DE19833791A1 - Gelenkprothesen-System - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Gelenkprothesen-System (50) mit einem Prothesenschaft (40), mit einer Gelenkkugel (30), mit einem napfartigen, zwischen Prothesenschaft und Gelenkkugel einsetzbaren, in seinem Boden (22) eine Öffnung (21) aufweisenden Adapter (20) sowie mit einem schaftförmigen Werkzeug (1) zum Lösen des Adapters vom Hals des Prothesenschaftes oder von der Gelenkkugelaufnahme. Das Werkzeug (1) weist einen zweiteiligen Schaft (3, 5) auf, an dessen Spitze ein erstes und ein zweites Mittel (9, 12) derart vorgesehen sind, daß bei Relativbewegung der Schaftteile eine axiale, an der Innen- bzw. Außenseite (22.1, 22.2) des Adapterbodens angreifende, den Adapter (20) lösende Zug- bzw. Druckkraftkomponente erzeugbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Gelenkprothesen-System gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Aus der europäischen Patentanmeldung EP-0 498 518-1 ist ein Gelenkprothesen-System bekannt, welches einen Prothesen­ schaft mit einem konusförmigen Hals, eine Gelenkkugel, mit einer kegelförmig ausgebildeten Aufnahme, ein napfartiges, zwischen Prothesenschaft und Gelenkkugel einsetzbares Zwi­ schenstück und ein Werkzeug zum Lösen des Zwischenstücks von dem Hals des Prothesenschaftes bzw. von der Gelenkkugel aufweist. Das Zwischenstück ist im wesentlichen napfförmig ausgebildet, wobei seine Außenkontur der Innenkontur der Gelenkkugelaufnahme und seine Innenkontur der Außenkontur des konusförmigen Halses entspricht.

Im Bereich der Stirnfläche des einen Adapter bildenden Zwi­ schenstücks ist eine durchgehende Gewindebohrung vorgese­ hen, in welche der Schaft des Werkzeugs, welcher an minde­ stens einem Ende mit einem Außengewinde versehen ist, ein­ geschraubt werden kann. Zur Einleitung des entsprechenden Drehmoments ist an dem anderen Ende des Werkzeugschafts ein Handgriff vorgesehen. Die Länge des Außengewindes des Werk­ zeugschaftes ist größer als die Länge der Gewindebohrung zuzüglich des Abstands der Stirnfläche des Zwischenelements von der dieser gegenüberliegenden Stirnfläche des Prothe­ senhalses bzw. der Innenfläche der Gelenkkugel, so daß der Schaft durch Einschrauben in die Stirnfläche des Zwischen­ stücks eine Kraftwirkung zum Lösen des Zwischenstücks aus­ löst.

Die bekannte Lösung weist den Nachteil auf, daß der zur Er­ zeugung der das adapterförmige Zwischenstück lösenden Kraft vorgesehene Gewindeschaft unter Operationsbedingungen nur unter Schwierigkeiten mit dem zu lösenden Adapter verbind­ bar ist. Darüberhinaus ist die Handhabung des Werkzeugs sehr unbequem, da insbesondere keinerlei Elemente vorgese­ hen sind, mit welchen das Werkzeug in einer optimalen Posi­ tion bezüglich der Krafteinleitung in das jeweilige Prothe­ senteil gehalten werden kann.

Derartige Eigenschaften behindern und erschweren einen ope­ rativen Eingriff erheblich, was zu einer den Pa­ tienten belastenden Verlängerung der Operation führt und gegebenenfalls auch zu Komplikationen bei der Durchführung der Operation selbst führen kann.

Ausgehend von den Mängeln des Standes der Technik liegt der Erfindung deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Gelenkprothe­ sen-System der eingangs genannten Gattung anzugeben, dessen Werkzeug konstruktiv derart ausgebildet ist, daß es unter Operationsbedingungen zum Einleiten einer für das Lösen der Prothesenteile erforderlichen Reaktionskraft besonders be­ quem zu handhaben ist.

Die Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des An­ spruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.

Die Erfindung schließt die Erkenntnis ein, daß die Handhab­ barkeit eines chirurgischen Werkzeugs zum Lösen eines Adap­ tern von Teilen einer Hüft- oder Schultergelenkprothese un­ ter Operationsbedingungen erheblich verbessert werden kann, wenn die dazu erforderliche kraft- und formschlüssige Ver­ bindung zwischen dem Werkzeug und dem Adapter schnell und im wesentlichen durch einen Handgriff herstellbar ist.

Besonders vorteilhaft bei der Erfindung ist die Tatsache, daß bei dieser sehr einfach herstellbaren Verbindung zwi­ schen Werkzeug und Adapter die Reaktionskräfte im wesentli­ chen innerhalb der aus dem konusförmigen Prothesenhals bzw. der Gelenkkugel, dem Adapter und dem Werkzeug gebildeten Anordnung verbleiben und nicht beim Lösen der Verbindung zwischen Adapter und dem jeweiligen Prothesenteil manuell durch die das Werkzeug bedienenden Person übernommen werden müssen.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist für das Prothesensystem ein Werkzeug mit einem zweiteilig aus­ gebildeten Schaft vorgesehen. Der Werkzeugschaft weist als erstes Schaftteil eine hohlzylindrische Führungshülse und als zweites Schaftteil einen zylindrisch ausgebildeten Dorn auf, welcher die Führungshülse vollständig durchdringt und in axialer Richtung relativ zu der Führungshülse bewegbar angeordnet ist. Wird die Schaftspitze mit miteinander ver­ bundenen Prothesenteilen des Gelenkprothesen-System in Wirkkontakt gebracht, so sind durch diese Relativbewegung auf einfache und zugleich vorteilhafte Weise an der Schaft­ spitze Kraftwirkungen erzeugbar, welche zum Lösen der mit­ einander verbunden Prothesenteilen nutzbar sind.

Das einen zweiteiligen Schaft aufweisende Werkzeug wird da­ zu mit der Schaftspitze durch eine Öffnung am Boden des Ad­ apters in einen Freiraum zwischen Adapterboden und Hals des Prothesenschaftes bzw. Adapterboden und Gelenkkugelaufnahme eingebracht, so daß bei Relativbewegung zwischen den Schaftteilen sich ein erstes, an den einen Schafteil des Werkzeugs vorgesehenes Mittel auf dem Prothesenschaft bzw. in der Gelenkkugelaufnahme abstützt und durch ein zweites, an dem anderen Schaftteil des Werkzeugs vorgesehenes Mittel eine axiale, an der Innen- bzw. Außenseite des Adapterbo­ dens angreifende, den Adapter von dem Prothesenschaft bzw. der Gelenkkugel lösende Zug- bzw. Druckkraftkomponente wirksam ist.

Entsprechend einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfin­ dung weist das Werkzeug ein Griffstück auf, an welchem die Führungshülse verdrehsicher und gegen eine axiale Ver­ schieblichkeit gesichert befestigt ist. Der Dorn, welcher sowohl die Führungshülse als auch das Griffstück axial durchdringt, weist an seinem der Schaftspitze abgewandten Ende einen, bevorzugt als Knebel ausgebildeten, Handgriff auf, um den Dorn mit relativ geringem Kraftaufwand verdre­ hen und gleichzeitig das Drehmoment in die entsprechende Anordnung einleiten zu können, welches die zum Lösen der Prothesenteile erforderliche Kraftwirkung erzeugt.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist als erstes Mittel die Spitze des Dorns vorgesehen, welche sich auf dem Hals des Prothesenschaftes oder in der Gelenk­ kugelaufnahme abstützt. Die Führungshülse weist an ihrem freien, aus dem Griffstück des Werkzeugs herausgeführten Ende bevorzugt zwei zapfenförmige Auskragungen auf, wel­ che sich in radialer Richtung nach außen erstrecken und das zweite Mittel bilden. Die Auskragungen sichern im Zusammen­ wirken mit der Dornspitze ein kraft- und formschlüssige Verbindung der Führungshülse mit dem Adapterboden, welche für ein Einleiten der die miteinander verbundenen Prothe­ senteile lösende Kraftkomponente erforderlich ist.

Die im Boden des Adapters vorgesehene Öffnung ist als Boh­ rung ausgebildet, welche durch zwei einander diametral ge­ genüberliegend angeordnete, im wesentlichen schlitzförmige Ausnehmungen bis zum Rand des Bodens erweitert ist. Sie entspricht in Form und Größe im wesentlichen der Quer­ schnittsfläche der Führungshülse im Bereich der Auskragun­ gen.

Somit sind die zapfenförmigen Auskragungen am Ende der Füh­ rungshülse durch eine 90°-Drehung des Werkzeugs um seine Längsachse mit den innen- bzw. außenseitig, neben der Öff­ nung im Adapterboden vorhandenen Flächenbereichen in Ein­ griff bringbar, wodurch eine zur Einbringrichtung der Schaftspitze entgegengesetzte Bewegung des Werkzeugs bloc­ kiert ist.

Zur Erzeugung der Relativbewegung zwischen dem Dorn und der Führungshülse zum Lösen der miteinander verbunden Prothe­ senteile ist ein Antrieb vorgesehen, welcher entsprechend der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung durch eine Kopplung zweier Gewinde gebildet ist. Dazu weist die Füh­ rungshülse einen Abschnitt mit einem Innengewinde auf, wel­ ches mit einem Außengewinde in Wirkungseingriff steht, das auf einem entsprechend langen Abschnitt des Dorns vorgese­ hen ist. Durch Drehen des Dorns erfolgt bei feststehender, d. h. mittels des Griffstücks des Werkzeugs gehaltener Füh­ rungshülse eine axiale Dornbewegung.

Erreicht die Dornspitze bei in den Freiraum eingebrachtem Schaft, so wird bei weiterer Drehung des Dorns unter Nut­ zung des knebelförmigen Handgriffs über die am Adapterboden anliegenden zapfenförmigen Auskragungen der Führungshülse eine axiale, an der Innen- bzw. Außenseite des Adapterbo­ dens angreifende, den Adapter von dem Prothesenschaft bzw. von der Gelenkkugel lösende Zug- bzw. Druckkraftkomponente erzeugt.

Durch das Griffstück kann das Werkzeug hierbei auf einfache Weise in einer Position gehalten werden, in welcher die Achse des Gelenkprothesen-Systems mit der Längsachse des Werkzeugs fluchtet. Gleichzeitig sichern Griffstück und Knebel eine bequeme Handhabung des Werkzeug bei der Kraft­ einleitung zum Lösen der Prothesenteile.

Nach einer zusätzlichen Weiterbildung der Erfindung weist der napfförmig ausgebildete Adapter außenseitig einen Ring­ wulst auf. Der bevorzugt durch ein Aufbördeln der Wandung des napfförmigen Adapters erzeugte Ringwulst am Napfrand erleichtert das Lösen des Adapters vom Prothesenschaft un­ ter Verwendung eines üblichen Ausschlagwerkzeugs. Dies ist beispielsweise dann erforderlich, wenn die Gelenkkugel be­ sonders fest sitzt und sich nicht durch Einsatz eines der­ artigen Schlagwerkzeugs von dem Adapter trennen läßt oder aus medizinischen Gründen der Einsatz des Schlagwerkzeugs nicht möglich ist.

Entsprechend einer vorteilhaften Variante der Erfindung ist ein Adapter vorgesehen, welcher einen exzentrisch angeord­ neten Aufnahmebereich für den konusförmigen Hals des Schaftteils aufweist. Dadurch fällt die Längsachse des Werkzeugs nicht mit der Längsachse des Adapters zusammen und das Werkzeug kann auch zum Lösen der Teile einer Schul­ tergelenk-Prothese eingesetzt werden.

Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zei­ gen:

Fig. 1 eine bevorzugte Ausführungsform des Werkzeugs des erfindungsgemäßen Gelenkprothesen-Systems in An­ sicht eines Längsschnittes,

Fig. 2 das in Fig. 1 gezeigte Werkzeug in Ansicht von der Seite,

Fig. 3 eine vorteilhafte Ausführungsform eines Adapters des erfindungsgemäßen Gelenkprothesen-Systems in bodenseitiger Draufsicht,

Fig. 4 die Ansicht eines Schnittes längs der Linie A. . .A gemäß Fig. 2,

Fig. 5 und 5a eine vorteilhafte Ausführungsform des er­ findungsgemäßen Gelenkprothesen-Systems in Teil­ schnittdarstellung,

Fig. 6 und 6a eine andere Ausführungsform des erfin­ dungsgemäßen Gelenkprothesen-Systems in Teil­ schnittdarstellung sowie

Fig. 7 eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gelenkprothesen-Systems in Teilschnittdarstel­ lung.

Das in den Fig. 1 und 2 in Längsschnittdarstellung bzw. in Seitenansicht gezeigte Werkzeug 1 eines unterschiedlich dimensionierte Gelenkkugeln, Prothesenschäfte und Adapter aufweisenden Gelenkprothesen-Systems ist zum Lösen eines Adapters erforderlich, welcher unter Ausgleich von Längen­ toleranzen für eine Verbindung zwischen der Gelenkkugel mit dem konusförmig ausgebildeten Hals des Prothesenschafts eingesetzt ist (vergleiche die Positionen 20, 30, 40, 41, in den Fig. 3, 4, 5, 5a, 6 und 6a).

Das Werkzeug 1 weist ein Griffstück 2 aus Kunststoff auf, in welchen eine hohlzylindrische Führungshülse 3 einge­ steckt ist. In der durch Stifte 4 verdrehsicher und gegen eine axiale Verschiebung gesichert mit dem Griffstück 2 verbundenen Führungshülse ist ein zylindrisch ausgebildeter Dorn 5 eingesetzt, welcher relativ zu der Führungshülse 3 in axialer Richtung bewegt werden kann.

Zur Erzeugung der Relativbewegung des Dorns 5 gegenüber der Führungshülse 3 ist eine Gewindekopplung 6 vorgesehen, wo­ bei die Führungshülse 3 einen ein Innengewinde 7 tragenden Abschnitt aufweist, welcher mit einem ein Außengewinde 8 aufweisenden Abschnitt des Dorns 5 in Eingriff steht.

Durch Verdrehen des Dorns 5 bei einem an dem Griffstück 2 manuell gehaltenen Werkzeug 1 wird die Spitze 9 des Dorns 5 aus der der Führungshülse 3 an deren freiem Ende 10 - in Abhängigkeit von der Drehrichtung - längs der Achse 11 hin­ ein- oder herausbewegt. Über einen Knebel 14, welcher an dem aus dem Griffstück 2 herausragenden Ende 15 des Dorns 5 durch einen Niet 16 befestigt ist, kann ein ausreichend großes Drehmoment zur Bewegung des Dorns eingeleitet wer­ den.

Das freie Ende 10 der Führungshülse 3 trägt außenseitig zwei gleichgroße Zapfen 12, welche sich radial nach außen erstrecken und diametral zueinander angeordnet sind. Die Zapfenenden 13 sind verrundet ausgebildet.

Damit weist die Querschnittsfläche der Führungshülse 3 im Bereich der Zapfen 12 die gleiche Form auf, wie die Öffnung 21 im Boden 22 des in den Fig. 3 und 4 in Längsschnitt­ darstellung bzw. Draufsicht gezeigten Adapters 20 des er­ findungsgemäßen Gelenkprothesensystems.

Die Öffnung 21 ist aus einer kreisförmigen Bohrung 23, de­ ren Durchmesser dem Außendurchmesser des freien Endes 10 der Führungshülse 3 des Werkzeugs 1 entspricht, und zwei gleichgroßen, sich diametral gegenüberstehenden Ausnehmun­ gen 24 zusammengesetzt, welche sich jeweils als parallele Begrenzungskanten aufweisender Schlitz von der Bohrung 23 radial nach außen bis zur Wandung 25 des Adapters 20 er­ strecken.

Durch diese Öffnung 21 kann das Werkzeug 1 mit dem freien Ende 10 seiner Führungshülse zum Lösen des in der Gelenkku­ gel 30 festsitzenden Adapters 20 geführt werden, nachdem die Gelenkkugel 30 von dem konusförmigen Hals 41 des Pro­ thesenschaftes 40 des Gelenkprothesen-Systems 50 durch me­ chanisches Ausschlagen entfernt worden ist, wie in den Fig. 5 und 5a in Teilschnittdarstellung gezeigt ist.

Der bevorzugt durch ein Aufbördeln der Wandung 25 des napfförmigen Adapters 20 außenseitig erzeugte Ringwulst 26 am Napfrand erleichtert das Lösen des Adapters vom Prothe­ senschaft unter Verwendung eines üblichen Ausschlagwerk­ zeugs. Dies ist beispielsweise dann erforderlich, wenn die Gelenkkugel besonders fest sitzt und sich nicht durch Ein­ satz eines derartigen Schlagwerkzeugs von dem Adapter tren­ nen läßt.

Um das Einbringen des freien Endes 10 der Führungshülse 3 in den Freiraum 31 zwischen dem Bodenbereich 32 der Gelenk­ kugelaufnahme 33 zu erleichtern, weist die Öffnung 21 im Adapterboden im Verhältnis zu den Abmessungen des freien Endes 10 der Führungshülse 3 ein bestimmtes Obermaß auf.

Nachdem das Werkzeug 1 mit dem freien Ende 10 der Führungs­ hülse 3 so weit durch die Öffnung 21 im Adapterboden 22 ge­ führt worden ist, daß sich die Zapfen 12 am freien Ende 10 der Führungshülse 3 vollständig in dem Freiraum 31 zwischen Adapterboden 22 und Gelenkkugel 30 befinden, wird durch Schwenken des Werkzeugs 1 um die Achse 11 entsprechend der Pfeilrichtung 28 um 90° nach rechts oder links erreicht, daß sich die Zapfen 12 oberhalb der Flächenbereiche 22.1 und 22.2 des Adapterboden 22 erstrecken.

Ein Herausdrehen des Dorns 5 durch eine Drehbewegung in Richtung des Pfeils 28 bei durch Halten des Griffstücks 2 des Werkzeugs 1 fest stehender Führungshülse 3 führt - wenn die Spitze 9 des Dorns 5 den Bodenbereich 32 der Gelenkku­ gelaufnahme 33 erreicht hat - zum Wirksamwerden einer Druckkraft auf dem Adapterboden 22, welche den Adapter 20 aus dem konischen Sitz in der Gelenkkugelaufnahme 33 löst.

Durch Wahl der Gewindesteigung ist durch die Drehbewegung des Dorns 5 über den Knebel 14 an dem aus dem Griffstück 2 des Werkzeugs 1 herausragenden Dornende 15 ein ausreichend großes Drehmoment in die Anordnung einleitbar, um eine für das Lösen des Adapters 20 von der Gelenkkugel 30 erforder­ liche Druckkraft zu erzeugen.

Die Fig. 6 und 6a zeigen in Teilschnittdarstellung ein Gelenkprothesen-System SOG bzw. einen von der Gelenkkugel 30' getrennten Prothesenschaft 40', auf dessen konusförmi­ gem Hals 41' ein durch das Werkzeug 1 zu lösender Adapter 20' sitzt.

Zum Lösen des Adapters 20' ist die zweiteilige Spitze des aus der Führungshülse 3 und dem Dorn 5 gebildeten Schaftes des Werkzeuges 1 so weit durch die Öffnung 21' im Boden 22' des Adapters geschoben, daß sich sowohl die Zapfen 12 am freien Ende der Führungshülse 3 als auch die Spitze 9 des Dorns 5 innerhalb des Freiraums 31' zwischen dem Hals 41' des Prothesenschaftes 40' und dem Boden 22' des Adapters 20' befinden.

Nach einer durch den Pfeil 27 bezeichneten Schwenkbewegung des Werkzeugs 1 um seine Längsachse, welche mit der Längs­ achse 11 des Prothesensystems 50' übereinstimmt, um etwa 90° befinden sich die Zapfen 12 unter den Bereichen 22.3' und 22.4' der Innenseite des Adapterbodens 22'.

Durch Verdrehen des Dorns 5 in Richtung des Pfeils 28 be­ wegt sich die Dornspitze 9 so weit nach unten, bis sie sich auf dem dem Hals 41' des Prothesenschaftes 40' abstützt, die Zapfen 12 mit der Innenseite des Adapterbodens 22' in Wirkkontakt gelangen und die Schaftspitze des Werkzeugs 1 sich in dem Freiraum 31' verspannt. Durch weiteres Drehen des Dorns 5 wird eine auf Boden 22' des Adapters 20' wir­ kende Zugkraftkomponente erzeugt, welche den Adapter 20' aus dem konischen Sitz von dem Prothesenschaft 40' löst.

Durch Wahl der Gewindesteigung ist durch die Drehbewegung des Dorns 5 über den Knebel 14 am aus dem Griffstück 2 des Werkzeugs 1 herausragenden Dornende 15 ein ausreichend gro­ ßes Drehmoment in die Anordnung einleitbar, um eine für das Lösen des Adapters 20 vom Hals der Schaftprothese 40' er­ forderliche Zugkraft zu erzeugen.

Das Werkzeug 1 kann durch das Griffstück 2 bequem in der Position gehalten werden, bei welche die Werkzeuglängsachse mit der Längsachse 11 des Prothesensystems 50 bzw. 50' fluchtet.

Fig. 7 zeigt in Teilschnittdarstellung ein von der Gelenk­ kugel für ein Schultergelenk getrennten Schaftteil 40'', auf dessen konusförmigem Hals 41'' ein durch das Werkzeug 1 zu lösender Adapter 20'' sitzt.

Der Adapter 20'' weist - bedingt durch die anatomischen Be­ sonderheiten des Schultergelenks - einen exzentrisch ange­ ordneten Aufnahmebereich für den konusförmigen Hals des Schaftteils. Die Längsachse 11 des Werkzeugs 1 fällt daher nicht mit der Längsachse 11'' des Adapters 20'' zusammen.

Die Öffnung 21'' im Adapterboden 22'' ist entsprechend der Darstellung in Fig. 4 ausgebildet, so daß durch das in den Freiraum 31'' zwischen Adapterboden und Schaftteil einge­ setzte Werkzeug 1 an den Bodenabschnitten 22.3'' und 22.4'' eine ähnliche Kraftwirkung erzeugt werden kann, wie in den Ausführungen zu den Fig. 5, 5a, 6 und 6a erläutert.

Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsbeispie­ le. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht.

Claims (13)

1. Gelenkprothesen-System (50, 50', 50'') mit einem einen konusförmigen Hals (41, 41', 41'') aufweisenden Prothesen­ schaft (40, 40', 40), mit einer Gelenkkugel (30, 30'), wel­ che eine kegelförmig ausgebildete Aufnahme (33, 33') auf­ weist, mit einem napfartigen, zwischen Prothesenschaft und Gelenkkugel einsetzbaren, in seinem Boden (22, 22', 22'') eine Öffnung (21, 21', 21'') aufweisenden Adapter (20, 20', 20''), dessen Außenkontur (25.1) der Innenkontur der Gelenk­ kugelaufnahme und dessen Innenkontur (25.2) der Außenkontur des konusförmigen Halses entspricht sowie mit einem schaft­ förmigen Werkzeug (1) zum Lösen des Adapters vom Hals des Prothesenschaftes oder von der Gelenkkugelaufnahme, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug (1) einen zweiteiligen Schaft (3, 5) auf­ weist, an dessen Spitze ein erstes und ein zweites, durch die Öffnung (21, 21', 21'') am Boden (22, 22', 22'') des Ad­ apters (20, 20', 20'') in einen Freiraum (31, 31', 31'') zwi­ schen Adapterboden und Hals (41, 41', 41'') des Prothesen­ schaftes (40, 40', 40'') bzw. Adapterboden und Gelenkkuge­ laufnahme (33, 33') einbringbares Mittel (9, 12) derart vorgesehen sind, daß bei Relativbewegung zwischen den Schaftteilen eine axiale, an der Innen- bzw. Außenseite (22.1, 22.2, 22.3', 22.4', 22.3'', 22.4'') des Adapterbodens angreifende Zug- bzw. Druckkraftkomponente erzeugbar ist.

2. Gelenkprothesen-System nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Schaftteile (3, 5) durch einen mecha­ nischen Antrieb (6) relativ zueinander auf gleicher Achse (11) bewegbar angeordnet sind.

3. Gelenkprothesen-System nach Anspruch 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Antrieb (6) eine Gewindekopplung (7, 8) zwischen den Schaftteilen (3, 5) aufweist.

4. Gelenkprothesen-System nach Anspruch 2 oder 3, da­ durch gekennzeichnet, daß das erste Mittel (9) tragende Schaftteil als Dorn (5) ausgebildet ist, welcher in einem das zweite Mittel (12) tragenden, als Führungshülse (3) ausgebildeten Schaftteil in axialer Richtung derart beweg­ bar ist, daß sich die aus dem freien Ende (10) der Füh­ rungshülse (3) herausbewegende Dornspitze (9) auf dem Pro­ thesenhals (41, 41', 41'') bzw. auf der Gelenkkugelaufnahme (33, 33') abstützt und daß sich das außenseitig am freien Ende (10) der Führungshülse (3) angeordnete, zweite Mittel (12) mit der Innen- bzw. Außenseite (22.1, 22.1, 22.3', 22.4', 22.3'', 22.4'') des Adapterbodens (22, 22', 22'') zum Übertragen einer Zug- bzw. Druckkraft in Wirkungseingriff steht.

5. Gelenkprothesen-System nach Anspruch 4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Mittel zur Kraftübertragung als sich radial nach außen erstreckende zapfenförmige Auskragungen (12) gleicher Größe ausgebildet sind und sich einander dia­ metral gegenüberstehen.

6. Gelenkprothesen-System nach Anspruch 4 oder 5, da­ durch gekennzeichnet, daß das freie Ende (10) der Führungs­ hülse (3) im Bereich der Kraftübertragungsmittel (12) eine Querschnittsfläche aufweist, welche der Öffnung (21, 21', 21'') im Adapterboden (22, 22', 22'') entspricht.

7. Gelenkprothesen-System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Adapter (20, 20', 20''), dessen Boden (22, 22', 22'') eine als Bohrung (23) ausgebildete Öffnung (21, 21', 21'') aufweist, welche durch zwei einander diametral gegenüberliegend angeordnete, im wesentlichen schlitzförmige Ausnehmungen (24) bis zum Rand des Bodens (22, 22', 22'') erweitert ist.

8. Gelenkprothesen-System nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug (1) ein Griffstück (2) aufweist, an welchem die Führungshülse (3) verdrehsicher und gegen eine axiale Verschieblichkeit gesi­ chert befestigt ist, und der Dorn (5) sowohl die Führungs­ hülse (3) als auch das Griffstück (2) axial durchdringt.

9. Gelenkprothesen-System nach Anspruch 8, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Führungshülse (3) in das Griffstück (2) eingesteckt und durch eine sich quer zur Längsachse (11) des Schaftes (3, 5) erstreckende Verstiftung (4) fi­ xiert ist.

10. Gelenkprothesen-System nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß an dem aus dem Griffstück (2) herausragenden Ende des Dorns (15) ein Handgriff (14) angeordnet ist.

11. Gelenkprothesen-System nach Anspruch 10, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Handgriff als sich quer zur Schaft­ achse (11) erstreckender Knebel (14) ausgebildet ist.

12. Gelenkprothesen-System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am Rand der dem Bo­ den (22, 22') abgewandten Öffnung des Adapters (20, 20') ein außenseitig angeordneter Ringwulst (26, 26') vorgesehen ist.

13. Gelenkprothesen-System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsachse (11) des Werkzeugs (1) und die Längsachse (11'') des Adapters (20'') exzentrisch zueinander angeordnet sind.