DE19838411A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Erkennung von Fehlern eines elektrischen Betriebsmittels - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Erkennung von Fehlern eines elektrischen BetriebsmittelsInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erkennung von Fehlern eines elektrischen Betriebsmittels (2). Erfindungsgemäß werden aus ermittelten und digitalisierten ein- und ausgangsseitigen Leiterströmen (i¶ER,S,T¶, i¶AR,S,T¶) und Leiter-Erd-Spannungen (u¶ER,S,T¶, u¶AR,S,T¶) eine Wirkleistungen (P¶E¶, P¶A¶), Verzerrungs-Blindleistungen (Q¶ZE¶, Q¶ZA¶), Verschiebungs-Blindleistungen (Q¶VE¶, Q¶VA¶), unsymmetrische Wirkleistungen (P¶UE¶, P¶UA¶) und deren Differenzleistungen (DELTAP, DELTAQ¶Z¶, DELTAQ¶R¶, DELTAP¶U¶) berechnet und diese berechneten Leistungen jeweils mit Betriebsparameter verglichen, wobei in Abhängigkeit dieser Vergleichsergebnisse eine Fehler- bzw. Störungsart detektierbar und lokalisierbar ist. Somit erhält man ein Leistungsdifferentialschutz-Verfahren, das eine hohe Empfindlichkeit und Selektivität bei hoher Zuverlässigkeit aufweist.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vor
richtung zur Erkennung von Fehlern eines elektrischen Be
triebsmittels.
Zur Fehlererkennung von Betriebsmittel wird im allgemeinen
eine Differentialschutzeinrichtung verwendet. Der Differen
tialschutz beruht auf einen Stromvergleich und wird daher
auch Stromvergleichsschutz genannt. Bei ihm wird ausgenutzt,
daß ein Schutzobjekt im ungestörten Betriebszustand stets an
beiden Enden, d. h. eingangs- und ausgangsseitig, denselben
Strom führt. Dieser fließt eingangsseitig in das Schutzobjekt
ein und verläßt ihn ausgangsseitig wieder. Eine Stromdiffe
renz ist das sichere Kennzeichen für einen Fehler innerhalb
des Schutzobjektes.
Im Handel ist ein digitaler Differentialschutz für Transfor
matoren, Generatoren, Motoren und Knotenpunkte, auch als Sam
melschienen bezeichnet, erhältlich (Siemens Gerätehandbuch
"Digitaler Differentialschutz 7UT51", Bestell-Nr. C53000-
G1100-C99-3, 1995). Dieser digitale Differentialschutz ist
ein schneller und selektiver Kurzschlußschutz für Transforma
toren aller Spannungsreihen, für rotierende Maschinen sowie
für Knotenpunkte mit bis zu drei Abzweigen. Der jeweilige
Einsatzzweck ist projektierbar, so daß eine optimale Anpas
sung an das zu schützende Objekt gewährleistet ist. Dieser
digitale Differentialschutz ist mit einem leistungsfähigen
16-bit-Mikroprozessor ausgestattet. Damit werden alle Aufga
ben von der Erfassung der Meßgrößen mittels Stromwandler bis
hin zur Kommandogabe an die Leistungsschalter voll digital
verarbeitet.
Eingangsseitig weist dieser digitale Differentialschutz Über
trager auf, die von den Meßwandlern kommende Ströme transfor
mieren und an den internen Verarbeitungspegel des Differen
tialschutzgerätes anpassen. Außer der vollständigen galvani
schen und kapazitätsarmen Trennung durch die Übertrager sind
zur Unterdrückung von Störungen Filter vorgesehen, die hin
sichtlich Bandbreite und Verarbeitungsgeschwindigkeit auf die
Meßwertverarbeitung abgestimmt sind. Die angepaßten Analog
größen werden an eine Analogeingabe weitergeleitet. Diese
Analogeingabe enthält Eingangsverstärker, Abtast- und Halte
glieder für jeden Eingang, Multiplexer, Analog/Digitalwandler
und Speicherbausteine für die Datenübergabe an den Mikropro
zessor.
Im Mikroprozessorsystem werden neben Steuerung und Überwa
chung die Meßgrößen der eigentlichen Schutzfunktion bearbei
tet. Hierzu gehören insbesondere:
- - Umrechnung der Meßgrößen gemäß der Schaltgruppen und der Übersetzung der Ströme im Transformator,
- - Bildung der Differential- und Stabilisierungsgrößen,
- - Frequenzanalyse der Differentialmeßgrößen,
- - Berechnung der Effektivwerte für die Überlasterfassung und Nachführung der Wicklungsübertemperatur,
- - Abfrage von Grenzwerten und Zeitabläufen,
- - Entscheidung über die Auslösekommandos,
- - Speicherung und Ausgabe von Meldungen und Störfalldaten für die Fehleranalyse.
Außerdem enthält dieser digitale Differentialschutz Ein/Aus
gabe-Bausteine, mit denen binäre Ein- und Ausgaben vom und
zum Prozessor geleitet werden. Mittels einer integrierten
Folientastatur in Verbindung mit einem eingebauten alphanume
rischen LCD-Anzeigenfeld kann die Kommunikation mit dem Gerät
geführt werden.
Die Anpassung an unterschiedliche Wandler-Nennströme und an
die Phasendrehung gemäß Schaltgruppe des zu schützenden
Transformators bei Transformatorschutz findet rein rechne
risch statt. Es sind also in der Regel keine Anpassungswand
ler erforderlich.
In dem Aufsatz "Der Differentialschutz zur Verhütung von Ei
senbrand und zur Überwachung der Eisenverluste bei Leistungs
transformatoren" von Dr. F. Ahrberg und Wilhelm Gaarz, abge
druckt in der DE-Zeitschrift "Siemens-Zeitschrift", Heft 6,
Juni 1926, Seiten 275 bis 280, wird ein Differentialschutz
mit wattmetrischem Relais vorgestellt. Dieser Wirkleistungs-
Differentialschutz verwendet wie beim Stromdifferentialschutz
Stromwandler in Differentialschaltung, ein Stromrelais und
ein zusätzliches Leistungsrelais, das in Reihe zum Strom
relais geschaltet ist. Außerdem weist dieser Wirkleistungs
differentialschutz zwei Spannungswandler auf, die auf der
Primär- und Sekundärseite des Leistungstransformators ange
ordnet sind, deren Sekundärwicklungen in Reihe geschaltet
sind. Die Stromwandler sind sekundärseitig in Reihe geschal
tet, so daß betriebsmäßig nur der Leerlaufstrom des Lei
stungstransformators die Stromspule des Differentiallei
stungsmessers durchfließt. Das wattmetrische Differentialre
lais ist nach elektrodynamischen Prinzip gebaut. Um hohe
Drehmomente zu überreichen ist der Kraftlinienweg eisenge
schlossen. Ferner weist dieser Wirkleistungsdifferential
schutz eine Skala auf, mit der fortlaufend im Betrieb die je
weiligen Eisenverluste angezeigt werden können. Hieraus kann
man den Umfang der Störung ohne weiteres ersehen. Da die Ei
senverluste für jeden Leistungstransformator von vornherein
festliegen, ist ein solcher durch einen roten Strich an der
Skala gekennzeichnet. Da die Empfindlichkeit des wattmetri
schen Relais eine viel höhere ist als die des Differential
stromrelais, wird es auch auf jeden Windungsschluß, der in
nerhalb der Wicklung des Transformators eintritt, ansprechen.
Damit alle vorgekommenen Fehler im Leistungstransformator er
faßt werden können, ist zum wattmetrischen Differentialschutz
auch noch ein Differentialstromrelais vorzusehen. Außerdem
ist dieses wattmetrische Differentialschutzrelais nur für ei
nen Einphasen-Leistungstransformator zu verwenden.
Aus der Dissertation mit dem Titel "Erkennung von Fehlern im
Drehstromtransformatoren mittels Differentialschutz-Algorith
men" von Roland Köhler, Universität Stuttgart, ist ein digi
taler Wirkleistungs-Differentialschutz für Transformatoren
bekannt. Das Prinzip des Wirkleistungs-Differentialschutzes
beruht auf den Vergleich der aus primärer und sekundärer
Wirkleistung berechneten Wirkleistungsdifferenz mit einer von
der Belastung abhängigen zulässigen Wirkleistungsdifferenz.
Wird diese maximal zulässige Wirkleistungsdifferenz über
schritten, geht man davon aus, daß der Transformator mit ei
nem Fehler behaftet ist, und es erfolgt ein Auslösekommando.
Für den Wirkleistungs-Differentialschutz für Transformatoren
werden die Leiter-Erd-Spannungen und die Leiterströme auf der
Ober- und Unterseite des Transformators gemessen. In einer
Meßwertvorverarbeitung werden die gemessenen Ströme und Span
nungen digitalisiert, die Übersetzungsverhältnisse angepaßt
und auf die Nenngrößen norminiert. Anschließend werden die
Grundschwingungszeiger der Leiterströme und der Leiter-Erd-
Spannungen sowie die Effektivwerte der Leiterströme und die
Differenzströme für die Inrush-Erkennung berechnet. Aus den
Grundschwingungszeigern errechnet sich die Wirkleistung für
die Ober- und Unterspannungsseite des Transformators, voraus
die Wirkleistungsdifferenz für den jeweiligen Betriebszustand
des Transformators gebildet wird. Aus den drei Effektivwerten
der Lastströme wird der maximale Wert ausgewählt und zusammen
mit der mittleren Wicklungstemperatur für die Bestimmung der
zulässigen Wirkleistungsdifferenz verwendet. Für die Bestim
mung der zulässigen Wirkleistungsdifferenz wird der Maximal
wert des Laststromes als dreiphasig fließend angenommen. Da
mit wird eine höhere Zuverlässigkeit des Schutzes bei strom
starken, externen Fehlern mit Einsetzen der Stromwandlersät
tigung erzielt. Bei hochohmigen Fehlern besitzen die drei
Lastströme etwa gleiche Werte, so daß bei diesen Fehlern die
Empfindlichkeit des Schutzes durch die Verwendung des maxima
len Laststromes nicht berücksichtigt wird. Für die Bestimmung
der zulässigen Wirkleistungsdifferenz gibt es zwei Möglich
keiten. Entweder hat man die Wirkleistungsdifferenz des zu
schützenden Transformators durch vorhergehende Messung bei
unterschiedlichen Belastung ermittelt und im Speicher abge
legt oder man berechnet diese mit den jeweiligen Laststrom.
Da bei stromstarken externen Fehlern die Belastung des Trans
formators kurzzeitig sehr groß werden kann, ist die Berech
nung vorzuziehen oder eine Kombination beider Möglichkeiten.
Nachdem die zulässige Wirkleistungdifferenz bestimmt ist,
wird diese mit der aus den Meßwerten ermittelten verglichen.
Übersteigt der aus den Meßwerten ermittelte Wert den zulässi
gen Schwellwert, erfolgt eine Auslösung, aber nur wenn kein
Einschaltvorgang vorhanden ist.
Der Einschaltvorgang des Transformators wird mittels der In
rush-Erkennung detektiert. Diese Inrush-Erkennung basiert auf
der Grundlage, daß beim Einschalten eines Drehstrom-Transfor
mators immer ein Schenkel zu einem ungünstigen Zeitpunkt zu
geschaltet wird. Dadurch erhält der magnetische Fluß in die
sem Schenkel einen großen Gleichanteil, der allmählich ab
klinkt. Durch die Verlagerung des magnetischen Flusses gerät
der betroffene Schenkel in Sättigung, wodurch schließlich der
gesamte Transformatorkern gesättigt wird. Die Inrush-Erken
nung erkennt die Sättigung der einzelnen Schenkel und meldet
einen Inrush, wenn alle drei Schenkel gleichzeitig gesättigt
sind.
Die Sättigung wird aus den Magnetisierungsströmen bzw. den
magnetischen Feldstärken der einzelnen Schenkel erkannt. Die
se werden aus den gemessenen Leiterströmen mit Hilfe der sym
metrischen Komponenten berechnet. Aus den Feldstärken werden
mit einer Fourierfilterung die Beträge der 100-Hz- und der
50-Hz-Komponente berechnet. Der zeitliche Verlauf der magne
tischen Feldstärke einer gesättigten Spule mit Eisenkern ent
hält erfahrungsgemäß sehr hohe 100-Hz-Anteile. Diese Erfah
rung wird für die Inrush-Erkennung genutzt, in dem ein Inrush
erkannt wird, wenn das Verhältnis der 100-Hz-Komponente bezo
gen auf die 50-Hz-Komponente in allen drei Schenkeln größer
als 20% ist. Dies gilt ebenso für ein 60-Hz-Netz, wobei das
Verhältnis der 120-Hz-Komponente bezogen auf die 60-Hz-Kompo
nente ermittelt wird.
Wie bereits erwähnt, wird die ober- und unterspannungsseitige
Wirkleistung mit den Grundschwingungszeigern der Meßgrößen be
rechnet. Für die Berechnung der Wirkleistung wäre es jedoch
auch möglich, die Momentanwerte aus Spannung und Strom zu
multiplizieren, über alle drei Leiter einer Netzperiode lang
aufzusummieren und einen Mittelwert zu berechnen. Diese Be
rechnungsmethode wurde hier abgelehnt, da auch der Anteil der
Wirkleistung mitberücksichtigt wird, welcher von eventuell
vorhandenen Oberschwingung herrüht. Um dies zu verhindern,
wurde die Wirkleistung auf der Grundlage der Grundschwin
gungszeiger der Meßgrößen berechnet.
Dieser digitale Wirkleistungs-Differentialschutz ist nicht
beim Einschaltvorgang des Transformators aktiv. Ist der Ein
schaltvorgang extrem ausgeprägt, so kann sich die Deaktivie
rung des Wirkleistungs-Differentialschutzes über mehrere Pe
rioden erstrecken. Gerade aber beim Einschalten des Transfor
mators können vorher nicht erkannte geringe Schädigungen wei
ter fortschreiten, so daß hier der Schutz schnell auslösen
sollte.
Diese Problematik tritt auch beim digitalen Stromdifferenti
alschutz auf. Das heißt, der Stromdifferentialschutz kann
selbst Stromfehler beim Einschalten erst nach mehreren Peri
oden erkennen. Ein weiteres Problem des Stromvergleichs ist
die schwache Empfindlichkeit gegenüber stromschwache Fehler
im stationären Betrieb. Da der Differenzfehlerstrom, den der
Stromvergleichschutz gerade noch erkennen kann, mit etwa 40%
des Nennstromes angegeben wird, ist eine Auslösung erst bei
Fehlern zu erwarten, die schon zu stärkeren Zerstörungen ge
führt haben können. Auch kleine Unsymmetrien sind nur schwer
erkennbar, besonders beim Einsatz von Stromrichtertransforma
toren kann dies für die Fehlerdiagnose von Nachteil sein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Erkennung von Fehlern eines elektrischen
Betriebsmittels anzugeben, bei dem die aufgezeigten Nachteile
nicht mehr auftreten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des An
spruchs 1 (Verfahren) und des Anspruchs 10 (Vorrichtung) ge
löst.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß für eine hohe
Empfindlichkeit und Selektivität bei hoher Zuverlässigkeit
nicht nur die Wirkleistung, sondern auch ein eingangs- und
ausgangsseitig die Verzerrungs-Blindleistung, die Verschie
bungs-Blindleistung und die unsymmetrischen Wirkleistungen
des Betriebsmittels und die daraus berechneten Differenzlei
stungen verwendet werden müssen.
Die Wirk- und Blindleistung sind allgemein in der komplexen
Verschiebungs-Scheinleistung zusammengefaßt. Sie sind die
Leistungsanteile gleichfrequenter Ströme und Spannungen. Ver
zerrungs-Blindleistung entsteht durch Oberschwingungen in
Strom und Spannung und ist die Summe der Mischprodukte nicht
gleichfrequenter Ströme und Spannungen im Leistungsprodukt.
Betrachtet man das Gegensystem als harmonische mit negativen
Index, so entstehen durch diese negativen harmonischen auch
Mischprodukte im Leistungsprodukt, welche man als Verzerrung
bezeichnen kann. Die unsymmetrische Wirkleistung bzw. Ver
schiebungsblindleistung kennzeichnet einen unsymmetrischen
Wirkungs- bzw. Verschiebungsleistungsumsatz. Dieser wird mit
Hilfe einer Raumzeiger-Transformation der drei Wirkleistungen
als komplexer Zeiger dargestellt.
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren werden, nachdem diese
Leistungsanteile und deren Differenzleistungen ein- und aus
gangsseitig eines Betriebsmittels berechnet worden sind, die
se mit vorbestimmten Parametern des Betriebsmittels vergli
chen und diese Vergleichsergebnisse ausgewertet. Dabei kommt
eine zweite Erkenntnis der Erfindung zum Tragen, nämlich, das
wenigsten jeweils ein Leistungsanteil bzw. eine Differenzlei
stung einen Fehler im oder außerhalb des Betriebsmittels zu
ordbar ist. Um eine eindeutige Zuordnung von Fehlern zu Lei
stungsanteilen zu bekommen, ist aus Plausibilitätsgründen je
weils ein zweiter Leistungsanteil für die Detektierung eines
Fehlers hinzugenommen worden. Am Ende der Auswertung der Ver
gleichsergebnisse sind Fehler und Störungsarten detektiert,
die jeweils ein Kommando generieren.
Somit erhält man ein Verfahren, mit dem alle möglichen auf
tretenden Fehler eines elektrischen Betriebsmittels mit hoher
Empfindlichkeit und Selektivität bei hoher Zuverlässigkeit
detektiert werden können.
In den Unteransprüchen 2 bis 9 sind die einzelnen Auswerte
kriterien der Vergleichsergebnisse für die Detektierung ein
zelner vorbestimmter Fehler bzw. Störungen angegeben.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung
Bezug genommen, in der ein Ausführungsbeispiel der Vorrich
tung zur Erkennung von Fehlern eines elektrischen Betriebs
mittels schematisch veranschaulicht ist.
Fig. 1 zeigt die Hardware-Struktur der erfindungsgemä
ßen Vorrichtung, in
Fig. 2 ist ein Blockschaltbild einer Abtastnachführung
der Vorrichtung nach Fig. 1 dargestellt, die
Fig. 3 zeigt ein Schutzkonzept für einen netzseitigen
Stromrichter mit Stromrichtertransformator, in
Fig. 4 ist die Einschaltleitstung eines Transformators
bei symmetrischer Last und in
Fig. 5 ist die Einschaltleistung eines Transformators
bei Windungsschluß jeweils in einem Diagramm
über Zeit t dargestellt, in
Fig. 6 ist die Verzerrungsleistung des Transformators
bei symmetrischer Last, in
Fig. 7 ist die Verzerrungsleistung des Transformators
bei Windungsschluß jeweils in einem Diagramm
über Zeit t dargestellt und in den
Fig. 8 bis 11 ist jeweils die unsymmetrische Wirkleistung in
verschiedenen Betriebspunkten jeweils in einem
Diagramm über Zeit t dargestellt.
Die Fig. 1 zeigt eine Hardware-Struktur der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Erkennung von Fehlern eines elektrischen Be
triebsmittels 2. Als Betriebsmittel 2 ist ein Transformator
vorgesehen, der ein- und ausgangsseitig jeweils mit einem
Leistungsschütz 4 und 6 versehen ist. Das Betriebsmittel 2
ist ein- und ausgangsseitig pro Phase mit einem Stromwandler
und einem Spannungswandler versehen, die aus Übersichtlich
keitsgründen nicht näher dargestellt sind. Die ein- und aus
gangsseitigen Meßgrößen uER,S,T, iER,S,T, uAR,S,T und iAR,S,T werden
einer Einrichtung 8 zur Analog/Digital-Wandlung zugeführt.
Ausgangsseitig ist diese Einrichtung 8 einerseits mit einer
Prozessoreinheit 10 und andererseits mit einer Schnittstel
leneinrichtung 12 verknüpft. Ein Frequenzeingang der Einrich
tung 8 ist mit einem Ausgang einer Abtastnachführung 14 ver
bunden, deren Eingang mit einem Frequenzausgang der Prozes
soreinheit 10 verknüpft ist. Am Ausgang der Frequenznachfüh
rung 14 steht ein an eine Netzfrequenz fN angepaßte Abtast
frequenz fA' an.
Die Einrichtung 8 zur Analog/Digital-Wandlung weist eingangs
seitig pro Meßgröße uER,S,T, iER,S,T, uAR,S,T und iAR,S,T einen Tief
paß 16 mit nachgeschalteten A/D-Wandler 18, insbesondere ei
nen 12-bit-A/D-Wandler, auf. Jeder A/D-Wandler 18 ist aus
gangsseitig mit einem Schieberegister 20 verbunden, die ih
rerseits jeweils mit einem Ein/Ausgabe-Baustein 22 der Pro
zessoreinheit 10 verknüpft sind. Damit diese Einrichtung 8
zur Analog/Digital-Wandlung autark arbeiten kann, weist diese
eine Steuerlogik auf. Mittels dieser Steuerlogik wird die
Analog/Digital-Wandlung überwacht, die Kanäle kodiert und die
digitalisierten Meßgrößen in das Schieberegister 20 geschrie
ben. Damit jeder Abtastwert einem Kanal zugeordnet werden
kann, wird bei einem Wandler mit einer Genauigkeit von 12 bit
eine 4-bit-Kodierung verwendet. Neben den dargestellten Meß
größen können noch weitere Meßgrößen mit dieser autarken Ein
richtung 8 verarbeitet werden. Außerdem weist die Einrichtung
8 einen Speicher 24 auf, in dem fortlaufend eine angepaßte
Abtastfrequenz fA' abgelegt wird. Eine Abtastfrequenz fA wird
von der Prozessoreinheit 10 der Abtastnachführung 14 zur Ver
fügung gestellt. Diese zur Verfügung gestellte Abtastfrequenz
fA wird mittels der Abtastnachführung 14 derart der Netzfre
quenz fN, derart nachgeführt, daß der Quotient aus Abtastfre
quenz fA und Netzfrequenz fN konstant ist.
Die Prozessoreinheit 10 weist neben den Ein/Ausgabe-Bausteinen
22 eine Einrichtung 26 zur Generierung der Abtastfrequenz
fA, einen Signalprozessor 28, eine Tastatur 30 und eine LCD-
Anzeige 32 auf. Für eine analoge Darstellung der Ergebnisse
ist die Prozessoreinheit 10 noch mit einem D/A-Wandler 34
versehen. Ausgangsseitig sind ebenfalls Ein/Ausgabe-Bausteine
36 vorgesehen, die ausgangsseitig mit einem Schieberegister
38 der Schnittstelleneinrichtung 12 verknüpft ist, die die
von der Prozessoreinheit 10 gelieferten Daten für die Ansteu
erung der Schütze 4 und 6 weiterverarbeitet. Die Schütze 4
und 6 können auch direkt von der Prozessoreinheit 10 ange
sprochen werden. Dies ist mit einer unterbrochenen Wirklinie
verdeutlicht. Die Tastatur 30 und die LCD-Anzeige 32 dient
der Benutzereingabe und zum Anzeigen von Programminformatio
nen. Mittels des D/A-Wandlers 34 können digital errechnete
Größen auf einen Oszilloskop dargestellt werden und dienen
somit zur Verifizierung und Visualisierung einzelner Meßgrö
ßen.
Die Fig. 2 zeigt ein Blockschaltbild einer Abtastnachführung
14, die eingangsseitig mit einer eingangsseitigen Phase des
Betriebsmittels 2 verbunden ist und ausgangsseitig einen Re
gelkreis 40 aufweist. Eingangsseitig weist die Abtastnachfüh
rung 14 eine Anpaßschaltung 42 mit nachgeschalteten Bandpaß
filter 44 dritter Ordnung auf. Zur Potentialtrennung der Ein
gangsschaltung der Abtastnachführung 14 und seines Regelkrei
ses 40, ist dem Bandpaßfilter 44 ein Optokoppler 46 nachge
schaltet. Der Regelkreis 40 weist einen Mikrocontroller 48,
einen Digital/Analog-Wandler 50, insbesondere einen 12-bit-
D/A-Wandler, und einen Spannungsfrequenzwandler auf. Der D/A-
Wandler 50 ist eingangsseitig mit einem Ausgang des Mikrocon
trollers 48 und ausgangsseitig mit einem Eingang des Span
nungsfrequenzwandlers 52 verbunden. Am Ausgang des Spannungs
frequenzwandlers 52 steht eine an eine Netzfrequenz angepaßte
Abtastfrequenz an, die außerdem zum Mikrocontroller 48 rück
geführt wird. Außerdem ist der Eingang des Spannungsfrequenz
wandlers 52 mit einer Offset-Spannungsquelle 54 verbunden.
Die Fig. 3 zeigt ein Schutzkonzept für einen netzseitigen
Stromrichter 56 mit einen Stromrichtertransformator 58. Der
Stromrichtertransformator 58 ist zwischen einem Netz 60 und
der Eingangsseite des Stromrichters 56 angeordnet. Ausgangs
seitig ist der Stromrichter 56 mit einer Last 62 verbunden.
Bei diesem dargestellten Schutzkonzept ist dem Stromrichter
transformator 58 und dem Stromrichter 56 jeweils ein Lei
stungsdifferentialschutz 64 zugeordnet, der gemäß der Vor
richtung nach Fig. 1 aufgebaut ist. Die Meßgrößen für den Lei
stungsdifferentialschutz 64 des Stromrichtertransformators 58
entsprechen den Meßgrößen der Vorrichtung nach Fig. 1. Die
ausgangsseitigen Meßgrößen des Stromrichtertransformators 58
werden bei dem Leistungsdifferentialschutz 64 für den Strom
richter 56 als eingangsseitige Meßgrößen verwendet. Die aus
gangsseitigen Meßgrößen des Stromrichters 56 sind der Gleich
strom und die Gleichspannung. Somit verarbeitet der Lei
stungsdifferentialschutz 64 die Stromrichter 56 Wechsel- und
Gleichmeßgrößen. Dieses Schutzkonzept weist ferner einen Lei
stungsdifferentialschutz 64 für die Gesamtanordnung auf. So
mit wird die Gesamtanordnung durch den übergeordneten Lei
stungsdifferentialschutz 64 zu einem Betriebsmittel, das ge
schützt werden soll.
Für die Bestimmung der Leistungsgrößen sind einige Definitio
nen zur Berechnungsgrundlage anzugeben. Die Momentanleistung
eines Zweileitersystem gilt
In der reellen Darstellung erkennt man, daß durch die Pro
duktbildung der Strom- und Spannungsgrößen in der Leistung
ein (µ-ν)ωt subharmonischer Anteil und mit ein (ν+µ)ωt super
harmonischer Anteil entsteht. Subharmonische Anteile gleich
frequenter Ströme und Spannungen (µ=ν) bilden den Mittelwert
der Momentanleistung, die Wirkleistung. Die Amplitude des su
perharmonischen Anteils gleichfrequenter Ströme und Spannun
gen ist der Betrag der komplexen Scheinleistung. Die Produkte
ungleicher Frequenz verursachen dagegen die Verzerrungs
leistung.
Im Dreiphasensystem ist im pro Leiter eine Momentanleistung
nach Gleichung (1) zu beobachten. Die Gesamtmomentanleistung,
d. h. die Summe der drei einzelnen Leitermomentanleistungen
ist für den monofrequent symmetrischen Fall zeitlich nicht
veränderlich und entspricht der im gesamten Drehstromsystem
übertragenen Wirkleistung. Die Drehstrom-Scheinleistung läßt
sich mit Hilfe der Strom- und Spannungsraumzeiger und Strom-
und Spannungsnullgrößen gemäß folgender Gleichung
berechnen mit
Auch hier bilden die Anteile gleicher Frequenz von Strom und
Spannung die komplexe Scheinleistung, deren Realteil die
Wirkleistung und Immaginärteil die Verschiebungsblindleistung
darstellt. Unterschiedliche Frequenzen erzeugen auch im Drei
phasensystem Verzerrungen, die aber bei der Mittelwertbildung
von
wegfallen. Der Realteil dieser komplexen Zeitfunktion ist
gleich der Gesamtmomentanleistung des Dreiphasensystems, die
alternativ auch über
p(t) = [pR(t) + pS(t) + pT(t)] (5)
bestimmt werden kann.
Analog zum Spannungs- und Stromraumzeiger kann auch ein
Momentanleistungsraumzeiger aus den drei Momentanleistungen
gemäß folgender Gleichung
q(t) = 2(pR(t) + apS(t) + a 2pT(t)) (6)
berechnet werden.
Der Faktor 1/3 entfällt hier ebenso wie bei der gesamten
Momentanleistung, welche die Nullgröße bei Anwendung der
Transformation nach Gleichung (3) darstellt. Für den monofre
quenten symmetrischen Fall ergibt sich:
Die Ortskurve von q(ωt) beschreibt einen Kreis, dessen Ab
stand vom Ursprung der Betrag der Scheinleistung ist. Um die
Verzerrungsleistung eines Dreiphasensystems für beliebige pe
riodische Ströme und Spannungen zu bestimmen, muß die Schein
leistung über die Effektivwertprodukte von Strömen und Span
nungen berechnet werden. Das Quadrat der Scheinleistung ist
die Summe der Quadrate der spektralen Anteile der Leistung.
Diese können auch über die folgende Beziehung
berechnet werden. Die Scheinleistung gibt die Belastung
des Systems durch den Energietransport wieder. Die auftreten
den Amplituden ν sind die Koeffizienten der Fourierzerle
gung der periodischen Momentanleistung. Für den Ausdruck nach
Gleichung (8) gibt es eine einfache geometrische Deutung. Die
so ermittelte Scheinleistung ist der mittlere Betragsabstand
der Punkte der Ortskurve des Raumzeigers vom Ursprung. Die
Form der Ortskurve ist damit für die Leistung ein wichtiges
Kennzeichen.
Die Gesamtscheinleistung kann über die Orthogonalitätsbezie
hung von Wirk- und Blindleistungen in ihre Anteile Wirklei
stung P, Verschiebungsblindleistung QV und Verzerrungsblind
leistung QZ zerlegt werden gemäß folgender Gleichung:
Mit Hilfe der Größe q(ωt) kann auch eine Unsymmetrie des
Wirkleistungsumsatzes des Dreiphasensystems auf sehr einfache
Weise festgestellt werden. Denn bei idealer Symmetrie ist der
Mittelwert
Null, da dann PR = PS = PT gilt.
Anhand eines Drehstromtransformators als Betriebsmittel 2
soll nun das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutert wer
den:
Zunächst werden ein- und ausgangsseitig des Betriebsmittels "Drehstromtransformator" die Leiterströme iER,S,T, iAR,S,T und die Leiter-Erd-Spannungen uER,S,T, uAR,S,T gemessen und anschlie ßend diese digitalisiert. In Abhängigkeit dieser Digitalmeß größen werden die Strom- und Spannungsraumzeiger i(t) und u(t) und die Strom- und Spannungsnullgrößen i0(t) und u0(t) gemäß Gleichung (3) berechnet. Außerdem werden pro Leiter R, S, T eine ein- und ausgangsseitige Momentanleistung pER,S,T und pAR,S,T gemäß der Gleichung (1) berechnet. Anschließend werden eine Gesamtmomentanleistung p(t) gemäß Gleichung (5), einen Momentanleistungsraumzeiger q(t) gemäß Gleichung (6) und ei ne Scheinleistung S gemäß Gleichung (2) berechnet. Aus die sen Momentanleistungen wird mittels einer Mittelwertbildung die Wirkleistung PE und PA, die Scheinleistung S E und S A und die unsymmetrische Wirkleistung P UE und P UA berechnet. Aus der Scheinleistung S E und S A und der Wirkleistung PE und PA wird mittels der Orthogonalitätsbeziehung die Verschiebungs-Blind leistung QVE und QVA nach Gleichung (2) bestimmt. Mit diesen Werten wird mittels der Gleichung (9) die Verzerrungs-Blind leistung QZE und QZA berechnet. Nun sind ein- und ausgangssei tig die Wirkleistung PE und PA, die Verschiebungs-Blindlei stung QVE und QVA, die Verzerrungs-Blindleistung QZE und QZA, die Scheinleistung S E und S A und die unsymmetrische Wirklei stung P UE und P UA berechnet, aus denen anschließend die zugehö rigen Differenzleistungen ΔP, ΔQV, ΔQZ und ΔP U bestimmt wer den. Diese Leistungswerte werden nun mit vorbestimmten Para metern des Betriebsmittels 2 verglichen und anschließend diese Vergleichsergebnisse ausgewertet.
Zunächst werden ein- und ausgangsseitig des Betriebsmittels "Drehstromtransformator" die Leiterströme iER,S,T, iAR,S,T und die Leiter-Erd-Spannungen uER,S,T, uAR,S,T gemessen und anschlie ßend diese digitalisiert. In Abhängigkeit dieser Digitalmeß größen werden die Strom- und Spannungsraumzeiger i(t) und u(t) und die Strom- und Spannungsnullgrößen i0(t) und u0(t) gemäß Gleichung (3) berechnet. Außerdem werden pro Leiter R, S, T eine ein- und ausgangsseitige Momentanleistung pER,S,T und pAR,S,T gemäß der Gleichung (1) berechnet. Anschließend werden eine Gesamtmomentanleistung p(t) gemäß Gleichung (5), einen Momentanleistungsraumzeiger q(t) gemäß Gleichung (6) und ei ne Scheinleistung S gemäß Gleichung (2) berechnet. Aus die sen Momentanleistungen wird mittels einer Mittelwertbildung die Wirkleistung PE und PA, die Scheinleistung S E und S A und die unsymmetrische Wirkleistung P UE und P UA berechnet. Aus der Scheinleistung S E und S A und der Wirkleistung PE und PA wird mittels der Orthogonalitätsbeziehung die Verschiebungs-Blind leistung QVE und QVA nach Gleichung (2) bestimmt. Mit diesen Werten wird mittels der Gleichung (9) die Verzerrungs-Blind leistung QZE und QZA berechnet. Nun sind ein- und ausgangssei tig die Wirkleistung PE und PA, die Verschiebungs-Blindlei stung QVE und QVA, die Verzerrungs-Blindleistung QZE und QZA, die Scheinleistung S E und S A und die unsymmetrische Wirklei stung P UE und P UA berechnet, aus denen anschließend die zugehö rigen Differenzleistungen ΔP, ΔQV, ΔQZ und ΔP U bestimmt wer den. Diese Leistungswerte werden nun mit vorbestimmten Para metern des Betriebsmittels 2 verglichen und anschließend diese Vergleichsergebnisse ausgewertet.
Typisch für den Einschwingvorgang des Transformators ist zum
einen die hohe Differenz-Verzerrungs-Blindleistung ΔQZ, die
durch die Nichtlinearität der Magnetisierungskennlinie ent
steht und zum anderen die hohe Differenz-Verschiebungs-Blind
leistung ΔQV, die durch Magnetisierung beim Einschalten ver
ursacht wird. Die Differenz-Wirkleistung ΔP beginnt gemäß Fig.
4 mit dem Wert Null. Die Einschaltleistung, d. h., die Wirk
leistung P beim Einschwingvorgang des Betriebsmittels "Dreh
stromtransformator", ist gemäß Fig. 4 um den Faktor 2,5 höher
als die stationär verbrauchte Wirkleistung ΔP. Die Höhe des
Überschwingers hängt nur vom Einschaltzeitpunkt und der Rema
nenz des Drehstromtransformators ab. Der stationäre Wert der
Differenz-Wirkleistung ΔP ist zum einen der näherungsweise
konstante Anteil der spannungsabhängigen Verluste plus der
durch die Belastung bestimmte stromabhängige Teil. Daher wird
ein Höchstgrenzwert ΔPmax (Betriebsmittel-Parameter) für die
dauernde Belastung des Betriebsmittels "Drehstromtransforma
tor" als ein Schutzkriterium definiert.
Ebenso ist die Höhe der Differenz-Verzerrungs-Blindleistung
ΔQZ typisch für den Einschaltvorgang, die faktisch nur pri
märseitig erkennbar ist und mit wachsender Last auch beim
Einschalten abnimmt. Diese Überhöhung der Differenz-Verzer
rungs-Blindleistung ΔQZ (Fig. 6) entsteht nur beim Einschalten
des Betriebsmittels "Drehstromtransformator", da diese im we
sentlichen durch die Sättigungserscheinung beim Einschalten
verursacht wird. Tritt beim Einschalten des Betriebsmittels
"Drehstromtransformator" ein Fehler auf, so steigt die Diffe
renz-Verzerrungs-Blindleistung ΔQZ zusätzlich um einen Ver
zerrungsanteil, der durch einen Fehler verursacht wird, an
(Fig. 7). Daher überschreitet die Differenz-Verzerrungs-Blind
leistung ΔQZ beim Auftritt eines Fehlers während des Ein
schaltens des Betriebsmittels "Drehstromtransformator" den
Maximalwert ΔQZmax (Betriebsmittel-Parameter) der Einschalt
leistung innerhalb von wenigen Millisekunden. Dies ist mit
Hilfe der Differenz-Wirkleistung ΔP in dieser Zeit nicht er
kennbar, wie ein Vergleich der Signalverläufe der Fig. 4 und 5
zeigen. Die Fig. 4 und 5 zeigen jeweils in einem Diagramm über
die Zeit t die Verläufe der ein- und ausgangsseitigen Wirk
leistungen PE und PA und die Differenz-Wirkleistung ΔP, wobei
die Fig. 4 die Verläufe bei einer symmetrischen Last und die
Fig. 5 die Verläufe bei einem Windungsschluß zeigen. Die Fig. 6
und 7 zeigen jeweils in einem Diagramm über der Zeit t die
Verläufe der ein- und ausgangsseitigen Verzerrungs-Blindlei
stung QZE und QZA und die Differenz-Verzerrungs-Blindleistung
ΔQZ, wobei die Fig. 6 die Verläufe bei einer symmetrischen
Last und die Fig. 7 die Verläufe bei einem Windungsschluß zei
gen. Somit wird mittels der beiden Vergleiche Differenz-Wirk
leistung ΔP mit einem vorbestimmten Betriebsmittel-Parameter
ΔPmax und Differenz-Verzerrungs-Blindleistung ΔQz mit einem
vorbestimmten Betriebsmittel-Parameter ΔQzmax ein innerer Feh
ler beim Einschaltvorgang des Betriebsmittels "Drehstrom
transformator" detektiert.
Ein weiterer Fehler, nämlich ein externer bzw. interner Pha
senbruch, kann ebenfallls mit diesem Leistungsdifferential
schutz-Verfahren detektiert werden. Dazu werden die eingangs
seitige Wirkleistung PE und die Verschiebungs-Blindleistung
QV ausgewertet. Ist die eigangsseitige Wirkleistung PE klei
ner als eine vorbestimmte Leerlaufleistung PL des Betriebsmit
tels "Drehstromtransformator" und die Verschiebungs-Blindlei
stung QV bleibt unterhalb einer vorbestimmten Leerlauf-Ver
schiebungs-Blindleistung QVL nahe Null, so liegt ein externer
Phasenbruch vor. Das heißt, ein Leiter R, S, T zum Betriebs
mittel 2, wobei die Strom- und Spannungswandler mit hinzuge
zählt werden, ist unterbrochen. Diese Unterbrechung kann ein
Erdschluß eines Leiters R, S, T oder ein Bruch eines Leiters
R, S, T sein. Mit dieser Überprüfung der eingangsseitigen
Wirkleistung PE und der Verschiebungs-Blindleistung QV erhält
man einen Reserveschutz für eine einseitige Schutzeinrich
tung. Ist die eingangsseitige Wirkleistung PE kleiner als
eine vorbestimmte Leerlaufleistung PL des Betriebsmittels
"Drehstromtransformator" und die Verschiebungs-Blindleistung
QV ist größer, beispielsweise etwa 10 bis 30%, einer Leer
lauf-Verschiebungs-Blindleistung QVL, so liegt ein interner
Phasenbruch vor. Das heißt, beim internen Phasenbruch handelt
es sich um einen inneren Fehler des Betriebsmittels 2.
Stromschwache Fehler sind vom Stromdifferentialschutz schwer
zu erkennen. Liegt zum Beispiel in einem Transformatorstrang
ein Windungsschluß mit ca. 15% Stromfehler/Nennstrom vor, so
fällt der dadurch resultierende Stromanstieg geringer aus,
zumal die sekundärseitige Impedanz mit in die Gesamtimpedanz
eingehen und das relative Verhältnis des stromschwachen Feh
lers nochmals verringern. Schließlich ist auch nicht auszu
schließen, daß sekundärseitig eine Unsymmetrie in der Bela
stung diesen Fehler vertuscht, in dem die Lastimpedanzen, die
an den beiden gesunden Transformatorsträngen hängen, geringer
sind als die Impedanz des fehlerhaften Zweiges.
Einen solchen Fehler kann mit einem Leistungsdifferential
schutz 64, der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitet,
erkannt werden. Dazu werden die unsymmetrischen Wirkleistun
gen P UE und P UA ausgewertet. Eine unsymmetrische Wirkleistung
P UE steigt nur im Fehlerfall im Betriebsmittel "Drehstrom
transformator" an. Diese unsymmetrische Wirkleistung P UE ist
unabhängig von einer am Ausgang des Betriebsmittels "Dreh
stromtransformator" angeschlossenen Last 62. Die Fig. 8 zeigt
in einem Diagramm über Zeit t die Betragsverläufe der
|P UE| und |P UA| und der Differenzleistung |ΔP U| der unsymmetrischen
Wirkleistung P U im Leerlauffall. Liegt sekundärseitig eine
ohmsche Unsymmetrie ohne Fehler primärseitig vor, so ist der
Betrag |P UA| der ausgangsseitigen unsymmetrischen Wirkleistung
P UA größer Null (Fig. 10 und 11). Im symmetrischen Fall ist
|P UA| der ausgangsseitigen unsymmetrischen Wirkleistung P UA an
nähernd Null (Fig. 9). Primärseitig wirken sich die Lastunsym
metrien ebenso aus, d. h., der Betrag |P UE| der eingangsseiti
gen unsymmetrischen Wirkleistung |P UE| ist ungleich Null (Fig.
9, 10, 11).
Liegt jedoch im Betriebsmittel "Drehstromtransformator" ein
Fehler vor, so ist Betrag |P UE| der eingangsseitigen unsymme
trischen Wirkleistung |P UE| wesentlich größer als Null. Dies
zeigt sich nicht im Verlauf des Betrages |P UA| der ausgangs
seitigen unsymmetrischen Wirkleistung |P UA| (Fig. 9).
Allerdings können solche stromschwachen Fehler nur mit größe
ren Zeitkonstanten erkannt werden, je nach Transformatorbau
art mehr als 10 Periodendauern (10 . . . 100). Dies ist jedoch
unkritisch, zumal ein stromschwacher Fehler nur eine kleine
Überlast darstellt, und somit nicht sofort zu weiteren viel
kritischeren Folgefehlern führt.
Das Diagramm gemäß Fig. 10 zeigt eine große Unsymmetrie, die
sich auch auf die Primärseite des Betriebsmittels "Drehstrom
transformator" überträgt. In diesem Betriebsmittel selbst
wird dabei aber nicht mehr unsymmetrische Leistung umgesetzt,
als im symmetrischen Fall gemäß Fig. 8. Die auch in diesem
Fall auftretende unsymmetrische Differenzleistung ΔP U be
gründet sich in Bautoleranzen beim Betriebsmittel "Drehstrom
transformator" und schwingt sich auf einen typisch spezifi
schen Wert ein. Legt man hohe Ansprüche an das Betriebsmittel
"Drehstromtransformator", so kann der gemessene Leerlaufwert
bereits als Schädigung des Betriebsmittels "Drehstromtrans
formator" angesehen werden. Selbst im ungünstigsten Fall mit
Unsymmetrie sekundärseitig und stromschwachem Windungsschluß
kann mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens dieser ungünsti
ge Fall der Unsymmetrie detektiert werden.
Die unsymmetrische Wirkleistung P U, die im Betriebsmittel
"Drehstromtransformator" umgesetzt wird, hängt also nur vom
Zustand des Betriebsmittels bzw. beim Betriebsmittel "Dreh
stromtransformator" vom Zustand der einzelnen Wicklungen und
nicht von der Belastung ab. Daher ist diese Größe sehr gut
für den Differentialschutz geeignet und eröffnet eine Fehler
erkennung, die in dieser einfachen Weise mit reinen Stromgrö
ßen nicht möglich ist.
Je nach Bauart des Betriebsmittels "Drehstromtransformator"
sind nur bestimmte, maximal unsymmetrische Belastung zuläs
sig. Mit der berechneten unsymmetrischen Wirkleistung P U ist
ein Kriterium für maximal zulässig unsymmetrische Belastung
gegeben. Ebenso steigt auch die sekundärseitige Verzerrungs-
Blindleistung QZA, die im symmetrischen Fall Null ist, über
einen Betriebsmittel-Parameter QZL. Damit kann ein Überlast
schutz realisiert werden, der nicht nur die Gesamtverluste
des Betriebsmittels "Drehstromtransformator" überwacht, son
dern ohne Mehraufwand und damit verbundenen Kosten auch die
Verluste in den einzelnen Transformatorzweigen überwacht.
Übersteigt die Verzerrungs-Blindleistung QZ einen vorbestimm
ten Betriebsmittel-Parameter QZL ohne eine Veränderung der
unsymmetrischen Wirkleistung P U, so läßt sich dies auf eine
erhöhte Oberschwingungsbelastung schließen.
Fehler, die auf der Sekundärseite des Betriebsmittels "Dreh
stromtransformator" auftreten, können mit den dort definier
ten Leistungsgrößen ebenso erkannt werden. So kann mit der
Verzerrungs-Blindleistung QVA und der unsymmetrischen Wirk
leistung P UA die maximale Verzerrung durch den Grad der Un
symmetrie auf der Sekundärseite einfach gemessen werden. Ist
als Last 62 ein Stromrichter an das Betriebsmittel "Dreh
stromtransformator" angeschlossen, kann die Verzerrung durch
die Stromoberschwingungen des Stromrichters bestimmt werden.
Sollten dazu Unsymmetrien auftreten, wobei eine gewisse Un
symmetrie des Betriebsmittels 2 erlaubt werden kann (Be
triebsparameter) kann von einer Fehlfunktion ausgegangen
werden. Schließlich kann die vom Betriebsmittel "Drehstrom
transformator" auf der Sekundärseite abgegebene Leistung PA
gemessen und gegebenenfalls die Last 62 bei unzulässig hoher
Leistungsaufnahme abgeschaltet werden.
Weitere Fehler, nämlich eine Überlastung des Betriebsmittels
2 und ein Defekt einer angeschlossenen Last 62, kann eben
falls mit dem Leistungsdifferentialschutz-Verfahren detek
tiert werden. Zur Detektierung der Überlastung des Betriebs
mittels 2 muß die ausgangsseitige Wirkleistung PA Null und
die ausgangsseitige Scheinleistung SA größer eines vorbe
stimmten Betriebsmittel-Parameters SAmax sein. Sind diese bei
den Bedingungen erfüllt, so liegt eine innere Überlastung des
Betriebsmittels 2 vor. Zur Detektierung einer defekten Last
62 muß ebenfalls die ausgangsseitige Wirkleistung PA Null
sein. Außerdem muß die ausgangsseitige Verzerrungs-Blindlei
stung QZA größer einer vorbestimmten Leerlauf-Verzerrungs-
Blindleistung QZL sein. Werden diese beiden Bedingungen er
füllt, so ist die am Betriebsmittel 2 angeschlossene Last 62
defekt.
Neben dem Betriebsmittel "Drehstromtransformator" können
ebenso die Betriebsmittel "Einphasentransformator", "Zwei-
oder Mehrwicklertransformator", "netzseitiger Stromrichter",
"Sammelschiene", "Frequenz-Umrichter", "Hochspannungs-Gleich
strom-Übertragungs-Anlage" mit dem erfindungsgemäßen Verfah
ren überwacht und geschützt werden.
Beim Betriebsmittel "Einphasentransformator" werden die Wirk
leistung P und die Verschiebungs-Blindleistung QV aus der
komplexen Scheinleistung S gewonnen. Die gemachten Aussagen
sind für dieses Betriebsmittel "Einphasentransformator" eben
so anwendbar, wenn gleich Unsymmetrien natürlich nicht mehr
auftreten können.
Beim Betriebsmittel "Zweiwicklertransformator" ist das Vorge
hen prinzipiell gleich, nur daß vor dem Vergleich mit der
Primärseite (eingangsseitig) die Größen auf den beiden Sekun
därseiten (ausgangsseitig) einfach addiert werden müssen.
Das Betriebsmittel "netzseitiger Stromrichter" kann mittels
des erfindungsgemäßen Verfahrens auf einfache Weise geschützt
werden, da als gemeinsame Größen von Eingangsseite zu Aus
gangsseite die Wirkleistung P, die Verschiebungs-Blindlei
stung QV und die Verzerrungs-Blindleistung QZ bereits physi
kalisch vorhanden sind. Da durch die zyklischen Schaltvorgän
ge Verzerrungs-Blindleistung QZ im Stromrichterventil ent
steht, ist die Größe der Verzerrung eine wichtige Kenngröße
für solche Betriebsmittel. Sobald die Verzerrung über ein ge
wisses Maß wächst, kann als Ursache nur eine Unsymmetrie für
den Anstieg der Verzerrung gelten, der mittels des erfin
dungsgemäßen Verfahrens detektiert wird.
Das Betriebsmittel "Sammelschiene" kann nahezu identisch wie
die anderen Betriebsmittel geschützt werden. Im Normalfall
sind die Verluste im Sammelschienenaufbau sehr gering. Ein
Anstieg der Verlustleistung oder der stromabhängigen Verluste
im Betriebsmittel "Sammelschiene" ist somit ein brauchbares
Kriterium. Lichtbögen verursachen im Betriebsmittel "Strom
schiene" sehr hohe Verzerrungen im Strom. Daher können mit
dem Anstieg der Verzerrungs-Blindleistung QZ solche Fehler
mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens einfach erkannt wer
den.
Dadurch, daß beim erfindungsgemäßen Verfahren zur Erkennung
von Fehlern eines elektrischen Betriebsmittels 2 nicht nur
die Wirkleistung P, sondern auch die Verzerrungs-Blindlei
stung QZ, die Verschiebungs-Blindleistung QV, die Scheinlei
stung S und eine unsymmetrische Wirkleistung P U für die Feh
lererkennung verwendet werden, erhält man ein Differential
schutz-Verfahren, das eine hohe Empfindlichkeit und Selekti
vität bei hoher Zuverlässigkeit aufweist. Außerdem werden
frühzeitig innere Fehler des Betriebsmittel detektiert, die
sich nicht sonderlich in den Anschlußklemmen des Betriebsmit
tels 2 auswirken. Durch eine frühzeitige Erkennung stromschwa
cher innerer Fehler kann der Leistungsdifferentialschutz, der
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitet, schnell rea
gieren. Da derartige Fehler sehr früh erkannt werden, kann
auf einen thermischen Überlastschutz verzichtet werden.
Außerdem ist eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbei
tender Leistungsdifferentialschutz vergleichsweise unempfind
lich gegen Meßfehler, wodurch preiswertere Meßwandler einge
setzt werden können.
Claims (14)
1. Verfahren zur Erkennung von Fehlern eines elektrischen
Betriebsmittels (2), wobei in Abhängigkeit ein- und ausgangs
seitiger gemessener und anschließend digitalisierter Leiter
ströme (iER,S,T, iAR,S,T) und Leiter-Erd-Spannungen (uER,S,T,
uAR,S,T) jeweils Wirkleistungen (PE, PA), Verzerrungs-Blindlei
stungen (QZE, QZA), Verschiebungs-Blindleistungen (QVE, QVA)
und eine unsymmetrische Wirkleistung (P UE und P UA) berechnet
werden, wobei in Abhängigkeit dieser berechneten Leistungen
(PE, PA, QZE, QZA, QVE, QVA, P UE, P UA) eine Differenz-Wirklei
stung (ΔP), eine Differenz-Verzerrungs-Blindleistung (ΔQZ),
eine Differenz-Verschiebungs-Blindleistung (ΔQV) und eine
unsymmetrische Differenz-Wirkleistung (ΔP U) bestimmt werden,
wobei diese berechneten Leistungen (PE, PA, QZE, QZA, QVE, QVA,
P UE, P UA) und die bestimmten Differenzleistungen (ΔP, ΔQZ, ΔQV,
ΔP U) jeweils mit Betriebsparametern verglichen werden, und
wobei in Abhängigkeit dieser Vergleichsergebnisse eine Feh
ler- bzw. Störungsart detektierbar und lokalisierbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei ein stromstarker Fehler
beim Einschaltvorgang detektierbar ist, sobald die berechnete
eingangsseitige Wirkleistung (PE) einen vorbestimmten Parame
ter (Pmax) übersteigt und die ausgangsseitige Wirkleistung
(PA) Null ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei ein stromschwacher Fehler
beim Einschwingvorgang detektierbar ist, sobald eine nicht
abklingende Überhöhung der berechneten eingangsseitigen Wirk
leistung (PE) festgestellt wird, bei einer ausgangsseitigen
Wirkleistung (PA) gleich Null ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, wobei ein stromschwacher Fehler
detektierbar ist, sobald die berechnete eingangsseitige Wirk
leistung (PE) am Ende eines Einschaltvorganges des Betriebs
mittels (2) nicht annähernd gleich einem vorbestimmten Para
meter (PL) ist, bei einer ausgangsseitigen Wirkleistung (PA)
gleich Null.
5. Verfahren nach Anspruch 1, wobei eine stromschwache Stö
rung während des Betriebes des Betriebsmittels (2) detektier
bar ist, sobald eine berechnete eingangsseitig unsymmetrische
Wirkleistung (P UE) einen vorbestimmten Parameter (P Ustat) über
steigt, wobei eine berechnete ausgangsseitige unsymmetrische
Wirkleistung (P UA) unverändert bleibt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, wobei ein externer Phasenbruch
detektierbar ist, sobald eine berechnete eingangsseitige Ver
schiebungs-Blindleistung (QVE) und eine berechnete eingangs
seitige Wirkleistung (PE) jeweils kleiner als ein vorbestimm
ter Parameter (QVL, PL) sind.
7. Verfahren nach Anspruch 1, wobei ein interner Phasenbruch
detektierbar ist, sobald eine berechnete eingangsseitige Ver
schiebungs-Blindleistung (QVE) größer gleich einem vorbe
stimmten Parameter (QVL) und eine berechnete eingangsseitige
Wirkleistung (PE) kleiner einem vorbestimmten Parameter (PL)
sind.
8. Verfahren nach Anspruch 1, wobei während des Betriebes des
Betriebsmittels (2) ein stromstarker Fehler detektierbar ist,
sobald eine ermittelte Differenz-Wirkleistung (ΔP) und eine
ermittelte Differenz-Verschiebungs-Blindleistung (ΔQV) je
weils einem vorbestimmten Parameter (ΔPmax, ΔQmax) übersteigen.
9. Verfahren nach Anspruch 1, wobei während des Betriebes des
Betriebsmittels (2) ein Unsymmetriefehler detektierbar ist,
sobald eine ermittelte Differenz-Verzerrungs-Blindleistung
(ΔQZ) größer oder gleich einem vorbestimmten Parameter
(ΔQZmax) ist.
10. Vorrichtung zur Erkennung von Fehlern eines elektrischen
Betriebsmittels (2), die eingangs- und ausgangsseitig pro
Phase (R, S, T) einen Stromwandler und einen Spannungswandler,
eine autarke Einrichtung (8) zur Analog/Digital-Wandlung der
Meßgrößen (iER,S,T, iAR,S,T, uER,S,T, uAR,S,T), eine Signalprozes
soreinheit (10) und eine Schnittstelleneinrichtung (12) auf
weist, wobei die Ausgänge der Strom- und Spannungswandler mit
Eingängen der autarken Einrichtung (8) zur Analog/Digital-
Wandlung verbunden sind, wobei die Ausgänge dieser Einrich
tung (8) mit Eingängen der Signalprozessoreinheit (10) ver
knüpft sind und wobei der Ausgang dieser Signalprozessorein
heit (10) mit einem Eingang der Schnittstelleneinrichtung
(12) verbunden ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, wobei eine Abtastnachfüh
rung (14) vorgesehen ist, die eingangsseitig mit einem Fre
quenzausgang der Signalprozessoreinheit (10) und ausgangs
seitig mit einem Frequenzeingang der autarken Einrichtung (8)
zur Analog/Digital-Wandlung verknüpft ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10, wobei die autarke Einrich
tung (8) zur Analog/Digital-Wandlung eine Steuerlogik auf
weist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, wobei die Abtastnachführung
(14) eingangsseitig eine Anpaßschaltung (42) mit nachgeschal
tetem Bandpaßfilter (44) und ausgangsseitig ein Regelkreis
(40) aufweist, der eingangsseitig mittels einer Potential
trennvorrichtung mit dem Ausgang des Bandpaßfilters (44) ver
knüpft ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, wobei der Regelkreis (40)
einen Mikrocontroller (48), einen Digital/Analog-Wandler (50)
und einen Spannungsfrequenzwandler (52) aufweist, wobei der
Mikrocontroller (48) ausgangsseitig über den Digital/Analog-
Wandler (50) mit einem Eingang des Spannungsfrequenzwandlers
(52) verbunden ist, und wobei dieser Spannungsfrequenzwandler
(52) ausgangsseitig einerseits mit einem Eingang des Mikro
controllers und andererseits mit einem Ausgang der Abtast
nachführung (14) verknüpft ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998138411 DE19838411A1 (de) | 1998-08-24 | 1998-08-24 | Verfahren und Vorrichtung zur Erkennung von Fehlern eines elektrischen Betriebsmittels |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998138411 DE19838411A1 (de) | 1998-08-24 | 1998-08-24 | Verfahren und Vorrichtung zur Erkennung von Fehlern eines elektrischen Betriebsmittels |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19838411A1 true DE19838411A1 (de) | 2000-03-09 |
Family
ID=7878533
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998138411 Withdrawn DE19838411A1 (de) | 1998-08-24 | 1998-08-24 | Verfahren und Vorrichtung zur Erkennung von Fehlern eines elektrischen Betriebsmittels |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19838411A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN102279329A (zh) * | 2011-06-23 | 2011-12-14 | 国电南京自动化股份有限公司 | 基于变压器采样值向量关系的半波励磁涌流判断方法 |
-
1998
- 1998-08-24 DE DE1998138411 patent/DE19838411A1/de not_active Withdrawn
Non-Patent Citations (3)
Title |
---|
AHRBERG, F., GAARZ, W.: Der Differentialschutz zur Verhütung von Eisenbrand und zur Überwachung der Eisenverluste bei Leistungstransformatoren, In: Siemens Zeitschrift 1926, S. 275-280 * |
Digitaler Differentialschutz, Datenblatt SIEMENS, 7U51 V3.0 * |
KÖHLER, R.: Erkennung von Fehlern in Drehstromtranformatoren mittels Differential- schutz-Algorithmen, Dissertation Universität Stuttgart, Institut für Energieübertragung und Hochspannungstechnik 1998 * |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN102279329A (zh) * | 2011-06-23 | 2011-12-14 | 国电南京自动化股份有限公司 | 基于变压器采样值向量关系的半波励磁涌流判断方法 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8130 | Withdrawal |