DE19843014A1 - Reduktionspigmente - Google Patents
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft dünne, plättchenförmige Titandioxidreduktionspigmente auf Basis von SiO¶2¶-Plättchen, sowie deren Verwendung in Farben, Lacken, Kunststoffen, Druckfarben und in Glasuren für Karamiken und Gläser.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft dünne, plättchenförmige Titandioxid
reduktionspigmente auf der Basis von SiO2-Plättchen, sowie deren
Verwendung in Farben, Lacken, Kunststoffen, Druckfarben und in
Glasuren für Keramiken und Gläser.
Die bekannten Titandioxidreduktionspigmente basieren auf der
Verwendung von Glimmer oder Titandioxid-Plättchen als Basissubstrat.
Das Titandioxid wird auf den beschichteten oder unbeschichteten
Basissubstraten aufgefällt und nachfolgend zu den Titansuboxiden
reduziert. Als Reduktionsmittel werden in der Regel gasförmige
Reduktionsmittel wie Wasserstoff oder Ammoniak oder Metalle, wie
z. B. Silizium oder Titan verwendet.
Aus der U.S.4,948,631 ist ein Verfahren zur Herstellung besonders
blaustichiger Perlglanzpigmente durch Reduktion von mit Titandioxid
beschichteten Glimmerpigmenten mit Ammoniak bei Temperaturen von
750 bis 850°C bekannt.
In der JP H4-20031 wird ein Verfahren zur Herstellung eines farbigen
Glimmerpigments durch Mischen eines mit Titandioxid beschichteten
Glimmerpigments mit Titan und Reduktion der erhaltenen Mischung im
Vakuum bei 500 bis 1000°C beschrieben.
Aus der DE-OS-196 18 562 ist ein Titandioxidreduktions
pigment bekannt, das aus Titandioxid, Titansuboxiden und gegebenen
falls einem weiteren Metalldioxid oder Titanoxidnitrit besteht. Dieses
Pigment wird erhalten durch Verfestigung einer wäßrigen Lösung einer
thermisch hydrolysierbaren Titanverbindung auf einem endlosen Band,
Ablösung der entstandenen Schicht, Beschichtung der erhaltenen
Titandioxidplättchen im Naßverfahren mit weiterem Titandioxid,
Trocknung und gegebenenfalls Kalzination und Behandlung in einer
nicht oxidierenden Gasatmosphäre.
Nachteil der bekannten Pigmente ist jedoch, daß sie ein zu geringes
Deckvermögen und/oder keinen Farbflop aufweisen.
Aufgabe der Erfindung ist es ein hochglänzendes plättchenförmiges
Titandioxidreduktionspigment bereitzustellen, das oben beschriebene
Nachteile nicht aufweist und sich durch ein hohes Deckvermögen aus
zeichnet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein plättchen
förmiges Farbpigment auf Basis eines SiO2-Plättchens, das mit
Titandioxid, ein oder mehreren Titansuboxiden und gegebenenfalls mit
mindestens einem weiteren Metalloxid, Nichtmetalloxid und/oder
Titanoxinitriden beschichtet ist. Dabei ist die Konzentration des
Titandioxids in der Beschichtung in der Nähe der Substratoberfläche
maximal und nimmt zur Pigmentoberfläche hin allmählich ab, und die
Konzentration des gegebenenfalls vorhandenen weiteren Metalloxids
an der Pigmentoberfläche maximal und nimmt zur Substratoberfläche
hin allmählich ab, wobei in der Überzugsschicht Mischphasen dieser
Oxide vorliegen.
Die erfindungsgemäßen Titandioxidreduktionspigmente auf Basis von
SiO2-Plättchen zeichnen sich durch ihren Glanz, ihr hohes Deckver
mögen und einen Farbflop aus.
Gegenstand der Erfindung sind somit dünne Titanreduktionspigmente
auf Basis von SiO2-Plättchen, die mit Titandioxid, Titansuboxiden und
gegebenenfalls mindestens einem weiteren Metalloxid, Nichtemetall
oxid und/oder Titanoxinitrid beschichtet sind.
Gegenstand der Erfindung ist ebenfalls die Verwendung der erfin
dungsgemäßen Pigmente in Farben, Druckfarben, Kunststoffen,
Lacken, insbesondere im Autolack, und in Glasuren für Keramiken und
Gläser.
Die erfindungsgemäßen Pigmente basieren auf SiO2-Plättchen. Diese
haben in der Regel eine Dicke zwischen 10 nm und 1000 nm,
vorzugsweise zwischen 300 und 500 nm. Die Ausdehnung in den
beiden anderen Dimensionen beträgt zwischen 2 und 200 µm und
insbesondere zwischen 5 und 150 µm. Derartige Pigmente werden
z. B. auf einem endlosen Band hergestellt und basieren auf einer
plättchenförmigen Matrix wie in der WO 93/08237 beschrieben. Die
SiO2-Plättchen werden mit einer oder mehreren Metalloxidschichten
versehen, wobei mindestens eine Schicht eine TiO2-Schicht ist. Die
TiO2-Schicht ist 10 bis 1000 nm, vorzugsweise 40 bis 50 nm, dick.
Geeignete Metalloxide oder Metalloxidgemische auf den mit TiO2
beschichteten SiO2-Plättchen sind Zirkonoxid, Zinkoxid, Eisenoxid
und/oder Chromoxid, sowie TiO2/Fe2O3-Gemische. Die Beschichtung
der SiO2-Plättchen kann z. B. erfolgen wie in der WO 93/08237
(naßchemische Beschichtung) oder DE-OS-196 14 637 (CVD-
Verfahren) beschrieben. Vorzugsweise erfolgt die Beschichtung der
SiO2-Plättchen naßchemisch.
Bei dem weiteren Metalloxid, das neben Titanoxid und Titansuboxiden
im erfindungsgemäßen Pigment enthalten sein kann, kann es sich auch
um das Oxidationsprodukt des eingesetzten Reduktionsmittels han
deln. Hierbei handelt es sich insbesondere um die Oxide der Elemente
Li, Na, K, Mg, Ca, Al, Si, Cr, Zr, Zn und Fe. Dieses Metalloxid ist in
einer Konzentration von 2 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis
5 Gew.-%, bezogen auf die Titandioxidmenge im erfindungsgemäßen
Pigment enthalten.
Als Reduktionsmittel werden gasförmige Reduktionsmittel, wie zum
Beispiel Wasserstoff oder feste Reduktionsmittel in Form von Metall
pulvern, Legierungen von Metallen, Metallboriden, Metallcarbiden oder
Metallsiliziden eingesetzt. Bevorzugt werden Pulver der Metalle/Nicht
metalle wie Bor, Aluminium, Silizium, Zink oder Eisen und insbeson
dere Silizium oder Kombinationen daraus verwendet.
Übliche Reduktionsmittel wie die Alkalimetalle können in flüssiger oder
gasförmiger Phase eingesetzt werden. Als weitere Reduktionsmittel
sind Hydride wie LiH oder CaH2 zu nennen. Weiterhin kommen auch
Kombinationen dieser Reduktionsmittel untereinander in Frage.
Die mit TiO2 und gegebenenfalls einem weiteren Metalloxid beschich
teten SiO2-Plättchen und das Reduktionsmittel werden in einem Ver
hältnis von 100 : 1 bis 5 : 1 gemischt. In einer besonderen Ausführungs
form kann das erfindungsgemäße Pigment noch Ruß enthalten, der
entweder direkt auf die plättchenförmigen Siliziumoxidpartikel aufge
bracht oder zusammen mit dem Titandioxid im Naßverfahren auf die
plättchenförmigen Siliziumdioxidpartikel aufgefällt wird. Einzelheiten
werden in den deutschen Offenlegungsschriften DE 195 02 231,
DE 42 22 372 und dem US-Patent U.S. 4,076,551 näher beschrieben.
Die Titandioxid beschichteten SiO2-Plättchen werden mit den oben
beschriebenen festen Reduktionsmitteln in einem Verhältnis von 100 : 1
bis 5 : 1 intensiv gemischt und bei Temperaturen von mehr als 600°C,
vorzugsweise im Bereich von 700 bis 1100°C, für mehr als 10 Minuten,
bevorzugt für 15 bis 60 Minuten, in einer nichtoxidierenden Atmosphäre
behandelt.
Die Reduktionsreaktion wird in Gegenwart eines Halogenids, vorzugs
weise eines Chlorids, beschleunigt. Insbesondere bevorzugt sind LiCl,
NaCl, KCl, MgCl2, CaCl2, CuCl2, CrCl3, MnCl2, FeCl2, FeCl3, CoCl2,
NiCl2 oder CeCl3. Die Reaktionstemperatur kann in Gegenwart von
Chlorid, wie z. B. CaCl2, um 150 bis 300°C verringert werden. Vor
zugsweise sollte das Chlorid wasserfrei sein. Die Halogenidmengen
können von 0,1 bis 40 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 10 Gew.-%, bezogen
auf das mit TiO2 überzogene SiO2-Plättchen betragen.
Das erfindungsgemäße Pigment kann noch zusätzlich mit schwer
löslichen, fest haftenden anorganischen oder organischen Färbemitteln
beschichtet werden. Bevorzugt werden Farblacke und insbesondere
Aluminiumfarblacke verwendet. Dazu wird eine Aluminiumhydroxid
schicht naßchemisch aufgefällt, die in einem zweiten Schritt mit einem
Farblack verlackt wird. Das Verfahren ist aus der DE 24 29 762 und
DE 29 28 287 bekannt.
Bevorzugt ist auch eine zusätzliche Beschichtung mit Komplexsalz
pigmenten, insbesondere Cyanoferratkomplexen, wie z. B. Berliner Blau
und Turnbulls Blau, wie sie in der EP 0 141 173 oder DE-PS 23 13 332
beschrieben wird.
Das erfindungsgemäße Pigment kann auch mit organischen Farb
stoffen und insbesondere mit Phthalocyanin- oder Metallphthalocyanin-
und/oder Indanthrenfarbstoffen nach DE 40 09 567 beschichtet wer
den. Dazu wird eine Suspension des Pigmentes in einer Lösung des
Farbstoffes hergestellt und diese dann mit einem Lösungsmittel zusam
mengebracht, in welchem der Farbstoff schwer löslich oder unlöslich
ist.
Weiterhin können auch Metallchalkogenide bzw. Metallchalkogenid
hydrate und Ruß für eine zusätzliche Beschichtung eingesetzt werden.
Die erfindungsgemäßen Farbpigmente werden hergestellt, indem man
mit TiO2 überzogene SiO2-Plättchen mit mindestens einem festen
Reduktionsmittel, bevorzugt einem Erdalkalimetall, B, Al, Si, Zn, Fe,
LiH, CaH2, Al4C3, Mg2Si, MgSi2, Ca2Si oder CaSi2, mischt und die
Mischung in einer nichtoxidierenden Gasatmosphäre länger als
10 Minuten auf eine Temperatur von über 600°C calciniert. Bei der
Herstellung der erfindungsgemäßen Reduktionspigmente wird häufig
dem Gemisch aus Pigment und Reduktionsmittel Talkum in Mengen
von 0,1 bis 10 Gew.-%, insbesondere von 0,1 bis 2,0 Gew.-%,
zugesetzt, was zu einer Verbesserung der Rieselfähigkeit der
reduzierten Pigmente führt.
Die Reduktionsreaktion erfolgt in einer nichtoxidierenden Gasatmos
phäre, wie z. B. N2, Ar, He, CO2, CxHy, H2, NH3 wobei N2 oder Ar
bevorzugt sind. Weiterhin bevorzugt sind Wasserstoff-Stickstoff-
Gemische mit einem Wasserstoffanteil von vorzugsweise 3 Vol.-%. Im
Fall von N2 oder NH3 können neben TiO2-x auch TiN oder TiON entste
hen. Dabei werden bei Temperaturen von über einen Zeitraum von
mehr als 10 Minuten, bevorzugt 15 Minuten bis 60 Minuten, auf den
SiO2-Plättchen feste Mischsuboxide oder Oxidbronzen in Form von
weichen, festen Pulvern gebildet. Die Reaktion wird anhand von
einigen Beispielen erläutert:
Der Farbeffekt der Pigmente läßt sich in der Regel einstellen durch
Veränderung
- - der Teilchengröße des SiO2-Plättchens (kleinere Teilchen führen zu einem weichen, seidigen Glanz, größere Teilchen zu einem strahlenden Glanz)
- - der Dicke der Titandioxidschicht (Interferenzfarbe)
- - der Art des festen Reduktionsmittels (niedriges Reduktionspotential ergibt blauschwarz, hohes Reduktionspotential ergibt schwarz bis gelbschwarz) und
- - der Menge des festen Reduktionsmittels.
Es ist weiterhin möglich, die Pigmente einer Nachbeschichtung zu unter
ziehen, die die Licht-, Wetter-, und chemische Stabilität weiter erhöht,
oder die Handhabung des Pigments, insbesondere die Einarbeitung in
unterschiedliche Medien, erleichtert. Als Nachbeschichtungen kommen
beispielsweise die in den DE-PS 22 15 191, DE-OS-31 51 354,
DE-OS-32 35 017 oder DE-OS-33 34 598 beschriebenen Verfahren in
Frage. Aufgrund der bereits ohne diese zusätzlichen Maßnahmen sehr
guten Eigenschaften der erfindungsgemäßen Pigmente machen diese
ggf. noch aufgebrachten Stoffe nur etwa 0 bis 5 Gew.-%, insbesondere
etwa 0 bis 3 Gew.-%, des gesamten Pigments aus.
Das erfindungsgemäße Pigment zeichnet sich gegenüber den bisher
bekannten Titandioxidreduktionspigmenten durch einen höheren Glanz
und eine sehr gleichmäßige Dicke aus. Die als Dicktoleranz bezeichnete
Standardabweichung ist nicht größer als 10%. Durch die planparallele
Oberfläche und die enge Dicktoleranz der Pigmentteilchen wird eine sehr
große Farbreinheit und sehr hohe Farbstärke erreicht.
Die erfindungsgemäßen Pigmente sind mit einer Vielzahl von Farb
systemen kompatibel, vorzugsweise aus dem Bereich der Lacke, Farben,
Druckfarben, Kunststoffe, Gläser und Keramiken.
Gegenstand der Erfindung ist somit auch die Verwendung der
Reduktionspigmente allein oder in Kombination mit anderen Pigmenten,
organischen oder anorganischen Farbstoffen und/oder Füllstoffen in
Formulierungen wie Farben, Druckfarben, Lacke, Kunststoffe und
Gläsern.
Gegenstand der Erfindung sind ebenfalls Pigmentmischungen enthaltend
die erfindungsgemäßen Reduktionspigmente in Kombination mit handels
üblichen Pigmenten, wie z. B. anorganischen oder organischen Farb
pigmenten, Effektpigmenten. Vorzugsweise enthalten die Pigment
gemische neben den Titanreduktionspigmenten alle dem Fachmann im
Effektpigmentsektor gängigen Effektpigmente, z. B. wie Metalleffekt
pigmente aus Aluminium, Kupfer, Zink, Zinn und ihre Legierungen, wobei
insbesondere Aluminium- und Goldbronzelegierungen bevorzugt zu
nennen sind. Weiterhin bevorzugt enthalten die erfindungsgemäßen
Pigmentgemische beschichtetes oder unbeschichtetes plättchenförmiges
Eisenoxid, Aluminiumflakes oder beschichtete Aluminiumflakes. Derartige
Effektpigmente werden von der BASF unter dem Namen Paliocrom®, von
den Eckart-Werken unter dem Namen Standart® und von der Firma Flex
vertrieben. Weiterhin zu nennen sind Perlglanzpigmente, BiOCI,
funktionelle Pigmente, LCPs (Liquid Crystal Pigments), holographische
Pigmente, mit ein oder mehreren Metalloxiden beschichtete Glas- oder
Graphitplättchen, BiOCl.
Perlglanzpigmente, mit ein oder mehreren Metalloxiden beschichtete
Glimmerschuppenpigmente, sind erhältlich z. B. von der Fa. Merck KGaA,
Darmstadt unter dem Handelsnamen Iriodin®. Letztere sind z. B. bekannt
aus den deutschen Patenten und Patentanmeldungen 14 67 468,
19 59 988, 20 09 566, 22 14 545, 22 15 191, 22 44 298, 23 13 331,
25 22 572, 31 37 808, 31 37 809, 31 51 343, 31 51 354, 31 51 355,
32 11 602 und 32 53 017. Insbesondere werden mit TiO2 und/oder Fe2O3
beschichtete Glimmerpigmente eingesetzt. Als Schichtsilikat sind sowohl
der natürliche als auch der synthetische Glimmer geeignet.
Die Titanreduktionspigmente können in jedem Verhältnis mit ein oder
mehreren anorganischen oder organischen Pigmenten, Farbstoffen,
Füllstoffen gemischt werden. Vorzugsweise beträgt das Verhältnis
Titanreduktionspigment zu kommerziell erhältlichen Pigmenten bzw.
Farbstoffen 10 : 1 bis 1 : 10.
Die erfindungsgemäße Pigmentmischung ist einfach und leicht
handzuhaben. Die Pigmentmischung kann durch einfaches Einrühren in
das Anwendungssystem eingearbeitet werden. Ein aufwendiges Mahlen
und Dispergieren der Pigmente ist nicht erforderlich.
Die erfindungsgemäße Pigmentmischung kann zur Pigmentierung von
Lacken, Druckfarben, Kunststoffen, Agrarfolien, Knopfpasten, Saatgut
beschichtung, Lebensmitteleinfärbung oder Arzneimittelüberzügen
verwendet werden. Die Konzentration der Pigmentmischung im pigmen
tierenden Anwendungssystem liegt in der Regel zwischen 0,01 und
50 Gew.-%, bevorzugt zwischen 0,1 und 5 Gew.-%, bezogen auf den
Gesamtfestkörpergehalt des Systems. Sie ist in der Regel abhängig vom
konkreten Anwendungsfall.
Kunststoffe enthaltend das erfindungsgemäße Pigmentgemisch
bestehend aus Titanreduktionspigment und Effekt- und/oder Perlglanz
pigment in Mengen von 0,1 bis 50 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis
7 Gew.-%, zeichnen sich häufig durch einen besonderen Sparkle-Effekt
aus.
Im Lackbereich, insbesondere im Automobillack, wird das Pigment
gemisch bestehend aus Titanreduktionspigment und Effekt- und/oder
Perlglanzpigment in Mengen von 0,5 bis 10 Gew.-% eingesetzt. Im Lack
hat die erfindungsgemäße Pigmentmischung den Vorteil, daß der
angestrebte Farbflop-Effekt durch eine einschichtige Lackierung
(Einschichtsysteme bzw. als Basecoat im 2-Schichtaufbau) erzielt wird.
Dieser Farbflop ist auch im diffusen Licht sehr deutlich ausgeprägt.
Bei der Pigmentierung von Bindemittelsystemen, z. B. für Farben und.
Druckfarben für den Tiefendruck, Offsetdruck oder Siebdruck, haben sich
insbesondere Pigmentgemische bestehend aus Titanreduktionspigment
und Effekt- und/oder Perlglanzpigment und/oder Aluminium- und Gold
bronzepasten der Fa. Eckart-Werke als besonders geeignet erwiesen.
Das Pigmentgemisch wird in die Druckfarbe in Mengen von 2-50 Gew.-%,
vorzugsweise 5-30 Gew.-%, und insbesondere 8-15 Gew.-%, einge
arbeitet. Die Druckfarben enthaltend das erfindungsgemäße Pigment
gemisch zeigen sehr reine Farbtöne und sind aufgrund der niedrigen
Werte für die Viskosität gut verdruckbar.
Gegenstand der Erfindung sind ebenfalls Pigmentpräparationen
enthaltend die Titanreduktionspigmente allein oder in Kombination mit
organischen oder anorganischen Pigmenten, Farbstoffen, Bindemitteln
und gegebenenfalls Additiven, die in Form eines weitgehend lösungs
mittelfreien, rieselfähigen Granulats vorliegen. Derartige Granulate
enthalten bis zu 95 Gew.-% des Titanreduktionspigments. Eine Pigment
zubereitung, bei der das erfindungsgemäße Pigmentgemisch mit einem
Bindemittel und mit Wasser oder einem organischen Lösemittel und
gegebenenfalls Additiven angepastet wird, und die Paste nachfolgend
getrocknet und in eine kompakte Teilchenform, z. B. Granulate, Pellets,
Briketts, Masterbatch, Tabletten, gebracht wird, ist insbesondere als
Vorprodukt für Druckfarben geeignet.
Gegenstand der Erfindung sind somit auch Pigmentpräparationen
enthaltend das erfindungsgemäße Titanreduktionspigment.
Die im folgenden angegebenen Beispiele sollen die Erfindung erläutern
ohne sie zu begrenzen.
100 g TiO2 beschichtete SiO2-Plättchen der Teilchengröße 5-40 µm der
Fa. Merck KGaA werden mit 0,76 g Silizium-Pulver, 0,5 g CaCl2
(wasserfrei) und 1 g Talkum gemischt und gut homogenisiert.
Anschließend wird das Pigmentgemisch in einem N2-Strom 0,5 h bei
900°C geglüht. Das Produkt weist eine dunkle Körperfarbe auf. Die
Interferenzfarbe wechselt von rot-lila (steiler Blickwinkel) zu blaugrün
(flacher Blickwinkel).
Farbe:
1,5% Titansuboxid-beschichtete SiO2
1,5% Titansuboxid-beschichtete SiO2
-Plättchen der
Teilchengröße 5-40 µm hergestellt nach Beispiel 1
1,0% Eisenoxid-Orange
0,7% Chromtitan P. Br. 24/77310
0,7% Graphitan 7525 (Fa. Ciba)
0,5% Eisenoxid P4 42/77492
0,4% micronisiertes TiO2
1,0% Eisenoxid-Orange
0,7% Chromtitan P. Br. 24/77310
0,7% Graphitan 7525 (Fa. Ciba)
0,5% Eisenoxid P4 42/77492
0,4% micronisiertes TiO2
, 35 nm
Pigment: Bindemittel 38/100
Pigment: Bindemittel 38/100
Man erhält einen oliven Grundton mit silberblauen Highlights, wobei die
Lackierung eine Variation im Downflopp nach grün aufweist.
Farbe:
1,5% Iriodin® 9605 SW (Titansuboxid beschichtetes Glimmer pigment der Teilchengröße 10-40 µm der Fa. Merck KGaA)
1,0% Eisenoxid-Orange
0,7% Chromtitan P. Br. 24/77310
0,7% Graphitan 7525
0,5% Eisenoxid P4 42/77492
0,4% micronisiertes TiO2
1,5% Iriodin® 9605 SW (Titansuboxid beschichtetes Glimmer pigment der Teilchengröße 10-40 µm der Fa. Merck KGaA)
1,0% Eisenoxid-Orange
0,7% Chromtitan P. Br. 24/77310
0,7% Graphitan 7525
0,5% Eisenoxid P4 42/77492
0,4% micronisiertes TiO2
, 35 nm
Pigment: Bindemittel 38/100
Pigment: Bindemittel 38/100
Man erhält ausschließlich einen oliven Grundton mit silberblauen
Highlights.
Farbe:
3,0% Titansuboxid-beschichtete SiO2
3,0% Titansuboxid-beschichtete SiO2
-Plättchen gemäß
Beispiel 1
0,7% Graphitan 7525
0,5% Phthalocyaninblau PB 15 : 1/74160
0,3% Gasruß P. BK. 7/77266
0,7% Graphitan 7525
0,5% Phthalocyaninblau PB 15 : 1/74160
0,3% Gasruß P. BK. 7/77266
Man erhält als Grundton ein mittleres Stahlblau mit silberblauen
Highlights, welches einen Downflopp nach grünlich aufweist.
Farbe:
3,0% Titandioxid-beschichtete SiO2
3,0% Titandioxid-beschichtete SiO2
-Plättchen
0,7% Graphitan 7525
0,03% Phthalocyaninblau PB 15 : 1/74160
0,03% Gasruß P. BK. 7/77266
0,7% Graphitan 7525
0,03% Phthalocyaninblau PB 15 : 1/74160
0,03% Gasruß P. BK. 7/77266
Man erhält als Grundton ein mittleres Stahlblau, welches einen Downflopp
nach grünlich aufweist. Die Lackierung ist gegenüber Beispiel 3 deutlich
transparenter.
Claims (10)
1. Reduktionspigmente auf Basis von SiO2-Plättchen, dadurch
gekennzeichnet, daß SiO2-Plättchen mit Titandioxid, ein oder
mehreren Titansuboxiden und gegebenenfalls mit mindestens
einem Metalloxid, Nichtmetalloxid und/oder Titanoxinitrid
beschichtet sind.
2. Reduktionspigmente nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei den anderen Metalloxiden und/oder Nichtmetall
oxiden um Oxide der Elemente Li, Na, K, Mg, Ca, B, Al, Si, Cr, Zr,
Zn und Fe handelt.
3. Reduktionspigmente nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das andere Metalloxid und/oder Nichtmetalloxid in einer
Menge von 2 bis 30 Gew.-% bezogen auf die Titandioxidmenge
im Pigment vorliegt.
4. Verfahren zur Herstellung von Reduktionspigmenten nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man mit TiO2 und
gegebenenfalls mindestens einem weiteren Metalloxid
beschichtete SiO2-Plättchen in einem Verhältnis von 100 : 1 bis 5 : 1
mit mindestens einem festen Reduktionsmittel mischt, und das
man die Mischungen in einer nichtoxidierenden Gasatmosphäre
bei einer Temperatur von mehr als 600°C calciniert.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Reduktionsmittel ein Erdalkalimetall, B, Al, Si, Zn, Fe, LiH, CaH2,
Al4C3, Mg2Si, MgSi2, Ca2Si oder CaSi2, ist.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die mit TiO2 und gegebenenfalls mindestens
einem weiteren Metalloxid beschichteten SiO2-Plättchen mit
einem Halogenid in einer Menge von 0,1 bis 40 Gew.-%, mischt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß es sich
bei dem Halogenid bevorzugt um LiCl, NaCl, KCl, MgCl2, CaCl2,
CuCl2, CrCl3, MnCl2, FeCl2, FeCl3, CoCl2, NiCl2 oder CeCl3
handelt.
8. Verwendung der Reduktionspigmente gemäß Anspruch 1 allein
oder in Kombination mit handelsüblichen Pigmenten in Farben,
Lacken, Druckfarben, Kunststoffen, und in Glasuren für Kerami
ken und Gläser.
9. Formulierungen, die ein Reduktionspigment nach Anspruch 1
enthalten.
10. Trockenpräparate, die ein Reduktionspigment nach Anspruch 1
enthalten.
Priority Applications (8)
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---|---|---|---|
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