DE19844248A1 - Vorrichtung zum Falzen, insbesondere zur Verbindung von zwei oder mehr Blechteilen - Google Patents
Vorrichtung zum Falzen, insbesondere zur Verbindung von zwei oder mehr BlechteilenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Falzen, insbesondere zur Verbindung von zwei oder mehr Blechteilen (26, 27) mit einem Falzbett (25) zur Einlage wenigstens eines Blechteils (26, 27) mit einem Falzbord (30) und mit einem durch einen Antrieb (3) bewegbaren Falzstein (4), der am Falzbord (30) angreift und diesen in seine Sollposition umlegt. Erfindungsgemäß ist der Antrieb ein Exzenterantrieb (3) mit wenigstens einer drehenden Welle (17, 18) mit exzentrisch angeordnetem Nocken (19, 20), der mit dem Falzstein (4) unmittelbar oder mittelbar dergestalt verbunden ist, daß der Falzstein (4) in einer Ebene etwa quer zur Längsrichtung des Falzbords (30) eine nahezu kreisförmige Zwangsbewegung ausführt. Für einen Falzvorgang wird dabei der Falzstein (4) am Falzbord (30) zur Anlage gebracht, wobei durch die Kreisbewegung des Falzsteins (4) die Anlage während der Umlegebewegung nahezu ohne Relativbewegung zum Falzbord (30) beibehalten wird. Mit diesem Exzenterfalzen können vorteilhaft in einem Schritt große Falzwinkel gefalzt werden. Ohne Relativbewegungen zwischen dem Falzstein und dem Falzbord werden bei Verwendung von Aluminiumblechen ungünstige Kaltaufschweißungen vermieden.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Falzen, insbesondere zum
Verbinden von zwei oder mehr Blechteilen nach dem Oberbegriff des An
spruchs 1.
Eine allgemein bekannte, gattungsgemäße Vorrichtung zum Falzen umfaßt
ein Falzbett zur Einlage wenigstens eines Blechteils mit einem Falzbord
sowie einen durch einen Antrieb bewegbaren Falzstein, der am Falzbord
angreift und diesen zumindest teilweise in einem Arbeitsschritt in seine
Sollposition umlegt.
In der Automobilindustrie werden in allgemein bekannter Weise zur Her
stellung von Türen sowie Front- und Heckklappen jeweils ein Innenblech
teil und ein Außenblechteil miteinander verbunden, indem das Außen
blechteil am Umriß mittels eines Falzbords um das entsprechend kleinere
Innenblechteil herumgebogen wird, so daß das Innenblechteil zwischen
den umgelegten Falzbord und die angrenzenden Bereiche des Außenblech
teils geklemmt wird. Dazu werden die Falzborde in Falzmaschinen oder
Pressen mittels einer linearen, hydraulisch angetriebenen Bewegung um
bis zu 150° umgelegt. Dabei wird das Blech gegen eine Schräge gedrückt,
die den Falzbord in einem Falzschritt um einen max. 60° großen Winkel
verformt. Bei größeren Umlegewinkeln sind entsprechend mehrere Falz
schritte erforderlich. Es sind weiter Versuche bekannt, durch Parallelo
grammbewegungen Falzborde umzulegen. Jedoch sind auch solche Paral
lelogrammbewegungen bezogen auf den angestrebten, geringen Biegera
dius relativ linear, so daß auch dabei in einem Falzschritt nur Falzwinkel
von max. etwa 60° erzielbar sind.
Da die Falzbordumlegewinkel regelmäßig insgesamt größer als 60° sind,
werden bei den vorstehend beschriebenen Verfähren nachteilig mehrere
kostenintensive und zeitaufwendige Falzschritte erforderlich. Durch die re
lativ geradlinigen Bewegungen des Falzsteins gegenüber dem umzulegen
den Falzbord treten zudem nachteilig Relativbewegungen zwischen dem
Blechmaterial und dem Falzstein auf, die zu erkennbaren Schleifspuren
führen können. Bei der Verwendung von Blechen aus Aluminiumlegierun
gen, wie sie für moderne, gewichtsgünstig gebraute Fahrzeuge verwendet
werden, können diese Relativbewegungen zu unerwünschten Kaltauf
schweißungen führen, die aufwendig nachbearbeitet werden müssen.
Allgemein bekannt ist das sog. Rollfalzen, bei dem ein Roboter eine Rolle
über einen Falzbord führt und diesen meist in drei Schritten falzt. Dieses
Rollfalzen ist zwar konstruktiv wenig aufwendig, erfordert jedoch eine
lange Prozeßzeit. Beispielsweise ist diese bei der Herstellung von Fahrzeug
türen oder Fahrzeugklappen mit mehreren Minuten für Großserien zu
lange. Der Einsatz mehrerer, parallel angeordneter Falzroboter zur Verrin
gerung der Prozeßzeiten ist gegenüber herkömmlichen Falzmaschinen zu
kostenintensiv.
Weiter ist eine Maschine zum Profilieren von Blechen für die Herstellung
von Falzen bekannt (DE 33 08 219 A1), die jedoch nur zum Vorformen von
Blechprofilen dient, wobei der Falz mit einer weiteren Maschine zu schlie
ßen ist. Die Maschine ist nachteilig nur für gerade Bauteile zu verwenden,
da die zu befalzenden Blechteile mit Vorschub durch die Maschine geför
dert werden. Daher ist die Maschine für das Falzen an unregelmäßig gestal
teten Fahrzeugaußenhautteilen nicht geeignet. Der Antrieb enthält zwar
hier eine Exzenterbewegung, die jedoch bezüglich der Verformung in eine
nahezu geradlinige Bewegung umgewandelt wird, so daß auch hier die
oben genannten Nachteile auftreten.
Zudem ist eine Falzschließmaschine bekannt (DE 31 20 514 C2), mit der
geradlinige Blechteile fertiggefalzt werden können, die mit der vorstehend
beschriebenen Maschine (gemäß DE 33 08 219 C2) vorgeformt worden
sind. Auch diese Falzschließmaschine ist ausschließlich für über die ge
samte Bauteillänge gerade Blechteile, wie beispielsweise für Kabelkanäle
oder Fassadenverkleidungen einsetzbar und somit nicht für unregelmäßig
gestaltete Fahrzeugaußenhautteile geeignet. Durch einen diskontinuierli
chen Vorschub durch die Falzschließmaschine wird an den Blechteilen ein
Doppelfalz hergestellt, wobei die Bewegung der Maschine einer Beißzange
gleicht, die den Falz schließt. Auch hier umfaßt der Antrieb eine Exzenter
bewegung, die jedoch bezüglich der Falzschließbewegung in eine etwa ge
radlinige Hin- und Herbewegung umgewandelt wird. Somit entstehen auch
hier die oben genannten Nachteile.
Bei einem weiter bekannten Einstufen-Bördelwerkzeug wird das Bauteil in
einer Arbeitsstation einstufig gefalzt, wobei sich jedoch der Bewegungsab
lauf aus im wesentlichen drei elliptischen Bögen zusammensetzt. In einer
ersten, dabei nahezu geradlinigen Bewegung wird ein Flansch als Falzbord
vorgefalzt, die zweite Bewegung positioniert den Falzstein ohne Bauteilkon
takt neu und mit der dritten Bewegung wird der Flansch fertig gefalzt. Der
Falzvorgang besteht somit aus zwei getrennten Bewegungen, deren Rich
tung zueinander um ca. 70° bis 90° differiert, wobei die erste Bewegung
etwa horizontal und die zweite Bewegung etwa vertikal ist. Auch bei die
sem Falzvorgang entsteht eine Relativbewegung zwischen dem Falzstein
und dem Falzbord, wodurch die vorstehend genannten Nachteile auftreten.
Insbesondere ist dieses Verfahren wegen der Kaltaufschweißungen für
Aluminiumbleche ungeeignet.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Vorrichtung zum Fal
zen so weiterzubilden, daß in einem Falzschritt große Falzwinkel mit nahe
zu keiner Relativbewegung zwischen dem Falzstein und dem Falzbord
möglich sind.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Gemäß Anspruch 1 weist der Antrieb wenigstens eine drehende Welle mit
exzentrisch angeordnetem Nocken als Exzenterantrieb auf, der mit dem
Falzstein unmittelbar oder mittelbar dergestalt verbunden ist, daß der
Falzstein in einer Ebene etwa quer zur Richtung des Falzbords eine nahezu
kreisförmige Zwangsbewegung ausführt, wobei für einen Falzvorgang der
Falzstein am Falzbord zur Anlage gebracht wird und durch seine Kreisbe
wegung die Anlage während der Umlegebewegung nahezu ohne Relativ
bewegung zum Falzbord beibehalten wird.
Die Kante eines Falzsteins hat somit praktisch immer an der selben Stelle
des Falzbords eine Linienberührung und folgt dem umzulegenden Flansch
mit einem annähernd gleichen Radius ohne Reibbewegung, so daß prak
tisch keine Relativbewegung entsteht. Damit ist die erfindungsgemäße Vor
richtung auch für Blechteile aus Aluminiumlegierungen gut geeignet, da
nachteilige Kaltaufschweißungen beim Falzvorgang durch fehlende Rela
tivbewegungen vermieden werden. Durch die Übertragung der Exzenter
bewegung des Exzenterantriebs auf den Exzenterfalzstein zu dessen etwa
kreisförmiger Zwangsbewegung können die formbildenden Flächen des
Falzsteins vorteilhaft beliebigen Bleichteilkonturen angepaßt werden. So
mit ist die erfindungsgemäße Vorrichtung auch für unregelmäßig geformte
Blechteile einsetzbar, wie sie insbesondere im Fahrzeugkarosseriebau ver
wendet werden.
Ein herausragender Vorteil besteht darin, daß mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in einem Schritt sehr große Falzwinkel falzbar sind. Grund
sätzlich sind Falzwinkel über 180° erreichbar, wobei allerdings dabei zu
berücksichtigen ist, daß das verwendete Blech ab einem gewissen Biege
winkel brechen kann. Zudem sind die Falzbewegungen sehr schnell in ca.
1 bis 2 Sekunden durchführbar, so daß Falzvorgänge schnell und in nur
einem Schritt zeitgünstig und mit geringen Kosten durchführbar sind.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung kann als Maschine vorteilhaft klein
mit geringen Herstellkosten aufgebaut werden, wobei nur wenig bewegte
Teile erforderlich sind. Es können Baukastenmodule hergestellt werden, die
mit unterschiedlichen Falzsteinen bestückt sind und damit für unterschied
liche Blechteile eingesetzt werden können.
Gemäß Anspruch 2 wird vorgeschlagen, den Falzstein ortsfest auf einen
bewegbaren Falzsteinträger anzubringen, wobei der Falzsteinträger mit
dem Exzenterantrieb so gekoppelt ist, daß er im Bereich des Falzsteins die
kreisförmige Bewegung für den Falzstein ausführt. Die Falzsteinbefesti
gung kann vorteilhaft lösbar ausgeführt sein, so daß unterschiedliche Falz
steine für unterschiedliche Einsatzfälle anbringbar sind.
In einer ersten Ausführungsform einer konkreten Vorrichtung nach An
spruch 3 weist der Falzsteinträger 2 parallele, beabstandete und etwa
parallel zum Falzbord liegende Kreisbohrungen auf, in die zugeordnete,
exzentrisch synchron angetriebene Exzenterwellen des Exzenterantriebs
eingreifen.
Die Kreisbohrungen und die Exzenterwellen bilden jeweils ein Exzenterla
ger als Gleitbuchsenlager. Über diese beiden parallelen Exzenterlager wird
auf den Falzsteinträger und damit auf einen daran angebrachten Falzstein
die kreisförmige Exzenterbewegung übertragen. Grundsätzlich können da
bei auch mehr als zwei parallele Exzenterlager für den Antrieb verwendet
werden. Winkelfehler treten hierbei nicht auf, aber die Herstellung mehre
rer Exzenterwellen sowie ein genauer, synchroner und spielfreier Antrieb
zur Vermeidung eines Verkantens sind relativ kostenintensiv.
Eine kostengünstigere, alternative Lösung eines Exzenterantriebs wird mit
den Merkmalen des Anspruchs 4 angegeben. Damit sind jedoch unter Um
ständen geringe Winkelfehler hinzunehmen, die jedoch bei vielen Anwen
dungsfällen tolerierbar sind. Dazu weist der Falzsteinträger im Bereich des
Falzsteins eine etwa parallel zum Falzbord ausgerichtete Kreisbohrung auf,
in die eine zugeordnete, exzentrisch angetriebene Exzenterwelle des Exzen
terantriebs eingreift. Auch hier bilden die Kreisbohrung und die Exzenter
welle ein Exzenterlager als Gleitbuchsenlager. Zudem ist der Falzsteinträ
ger in einem Abstand zum Exzenterlager in einem Pleuellager durch ein
Pleuel gegen einen ortsfesten Abstützpunkt abgestützt. Ein synchroner An
trieb von mehreren parallelen Exzenterwellen kann hierbei entfallen, wobei
der Falzsteinträger bei nur einer Exzenterwelle mit einem Pleuel gehalten
werden muß, um ihn in eine definierte Bewegung zu zwingen. Der Abstand
des Falzsteins zum Exzenterlager sowie der Abstand vom Exzenterlager
zum Pleuel bestimmen im wesentlichen die Form der Kurve, die der Falz
stein beschreibt. Um die Kurve des Falzsteins möglichst der eines Kreisbo
gens anzunähern, ist der Abstand zwischen Falzstein und Exzenterlager
möglichst klein zu dimensionieren und der Abstand vom Exzenterlager
zum Pleuellager möglichst groß zu wählen. Zudem sollte die Pleuellänge
möglichst groß gewählt werden, um den Winkelfehler an der Falzsteinkon
tur, der durch die unterschiedliche Radiusbewegung von Exzenter und
Pleuel entsteht, gering zu halten. Bei der vorstehenden Dimensionierung
kann der Winkelfehler relativ klein gehalten werden und beträgt in der
Ausgangsstellung ca. 1° bis 2°. Die Ausrichtung der Kinematik erfolgt vor
zugsweise in der fertig gefalzten Stellung, da nur hier eine absolute Paralle
lität zwischen dem Falzstein und dem Falzbett erforderlich ist, so daß ins
gesamt der Winkelfehler toleriert werden kann.
In den beiden vorstehend beschriebenen alternativen Lösungen zum Ex
zenterantrieb sind als Exzenterlager Gleitbuchsenlager aus Kreisbohrungen
und Exzenterwellen angegeben. Solche einfachen Lager haben sich insbe
sondere bei einem Betrieb von erfindungsgemäßen Vorrichtungen in relativ
stark umweltbelasteten Bereichen, wie beispielsweise im Fahrzeugrohbau
bewährt. Ausdrücklich sollen hier von den Ansprüchen auch dem Fach
mann bekannte äquivalente Lösungen für Exzenterlagerungen, insbeson
dere mit Kugel- oder Gleitlagern umfaßt sein.
In einer konkreten Konstruktion nach Anspruch 5 soll der Falzsteinträger
U-förmig ausgebildet sein, wobei an der U-Basis der ein- oder mehrteilige
Falzstein gehalten ist. An den U-Schenkeln in der Nähe der U-Basis werden
die Exzenterlager und an den U-Schenkelenden die Pleuellager für zwei pa
rallele Pleuel angebracht. Zwischen den U-Schenkeln ist der Exzenteran
trieb eingesetzt mit zwei von einem mittigen Getriebe ausgehenden An
triebswellen mit Exzenterwellen, die in die Exzenterlager an den U-Schen
keln eingreifen. Das Getriebe wird vorzugsweise von einem Elektromotor
angetrieben, wobei das Getriebe und der Elektromotor einen Schnecken-
Aufsteck-Getriebemotor bilden. Damit wird eine kompakte Anordnung er
reicht, mit der die auftretenden Antriebs- und Abstützkräfte gut beherrsch
bar sind. Insbesondere können dabei nach Anspruch 6 die beiden koaxialen
Exzenterwellen mit angrenzenden nichtexzentrischen Wellenteilen in orts
festen Lagerböcken im Bereich der U-Schenkel stabil gelagert werden.
Die beiden Antriebswellen am mittigen Getriebe müssen bei einer solchen
Anordnung in die jeweils seitlichen U-Schenkel des Falzsteinträgers einge
führt werden. Für günstige Montage- und Wartungsbedingungen können
dazu die Antriebswellen nach Anspruch 7 ggf. mehrteilig ausgebildet sein.
Ein bevorzugter Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung als kompakt
aufgebaute Maschine liegt nach Anspruch 8 in der Serienproduktion von
wenigstens zweilagigen Blechteilen, insbesondere von Außenhautblechtei
len für den Fahrzeugbau. Da durch die erfindungsgemäße Falzsteinführung
keine oder nahezu keine Relativbewegungen zwischen Falzstein und Falz
bord auftreten, sind bei der Verwendung von Blechteilen aus einem Alumi
nium-Legierungs-Material ungünstige Kaltaufschweißungen beim Falzvor
gang ausgeschlossen, so daß nach Anspruch 9 gerade hier ein besonders
geeigneter Einsatz vorliegt.
Anhand einer Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorrichtung zum Exzenterfalzen mit einem gelagerten
Falzsteinträger und einem getrennt davon dargestellten Ex
zenterantrieb,
Fig. 2 eine Anordnung gemäß Fig. 1 im zusammengebauten Zu
stand in perspektivischer Darstellung,
Fig. 3 eine Vorrichtung zum Exzenterfalzen nach den Fig. 1 und 2
in einer Seitenansicht mit einer Falzbettvorrichtung, und
Fig. 4, 5 und 6 Schemadarstellungen zur Erläuterung der Funktion der
Vorrichtung zum Exzenterfalzen nach den Fig. 1 bis 3.
In den Fig. 1 bis 3 ist eine Vorrichtung 1 zum Exzenterfalzen dargestellt
mit einem Falzsteinträger 2 und einem Exzenterantrieb 3.
Der Falzsteinträger 2 ist U-förmig ausgebildet, wobei an der U-Basis ein
mehrteiliger Falzstein 4 lösbar gehalten ist. In den U-Schenkeln 5, 6 des
Falzsteinträgers 2 sind in der Nähe und etwa parallel zur U-Basis koaxial
Kreisbohrungen 7, 8 enthalten, die in der dargestellten Ausführungsform
nach unten teilweise offen sind. An den U-Schenkelenden der U-Schenkel
5, 6 sind jeweils Pleuellager 9, 10 angeordnet, wo jeweils eines von zwei
parallelen Pleueln 11, 12 angeschlossen und an einem ortsfesten Abstütz
punkt als ortsfeste Lagerböcke 13, 14 abgestützt ist.
Der Exzenterantrieb 3 besteht aus einem Schnecken-Aufsteck-Getriebemo
tor 15, bei dem von einem mittigen Getriebe 16 je eine synchron angetrie
bene, koaxiale Antriebswelle 17, 18 absteht. Die Antriebswellen 17, 18 ha
ben jeweils in der Längsmitte einen Bereich als Exzenterwelle 19, 20 aus
gebildet. Die Exzenterwellen 19, 20 sind in den demgegenüber größeren
Kreisbohrungen 7, 8 des Falzsteinträgers 2 aufgenommen und bilden ge
genüberliegende Exzenterlager 21, 22. Konkret haben hier die Kreisboh
rungen 7, 8 im Falzsteinträger 2 einen Radius von etwa 50 mm, wobei der
Radius der Exzenterwellen 19, 20 etwa 40 mm beträgt bei einer Exzentrizi
tät von etwa 10 mm. Diese Größen können an die jeweiligen Gegebenhei
ten angepaßt werden. Beim Befalzen von 10 mm hohen Falzborden liegt
beispielsweise ein günstiger Wert für die Exzentrizität zwischen 5 mm und
15 mm.
An die beiden Bereiche der Exzenterwellen 19, 20 schließen sich jeweils
nicht exzentrische Wellenteile der Antriebswellen 17, 18 an, die in ortsfe
sten Lagerböcken 23, 24 an der Außenseite oder zu beiden Seiten der
U-Schenkel 5, 6 gelagert sind. Die Antriebswellen 17, 18 sind für den Einbau
in die Kreisbohrungen 7, 8 bzw. die Lagerböcke 23, 24 mehrteilig ausge
führt.
In Fig. 3 ist zudem ein Falzbett 25 dargestellt mit darin lagerichtig aufge
nommenen Blechteilen 26, 27 aus einer Aluminiumlegierung, die durch
Falzen randseitig zu einem Fahrzeugbauteil verbunden werden sollen.
Die Funktion der Vorrichtung 1 zum Exzenterfalzen nach den Fig. 1 bis 3
wird anhand der Fig. 4 bis 6 näher erläutert.
In den Fig. 4 bis 6 ist eine schematische Seitenansicht auf einen U-Schen
kel 6 des Falzsteinträgers 2 dargestellt, an dem ein Falzstein 4 befestigt ist.
Zudem ist das Exzenterlager 22 dargestellt mit der Kreisbohrung 8 und der
darin aufgenommenen Exzenterwelle 20.
Im Falzbett 25 sind das Blechteil 26 und das Blechteil 27 eingelegt. Dabei
ist das unten liegende Blechteil 26 ein Außenteil und das darüberliegende
Blechteil 27 ein Innenteil eines zweischaligen Fahrzeugbauteils beispiels
weise einer Fahrzeugklappe. Beide Blechteile 26, 27 werden durch einen
Niederhalter 28 lagerichtig fixiert.
In der Stellung nach Fig. 4 liegen Randbereiche der Blechteile 26, 27 auf
einander und werden durch einen beweglichen, pneumatischen Niederhal
ter 29 aufeinander gedrückt, wobei das untere Blechteil 26 mit einem Falz
bord 30 gegenüber dem Blechteil 27 in die Bewegungskontur des Falzsteins
4 vorsteht. Der Falzstein 4 liegt in der in Fig. 4 dargestellten Position mit
einer Falzsteinkante 31 in einer Linienberührung am bereits etwas aufge
kanteten Falzbord 30 an. Dabei befindet sich die Exzenterwelle 20 in der
Kreisbohrung 8 in ihrer oberen Totpunktstellung.
In Fig. 5 ist die Anordnung nach einer Drehung der Exzenterwelle 20 um
50° dargestellt. Dabei ist der pneumatische Niederhalter 29 aus dem Umle
gebereich des Falzbords 30 zurückgezogen (Pfeil 32). Der Falzbord ist
durch eine nahezu kreisbahnähnliche Bewegung des Falzsteins 4 bereits
weiter umgelegt, wobei die Falzsteinkante 31 ohne Relativbewegung mit
gleicher Linienberührung am Falzbord 30 anliegt.
In Fig. 6 ist die Anordnung nach einer Drehbewegung um 120° dargestellt,
wobei der Falzbord 30 insgesamt umgelegt ist und der Randbereich des
Blechinnenteils 27 für eine Blechverbindung der beiden Bleche 26, 27 ein
geklemmt ist.
Claims (9)
1. Vorrichtung zum Falzen, insbesondere zur Verbindung von zwei oder
mehr Blechteilen (26, 27),
mit einem Falzbett (25) zur Einlage wenigstens eines Blechteils (26, 27) mit einem Falzbord (30), und
mit einem durch einen Antrieb (3) bewegbaren Falzstein (4), der am Falzbord (30) angreift und diesen zumindest teilweise in seine Sollpo sition umlegt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb ein Exzenterantrieb (3) ist mit wenigstens einer dre henden Welle (17, 18) mit exzentrisch angeordnetem Nocken (19, 20), der mit dem Falzstein (4) unmittelbar oder mittelbar dergestalt ver bunden ist, daß der Falzstein (4) in einer Ebene etwa quer zur hängs richtung des Falzbords (30) eine nahezu kreisförmige Zwangsbewe gung ausführt, wobei für einen Falzvorgang der Falzstein (4) am Falz bord (30) zur Anlage gebracht wird und durch die Kreisbewegung des Falzsteins (4) die Anlage während der Umlegebewegung nahezu ohne Relativbewegung zum Falzbord (30) beibehalten wird.
mit einem Falzbett (25) zur Einlage wenigstens eines Blechteils (26, 27) mit einem Falzbord (30), und
mit einem durch einen Antrieb (3) bewegbaren Falzstein (4), der am Falzbord (30) angreift und diesen zumindest teilweise in seine Sollpo sition umlegt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb ein Exzenterantrieb (3) ist mit wenigstens einer dre henden Welle (17, 18) mit exzentrisch angeordnetem Nocken (19, 20), der mit dem Falzstein (4) unmittelbar oder mittelbar dergestalt ver bunden ist, daß der Falzstein (4) in einer Ebene etwa quer zur hängs richtung des Falzbords (30) eine nahezu kreisförmige Zwangsbewe gung ausführt, wobei für einen Falzvorgang der Falzstein (4) am Falz bord (30) zur Anlage gebracht wird und durch die Kreisbewegung des Falzsteins (4) die Anlage während der Umlegebewegung nahezu ohne Relativbewegung zum Falzbord (30) beibehalten wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Falz
stein (4) ortsfest an einem bewegbaren Falzsteinträger (2) angebracht
ist und der Falzsteinträger (2) mit dem Exzenterantrieb (3) so gekop
pelt ist, daß er im Bereich des Falzsteins (4) die kreisförmige Bewe
gung ausführt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Falz
steinträger (2) zwei parallele, beabstandete und etwa parallel zum
Falzbord liegende Kreisbohrungen aufweist, in die zugeordnete, exzen
trisch synchron angetriebene Exzenterwellen des Exzenterantriebs
eingreifen und Kreisbohrungen und Exzenterwellen jeweils ein Exzen
terlager als Gleitbuchsenlager bilden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Falzsteinträger (2) im Bereich des Falzsteins (4) eine etwa parallel zum Falzbord (30) ausgerichtete Kreisbohrung (7, 8) aufweist, in die eine zugeordnete, exzentrisch angetriebene Exzenterwelle (19, 20) des Exzenterantriebs (3) eingreift, wobei die Kreisbohrung (7, 8) und die Exzenterwelle (19, 20) ein Exzenterlager (21, 22) als Gleit buchsenlager bilden, und
daß der Falzsteinträger (2) in einem Abstand zum Exzenterlager (21, 22) in einem Pleuellager (9, 10) durch ein Pleuel (11, 12) gegen einen ortsfesten Abstützpunkt (13, 14) abgestützt ist.
daß der Falzsteinträger (2) im Bereich des Falzsteins (4) eine etwa parallel zum Falzbord (30) ausgerichtete Kreisbohrung (7, 8) aufweist, in die eine zugeordnete, exzentrisch angetriebene Exzenterwelle (19, 20) des Exzenterantriebs (3) eingreift, wobei die Kreisbohrung (7, 8) und die Exzenterwelle (19, 20) ein Exzenterlager (21, 22) als Gleit buchsenlager bilden, und
daß der Falzsteinträger (2) in einem Abstand zum Exzenterlager (21, 22) in einem Pleuellager (9, 10) durch ein Pleuel (11, 12) gegen einen ortsfesten Abstützpunkt (13, 14) abgestützt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Falzsteinträger (2) U-förmig ausgebildet ist, wobei an der U- Basis der ein- oder mehrteilige Falzstein (4) gehalten ist,
daß in den U-Schenkeln (5, 6) in der Nähe und etwa parallel zur U-Ba sis koaxial die Kreisbohrungen (7, 8) von zwei Exzenterlagern (21, 22) angebracht sind,
daß an den U-Schenkelenden Pleuellager (9, 10) angebracht sind und dort je eines von zwei parallelen Pleueln (11, 12) angeschlossen ist,
daß zwischen den U-Schenkeln (5, 6) der Exzenterantrieb (3) einge setzt ist dergestalt, daß ausgehend von einem mittigen Getriebe (16) je eine synchron angetriebene, koaxiale Antriebswelle mit einer Exzen terwelle (19, 20) in die Kreisbohrungen (7, 8) der U-Schenkel (5, 6) zur Bildung von zwei gegenüberliegenden Exzenterlagern (21, 22) ein greift, und
daß das Getriebe (16) von einem Elektromotor angetrieben ist, wobei das Getriebe (16) und der Elektromotor vorzugsweise einen Schnecken-Aufsteck-Getriebemotor (15) bilden.
daß der Falzsteinträger (2) U-förmig ausgebildet ist, wobei an der U- Basis der ein- oder mehrteilige Falzstein (4) gehalten ist,
daß in den U-Schenkeln (5, 6) in der Nähe und etwa parallel zur U-Ba sis koaxial die Kreisbohrungen (7, 8) von zwei Exzenterlagern (21, 22) angebracht sind,
daß an den U-Schenkelenden Pleuellager (9, 10) angebracht sind und dort je eines von zwei parallelen Pleueln (11, 12) angeschlossen ist,
daß zwischen den U-Schenkeln (5, 6) der Exzenterantrieb (3) einge setzt ist dergestalt, daß ausgehend von einem mittigen Getriebe (16) je eine synchron angetriebene, koaxiale Antriebswelle mit einer Exzen terwelle (19, 20) in die Kreisbohrungen (7, 8) der U-Schenkel (5, 6) zur Bildung von zwei gegenüberliegenden Exzenterlagern (21, 22) ein greift, und
daß das Getriebe (16) von einem Elektromotor angetrieben ist, wobei das Getriebe (16) und der Elektromotor vorzugsweise einen Schnecken-Aufsteck-Getriebemotor (15) bilden.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die bei
den koaxialen Exzenterwellen (19, 20) mit nichtexzentrischen Wellen
teilen in ortsfesten Lagerböcken (23, 24) ein- oder beidseitig der Kreis
bohrungen (7, 8) gelagert sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Antriebswellen (17, 18) mehrteilig ausgebildet sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Vorrichtung als Maschine zur Serienproduktion von we
nigstens zweilagigen Blechteilen (26, 27), insbesondere von Außen
hautblechteilen für den Fahrzeugbau hergerichtet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Blechteile (26, 27) aus einem Aluminium-Legierungs-Material herge
stellt sind.
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Cited By (2)
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---|---|---|---|---|
DE102005012310B3 (de) * | 2005-03-17 | 2006-10-12 | Daimlerchrysler Ag | Vorrichtung und Verfahren zum Falzen von Blech, insbesondere Karosserieblech |
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AT351898B (de) * | 1977-03-31 | 1979-08-27 | Wukovich Ohg Peter | Falzschliessmaschine |
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DE3120514C2 (de) * | 1981-05-22 | 1987-05-14 | Peter Wukovich Ohg, Wien | Falzschließmaschine |
-
1998
- 1998-09-26 DE DE1998144248 patent/DE19844248B4/de not_active Expired - Fee Related
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CN110392610A (zh) * | 2017-03-08 | 2019-10-29 | 蒂森克虏伯系统工程有限责任公司 | 用于部件塑形的折边装置和方法 |
CN110392610B (zh) * | 2017-03-08 | 2021-12-31 | 蒂森克虏伯系统工程有限责任公司 | 用于部件塑形的折边装置和方法 |
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