DE19847071A1 - Interaktives Multimedia-Card-Modul - Google Patents
Interaktives Multimedia-Card-ModulInfo
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Abstract
"Digital Video Broadcastin" (DVB) ist ein Standard für digitales Fernsehen, der auch eine einheitliche Schnittstelle (DVB-CI) zur Einbindung verschiedener Zugriffssysteme definiert. "Personal Memory Card International Association" (PCMCIA) zur Normung von Speicher und I/O-Karten, beispielsweise für Notebooks, definiert eine einheitliche PC-Card-Schnittstelle (PCC-I). Bekannte DVB-Karten im PC-Card-Format haben zwar bereits eine größere Flexibilität, sie erfordern aber bei den dadurch zu offenen Systemen gemachten Endgeräten stets eine DVB-Schnittstelle (DVB-CI). Dies soll bei der Erfindung vermieden werden. Bei dem erfindungsgemäßen Card-Modul (TC, CMO) ist deshalb alternativ zu der DVB-Schnittstelle (DVB-CI) auch eine PC-Card-Schnittstelle (PCC-I) bereitstellbar. Eine Umschaltung zwischen den charakterisierenden Signalbelegungen erfolgt durch einen Schnittstellen-Controller (COI), der als freiprogrammierbarer Logikbaustein (FPGA) ausgeführt sein kann. Durch eine zusätzliche Infrarot-Schnittstelle (IrDA-I) können Daten außerhalb des Moduls auch direkt drahtlos und digital übertragen werden. Die Einsatzpalette des erfindungsgemäßen Card-Moduls ist damit nahezu beliebig groß. Eine Verwendung als flexible Speicher- und I/O-Karte bei digitalen Endgeräten im professionellen und im privaten Bereich ist möglich.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein interaktives Multimedia-Card-Modul im PC-
Card-Format zur Verarbeitung von digitalen MPEG-Daten mit einem
Steckverbinder, auf dem eine einheitliche Schnittstelle nach DVB-Standard
bereitstellbar ist, mit Speicherplatz für Anwendungs- und Attributdaten und
einem taktbaren Controller für die Schnittstelle.
"Digital Video Broadcasting" (DVB) ist der für Europa geschaffene Standard für
digitales Fernsehen, der sich allmählich zu einem globalen Standard
entwickelt. Ein wesentlicher Vorteil des DVB liegt in der Definition einer
einheitlichen Schnittstelle zur Einbindung verschiedener Zugriffssysteme von
unterschiedlichen Programmanbietern.
Mit dem Begriff "Personal Computer Memory Card International Association"
(PCMCIA) wird gleichzeitig Organisation, Norm und Hardware der PC-Card
(oder PCMCIA-Card) bezeichnet, die nicht mit den herkömmlichen PC-
Erweiterungskarten zu verwechseln sind. Die PCMCIA-Norm umfasst sowohl
Speicherkarten als auch Ein-/Ausgabekarten (I/O-Karten). Die Kartenvielfalt
reicht von der einfachen Speicherkarte in den verschiedenen Technologien
über Festplatten, Modems und LAN-Adapter bis hin zu Spezialanwendungen
wie Datenverschlüsselung und Messwerterfassung. Das Anwendungsspektrum
ist dadurch nicht nur auf den PC beschränkt. PC-Karten finden ebenso Einsatz
beispielsweise in digitalen Kameras, Messgeräten, Programmiergeräten, Set-
Top-Boxen zur Pay-TV-Legitimierung oder in Telefongeräten. Die physischen
Vorgaben des Standards beschreiben die Abmessungen der Karte in Bauhöhe
und Länge (Typ I, II, III) und des Steckverbinders ("PC-Card-Format").
PCMCIA definiert neben der Hardwareschnittstelle auch die Softwareschnitt
stelle. Diese setzt sich zusammen aus dem Metaformat mit der "Card
Information Structure" (CIS), den "Card Services" als Schnittstelle zwischen
der Anwendung und den Ressourcen auf der Karte und den "Socket Services"
als unterster Softwareebene zur Registerverwaltung. Für Anwendungen im
DVB-Bereich wurde die PCMCIA um die einheitliche Schnittstelle ("Common
Interface"-CI) nach DVB-Standard erweitert (DVB-CI). Der DVB-Standard
enthält als wesentlichen Bestandteil das "Conditional Access System" (CAS),
mit dem der unberechtigte Zugriff auf bestimmte Programme oder Dienste
verhindert werden kann (Pay-TV, Pay-per-View). Das Common Interface ist
das Bindeglied zwischen den nach DVB vereinheitlichten Komponenten und
leistungsanbietereigenen Charakteristika und stellt eine Schnittstelle für den
Transportstrom in beide Signalrichtungen dar, die auch für andere
Anwendungen eingesetzt werden kann.
Der Transportstrom wird aus dem von der Übertragungsstrecke, z. B. Kabel
oder Satellit, gelieferten Signal mit einem DVB-Demodulator erzeugt. Er
enthält die kodierten Bestandteile der Video-, Audio- und Zusatzdaten
mehrerer Programme, die in einzelne Pakete konstanter Länge aufgeteilt sind.
Bei den Kodierungsverfahren im digitalen Rundfunk- und Telekommu
nikationsbereich hat sich der Standard der "Moving Pictures Experts Group"
(MPEG) international durchgesetzt. Die nach MPEG-Standard in den
verschiedenen Versionen komprimierten und kodierten Daten werden für die
Datenübertragung im Transportstrom paketweise zusammengefasst. Pro Kanal
werden mehrere Programme im Zeitmultiplex übertragen. Die Pakete sind mit
Identifikations- und Synchronisationsdaten ausgestattet, um sie im Empfänger
wieder den entsprechenden Programmen zuordnen zu können.
Der Stand der Technik, von dem die Erfindung ausgeht, wird beschrieben in
dem Aufsatz "DVB: Common Interface als ideale interaktive Multimedia-
Umgebung" von I. Okoth et al., Fernseh- und Kino-Technik, 51. Jahrgang,
Nr. 12/97, Seiten 854 bis 856. Das hieraus bekannte interaktive Multimedia-
Card-Modul weist ein anbieterspezifisches "Conditional Access Modul" (CAM)
zur Programmentschlüsselung für das entsprechende Zugriffssystem
"Conditional Access System" (CAS) und einen Einschub für eine
personenspezifische Smart-Card für die Zugangsberechtigung auf.
Physikalisch befindet sich das auf der DVB-Schnittstelle basierende CAM in
einem PC-Card-Gehäuse vom Typ II mit 68-pin-Anschluss. Die PC-Card-
Anschlüsse sind jedoch modifiziert worden, um die Verarbeitung von MPEG-
Daten zu ermöglichen. Dabei wurde das PC-Card-Format zur Implementierung
der DVB-Schnittstelle gewählt, weil dieses kostengünstig, schnell und flexibel
ist. Als Empfänger können Netzwerk-Computer, Fernseher, PC oder Set-Top-
Boxen eingesetzt werden. Alle diese Geräte müssen aber eine DVB-CI-
Schnittstelle aufweisen. Das Modul kann für TV-, Multimedia- oder Kommuni
kationsanwendungen ausgebildet sein. Hauptanwendungsfall für das bekannte
Multimedia-Card-Modul ist jedoch der Einsatz bei einer Set-Top-Box, die
dadurch zum offenen, anbieterunabhängigen System wird. Eine offene Set-
Top-Box-Architektur enthält nur eine DVB-Schnittstelle und ist eine universelle
Systemarchitektur. Sie kann sehr leicht mit funktionsspezifischen Modulen
erweitert werden und ist zur Unterstützung neuer Dienste konzipiert. Mit Hilfe
eines Zusatzmoduls für Audio können Programme per "analogem" Infrarot-
Kopfhörer mit relativ geringer Bandbreite verfolgt werden.
Das bekannte DVB-CI im PC-Card-Format wird zum Descrambeln
(Entschlüsseln) eines verschlüsselten Transportstromes sowie zur Pay-TV-
Legitimierung eingesetzt. Eine Aufzeichnungsmöglichkeit (Speicherung) von
Videoinformationen besteht bei der digitalen Set-Top-Box und bei anderen
Geräten, bei denen das bekannte Multimedia-Card-Modul zum Einsatz
gelangen kann, nur durch Anschluss eines Speichermediums an vorhandene
analoge Videoausgänge. Dabei können nur dekodierte Videosignale
aufgezeichnet werden. Wiedergaben (Einspeisungen) können nur über einen
analogen Antenneneingang in modulierter, d. h. analoger Form vorgenommen
werden. Dieser Vorgang ist sehr aufwendig.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein interaktives Multimedia-Card-
Modul im PC-Card-Format zur Verarbeitung von digitalen MPEG-Daten der
oben beschriebenen Art so weiterzubilden, dass Aufzeichnungs- und Wieder
gabevorgänge unter Umgehung der analogen Ein- und Ausgänge der
signalverarbeitenden Geräte vorgenommen werden können. Die Vielseitigkeit
des Moduls sollte dabei noch vergrößert werden. Neben einer kostengünstigen
Ausführung sollte eine hohe Qualität der zu verarbeitenden Daten angestrebt
werden. Außerdem sollte ein Einsatz des Moduls auch bei Geräten möglich
sein, die keinen zusätzlichen DVB-CI-Steckplatz aufweisen.
Als Lösung für diesen Aufgabenkomplex ist bei der Erfindung vorgesehen,
dass auf dem Steckverbinder des interaktiven Multimedia-Card-Moduls
alternativ zu der DVB-Schnittstelle eine PC-Card-Schnittstelle bereitstellbar ist
durch die Implementierung einer über den Controller in Abhängigkeit von der
zu aktivierenden Schnittstelle steuerbaren Signalumschaltung zwischen den
die beiden Schnittstellen charakterisierenden Signalbelegungen der ent
sprechenden Pins des Steckverbinders.
Durch die Kombination der beiden Schnittstellen an der Kartenschnittstelle
wird das erfindungsgemäße Card-Modul zu einer Universalkarte. Für diese
neue Funktionalität ist der übliche Aufbau um die Komponenten
"Schnittstellensteuerung" und "Signalumschaltung" erweitert, die in den
Controller zusätzlich implementiert sind. Das Umschalten zwischen den
schnittstellenspezifischen Signalbelegungen als Realisierung der unterschied
lichen Verknüpfungen wird in Abhängigkeit von der zu aktivierenden
Betriebsart vorgenommen. Bis zu 28 spezifische Signale sind dabei
umzuschalten. Auf deren Art und Belegung wird im speziellen Beschreibungs
teil näher eingegangen. Das Card-Modul kann sowohl als Master als auch als
Slave arbeiten. In der Betriebsart "PC-Card" arbeitet die Karte als
Slaveeinheit. Der PCMCIA-Host-Rechner greift als Master auf einen großen
Transportstromspeicher als erweiterten Anwendungsspeicher zu, um die
MPEG-kodierten Video- und Audiosequenzen in die Karte zu schreiben oder
von dieser zu lesen. In der Betriebsart "DVB-Card" arbeitet die Karte dagegen
als Mastereinheit. Zur Ausgabe der digitalen Datensequenzen erzeugt die
Karte aus den gespeicherten Daten einen DVB-konformen MPEG-
Transportstrom. Die dazu erforderlichen Signale werden im speziellen
Beschreibungsteil näher erläutert. Die generierten Daten werden zusammen
mit den gespeicherten Daten auf der Transportstromschnittstelle bereitgestellt.
Zur Aufnahme von Daten, beispielsweise Videosequenzen, speichert die PC-
Card unter Zuhilfenahme von entsprechenden Steuersignalen und -takten
diese Daten in den Transportstromspeicher, wo die Sequenz dann für eine
spätere Wiedergabe, beispielsweise in einer Set-Top-Box, oder für die
Übertragung zu einem PCMCIA-Host bereitgehalten wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Card-Modul wird die DVB-Schnittstelle als
modifizierte I/O-Schnittstelle auch zur digitalen Aufzeichnung und Wiedergabe
von MPEG-komprimierten Daten auf der Karte verwendet. Da für diese
Vorgänge der digitale Geräteausgang für komprimierte Daten genutzt wird,
lassen diese sich kostensparend mit einem relativ geringen Speicherbedarf
durchführen. Durch die Verarbeitung ausschließlich digitaler Daten weisen sie
eine hohe Qualität auf. Bei dem Card-Modul nach der Erfindung sind zwei
gleichwertige Schnittstellen auf einem gemeinsamen Steckplatz implementiert.
Dadurch wird ein Datenaustausch über einen Transportstrom zwischen
Geräten mit DVB-Schnittstelle und PC-Card-fähigen Geräten ermöglicht und
eine hohe Flexibilität und Systemunabhängigkeit gewährleistet. Damit ergeben
sich für das erfindungsgemäße Card-Modul vielfältige Anwendungs
möglichkeiten. Im Home-Bereich kann es beispielsweise für spontan
gewünschte Szenenwiederholungen aus Fernseh- und Videofilmen eingesetzt
werden. Auf eine Anwendung als Grußkarte mit abgespeicherten Videogrüßen
wird weiter unten eingegangen. Im Service-Bereich sind Ausgestaltungen des
Moduls als Testkarten zur Durchführung von Funktionalitätstests, beispiels
weise an Set-Top-Boxen, möglich. Auch Anwendungen im Bereich des
digitalen Kinos sind denkbar, bei denen über die erfindungsgemäße Karte
Werbeeinspielungen vorgenommen werden.
Eine weitere Erhöhung der Modulflexibilität wird noch erreicht, wenn nach
einer Ausgestaltung der Erfindung auf dem Steckverbinder die PC-Card-
Schnittstelle alternativ in einer Funktion als Speicher- oder Ein-/Ausgabe-
Schnittstelle bereitstellbar ist durch eine über den Controller steuerbare
zusätzliche Signalumschaltung zwischen den die beiden Schnittstellen
funktionen charakterisierenden Signalbelegungen der entsprechenden Pins
des Steckverbinders. Die PC-Card kann dadurch im Memory- oder im I/O-
Modus - gerade auch bei Endgeräten mit PC-Card-Schnittstelle - eingesetzt
werden. Das ist um so vorteilhafter als der PCMCIA auch I/O-Karten in die
Norm aufgenommen hat. Die damit erweiterte Kartenvielfalt reicht von der
gewöhnlichen Speicherkarte in den verschiedenen Technologien über
Festplatten, Modems und LAN-Adapter bis hin zu Spezialanwendungen, wie
Datenverschlüsselung und Messwerterfassung. Die Umschaltung zwischen der
Memory- und der I/O-Funktion erfolgt durch Umbelegung von 8 Signalen. Die
Art der Signale und ihre Pinbelegungen werden ebenfalls im speziellen
Beschreibungsteil näher erläutert. Die Einstellung der Steckerbelegung für
eine Speicher- oder I/O-Karte wird erst durch das Auslesen der Card
Information-Structure (CIS) aktiviert. Nach dem Einschalten verhält sich jede
PC-Karte zunächst wie eine Speicherkarte.
Ein herkömmlicher Anwendungsfall für DVB-CI-Karten ist ihr Einsatz in Set-
Top-Boxen zur Pay-TV-Legitimierung und Dekodierung als Endgeräte. Hierzu
sind das weiter oben bereits erwähnte Conditional Access Modul (CAM) und
eine persönliche Erkennungskarte, die Smart-Card, erforderlich. Befindet sich
das CAM auf der DVB-CI-Karte, ist die Set-Top-Box anbieterunabhängig und
wird als offenes System bezeichnet. Der Decodierungscode liegt dann auf der
Karte und der Tranportstrom wird über die Karte geleitet. Die persönliche
Erkennung kann ebenfalls bereits in die DVB-CI-Karte implementiert sein oder
über den Einschub der Smart-Card in einen speziellen Slot auf der Karte
erfolgen. Die gleiche Unabhängigkeit wird für das erfindungsgemäße Card-
Modul erreicht, wenn nach einer Ausgestaltung der Erfindung ein zusätzliches
Zugriffsmodul mit personengebundener Zugangsberechtigung für
anbieterspezifisch verschlüsselte Daten implementiert ist. Der Charakter der
erfindungsgemäßen Karte als Universalkarte wird dadurch noch ausgeprägter.
Bei einer Verwendung des erfindungsgemäßen Card-Moduls beispielsweise
als Funktionstestkarte für eine Set-Top-Box können für erweiterte
Anwendungen nach einer weiteren Erfindungsausgestaltung eine RS232- und
eine Infrared-Data-Association-Schnittstelle (IrDA) vorgesehen sein, deren
Signale über eine zusätzliche I/O-Schnittstelle auf einem I/O-Steckverbinder
nach außen führbar sind. Über derartige Schnittstellen können Steuerungen
und Uploads vorgenommen werden. Für die IrDA-Schnittstelle kann eine
Remote-Funktion vorgesehen sein. Die zusätzliche I/O-Schnittstelle kann von
einem 15poligen Steckverbinder gebildet sein, der auf der der Doppel
schnittstelle gegenüberliegenden Kartenseite angeordnet sein kann. Über
diesen Port können neben den Signalen der internen Schnittstellen auch
andere Steuersignale und Steuerleitungen von der Karte herunter bzw. auf sie
heraufgeführt werden. Eine derartige Anordnung hat den Vorteil, dass die über
den Stecker angeschlossenen erforderlichen Sende- und Empfangsdioden
auch im Steckergehäuse untergebracht sind und keinen zusätzlichen Platz auf
dem Modul selbst benötigen. Ist dieser jedoch vorhanden, können diese
Bauteile jedoch auch auf der Karte selbst untergebracht sein und, wie im
folgenden ausgeführt wird, direkte Schnittstellen bilden.
Bei Anwendungen für Testobjekte mit den internen zusätzlichen Schnittstellen
kann die Signalsteuerung über den Controller beispielsweise in der Set-Top-
Box erfolgen, ein eigener Mikroprozessor ist hierbei nicht erforderlich. Bei
anderen Anwendungen des erfindungsgemäßen Card-Moduls kann es
dagegen vorteilhaft sein, wenn nach einer weiteren Erfindungsausgestaltung
eine RS232-Schnittstelle zur drahtgebundenen Datenübertragung außerhalb
des Moduls zusätzlich implementiert ist. Eine derartig integrierte serielle
Schnittstelle, ausgeführt beispielsweise als mehrkanaliger Treiber-/Empfänger-
Baustein für Vollduplexbetrieb mit Hardwareshakehand und Pegelanpassung,
bildet dann einen eigenen Zu- und Ausgang für das Modul und erlaubt in
einfacher Weise einen kontinuierlichen Datenstrom im Betrieb.
Nach einer anderen Fortbildung des erfindungsgemäßen Card-Moduls kann
aber auch vorgesehen sein, dass eine Infrared-Data-Association-Schnittstelle
zur drahtlosen Datenübertragung außerhalb des Moduls implementiert ist und
der Controller nur optional für die Signalumschaltung zwischen der DVB- und
der PC-Card-Schnittstelle eingesetzt wird. Bei einem derartigen Konzept mit
einer "digitalen" Infrarot-Signalquelle kann ein drahtloser Datentransfer mit
Übertragungsraten in einem weiten Bereich von 115,2 kbit/s (Slow-IrDA) über
4 Mbit (Fast-IrDA) bis 16 Mbit/s (Ultra-Fast-IrDA) ermöglicht werden. Dadurch
können beliebig lange Datenströme, beispielsweise von einer Videokamera,
"in situ" über das Card-Modul geleitet und verarbeitet werden. Insbesondere
können MPEG-Transportströme über das DVB-CI in das nachgeschaltete
Gerät eingespeist werden, die zuvor auf einem externen Speichermedium (z. B.
Rechnerfestplatte) abgelegt worden sind. Ebenso kann ein vom Gerät
gelieferter Transportstrom auf ein externes Speichermedium gespeichert
werden. Als mögliche Anwendungen für eine derartige Weiterbildung des
erfindungsgemäßen Card-Moduls sind die breitbandige Internetankopplung
eines PCs über TV-Kabel oder Satellit und die drahtlose Übertragung von
MPEG-Transportströmen zur Aufzeichnung bzw. Wiedergabe (Down- bzw.
Upload) auf den entsprechenden Geräten zu nennen. Bei einer
Internetankopplung für kodierte Systeme mit einer Set-Top-Box ist dabei
besonders wichtig und von Vorteil, dass der bereits vorhandene Demodulator
(Empfänger) in der Set-Top-Box mitbenutzt werden kann.
Der Controller übernimmt bei dieser Ausgestaltung des Card-Moduls mit
zusätzlicher IrDA-Schnittstelle die Aufgabe der Signalumschaltung zwischen
der DVB- und der PC-Card-Schnittstelle nur optional. Dies ist insofern sinnvoll
als bereits eine steigende Anzahl von PCs mit einer IrDA-Schnittstelle
ausgerüstet werden, so dass ein Umschalten des Card-Moduls auf die PC-
Schnittstelle nicht unbedingt erforderlich ist. Andererseits können auch die
Empfangsgeräte, beispielsweise die Set-Top-Box, bereits mit einer IrDA-
Schnittstelle ausgerüstet sein, so dass ein Transfer der Transportströme bei
einer Leitung über den System-Demultiplexer auch unter Umgehung des DVB-
CI möglich ist. Der Controller übernimmt jedoch unterstützende Aufgaben wie
beispielsweise den Chip-Select-Decoder zur Unterscheidung der Speicher
bereiche und den Bustreiber als konventionelle Aufgaben einer PC-Card und
die Filterung der PID's (Packet Identification Data) als typische Aufgabe einer
DVB-CI-Card. Zur Bewältigung der Hauptaufgaben kann ein in das Modul
implementierter Mikroprozessor eingesetzt werden, der die Protokollführung
zur optionalen Doppelschnittstelle und zur IrDA-Schnittstelle übernimmt.
Auf dem erfindungsgemäßen Card-Modul ist die Speicherung der Daten- und
Transportströme vorgesehen. Dazu können beispielsweise 20 MByte Flash-
Speicher als Transportstromspeicher vorgesehen sein. Auch die Kartenrück
seite kann mit weiterem Speicherplatz ausgerüstet sein, so dass die maximale
Speicherplatzgröße nur von den auf der Karte vorgegebenen räumlichen
Bedingungen und von der aktuellen Speichertechnologie abhängig ist.
Das Card-Modul unterstützt die beiden Card-Modulbetriebsarten "PC-Card" für
normale Zugriffe auf den Transportstromspeicher und "DVB-Card" für die Ein-
und Ausgabe des Transportstromes an das nachgeschaltete Gerät und die
zugehörige Bereitstellung der entsprechenden Schnittstelle. Zu den Aufgaben
eines üblichen Schnittstellen-Controllers bei PC-Karten zählen die Signalkon
ditionierung (Bustreiber), der Datenbus-Multiplexer, die Anbindung des
Attributspeicherbereiches, die Bereitstellung der PCMCIA Configuration
Register und die Anbindung der Peripherie. Bei dem erfindungsgemäßen
Modul-Card übernimmt der Controller-Baustein zusätzlich die Funktionen
Schnittstellenumschaltung/Funktionswechsel, Ablaufsteuerung, Transport
stromsteuerung und Chip-Select-Steuerung. Es ist deshalb nach einer
weiteren Erfindungsausgestaltung besonders sinnvoll, wenn im Controller
folgende Komponenten zusätzlich implementiert sind:
- - Configuration Option Register COR
- - COR-Decoder COR-DEC
- - COR-Multiplexer COR-MUX
- - DVB-Multiplexer DVB-MUX
- - Control-Multiplexer CONTROL-MUX
- - Transportstromgenerierung TS-GENERATOR
- - Adressmultiplexer ADR-MUX
- - Takterzeugung CLK-DIV
- - Transportstromsteuerung TS-CONTROL
Zur Vermeidung von Wiederholungen wird an dieser Stelle nicht weiter auf die
Bedeutung der einzelnen Komponenten eingegangen und auf den speziellen
Beschreibungsteil verwiesen.
Wegen dieses großen Funktionsumfanges und wegen des Fehlens
vorgefertigter Lösungen ist es gemäß einer nächsten Erfindungsausgestaltung
vorteilhaft, wenn der taktbare Schnittstellen-Controller von einem
freiprogrammierbaren Logikbaustein gebildet ist, dessen Urladedaten in einem
Konfigurationsspeicher abgelegt sind. Durch diesen Logikbaustein wird
gleichzeitig ein hohes Maß an Flexibilität in Bezug auf Änderungen der
Funktionalität erreicht. Der für die Konfigurationsdaten benötigte Speicher,
beispielsweise ebenfalls ein Flash-Speicher, kann baulich vom
Transportstromspeicher getrennt sein. Mit dem Attributspeicher kann er jedoch
eine bauliche Einheit bilden, da es sich bei den Attributdaten auch um Daten
handelt, auf die nur für Initialisierungsvorgänge zugegriffen wird. Nähere
Details zum freiprogrammierbaren Logikbaustein sind dem speziellen
Beschreibungsteil zu entnehmen.
Wie bereits weiter oben erwähnt, kann das erfindungsgemäße Multimedia-
Card-Modul für unterschiedliche Applikationen eingesetzt werden. Nach einem
Verwendungsanspruch kann es auch vorteilhaft zur Abspeicherung von
Videosequenzen verwendet wird. Dadurch kann die Karte beispielsweise für
elektronische Videogrüße durch Aufzeichnung über eine digitale Consumer-
Kamera genutzt und einfach der Briefpost beigelegt werden. Außerdem ist kein
eigenes Abspielgerät erforderlich, wenn ein für das erfindungsgemäße
Multimedia-Modul geeignetes Anschlussgerät, insbesondere eine Set-Top-Box
oder ein PC, vorhanden sind. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass die
Videosequenzen in datenreduzierter Form abgespeichert sind und
entsprechend wenig Speicherplatz benötigen. Außerdem sind die Daten digital
nachbearbeitbar. Weitere Anwendungsmöglichkeiten sind Werbeein
spielungen in digitalen Kinos, die vom Werbeunternehmen einfach als Card-
Modul an die Kinos verschickt und dort in Filmpausen eingeblendet werden
können, Kurzfilmspeicher für Lehr- und Archivierungszwecke oder Testbild-
und Testsequenzgeneratoren insbesondere auch für anbieterspezielle Geräte.
Die Palette der Anwendungsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen Multi
media-Card-Moduls ist nahezu beliebig und auch ständig erweiterbar.
Ausbildungsformen der Erfindung und zugehörige Signalbelegungstabellen
werden zum weiterem Verständnis des erfindungsgemäßen interaktiven
Multimedia-Card-Moduls nachfolgend anhand der schematischen Figuren und
Tabellen näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 ein Konzept-Blockschaltbild eines
erfindungsgemäßen Card-Moduls mit einer zusätzlichen I/O-
Schnittstelle,
Fig. 2 eine Konzeptübersicht für einen Anwendungsfall
des erfindungsgemäßen Card-Moduls in einer Set-Top-Box,
Fig. 3 ein Funktionalitäts-Blockschaltbild eines
erfindungsgemäßen Card-Moduls,
Fig. 4 ein Konzept-Blockschaltbild eines
erfindungsgemäßen Card-Moduls mit einer zusätzlichen IrDA-
Schnittstelle,
Fig. 5 eine Signalbelegungstabelle mit einer
Gegenüberstellung der unterschiedlichen Pinbelegungen im
Memory- bzw. PC-Card-Modus und im I/O- bzw. DVB-Modus
und
Fig. 6 eine Signalbelegungstabelle für den Control-
Multiplexer mit unterschiedlichen Quellen im Memory- und
DVB-Mode.
Die Fig. 1 zeigt ein Schaltungskonzept für eine Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Card-Moduls in einer Anwendung als Testkarte TC
gemäß Fig. 2 zur einfachen Durchführung von Funktionalitätstests an einer
Set-Top-Box. Mit dem als Blockschaltbild aufgebauten Schaltungskonzept soll
die Struktur des Moduls verdeutlicht werden. Für die Speicherung eines
Datenstromes für ein auszugebendes Testvideo ist die Testkarte TC mit einem
Transportstromspeicher TSM ausgerüstet. Hierbei handelt es sich im
gewählten Ausführungsbeispiel um einen 20 MByte Flash-Speicher
(Am29F016 von AMD), der preiswert und kompakt gebaut ist. Außerdem
weisen derartige Flash-Speicherbausteine (Flash-EPROM) eine sehr hohe
Speicherdichte auf und sind nichtflüchtig, jedoch auch relativ langsam. Für
Aufzeichnungen in Echtzeit sind schnellere Bausteine erforderlich. Um die
Daten systemunabhängig und komfortabel in den Transportstromspeicher TSM
schreiben zu können, ist ein Zugriff auf die Testkarte TC auch von einer
gewöhnlichen PCMCIA-Schnittstelle eines PCs oder Notebooks möglich. Die
Set-Top-Box erwartet dagegen die Eingabe des Transportstromes an ihrer
DVB-Schnittstelle. Die Testkarte TC kann deshalb erfindungsgemäß alternativ
an einem Steckverbinder PP, der im gewählten Ausführungsbeispiel zwei
Reihen mit je 34 Pins P aufweist, entweder als eine DVB-Schnittstelle DVB-CI
oder als eine PC-Card-Schnittstelle PCC-I ausgebildet sein.
Sowohl die erforderliche betriebsartabhängige Schnittstellenumschaltung als
auch die Ablauf- und Zugriffssteuerungen, insbesondere im DVB-Mode,
werden vom einem Schnittstellen-Controller COI überwacht und ausgeführt,
dem auch die herkömmlichen Aufgaben eines Schnittstellen-Controllers
zugeordnet sind. Wegen der Komplexität der einzelnen Funktionen wird im
gewählten Ausführungsbeispiel der Schnittstellen-Controller COI von einem
komplexen FPGA (Field Programmable Gate Array; XC3190A von Xilinx) mit
einem Boot-Speicherbaustein gebildet. Durch diesen programmierbaren
Logikbaustein, der die Anforderungen einer Wiederbeschreibbarkeit, einer
geringen Bauhöhe, einer Oberflächenmontierbarkeit, einer hohen Anzahl an
I/O-Pins (ca. 122) und einer Versorgungsspannung von 5 V erfüllt, wird
gleichzeitig ein hohes Maß an Flexibilität in Bezug auf Funktionsänderungen
erreicht. Der XC3190A ist ein auf einer Static Memory Cell Architektur
basierendes FPGA mit einer Vielzahl von Konfigurierungs-Logikblöcken. Die
erforderlichen Konfigurationsdaten sind in einem externen Konfigurations
speicher CM abgelegt. Nach der Konfiguration über eine entsprechende
externe Verknüpfungslogik ist das FPGA funktionstüchtig. Baulich vereint mit
dem Konfigurationsspeicher CM ist ein Attributdatenspeicher AM (AM29F040
von AMD), der auch die Initialisierungsdaten für das FPGA aufnimmt. Der
Attributspeicher AM ist vom Transportstromspeicher TSM baulich getrennt, um
Fehlzugriffe zu vermeiden. Der Attributspeicher AM enthält die Card
Information Structure (CIS) mit Informationen zur Karte, beispielsweise
Hersteller, Kartenart, Zugriffszeit, Speichergröße, Versorgungs- und
Porgrammierspannungen und Stromverbrauch.
Für spätere Anwendungen der Testkarte TC sind eine RS232- und eine IrDA-
Schnittstelle vorgesehen. Über diese Schnittstellen RS232-I (MAX232A von
MAXIM) und IrDA-I (CS8130 von CRYSTAL) können über einen
entsprechenden geräteinternen Host-Controller Steuerungen und Up- und
Downloads vorgenommen werden. Über die IrDA-Schnittstelle IrDA-I sind auch
Remote-Funktionen möglich. Über einen 15-poligen I/O-Steckverbinder I/O-
PP, der eine zusätzliche I/O-Schnittstelle I/O-I für die Schnittstellen RS232-I
und IrDA-I bildet, werden deren Signale, ebenso wie die Signale zum Urbooten
des FPGAs und diverse Steuerleitungen, nach außen geführt.
In Fig. 2 ist ein Geräteaufbau für den zuvor beschriebenen Anwendungsfall
des erfindungsgemäßen Card-Moduls als Testkarte TC dargestellt. Es zeigt
eine im Berliner Heinrich-Hertz-Institut für Nachrichtentechnik entwickelte
HiBOX, eine MPEG-2 High Level Source Decoder Box. Hierbei handelt es sich
um eine Set-Top-Box, die im Gegensatz zu herkömmlichen Geräten auch für
High Definition Television (HDTV) und 3D-Präsentationen von stereoskopisch
kodierten Filmen geeignet ist. Aus einem von einer Übertragungsstrecke, z. B.
Kabel oder Satellit, gelieferten Signal wird mit einem DVB-Demodulator DVB-
DM ein Transportstrom TS erzeugt, der aufgeteilt in einzelne Pakete fester
Länge, die codierten Bestandteile der Video-, Audio- und Dateninformationen
mehrerer Programme enthält. Im System-Demultiplexer SDMUX werden aus
dem Transportstrom TS die zu dem ausgewählten Programm gehörenden
Pakete extrahiert und zu je einem Video-, Audio- und Daten-Elementarstrom
zusammengefasst. Der Video- und der Audio-Elementarstrom werden auf
getrennten Modulen VMO und AMO zur Dekodierung der Signale und auf
einem Ausgabe- und Digital/Analog-Wandler-Port DAP für die Wiedergabe auf
den gewünschten Medien bereitgestellt. Der System-Demultiplexer SDMUX
kann den Transportstrom TS zu einer Vorverarbeitung auch an ein Modul
MOD umleiten, das sowohl einen PC-Card-Steckplatz PC-PP als auch einen
DVB-Steckplatz DVB-PP aufweist und auch zur Aufnahme der mit einem
Testmuster beschriebenen Testkarte TC dient. Die Option, die Testkarte TC
sowohl in den PC-Card-Steckplatz PC-PP als auch in den DVB-Steckplatz
DVB-PP einstecken zu können, ist eine Besonderheit des entwickelten
Gerätes. Herkömmliche Set-Top-Boxen besitzen zur Pay-TV-Legitimierung nur
eine DVB-Schnittstelle. Weiterhin sind in der HiBOX eine Taktrück
gewinnungseinheit SG und ein Controller C zur Steuerung der HiBOX
angeordnet.
In Fig. 3 ist ein Blockschaltbild des erfindungsgemäßen Card-Moduls CMO
mit der notwendigen Funktionalität dargestellt. Das erfindungsgemäße Card-
Modul CMO kann sowohl als DVB-Karte, die um eine PC-Card-Schnittstelle
erweitert ist, als auch als PC-Karte, die um eine DVB-Schnittstelle erweitert ist,
angesehen werden. Jede PCMCIA-Karte muss sich nach dem Einschalten in
der Betriebsart Memory-Card befinden. Erst aus diesem Modus heraus kann
die Signalumschaltung in die I/O-Betriebsart für DVB-CI erfolgen. I/O-Karten
weisen prinzipielle Unterschiede zu Memory-Karten auf. Zum einen benötigen
sie ein oder mehrere Function Configuration Register (FCR), zum anderen
ändern sich die Funktionen einiger Pins der PC-Card-Schnittstelle PCC-I. Die
Erweiterung des PCMCIA-Standards zum DVB-CI bringt weitere
Funktionsänderungen für einen Teil der Pins mit. In Fig. 5 ist eine
Signaltabelle mit den abweichenden Funktionen der Pins dargestellt. Die hier
nicht aufgeführten Pins für einen 68poligen Steckverbinder sind mit den in den
entsprechenden Normen festgelegten, für eine Speicherkarte relevanten
Status- und Steuersignalen belegt, insbesondere für Masse, Daten- und
Adressbits, Kartenstromversorgungen und Programmierspannungen, Karten
erkennung, Enable's für die Karte, das Schreiben und den Ausgang, Karten-
Reset sowie Wartezyklus.
Für I/O-Karten definiert PCMCIA einen Satz von zehn "Function Configuration
Register" FCR. Da neun der zehn Register, die im Attributspeicherbereich
oberhalb der CIS liegen, nur für bestimmte Anwendungen erforderlich sind,
wird hier nur das für I/O-Karten obligatorische "Configuration Option Register"
COR benötigt, dessen Hauptaufgabe das Umschalten zwischen Memory- und
I/O-Mode ist. Zugriffe auf das COR erfolgen vom Host über die untere
Datenbushälfte CD [7 : 0]. Die Daten des wordweise organisierten Speichers
auf der Karte CMO müssen byteweise als Transportstrom auf der oberen
Datenbushälfte CD [15 : 8] ausgegeben werden. Dazu ist ein zusätzlicher
Daten-Multiplexer DAMUX erforderlich, der mit dem Signal MUX-DVB
(vergleiche Signaltabelle in Fig. 6) gesteuert wird. Die Beschaltung der
Transportstromschnittstelle DVB-CI im DVB-Mode erfordert eine Reihe von
entsprechenden Signalen. Hierbei handelt es sich um die MPEG-Input-Signale
MIVAL, MISTRT, MCLKI (vergleiche Signaltabelle in Fig. 5) und MDI[7 : 0] für
den eingehenden Transportstrom, für den die Adressleitungen CA[25 : 15] als
Leitungen für die Daten- und Steuersignale vorgesehen sind. Weiterhin sind
es die MPEG-Output-Signale MOVAL, MOSTRT und MCLKO, die von einer
Transportstromsteuerung erzeugt werden, und die Signale MDO(7 : 0] für die
Ausgabe über den zusätzlichen Daten-Multiplexer DAMUX.
Aus den genannten Punkten wird deutlich, dass das Design einer
herkömmlichen PC-Card um folgende Komponenten, die beispielsweise mit
einem FPGA realisiert sein können und in der Fig. 3 dargestellt sind,
besonders sinnvoll erweiterbar ist:
- - Configuration Option Register COR
- - COR-Decoder COR-DEC
- - COR-Multiplexer COR-MUX
- - DVB-Multiplexer DVB-MUX
- - Control-Multiplexer CONTROL-MUX
- - Transportstromgenerierung TS-GENERATOR
- - Adressmultiplexer ADR-MUX
- - Takterzeugung CLK-DIV
- - Transportstromsteuerung TS-CONTROL
Die Erzeugung des Transportstromes beschränkt sich im Wesentlichen auf die
Adressierung des Transportstromspeichers TSM sowie auf die Generierung
der TS-Steuersignale mit dem Modul TS-GENERATOR. Um die Adressierung
sowohl in der Betriebsart Memory-Card als auch in der Betriebsart DVB-Card
zu ermöglichen, wird mit dem Adressmultiplexer ADR-MUX die gewünschte
Quelle ausgewählt. Die DVB-Schnittstelle für den Transportstrom besteht aus
einem 8 bit breiten Datenbus MDO[7 : 0], auf dem die Daten synchron zum Takt
MCLKO übertragen werden. Der Empfänger des Transportstromes wird bei
der Übertragung von den beiden Signalen MOVAL und MOSTRT gesteuert.
Die Bereitstellung der Steuersignale sowie die Ablaufsteuerung der Karte im
DVB- oder PC-Mode übernimmt das Modul TS-CONTROL.
Die Fig. 4 zeigt ein Schaltungskonzept für ein erfindungsgemäßes Card-
Modul CMO mit einer Infrared-Data-Association-Schnittstelle IrDA-I (im
dargestellten Ausführungsbeispiel HSDL 2300 für Slow-IrDA) zur drahtlosen
Datenübertragung. Im Gegensatz zu Infrarot-Signalen für herkömmliche
Fernsteuerungsfunktionen können über diese Schnittstelle digitale Daten,
insbesondere auch in verschlüsselter und komprimierter MPEG-Form, geleitet
werden. Dem FPGA kommt in dieser Anwendung eine untergeordnete Rolle
zu. Eine Generierung des Transportstromes ist auch hier erforderlich. Der
große Transportstromspeicher TSM ist deshalb ersetzt durch einen kleineren
Datenspeicher DM und CI-Puffer CI-Buffer. Ein Mikroprozessor CPU (MC
68000) wird zur Bewältigung der Hauptaufgaben eingesetzt. Er übernimmt in
erster Linie die Protokollführung für das IrDA-Protokoll und zur DVB-
Schnittstelle DVB-CI (optional PCC-I). Zusätzlich zu dem Konfigurations- und
Attributspeicher CM, AM ist ein Programmspeicher PM für den Mikroprozessor
CPU implementiert.
Der Fig. 5 ist eine Signalbelegungstabelle zu entnehmen. Diese zeigt eine
Gegenüberstellung der unterschiedlichen Pinbelegungen des erfindungs
gemäßen Card-Moduls in der Betriebsart DVB-Karte mit einer aktivierten DVB-
Schnittstelle und in der Betriebsart PC-Karte als Speicherkarte mit einer
aktivierten PC-Card-Schnittstelle. Die nicht fettgedruckten Signale zeigen die
Signale, die entsprechend dem PCMCIA-Standard für den Betrieb von I/O-
Karten umgeschaltet werden müssen und im DVB-Mode dieselbe Funktion
haben. Die Bedeutung der einzelnen Signale entspricht der allgemeinen
Normung und wurde bereits im Zusammenhang mit der Fig. 4 näher
erläutert. Es ist deshalb insgesamt das Umschalten von 28 bzw. 22
Doppelbelegungen zur Schnittstellenumschaltung erforderlich.
Fig. 6 zeigt eine zweite Signalbelegungstabelle für Signale mit unter
schiedlichen Quellen im Memory- und I/O- bzw. DVB-Mode. Der
Funktionswechsel einiger Signale ist erforderlich beim Wechsel der Betriebsart
der Karte. Die in der Tabelle aufgeführten Signale werden in den alternativen
Betriebsarten von unterschiedlichen Quellen gesteuert. Die Umschaltung der
Ein- und Ausgangssignale wird über einen Control-Multiplexer CONTROL-
MUX in Abhängigkeit von einem Betriebsart-Signal vorgenommen. Die
einzelnen Signale sind in der Tabelle nach Zugehörigkeit unterteilt. Eine
weitere Erläuterung einzelner Signale ist bereits im Zusammenhang mit den
Ausführungen zu Fig. 3 erfolgt.
ADR-MUX Adressmultiplexer
AM Attributdatenspeicher
AMO Audio-Modul
C Controller
CI-Buffer CI-Puffer
CLK-DIV Takterzeuger
CM Konfigurationsspeicher
CMO Card-Modul
COI Schnittstellen-Controller
CONTROL-MUX Control-Multiplexer
COR Configuration Option Register
CPU Mikroprozessor
DAMUX Daten-Multiplexer
DAP Ausgabe- und Digital/Analog-Wandler-Port
DM Datenspeicher
DVB-CI DVB-Schnittstelle
DVB-DM DVB-Demodulator
DVB-PP DVB-Steckplatz
FPGA Field Programmable Gate Array
I/O-I I/O-Schnittstelle
IrDA-I Infrarot-Schnittstelle
MOD Modul
P Pin
PCC-I PC-Card-Schnittstelle
PC-PP PC-Card-Steckplatz
PM Programmspeicher
PP Steckverbinder
RS232-I serielle Schnittstelle
SDMUX System-Demultiplexer
SG Taktrückgewinnungseinheit
TC Testkarte
TS Transportstrom
TS-CONTROL TS-Steuerung
TS-GENERATOR TS-Generator
TSM Transportstromspeicher
VMO Video-Modul
AM Attributdatenspeicher
AMO Audio-Modul
C Controller
CI-Buffer CI-Puffer
CLK-DIV Takterzeuger
CM Konfigurationsspeicher
CMO Card-Modul
COI Schnittstellen-Controller
CONTROL-MUX Control-Multiplexer
COR Configuration Option Register
CPU Mikroprozessor
DAMUX Daten-Multiplexer
DAP Ausgabe- und Digital/Analog-Wandler-Port
DM Datenspeicher
DVB-CI DVB-Schnittstelle
DVB-DM DVB-Demodulator
DVB-PP DVB-Steckplatz
FPGA Field Programmable Gate Array
I/O-I I/O-Schnittstelle
IrDA-I Infrarot-Schnittstelle
MOD Modul
P Pin
PCC-I PC-Card-Schnittstelle
PC-PP PC-Card-Steckplatz
PM Programmspeicher
PP Steckverbinder
RS232-I serielle Schnittstelle
SDMUX System-Demultiplexer
SG Taktrückgewinnungseinheit
TC Testkarte
TS Transportstrom
TS-CONTROL TS-Steuerung
TS-GENERATOR TS-Generator
TSM Transportstromspeicher
VMO Video-Modul
Claims (9)
1. Interaktives Multimedia-Card-Modul im PC-Card-Format zur Verarbeitung
von digitalen MPEG-Daten mit einem Steckverbinder, auf dem eine
einheitliche Schnittstelle nach DVB-Standard bereitstellbar ist, mit
Speicherplatz für Anwendungs- und Attributdaten und einem taktbaren
Schnittstellen-Controller,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf dem Steckverbinder (PP) alternativ zu der DVB-Schnittstelle (DVB-CI) eine
PC-Card-Schnittstelle (PCC-I) bereitstellbar ist durch die Implementierung
einer über den Controller (COI; FPGA) in Abhängigkeit von der zu
aktivierenden Schnittstelle (DVB-CI/PCC-I) steuerbaren Signalumschaltung
zwischen den die beiden Schnittstellen (DVB-CI/PCC-I) charakterisierenden
Signalbelegungen (Tabelle Fig. 5) der entsprechenden Pins (P) des Steck
verbinders (PP).
2. Interaktives Multimedia-Card-Modul nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf dem Steckverbinder (PP) die PC-Card-Schnittstelle (PCC-I) alternativ in
einer Funktion als Speicher- oder Ein-/Ausgabe-Schnittstelle (Memory/I/O)
bereitstellbar ist durch eine über den Controller (COI; FPGA) steuerbare
zusätzliche Signalumschaltung (Tabelle Fig. 6) zwischen den die beiden
Schnittstellenfunktionen (Memory/I/O) charakterisierenden Signalbelegungen
(Tabelle Fig. 5) der entsprechenden Pins (P) des Steckverbinders (PP).
3. Interaktives Multimedia-Card-Modul nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein zusätzliches Zugriffsmodul mit personengebundener Zugangsberechtigung
für anbieterspezifisch verschlüsselte Daten implementiert ist.
4. Interaktives Multimedia-Card-Modul nach mindestens einem der
vorangehenden Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine RS232- (RS232-I) und eine Infrared-Data-Association-Schnittstelle (IrDA-
I) vorgesehen sind, deren Signale über eine zusätzliche I/O-Schnittstelle (I/O-
I) auf einem I/O-Steckverbinder (I/O-PP) nach außen führbar sind.
5. Interaktives Multimedia-Card-Modul nach mindestens einem der
vorangehenden Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine RS232-Schnittstelle (RS232-I) zur drahtgebundenen Datenübertragung
außerhalb des Moduls (CMO) zusätzlich implementiert ist.
6. Interaktives Multimedia-Card-Modul nach mindestens einem der
vorangehenden Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Infrared-Data-Association-Schnittstelle (IrDA-I) zur drahtlosen Datenüber
tragung außerhalb des Moduls (CMO) und der Controller (COI; FPGA) nur
optional für die Signalumschaltung (Tabelle Fig. 5) zwischen der DVB- und
der PC-Card-Schnittstelle (DVB-CI/PCC-I) eingesetzt wird.
7. Interaktives Multimedia-Card-Modul nach mindestens einem der
vorangehenden Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
im Controller (COI; FPGA) folgende Komponenten zusätzlich implementiert
sind:
- 1. Configuration Option Register COR
- 2. COR-Decoder COR-DEC.
- 3. COR-Multiplexer COR-MUX
- 4. DVB-Multiplexer DVB-MUX
- 5. Control-Multiplexer CONTROL-MUX
- 6. Transportstromgenerierung TS-GENERATOR
- 7. Adressmultiplexer ADR-MUX
- 8. Takterzeugung CLK-DIV
- 9. Transportstromsteuerung TS-CONTROL
8. Interaktives Multimedia-Card-Modul nach mindestens einem der
vorangehenden Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Controller (COI) für die Schnittstelle von einem freiprogrammierbaren
Logikbaustein (FPGA) gebildet ist, dessen Urladedaten in einem
Konfigurationsspeicher (CM) abgelegt sind.
9. Interaktives Multimedia-Card-Modul nach mindestens einem der
vorangehenden Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
es zur Abspeicherung von Videosequenzen verwendet wird.
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DE102011113068B3 (de) * | 2011-09-09 | 2013-02-14 | Fujitsu Technology Solutions Intellectual Property Gmbh | Leiterplatte für ein Computersystem und Erweiterungskarte |
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- 1998-10-06 DE DE19847071A patent/DE19847071C2/de not_active Expired - Fee Related
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