DE19855939A1 - Verfahren zum Betrieb einer Mehrzylinder-Kolbenbrennkraftmaschine mit Kraftstoffeinspritzung - Google Patents
Verfahren zum Betrieb einer Mehrzylinder-Kolbenbrennkraftmaschine mit KraftstoffeinspritzungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Mehr
zylinder-Kolbenbrennkraftmaschine, die für jeden Zylinder mit
einem ansteuerbaren Injektor für die Zufuhr des Kraftstoffs
zum Zylinder versehen ist und die eine elektronische Motor
steuerung aufweist, über die die einzelnen Injektoren zur Zu
messung der jeweils entsprechend den Betriebsbedingungen be
nötigten Kraftstoffmengen angesteuert werden.
Moderne Kolbenbrennkraftmaschinen werden in ihrer Arbeitswei
se in vielfältiger Weise optimiert mit dem Ziel, die Abgas
emissionen weitgehend zu reduzieren. Bei Kolbenbrennkraftma
schinen mit Kraftstoffeinspritzung, insbesondere bei Kolben
brennkraftmaschinen, bei denen der Kraftstoff jeweils über
einen Injektor direkt in den Zylinder eingespritzt wird, kön
nen nun über die modernen elektronischen Motorsteuerungen die
Schaltzeiten an den Injektoren sehr genau gesteuert werden,
so daß auch theoretisch sehr kurze Öffnungszeiten und damit
auch sehr geringe Einspritzmengen möglich sein müßten. Diese
Anforderung an sehr geringe Einspritzmengen besteht insbeson
dere bei Dieselmotoren mit sogenannter Voreinspritzung, bei
denen für den jeweiligen Arbeitstakt zunächst eine sehr ge
ringe Kraftstoffmenge von beispielsweise 1,5 mm3 in den Zy
linder eingespritzt wird und dann kurzzeitig danach die für
die jeweiligen Lastanforderung notwendige größere Einspritz
menge in den Zylinder eingespritzt wird, so daß der gewünsch
te bessere Zündverlauf und der verbesserte Brennverlauf und
damit eine Reduzierung von Geräusch- und Abgasemission er
reicht wird. Aber auch bei Ottomotoren mit Direkteinspritzung
des Kraftstoffs besteht inzwischen die Notwendigkeit, geringe
Kraftstoffmengen nachzuspritzen, um die Betriebsbedingungen
für die nachgeschalteten Abgasbehandlungseinrichtungen zu
verbessern.
Die Injektoren zur Kraftstoffeinspritzung bestehen im wesent
lichen aus einem Trägerkörper, der eine Düse mit wenigstens
einer Düsenöffnung aufweist, die über eine im Trägerkörper
verschiebbar geführte Düsennadel verschließbar ist. Die Dü
sennadel steht mit einem ansteuerbaren Aktuartor in Verbin
dung, der über die Motorsteuerung angesteuert werden kann und
bei Aktivierung die Düsennadel zurückzieht, so daß die Düsen
öffnung freigegeben wird. Wird der Aktuator deaktiviert, dann
bewegt sich die Düsennadel im wesentlichen unter der Kraft
wirkung einer Rückstellfeder in ihre Schließstellung zurück,
wobei hier je nach Bauart des Injektors auch der am Injektor
über die Kraftstoffzufuhrleitung anstehende Kraftstoffdruck
in Schließrichtung wirksam sein kann. Theoretisch ist die vom
Injektor eingespritzte Kraftstoffmenge bei konstantem Hoch
druck im Kraftstoffverteilersystem (common-rail) direkt pro
portional zur Öffnungszeit.
Wie aus der vorstehenden Beschreibung zu entnehmen ist, ist
ein derartiger Injektor ein komplexes Gebilde mit einer Viel
zahl von bewegbaren Elementen, so daß bei einer industriellen
Massenherstellung verhältnismäßig große Herstellungstoleran
zen in Kauf genommen werden müssen. Dies hat jedoch zur Fol
ge, daß bei den gewünschten sehr geringen Einspritzmengen
schon geringe Differenzen in der Toleranz zu Abweichungen in
der tatsächlich eingespritzten Menge von bis zu 75% auftre
ten. Damit wird die über die elektronische Motorsteuerung
theoretisch mögliche Genauigkeit in der Kraftstoffzumessung
in der Praxis nicht verwirklicht, mit der Konsequenz, daß an
einer Mehrzylinder-Kolbenbrennkraftmaschine der Ist-Wert der
jeweils in einen Zylinder tatsächlich eingespritzten Kraft
stoffmenge in erheblichem Maße durch den von der Motorsteue
rung vorgegebenen Soll-Wert abweichen kann. Selbst wenn man
nun bei der Herstellung durch ein aufwendiges Prüf- und Aus
wahlverfahren jeweils Injektoren mit identischen Toleranzab
weichungen zusammenstellen würde, wären die vorstehend ge
schilderten Probleme nicht behoben, da im Laufe des Betriebes
durch die Betriebsbedingungen, beispielsweise durch unter
schiedlichen Verschleiß, sich das Einspritzverhalten einzel
ner Injektoren an einem Motor ändern kann.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zu schaffen, das es ermöglicht, bei Mehrzylinder-Kolben
brennkraftmaschinen jeweils bei allen Zylindern für den je
weiligen Betriebsfall praktisch gleiche Kraftstoffmengen ein
zuspritzen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zur
Vergleichmäßigung der von den Injektoren den einzelnen Zylin
dern zuzumessenden Kraftstoffmengen über einen vorgebbaren
Zeitraum die Kurbelwellendrehzahl konstant gehalten und die
Energieumsetzung je Zylinder erfaßt und einen vorgegebenen
Mittelwert überschreitende oder unterschreitende Werte fest
gestellt und den einzelnen Zylindern zugeordnet werden, und
daß jeweils bei festgestellten Überschreitungen die Ein
spritzzeit für den betreffenden Injektor verkürzt und bei
festgestellten Unterschreitungen die Einspritzzeit für den
betreffenden Injektor verlängert wird, und daß die jeweilige
Verlängerung und/oder Verkürzung der Einspritzzeit vom Steu
erprogramm der Motorsteuerung übernommen und für den normalen
Betrieb bei allen Betriebsbedingungen berücksichtigt wird.
Mit dieser Verfahrensweise ist es möglich, nicht nur bei der
Endabnahme einer Kolbenbrennkraftmaschine sondern auch in
vorgebbaren Zeitintervallen die Funktion der Injektoren an
der Kolbenbrennkraftmaschine zu überprüfen und zwischenzeit
lich aufgetretene Abweichungen auszukorrigieren. Wird bei der
Messung nach diesem Verfahren an einem Zylinder beispielswei
se eine Überschreitung von 10% des Mittelwertes festgestellt,
so kann die Einspritzzeit im betreffenden Injektor soweit
verkürzt werden, daß der vorgegebene Mittelwert auch bei die
sem Injektor erzielt wird. Diese Verkürzung der Öffnungszeit
des Injektors gilt dann im späteren variablen Betrieb für al
le Öffnungsvorgänge des betreffenden Injektors, so daß davon
ausgegangen werden kann, daß auch im Betrieb durch eine nun
diesen Wert verkürzte Öffnungszeit der notwendige Toleranz
ausgleich bewirkt wird. Die Verkürzung bzw. Verlängerung der
Öffnungszeit wird jeweils über ein früheres oder späteres
Schließen des Injektors bewirkt, da der Öffnungszeitpunkt
über die Betriebsbedingungen von der Motorsteuerung als über
geordneter Steuerwert vorgegeben ist.
Besonders vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Verfahren für
Dieselmotoren mit Voreinspritzung, da bei der Voreinspritzung
eine zum Beispiel konstante Kraftstoffmenge in den Zylinder
eingespritzt wird, unabhängig davon, welche Kraftstoffmenge
danach dann entsprechend der Lastanforderung über die Motor
steuerung dem Zylinder zugeführt wird.
Auf bei Nacheinspritzung ist es notwendig, in jeden Zylinder
die gleiche Kraftstoffmenge einzuspritzen, um für jeden Zy
linder sicherzustellen, daß er nicht aus den vorgegebenen
Mengen- und Zeitkriterien herausfällt.
Bei diesem Verfahren wird mit Vorteil ausgenutzt, daß unter
schiedliche Kraftstoffmengen in den einzelnen Zylindern sich
über eine stärkere oder geringere Energieumsetzung bemerkbar
machen, die auch am Motor unmittelbar erfaßt werden kann. In
einer ersten Ausgestaltung ist hierbei vorgesehen, daß die
Energieumsetzung über eine Drehzahlmessung an der Kurbelwelle
erfaßt wird. Auch wenn eine Kolbenbrennkraftmaschine mit kon
stanter Kurbelwellendrehzahl betrieben wird, so ergeben sich
jedoch als Erfolge der aufeinanderfolgenden Arbeitstakte der
einzelnen Zylinder Drehzahlschwankungen. Ist die Energieum
setzung in allen Zylindern gleich, dann sind auch die Dreh
zahlschwankungen konstant. Wird jedoch in einem Zylinder in
folge einer erhöhten Kraftstoffeinspritzung mehr Energie um
gesetzt und/oder in einem der Zylinder infolge verminderter
Kraftstoffeinspritzung weniger Energie umgesetzt, obwohl bei
de Injektoren über die Motorsteuerung mit der gleichen Öff
nungszeit angesteuert werden, dann macht sich diese entspre
chend stärkere oder schwächere Energieumsetzung in Form einer
periodischen Abweichung der normalen Drehzahlschwankung be
merkbar. Aufgrund der Zündfolge kann diese Abweichung von der
normalen Drehzahlschwankung auch dem jeweiligen Zylinder zu
geordnet werden. Wird nun über eine Veränderung der Öffnungs
zeit des oder der betreffenden Injektoren die Einspritzzeit
bei einer erhöhten Energieumsetzung verkürzt und bei einer
verminderten Energieumsetzung jeweils so erhöht, das wieder
eine gleiche Energieumsetzung bei allen Zylindern feststell
bar ist, dann kann diese Veränderung der Öffnungszeiten der
betreffenden Injektoren der Motorsteuerung vorgegeben werden,
so daß diese Veränderung dann im späteren Betrieb bei der Be
tätigung des betreffenden Injektor berücksichtigt wird.
In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Energieumsetzung über eine Drehmomentmessung an der
Kurbelwelle erfaßt wird. Ebenso wie bei der vorstehend be
schriebenen Ursache für Schwankungen in der Drehzahl, treten
entsprechend auch Schwankungen im Drehmoment an der Kurbel
welle auf, so daß bei einer Abweichung in der Energieumset
zung in einem oder mehreren Zylindern signifikante Abweichun
gen im Drehmomentverlauf erkennbar werden.
Während bei den beiden vorbeschriebenen Ausgestaltungen des
Verfahrens die Energieumsetzungen über die Kurbelwellendreh
zahl und die Zündfolge den einzelnen Zylindern zugeordnet
werden muß, kann in einer anderen Ausgestaltung der Erfindung
die Energieumsetzung über eine Druckmessung an den einzelnen
Zylindern erfaßt werden. Weisen alle Zylinder jeweils bei ih
rem Arbeitstakt den gleichen Druckverlauf auf, dann ist auch
allen Zylindern die gleiche Kraftstoffmenge zugemessen wor
den. Ergeben sich Abweichungen im Druckverlauf, dann kann da
von ausgegangen werden, daß hier entsprechend zu viel oder zu
wenig Kraftstoff zugeführt worden ist.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren und seinen Ausgestaltun
gen ist es zweckmäßig, während der Zeit der Erfassung der
Energieumsetzung die Kolbenbrennkraftmaschine unter konstan
ter Last zu betreiben. Hierbei reicht die "Leerlauflast" aber
auch ein beliebig ausgewählter Lastpunkt aus, wobei es zweck
mäßig ist, daß die Kolbenbrennkraftmaschine während des kur
zen Drehzahlschwankungs-Erfassungszeitraumes ohne Drehzahlän
derung betrieben wird. Da die Zeit zur Einspritzmengenkorrek
tur kurz ist, im Vergleich zu Drehzahländerungen im normalen
Fahrbetrieb, zum Beispiel auf Landstraßen und Autobahnen,
kann die Korrektur bei stehenden wie auch bei bewegten Fahr
zeugen erfolgen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist, wie eingangs erwähnt, be
vorzugt für Kolbenbrennkraftmaschinen vorgesehen, bei denen
der Kraftstoff über jeweils einen Injektor direkt in einen
Zylinder eingespritzt wird, insbesondere für Dieselmotoren.
Das Verfahren kann aber auch für Kolbenbrennkraftmaschinen
angewendet werden, bei denen der Kraftstoff jeweils über ei
nen Injektor in den Gaseinlaßkanal des jeweiligen Zylinders
eingespritzt wird. Hierbei müssen jedoch noch die für die
Einspritzung in den Einlaßkanal bedeutsamen Rahmenbedingun
gen mit berücksichtigt werden, so daß es beispielsweise not
wendig ist, die Erfassung der Energieumsetzung und die daraus
abgeleitete Korrektur der Einspritzzeit des Injektors bei be
triebswarmen Motor vorzunehmen, um so Fehlmessungen durch
Kraftstoffmengen, die sich an den Wandungen des Einlaßkanals
niederschlagen, weitgehend zu vermeiden.
Das Verfahren wird anhand schematischer Zeichnungen näher er
läutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch einen Viertakt-Vierzylinder-Mo
tor,
Fig. 2 den Drehmomentenverlauf bei identischer
Energieumsetzung in jedem Zylinder,
Fig. 3 den Drehmomentenverlauf mit abweichender
Energieumsetzung in einem Zylinder.
In Fig. 1 ist schematisch ein Viertakt-Vierzylinder-Motor mit
seinen Zylindern I, II, II, IV dargestellt. Die einzelnen Zy
linder weisen jeweils ein Gaseinlaßventil 1 und ein Gasaus
laßventil 2 auf, wobei die beiden Gaswechselventile 1, 2 je
weils über einen Antrieb, beispielsweise eine Nockenwelle
oder auch einen elektromagnetischen Aktuator betätigbar sind.
Das Gaseinlaßventil 1 verschließt einen Gaseinlaßkanal 3, das
Gasauslaßventil 2 verschließt hierbei einen Gasauslaßkanal 4.
Die Nockenwelle zur Betätigung der Gaswechselventile 1, 2
wird in üblicher Weise von der Kurbelwelle 5 und in Abhängig
keit von der Kurbelwellendrehzahl angetrieben.
Jeder Zylinder ist mit einem Injektor 6 versehen, der mit ei
ner Kraftstoffversorgung in Verbindung steht. Die Kraftstoff
versorgung ist vorzugsweise als common-rail-System ausgebil
det, das hier durch eine Verteilerleitung 7 dargestellt ist,
in der der Kraftstoff über eine nicht näher dargestellte Pum
pe unter Druck vorgehalten ist. Von der Verteilerleitung 7
zweigen jeweils entsprechende Zweigleitungen zu den einzelnen
Injektoren 6 ab.
Die Injektoren 6 sind mit einem steuerbaren Stellantrieb 8
versehen, beispielsweise in Form eines magnetischen oder pie
zoelektrischen Aktuators, der über eine Motorsteuerung 9 an
steuerbar ist, so daß entsprechend der gewünschten Lastvorga
be, die beispielsweise über ein Gaspedal 10 vorgegeben wird,
die Injektoren 6 über einen durch die Motorsteuerung 9 vorge
gebenen Zeitraum geöffnet werden und somit eine der Auslegung
des Injektors 6 entsprechende Kraftstoffmenge zum jeweiligen
Arbeitstakt in den entsprechenden Zylinder eingespritzt wird.
Die Motorsteuerung 9 erhält, wie bei modernen elektronischen
Motorsteuerungen üblich, auch weitere, für den Betrieb erfor
derliche Daten, so beispielsweise die Drehzahl, das abgegebe
ne Drehmoment, die Kühlwassertemperatur und weitere, für eine
optimale Steuerung und Regelung des Betriebsablaufs erforder
liche Werte. Über einen entsprechenden Geber 11 wird die je
weilige Kurbelwellendrehzahl der Motorsteuerung 9 zugeführt.
Über den Drehzahlgeber 11 kann zugleich auch die Kurbelstel
lung und damit die Kolbenstellung zumindest eines Zylinders
vorgegeben werden, so daß eine zeitgenaue, drehzahl-propor
tionale Ansteuerung der Aktuatoren 8 der Injektoren 6 er
folgt. Bei elektrisch betätigbaren Aktuatoren 8 an den Injek
toren 6 ist es möglich den Öffnungszeitpunkt und den Schließ
zeitpunkt sowie die Öffnungsdauer, aber auch die Öffnungshäu
figkeit während eines Arbeitstaktes frei anzusteuern. Die Mo
torsteuerung 9 ist hierbei so ausgelegt, daß sie hinsichtlich
der erforderlichen Daten für die Betätigung der Injektoren 6
an den einzelnen Zylindern in ihrer Programmvorgabe veränder
bar ist, so daß nicht nur die sich betriebsabhängig ändernden
Vorgaben zur Ansteuerung der einzelnen Injektoren 6 verändert
werden können, sondern auch die Grundeinstellung veränderbar
ist.
Geht man von der Annahme aus, daß alle Injektoren 6 I bis 6 IV
in Aufbau, Toleranz, Funktionsweise identisch sind, dann wer
den bei gleichen Öffnungs- und Schließzeiten auch gleiche
Kraftstoffmengen in den jeweiligen Zylinder eingespritzt. Das
hat zur Folge, daß bei einer Lastvorgabe, mit der eine kon
stante Drehzahl eingehalten wird, in jedem der einzelnen Zy
linder I bis IV die gleiche Energieumsetzung erfolgen muß.
Dies führt notwendigerweise dazu, daß die durch die Zündfolge
der einzelnen Zylinder vorgegebene Ungleichförmigkeit, d. h.
die Drehzahlschwankungen um den Mittelwert nm in der Schwan
kungsbreite konstant bleiben, so wie dies in Fig. 2 darge
stellt ist. Bei einer vorgegebenen Zündfolge I-III-IV-II läßt
sich dann jeweils die geringfügige Drehzahlerhöhung gegenüber
dem Mittelwert nm innerhalb der Schwankungsbreite dem Ar
beitstakt des jeweils befeuerten Zylinders zuordnen. Bei kon
stanter Energieumsetzung ergibt sich eine gleichförmige
Schwankungsbreite um den von der Motorsteuerung vorgegebenen
Mittelwert nm.
Da jedoch, wie eingangs ausführlich dargelegt, aufgrund von
Fertigungstoleranzen die einzelnen Injektoren unterschiedli
che Kraftstoffmengen innerhalb der von der Motorsteuerung 9
vorgegebenen Öffnungsdauer in den Zylinder abgeben, erfolgt
dementsprechend auch eine unterschiedliche Energieumsetzung
in den einzelnen Zylindern, die dann zwangsläufig zu Abwei
chungen in den Drehzahlschwankungen um die mittlere Drehzahl
nm führen.
Geht man zur Vereinfachung der Darstellung davon aus, daß die
Injektoren 6 I, 6 II und 6 IV in ihren Toleranzen absolut iden
tisch sind, und lediglich der Injektor 6 III Abweichungen auf
weist, die im Vergleich zu den übrigen Injektoren bei glei
cher Öffnungsdauer zur Einspritzung einer größeren Kraft
stoffmenge führt, dann ergibt sich die in Fig. 3 dargestellte
Abweichung vom Drehmomentenverlauf. Die dem Zylinder III zu
zuordnende positive Drehmomenterhöhung liegt dann höher als
die Drehmomenterhöhungen der übrigen Zylinder, da infolge der
erhöhten Kraftstoffmenge auch eine erhöhte Energieumsetzung
erfolgt, die zwangsläufig zu einer Drehmomenterhöhung während
des Arbeitstaktes des Zylinders III führt.
Würde über den Injektor 6 III eine im Vergleich zu den anderen
Injektoren geringere Kraftstoffmenge eingespritzt, dann würde
dementsprechend eine geringere Energieumsetzung erfolgen, die
ebenfalls zu einer gegenüber den anderen Zylindern geringeren
Drehmomenterhöhung führen würde.
Ist nun über die Motorsteuerung 9 der Betrieb auf eine kon
stante Drehzahl nm eingestellt, und wird hierbei die in Fig.
3 dargestellte, dem Zylinder III zuzuordnende Drehzahlüberhö
hung festgestellt, dann wird über die Motorsteuerung 9, die
für einen derartigen Meßlauf mit einem entsprechenden Pro
gramm zur Erfassung der Abweichungen in den Energieumsetzun
gen, hier zur Erfassung der Drehzahlabweichungen, ausgestat
tet ist, am Einspritzventil 6 III die Öffnungszeit solange ver
kürzt, bis auch für den Zylinder III die in Fig. 2 darge
stellte Ungleichförmigkeit vorhanden ist. Diese Verkürzung
der Öffnungsdauer wird im Steuerprogramm der Motorsteuerung
9 "abgelegt", so daß im späteren Betrieb das Einspritzventil
6 III immer entsprechend verkürzt geöffnet wird.
Besonders zweckmäßig ist die Verwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens an einem Dieselmotor mit Zündstrahl- bzw. Pilot
einspritzung. Bei diesem Zündverfahren wird für jeden Ar
beitstakt vorlaufend zunächst eine sehr geringe, aber kon
stante Kraftstoffmenge in den jeweils zu feuernden Zylinder
eingespritzt und danach dann die über die Lastvorgabe eine
größere Einspritzmenge eingespritzt. Auch hier machen sich
Mengenabweichungen in der Voreinspritzmenge bei der Erfassung
der Energieumsetzung in der vorbeschriebenen Weise bemerkbar,
so daß in gleicher Weise in einem Meßlauf nach dem vorbe
schriebenen Verfahren die Motorsteuerung 9 für den jeweiligen
Injektor hinsichtlich der Öffnungsdauer der Voreinspritzung
entsprechend korrigiert werden kann.
Bei einem Otto-Motor mit Direkteinspritzung kann beispiels
weise zur Verbesserung der Kaltstartbedingungen für die ein
gesetzten Katalysatorsysteme zur Abgasbehandlung nach dem
Einspritzen der durch die Lastvorgabe bemessene großen Ein
spritzmenge noch eine geringe Kraftstoffmenge nachgespritzt
werden, um eine entsprechende Erhöhung der Abgastemperatur
zu erreichen.
Anstatt oder zusätzlich zu der Erfassung der Energieumsetzung
über die Ungleichförmigkeit der Kurbelwellendrehzahl läßt
sich die Energieumsetzung auch über eine Drehmomentmessung an
der Kurbelwelle erfassen. Der Verlauf des Drehmomentes ent
spricht im wesentlichen dem anhand von Fig. 1 und Fig. 2 dar
gestellten Verlauf der Drehzahl.
Rüstet man die einzelnen Zylinder mit Drucksensoren 12 aus,
über die der Druckverlauf im Zylinderinnenraum jeweils erfaßt
werden kann, dann läßt sich die Energieumsetzung in den ein
zelnen Zylindern sehr genau feststellen und eine Veränderung
der Einspritzdauer der Injektoren 6 noch genauer vornehmen.
Die Erfassung der Energieumsetzung über Drucksensoren dürfte
sich insbesondere als zweckmäßig erweisen für Dieselmotoren
mit Einspritzung eines Zündstrahls, da aus dem Druckverlauf
bereits die Energieumsetzung der über den Zündstrahl einge
führten Kraftstoffmenge feststellbar ist.
Claims (8)
1. Verfahren zum Betrieb einer Mehrzylinder-Kolbenbrenn
kraftmaschine, die für jeden Zylinder mit einem ansteuerba
ren Injektor für die Zufuhr des Kraftstoffs zum Zylinder ver
sehen ist und die eine elektronische Motorsteuerung aufweist,
über die die einzelnen Injektoren zur Zumessung der jeweils
entsprechenden Betriebsbedingungen benötigten Kraftstoffmen
gen angesteuert werden, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ver
gleichmäßigung der von den Injektoren den einzelnen Zylindern
zuzumessenden Kraftstoffmengen über einen vorgebbaren Zeit
raum die Kurbelwellendrehzahl konstant gehalten und die Ener
gieumsetzung je Zylinder erfaßt und einen vorgegebenen Mit
telwert überschreitende oder unterschreitende Werte festge
stellt und den einzelnen Zylindern zugeordnet werden und daß
jeweils bei festgestellten Überschreitungen die Einspritzzeit
für den betreffenden Injektor verkürzt und bei festgestellten
Unterschreitungen die Einspritzzeit für den betreffenden In
jektor verlängert wird und daß die jeweiligen Verlängerungen
und/oder Verkürzungen der Einspritzzeit vom Steuerprogramm
der Motorsteuerung übernommen und für den normalen Betrieb
bei allen Betriebsbedingungen berücksichtigt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Energieumsetzung über eine Drehzahlmessung an der Kurbelwelle
erfaßt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Energieumsetzung über eine Drehmomentmessung der Kur
belwelle erfaßt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Energieumsetzung über eine Druckmessung an den
einzelnen Zylindern erfaßt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß während der Zeit der Erfassung der Ener
gieumsetzung die Kolbenbrennkraftmaschine unter konstanter
Last betrieben wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß während der Zeit der Erfassung der Ener
gieumsetzung die Kolbenbrennkraftmaschine mit konstanter
Drehzahl betrieben wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei einer als Fahrzeugantrieb dienenden
Kolbenbrennkraftmaschine die Erfassung bei stehendem Fahrzeug
vorgenommen wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei einer als Fahrzeugantrieb dienenden
Kolbenbrennkraftmaschine die Erfassung bei Konstant-Fahrt im
Fahrbetrieb vorgenommen wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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US99340897A | 1997-12-18 | 1997-12-18 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19855939A1 true DE19855939A1 (de) | 1999-06-24 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1998155939 Withdrawn DE19855939A1 (de) | 1997-12-18 | 1998-12-04 | Verfahren zum Betrieb einer Mehrzylinder-Kolbenbrennkraftmaschine mit Kraftstoffeinspritzung |
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