DE19846730A1 - Funkeinrichtung mit einer Rahmenstruktur - Google Patents
Funkeinrichtung mit einer RahmenstrukturInfo
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Abstract
Es wird eine Funkeinrichtung mit einer Rahmenstruktur für die Übertragung digitaler Daten in einem Funksystem vorgeschlagen, wobei ein Überrahmen (S) verwendet wird, der aus mehreren Containern (C1, C2, C3, C4, C5, C6) besteht. Die Dauer des Überrahmens (S) wird so gewählt, daß während dieser Zeit ein Datenpaket mit Sprachdaten einer vorgegebenen Bitrate gefüllt werden kann. Ein Container wird so groß gewählt, daß ein vollständiger Übertragungsrahmen darin untergebracht werden kann.
Description
Die Erfindung betrifft eine Funkeinrichtung mit einer
Rahmenstruktur für die Übertragung digitaler Daten in einem
Funksystem. Aus der Mobilfunktechnik sind Verfahren
bekannt, die die gleichzeitige Nutzung eines Frequenzbandes
durch mehrere Basisstationen erlauben. In einem solchen
Funksystem werden mehrere Terminals durch eine zentrale
Einheit, z. B. eine Basisstation, die aber auch selbst ein
Terminal sein kann, bedient. Diese zentrale Einheit spannt
eine Funkzelle auf, die die räumliche Ausdehnung des
Abdeckungsbereichs der zentralen Einheit angibt. Im
allgemeinen werden solche Funkzellen in der Draufsicht als
Sechseck oder Kreis dargestellt. Ein solches System ist in
Fig. 1 dargestellt. Fig. 2 zeigt ein zellulares Netz mit
Funkzellen R1 bis R8. Wenn nun eine Funkzelle aufgespannt
wird, erzeugen die Terminals und die zentrale Einheit
Interferenzen, die über die Grenze der Funkzelle
hinausreichen. Dadurch kann der Betrieb einer zweiten
Funkzelle, die den gleichen Frequenzkanal verwendet, ganz
oder teilweise unmöglich gemacht werden. So könnte z. B. in
Fig. 2 in Funkzellen C1 und C4 die gleiche Frequenz
verwendet werden. Aufgrund der geringen Entfernung sind die
Signale von C4 störend für den Betrieb in C1 und umgekehrt.
Dieses Problem tritt vorwiegend dann auf, wenn die Anzahl
der erlaubten Frequenzkanäle gering ist.
Um dieses Problem zu lösen wurden bisher vielfältige
Lösungen vorgeschlagen, die im Wesentlichen auf einer
Trennung der Funkkanäle in Frequenz- oder Coderichtung
(FDMA und CDMA) beruhen. In letzter Zeit gibt es darüber
hinaus Vorschläge, die Kanäle in Zeitrichtung zu trennen.
Ein Beispiel hierfür ist das DECT-System.
Mit den Maßnahmen der Erfindung ist eine Unterstützung von
Sprachdiensten über ATM (Voice over ATM) möglich. Es läßt
sich eine effektive Ausnutzung der Funkressourcen
erreichen, da der Aufwand für Overhead aufgrund der relativ
großen Länge eines Übertragungsrahmens geringer wird. In
Weiterbildungen der Erfindung wird angegeben, wie
Kollisionen auf einfache Weise aufgelöst werden. Das
Verfahren nach der Erfindung eignet sich sehr gut zum
Betreiben sektorisierter Funkzellen.
Anhand der weiteren Zeichnungen werden Ausführungsbeispiele
der Erfindung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 3 ein Signalisierungsprinzip für übertragene ATM-
Zellen,
Fig. 4 den Aufbau eines Überrahmens,
Fig. 5 den Aufbau eines zellularen Netzes,
Fig. 6 eine Momentanaufnahme einer Containerbelegung
innerhalb eines Übertragungsrahmens,
Fig. 7 eine Momentanaufnahme wie in Fig. 6 nach
Hinzukommen einer weiteren Funkzelle,
Fig. 8 ein Beispiel für eine Kollisionsauflösung innerhalb
eines Containers und
Fig. 9 sektorisierte Funkzellen und
Fig. 10 eine Containerbelegung für eine bestimmte
Funkzelle.
Bevor der Aufbau der Rahmenstruktur nach der Erfindung
näher erläutert wird, werden zuvor einige Voraussetzungen
und Definitionen erläutert, die in Zusammenhang mit der
erfindungsgemäßen Lösung benutzt werden.
Für das hier betrachtete Ausführungsbeispiel wird ein
Protokoll (vgl. [1], [2], [3]) der Schicht 2 (DLC-Schicht)
verwendet, das im Folgenden kurz erläutert wird. Als
Datenpakete werden vorzugsweise ATM-Zellen verwendet. Es
ist aber auch möglich, Datenpakete anderer Protokolle
oberhalb der DLC-Schicht zu verwenden, z. B. IP (Internet
Protocol), Ethernet oder UMTS. In diesem Falle wird eine
Schicht zwischen der DLC-Schicht und dem Protokoll der
höheren Schicht eingeführt, die die Datenpakete der höheren
Schicht an die Erfordernisse der DLC-Schicht anpaßt.
Gemäß Fig. 3, die das Grundprinzip der DSA-Protokolls
(Dynamic Slot Assignment) zeigt, ausführlich beschrieben in
der deutschen Patentanmeldung P 197 26 120.5, erfolgt die
Übertragung vorzugsweise nach dem TDD (Time division
duplex)-System. Der physikalische Kanal ist in Zeitschlitze
unterteilt, die jeweils einen Datenburst aufnehmen. Ein
solcher Datenburst enthält eine ATM-Zelle einschließlich
dem notwendigen Overhead für eine Trainingssequenz,
Synchronisation, Vorwärtsfehlerkorrektur, FEC und
Schutzzeiten. Im Downlink-Signalisierungsburst teilt der
zentrale Controller jedem Terminal eine bestimmte
Übertragungskapazität in Form von Zeitschlitzen für ein
spezifisches Zeitintervall, SP (Signaling Period) genannt,
zu in Abhängigkeit von Übertragungsressourcenanforderungen
der Terminals. Die Gesamtzahl der Schlitze eines SP ist
variabel und variiert über der Zeit. Weitere Möglichkeit:
die Dauer der SP ist fix, die Belegung flexibel.
Eine Uplink-Phase besteht aus einer Anzahl von Bursts, die
von den Terminals gesendet werden, und einer Uplink-
Signalisierungsphase. Während der Uplink-
Signalisierungsphase sind die Terminals berechtigt,
Signalisierungsmeldungen an den zentralen Controller zu
senden, wenn sie keine reservierten Zeitschlitze zugeteilt
bekommen haben für die Übermittlung innerhalb der normalen
Bursts (Piggy-Back-Verfahren). Für die Uplink-
Signalisierung ist Polling oder Random Access anwendbar. In
der Downlink-Phase werden die Signalisierungs-PDU
(Protocoll Data Unit) und alle Bursts vom zentralen
Controller zu den Terminals gesendet. Innerhalb einer
Signalisierungs-PDU werden alle notwendigen Informationen
für die nächste SP einschließlich der
Signalisierungsschlitze zu den Terminals übertragen.
Zusätzlich enthält die Signalisierungs-PDU Feedback-
Meldungen für zuvor ausgesendete Uplink-
Signalisierinformationen, die beispielsweise für eine
Kollisionsauflösung oder Funktionen wie automatische
Wiederholungsanforderungen (ARQ) notwendig sind. Mit diesen
Informationen wissen die Terminals, wann sie Bursts senden
dürfen und empfangen können. Wenn unterschiedliche Arten
von Bursts, z. B. kurz oder lang, benutzt werden, wird die
Art der Bursts vom zentralen Controller innerhalb der
Signalisierungs-PDU angekündigt.
Der Grund für die Verwendung eines solchen Protokolls der
DLC-Schicht ist die Notwendigkeit, Dienstgüte für ATM-
Verkehr zu garantieren, siehe auch [4]. Deswegen wird ein
zentral gesteuertes MAC-Protokoll verwendet, daß sich so in
keinem bisher im Einsatz befindlichen Funksystem findet.
Dies bedingt wiederum, daß bereits eingeführte Verfahren
für die gemeinsame Nutzung für Frequenzen hier nicht
verwendet werden können, wie z. B. das DECT-Verfahren.
In [5] ist ein mögliches Verfahren zur Kanalzuweisung in
drahtlosen ATM-Netzen beschrieben. Dort sind auch die
Gründe aufgeführt, warum bestehende Verfahren nicht
verwendet werden können. In [5] wird der Begriff Rahmen
(Frame) anders verwendet als im Zusammenhang mit der
Beschreibung vorliegender Erfindung. Was hier Rahmen
(Übertragungsrahmen) heißt, heißt dort Signaling Period;
was in [5] Frame heißt, das wird im folgenden Überrahmen
genannt, so daß ein Überrahmen aus mehreren Containern
bestehen kann.
Es wird später unter anderem auf die Verwendung des
beschriebenen Verfahrens für die günstige Implementierung
eines solchen Systems für sektorisierte Funkzellen
eingegangen werden.
Das Verfahren gemäß [5] bezieht sich auf Rahmen (Frames)
mit flexibler Dauer, auch wenn die Simulationen mit fester
Rahmendauer durchgeführt wurden. Besonders wichtig im
Zusammenhang mit der Erfindung ist allerdings die
Verwendung einer festen Rahmendauer.
In [5] wird ein Rahmen auf mehrere Container aufgeteilt.
Dies erfordert einen sehr hohen Verwaltungsaufwand für die
zeitliche Steuerung sowohl in der zentralen Einheit ZE als
auch in den Terminals. Außerdem gibt [5] keine bestimmte
Dauer für einen Überrahmen an. Der kritischste Dienst in
ATM-Netzen ist der Sprachdienst. Sprache hat zwar eine
recht geringe Datenrate, z. B. < = 64 kbit/s, hat dafür aber
sehr hohe Anforderungen an die Ende-zu-Ende Verzögerung der
Pakete sowie die Varianz dieser Verzögerung. Angenommen die
Ende-zu-Ende Verzögerung ist begrenzt auf 50 ms, dann kann
jedes Netzelement einen gewissen Anteil dieser Verzögerung
erzeugen. Im Falle des drahtlosen Übertragungssystems seien
dies 5 ms Verzögerung und etwa 2 ms Verzögerungsvarianz.
Zudem muß in Betracht gezogen werden, daß bei 64 kbit/s
etwa alle 6 ms eine ATM-Zelle gefüllt wird. Dies hängt vom
verwendeten AAL (Adaption Layer) ab. Eine ATM-Zelle enthält
48 Nutzbytes, davon verwenden: AAL5 = 1 Byte; AAL1 = 2 Byte;
AAL2 = 3 Byte, so daß nur noch 47, bzw. 46, bzw. 45
Nutzbytes zur Verfügung stehen. Das ergibt eine Füllzeit
für AAL5 = 5,875 ms; AAL1 = 5,75 ms; AAL2 = 5,625 ms. Wenn
für Sprachverbindungen nicht mindestens ein Container im
Abstand der Füllzeit für eine Sprachverbindung zur
Verfügung steht, ist die Unterstützung von Sprachdiensten
über ATM (Voice over ATM) nicht möglich. Daher sieht die
vorliegende Erfindung vor, einen Überrahmen mit einer Dauer
von der Füllzeit eines Datenpaketes vorzugsweise ca. 6 ms
oder Vielfachen davon zu verwenden.
Die vorliegende Erfindung schlägt in einer Ausgestaltung
vor, pro Funksektor einen Container zu verwenden, der
jeweils einen kompletten Rahmen (Übertragungsrahmen)
überträgt. Durch die Berücksichtigung der 6 ms Füllzeit für
Sprachverbindungen läßt sich damit eine effizientere
Ausnützung der Funkressourcen erreichen, da der Aufwand für
Overhead aufgrund der relativ großen Länge eines Rahmens
geringer wird.
Die Erfindung sieht die Einbeziehung von Sprachdiensten in
die Aufteilung eines Überrahmens in mehrere Container
derart vor, daß die Dauer eines Überrahmens der Dauer
entspricht, während derer ein Datenpaket, beispielsweise
eine ATM-Zelle, mit Sprachdaten z. B. einer 64 kbit/s-
Verbindung gefüllt wird. Als erfindungsgemäße Ausgestaltung
soll die Dauer, die für das Füllen einer ATM-Zelle mit
Sprachinformationen benötigt wird (T Index F) in etwa der
Dauer eines Überrahmens entsprechen. Es gilt dann:
T Index F = T Index S
Die Dauer eines einzelnen Rahmens T Index R wird errechnet
aus der Dauer eines Überrahmens T Index S geteilt durch die
Anzahl der Rahmen pro Überrahmen (N Index R):
T Index R = T Index S/ N Index R
Damit ergibt sich, daß die Dauer eines Containers T Index C
gleich der Dauer eines Rahmens ist:
T Index C = T Index R
Dieser Sachverhalt ist in Fig. 4 dargestellt. Im
angeführten Beispiel wird der Überrahmen S in sechs
Container C1 . . . C6 unterteilt. Es sind allerdings auch
andere Anzahlen von Containern denkbar. Im folgenden wird
ein zellulares Netz wie in Fig. 5 gezeigt zugrunde gelegt.
Es seien drei Frequenzkanäle verfügbar und ein Überrahmen
bestehe aus sechs Containern. Die Funkzellen R1, R2, R4 und
R5 sind in diesem Beispiel zunächst aktiv, wobei eine
Momentaufnahme der verwendeten Frequenzen und Container in
Fig. 6 zu sehen ist. Die Zentraleinheiten ZE in den
Funkzellen R1, R2, R3 und R4 haben sich im wesentlichen
eingeschwungen, so daß sich die verwendeten Container von
Rahmen zu Rahmen nicht sehr ändern. Die benötigte
Übertragungskapazität der zentralen Einheit ZE in Funkzelle
R4 hat sich vor dem Wechsel von Überrahmen S1 nach
Überrahmen S2 erhöht, so daß die Funkzelle R4 in Überrahmen
S2 einen weiteren Container, nämlich den Container C5 auf
Frequenzkanal F3, belegt. Im nächsten Schritt geht die
zentrale Einheit ZE in Funkzelle R3 in Betrieb. Sie hört
zunächst eine gewisse Zeit, nämlich mindestens für die
Dauer eines Überrahmens, den Kanal ab und stellt fest, daß
die Frequenzkanäle in der Weise wie in Fig. 6 dargestellt
belegt sind. Dabei ist es nicht wichtig, daß die zentrale
Einheit ZE in Funkzelle R3 die Numerierung der Container
kennt, noch muß die Grenze des Überrahmens erkannt werden.
Es ist lediglich wichtig, die zeitlichen Grenzen zwischen
den Containern zu erkennen. Außerdem ergibt sich die
Periodizität des Musters aus dem Abhören eines einzigen
Überrahmens aus der bekannten Dauer eines Überrahmens, die
alle zentralen Einheiten ZE kennen müssen, die in diesen
Frequenzkanälen arbeiten.
Aus dem Ergebnis des Abhörens des Überrahmens S2 schließt
die zentrale Einheit ZE, daß unter anderem die Container
C3, C4 und C6 des Frequenzkanals F3 frei sind, und belegt
in Überrahmen S3 zunächst den Container C4 des
Frequenzkanals F3. Das sich nun ergebende Muster der
benutzten Container ist in Fig. 7 gezeigt.
Angenommen Funkzelle R3 hätte den Überrahmen S1 abgehört
und festgestellt, daß der Container C5 des Frequenzkanals
F3 frei ist, und hätte sich entschieden, diesen in
Überrahmen S2 zu belegen. In diesem Falle hätte es eine
Kollision zwischen der zentralen Einheit ZE in Funkzelle R5
und der zentralen Einheit ZE in Funkzelle R3 gegeben, die
in diesem Fall den gleichen Container verwendet hätten. Um
dies zu vermeiden, kann ein Verfahren wie es beispielsweise
in Ethernet-basierten LANs verwendet wird, zum Einsatz
kommen. Dieses Verfahren heißt CSMA/CD (Carrier Sense
Multiple Access/Collision Detection; siehe IEEE 802.3) und
bedeutet, daß bei Erkennung einer Kollision beide zentralen
Einheiten ZE sofort von der Belegung des Containers absehen
und den Zugriff auf diesen oder auf einen anderen freien
Container, der auf einem anderen Frequenzkanal liegen kann,
nach einer Zeit, die von jeder zentralen Einheit
individuell nach einem Zufallsprozeß ermittelt wird, erneut
versuchen. Die Problematik bei diesem Verfahren ist die
Kollisionserkennung durch die sendenden Geräte selbst.
Daher wurde für die MAC-Schicht in drahtlosen LANs das
CSMA/CA-Verfahren (Carrier Sense/Collision Avoidance)
entwickelt, wie nachfolgend erläutert wird.
Eine weitere Möglichkeit, Kollisionen bei der Belegung des
Containers zu vermeiden, sind Verfahren, wie sie für
wettbewerbsbasierte MAC-Protokolle für den Einsatz in
drahtlosen LANs (Local Area Networks) entwickelt und
bereits standardisiert worden sind. Diese Verfahren beruhen
auf dem sogenannten CSMA/CA-Prinzip (Carrier Sense Multiple
Access/Collision Avoidance). Solche Verfahren kommen
bereits in den Standards von HIPERLAN Typ 1 und IEEE
802.11-Systemen zum Einsatz, siehe auch [6] und [7]. Das in
diesen Standards verwendete CSMA/CA-Verfahren hat den
Zweck, eine Prozedur zu beschreiben, die festschreibt, wie
mehrere Geräte, die miteinander kommunizieren wollen, sich
den gemeinsam genutzten Kanal teilen und darauf zugreifen.
Im Falle der vorliegenden Erfindung geht es darum, daß
Geräte die nicht miteinander kommunizieren wollen, das
CSMA/CA-Verfahren zur Belegung von Kanälen verwenden mit
dem Ziel, einander nicht in die Quere zu kommen. Dies
ermöglicht es insbesondere, daß Geräte, deren
Kommunikationsverfahren unterschiedlich sind und die daher
nicht miteinander kommunizieren können, sich ein
Frequenzband in der beschriebenen Weise teilen.
Im Gegensatz zu den in [6] und [7] beschriebenen Verfahren
ist es im Rahmen der Verfahren der Erfindung nicht nötig,
daß der Zugriff prioritätengesteuert vonstatten geht.
Vielmehr reicht es aus, wenn sich jede zentrale Einheit ZE
einen oder mehrere zufällig gewählte Zeitpunkte aussucht,
zu denen sie auf den neuen Container zugreift, und
ansonsten zuhört, ob eine andere zentrale Einheit ZE
ebenfalls zugreift.
Eine weitere Möglichkeit ergibt sich, wenn man einen ganzen
Container für die Kollisionsvermeidung verwendet. Dies ist
z. B. sinnvoll, wenn die Dauer eines Containers einem
ganzen Rahmen entspricht, denn dann paßt nach der
Kollisionsvermeidungsphase sowieso kein ganzer Rahmen mehr
in den Container. In diesem Fall sendet eine zentrale
Einheit ZE, die einen Container reservieren will, in
unregelmäßigen und zufällig gewählten Zeitabständen ein
Signal, mit dem sie bekanntgibt, daß sie den Container in
folgenden Überrahmen belegen will. Zwischen den eigenen
Aussendungen hört sie den Container ab, um festzustellen,
ob eine andere zentrale Einheit ebenfalls den Container
belegen will. Wenn sie feststellt, daß dies der Fall ist,
zieht sich die zentrale Einheit ZE, die die Kollision
bemerkt hat, zurück und geht vor wie zuvor beschrieben:
Erneuter Zugriffsversuch auf diesen oder auf einen anderen freien Container, der auch auf einem anderen Frequenzkanal liegen kann, nach einer Zeit die von jeder zentralen Einheit ZE individuell nach einem Zufallsprozeß ermittelt wird.
Erneuter Zugriffsversuch auf diesen oder auf einen anderen freien Container, der auch auf einem anderen Frequenzkanal liegen kann, nach einer Zeit die von jeder zentralen Einheit ZE individuell nach einem Zufallsprozeß ermittelt wird.
Ein Beispiel für eine solche Kollisionsauflösung ist in
Fig. 8 gezeigt. Die zentralen Einheiten ZE7 und ZE8, die
z. B. aus Fig. 5 stammen könnten, versuchen, den gleichen
Container zu belegen. Dazu wechseln beide zwischen Abhören
des Kanals und Aussenden eines Signals, mit dem der Kanal
belegt werden soll. Das Umschalten zwischen Senden und
Empfangen ist im allgemeinen nicht ohne zeitliche Pause
möglich, was in der Zeichnung dadurch dargestellt ist, daß
zwischen Senden und Abhören des Kanals eine zeitliche Lücke
besteht (Transceiver Turnaround Intervall, TTT). Zunächst
hören beide zentralen Einheiten ZE den Kanal ab. Dann
beginnen beide, leicht zeitversetzt zu senden. Aufgrund des
TTT bemerken aber beide nicht, daß gleichzeitig auch ein
Zweiter sendet. Sie senden beide noch ein zweites Mal fast
gleichzeitig und bemerken sich dabei nicht. Beim dritten
Mal wählt die zentrale Einheit ZE7 einen kürzeren
zeitlichen Abstand als die zentrale Einheit ZE8, so daß die
zentrale Einheit ZE8 die zentrale Einheit ZE7 hört und den
Versuch aufgibt, den Container zu belegen. Da die zentrale
Einheit ZE7 nichts vom Zugriffsversuch der zentralen
Einheit ZE8 bemerkt hat, setzt sie den Vorgang weiter bis
zum Ende des Containers fort.
Das Verfahren zur Kollisionsvermeidung kann auch zur
Auflösung des "Hidden Station" Problems verwendet werden.
In diesem Fall verwendet eine zentrale Einheit ZE1 bereits
den Container, wird aber von einer zentralen Einheit ZE2,
die den Container belegen will, nicht gehört, weil sie z. B.
gerade nicht im Funkempfangsbereich ist. Es kann aber
sein, daß ein Terminal, das mit der zentralen Einheit ZE1
kommuniziert, sehr wohl die zentrale Einheit ZE2 hören und
durch eine Belegung dieses Containers durch die zentrale
Einheit ZE2 in seiner Kommunikation mit der zentralen
Einheit ZE1 gestört werden könnte. In diesem Fall kann es
günstig sein, wenn das Terminal den Zugriffsversuch der
zentralen Einheit ZE2 vereitelt, in dem es in eine
Sendepause der zentralen Einheit ZE2 hinein sendet (siehe
Fig. 8), auch wenn es dadurch kurzzeitig die Kommunikation
in der Funkzelle, die von der zentralen Einheit ZE1
ausgebildet wird, stört.
Eine weitere Lösung des "Hidden Station" Problems ist die
Verlängerung des Abhörintervalls (Carrier Sense). Da ein
Terminal nicht zwingend in jedem Rahmen sendet, kann es
leicht passieren, daß eine zentrale Einheit ZE einen
Container nach einmaligem Abhören als frei annimmt. Dazu
muß die Abhördauer vor Belegung eines Containers so erhöht
werden, daß ein aktives Terminal mit hoher
Wahrscheinlichkeit innerhalb dieser Abhördauer mindestens
einmal sendet. Dann erkennt die zentrale Einheit, die sich
um den Container bemüht, daß dieser Container bereits
benutzt wird und durch die eigene Belegung die
Kommunikation in anderen Funkzellen gestört würde.
Das zuvor beschriebene Verfahren eignet sich auch sehr gut
zur Nutzung in sektorisierten Funkzellen. Ein solches
System ist in Fig. 9 dargestellt. In der Mitte jeder
Funkzelle, die jeweils in drei Sektoren eingeteilt sind,
befindet sich eine zentrale Einheit ZE. In jedem der
Sektoren hält sich kein, ein oder mehrere Terminals auf,
die mit der zentralen Einheit ZE kommunizieren wollen. Es
soll zunächst angenommen werden, daß die zentrale Einheit
ZE alle Sektoren mit nur einer Frequenz bedient. Dann
ergibt sich für die Funkzelle R3 die Belegung von
Containern im Frequenzkanal F3 wie in Fig. 10 abgebildet.
Die Containerbelegung der Funkzellen R1 und R2 sind nicht
dargestellt. Der Sektor R3.1 belegt die Container C1 und
C4, der Sektor R3.2 den Container C2 und der Sektor R3.3
belegt keinen Container, da sich in ihm kein Terminal
befindet.
Durch die Sektorisierung wird die Interferenz zwischen den
Funkzellen vermindert. Dies beruht vorwiegend auf der
richtungsselektiven Wirkung der Sektorisierung der
Funkzellen. So kann es z. B. in bestimmten
Anwendungsszenarien möglich sein, daß der Container C2 des
Frequenzkanals F3 bereits in Sektor R1.3 wieder verwendet
werden kann. Dies ergibt in der Gesamtsicht eines
zellularen Netzes eine erhebliche Verbesserung der
Wiederverwendbarkeit von Frequenzen durch Verminderung der
Interferenzen.
Es ist auch möglich, die zuvor angeführten
erfindungsgemäßen Maßnahmen auszuführen, wenn die Dauer
eines Überrahmens ein Vielfaches der Fülldauer TF beträgt.
In diesem Fall kann eine zentrale Einheit ZE, die
mindestens eine Sprachverbindung unterstützen muß,
Container belegen, die zeitlich den Abstand Tg haben. Es
ist auch möglich, daß diese Container nicht genau den
Abstand TF haben, sondern daß sie ungefähr den Abstand TF
haben, wobei der zeitliche Versatz durch die erlaubte
Verzögerungsvarianz (Cell Delay Variation, CDV) der
Sprachverbindung begrenzt wird.
Die Containerbelegung einer zentralen Einheit ZE wurde in
den obigen Ausführungsbeispielen grundsätzlich auf eine
Frequenz begrenzt, d. h. es wurden verschiedene Container
eines einzigen Frequenzkanals belegt. Dies ist oft günstig
aus Implementierungssicht. Es ist allerdings auch möglich
(und in [5] bereits beschrieben), daß eine ZE mehrere
Container belegt, die auf verschiedenen Frequenzen liegen.
Dies ist auch im Falle von sektorisierten Funkzellen
möglich. Ist in der zentralen Einheit ZE nur eine Sende/Empfangs
einheit vorhanden, ist im allgemeinen die
Transceiver Turnaround Time zu berücksichtigen, was dazu
führen kann, daß zwischen belegten Containern auf
verschiedenen Frequenzkanälen mindestens ein Container
liegen muß, der von der zentralen Einheit ZE nicht
verwendet wird. Unter der Voraussetzung, daß eine ZE mehr
als einen Sende- und Empfangszweig hat, ist es allerdings
möglich, daß eine ZE verschiedene Container auf
verschiedenen Frequenzkanälen verwendet, die zeitlich
gleich oder direkt hintereinander liegen.
[1] D. Petras, A. Krämling, "MAC protocol with polling and
fast collision resolution for an ATM air interface", IEEE
ATM Workshop, San Francisco, CA, August 1996
[2] D. Petras, A. Krämling, A. Hettich, "MAC protocol for Wireless ATM: contention free versus contention based transmission of reservation requests", PIMRC' 96, Taipei, Taiwan, October 1996
[3] D. Petras, A. Hettich, A. Krämling: "Design Principles for a MAC Protocol of an ATM Air Interface", ACTS Mobile Summit 1996, Granada, Spain, November 1996
[4] D. Petras et al., "Support of ATM Service Classes in Wireless ATM Networks", ACTS Mobile Communications Summit, Aalborg, Dänemark, Oktober 1997
[5] A. Krämling at al., "Dynamic Channel Allocation in Wireless ATM Networks", International Conference on Telecommunications (TCT 98), Griechenland, Juni 1998
[6] ETSI RES 10, "Radio Equipment and Systems (RES); High Performance Radio Local Area Network (HIPERLAN) Type 1; Functional specification", 1996
[7] IEEE 802.11, "Tutorial of draft standard 802.11/D3.0, Part 3: the MAC entify" http://grouper.ieee.org/groups/802/11/main.htm#tutorial
[2] D. Petras, A. Krämling, A. Hettich, "MAC protocol for Wireless ATM: contention free versus contention based transmission of reservation requests", PIMRC' 96, Taipei, Taiwan, October 1996
[3] D. Petras, A. Hettich, A. Krämling: "Design Principles for a MAC Protocol of an ATM Air Interface", ACTS Mobile Summit 1996, Granada, Spain, November 1996
[4] D. Petras et al., "Support of ATM Service Classes in Wireless ATM Networks", ACTS Mobile Communications Summit, Aalborg, Dänemark, Oktober 1997
[5] A. Krämling at al., "Dynamic Channel Allocation in Wireless ATM Networks", International Conference on Telecommunications (TCT 98), Griechenland, Juni 1998
[6] ETSI RES 10, "Radio Equipment and Systems (RES); High Performance Radio Local Area Network (HIPERLAN) Type 1; Functional specification", 1996
[7] IEEE 802.11, "Tutorial of draft standard 802.11/D3.0, Part 3: the MAC entify" http://grouper.ieee.org/groups/802/11/main.htm#tutorial
Claims (17)
1. Funkeinrichtung mit einer Rahmenstruktur für die Übertragung
digitaler Daten in einem Funksystem, welches insbesondere
mehrere zentrale Einheiten (ZE) umfaßt, denen jeweils mehrere
Teilnehmer zugeordnet sind, unter Einbeziehung von digitalen
Sprachdiensten, wobei die einzelnen Sprachdienste in Datenpakete
innerhalb der Rahmenstruktur untergebracht sind, mit folgenden
Merkmalen:
- 1. es wird ein Überrahmen (S. S1, S2, S3 . . .) verwendet, der aus mehreren Containern (C; C1, C2, C3, . . .) besteht,
- 2. ein Container (C; C1, C2, C3 . . .) ist so groß gewählt, daß mindestens ein vollständiger Übertragungsrahmen, insbesondere bestehend aus Uplink-und Downlinkdatenpaketen sowie zugehöriger Signalisierungsdaten, darin untergebracht werden kann.
2. Funkeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dauer des Überrahmens (S; S1, S2, S3 . . .) so gewählt ist, daß
während dieser Zeit oder Vielfachen hiervon ein Datenpaket unter
Berücksichtigung von Verzögerungen innerhalb des Funksystems mit
Sprachdaten einer vorgegebenen Bitrate gefüllt werden kann.
3. Funkeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß verschiedene zentrale
Einheiten/Basisstationen (ZE) einen Zeitschlitz für einen
Übertragungsrahmen oder einen Container belegen können und
Maßnahmen zur Kollisionsvermeidung vorgesehen sind.
4. Funkeinrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß einer Funkzelle (R1, R2, R3 . . .) des
Funksystems nur ein oder mehrere Container (C) sowie nur ein
oder mehrere Frequenzkanäle zugeordnet sind.
5. Funkeinrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß zu einer Kollisionsvermeidung folgende
Maßnahmen vorgesehen sind:
- 1. eine zentrale Einheit (ZE), die die Belegung eines Überrahmens beabsichtigt, hört zumindest einen kompletten Überrahmen ab,
- 2. aus dem Ergebnis des Abhörens werden freie Kapazitäten für Übertragungsrahmen in den jeweiligen Frequenzkanälen festgestellt,
- 3. es wird ein noch freier Frequenzkanal belegt,
- 4. wenn es zu einer Kollision mit einer weiteren zentralen Einheit (ZE) kommt, die den gleichen Zeitschlitz für einen Übertragungsrahmen in einem der Frequenzkanäle ebenfalls benutzt, sieht/sehen eine oder beide zentralen Einheiten (ZE) sofort von der Belegung dieses Zeitschlitzes ab und versucht/versuchen nach einer Zeitspanne erneut die Belegung.
6. Funkeinrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß zu einer Kollisionsvermeidung folgende
Maßnahmen vorgesehen sind:
- 1. eine zentrale Einheit (ZE), die die Belegung eines Überrahmens mit einem ganzen Container beabsichtigt, sendet in unregelmäßigen, insbesondere zufälligen, Abständen ein Signal, mit dem sie bekannt gibt, daß sie den Container im folgenden Überrahmen belegen möchte,
- 2. zwischen den eigenen Aussendungen hört sie den Container ab, um festzustellen, ob eine andere zentrale Einheit (ZE) ebenfalls den Container belegen möchte,
- 3. wenn sie feststellt, daß dies der Fall ist, zieht sich die zentrale Einheit (ZE), die die Kollision bemerkt hat, zurück und versucht nach einer Zeitspanne erneut die Belegung.
7. Funkeinrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Kollisionsvermeidung ein an sich
bekanntes CSMA/CA-Verfahren verwendet wird.
8. Funkeinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß sich jede zentrale Einheit (ZE) den
Zeitpunkt eines erneuten Belegungsversuches nach einer
festgestellten Kollision, insbesondere nach dem Zufallsprinzip,
wählt.
9. Funkeinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß sich eine zentrale Einheit (ZE) für einen
Belegungsversuch anstelle eines Zeitschlitzes für einen
Übertragungsrahmen einen ganzen Container (C) reserviert.
10. Funkeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das Funksystem aus sektorisierten Funkzellen
besteht.
11. Funkeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß eine zentrale Einheit (ZE) jeweils nur einen
Container (C) insbesondere pro Funksektor belegt.
12. Funkeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß eine zentrale Einheit (ZE) mehrere Container
(C) in einem oder unterschiedlichen Frequenzkanälen belegt.
13. Funkeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß eine zentrale Einheit (ZE) mit mehreren
Sende- und Empfangszweigen verschiedene Container (C) auf
verschiedenen Frequenzkanälen belegt, die zeitlich gleich oder
direkt hintereinander liegen.
14. Funkeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß als Datenpaket eine ATM-Zelle verwendet
wird.
15. Funkeinrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß ein zentral gesteuertes Protokoll, insbesondere ein MAC-
Protokoll, oder ein Internet-, Ethernet- oder ein UMTS-Protokoll
zur Funkverkehrsabwicklung verwendet wird.
16. Funkeinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die Maßnahmen zur Kollisionsvermeidung zur
Auflösung des "Hidden Station Problems", d. h. insbesondere wird
ein Terminal deshalb nicht bemerkt, weil es außerhalb des
Funkempfangsbereiches seiner zentralen Einheit (ZE) liegt oder
eine zentrale Einheit liegt außerhalb des Funkempfangsbereiches
einer anderen zentralen Einheit (ZE), verwendbar sind und daß
ein durch einen solchen Belegungsversuch gestörtes Terminal
gegebenenfalls in eine Sendepause der den Belegungsversuch
vornehmenden zentralen Einheit (ZE) hinein sendet, um diesen
Belegungsversuch zu vereiteln.
17. Funkeinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Kollisionsvermeidung die Abhördauer für
die einen Belegungsversuch vornehmende zentrale Einheit (ZE) so
groß gewählt wird, daß während dieser Zeit ein aktives Terminal
mit hoher Wahrscheinlichkeit einmal sendet, insbesondere wenn es
nicht in jedem Übertragungsrahmen sendet.
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