DE19841820A1 - Neuronale Netze auf der Grundlage fraktaler Abbildungsfunktionen - Google Patents
Neuronale Netze auf der Grundlage fraktaler AbbildungsfunktionenInfo
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Abstract
In konventionellen neuronalen Netzen wird eine Konvergenz der Aktivität entfernter Neurone auf ein Neuron durch sehr aufwendige Veränderungen der Synapsen erreicht, in Fraktalen Neuronalen Netzen allein durch die spezifischen Eigenschaften der fraktalen Abbildungsfunktionen. DOLLAR A Den Neuronen werden Koordinaten zugeordnet, auf letztere angewandte fraktale Abbildungsfunktionen bestimmen den trajektoriellen Verlauf und die Zielregion der Neuronenaxone. DOLLAR A Die Neuronen und ihre Axone werden als Computersimulationen oder in Hardware-Umsetzung bspw. durch optoelektronische Elemente, welche bei Lichteinfall selbst einen Lichtimpuls über Faserleiter zu den jeweiligen Zielneuronen aussenden, realisiert. DOLLAR A Unterschiedliche Merkmalskonstellationen der Eingangsmuster führen nach mehreren Aktivierungsschritten an spezifischen Punkten des fraktalen neuronalen Netzes zu höheren Aktivierungen. Letztere dienen wie bei konventionellen neuronalen Netzen zur Steuerung nachgeordneter neuronaler Netze oder elektronischer Schaltungen. DOLLAR A Fraktale Neuronale Netze können in allen Anwendungsbereichen für neuronale Netze zum Einsatz kommen.
Description
Neuronale Netze sind ein wichtiges Mittel zur Datenverarbeitung. Sie
bestehen aus 2 oder mehr Schichten von Neuronen, die meist durch entsprechende
Computerprogramme simuliert, oder durch spezielle Computerchips in Hardwareform
repräsentiert werden. Sie zeichnen sich dadurch aus, daß ein Eingangssignal, welches aus
einer unterschiedlichen Aktivität der Neurone der ersten Ebene besteht, die Aktivität der
Neurone der zweiten Ebene beeinflusst. Die Art der Beeinflussung ist zunächst nicht genau
festgelegt, sondern bildet sich im Verlauf von Lernvorgängen allmählich heraus. Bei diesen
Lernvorgängen verstärken sich nach bestimmten Regeln einzelne Nervenverbindungen, andere
schwächen sich ab. Nach diesen Lernvorgängen haben sich dann bestimmte Reaktionsmuster
herausgebildet, so daß bei bestimmten Eingangssignalen einzelne Neurone der zweiten Schicht
stärker aktiv sind als die anderen Neurone dieser Schicht. Die stark aktiven Neurone dienen als
Erkenner für das von ihnen favorisierte Eingangsmuster und können dann weitere
entsprechende Aktionen auslösen. Bei den Lernvorgängen spielen Mechanismen der
Gewichtung von Synapsen, Herausbildung neuronaler Ensembles und neuronaler Karten eine
große Rolle.
Konventionelle neuronale Netze eignen sich zur Erkennung und
Verarbeitung einer begrenzten Zahl von Mustern, an die Leistungsfähigkeit biologischer
Netzwerke reichen sie aber bei weitem nicht heran, und dies nicht nur aufgrund der begrenzten
Anzahl der zur Verfügung stehenden Neurone. Sie sind nach abgeschlossenem Lernvorgang
relativ unflexibel, können kaum mehr für die Erkennung ganz anderer als der trainierten Muster
verwendet werden, da sie ihr "Wissen" durch Veränderung der Verdrahtung der einzelnen
Neurone erwerben und fixieren, hierdurch das Netzwerk aber in seiner Struktur auf diese eine
zu lösende Aufgabe verändert und fixiert wird. Ein neuronales Netz, welches Töne analysiert
kann nicht kurze Zeit später dazu benutzt werden, um optische Zeichen zu unterscheiden
Neuronale Netze konventionellen Typus sind, wenn sie durch ein Computerprogramm simuliert
werden, sehr langsam, die Hardware-Realisierung neuronaler Netze in Form spezieller
Prozessoren-chips ist technisch schwierig und aufwendig und birgt insbesondere den oben
dargestellten Nachteil, daß dabei die Verbindungsstruktur der Neuronen durch die Hardware
fixiert wird.
Biologische neuronale Netze zeigen im Gegensatz zu technischen auch Eigenschaften, die
gemeinhin als "holographische" Informationsverarbeitung bezeichnet werden. Bspw. genügen
Menschen bereits kleine Anteile eines Bildes um das Ursprungsbild in der Erinnerung zu
rekonstruieren. Werden einzelne Hirnareale zerstört im Zuge von Erkrankungen, so ist die
Fähigkeit zur Informationsverarbeitung je nach Sitz der Läsion vermindert, aber keineswegs
aufgehoben.
Komplexe Begriffe werden nicht durch die Aktivität eines einzelnen Neurons aktiviert, (bspw.
eines Neurons für den Begriff "rote Tasse mit Henkel", sondern durch synchrone Aktivität
einzelner Neurone, die auf einzelne Untereigenschaften der Objekte ansprechen, im genannten
Beispiel könnten dies viele Neurone für die Merkmale "rund, hohl, rot, hochnehmbar,
Trinken o.ä." sein. Hierdurch erreichen diese biologischen Netzwerke eine ungeheure
Flexibilität.
Aufgabe der Erfindung nach Anspruch 1 soll sein, die genannten Nachteile bisheriger
technischer Realisierungen neuronaler Netze zu vermeiden und neuronale Netze realisierbar zu
machen, die sich in den Leistungsmerkmalen biologischen Netzwerken annähern.
Neuronale Netze nach Anspruch 1 sind aus einer oder mehreren Untereinheiten aufgebaut. Die
Untereinheiten arbeiten auf der Grundlage einer in der Makrostruktur vorgegebenen
"Verdrahtung" der einzelnen Neurone. Die "Verdrahtung" wird durch die gewählte
Abbildungsfunktion festgelegt. Ein einmaliger Arbeitsschritt eines solchen Netzwerkes bewirkt
nicht mehr, als die entsprechend der Abbildungsfunktion veränderte, je nach
Abbildungsfunktion "verzerrte" Abbildung, Übertragung der Aktivitätsverteilung der ersten
Ebene des Netzwerkes auf die nachfolgende. Dieses resultierende Aktivitätsmuster wird als
Eingangsmuster der nächsten Untereinheit genommen und wieder im nächsten Schritt
entsprechend einer bestimmten Abbildungsfunktion auf die Ausgangsebene der entsprechenden
Untereinheit übertragen. Diese Schritte können in weiteren Untereinheiten wiederholt werden,
wobei letztlich aber die Aktivität der Ausgangsebene der letzten Untereinheit wieder auf die
Eingangsebene der ersten Ebene übertragen wird. Hierdurch wird der Zyklus der Abbildungen
mehrfach durchlaufen, iteriert. Diese Netzwerke bilden den Algorithmus zur Erzeugung von
Fraktalen in einer räumlichen Struktur nach, indem sie die mathematischen Funktionen dieser
fraktalen Algorithmen, die Abbildungsregeln für (meist komplexe) Zahlen sind, in
Abbildungsvorschriften für die Neurone eines ein-, zwei-, oder dreidimensionalen Systems von
Neuronen übersetzen. In ihrem Aufbau erinnern sie an biologische Netzwerke bspw. im
menschlichen Gehirn, in welchem auch mehrere Neuronenschleifen bekannt sind (bspw. im
limbischen System) in welchem Signale mehrere Neuronenzentren durchlaufen und das letzte
Neuronenzentrum seine Aktivitätsverteilung wieder an das erste Neuronenzentrum weitergibt,
also auch eine Iteration mehrerer Abbildungsschritte vorliegt. In konventionellen neuronalen
Netzen bilden Neurone ihre Aktivität entsprechend der Stärke der synaptischen Verbindungen
auf oft viele, z. T. weit voneinander entfernte Neurone der nächsten Neuronenebene ab.
Neurone der neuronalen Netze nach Anspruch 1 bilden ihre Aktivität meist nur auf einen (je
nach Abbildungsfunktion auch auf zwei oder mehr) umschriebenen Bereich der nächsten
Neuronenebene ab. Streng genommen wird der Bereich der Projektion eines Neurons eindeutig
durch sein Einzugsgebiet, welches er mit seinen Dendritenendigungen erreicht, bestimmt.
Werden alle Punkte dieses Einzugsgebietes der gewählten Abbildungsfunktion unterworfen, so
erhalten wir das Gebiet, welches das Neuron mit seinen Axonendigungen erreichen muß. Durch
entsprechende Kombination von Untereinheiten, die mit jeweils unterschiedlichen
Abbildungsfunktionen arbeiten, können prinzipiell die wichtigsten Abbildungsfunktionen zur
Erzeugung von Fraktalen in eine entsprechende räumliche Struktur eines neuronalen Netzes
"übersetzt" werden.
Es erhebt sich die Frage, ob neuronale Netze nach Anspruch 1 tatsächlich
Informationsverarbeitung ermöglichen?
Dies kann bejaht und soll an einem einfachen Beispiel erläutert werden. Zwei Neurone seien in der Eingangsebene eines konventionellen neuronalen Netzes aktiv. Das eine Neurone repräsentiere den Begriff "rot", das andere den Begriff "Tasse". Durch Lernvorgänge haben sie beide relativ starke synaptische Verbindungen zu einem Neuron der nächsten neuronalen Ebene entwickelt. Dieses Neuron repräsentiert dann den Begriff "rote Tasse" und kann durch seine Aktivität z. B. eine entsprechende Sprachausgabe steuern. In neuronalen Netzen nach Anspruch 1 werden beide Eingangsneurone ihre Aktivität auf die nächste Ebene projizieren. Im Laufe der Iterationen werden so, von jedem Eingangsneuron ausgehend eine Reihe weiterer Neurone aktiviert. Dies sind entsprechend den Abbildungsverläufen in Fraktalen über die Oberfläche der neuronalen Ebenen verteilt. So wird es im Regelfall einen oder mehrere Bereiche geben, die von beiden Eingangsneuronen aus aktiviert werden. In diesem Bereich kann ein Neuron dann besonders stark aktiviert werden. Dieses Neuron könnte damit analog zum oben angeführten Beispiel, als Repräsentant des Begriffes "rote Tasse" dienen und entsprechende Reaktionen des Systems. z. B. eine entsprechende Sprachausgabe steuern. Letztlich erhalten wir ein funktionell bei beiden Systemen ähnliches Ergebnis. Auf bestimmte Musterkonstellationen in der Eingangsebene werden einzelne Neurone der Ausgangsebene besonders aktiv, sie dienen als "Erkenner" der jeweiligen Musterkonstellationen.
Dies kann bejaht und soll an einem einfachen Beispiel erläutert werden. Zwei Neurone seien in der Eingangsebene eines konventionellen neuronalen Netzes aktiv. Das eine Neurone repräsentiere den Begriff "rot", das andere den Begriff "Tasse". Durch Lernvorgänge haben sie beide relativ starke synaptische Verbindungen zu einem Neuron der nächsten neuronalen Ebene entwickelt. Dieses Neuron repräsentiert dann den Begriff "rote Tasse" und kann durch seine Aktivität z. B. eine entsprechende Sprachausgabe steuern. In neuronalen Netzen nach Anspruch 1 werden beide Eingangsneurone ihre Aktivität auf die nächste Ebene projizieren. Im Laufe der Iterationen werden so, von jedem Eingangsneuron ausgehend eine Reihe weiterer Neurone aktiviert. Dies sind entsprechend den Abbildungsverläufen in Fraktalen über die Oberfläche der neuronalen Ebenen verteilt. So wird es im Regelfall einen oder mehrere Bereiche geben, die von beiden Eingangsneuronen aus aktiviert werden. In diesem Bereich kann ein Neuron dann besonders stark aktiviert werden. Dieses Neuron könnte damit analog zum oben angeführten Beispiel, als Repräsentant des Begriffes "rote Tasse" dienen und entsprechende Reaktionen des Systems. z. B. eine entsprechende Sprachausgabe steuern. Letztlich erhalten wir ein funktionell bei beiden Systemen ähnliches Ergebnis. Auf bestimmte Musterkonstellationen in der Eingangsebene werden einzelne Neurone der Ausgangsebene besonders aktiv, sie dienen als "Erkenner" der jeweiligen Musterkonstellationen.
Wie Fraktale zeigen auch die in neuronalen Netzen nach Anspruch 1
erzeugten Aktivitätsmuster Eigenschaften wie Auftreten von Attraktoren, Selbstähnlichkeit,
Siegel-Discs, Implementierung von Binärbäumen, Erscheinungen von deterministischem
Chaos. Solche Eigenschaften sind auch von biologischen Netzwerken bekannt und werden
durch neuronale Netze nach Anspruch 1 zur Informationsverarbeitung nutzbar gemacht.
Hinzuweisen ist auch auf die massiv parallele Arbeitsweise der neuronalen Netze nach
Anspruch 1. Die Umschaltungen von einer Ebene zur nächsten erfordert wenig Zeit, da jeweils
nur Impulse registriert und (eventuell nach Verstärkung) weitergegeben werden müssen. Es
müssen keine Berechnungen von Werten durchgeführt oder umfangreiche Programmabläufe
durchlaufen werden. Hierdurch ergibt sich eine besondere Schnelligkeit der
Informationsverarbeitung in neuronalen Netzen nach Anspruch 1.
Die wesentliche Form der Informationsverarbeitung erfolgt, ohne Veränderung der synaptischen
Verbindungen. Das neuronale Netz nach Anspruch 1 kann deshalb flexibel für verschiedene
Aufgaben bspw. der Mustererkennung benutzt werden.
Geringe Unterschiede in den Eingangssignalen führen im Laufe der Iterationen zu deutlich
unterscheidbaren Aktivitätsmustern im neuronalen Netz nach Anspruch 1. Hierdurch können
sehr ähnliche Eingangssignale besser unterschieden werden, was wiederum Vorteile bei der
Mustererkennung bringt.
Geringe Veränderungen der gewählten Abbildungsfunktion führen zu deutlichen Veränderungen
der von den einzelnen Neuronen ausgehenden Aktivierungsverläufe. Diese Veränderung der
Abbildungsfunktion kann z. B. eine unterschiedliche Parallelverschiebung des Musters in einer
Untereinheit sein. Eine solche unterschiedliche Parallelverschiebung läßt sich technisch in
optischen oder elektronischen oder in Computern simulierten Untereinheiten leicht verwirklichen
(Z.B. durch etwas geänderte Stärke der Ablenkung der Elektronenstrahlen in einer Untereinheit
nach Unteranspruch 2 auf dem Weg vom Neuron der Eingangsebene zur Zielregion in der
Ausgangsebene). Solche Systeme mit veränderter Abbildungsfunktion bieten wieder völlig neue
Möglichkeiten der Zuordnung von Eingangsmustern zu einzelnen Neuronen der Ausgangsebene
Durch entsprechende variable Steuerung der Abbildungsfunktion in einzelnen Untereinheiten
(Bspw. durch variable Stärke der Ablenkung von Elekronenstrahlen in Untereinheiten nach
Unteranspruch 2 oder unterschiedlich starke Ablenkung durch Spiegelsystem in Untereinheiten
nach Unteranspruch 3) erhalten wir alleine für unterschiedliche Parallelverschiebungen eines
Musters in einer Untereinheit des neuronalen Netzes nach Anspruch 1 eine unendliche Anzahl
von Möglichkeiten. Besteht das Gesamtsystem des neuronalen Netzes nach Anspruch 1 z. B.
aus zwei Untereinheiten; wobei Untereinheit I die Quadrierung komplexer Zahlen repräsentiert
und nachbildet, Untereinheit II die Addition einer komplexen Zahl in seiner Struktur funktionell
umsetzt (und damit das Gesamtsystem den Algorithmus zur Erzeugung von Juliamengen,
welcher auf der Quadrierung einer komplexen Zahl und anschließender Addition einer
konstanten komplexen Zahl in seine neuronale Struktur "übersetzt"), so erhalten wir bei
unveränderter Untereinheit I und der oben beschriebenen Möglichkeit in Untereinheit II mit
beliebigen unterschiedlichen Parallelverschiebungen als Umsetzung der Addition einer
komplexen Zahl zu arbeiten letztlich unendlich viele verschiedene neuronale Systeme mit jeweils
eigenen Möglichkeiten der Zuordnung von bestimmten Eingangssignalen zu bestimmten
Neuronen der Ausgangsebene des neuronalen Netzes. Hierdurch bieten neuronale Netze nach
Anspruch 1 potentiell eine große Kapazität und Flexibilität.
Insbesondere Systeme, die in einer Untereinheit die Quadrierung komplexer Zahlen in ihrer
neuronalen Struktur umsetzen zeigen einige für die Informationsverarbeitung interessante
Eigenschaften. So treffen sich die von einem Punkt z der neuronalen Ebene ausgehende
Aktivität mit der von dem am Nullpunkt gespiegelten Punkt -z ausgehenden Aktivität im Punkt z2
der Ausgangsebene dieser Untereinheit (da sowohl die Quadrierung einer komplexen Zahl z
wie auch ihres am Nullpunkt gespiegelten Negation, der Zahl -z jeweils z2 ergibt). So hat in
diesen Systemen jedes Neuron n zwei Vorgängerneurone, die beide ihre Aktivität auf dieses
Neuron n projizieren. Hierdurch lassen sich in diesen Systemen ausgedehnte Binärbäume
abbilden. Letztlich bilden diese Systeme auch dialektisches Denkprinzipien ab: These z und
Antithese -z treffen sich in der Synthese z2.
Der Aufbau einer solchen Untereinheit, die mit der Quadrierung einer komplexen Zahl als
Abbildungsfunktion arbeitet, soll aufgrund seiner herausragenden Bedeutung näher erläutert
werden:
Legen wir über jede Ebene eines aus zwei Ebenen bestehenden neuronalen Netzwerkes gedanklich ein kartesisches Koordinatensystem, so daß die Koordinatensysteme parallel liegen, die Gerade durch beide Nullpunkte senkrecht zur Ebene der Koordinatensysteme verläuft und die jeweilige Ordinate und Abszisse parallel verlaufen, so können wir die einzelnen Neurone den entsprechenden Punkten des Koordinatensystems zuordnen. Fassen wir nun diese zwei Ebenen der Koordinatensysteme auf als zwei Darstellungen der komplexen Zahlenebene, so können wir jedem Neuron der ersten Ebene eine komplexe Zahl zuordnen. Diese zugeordnete komplexe Zahl können wir algebraisch oder geometrisch quadrieren. Die komplexe Zahl, die wir als Ergebnis erhalten repräsentiert nun das Zentrum des Bereiches der zweiten Ebene, zu welchem das Ausgangsneuron seine Aktivität weitergibt. Die tatsächliche Ausdehnung des Zielbereiches ergibt sich aus der Ausdehnung des Bereiches, den die Dendritenendigungen auf der ersten Ebene überstreichen.
(Dieser Sachverhalt und eine Zeichnung eines solchen Netzwerkes wird unten anhand Zeichnung 1 näher erläutert).
Legen wir über jede Ebene eines aus zwei Ebenen bestehenden neuronalen Netzwerkes gedanklich ein kartesisches Koordinatensystem, so daß die Koordinatensysteme parallel liegen, die Gerade durch beide Nullpunkte senkrecht zur Ebene der Koordinatensysteme verläuft und die jeweilige Ordinate und Abszisse parallel verlaufen, so können wir die einzelnen Neurone den entsprechenden Punkten des Koordinatensystems zuordnen. Fassen wir nun diese zwei Ebenen der Koordinatensysteme auf als zwei Darstellungen der komplexen Zahlenebene, so können wir jedem Neuron der ersten Ebene eine komplexe Zahl zuordnen. Diese zugeordnete komplexe Zahl können wir algebraisch oder geometrisch quadrieren. Die komplexe Zahl, die wir als Ergebnis erhalten repräsentiert nun das Zentrum des Bereiches der zweiten Ebene, zu welchem das Ausgangsneuron seine Aktivität weitergibt. Die tatsächliche Ausdehnung des Zielbereiches ergibt sich aus der Ausdehnung des Bereiches, den die Dendritenendigungen auf der ersten Ebene überstreichen.
(Dieser Sachverhalt und eine Zeichnung eines solchen Netzwerkes wird unten anhand Zeichnung 1 näher erläutert).
Der Verlauf der Trajektorie, die vom Ausgangspunkt in der ersten Ebene zum Zielpunkt der
Ausgangsebene führt ist nicht genau festgelegt. Er spielt für die Funktionsfähigkeit des
neuronalen Netzes im Prinzip keine wesentliche Rolle. Die räumlich geometrische Interpretation
der entsprechenden Abbildungsfunktion liefert aber Hinweise auf geeignete Trajektorienverläufe,
die zur Realisierung der neuronalen Netze nach Anspruch 1 entsprechend der einzelnen
Unteransprüche genutzt werden können. Letzlich gibt es nach Poincaré zu jeder
Abbildungsfunktion, die diskrete Werte in einem n-dimensionalen Phasenraum liefert, eine
Trajektorie, die diese zwei Werte oder Punkte in einem n+1-dimensionalen Phasenraum
verbindet. Die Axone der Neurone können also (ob nun virtuell, wie in einem System nach
Unteranspruch 5 oder real, wie in einem System nach Unteranspruch 3 z. B. in Form
lichtleitender Fasern) funktionell als Trajektorien aufgefasst werden, die vom Eingangswert auf
Ebene 1 zum durch die Abbildungsfunktion erreichten Ergebniswert auf Ebene 2 ziehen.
Dabei sollen durchaus Regeln gelten, wie sie für die Weitergabe von neuronaler Aktivität in
bisherigen neuronalen Netzen auch gelten. Da es unendlich viele komplexe Zahlen gibt, ein
neuronales Netz aber nur aus einer endlichen Anzahl von Neuronen besteht, muß jedes Neuron
mit seinem Einzugsbereich in Form der Dendritenendigungen einen gewissen Bereich der
komplexen Zahlenebene abdecken, ebenso dann auch wieder den Bereich der zweiten Ebene
mit seinen "Axonendigungen", den wir erhalten, wenn wir alle Punkte des Einzugsbereiches
der Abbildungsfunktion unterziehen. Somit erhalten wir den Bereich der zweiten Ebene, an
welchen das Neuron seine Aktivität vermitteln soll. Dabei spielen Rundungsvorgänge eine
Rolle, die durch gegenseitige Überlappung der Einzugsbereiche der Neurone, wie auch ihrer
Einwirkungsbereiche beherrscht werden können. So kann eine Aktivität einer Zahl 1,64 einer
Zahlengerade durch etwas höhere Aktivität eines Neurons, welches am Punkt 1,6 sitzt und eine
etwas geringere Aktivität eines Neurons am Punkt 1,7 dargestellt werden. Nehmen wir an, die
gewählte Funktion sei eine Verdoppelung der Ausgangswerte. Die Hauptaktivität wird aufgrund
der Überlappung auch der Einwirkungsbereiche der zwei Neurone auf der nächsten Ebene
zwischen den Punkten 3,2 und 3,4 liegen. Hierdurch wird die Abbildungsfunktion auch
weitgehend korrekt auf Zwischenwerte anwendbar, die bei beschränkter Neuronenzahl
zwangsläufig auftreten.
Die oben dargestellte Wirkungsweise eines neuronalen Netzes nach Anspruch 1 lässt sich auf
verschiedene Weise realisieren. Die einzelnen Möglichkeiten sind in den Unteransprüchen 2 bis
15 aufgeführt. Die Funktion der einzelnen Elemente, also z. B. der Neurone orientiert sich im
wesentlichen an den bekannten Vorbildern bereits verwirklichter neuronaler Netze. Letztlich
ahmen alle funktionell biologische Neurone nach. Einzelne Neuronen in neuronalen Netzen
nach Anspruch 1 unterscheiden sich in ihrem Aufbau und Funktion zunächst nicht wesentlich
von solchen in konventionellen neuronalen Netzen. Sie registrieren über ihre
Dendritenausläufer ankommende neuronale Aktivität in ihrem Dendriteneinzugsbereich, bei
Erreichen eines gewissen Schwellenwertes beginnen sie selbst, Aktivität abzugeben, die über
das Axon und dessen mögliche Kollateralen und über die baumartige Verästelung der
Axonendigungen an die Neurone der nächsten Schicht weitergegeben werden. In
konventionellen neuronalen Netzen wird großes Gewicht auf die Veränderung der Stärke der
einzelnen neuronalen Synapsen, an welchen die Axonendigungen des einen mit den
Dendritenendigungen des nächsten Neurons in Kontakt treten, gelegt. Solche
Synapsenveränderungen können auch in Kombinationen von neuronalen Netzen nach
Unteranspruch 11 mit konventionellen neuronalen Netzen eine Rolle spielen. Da in neuronalen
Netzen nach Anspruch 1 relativ häufig zwei Neurone auf ähnliche Regionen projizieren, so
daß die Signale in diesem Bereich nicht mehr von den Neuronen der nächsten Schicht
differenziert werden können, könnten Veränderungen der Stärke der synaptischen
Veränderungen der Neurone in diesem Bereich im Zuge von Lernvorgängen dazu führen, daß
die Signale aufgrund kleiner Signaldifferenzen doch differenziert werden könnten, also die zwei
sonst nicht unterscheidbaren Signale zweier unterschiedlicher Neurone der Eingangsebene der
Untereinheit doch zur Aktivierung unterschiedlicher Neurone im Zielbereich der Ausgangsebene
der Untereinheit führen.
Dennoch beruht aber der Mechanismus der Informationsverarbeitung in neuronalen Netzen nach
Anspruch 1 nicht auf der Veränderung von Synapsengewichtungen wie im wesentlichen in
konventionellen neuronalen Netzen, sondern in der besonderen Struktur der makroskopischen
Netzarchitektur, der Architektur der Axonverläufe und nicht der Mikroarchitektur der einzelnen
synaptischen Verbindungen.
In den Unteransprüchen 2-14 sind die Möglichkeiten angegeben, Neurone mit den oben
genannten Charakteristika und insbesondere die besondere Zuordnung der Neurone der
Eingangsebene der Untereinheiten zu den Zielneuronen der Ausgangsebene, die durch ihre
Aktivität beeinflusst werden, mit technischen Mitteln nachzubilden.
Zur Veranschaulichung des Gesagten soll der Verlauf der Axone in einer Untereinheit, die, wie
oben näher ausgeführt, die Abbildungsfunktion der Quadrierung einer komplexen Zahl in die
Verschaltungsstruktur einer Untereinheit umsetzt, gezeigt werden.
Fig. 1 zeigt für einen Ausschnitt der Eingangsebene (untere Ebene, in der Darstellung mit 1
gekennzeichnet) dieser Untereinheit den Verlauf der Axone der Neurone, die die Aktivität in
ihrem stilisiert dargestellten Dendriteneinzugsgebiet registrieren und ihre Aktivität über ihr Axon
an das Gebiet der Ausgangsebene (Ausgangsebene mit 2 gekennzeichnet) weitergeben, das
wir erhalten, wenn wir alle Punkte des Dendriteneinzugsgebietes quadrieren. In der Aufsicht
von oben folgen alle diese Axone den logarithmischen Spiralen, die durch den Mittelpunkt ihres
Dendriteneinzugsgebietes führen, da ein Punkt z2 auf der logarithmischen Spirale durch z (mit
z als komplexer Zahl) liegt. Die in Fig. 1 dargestellten Neurone können nach Unteranspruch 3
z. B. aus elektronischen Elementen bestehen, die über Photorezeptoren die von der
vorgeschalteten Ebene (oder von extern) z. B. über Lichtfaserleiter auf der Eingangsebene
einfallende Lichtmenge registrieren, beim Überschreiten eines bestimmten Schwellenwertes
selbst einen Lichtimpuls aussenden, der über das als Lichtfaserleiter ausgeführte Axon die
Axonendigung erreicht. Dort wird der Lichtimpuls abgestrahlt und fällt auf das in Fig. 1 für
jedes Axon markierte Gebiet, welches bei biologischen Neuronen dem Ausbreitungsgebiet der
Axonendigungen entspräche. Dort kann es nun von den Neuronen der nachgeschalteten
Untereinheit registriert werden.
Fig. 2 zeigt den schematischen Aufbau eines neuronalen Netzes nach Anspruch 1: Es
besteht aus 2 Untereinheiten, in der Zeichnung mit 7 und 8 gekennzeichnet. Beide
Untereinheiten bestehen aus 2 Ebenen wobei allen 4 Ebenen gleichartige Koordinatensysteme
zugeordnet sein sollen. Ein Signal, welches von extern über eine der zahlreichen
Steuerleitungen (bspw. von externen Sensoren) am Punkt z ankommt, wird analog zu dem in
Fig. 1 dargestellten Vorgang von dem an der Stelle z befindlichen Neuron über seine
Dendritenendigungen registriert und über sein Axon an das ihm entsprechend der
Abbildungsfunktion zugeordnete Zielneuron weitergegeben.
Es wird dann von diesem unverändert auf die Eingangsebene der zweiten Untereinheit
übertragen, welche mit einer anderen Abbildungsfunktion arbeitet. In der Zeichnung ist für die
Untereinheit 7 schematisiert als Abbildungsfunktion eine Quadrierung einer komplexen Zahl
entsprechend Fig. 1 angenommen, für Untereinheit 8 eine Parallelverschiebung entsprechend
der Addition einer konstanten komplexen Zahl. Das auf der Ausgangsebene der zweiten
Untereinheit entstehende Aktivitätsmuster wird dann Punkt für Punkt unverändert auf die
Eingangsebene der ersten Untereinheit übertragen und löst dort wieder entsprechende
Aktivitäten aus. Das Aktivierungsmuster der zweiten Untereinheit kann über entsprechende
Signalleitungen (In der Zeichnung mit der Zahl 10 gekennzeichnet) von extern registriert und für
weitere Schritte der Informationsverarbeitung genutzt werden.
Fig. 3 zeigt ein neuronales Netz, stark schematisiert, welches entsprechend Unteranspruch
12 arbeitet. Diese Figur soll den oben näher ausgeführten Vorgang demonstrieren, wie zwei
unterschiedliche Neurone nach einer gewissen Anzahl von Iterationen zu einer vergleichsweise
starken Aktivität einzelner Neurone der neuronalen Ebenen führen können, da die
Einzugsbereiche dieser Neurone Aktivität von beiden aktiven Eingangsneuronen (über mehrere
Zwischenneurone) erhalten.
Die Eingangsebene arbeitet mit der Abbildungsfunktion einer Quadrierung komplexer Zahlen (die
Neuronenebenen werden als Teil der komplexen Zahlenebene aufgefasst), die zweite Ebene
projiziert auf die erste direkt zurück mit der Abbildungsfunktion einer Parallelverschiebung, einer
Addition einer konstanten komplexen Zahl (im Beispiel der Zahl
0,5+0,5.i) entsprechend. Die Projektion von der ersten auf die zweite Ebene ist durch
durchgezogene Linien, die Projektion von der zweiten auf die erste durch unterbrochene Linien
stilisiert dargestellt. Die Aktivität der Neuronen der ersten Ebene z1 (der komplexen Zahl
-0,6 + 0,5.i entsprechend) und z2 (entsprechend -1,2 + 0,3.i) führt nach einer Anzahl von
Iterationen zu einer starken Aktivierung in dem als Überlappungsbereich gekennzeichneten
Bereich der zweiten Ebene. Ein Neuron im Überlappungsbereich könnte als Erkenner für die
gleichzeitige Aktivität der Neurone z1 und z2 dienen. Da die von den Neuronen z1 und z2
ausgehenden Aktivitäten erst nach einer unterschiedlichen Anzahl von Iterationen im
Überlappungsbereich eintreffen, muß durch entsprechende Schaltungen entweder sichergestellt
sein, daß die Neurone z1 und z2 während mehrerer Taktzyklen aktiv bleiben oder daß die
Neurone im Überlappungsbereich (prinzipiell dann alle Neurone) auch Aktivitäten, die nach
gering unterschiedlichen Taktzyklen eintreffen als Anlaß zu eigener Aktivität nehmen.
In den zuletzt näher vorgestellten neuronalen Netzen, die mit dem Julia-algorithmus arbeiten
ergeben sich große Variationen der Einzugsbereiche einzelner Neurone, also der Bereiche des
neuronalen Netzes, aus welchen sie nach einer bestimmten Anzahl von Taktzyklen aktiviert
werden können. Sie hängen ab von der Position des Neurons im neuronalen Netz und der
Größe der Dendriten- und Axon -endigungsbereiche.
Besonders ist noch auf den Aufbau räumlicher neuronaler Netze nach Anspruch 1,
Unteranspruch 7 hinzuweisen. Bauprinzip der Neurone und die Prinzipien der Verschaltung der
Neurone zu externen Sensoren und Steuerelementen entsprechen den bisher vorgestellten
Prinzipien. Der Aufbau eines solchen neuronalen Netzes ergibt sich aus Unteranspruch 7. Auch
dieses System arbeitet mit der Iteration einer Abbildungsfunktion:
Eine Abbildungsfunktion kann bspw. wie folgt aussehen: Ein Neuron n1 habe die Koordinaten x, y, z in dem dreidimensionalen Koordinatensystem. Die Zielregion eines Neurons n1 erhalten wir, wenn wir den Winkel, den der Vektor vom Nullpunkt zum Neuron n1 mit der x-Achse bildet verdoppelt wird, die Länge des Vektors (der Abstand des Neurons n1 vom Nullpunkt) aber quadriert wird. Anschließend kann zu dem so gefundenen Punkt n2 noch ein beliebiger Vektor c addiert werden (Anlage des Vektors c am Punkt n2). Der dann erreichte Punkt p1 gibt den Bereich an, zu welchem das Ausgangsneuron n1 projizieren soll. (Solcherart sind natürlich noch unzählige weitere Abbildungsfunktionen im Prinzip in neuronalen Netzen nach Anspruch 1 denkbar und technisch realisierbar). Das Neuron am Punkt p1 projiziere seine Aktivität entsprechend der gleichen Abbildungsfunktion weiter. Die Aktivitäten kreisten dann in einem einzigen Neuronenkörper. Die Verbindung nach außen soll dabei über Verbindungen ablaufen, die Signale von externen Sensoren vermitteln oder Aktivitätssignale einzelner Neurone an externe Sensoren oder Steuerungselemente abgeben. Je nach Ausgestaltung des neuronalen Netzes können diese Verbindungen nach außen an allen Neuronen des neuronalen Netzes ausgehen oder eintreffen, es kann aber auch bestimmte Eingangsregionen geben, in welchen die Neurone Signale von externen Sensoren erhalten, wie es dann auch Ausgaberegionen geben kann, in welchen die Neurone auch Signale nach außen abgeben. Da bei entsprechenden Abbildungsfunktionen, nach welchen das neuronale Netz arbeitet, gewährleistet ist, daß Aktivitäten, die von Neuronen der Eingangsregion ausgehen nach einigen Zwischenstationen bei der Ausgaberegion ankommen (und zwischenzeitlich durch Wechselwirkung mit Signalen von anderen Neuronen im Sinne einer Informationsverarbeitung Veränderung erfahren hat, z. B. im Sinne einer Signalintegration), können auch solche aus einem dreidimensionalen Netzwerk bestehenden neuronalen Netze Information verarbeiten.
Eine Abbildungsfunktion kann bspw. wie folgt aussehen: Ein Neuron n1 habe die Koordinaten x, y, z in dem dreidimensionalen Koordinatensystem. Die Zielregion eines Neurons n1 erhalten wir, wenn wir den Winkel, den der Vektor vom Nullpunkt zum Neuron n1 mit der x-Achse bildet verdoppelt wird, die Länge des Vektors (der Abstand des Neurons n1 vom Nullpunkt) aber quadriert wird. Anschließend kann zu dem so gefundenen Punkt n2 noch ein beliebiger Vektor c addiert werden (Anlage des Vektors c am Punkt n2). Der dann erreichte Punkt p1 gibt den Bereich an, zu welchem das Ausgangsneuron n1 projizieren soll. (Solcherart sind natürlich noch unzählige weitere Abbildungsfunktionen im Prinzip in neuronalen Netzen nach Anspruch 1 denkbar und technisch realisierbar). Das Neuron am Punkt p1 projiziere seine Aktivität entsprechend der gleichen Abbildungsfunktion weiter. Die Aktivitäten kreisten dann in einem einzigen Neuronenkörper. Die Verbindung nach außen soll dabei über Verbindungen ablaufen, die Signale von externen Sensoren vermitteln oder Aktivitätssignale einzelner Neurone an externe Sensoren oder Steuerungselemente abgeben. Je nach Ausgestaltung des neuronalen Netzes können diese Verbindungen nach außen an allen Neuronen des neuronalen Netzes ausgehen oder eintreffen, es kann aber auch bestimmte Eingangsregionen geben, in welchen die Neurone Signale von externen Sensoren erhalten, wie es dann auch Ausgaberegionen geben kann, in welchen die Neurone auch Signale nach außen abgeben. Da bei entsprechenden Abbildungsfunktionen, nach welchen das neuronale Netz arbeitet, gewährleistet ist, daß Aktivitäten, die von Neuronen der Eingangsregion ausgehen nach einigen Zwischenstationen bei der Ausgaberegion ankommen (und zwischenzeitlich durch Wechselwirkung mit Signalen von anderen Neuronen im Sinne einer Informationsverarbeitung Veränderung erfahren hat, z. B. im Sinne einer Signalintegration), können auch solche aus einem dreidimensionalen Netzwerk bestehenden neuronalen Netze Information verarbeiten.
Aufgrund der dargelegten vorteilhaften Eigenschaften der neuronalen Netze nach Anspruch 1
ergeben sich vielfältige Möglichkeiten zum Einsatz dieser Netze zu Aufgaben der
Mustererkennung, und in Datenbanken und ähnlichen Aufgabenfeldern sowie zur analogen
parallel arbeitenden Umsetzung von Abbildungsfunktionen. Damit sind weitreichende
Einsatzmöglichkeiten im Bereich der Informationsverarbeitung gegeben.
1
Eingangsebene
2
Ausgangsebene (im Koordinatenkreuz der Bereich von -2 < x < 2,
-2 < y < 2 markiert).
Aus Gründen der besseren Darstellbarkeit ist nur ein Neuron detaillierter dargestellt:
Aus Gründen der besseren Darstellbarkeit ist nur ein Neuron detaillierter dargestellt:
3
schematisch dargestellter Dendritenbaum mit kreisförmigem
Dendriteneinzugsgebiet
4
Axon dieses Neurons
5
baumförmige Verzweigung der Axonendigungen (schematisch
dargestellt)
6
weitere Neurone nur abstrahiert dargestellt mit Axon und kreisförmig
dargestelltem dazugehörenden Dendriteneinzugsgebiet und
Ausbreitungsgebiet der Axonendigungen.
7
Erste Untereinheit (Eingangsebene oben)
8
Zweite Untereinheit (ebenfalls Eingangsebene oben,
Ausgangsebene unten dargestellt)
9
Verbindung der Ausgangsebene der zweiten Untereinheit mit der
Eingangsebene der ersten Untereinheit über Axone (z. B. in Form
von Lichtfaserleitern)
10
Steuerleitungen zu nachgeschalteten Schaltelementen oder
Sensoren
11
Verbindung der Neurone der Eingangsebene der ersten
Untereinheit
mit vorgeschalteten Sensoren oder Steuerelementen.
z Punkt auf der Eingangsebene, an welchem ein Neuron ein über eine Signalleitung ankommendes Signal registriert und weiterleitet.
z Punkt auf der Eingangsebene, an welchem ein Neuron ein über eine Signalleitung ankommendes Signal registriert und weiterleitet.
12
Erste Ebene der Untereinheit
13
Zweite Ebene der Untereinheit.
x = -2, x = +2, y = +2.i, +2: Endpunkte der Achsen des jeweiligen Koordinatensystems der zwei Ebenen.
z1, z2 Zwei Neurone der ersten Ebene, die Aktivität abgeben
Überlappungsbereich: Der Bereich der zweiten Ebene, der sowohl bei der von z1 ausgehenden Aktivierungsfolge, wie auch bei der von z2 ausgehenden Aktivierungsfolge Aktivität erhält.
x = -2, x = +2, y = +2.i, +2: Endpunkte der Achsen des jeweiligen Koordinatensystems der zwei Ebenen.
z1, z2 Zwei Neurone der ersten Ebene, die Aktivität abgeben
Überlappungsbereich: Der Bereich der zweiten Ebene, der sowohl bei der von z1 ausgehenden Aktivierungsfolge, wie auch bei der von z2 ausgehenden Aktivierungsfolge Aktivität erhält.
Claims (15)
1. Neuronale Netzwerke, welche die Algorithmen zur Erzeugung von
Fraktalen zur Informationsverarbeitung nutzbar machen. Hierzu bestehen die
neuronalen Netzwerke nach Anspruch 1 aus einer oder mehreren
Untereinheiten, die wiederum aus zwei Neuronenebenen bestehen, von
welchen eine als Eingangs-, eine als Ausgangsebene fungiert. In jeder
Untereinheit wird das Aktivitätsmuster der Eingangebene nach einer frei zu
wählenden Abbildungsfunktion auf die Ausgangsebene dieser Untereinheit
projiziert. Das resultierende Aktivitätsmuster der Ausgangsebene der ersten
Untereinheit wird nun als Eingangsmuster der zweiten Untereinheit
genommen und erzeugt dann auf der Ausgangsebene dieser zweiten
Untereinheit ein neues Aktivitätsmuster. Nach einer beliebigen Anzahl des
Durchlaufens solcher Untereinheiten (minimal einer Untereinheit), wird das
Ausgangssignal, das resultierende Aktivitätsmuster der Ausgangsebene der
letzten Untereinheit,wieder als Eingangssignal auf die Eingangsebene der
ersten Untereinheit projiziert.
Die einzelnen Untereinheiten sind so aufgebaut, daß zunächst den einzelnen Neuronen beider Neuronenebenen anhand zweier gleichartiger Koordinaten systeme Koordinaten zugeordnet werden. Bei den Koordinatensystemen kann es sich um jedes mathematisch mögliche Koordinatensystem handeln, welches den Neuronen der neuronalen Ebenen eindeutige Ortskoordinaten zuweist. Die Koordinaten eines Neurons der Eingangsebene einer Untereinheit werden nun als Eingangswerte genommen und einer einfachen (oder auch einer aus mehreren einfachen Abbildungsfunktionen zusammengesetzten) Abbildungsfunktion unterworfen. Die Werte, die die Abbildungsfunktion als Ergebniswerte ergibt, sollen die Koordinaten sein, die den Ort in der Ausgangsebene der Untereinheit kennzeichnen, zu welchem das Neuron seine Aktivität projiziert. Dabei sollen die Neurone dieser neuronalen Netze funktionell analog zu biologischen Neuronen aufgebaut sein mit einem Dendritenbaum, mit welchem eintreffende neuronale Aktivität registriert werden kann und welcher den Einzugsbereich eines Neurons kennzeichnet, einem Neuronenkörper, im wesentlichen im Zentrum des Einzugsbereiches liegend gedacht,welcher nach zu bestimmenden Regeln die registrierte Aktivität in entsprechende eigene neuronale Aktivität umsetzt und diese über ein Axon und seine Kollaterale, letztlich über die Verzweigungen der Axonendigungen anderen Neuronen weitergibt.
Die Stärke der Aktivität eines Neurons in neuronalen Netzen nach Anspruch 1 kann dabei durch die Stärke des abgegebenen Signals kodiert werden oder auch durch die Anzahl abgegebener Signale in einer bestimmten Zeiteinheit oder einer Kombination beider Methoden.
Neuronale Netze nach Anspruch 1 können mit unterschiedlichen technischen Mitteln realisiert werden, insbesondere auf optischer oder elektronischer Basis.
Dendritenbäumen entsprechen in neuronalen Netzen nach Anspruch 1 je nach der technischen Realisation Rezeptoren für optische oder elektronische Signale. Die Neuronenkörper werden durch geeignete elektronische oder optische Integrations- und Schaltungselemente gebildet, die in Abhängigkeit des von den Rezeptoren registrierten Inputs ein Signal, z. B. einen elektronischen oder optischen Impuls, auslösen können. Dieser Impuls wird über das funktionelle Axon zu dem durch die Abbildungsfunktion,nach welcher das jeweilige neuronale Netz arbeitet, festgelegten Ort der nächsten Neuronenschicht geführt. Das Axon kann dabei bspw. durch Elektronenstrahlen, durch Lichtstrahlen oder Lichtfaserleiter repräsentiert werden.
Durch entsprechende Ablenkung der Elektronen- oder Lichtstrahlen oder entsprechende räumliche Führung der Lichtfaserieiter wird dabei die Abbildungsfunktion in der Struktur des neuronalen Netzes nach Anspruch 1 implementiert.
(Dabei kann die Abbildungsfunktion auch allein durch entsprechende Führung dieser, Axonen entsprechenden, Strukturen realisiert, im neuronalen Netz "eingebaut" werden. Die Schar der Axone, die von den Neuronen der Eingangsebene zu den Neuronen der Ausgangsebene ziehen kann bspw. in nahezu beliebiger Weise verdreht, um eine gemeinsame Achse gewunden sein oder in schräger Richtung von einer Ebene zur anderen ziehen und sich dabei noch in geeigneter Weise auffächern. Wichtig ist nicht, ob diese so verwirklichte Abbildungsfunktion direkt in einer mathe matischen Formel ausgedrückt werden kann, sondern daß jedes Neuron der Eingangsebene über sein Axon zu einem bestimmten Bereich der Ausgangsebene zieht und somit das Aktivitätsmuster in einer angenäherten Punkt zu Punkt-Übertragung auf die Ausgangsebene abgebildet wird.) (Die Abbildungsfunktion, die solcherart die Verschaltung des neuronalen Netzwerkes festlegt kann z. B. eine Parallelverschiebung, eine Spiegelung am Nullpunkt oder einer Geraden sein, eine Drehung um den Nullpunkt in einer bestimmten Richtung und mit einem bestimmten Ausmaß (Jeweils bezogen auf die oben angegebenen Koordinatensysteme, nach welchen den einzelnen Neuronen jeder Neuronenschicht eindeutige Koordinaten zugeordnet werden können). Sie kann insbesondere die Quadrierung einer komplexen Zahl sein,wenn die Neuronen der zweidimensionalen neuronalen Ebenen der Untereinheiten als Punkte in der komplexen Zahlenebene interpretiert werden, die den Neuronen zugeordneten Koordinaten also als komplexe Zahlen aufgefasst werden, die dann algebraisch oder auch geometrisch quadriert werden können.
Ein Neuron kann mehrere voneinander weit entfernte Zielbereiche ansteuern, wenn die Abbildungsfunktion mehrere getrennte Punkte als Ergebnis ergibt, wenn bspw. als Abbildungsfunktion die Bildung der Wurzel einer komplexen Zahl verwendet wird).
Auf diese Weise können Algorithmen, die zur Erzeugung von Fraktalen, z. B. der Juliamengen, verwandt werden, in solchen neuronalen Netzwerken nachvollzogen werden, da sie auf der Iteration kombinierter Abbildungsfunktionen (im Falle der Juliamengen auf der Quadrierung einer komplexen Zahl mit anschließender Addition einer komplexen Zahl) beruhen, wobei der Ergebniswert jeder Iteration als Eingangswert der jeweils nächsten Iteration genommen wird. Ansonsten ist das neuronale Netz wie konventionelle neuronale Netze aufgebaut, d. h. es muß eine Verbindung zu externen Sensoren geben, welche ein Eingangssignal in Form einer bestimmten Aktivitätsverteilung auf der Eingangsschicht des neuronalen Netzes nach Anspruch 1 erzeugen sowie eine Verbindung einzelner oder aller neuronalen Schichten des neuronalen Netzes nach Anspruch 1 zu nachgeschalteten neuronalen Netzen oder Schalterelementen, die aufgrund der erzeugten Aktivitätsmuster bestimmte Aktionen, Beeinflussung elektronischer oder optischer Schaltelemente oder ähnliches bewirken. Häufig wird es auch eine Verbindung zu einer externen Steuereinheit geben, die in der Lage ist, ein Eingangssignal auf die Neuronen der Eingangsschicht zu legen, sowie den Zustand der Neuronen der Ausgangsschicht oder aller neuronalen Schichten zu erfassen, um sie für weitere Regelungs- und Steuerfunktionen nachgeschalteten Stellelementen, Schaltern o. ä. zur Verfügung zu stellen.
Die einzelnen Untereinheiten sind so aufgebaut, daß zunächst den einzelnen Neuronen beider Neuronenebenen anhand zweier gleichartiger Koordinaten systeme Koordinaten zugeordnet werden. Bei den Koordinatensystemen kann es sich um jedes mathematisch mögliche Koordinatensystem handeln, welches den Neuronen der neuronalen Ebenen eindeutige Ortskoordinaten zuweist. Die Koordinaten eines Neurons der Eingangsebene einer Untereinheit werden nun als Eingangswerte genommen und einer einfachen (oder auch einer aus mehreren einfachen Abbildungsfunktionen zusammengesetzten) Abbildungsfunktion unterworfen. Die Werte, die die Abbildungsfunktion als Ergebniswerte ergibt, sollen die Koordinaten sein, die den Ort in der Ausgangsebene der Untereinheit kennzeichnen, zu welchem das Neuron seine Aktivität projiziert. Dabei sollen die Neurone dieser neuronalen Netze funktionell analog zu biologischen Neuronen aufgebaut sein mit einem Dendritenbaum, mit welchem eintreffende neuronale Aktivität registriert werden kann und welcher den Einzugsbereich eines Neurons kennzeichnet, einem Neuronenkörper, im wesentlichen im Zentrum des Einzugsbereiches liegend gedacht,welcher nach zu bestimmenden Regeln die registrierte Aktivität in entsprechende eigene neuronale Aktivität umsetzt und diese über ein Axon und seine Kollaterale, letztlich über die Verzweigungen der Axonendigungen anderen Neuronen weitergibt.
Die Stärke der Aktivität eines Neurons in neuronalen Netzen nach Anspruch 1 kann dabei durch die Stärke des abgegebenen Signals kodiert werden oder auch durch die Anzahl abgegebener Signale in einer bestimmten Zeiteinheit oder einer Kombination beider Methoden.
Neuronale Netze nach Anspruch 1 können mit unterschiedlichen technischen Mitteln realisiert werden, insbesondere auf optischer oder elektronischer Basis.
Dendritenbäumen entsprechen in neuronalen Netzen nach Anspruch 1 je nach der technischen Realisation Rezeptoren für optische oder elektronische Signale. Die Neuronenkörper werden durch geeignete elektronische oder optische Integrations- und Schaltungselemente gebildet, die in Abhängigkeit des von den Rezeptoren registrierten Inputs ein Signal, z. B. einen elektronischen oder optischen Impuls, auslösen können. Dieser Impuls wird über das funktionelle Axon zu dem durch die Abbildungsfunktion,nach welcher das jeweilige neuronale Netz arbeitet, festgelegten Ort der nächsten Neuronenschicht geführt. Das Axon kann dabei bspw. durch Elektronenstrahlen, durch Lichtstrahlen oder Lichtfaserleiter repräsentiert werden.
Durch entsprechende Ablenkung der Elektronen- oder Lichtstrahlen oder entsprechende räumliche Führung der Lichtfaserieiter wird dabei die Abbildungsfunktion in der Struktur des neuronalen Netzes nach Anspruch 1 implementiert.
(Dabei kann die Abbildungsfunktion auch allein durch entsprechende Führung dieser, Axonen entsprechenden, Strukturen realisiert, im neuronalen Netz "eingebaut" werden. Die Schar der Axone, die von den Neuronen der Eingangsebene zu den Neuronen der Ausgangsebene ziehen kann bspw. in nahezu beliebiger Weise verdreht, um eine gemeinsame Achse gewunden sein oder in schräger Richtung von einer Ebene zur anderen ziehen und sich dabei noch in geeigneter Weise auffächern. Wichtig ist nicht, ob diese so verwirklichte Abbildungsfunktion direkt in einer mathe matischen Formel ausgedrückt werden kann, sondern daß jedes Neuron der Eingangsebene über sein Axon zu einem bestimmten Bereich der Ausgangsebene zieht und somit das Aktivitätsmuster in einer angenäherten Punkt zu Punkt-Übertragung auf die Ausgangsebene abgebildet wird.) (Die Abbildungsfunktion, die solcherart die Verschaltung des neuronalen Netzwerkes festlegt kann z. B. eine Parallelverschiebung, eine Spiegelung am Nullpunkt oder einer Geraden sein, eine Drehung um den Nullpunkt in einer bestimmten Richtung und mit einem bestimmten Ausmaß (Jeweils bezogen auf die oben angegebenen Koordinatensysteme, nach welchen den einzelnen Neuronen jeder Neuronenschicht eindeutige Koordinaten zugeordnet werden können). Sie kann insbesondere die Quadrierung einer komplexen Zahl sein,wenn die Neuronen der zweidimensionalen neuronalen Ebenen der Untereinheiten als Punkte in der komplexen Zahlenebene interpretiert werden, die den Neuronen zugeordneten Koordinaten also als komplexe Zahlen aufgefasst werden, die dann algebraisch oder auch geometrisch quadriert werden können.
Ein Neuron kann mehrere voneinander weit entfernte Zielbereiche ansteuern, wenn die Abbildungsfunktion mehrere getrennte Punkte als Ergebnis ergibt, wenn bspw. als Abbildungsfunktion die Bildung der Wurzel einer komplexen Zahl verwendet wird).
Auf diese Weise können Algorithmen, die zur Erzeugung von Fraktalen, z. B. der Juliamengen, verwandt werden, in solchen neuronalen Netzwerken nachvollzogen werden, da sie auf der Iteration kombinierter Abbildungsfunktionen (im Falle der Juliamengen auf der Quadrierung einer komplexen Zahl mit anschließender Addition einer komplexen Zahl) beruhen, wobei der Ergebniswert jeder Iteration als Eingangswert der jeweils nächsten Iteration genommen wird. Ansonsten ist das neuronale Netz wie konventionelle neuronale Netze aufgebaut, d. h. es muß eine Verbindung zu externen Sensoren geben, welche ein Eingangssignal in Form einer bestimmten Aktivitätsverteilung auf der Eingangsschicht des neuronalen Netzes nach Anspruch 1 erzeugen sowie eine Verbindung einzelner oder aller neuronalen Schichten des neuronalen Netzes nach Anspruch 1 zu nachgeschalteten neuronalen Netzen oder Schalterelementen, die aufgrund der erzeugten Aktivitätsmuster bestimmte Aktionen, Beeinflussung elektronischer oder optischer Schaltelemente oder ähnliches bewirken. Häufig wird es auch eine Verbindung zu einer externen Steuereinheit geben, die in der Lage ist, ein Eingangssignal auf die Neuronen der Eingangsschicht zu legen, sowie den Zustand der Neuronen der Ausgangsschicht oder aller neuronalen Schichten zu erfassen, um sie für weitere Regelungs- und Steuerfunktionen nachgeschalteten Stellelementen, Schaltern o. ä. zur Verfügung zu stellen.
2. Neuronales Netz nach Anspruch 1, welches aus zwei Ebenen besteht,
die sich in einem evakuierten Hohlkörper gegenüberstehen. Die erste Ebene
besteht aus einzeln von außen ansteuerbaren Kathodenelementen, die auf
entsprechende elektronische oder optische Ansteuerung von außen eine
Elektronenwolke abgeben können. Die zweite Ebene ist als Anode
geschaltet und besteht aus einzelnen Detektorelementen, welche das
Eintreffen von Elektronen auf elektronischem oder optischem Weg
registrieren und an die nächste neuronale Schicht oder Untereinheit
weitermelden können. Auf ihrem Weg von der Kathode zur Anode werden
die Elektronen durch elektrische oder magnetische Felder, die durch
entsprechende Elektroden oder Magnete inner- oder außerhalb des das
neuronale Netz umgebenden Hohlkörpers erzeugt werden, abgelenkt. Diese
ablenkenden Felder sind so dimensioniert, daß eine gewünschte
Abbildungsfunktion auf diese Weise in ausreichender Annäherung ausgeführt
wird. So kann eine Rotation um den Nullpunkt des Koordinatensystems z. B.
durch Magnetfelder dargestellt werden, die die Elektronen nach ihrer
Freisetzung an der Kathode zusätzlich zu ihrer Bewegung in Richtung der
Detektorelemente auf der Anode in Drehung um den Mittelpunkt der Ebene
versetzt, so daß eine spiralförmige Bahn resultiert.
Zusätzlich kann durch geeignete Formgebung der Ebenen, insbesondere der Anodenebene erreicht werden, daß die einwirkenden Felder unterschiedlich lange auf die aus unterschiedlichen Bereichen der Ausgangsebene stammende Elektronen einwirken, so daß Abbildungsfunktionen dargestellt werden können, die durch einfache ringförmig oder geradlinig einwirkende Felder nicht realisiert werden könnten.
Zusätzlich kann durch geeignete Formgebung der Ebenen, insbesondere der Anodenebene erreicht werden, daß die einwirkenden Felder unterschiedlich lange auf die aus unterschiedlichen Bereichen der Ausgangsebene stammende Elektronen einwirken, so daß Abbildungsfunktionen dargestellt werden können, die durch einfache ringförmig oder geradlinig einwirkende Felder nicht realisiert werden könnten.
3. Neuronales Netz nach Anspruch 1, in welchem die beschriebene
Projektion der Aktivität eines Neurons auf ein, durch die gewählte
Abbildungsfunktion bestimmtes, Neuron durch optische Mittel realisiert wird,
indem Neuronen durch Elemente (z. B. Leuchtdioden) repräsentiert
werden, die als Zeichen ihrer Aktivität entsprechende Lichtsignale
aussenden, die dann über Lichtfaserleiter oder Linsen - und Spiegelsysteme
auf die entsprechende Zielregion im neuronalen Netz gelenkt werden. Dort
wird diese Lichtaktivität durch lichtdetektierende Elemente registriert und zur
Weiterverarbeitung als Signal zur Verfügung gestellt.
4. Neuronales Netz nach Anspruch 1, in welchem die gesamte neuronale
Aktivität durch entsprechende Computerprogramme in datenverarbeitenden
Maschinen simuliert wird.
5. Neuronales Netz nach Anspruch 1, in welchem die Neuronen der
Eingangsebene der Untereinheit von elektronischen Schaltelementen
gebildet werden (bspw. von aus Transistoren aufgebauten elektronischen
Elementen), die als Zeichen ihrer Aktivität elektrische Impulse aussenden,
die über elektrisch leitende Kabel oder kabelartige Strukturen oder
Leiterbahnen aus geeigneten elektrisch leitenden Werkstoffen zu den
jeweiligen Zielneuronen der Ausgangsebene der Untereinheit geleitet werden.
6. Neuronales Netz analog zum neuronalen Netz nach Unteranspruch 5,
welches sich dadurch auszeichnet, daß die Neuronen und die die Neuronen
verbindenden Leiterbahnen auf Halbleiterbasis in einem entsprechenden
Computer- (Neuroprozessor-) chip verwirklicht werden. Auch in diesem Fall
sind die Neuronen ähnlich wie in bisher bereits gebräuchlichen Chips mit
integriertem neuronalen Netz aus auf dem Chip integrierten
Transistoreinheiten realisiert, ihre Verbindung erfolgt über in geeigneter Form
geführten Leitungsbahnen aus Halbleitermaterial, die die Verbindungen der
Neuronen des neuronalen Netzes nach Anspruch 1 sicherstellen.
7. Dreidimensionale Netzwerke nach Anspruch 1, realisiert nach
Unteranspruch 3 bis 6, in welchem die Untereinheiten nicht aus zwei
zweidimensionalen Neuronenebenen bestehen, sondern aus einer
dreidimensionalen Neuronenansammlung, einem Neuronenraum. Jedem
Neuron kann so z. B. in einem rechtwinkligen dreidimensionalen
Koordinatensystem eine x-, eine y- und eine z-Koordinate zugeordnet
werden. Der Ort, zu welchem die Neurone projizieren, wird bestimmt durch
entsprechende Abbildungsvorschriften, die auf diese Koordinaten
angewendet werden. Die Verbindungen zu den Neuronen, deren
Einzugsbereich diesen so gefundenen Ort einschließt, werden verwirklicht
entweder durch Lichtfaserleiter entsprechend Unteranspruch 3 oder der
entsprechende Vorgang wird in Form einer Computersimulation nach
Unteranspruch 4 oder entsprechend den in den Unteransprüchen 5 und 6
angegebenen technischen Mitteln durchgeführt. Die Eingangs- und
Ausgangsbereiche (mit Verbindung zu externen Sensoren oder
signalverarbeitenden Elementen) dieses Neuronenraumes können dabei alle
Neurone umfassen oder auch nur die Neurone in umgrenzten Bereichen des
gesamten Neuronenraumes.
8. Neuronales Netz nach Anspruch 1 ausgeführt nach Unteransprüchen 2
bis 7, in welchem die Abbildungsfunktion nicht nur durch die entsprechende
Leitung der entsprechenden Neuronen-"axone" (z. B. in Form von
Elektronenstrahlen) von den Neuronen der Eingangsebene der Untereinheit
zu den Zielneuronen in der Ausgangsebene gewährleistet wird, sondern zum
Teil oder auch ganz durch Verschiebung, Drehung, Kippung oder
Maßstabsänderung der Ausgangsebene gegenüber der Eingangsebene. So
kann z. B. durch einfache Rotation der zwei Neuronenebenen gegeneinander
aus einer einfachen planparallelen, unveränderten Projektion des
Aktivitätsmusters der Eingangsebene auf die Ausgangsebene bspw. durch
parallele Elektronenstrahlen im Ergebnis eine Rotation des Ausgangsmusters
gegenüber dem Eingangsmuster erreicht werden, welche bei parallel
übereinanderliegenden Ebenen durch eine Beeinflussung der
Elektronenstrahlen während des Fluges von der Eingangs- zur
Ausgangsebene im Sinne einer Rotation um den Nullpunkt hätte
bewerkstelligt werden müssen.
9. Neuronales Netz nach Anspruch 1, in welchem die Neuronentätigkeit
durch entsprechende Steuerleitungen synchronisiert wird, so daß alle
Neurone einer Ebene oder auch des gesamten Netzes zur gleichen Zeit ihre
Aktivität weitergeben.
10. Neuronales Netz nach Anspruch 1, welches nicht getaktet ist, so daß
alle Neuronen des Netzes unabhängig von den anderen arbeiten, ihre
Aktivität dann durch Signalaussendung zeigen, wenn hierfür die
entsprechenden Voraussetzungen der notwendigen Aktivität im
Dendriteneinzugsbereich gegeben ist. Die Neurone arbeiten in diesem Fall
asynchron.
11. Kombinationen von neuronalen Netzen nach Anspruch 1, mit
herkömmlichen neuronalen Netzen, um die Vorteile beider zu nutzen. So
führt in den bisher dargestellten neuronalen Netzen nach Anspruch 1 die
Weitergabe der Aktivität eines Neurons der Eingangsebene einer
Untereinheit zur Ausgangsebene der Untereinheit zur Aktivierung des
Neurons oder der Neurone, welche topographisch dem entsprechend der
Abbildungsfunktion erreichten Zielpunktes der Ausgangsebene am nächsten
liegen. Es kann aber sinnvoll sein, daß durch entsprechende Lernvorgänge
die funktionellen synaptischen Verbindungen eines anderen Neurons
welches mit seinen funktionellen Dendriten diesen Zielpunkt auch noch
erreicht, mit den dort endenden funktionellen Axonendigungen verstärkt
werden, so daß dann dieses Neuron und nicht das dem Zielpunkt
nächstbenachbarte aktiviert wird.
12. Neuronales Netz nach Anspruch 1, welches sich dadurch auszeichnet,
daß es nur aus zwei Neuronenschichten besteht, wobei die erste Schicht
unter Verwendung einer bestimmten Abbildungsfunktion auf die Neurone der
zweiten Schicht projizieren. Die Neurone der zweiten Schicht projizieren
unter Verwendung einer anderen Abbildungsfunktion auf die erste Schicht
zurück, woraufhin sich der Vorgang wiederholen kann.
13. Im einfachsten Fall kann eine Untereinheit bzw. auch das Gesamtnetz
auch aus einer einzigen Neuronenschicht bestehen, wenn die Neuronen
dieser Schicht entsprechend der gewählten Abbildungsfunktion auf die
Neurone an den entsprechenden Zielkoordinaten derselben Schicht
projizieren.
14. Neuronales Netz nach Anspruch 1, in welchem potentiell alle Neurone
aller Ebenen durch entsprechende Signalleitungen Signale sowohl von der
externen Steuereinheit (bspw. von externen Sensoren) erhalten können,
wie auch über entsprechende Signalleitungen Signale an externe
Steuerungselemente oder die externe Steuerungseinheit abgeben können.
15. Neuronales Netz nach Anspruch 1, in welchem zumindest in einer
Untereinheit, gegebenenfalls auch in mehreren, nach jeder erfolgten
Abbildung des Aktivitätsmusters der Eingangs- auf die Ausgangsebene der
Untereinheit oder nach einer bestimmten Zeit, die Abbildungsfunktion
verändert wird. Dies kann z. B. durch Veränderung der ablenkenden Felder in
Untereinheiten nach Unteranspruch 2 geschehen, oder durch Veränderung
der die Abbildungsfunktion bestimmenden Parameter in einer
Computersimulation des neuronalen Netzes oder durch Lageveränderungen
der neuronalen Ebenen der Untereinheit zueinander. Die unterschiedlichen
benutzten Abbildungsfunktionen können dabei wiederum nach einer
bestimmten Anzahl von Änderungen oder nach einer bestimmten Zeit von
vom durchlaufen werden, so daß die Untereinheit mit verschiedenen, sich
kontinuierlich oder schrittweise ändernden Abbildungsfunktionen arbeitet,
wobei sich die benutzten Abbildungsfunktionen zyklisch wiederholen können.
Hierdurch ergeben sich zusätzliche Möglichkeiten der Musterbildung und
Neuronenzuordnungen im Gesamtnetz.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19841820A DE19841820A1 (de) | 1998-09-12 | 1998-09-12 | Neuronale Netze auf der Grundlage fraktaler Abbildungsfunktionen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19841820A DE19841820A1 (de) | 1998-09-12 | 1998-09-12 | Neuronale Netze auf der Grundlage fraktaler Abbildungsfunktionen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19841820A1 true DE19841820A1 (de) | 2000-03-23 |
Family
ID=7880769
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19841820A Withdrawn DE19841820A1 (de) | 1998-09-12 | 1998-09-12 | Neuronale Netze auf der Grundlage fraktaler Abbildungsfunktionen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19841820A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US7058618B2 (en) | 2001-04-04 | 2006-06-06 | Bayer Aktiengesellschaft | Method for establishing stress/strain curves by means of spline interpolation on the basis of characteristic points and with the use of neural networks |
US7818273B2 (en) | 2007-09-18 | 2010-10-19 | International Business Machines Corporation | System and method for cortical simulation |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0425315A2 (de) * | 1989-10-26 | 1991-05-02 | THE GENERAL ELECTRIC COMPANY, p.l.c. | Bilderzeugung und -verarbeitung |
US5014219A (en) * | 1988-05-06 | 1991-05-07 | White James A | Mask controled neural networks |
EP0511668A2 (de) * | 1991-05-01 | 1992-11-04 | Matsushita Electric Industrial Co., Ltd. | Vorrichtung und Verfahren zur Bilderkennung |
DE4400261C1 (de) * | 1994-01-07 | 1995-05-24 | Wolfgang Prof Dr Ing Hilberg | Künstliches neuronales Netzwerk |
-
1998
- 1998-09-12 DE DE19841820A patent/DE19841820A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (4)
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