit in elektromagnetischer und mechanischer Hinsicht aus. Eine Einbringung in un­ mittelbarer Verbindung mit Maschinenteilen ist problemlos möglich.

Claims (5)

1. Flächenhaftes Sensorelement, bestehend aus einem Sensorkörper (1) aus polymerem Werkstoff, in den magnetisierbare Partikel über den ganzen Querschnitt gleichmäßig verteilt eingebettet sind, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Sensorkörper (1) eine Dicke (D) von mindestens 0,5 mm hat, daß der Sensorkörper (1) biegbar ist, daß der Sensorkörper (1) Enden (2, 3) aufweist und daß der Sensorkörper (1) unter gegenseiti­ ger Verbindung seiner Enden (2, 3) zu einem Ring geformt ist.
2. Sensorelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensorkörper (1) aus einem Stanzteil besteht.
3. Dichtring mit einem Sensorkörper (1) aus polymerem Werkstoff zur Er­ fassung von Relativverdrehungen, wobei in den Sensorkörper (1) mag­ netisierbare Partikel über den ganzen Querschnitt gleichmäßig verteilt eingebettet sind und wobei der Sensorkörper (1) in eingerollter Form vor­ liegt und wobei der Sensorkörper (1) eine Dicke (D) von mindestens 0,5 mm hat.
4. Dichtring nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor­ körper (1) unter gegenseitiger Verbindung der Enden (2, 3) zu einem Ring geformt ist.
5. Dichtring nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensorkörper (1) aus einem Stanzteil besteht.
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