DE19844248A1 - Vorrichtung zum Falzen, insbesondere zur Verbindung von zwei oder mehr Blechteilen - Google Patents

Vorrichtung zum Falzen, insbesondere zur Verbindung von zwei oder mehr Blechteilen

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Falzen, insbesondere zur Verbindung von zwei oder mehr Blechteilen (26, 27) mit einem Falzbett (25) zur Einlage wenigstens eines Blechteils (26, 27) mit einem Falzbord (30) und mit einem durch einen Antrieb (3) bewegbaren Falzstein (4), der am Falzbord (30) angreift und diesen in seine Sollposition umlegt. Erfindungsgemäß ist der Antrieb ein Exzenterantrieb (3) mit wenigstens einer drehenden Welle (17, 18) mit exzentrisch angeordnetem Nocken (19, 20), der mit dem Falzstein (4) unmittelbar oder mittelbar dergestalt verbunden ist, daß der Falzstein (4) in einer Ebene etwa quer zur Längsrichtung des Falzbords (30) eine nahezu kreisförmige Zwangsbewegung ausführt. Für einen Falzvorgang wird dabei der Falzstein (4) am Falzbord (30) zur Anlage gebracht, wobei durch die Kreisbewegung des Falzsteins (4) die Anlage während der Umlegebewegung nahezu ohne Relativbewegung zum Falzbord (30) beibehalten wird. Mit diesem Exzenterfalzen können vorteilhaft in einem Schritt große Falzwinkel gefalzt werden. Ohne Relativbewegungen zwischen dem Falzstein und dem Falzbord werden bei Verwendung von Aluminiumblechen ungünstige Kaltaufschweißungen vermieden.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Falzen, insbesondere zum Verbinden von zwei oder mehr Blechteilen nach dem Oberbegriff des An­ spruchs 1.
Eine allgemein bekannte, gattungsgemäße Vorrichtung zum Falzen umfaßt ein Falzbett zur Einlage wenigstens eines Blechteils mit einem Falzbord sowie einen durch einen Antrieb bewegbaren Falzstein, der am Falzbord angreift und diesen zumindest teilweise in einem Arbeitsschritt in seine Sollposition umlegt.
In der Automobilindustrie werden in allgemein bekannter Weise zur Her­ stellung von Türen sowie Front- und Heckklappen jeweils ein Innenblech­ teil und ein Außenblechteil miteinander verbunden, indem das Außen­ blechteil am Umriß mittels eines Falzbords um das entsprechend kleinere Innenblechteil herumgebogen wird, so daß das Innenblechteil zwischen den umgelegten Falzbord und die angrenzenden Bereiche des Außenblech­ teils geklemmt wird. Dazu werden die Falzborde in Falzmaschinen oder Pressen mittels einer linearen, hydraulisch angetriebenen Bewegung um bis zu 150° umgelegt. Dabei wird das Blech gegen eine Schräge gedrückt, die den Falzbord in einem Falzschritt um einen max. 60° großen Winkel verformt. Bei größeren Umlegewinkeln sind entsprechend mehrere Falz­ schritte erforderlich. Es sind weiter Versuche bekannt, durch Parallelo­ grammbewegungen Falzborde umzulegen. Jedoch sind auch solche Paral­ lelogrammbewegungen bezogen auf den angestrebten, geringen Biegera­ dius relativ linear, so daß auch dabei in einem Falzschritt nur Falzwinkel von max. etwa 60° erzielbar sind.
Da die Falzbordumlegewinkel regelmäßig insgesamt größer als 60° sind, werden bei den vorstehend beschriebenen Verfähren nachteilig mehrere kostenintensive und zeitaufwendige Falzschritte erforderlich. Durch die re­ lativ geradlinigen Bewegungen des Falzsteins gegenüber dem umzulegen­ den Falzbord treten zudem nachteilig Relativbewegungen zwischen dem Blechmaterial und dem Falzstein auf, die zu erkennbaren Schleifspuren führen können. Bei der Verwendung von Blechen aus Aluminiumlegierun­ gen, wie sie für moderne, gewichtsgünstig gebraute Fahrzeuge verwendet werden, können diese Relativbewegungen zu unerwünschten Kaltauf­ schweißungen führen, die aufwendig nachbearbeitet werden müssen.
Allgemein bekannt ist das sog. Rollfalzen, bei dem ein Roboter eine Rolle über einen Falzbord führt und diesen meist in drei Schritten falzt. Dieses Rollfalzen ist zwar konstruktiv wenig aufwendig, erfordert jedoch eine lange Prozeßzeit. Beispielsweise ist diese bei der Herstellung von Fahrzeug­ türen oder Fahrzeugklappen mit mehreren Minuten für Großserien zu lange. Der Einsatz mehrerer, parallel angeordneter Falzroboter zur Verrin­ gerung der Prozeßzeiten ist gegenüber herkömmlichen Falzmaschinen zu kostenintensiv.
Weiter ist eine Maschine zum Profilieren von Blechen für die Herstellung von Falzen bekannt (DE 33 08 219 A1), die jedoch nur zum Vorformen von Blechprofilen dient, wobei der Falz mit einer weiteren Maschine zu schlie­ ßen ist. Die Maschine ist nachteilig nur für gerade Bauteile zu verwenden, da die zu befalzenden Blechteile mit Vorschub durch die Maschine geför­ dert werden. Daher ist die Maschine für das Falzen an unregelmäßig gestal­ teten Fahrzeugaußenhautteilen nicht geeignet. Der Antrieb enthält zwar hier eine Exzenterbewegung, die jedoch bezüglich der Verformung in eine nahezu geradlinige Bewegung umgewandelt wird, so daß auch hier die oben genannten Nachteile auftreten.
Zudem ist eine Falzschließmaschine bekannt (DE 31 20 514 C2), mit der geradlinige Blechteile fertiggefalzt werden können, die mit der vorstehend beschriebenen Maschine (gemäß DE 33 08 219 C2) vorgeformt worden sind. Auch diese Falzschließmaschine ist ausschließlich für über die ge­ samte Bauteillänge gerade Blechteile, wie beispielsweise für Kabelkanäle oder Fassadenverkleidungen einsetzbar und somit nicht für unregelmäßig gestaltete Fahrzeugaußenhautteile geeignet. Durch einen diskontinuierli­ chen Vorschub durch die Falzschließmaschine wird an den Blechteilen ein Doppelfalz hergestellt, wobei die Bewegung der Maschine einer Beißzange gleicht, die den Falz schließt. Auch hier umfaßt der Antrieb eine Exzenter­ bewegung, die jedoch bezüglich der Falzschließbewegung in eine etwa ge­ radlinige Hin- und Herbewegung umgewandelt wird. Somit entstehen auch hier die oben genannten Nachteile.
Bei einem weiter bekannten Einstufen-Bördelwerkzeug wird das Bauteil in einer Arbeitsstation einstufig gefalzt, wobei sich jedoch der Bewegungsab­ lauf aus im wesentlichen drei elliptischen Bögen zusammensetzt. In einer ersten, dabei nahezu geradlinigen Bewegung wird ein Flansch als Falzbord vorgefalzt, die zweite Bewegung positioniert den Falzstein ohne Bauteilkon­ takt neu und mit der dritten Bewegung wird der Flansch fertig gefalzt. Der Falzvorgang besteht somit aus zwei getrennten Bewegungen, deren Rich­ tung zueinander um ca. 70° bis 90° differiert, wobei die erste Bewegung etwa horizontal und die zweite Bewegung etwa vertikal ist. Auch bei die­ sem Falzvorgang entsteht eine Relativbewegung zwischen dem Falzstein und dem Falzbord, wodurch die vorstehend genannten Nachteile auftreten.
Insbesondere ist dieses Verfahren wegen der Kaltaufschweißungen für Aluminiumbleche ungeeignet.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Vorrichtung zum Fal­ zen so weiterzubilden, daß in einem Falzschritt große Falzwinkel mit nahe­ zu keiner Relativbewegung zwischen dem Falzstein und dem Falzbord möglich sind.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Gemäß Anspruch 1 weist der Antrieb wenigstens eine drehende Welle mit exzentrisch angeordnetem Nocken als Exzenterantrieb auf, der mit dem Falzstein unmittelbar oder mittelbar dergestalt verbunden ist, daß der Falzstein in einer Ebene etwa quer zur Richtung des Falzbords eine nahezu kreisförmige Zwangsbewegung ausführt, wobei für einen Falzvorgang der Falzstein am Falzbord zur Anlage gebracht wird und durch seine Kreisbe­ wegung die Anlage während der Umlegebewegung nahezu ohne Relativ­ bewegung zum Falzbord beibehalten wird.
Die Kante eines Falzsteins hat somit praktisch immer an der selben Stelle des Falzbords eine Linienberührung und folgt dem umzulegenden Flansch mit einem annähernd gleichen Radius ohne Reibbewegung, so daß prak­ tisch keine Relativbewegung entsteht. Damit ist die erfindungsgemäße Vor­ richtung auch für Blechteile aus Aluminiumlegierungen gut geeignet, da nachteilige Kaltaufschweißungen beim Falzvorgang durch fehlende Rela­ tivbewegungen vermieden werden. Durch die Übertragung der Exzenter­ bewegung des Exzenterantriebs auf den Exzenterfalzstein zu dessen etwa kreisförmiger Zwangsbewegung können die formbildenden Flächen des Falzsteins vorteilhaft beliebigen Bleichteilkonturen angepaßt werden. So­ mit ist die erfindungsgemäße Vorrichtung auch für unregelmäßig geformte Blechteile einsetzbar, wie sie insbesondere im Fahrzeugkarosseriebau ver­ wendet werden.
Ein herausragender Vorteil besteht darin, daß mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einem Schritt sehr große Falzwinkel falzbar sind. Grund­ sätzlich sind Falzwinkel über 180° erreichbar, wobei allerdings dabei zu berücksichtigen ist, daß das verwendete Blech ab einem gewissen Biege­ winkel brechen kann. Zudem sind die Falzbewegungen sehr schnell in ca. 1 bis 2 Sekunden durchführbar, so daß Falzvorgänge schnell und in nur einem Schritt zeitgünstig und mit geringen Kosten durchführbar sind.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung kann als Maschine vorteilhaft klein mit geringen Herstellkosten aufgebaut werden, wobei nur wenig bewegte Teile erforderlich sind. Es können Baukastenmodule hergestellt werden, die mit unterschiedlichen Falzsteinen bestückt sind und damit für unterschied­ liche Blechteile eingesetzt werden können.
Gemäß Anspruch 2 wird vorgeschlagen, den Falzstein ortsfest auf einen bewegbaren Falzsteinträger anzubringen, wobei der Falzsteinträger mit dem Exzenterantrieb so gekoppelt ist, daß er im Bereich des Falzsteins die kreisförmige Bewegung für den Falzstein ausführt. Die Falzsteinbefesti­ gung kann vorteilhaft lösbar ausgeführt sein, so daß unterschiedliche Falz­ steine für unterschiedliche Einsatzfälle anbringbar sind.
In einer ersten Ausführungsform einer konkreten Vorrichtung nach An­ spruch 3 weist der Falzsteinträger 2 parallele, beabstandete und etwa parallel zum Falzbord liegende Kreisbohrungen auf, in die zugeordnete, exzentrisch synchron angetriebene Exzenterwellen des Exzenterantriebs eingreifen.
Die Kreisbohrungen und die Exzenterwellen bilden jeweils ein Exzenterla­ ger als Gleitbuchsenlager. Über diese beiden parallelen Exzenterlager wird auf den Falzsteinträger und damit auf einen daran angebrachten Falzstein die kreisförmige Exzenterbewegung übertragen. Grundsätzlich können da­ bei auch mehr als zwei parallele Exzenterlager für den Antrieb verwendet werden. Winkelfehler treten hierbei nicht auf, aber die Herstellung mehre­ rer Exzenterwellen sowie ein genauer, synchroner und spielfreier Antrieb zur Vermeidung eines Verkantens sind relativ kostenintensiv.
Eine kostengünstigere, alternative Lösung eines Exzenterantriebs wird mit den Merkmalen des Anspruchs 4 angegeben. Damit sind jedoch unter Um­ ständen geringe Winkelfehler hinzunehmen, die jedoch bei vielen Anwen­ dungsfällen tolerierbar sind. Dazu weist der Falzsteinträger im Bereich des Falzsteins eine etwa parallel zum Falzbord ausgerichtete Kreisbohrung auf, in die eine zugeordnete, exzentrisch angetriebene Exzenterwelle des Exzen­ terantriebs eingreift. Auch hier bilden die Kreisbohrung und die Exzenter­ welle ein Exzenterlager als Gleitbuchsenlager. Zudem ist der Falzsteinträ­ ger in einem Abstand zum Exzenterlager in einem Pleuellager durch ein Pleuel gegen einen ortsfesten Abstützpunkt abgestützt. Ein synchroner An­ trieb von mehreren parallelen Exzenterwellen kann hierbei entfallen, wobei der Falzsteinträger bei nur einer Exzenterwelle mit einem Pleuel gehalten werden muß, um ihn in eine definierte Bewegung zu zwingen. Der Abstand des Falzsteins zum Exzenterlager sowie der Abstand vom Exzenterlager zum Pleuel bestimmen im wesentlichen die Form der Kurve, die der Falz­ stein beschreibt. Um die Kurve des Falzsteins möglichst der eines Kreisbo­ gens anzunähern, ist der Abstand zwischen Falzstein und Exzenterlager möglichst klein zu dimensionieren und der Abstand vom Exzenterlager zum Pleuellager möglichst groß zu wählen. Zudem sollte die Pleuellänge möglichst groß gewählt werden, um den Winkelfehler an der Falzsteinkon­ tur, der durch die unterschiedliche Radiusbewegung von Exzenter und Pleuel entsteht, gering zu halten. Bei der vorstehenden Dimensionierung kann der Winkelfehler relativ klein gehalten werden und beträgt in der Ausgangsstellung ca. 1° bis 2°. Die Ausrichtung der Kinematik erfolgt vor­ zugsweise in der fertig gefalzten Stellung, da nur hier eine absolute Paralle­ lität zwischen dem Falzstein und dem Falzbett erforderlich ist, so daß ins­ gesamt der Winkelfehler toleriert werden kann.
In den beiden vorstehend beschriebenen alternativen Lösungen zum Ex­ zenterantrieb sind als Exzenterlager Gleitbuchsenlager aus Kreisbohrungen und Exzenterwellen angegeben. Solche einfachen Lager haben sich insbe­ sondere bei einem Betrieb von erfindungsgemäßen Vorrichtungen in relativ stark umweltbelasteten Bereichen, wie beispielsweise im Fahrzeugrohbau bewährt. Ausdrücklich sollen hier von den Ansprüchen auch dem Fach­ mann bekannte äquivalente Lösungen für Exzenterlagerungen, insbeson­ dere mit Kugel- oder Gleitlagern umfaßt sein.
In einer konkreten Konstruktion nach Anspruch 5 soll der Falzsteinträger U-förmig ausgebildet sein, wobei an der U-Basis der ein- oder mehrteilige Falzstein gehalten ist. An den U-Schenkeln in der Nähe der U-Basis werden die Exzenterlager und an den U-Schenkelenden die Pleuellager für zwei pa­ rallele Pleuel angebracht. Zwischen den U-Schenkeln ist der Exzenteran­ trieb eingesetzt mit zwei von einem mittigen Getriebe ausgehenden An­ triebswellen mit Exzenterwellen, die in die Exzenterlager an den U-Schen­ keln eingreifen. Das Getriebe wird vorzugsweise von einem Elektromotor angetrieben, wobei das Getriebe und der Elektromotor einen Schnecken- Aufsteck-Getriebemotor bilden. Damit wird eine kompakte Anordnung er­ reicht, mit der die auftretenden Antriebs- und Abstützkräfte gut beherrsch­ bar sind. Insbesondere können dabei nach Anspruch 6 die beiden koaxialen Exzenterwellen mit angrenzenden nichtexzentrischen Wellenteilen in orts­ festen Lagerböcken im Bereich der U-Schenkel stabil gelagert werden.
Die beiden Antriebswellen am mittigen Getriebe müssen bei einer solchen Anordnung in die jeweils seitlichen U-Schenkel des Falzsteinträgers einge­ führt werden. Für günstige Montage- und Wartungsbedingungen können dazu die Antriebswellen nach Anspruch 7 ggf. mehrteilig ausgebildet sein.
Ein bevorzugter Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung als kompakt aufgebaute Maschine liegt nach Anspruch 8 in der Serienproduktion von wenigstens zweilagigen Blechteilen, insbesondere von Außenhautblechtei­ len für den Fahrzeugbau. Da durch die erfindungsgemäße Falzsteinführung keine oder nahezu keine Relativbewegungen zwischen Falzstein und Falz­ bord auftreten, sind bei der Verwendung von Blechteilen aus einem Alumi­ nium-Legierungs-Material ungünstige Kaltaufschweißungen beim Falzvor­ gang ausgeschlossen, so daß nach Anspruch 9 gerade hier ein besonders geeigneter Einsatz vorliegt.
Anhand einer Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorrichtung zum Exzenterfalzen mit einem gelagerten Falzsteinträger und einem getrennt davon dargestellten Ex­ zenterantrieb,
Fig. 2 eine Anordnung gemäß Fig. 1 im zusammengebauten Zu­ stand in perspektivischer Darstellung,
Fig. 3 eine Vorrichtung zum Exzenterfalzen nach den Fig. 1 und 2 in einer Seitenansicht mit einer Falzbettvorrichtung, und
Fig. 4, 5 und 6 Schemadarstellungen zur Erläuterung der Funktion der Vorrichtung zum Exzenterfalzen nach den Fig. 1 bis 3.
In den Fig. 1 bis 3 ist eine Vorrichtung 1 zum Exzenterfalzen dargestellt mit einem Falzsteinträger 2 und einem Exzenterantrieb 3.
Der Falzsteinträger 2 ist U-förmig ausgebildet, wobei an der U-Basis ein mehrteiliger Falzstein 4 lösbar gehalten ist. In den U-Schenkeln 5, 6 des Falzsteinträgers 2 sind in der Nähe und etwa parallel zur U-Basis koaxial Kreisbohrungen 7, 8 enthalten, die in der dargestellten Ausführungsform nach unten teilweise offen sind. An den U-Schenkelenden der U-Schenkel 5, 6 sind jeweils Pleuellager 9, 10 angeordnet, wo jeweils eines von zwei parallelen Pleueln 11, 12 angeschlossen und an einem ortsfesten Abstütz­ punkt als ortsfeste Lagerböcke 13, 14 abgestützt ist.
Der Exzenterantrieb 3 besteht aus einem Schnecken-Aufsteck-Getriebemo­ tor 15, bei dem von einem mittigen Getriebe 16 je eine synchron angetrie­ bene, koaxiale Antriebswelle 17, 18 absteht. Die Antriebswellen 17, 18 ha­ ben jeweils in der Längsmitte einen Bereich als Exzenterwelle 19, 20 aus­ gebildet. Die Exzenterwellen 19, 20 sind in den demgegenüber größeren Kreisbohrungen 7, 8 des Falzsteinträgers 2 aufgenommen und bilden ge­ genüberliegende Exzenterlager 21, 22. Konkret haben hier die Kreisboh­ rungen 7, 8 im Falzsteinträger 2 einen Radius von etwa 50 mm, wobei der Radius der Exzenterwellen 19, 20 etwa 40 mm beträgt bei einer Exzentrizi­ tät von etwa 10 mm. Diese Größen können an die jeweiligen Gegebenhei­ ten angepaßt werden. Beim Befalzen von 10 mm hohen Falzborden liegt beispielsweise ein günstiger Wert für die Exzentrizität zwischen 5 mm und 15 mm.
An die beiden Bereiche der Exzenterwellen 19, 20 schließen sich jeweils nicht exzentrische Wellenteile der Antriebswellen 17, 18 an, die in ortsfe­ sten Lagerböcken 23, 24 an der Außenseite oder zu beiden Seiten der U-Schenkel 5, 6 gelagert sind. Die Antriebswellen 17, 18 sind für den Einbau in die Kreisbohrungen 7, 8 bzw. die Lagerböcke 23, 24 mehrteilig ausge­ führt.
In Fig. 3 ist zudem ein Falzbett 25 dargestellt mit darin lagerichtig aufge­ nommenen Blechteilen 26, 27 aus einer Aluminiumlegierung, die durch Falzen randseitig zu einem Fahrzeugbauteil verbunden werden sollen.
Die Funktion der Vorrichtung 1 zum Exzenterfalzen nach den Fig. 1 bis 3 wird anhand der Fig. 4 bis 6 näher erläutert.
In den Fig. 4 bis 6 ist eine schematische Seitenansicht auf einen U-Schen­ kel 6 des Falzsteinträgers 2 dargestellt, an dem ein Falzstein 4 befestigt ist. Zudem ist das Exzenterlager 22 dargestellt mit der Kreisbohrung 8 und der darin aufgenommenen Exzenterwelle 20.
Im Falzbett 25 sind das Blechteil 26 und das Blechteil 27 eingelegt. Dabei ist das unten liegende Blechteil 26 ein Außenteil und das darüberliegende Blechteil 27 ein Innenteil eines zweischaligen Fahrzeugbauteils beispiels­ weise einer Fahrzeugklappe. Beide Blechteile 26, 27 werden durch einen Niederhalter 28 lagerichtig fixiert.
In der Stellung nach Fig. 4 liegen Randbereiche der Blechteile 26, 27 auf­ einander und werden durch einen beweglichen, pneumatischen Niederhal­ ter 29 aufeinander gedrückt, wobei das untere Blechteil 26 mit einem Falz­ bord 30 gegenüber dem Blechteil 27 in die Bewegungskontur des Falzsteins 4 vorsteht. Der Falzstein 4 liegt in der in Fig. 4 dargestellten Position mit einer Falzsteinkante 31 in einer Linienberührung am bereits etwas aufge­ kanteten Falzbord 30 an. Dabei befindet sich die Exzenterwelle 20 in der Kreisbohrung 8 in ihrer oberen Totpunktstellung.
In Fig. 5 ist die Anordnung nach einer Drehung der Exzenterwelle 20 um 50° dargestellt. Dabei ist der pneumatische Niederhalter 29 aus dem Umle­ gebereich des Falzbords 30 zurückgezogen (Pfeil 32). Der Falzbord ist durch eine nahezu kreisbahnähnliche Bewegung des Falzsteins 4 bereits weiter umgelegt, wobei die Falzsteinkante 31 ohne Relativbewegung mit gleicher Linienberührung am Falzbord 30 anliegt.
In Fig. 6 ist die Anordnung nach einer Drehbewegung um 120° dargestellt, wobei der Falzbord 30 insgesamt umgelegt ist und der Randbereich des Blechinnenteils 27 für eine Blechverbindung der beiden Bleche 26, 27 ein­ geklemmt ist.

Claims (9)

1. Vorrichtung zum Falzen, insbesondere zur Verbindung von zwei oder mehr Blechteilen (26, 27),
mit einem Falzbett (25) zur Einlage wenigstens eines Blechteils (26, 27) mit einem Falzbord (30), und
mit einem durch einen Antrieb (3) bewegbaren Falzstein (4), der am Falzbord (30) angreift und diesen zumindest teilweise in seine Sollpo­ sition umlegt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb ein Exzenterantrieb (3) ist mit wenigstens einer dre­ henden Welle (17, 18) mit exzentrisch angeordnetem Nocken (19, 20), der mit dem Falzstein (4) unmittelbar oder mittelbar dergestalt ver­ bunden ist, daß der Falzstein (4) in einer Ebene etwa quer zur hängs­ richtung des Falzbords (30) eine nahezu kreisförmige Zwangsbewe­ gung ausführt, wobei für einen Falzvorgang der Falzstein (4) am Falz­ bord (30) zur Anlage gebracht wird und durch die Kreisbewegung des Falzsteins (4) die Anlage während der Umlegebewegung nahezu ohne Relativbewegung zum Falzbord (30) beibehalten wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Falz­ stein (4) ortsfest an einem bewegbaren Falzsteinträger (2) angebracht ist und der Falzsteinträger (2) mit dem Exzenterantrieb (3) so gekop­ pelt ist, daß er im Bereich des Falzsteins (4) die kreisförmige Bewe­ gung ausführt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Falz­ steinträger (2) zwei parallele, beabstandete und etwa parallel zum Falzbord liegende Kreisbohrungen aufweist, in die zugeordnete, exzen­ trisch synchron angetriebene Exzenterwellen des Exzenterantriebs eingreifen und Kreisbohrungen und Exzenterwellen jeweils ein Exzen­ terlager als Gleitbuchsenlager bilden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Falzsteinträger (2) im Bereich des Falzsteins (4) eine etwa parallel zum Falzbord (30) ausgerichtete Kreisbohrung (7, 8) aufweist, in die eine zugeordnete, exzentrisch angetriebene Exzenterwelle (19, 20) des Exzenterantriebs (3) eingreift, wobei die Kreisbohrung (7, 8) und die Exzenterwelle (19, 20) ein Exzenterlager (21, 22) als Gleit­ buchsenlager bilden, und
daß der Falzsteinträger (2) in einem Abstand zum Exzenterlager (21, 22) in einem Pleuellager (9, 10) durch ein Pleuel (11, 12) gegen einen ortsfesten Abstützpunkt (13, 14) abgestützt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Falzsteinträger (2) U-förmig ausgebildet ist, wobei an der U- Basis der ein- oder mehrteilige Falzstein (4) gehalten ist,
daß in den U-Schenkeln (5, 6) in der Nähe und etwa parallel zur U-Ba­ sis koaxial die Kreisbohrungen (7, 8) von zwei Exzenterlagern (21, 22) angebracht sind,
daß an den U-Schenkelenden Pleuellager (9, 10) angebracht sind und dort je eines von zwei parallelen Pleueln (11, 12) angeschlossen ist,
daß zwischen den U-Schenkeln (5, 6) der Exzenterantrieb (3) einge­ setzt ist dergestalt, daß ausgehend von einem mittigen Getriebe (16) je eine synchron angetriebene, koaxiale Antriebswelle mit einer Exzen­ terwelle (19, 20) in die Kreisbohrungen (7, 8) der U-Schenkel (5, 6) zur Bildung von zwei gegenüberliegenden Exzenterlagern (21, 22) ein­ greift, und
daß das Getriebe (16) von einem Elektromotor angetrieben ist, wobei das Getriebe (16) und der Elektromotor vorzugsweise einen Schnecken-Aufsteck-Getriebemotor (15) bilden.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die bei­ den koaxialen Exzenterwellen (19, 20) mit nichtexzentrischen Wellen­ teilen in ortsfesten Lagerböcken (23, 24) ein- oder beidseitig der Kreis­ bohrungen (7, 8) gelagert sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder Anspruch 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Antriebswellen (17, 18) mehrteilig ausgebildet sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeich­ net, daß die Vorrichtung als Maschine zur Serienproduktion von we­ nigstens zweilagigen Blechteilen (26, 27), insbesondere von Außen­ hautblechteilen für den Fahrzeugbau hergerichtet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Blechteile (26, 27) aus einem Aluminium-Legierungs-Material herge­ stellt sind.
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