DE19835376A1 - Verfahren zum Betrieb mehrerer Geräte an einem CSMA-Netzwerk - Google Patents
Verfahren zum Betrieb mehrerer Geräte an einem CSMA-NetzwerkInfo
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Abstract
Ein CSMA-Netzwerk, welches eine Verbindungseinheit (1) und mehrere, an dieser angeschlossene Geräte (2a-2z) aufweist, wird so betrieben, dass die Verbindungseinheit an alle bis auf jeweils eines der Geräte ein Belegtsignal sendet. Dadurch wird jeweils ein Gerät zur Übermittlung von Meldungen freigeschaltet, während die übrigen Geräte nur Meldungen empfangen können. Die Freischaltung einzelner Geräte erfolgt zyklisch. Auf diese Weise ist im Gegensatz zu konventionellen CSMA-Netzwerken gewährleistet, dass jedes Gerät innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne die Gelegenheit erhält, eine Meldung auszusenden. Das Verfahren erlaubt einen deterministischen Betrieb des Netzwerkes, so dass dieses auch zur Übertragung zeitkritischer Daten eingesetzt werden kann, während jedoch gleichzeitig konventionelle CSMA-Bauteile eingesetzt werden können.
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf
ein Verfahren zum Betrieb mehrerer Geräte an einem CSMA-
Netzwerk.
Der Ausdruck "CSMA" (Carrier Sense Multiple
Access) bezeichnet Netzwerke, bei denen sich mehrere
Teilnehmer ein Übertragungsmedium teilen, wobei jeder
Teilnehmer nur dann Daten sendet, wenn er sieht, dass
das Medium frei ist. In sogenannten CSMA/CD-Netzwerken
(Carrier Sense Multiple Access with Collision Detection)
ist ausserdem im Falle einer Kollision von Meldungen eine
Prozedur für deren Wiederholung vorgesehen, wonach der
gestörte Teilnehmer die Meldung nach einer Zufallszeit
wiederholt. Ein derartiges Verfahren ist in der ISO-Norm
8802.3 definiert.
Die Zeit, die ein Signal zur Übertragung über
ein solches Netzwerk benötigt, lässt sich nicht voraus
sagen. Sie hängt davon ab, wann das Netz für den senden
den Teilnehmer frei wird und ob es zu einer Meldungskol
lision kommt. Somit eignen sich Netze dieser Art, z. B.
Ethernet, aufgrund ihrer nicht-deterministischen Eigen
schaften nicht zur Übermittlung zeitkritischer Daten.
Es stellt sich deshalb die Aufgabe, ein Netz
dieser Art so zu betreiben, dass es auch zur Übermittlung
zeitkritischer Daten geeignet ist.
Diese Aufgabe wird vom Verfahren gemäss
Anspruch 1 gelöst.
Erfindungsgemäss sendet also eine Verbin
dungseinheit, bzw. ein Hub, jedem Gerät mit Ausnahme von
einem ein Belegtsignal. Somit wird dem Netzwerk ein de
finierter Zustand aufgezwungen, in welchem das frei
geschaltete Gerät jederzeit senden kann, die übrigen
Geräte aber nicht. Im Gegensatz zu konventionell be
triebenen Netzwerken wird es somit möglich sicherzu
stellen, dass Meldungen dieses Geräts innerhalb einer
vorbestimmten Zeit übermittelt werden können.
Vorzugsweise schaltet die Verbindungseinheit
ein Gerät nach dem anderen frei, so dass z. B. die Sende
berechtigung zyklisch von einem Teilnehmer zum nächsten
weitergegeben wird.
Wenn das jeweils freigeschaltete Gerät eine
Meldung aussendet, kann diese anstelle des normalen Be
legtsignals an die übrigen Geräte gesendet werden. Ins
besondere wenn als Belegtsignal die Präambel eines Über
mittlungsblocks verwendet wird, ist auf diese Weise eine
praktisch instantane Weiterleitung des Signals möglich.
Dank der deterministischen Busvergabe wird es
auch möglich, Synchronisationssignale über das Netz aus
zutauschen, z. B. um die Uhren der angeschlossenen Geräte
zu synchronisieren.
Vorzugsweise werden zwei Synchronisations
signale ausgesendet. Das erste markiert einen Zeitpunkt,
zu welchem die Synchronisation stattfinden soll. Das
sendende Gerät misst den Zeitpunkt, zu welchem das erste
Synchronisationssignal abgesendet wird, und sendet diese
Information in einem zweiten Synchronisationssignal nach.
Um die Synchronisation zu korrigieren und die
Laufzeiten der Signale auf dem Netzwerk zu berücksichti
gen, misst die Verbindungseinheit vorzugsweise die Zeit,
bis ein Gerät nach Wegfall des Belegtsignals eine Antwort
schickt. Aus dieser Zeit kann die Signallaufzeit zwischen
der Verbindungseinheit und dem jeweiligen Gerät ermittelt
werden.
Weitere bevorzugte Ausführungsbeispiele und
Vorteile ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen sowie
aus der nun folgenden Beschreibung anhand der Figuren.
Dabei zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Ausführung
eines Netzwerks, welches in erfindungsgemässer Weise
betrieben werden kann, und
Fig. 2 eine Illustration zur Berechnung der
Übertragungszeit.
Fig. 1 zeigt ein Netzwerk mit einer Verbin
dungseinheit (Hub) 1 und mehreren, sternförmig mit der
Verbindungseinheit 1 verbundenen Geräten 2a-2z. Aufgabe
des Netzes ist es, die Übertragung von Meldungen zwischen
den Geräten 2a-2z zu ermöglichen. Dabei soll aber
sichergestellt sein, dass Meldungen aufgrund einer Netz
überlastung oder wegen Kollisionen nicht übermässig ver
zögert werden können. Derartige Anforderungen werden z. B.
an Netzwerke gestellt, die Messstationen oder Leitsysteme
miteinander verbinden.
Um dieses Ziel zu erreichen, sendet die Ver
bindungseinheit 1 an alle Geräte 2a-2z ausser einem ein
Belegtsignal. Dieses Belegtsignal, welches weiter unten
genauer beschrieben wird, verhindert, dass die entsprech
enden Geräte eine Meldung aussenden. Nur eines der Geräte
2a-2z erhält kein Belegtsignal, d. h. es ist "freige
schaltet" und kann Meldungen aussenden.
Im Betrieb kann die Verbindungseinheit 1 nun
zyklisch und periodisch jedes der angeschlossenen Geräte
frei schalten, so dass innerhalb eines Zyklus jedes Gerät
mindestens einmal die Gelegenheit erhält, eine Meldung
auszusenden. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass
Meldungen während höchstens einer Zykluszeit auf ihre
Aussendung warten müssen.
Wenn das jeweils freigeschaltete Gerät nicht
innerhalb einer vorgegebenen Zeit nach Wegfall des Be
legtsignals mit der Übermittlung einer Meldung beginnt,
so beschickt die Verbindungseinheit 1 das vorher freige
schaltete Gerät wieder mit dem Belegtsignal und schaltet
das jeweils nächste Gerät frei. Ansonsten wartet die Ver
bindungseinheit 1 ab, bis das freigeschaltete Gerät ein
Datenpaket übertragen hat.
Wenn das freigeschaltete Gerät eine Meldung
aussendet, so wird diese unverzüglich an die übrigen
Geräte weitergeleitet, indem ihnen anstelle des Belegt
signals die Meldung zugeschickt wird. In einem CSMA Netz
werk wirkt eine solche Meldung ebenfalls wie ein Belegt
signal, d. h. sie verhindert, dass die empfangenden Geräte
eigene Meldungen aussenden. Sobald die Meldung beendet
ist, wird wieder das Belegtsignal ausgesendet.
In einer bevorzugten Ausführung schaltet die
Verbindungseinheit alle Geräte 2a-2z gleich oft frei.
Es ist jedoch auch denkbar, einzelne Geräte häufiger zu
berücksichtigen als andere.
Beim Belegtsignal kann es sich z. B. um eine
Nachrichtenpräambel handeln. Diese kann z. B. aus der
Bitfolge "101010..." beliebiger Länge bestehen, da diese
Bitfolge gemäss dem IEEE-Standard 802.3u einer Präambel
entspricht. Detektiert ein Gerät diese Bitfolge auf dem
Netz, so nimmt es an, dass ein anderes Gerät mit der
Übertragung einer Meldung beginnen will und leitet des
halb keine eigene Meldungsübertragung ein. Ein Verfahren
dieser Art wird z. B. in DE 196 29 266 A1 beschrieben, wo
das Belegtsignal jedoch zur Verhinderung einer Netzüber
lastung, nicht aber zum deterministischen Betrieb des
Netzes eingesetzt wird.
Das Belegtsignal kann jedoch z. B. auch aus
"Fast Link Pulses" bestehen, wie sie in der Norm IEEE
802.3u definiert sind.
Die deterministische Busvergabe erlaubt es
auch, die Geräte mittels Synchronisationssignalen genau
zu synchronisieren. Eine derartige Synchronisation wird
u. a. benötigt, um Prozessdaten auf wenige Mikrosekunden
genau abzutasten, was z. B. die Überwachung elektrischer
Unterstationen ermöglicht. Überdies kann auch eine ab
solute Zeit an die einzelnen Geräte übermittelt werden.
Hierzu kann in einer ersten Ausführung die
Verbindungseinheit 1 in Broad- oder Multicast ein Syn
chronisationssignal an alle Geräte 2a-2z senden. Da
dank dem deterministischen Betrieb des Netzes der Hub
ohne Warteschlangen (oder mit leeren Warteschlangen)
arbeitet, lässt sich beim Senden ein Verzugsunterschied
von nur wenigen Mikrosekunden erreichen, wenn die Ver
zögerung in den Leitungen vernachlässigt wird.
Beim Empfang eines Signals wird im empfangen
den Gerät ein Signal ausgelöst, welches es erlaubt, den
genauen Zeitpunkt des Empfangs festzustellen. Wenn dazu
das Interruptsignal verwendet wird, kann dies ohne zu
sätzliche Hardware im Buscontroller geschehen. Das Signal
kann z. B. auf einen Zähler geführt werden, welcher die
Zeit zwischen dem Empfang des Signals und dem Ablesen des
Zählers festhält. Dadurch kann der genaue Zeitpunkt des
Empfangs festgestellt und z. B. zur Synchronisation einer
lokalen Uhr verwendet werden.
Die Verbindungseinheit kann überdies die Ver
zögerung in den Leitungen feststellen, indem sie die Zeit
misst, die im Normalbetrieb oder in einer Testphase zwi
schen dem Ausbleiben des Belegtsignals und der Präambel
einer Meldung der freigeschalteten Station verstreicht.
Fig. 2 zeigt illustriert dies im Detail an
hand der Hub-seitigen Signalsituation. Nachdem das Be
legtsignal von der Verbindungseinheit 1 abgeschaltet
wird, verstreicht die Zeit tpd, bis das Signalende das
freigeschaltete Gerät erreicht. Sodann benötigt das frei
geschaltete Gerät eine Reaktionszeit tg, bis es sein
eigenes Signal erzeugt, welches wiederum die Zeit tpd
benötigt, um bei der Verbindungseinheit 1 anzukommen.
Somit kann die Verzögerungszeit tpd von der Verbindungs
einheit 1 ermittelt werden.
Die Reaktionszeit tg ist der Verbindungsein
heit 1 bekannt. In vielen Fällen kann ihr Einfluss jedoch
auch vernachlässigt werden.
Sollen die Geräte nicht nur untereinander
sondern auch bezüglich einer "absoluten" Zeit synchroni
siert werden, die die Verbindungseinheit 1 z. B. über
Radio empfängt, so muss der Zeitpunkt der Aussendung des
oben erwähnten Broad- oder Multicastsignals genau bekannt
sein. Theoretisch könnte dies unter Umständen dadurch
geschehen, dass die Steuerungssoftware die Zeit genau
kennt, die zwischen der Aufgabe des Signals und dessen
Aussendung an das Netz verstreicht. In der Praxis ist es
jedoch einfacher, zuerst ein erstes Synchronisationssig
nal auszusenden, dass z. B. eine absolute Zeitangabe tabs
enthält, die dem Zeitpunkt der Aussendung dieses Signals
ungefähr entspricht. Sodann misst die Verbindungseinheit
1 den Zeitpunkt tsend, an welchem das erste Synchronisa
tionssignal tatsächlich auf das Netz gegeben wird. Die
Differenz zwischen tabs und tsend wird sodann in einem
zweiten Synchronisationssignal an die einzelnen Geräte
gesendet, so dass diese eine entsprechende Korrektur
vornehmen können.
Das hier beschriebene Synchronisationsverfah
ren hat den Vorteil, dass die Geräte mit handelsüblichen
Buscontrollern bestückt sein können und dass nur die üb
liche Interruptlogik und gegebenenfalls ein lokaler Zeit
zähler (welcher oft bereits vorhanden ist) zur Synchroni
sation benötigt werden. Ein Eingriff in die Logik des
Buscontrollers oder eine spezielle Dekodierung der Mel
dungen entfällt. Einzig die Verbindungseinheit muss
speziell ausgeführt sein.
In dem soweit beschriebenen Synchronisations
verfahren übernahm die Verbindungseinheit 1 alle Aufgaben
der Synchronisation. Es ist jedoch auch denkbar, dass
diese Aufgaben zumindest teilweise von einem als Zeit
geberstation ausgestalteten Gerät übernommen werden,
welches wie die übrigen Geräte 2a-2z am Netzwerk an
geschlossen ist.
Durch die vorliegende Erfindung wird nicht
nur ein deterministischer Betrieb eines CSMA-Netzwerks
möglich. Sie erlaubt es auch, z. B. in Leitsystemen
handelsübliche Komponenten zu verwenden, obwohl diese an
sich nicht für einen zeitkritischen Betrieb vorgesehen
wären. Neben dem Echtzeitverkehr kann auf dem Netz auch
ein nicht-zeitkritischer Datenverkehr stattfinden, z. B.
nach dem TCP/IP-Protokoll.
1
Verbindungseinheit (Hub)
2
a-
2
zGeräte
tpd
tpd
Verzögerungszeit
tg
tg
Reaktionszeit
Claims (9)
1. Verfahren zum Betrieb mehrerer Geräte
(2a-2z) an einem CSMA-Netzwerk, wobei die Geräte über
eine Verbindungseinheit (1) verbunden sind, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Verbindungseinheit an alle bis auf
jeweils eines der Geräte ein Belegtsignal sendet, so dass
nur das jeweils eine Gerät freigeschaltet ist und Meldun
gen senden kann.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Verbindungseinheit (1) ein Gerät nach
dem anderen freischaltet.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Verbindungseinheit (1) die Geräte zyk
lisch freischaltet.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenn das frei
geschaltete Gerät eine Meldung aussendet, diese Meldung
anstelle des Belegtsignals an mindestens einen Teil der
übrigen Geräte gesendet wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Belegtsignal
die Form einer Nachrichtenpräambel oder die Form von Fast
Link Pulses gemäss IEEE 802.3u aufweist.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Zeitsynchroni
sation der Geräte die Verbindungseinheit (1) ein Synchro
nisationssignal aussendet oder dass ein als Zeitgeber
station ausgestaltetes Gerät ein Synchronisationssignal
an die übrigen Geräte aussendet.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, dass zuerst ein erstes Synchronisationssignal
und zu einem späteren Zeitpunkt ein zweites Synchronisa
tionssignal ausgesendet wird, wobei das zweite Synchroni
sationssignal angibt, wann genau das erste Synchronisa
tionssignal ausgesendet wurde.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder
7, dadurch gekennzeichnet, dass zur Korrektur der Syn
chronisation die Verbindungseinheit (1) misst, wie lange
nach einem Wegfall des Belegtsignals ein Signal von einem
jeweiligen Gerät (2a-2z) bei der Verbindungseinheit an
kommt, und daraus die Signallaufzeit (tpd) zwischen der
Verbindungseinheit und dem jeweiligen Gerät ermittelt.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Frei
schalten eines ersten Geräts ein nächstes Gerät frei
geschaltet und das erste Gerät mit dem Belegtsignal
beschickt wird, falls das erste Gerät nicht innerhalb
einer vorgegebenen Zeit nach dem Freischalten eine
Meldung zu übertragen beginnt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998135376 DE19835376A1 (de) | 1998-08-05 | 1998-08-05 | Verfahren zum Betrieb mehrerer Geräte an einem CSMA-Netzwerk |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE1998135376 DE19835376A1 (de) | 1998-08-05 | 1998-08-05 | Verfahren zum Betrieb mehrerer Geräte an einem CSMA-Netzwerk |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19835376A1 true DE19835376A1 (de) | 2000-02-10 |
Family
ID=7876553
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998135376 Withdrawn DE19835376A1 (de) | 1998-08-05 | 1998-08-05 | Verfahren zum Betrieb mehrerer Geräte an einem CSMA-Netzwerk |
Country Status (1)
Country | Link |
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