DE19851678C2 - Hydraulische Servolenkung - Google Patents
Hydraulische ServolenkungInfo
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- B62D—MOTOR VEHICLES; TRAILERS
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Description
Die Erfindung betrifft eine hydraulische Servolenkung für
ein Fahrzeug mit einem als hydrostatisches Motoraggregat
bzw. als hydraulisches Verdrängeraggregat ausgebildeten Ser
vomotor, mit einem den Servomotor über Hydraulikleitungen
betätigenden Servoventil und mit in den Hydraulikleitungen
angeordneten Dämpferventilen, die zur Ausbildung einer Len
kungsdämpfung dienen und dazu jeweils mindestens einen Kanal
enthalten, in dem ein Kanaldrosselorgan angeordnet ist. Eine
derartige Servolenkung ist aus der DE 44 23 658 A1 bekannt.
Auch in der DE 196 44 528 C1 ist eine derartige Servolenkung
beschrieben, wobei dort die Drosselwirkung der Dämpferventi
le in Abhängigkeit von der jeweiligen Fahrzeuggeschwindig
keit sowie in Abhängigkeit der Temperatur des Hydraulikmedi
ums im Servomotor geregelt wird. Darüber hinaus können die
Dämpferventile auch in Abhängigkeit von Stoßbewegungen gere
gelt werden, die an den lenkbaren Fahrzeugrädern auftreten.
Aus der DE 196 51 500 C1 ist eine weitere Servolenkung mit
Dämpferventilen bekannt, in denen zwei parallele Strömungs
wege ausgebildet sind. Dabei enthält der eine Strömungsweg
ein Rückschlagventil, das vom Servoventil zum Servomotor ei
ne relativ ungedrosselte Durchströmung ermöglicht, während
es vom Servomotor zum Servoventil sperrt. Im Unterschied da
zu enthält der andere Strömungsweg ein Drosselorgan, dessen
Drosselwirkung von der Temperatur des Hydraulikmittels ab
hängt.
Die DE 41 06 310 A1 zeigt eine weitere Servolenkung, bei der
zwischen Servoventil und Servomotor in jeder Hydrauliklei
tung drei Strömungswege parallel geschaltet sind. Im ersten
Strömungsweg ist ein Rückschlagventil angeordnet, das in
Richtung auf den Servomotor öffnet und einen Rücklauf zum
Servoventil verhindert. Bei einer Weiterbildung kann dieses
Rückschlagventil außerdem in Öffnungsrichtung federbelastet
sein, um dadurch das Rückschlagventil erst dann zu schlie
ßen, wenn stoßartige Bewegungen im Servomotor auftreten, al
so wenn die lenkbaren Fahrzeugräder Stoßbelastungen ausge
setzt sind. Im zweiten Strömungsweg ist eine Drossel ange
ordnet, die den Rücklauf vom Servomotor drosselt und dadurch
Schwingungen dämpft. Im dritten Strömungsweg ist ein Druck
begrenzungsventil angeordnet, das in Richtung auf das Servo
ventil öffnet, wobei das Druckbegrenzungsventil den Druck im
Servomotor auf einen bestimmten Maximalwert begrenzt und da
durch eine übermäßige Belastung der mechanischen Lenkungs
teile verhindert.
Heutige Kraftfahrzeuge sind regelmäßig mit einer Servolen
kung ausgerüstet, die zumindest im Falle von Personenkraft
wagen typischerweise mit hydraulischer Hilfskraft arbeitet.
Eine solche Servolenkung bewirkt, daß die vom Fahrer bei Be
tätigung der Fahrzeuglenkung aufzubringenden Kräfte immer
hinreichend gering gehalten werden.
Um im Lenksystem z. B. Schwingungen und Stöße weitestgehend
zu vermeiden bzw. zu unterdrücken, besitzen viele Fahrzeu
glenkungen einen Lenkungsdämpfer. In diesem Zusammenhang ist
aus der DE 40 29 156 A1 bekannt, ein als Servomotor dienen
des doppeltwirkendes Kolben-Zylinder-Aggregat auch als Len
kungsdämpfer wirken zu lassen, indem in den Leitungen zwi
schen dem Kolben-Zylinder-Aggregat und dem zu dessen Steue
rung dienenden Servoventil, über das das Kolben-Zylinder-
Aggregat steuerbar mit einer hydraulischen Druckquelle sowie
mit einem relativ drucklosen Hydraulikreservoir verbindbar
ist, Dämpferventile vorgesehen sind.
Darüber hinaus sind Servolenkungen der eingangs genannten
Art bekannt, deren Dämpferventil in Abhängigkeit vorbestimm
ter Parameter, wie z. B. der Hydraulikmitteltemperatur oder
der Querbeschleunigung des Fahrzeuges, arbeitet. Derartige,
parameteräbhängige Lenkungsdämpfungen sind besonders vor
teilhaft. Die Viskosität eines Hydraulikmittels und somit
auch dessen Strömungswiderstand hängen von der Temperatur
des Hydraulikmittels ab. Bei einer gleichen Einstellung am
Dämpferventil ergibt sich daher bei unterschiedlichen Tempe
raturen eine unterschiedliche Drosselwirkung. Um diesen Tem
peratur-Effekt auszugleichen, kann mit geeigneten Mitteln
die Drosselwirkung des Dämpferventils in Abhängigkeit der
Temperatur beeinflußt werden. Darüber hinaus besteht das Be
dürfnis, die Lenkungsdämpfung bei einer Kurvenfahrt mit re
lativ hoher Geschwindigkeit erheblich stärker auszugestalten
als bei Geradeausfahrt oder bei einer Kurvenfahrt mit rela
tiv niedriger Geschwindigkeit. Um eine derartige Abhängig
keit der Dämpfungswirkung von der Querbeschleunigung des
Fahrzeuges zu erhalten, kann die Dämpfungswirkung mit ent
sprechenden Mitteln in Abhängigkeit der auf das Fahrzeug
einwirkenden Querkräfte beeinflußt werden. Derartige Servo
lenkungen mit parameterabhängiger Lenkungsdämpfung sind je
doch relativ aufwendig.
Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem,
für eine Lenkung der eingangs genannten Art, die eine von
der Querbeschleunigung des Fahrzeuges abhängige Lenkungs
dämpfung aufweist, einen vereinfachten Aufbau anzugeben.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein
den Strömungsweg des Dämpferventils umgehender Bypass vorge
sehen ist, der ein Bypassdrosselorgan enthält, das in Abhän
gigkeit der auf das Fahrzeug einwirkenden Fliehkraft betä
tigt ist, derart, daß mit zunehmender Fliehkraft die Dros
selwirkung zunimmt, wobei das Bypassdrosselorgan als Flieh
kraftstellglied ausgebildet ist oder mit einem solchen zu
sammenwirkt.
Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, parallel
zu einem ersten Strömungsweg, nämlich dem Kanal, einen zwei
ten Strömungsweg, nämlich den Bypass, auszubilden, wobei der
zweite Strömungsweg ein in Abhängigkeit der auftretenden
Fliehkräfte betätigbares Drosselorgan enthält. Mit Hilfe der
erfindungsgemäßen Bauweise kann für die Ausbildung des er
sten Strömungsweges auf Konstruktionen zurückgegriffen wer
den, die sich bereits in der Praxis bewährt haben. Derartige
Konstruktionen für den ersten Strömungsweg können dement
sprechend auch Drosselorgane enthalten, die in Abhängigkeit
bestimmter Parameter, wie z. B. der Hydraulikmitteltempera
tur, betätigbar sind. Durch die erfindungsgemäße Parallel
schaltung der beiden Strömungswege kann somit der Durchströ
mungswiderstand des Dämpferventils zusätzlich von der Quer
beschleunigung des Fahrzeuges abhängig gemacht werden. Die
gegebenenfalls vorhandene Abhängigkeit des ersten Strömungs
weges von anderen Parametern, wie z. B. der Hydraulikmittel
viskosität, bleibt dabei völlig unabhängig von der für den
zweiten Strömungsweg vorgesehenen Abhängigkeit von der Quer
beschleunigung. Mit anderen Worten: Dem ersten Strömungsweg
wird ein zweiter Strömungsweg parallel geschaltet, der auf
eine Abhängigkeit von am Fahrzeug herrschenden Querbeschleu
nigungen spezialisiert ist, wobei der erste Strömungsweg
gleichzeitig auf die Abhängigkeit von einem anderen Parame
ter spezialisiert sein kann. Auf diese Weise bleibt die
Funktionsweise des im ersten Strömungsweg bzw. im Kanal ent
haltenen Kanaldrosselorganes unabhängig von den am Fahrzeug
wirkenden Querbeschleunigungen.
Die Ausbildung eines solchen zweiten Strömungsweges bzw. ei
nes Bypasses ist relativ einfach realisierbar. Beispielswei
se kann der Bypass direkt an die Hydraulikleitungen ange
schlossen sein und somit das dementsprechend zwischen diesen
Anschlüssen angeordnete Dämpferventil extern umgehen. Eine
solche Ausführungsform ist daher auch nachträglich in eine
Lenkungsdämpfung einbaubar.
Durch die Ausgestaltung des Bypassdrosselorgans als Flieh
kraftstellglied bzw. durch die Maßnahme, das Bypassdrosse
lorgan mit einem Fliehkraftstellglied zusammenwirken zu las
sen, ergibt sich eine besonders preiswerte Ausführungsform
für die erfindungsgemäße Servolenkung. Ein derartiges Flieh
kraftstellglied arbeitet rein mechanisch und kann ohne grö
ßeren Aufwand robust und zuverlässig ausgebildet werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Servolenkung ist dieser Bypass jedoch in das Dämpferventil
integriert, wobei er intern den Kanal umgeht.
Das der Erfindung zugrundeliegende Problem wird auch dadurch
gelöst, daß das Kanaldrosselorgan als Fliehkraftstellglied
ausgebildet ist oder mit einem solchen zusammenwirkt, der
art, daß mit zunehmender Fliehkraft die Drosselwirkung zu
nimmt. Bei dieser Alternative ist die Abhängigkeit von der
Querbeschleunigung des Fahrzeuges in den Kanal integriert.
Dabei arbeitet das Fliehkraftstellglied rein mechanisch und
somit mit hoher Zuverlässigkeit. Außerdem kann das Dämpfer
ventil dabei einen konstruktiv einfachen Aufbau aufweisen,
so daß sich eine relativ preiswerte Ausführungsform ergibt.
Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der erfindungsgemäßen
Servolenkung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den
Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung an
hand der Zeichnungen.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nach
stehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der je
weils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kom
binationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den
Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den
Zeichnungen dargestellt und wird in der nachfolgenden Be
schreibung näher erläutert. Es zeigen, jeweils schematisch,
Fig. 1 eine schaltplanartige Prinzipdarstellung einer hy
draulischen Servolenkung mit Dämpferventilen an einem
Servomotor und
Fig. 2 ein Schnittbild einer bevorzugten Ausführungsform ei
nes Dämpferventils nach der Erfindung.
Entsprechend Fig. 1 besitzt ein im übrigen nicht dargestell
tes Kraftfahrzeug vordere Fahrzeuglenkräder 1, die im darge
stellten Beispiel über Spurstangen 2 mit einer Zahnstange 3
verbunden sind, welche gleichachsig in die Kolbenstange eines
als Servomotor angeordneten doppeltwirkenden Kolben-Zylinder-
Aggregates 4 übergeht bzw. mit dieser Kolbenstange verbunden
ist.
Die Zahnstange 3 kämmt über ein Ritzel 5, das über eine Lenk
säule 6 mit einem Lenkhandrad 7 antriebsmäßig verbunden ist.
In der Lenksäule 6 ist ein drehelastisches Element 8 angeord
net, so daß zwischen Ritzel 5 und Lenkhandrad 7 eine begrenz
te Relativdrehung auftreten kann, deren Maß von den zwischen
Ritzel 5 und Lenkhandrad 7 übertragenden Kräften und Momenten
abhängig ist.
Diese Relativdrehung steuert ein Servoventil 9, das einer
seits über Motorleitungen 10 mit den beiden Kammern des Kol
ben-Zylinder-Aggregates bzw. des Servomotors 4 und anderer
seits mit der Druckseite einer Hydraulikpumpe 11 sowie mit
einem relativ drucklosen Hydraulikreservoir 12 verbunden ist,
an das die Saugseite der Pumpe 11 angeschlossen ist.
In der dargestellten Mittellage des Servoventils 9 sind die
beiden Kammern des Servomotors 4 miteinander sowie mit dem
Reservoir 12 verbunden. Außerdem kann eine Verbindung zur
Druckseite der Pumpe 11 bestehen, welche dann ständig laufen
kann.
Stattdessen ist es auch möglich, daß in der Mittelstellung
des Servoventils 9 der Ventilanschluß zur Druckseite der Pum
pe 11 abgesperrt ist, die in diesem Falle über ein Rück
schlagventil 13 einen Druckspeicher 14 laden kann und in Ab
hängigkeit von Ladedruck gesteuert bzw. bei hohem Ladedruck
ausgeschaltet wird.
Sobald zwischen Ritzel 5 und Lenkhandrad 7 Kräfte bzw.
Drehmomente wirksam sind, wird das Servoventil 9 in der einen
oder anderen Richtung aus seiner Mittellage verschoben, mit
der Folge, daß zwischen den Motorleitungen 10 eine mehr oder
weniger große Druckdifferenz in der einen oder anderen Rich
tung und damit eine mehr oder weniger große Servokraft des
Servomotors 4 in der einen oder anderen Richtung erzeugt und
die jeweils am Lenkhandrad 7 für ein Lenkmanöver aufzubrin
gende Kraft entsprechend vermindert wird.
Bei der erfindungsgemäßen Lenkung übernimmt das als Servomo
tor dienende Kolben-Zylinder-Aggregat 4 auch die Funktion ei
nes Lenkungsdämpfers zur Dämpfung schneller Lenkwinkelände
rungen der Fahrzeuglenkräder 1. Zu diesem Zweck sind in den
Leitungen 10, insbesondere an den Anschlüssen dieser Leitun
gen 10 am Servomotor 4, jeweils Dämpferventile 15 angeordnet,
die in weiter unten dargestellter Weise parameterabhängig ar
beiten.
In Fig. 1 weisen die Dämpferventile 15 intern einen ersten
Strömungsweg 16 auf, der im Folgenden als Kanal 16 bezeichnet
wird. Dieser Kanal 16 enthält eine Drossel 17, die als Ka
naldrossel oder als Kanaldrosselorgan bezeichnet wird. Paral
lel zum Kanal 16 ist ein zweiter Strömungsweg 18 im Dämpfer
ventil 15 ausgebildet, der im Folgenden als Bypass 18 be
zeichnet wird. Dieser Bypass 18 enthält eine durch einen Pa
rameter P steuerbare Drossel 19, die auch als Bypassdrossel
oder als Bypassdrosselorgan bezeichnet wird. Der Parameter P,
von dem die Steuerung der Bypassdrossel 19 abhängt, ist er
findungsgemäß die auf das Fahrzeug einwirkende Querbeschleu
nigung. Im Unterschied zum dargestellten Ausführungsbeispiel
kann auch die Kanaldrossel 17 des Kanals 16 in Abhängigkeit
eines Parameters arbeiten. Beispielsweise können bei einer
parameterabhängig arbeiteten Kanaldrossel 17 die Einflüsse
der Hydraulikmitteltemperatur auf die Drosselwirkung berück
sichtigt werden. Aufgrund des Drosselwiderstandes der Dämp
ferventile 15 werden schnelle Bewegungen des Kolbens des Ser
vomotors 4 und dementsprechend schnelle Lenkverstellungen der
Fahrzeuglenkräder 1 gedämpft.
Entsprechend Fig. 2 weißt eine bevorzugte Ausführungsform des
Dämpferventils 15 einen Motoranschluß 20 auf, über den das
Servoventil 15 mit einer Kammer des Servomotors 4 kommuni
ziert. Außerdem weist das Dämpferventil 15 einen Ventilan
schluß 21 auf, über den das Dämpferventil 15 mit dem Servo
ventil 9 kommuniziert.
Der Motoranschluß 20 kommuniziert mit einem Raum 22 der in
einem Basiskörper 23 des Dämpferventils 15 ausgebildet ist.
An diesem Basiskörper 23 ist ein Halteteil 25 befestigt, das
zu diesem Zweck einen entsprechenden Flansch 26 aufweist. Das
Halteteil 25 besitzt außerdem eine Haltebuchse 24, die in den
Raum 22 axial eindringt, wobei die Haltebuchse 24 radial ge
genüber dem Basiskörper 23 abgedichtet ist. Das in den Raum
22 hineinragende axiale Ende der Haltebuchse 24 endet ober
halb des Motoranschlusses 20.
In der Haltebuchse 24 ist ein Innenraum 27 ausgespart, der
über eine Öffnung 28 mit dem Ventilanschluß 21 und somit mit
dem Servoventil 9 kommuniziert.
Im Bereich des in den Raum 22 hineinragenden axialen Endes
der Haltebuchse 24 ist ein Trägerteil 29 angeordnet, das ver
liersicher an der Haltebuchse 24 gehaltert ist. Das Träger
teil 29 besitzt Axialbohrungen 30 und 31, wobei die Axialboh
rungen 30 in eine zum Raum 22 geöffnete Vertiefung 32 auf der
in Fig. 2 unterem Stirnseite des scheibenförmigen Trägerteils
29 und die Axialbohrungen 31 in eine ähnliche, zum Innenraum
27 geöffnete Vertiefung 33 auf der in Fig. 2 oberen Stirnsei
te des Trägerteiles 29 münden.
Zwischen der entsprechend Fig. 2 oberen Stirnseite des Trä
gerteiles 29 und einem dieser zugewandten Absatz 34 ist eine
kreisscheibenförmige Federplatte 35 eingeklemmt bzw. gehal
tert. In einer koaxial angeordneten Zentralöffnung des Trä
gerteiles 29 ist eine Bypassbuchse 36 verliersicher gehal
tert, wobei die Bypassbuchse 36 das Trägerteil 29 axial
durchdringt und im Raum 22 eine Axialführung für eine
Ringscheibe 37 bildet. Diese Ringscheibe 37 ist mittels einer
an der Bypassbuchse 36 abgestützten Schraubenfeder 38 gegen
die in Fig. 2 untere Stirnseite des Trägersteils 29 vorge
spannt.
Die Federplatte 35 ist so bemessen, daß sie die Axialbohrun
gen 30 im Trägerteil 29 zumindest weitestgehend überdeckt und
größere Bereiche der den Axialbohrungen 31 zugeordneten Ver
tiefungen 33 freiläßt. Die Ringscheibe 37 ist dagegen so be
messen, daß sie die Axialbohrungen 31 zu überdecken vermag
und die den Axialbohrungen 30 zugeordneten Vertiefungen 32
zumindest bereichsweise freiläßt.
Die Axialbohrungen 30 und 31 bilden dabei den ersten Strö
mungsweg bzw. den Kanal 16 des Dämpferventils 15. Die Schrau
bendruckfeder 38 spannt die Ringscheibe 37 nach Art eines
Rückschlagventiles gegen das Trägerteil 29 vor, während die
Federplatte 35 aufgrund ihrer Federelastizität elastisch ge
gen die obere Stirnseite des Trägerteils 29 vorgespannt ist.
Im Falle einer hydraulischen Strömung vom Raum 22 zum Innen
raum 27 muß dann das Hydraulikmedium durch einen geringen
Freiraum am Außenrand der Ringscheibe 37 vorbei durch die
Vertiefungen 32 und die Axialbohrungen 30 hindurchströmen und
die Federplatte 35 von der Oberseite des Trägerteiles 29 ab
heben. Dadurch wird insgesamt ein relativ hoher Drosselwider
stand erreicht, der zu einer entsprechenden Dämpfung der Hy
draulikströmung sowie der bei dieser Strömung auftretenden
Bewegung des Kolbens des Kolben-Zylinder-Aggregates 4 (vgl.
Fig. 1) führt. Bei umgekehrter Strömungsrichtung, d. h. bei
einer Strömung vom Innenraum 27 zum Raum 22, muß das Hydrau
likmedium am Außenrand der Federplatte 35 wobei durch die
Vertiefungen 33 sowie die Axialbohrungen 31 hindurchströmen
und dabei die Ringscheibe 37 gegen die Kraft der Schrauben
druckfeder 38 anheben. Da diese Schraubendruckfeder 38 übli
cherweise mit einer relativ niedrigen Vorspannung ausgebildet
ist, tritt hierbei nur eine dementsprechend geringe Drosse
lung der Strömung auf.
Bei einer verteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Dämpferventils 15 kann sowohl die Federelastizität der Feder
platte 35 als auch die Vorspannkraft der Schraubendruckfeder
38 von der Hydraulikmitteltemperatur abhängen. Beispielsweise
können die Federplatte 35 und die Schraubendruckfeder 38 aus
einer Formgedächtnis-Legierung (Memory-Metall) hergestellt
sein oder als Bimetall-Element ausgebildet sein oder mit ei
nem solchen zusammenwirken.
In der Bypassbuchse 36 ist ein Bypassschieber 39 axial ver
stellbar gelagert. Dieser Bypassschieber 39 weist in einem
axialen Abschnitt einen reduzierten Durchmesser auf, so daß
sich radial zwischen dem Bypassschieber 39 und der Bypass
buchse 36 ein Ringraum 40 ausbildet. Die Bypassbuchse 36
weist entsprechend Figur. 2 unterhalb des Trägerteils 29 Ra
dialbohrungen 41 auf, die mit dem Raum 22 kommunizieren. Au
ßerdem besitzt die Bypassbuchse 36 oberhalb des Trägerteils
29 weitere Radialbohrungen 42, die mit dem Innenraum 27 kom
munizieren.
Der am Bypassschieber 39 ausgebildete Ringraum 40 ist derart
bemessen und am Bypassschieber 39 angeordnet, daß er die Ra
dialbohrungen 41 und 42 miteinander verbindet. Auf diese Wei
se bilden dann die Radialbohrungen 41 und 42 zusammen mit dem
Ringraum 40 den zweiten Strömungsweg bzw. den Bypass 18.
Der Bypassschieber 39 ist an seinem entsprechend Figur. 2
oberen axialen Ende axial mit einem Massenkörper 43 verlän
gert. Dieser Massenkörper 43 ist in einem Führungsgehäuse 44
axial geführt, das mit Hilfe eines entsprechenden Flansches
45 am Halteteil 25 bzw. mit diesem am Basiskörper 23 befe
stigt ist. Auf diese Weise bilden der Bypassschieber 39 und
der Massenkörper 43 ein Fliehkraftstellglied 47, das in Ab
hängigkeit der in einer Axialrichtung 46 wirkenden Fliehkräf
te axial verstellbar ist.
In Fig. 2 sind das Fliehkraftstellglied 47 und somit auch der
Bypassschieber 39 in einer Ausgangsstellung dargestellt, in
welcher der Bypass 18 (die Radialbohrungen 41 und 42 und der
Ringraum 40) einen minimalen Drosselwiderstand aufweist. Das
Fliehkraftstellglied 47 ist vorzugsweise mit Hilfe entspre
chender Federmittel in diese Ausgangsstellung vorgespannt,
diese sind jedoch zu Wahrung der Übersichtlichkeit in Fig. 2
nicht dargestellt. Bei einer entsprechenden Einbaulage des
Dämpferventils 15 in einem Kraftfahrzeug bewirken auf das
Fahrzeug einwirkende Querkräfte bzw. Fliehkräfte auch eine
mit einem Pfeil 48 symbolisierte Kraftkomponente in der
Axialrichtung 46 des Fliehkraftstellgliedes 47. Diese Kraft
komponente 48 bildet hierbei den Parameter P, in dessen Ab
hängigkeit die Drosselwirkung des Dämpferventils 15 gesteuert
wird.
Sobald die auf das Fliehkraftstellglied 47 einwirkende Kraft
komponente 48 eine gegebenenfalls vorhandene entgegenwirkende
Federkraft überwindet, verstellt sich der Bypassschieber 29
entsprechend Fig. 2 nach unten. Dabei erfolgt eine mehr oder
weniger starke Überdeckung der mit dem Innenraum 27 kommuni
zierenden Radialbohrungen 42 durch einen sich entsprechend
Fig. 2 oben an den Ringraum 40 anschließenden Axialbereich 49
des Bypassschiebers 39. Dieser Axialbereich 49 ist dabei so
bemessen daß er bezüglich der Bypassbuchse 36 im wesentlichen
dicht ist. Durch die Überdeckung der Radialbohrungen 42 wird
der Durchströmungsquerschnitt des Bypasses 18 bzw. 40, 41, 42
reduziert, wodurch sich sein Drosselwiderstand erhöht. Die
Axialverstellung des Bypassschiebers 39 kann dabei soweit ge
hen, daß die Radialbohrungen 42 vollständig überdeckt werden
und somit der Bypass 18 bzw. 40, 41, 42 gesperrt wird.
Zwischen einem axial freien Ende 50 des Bypassschiebers 39,
dessen Außendurchmesser etwa demjenigen des Axialbereiches 49
entspricht, und einem diesem zugewandten Boden 51 der Bypass
buchse 36 ist ein Sackraum 52 ausgebildet, der mit einem koa
xialen Durchstich 53 im Fliehkraftstellglied 47 kommuniziert.
Auf diese Weise wird während den Axialverstellungen des
Bypassschieber 39 ein Druckausgleich im Sackraum 52 gewähr
leistet.
Claims (5)
1. Hydraulische Servolenkung für ein Fahrzeug mit einem als
hydrostatisches Motoraggregat bzw. als hydraulisches Ver
drängeraggregat ausgebildeten Servomotor (4), mit einem den
Servomotor (4) über Hydraulikleitungen (10) betätigenden Servo
ventil (9) und mit in den Hydraulikleitungen (10) angeordne
ten Dämpferventilen (15), die zur Ausbildung einer Lenkungs
dämpfung dienen und dazu jeweils mindestens einen Kanal (16)
enthalten, in dem ein Kanaldrosselorgan (17) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein den Kanal (16) umgehender Bypass (18) vorgesehen
ist, der ein Bypassdrosselorgan (19) enthält, das in Abhän
gigkeit einer auf das Fahrzeug einwirkenden Fliehkraft betä
tigt ist, derart, daß mit zunehmender Fliehkraft die Dros
selwirkung zunimmt, wobei das Bypassdrosselorgan (19) als
Fliehkraftstellglied (47) ausgebildet ist oder mit einem
solchen zusammenwirkt.
2. Servolenkung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Bypass (18) in das Dämpferventil (15) integriert
ist.
3. Servolenkung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kanaldrosselorgan (17) als Fliehkraftstellglied aus
gebildet ist oder mit einem solchen zusammenwirkt, derart,
daß mit zunehmender Fliehkraft die Drosselwirkung zunimmt.
4. Servolenkung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Drosselorgan (17, 19) und/oder das Fliehkraftstell
glied (47) als Linearschieber mit axial angeordnetem Flie
kraftmassenelement (43) oder als Drehschieber mit nach Art
eines Pendels radial angeordnetem Fliehkraftmassenelement
ausgebildet sind.
5. Servolenkung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß Federmittel vorgesehen sind, die das Fliehkraftstell
glied (47) bzw. das als solches ausgebildete Drosselorgan
(17, 19) entgegen der Fliehkraft in Richtung abnehmender
Drosselwirkung vorspannen.
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