DE19834739C1 - Verfahren zur Herstellung einer lösbaren Verbindung zwischen zwei Bauteilen und Bauteilesystem zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer lösbaren Verbindung zwischen zwei Bauteilen und Bauteilesystem zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer lösbaren Verbindung zwischen zwei Bauteilen, bei dem eines der Bauteile (2) durch radiale Druckkräfte derart elastisch verformt wird, daß eine wirksame Umfangskontur der entsprechenden wirksamen Umfangskontur des anderen Bauteils mit vorgegebenem Spiel entspricht, so daß die beiden Bauteile ineinandersteckbar sind, und bei dem nach dem Zusammenstecken der beiden Bauteile (2) eine Druckverbindung hergestellt wird, indem das verformte Bauteil (2) durch Verringerung bzw. Aufhebung der radialen Druckkräfte elastisch rückverformt wird, wobei die wirksame Umfangskontur des verformbaren Bauteils (2) im unverformten Zustand innerhalb und außerhalb der wirksamen Umfangskontur des anderen Bauteils liegende Umfangsabschnitte (3a, 3b) aufweist. Es ist dadurch gekennzeichnet, daß als elastisch verformbares Bauteil ein Hohlkörper (2) verwendet wird, der in seiner Wandung mehrere Hohlräume (4) aufweist, und daß die radialen Druckkräfte auf die der wirksamen Umfangskontur gegenüberliegende Innen- bzw. Außenkontur des Hohlkörpers (2) so ausgeübt werden, daß ihre Wirkungslinien in Umfangsrichtung etwa mittig durch die Hohlräume (4) verlaufen. DOLLAR A Die Erfindung betrifft ferner ein Bauteilesystem zur Durchführung dieses Verfahrens.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Her
stellung einer lösbaren Verbindung zwischen zwei Bautei
len, bei dem eines der Bauteile durch radiale Druckkräfte
derart elastisch verformt wird, daß eine wirksame Um
fangskontur der entsprechenden wirksamen Umfangskontur
des anderen Bauteils mit vorgegebenem Spiel entspricht,
so daß die beiden Bauteile ineinandersteckbar sind, und
bei dem nach dem Zusammenstecken der beiden Bauteile eine
Druckverbindung hergestellt wird, indem das verformte
Bauteil durch Verringerung bzw. Aufhebung der radialen
Druckkräfte elastisch rückverformt wird, wobei die wirk
same Umfangskontur des verformten Bauteils im unverform
ten Zustand innerhalb und außerhalb der wirksamen Um
fangskontur des anderen Bauteils liegende Umfangsab
schnitte aufweist. Des weiteren betrifft die Erfindung
ein Bauteilesystem zur Durchführung des Verfahrens.
Verfahren zur Herstellung einer reibschlüssigen Verbin
dung zwischen zwei Bauteilen dieser Art sind aus der
DE 195 21 755 C1 sowie der DE 196 24 048 A1 bekannt. Bei
diesen Verfahren wird in übereinstimmender Weise ein po
lygones oder ovales Bauteil durch Aufbringung von radia
len Druckkräften elastisch in eine runde Form gebracht,
so daß ein runder Schaft unter Beibehaltung der radialen
Druckkräfte montiert werden kann. Wenn dann die Radial
kräfte verringert oder aufgehoben werden, federt das ver
formte Bauteil in seine ovale oder polygone Ausgangsform
zurück, so daß der Schaft darin über einen Preßsitz fi
xiert wird. Diese Art der Verbindung zweier Bauteile hat
sich in der Praxis durchaus bewährt. Es wird allerdings
häufig als nachteilig angesehen, daß extrem hohe Druck
kräfte erforderlich sind, wenn das zu verformende Bauteil
große Wandstärken besitzt, und dann auch die auftretenden
Verformungen sich nicht exakt beherrschen lassen, d. h.
zum Teil undefiniert sind.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren sowie
ein Bauteilesystem der eingangs genannten Art anzugeben,
mit denen diese Nachteile überwunden werden können, d. h.
die eine problemlose Verwendung von zu verformenden Bau
teilen mit großer Wandstärke ermöglichen.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als
elastisch verformbares Bauteil ein Hohlkörper verwendet
wird, der in seiner Wandung mehrere Hohlräume aufweist,
und daß die radialen Druckkräfte auf die der wirksamen
Umfangskontur gegenüberliegende Innen- bzw. Außenkontur
des Hohlkörpers so ausgeübt werden, daß ihre Wirkungsli
nien in Umfangsrichtung etwa mittig durch die Hohlräume
verlaufen. Es hat sich gezeigt, daß die Hohlkörper das
Verformungsverhalten von dünnwandigen Bauteilen aufweisen
und mit vergleichbarem Kraftaufwand verformt werden kön
nen, wenn ihr Querschnitt in erfindungsgemäßer Weise
durch Hohlräume geschwächt wird und die radialen Verfor
mungskräfte im Bereich der Hohlräume angreifen.
Wenn beispielsweise ein Schaft von außen gespannt werden
soll, wird ein Hohlkörper beispielsweise in der Form ei
nes Ringelements verwendet, dessen Hohlräume im Bereich
derjenigen Umfangsabschnitte vorgesehen sind, die im un
gespannten Zustand außerhalb der Umfangskontur des zu
spannenden Schafts liegen, und werden die radialen Druck
kräfte von außen auf den Hohlkörper ausgeübt. Dies hat
zur Folge, daß die zwischen den Kraftangriffspunkten lie
genden Bereiche des Hohlkörpers, d. h. diejenigen Umfangs
abschnitte, die im ungespannten Zustand innerhalb der Um
fangskontur des Schafts liegen, nach außen gedrückt wer
den, so daß der Schaft in den Hohlkörper eingeschoben
werden kann.
Wenn mit dem Hohlkörper eine Hohlwelle außenseitig ge
spannt werden soll, wird ein Hohlkörper verwendet, dessen
Hohlräume im Bereich derjenigen Umfangsabschnitte vorge
sehen sind, die im ungespannten Zustand innerhalb der Um
fangskontur des anderen Bauteils liegen, und werden die
radialen Druckkräfte von der Innenseite her auf den Hohl
körper aufgebracht. Dies hat zur Folge, daß die zwischen
den Kraftangriffspunkten gelegenen Umfangsabschnitte,
die, so daß der Hohlkörper in die Hohlwelle eingeschoben
werden kann.
Die Aussparungen sollten sich über einen wesentlichen Um
fangsbereich des Hohlkörpers erstrecken. Als zweckmäßig
hat es sich erwiesen, wenn sie sich insgesamt über wenig
sten 200°, insbesondere über etwa 280° bis 300° erstrec
ken, so daß sie voneinander nur durch schmale Stegberei
che getrennt sind. Gemäß einer bevorzugten Ausführungs
form sind in dem Hohlkörper insgesamt drei Aussparungen
vorgesehen, die sich jeweils über einen Umfangsbereich
von 80 bis 100° erstrecken, wobei sie in bevorzugter Wei
se gleichmäßig verteilt über den Umfang angeordnet sind.
Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der
Erfindung wird auf die Unteransprüche sowie die nachfol
gende Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Be
zugnahme auf die beiliegende Zeichnung verwiesen. In der
Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform eines erfindungs
gemäßen Bauteilesystems zum Spannen eines
Schaftes im Spannzustand und
Fig. 2 das Bauteilesystem aus Fig. 1 im Füge-
und/oder Lösezustand.
In den Fig. 1 und 2 ist eine Ausführungsform eines er
findungsgemäß ausgebildeten Bauteilesystems 1 darge
stellt. Zu diesem Bauteilesystem 1 gehören ein nicht dar
gestellter runder Schaft und ein auf dem Schaft zu befe
stigender Hohlkörper in der Form eines Ringelements 2.
Das Ringelement 2 hat eine polygonförmige Innenkontur und
eine etwa kreisförmige Außenkontur, wobei die Innenkontur
einerseits Umfangsabschnitte 3a aufweist, die innerhalb
des Außenumfangs des Schaftes liegen, und andererseits
Umfangsabschnitte 3b besitzt, die außerhalb des Außenum
fangs des Schafts liegen. Die Polygonform ist für eine
Dreipunktspannung vorgesehen, für eine Zweipunktspannung
kann die Innenkontur aus oval ausgebildet sein. Das Rin
gelement 2 weist drei etwa nierenförmige Hohlräume 4 auf,
die sich jeweils über einen Umfangsbereich von etwa 100°
erstrecken und in den Hohlkörper 2 beispielsweise durch
einen Erodier- oder Fräsvorgang eingebracht sind.
Zum Herstellen einer Verbindung zwischen dem Schaft und
dem Ringelement 2 werden von außen auf das Ringelement 2
radiale Druckkräfte F ausgeübt, wobei die Kraftangriffs
punkte so gewählt sind, daß die Wirkungslinien der Kräfte
F etwa mittig durch die Hohlräume 4 verlaufen. Durch die
Druckkräfte F wird das Ringelement 2 im Bereich der
Kraftangriffspunkte radial nach innen gedrückt, und
gleichzeitig werden die mittig zwischen den Kraftan
griffspunkten gelegenen Bereiche, d. h. diejenigen Um
fangsabschnitte 3a, die im ungespannten Zustand innerhalb
der Außenkontur des Schafts liegen und damit ein Ein
schieben des Schafts in das Ringelement 2 verhindern, ra
dial nach außen elastisch verformt, so daß die Innenkon
tur eine runde Form annimmt, wie dies in Fig. 2 darge
stellt ist. Durch die radiale Bewegung der Umfangsab
schnitte 3a wird der Platz geschaffen, der notwendig ist,
damit der Schaft in das Ringelement 2 eingeschoben oder
wieder aus dem Hohlkörper 2 herausgezogen werden kann.
Wenn jetzt die radialen Druckkräfte verringert oder auf
gehoben werden, erfolgt eine elastische Rückverformung
des Ringelements 2 mit der Folge, daß sich die Umfangsab
schnitte 3a wieder nach innen bewegen und mit der elasti
schen Rückstellkraft gegen die Innenwandung des Schafts
drücken, wodurch ein Preßsitz gebildet wird.
Zum außenseitigen Spannen beispielsweise einer Hohlwelle
wird ein Ringelement mit einer polygonförmigen Außenkon
tur verwendet, die sowohl innerhalb als auch außerhalb
der Innenfläche der Hohlwelle gelegene Umfangsabschnitte
aufweist. Die Hohlräume liegen in diesem Fall im Bereich
der inneren Umfangsabschnitte. Zum Spannen der Hohlwelle
werden radiale Druckkräfte von innen auf das Ringelement
ausgeübt, die so angreifen, daß ihre Wirkungslinien etwa
mittig durch die Hohlräume verlaufen. Durch die radialen
Druckkräfte wird das Ringelement in den zwischen den
Kraftangriffspunkten gelegenen Bereich, d. h. im Bereich
derjenigen Umfangsabschnitte, die im unverformten Zustand
außerhalb der Innenkontur der Hohlwelle liegen und damit
ein Einschieben des Ringelements in die Hohlwelle verhin
dern, nach innen verformt, so daß das Ringelement in die
Hohlwelle eingeschoben werden kann.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung einer lösbaren Verbindung
zwischen zwei Bauteilen, bei dem eines der Bauteile
(2) durch radiale Druckkräfte derart elastisch ver
formt wird, daß eine wirksame Umfangskontur der ent
sprechenden wirksamen Umfangskontur des anderen Bau
teils mit vorgegebenem Spiel entspricht, so daß die
beiden Bauteile ineinandersteckbar sind, und bei dem
nach dem Zusammenstecken der beiden Bauteile (2) eine
Druckverbindung hergestellt wird, indem das verformte
Bauteil (2) durch Verringerung bzw. Aufhebung der ra
dialen Druckkräfte elastisch rückverformt wird, wobei
die wirksame Umfangskontur des verformbaren Bauteils
(2) im unverformten Zustand innerhalb und außerhalb
der wirksamen Umfangskontur des anderen Bauteils lie
gende Umfangsabschnitte (3a, 3b) aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß als elastisch verformbares Bau
teil ein Hohlkörper (2) verwendet wird, der in seiner
Wandung mehrere Hohlräume (4) aufweist, und daß die
radialen Druckkräfte auf die der wirksamen Umfangs
kontur gegenüberliegende Innen- bzw. Außenkontur des
Hohlkörpers (2) so ausgeübt werden, daß ihre Wir
kungslinien in Umfangsrichtung etwa mittig durch die
Hohlräume (4) verlaufen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die wirksame Umfangskontur eine polygone oder
ovale Grundform hat.
3. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche zum
wiederholbaren Befestigen eines verformbaren Hohlkör
pers (2) auf einem Schaft, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Hohlkörper (2) verwendet wird, dessen Hohl
räume (4) im Bereich derjenigen Umfangsabschnitte
(3b) vorgesehen sind, die im ungespannten Zustand au
ßerhalb der Umfangskontur des zu spannenden Schafts
liegen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2 zum wie
derholbaren Befestigen eines elastisch verformbaren
Hohlkörpers (2) in einer Ausnehmung eines Bauteils,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Hohlkörper (2) ver
wendet wird, dessen Hohlräume (4) im Bereich derjeni
gen Umfangsabschnitte vorgesehen sind, die im unge
spannten Zustand innerhalb der Umfangskontur des an
deren Bauteils (1) liegen.
5. Bauteilesystem mit zwei zu verbindenden Bauteilen
(2), bei dem eines der Bauteile (2) durch radiale
Druckkräfte derart elastisch verformbar ist, daß eine
wirksame Umfangskontur der entsprechenden wirksamen
Umfangskontur des anderen Bauteils mit vorgegebenem
Spiel entspricht, so daß die beiden Bauteile (2) in
einandersteckbar sind, und bei dem nach dem Zusammen
stecken der beiden Bauteile (2) eine Druckverbindung
herstellbar ist, indem das verformbare Bauteil (2)
durch Verringerung bzw. Aufhebung der radialen Druck
kräfte elastisch rückverformbar ist, wobei die wirk
same Umfangskontur des verformbaren Bauteils (2) im
unverformten Zustand innerhalb und außerhalb der
wirksamen Umfangskontur des anderen Bauteils liegende
Umfangsabschnitte (3a, 3b) aufweist, dadurch gekenn
zeichnet, daß das elastisch verformbare Bauteil ein
Hohlkörper (2) ist, der in seiner Wandung mehrere
Hohlräume (4) aufweist.
6. Bauteilesystem nach Anspruch 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Hohlräume (4) nieren
förmig ausgebildet sind.
7. Bauteilesystem nach einem der Ansprüche 5 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die wirksame Umfangskontur
des Hohlkörpers (2) im ungespannten Zustand eine po
lygone oder ovale Grundform besitzt.
8. Bauteilesystem nach einem der Ansprüche 5 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß die Aussparungen (4) sich
insgesamt über wenigstens 200°, vorzugsweise über 200
bis 300°, in Umfangsrichtung erstrecken und voneinan
der nur durch schmale Stegbereiche getrennt sind.
9. Bauteilesystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß der Hohlkörper (2) drei Hohlräume (4) auf
weist, die sich jeweils über einen Umfangsbereich von
80° bis 100° erstrecken und insbesondere gleichmäßig
verteilt über den Umfang des Hohlkörpers (2) angeord
net sind.
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