DE19833648A1 - Superkompakte Radionuklidbatterie mit Staubplasmen - Google Patents
Superkompakte Radionuklidbatterie mit StaubplasmenInfo
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- G—PHYSICS
- G21—NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
- G21H—OBTAINING ENERGY FROM RADIOACTIVE SOURCES; APPLICATIONS OF RADIATION FROM RADIOACTIVE SOURCES, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; UTILISING COSMIC RADIATION
- G21H1/00—Arrangements for obtaining electrical energy from radioactive sources, e.g. from radioactive isotopes, nuclear or atomic batteries
- G21H1/04—Cells using secondary emission induced by alpha radiation, beta radiation, or gamma radiation
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Abstract
Eine zusätzliche detaillierte Beschreibung und ein Zusatz der Patentansprüche werden zur Patentanmeldung DE 19638066.2 vorgelegt: Feste oder flüssige Betastrahler von ungefähr 0,1 bis 50 mum Durchmesser werden in Gas oder Plasma dispergiert, welches lumineszierende Gasanteile enthält, z. B. vom Excimer Typ, was ein Staubplasma darstellt. Dadurch wird eine fast verlustlose Emission der Betaelektronen aus dem Emitter bewirkt zur Anregung des Gases, dessen Excimerlinie an eine Umwandlung der Radioaktivität in einhüllenden photovoltaischen Wandschichten angepasst ist, so daß mit einem relativ kleinen Gesamtvolumen eine vergleichsweise leichte Niederdruckbatterie hoher Effizienz verwirklicht wird.
Description
Wie bereits in der Patentnamldung DE 196 38 066.2 ausgeführt, handelt es sich um
Folgendes: Radionuklibatterien sind üblicherweise sehr ineffizient, schwer und teuer, doch
werden sie nichtsdestoweniger in Raumfahrzeugen und ähnlichen wichtigen Anwendungen
gebraucht. Eine bemerkenswerte Verringerung des Gewichtes und eine Steigerung der
Effizienz ist möglich, wenn die radioaktiven Nuklide (z. B. Krypton-85 oder Argon 39) die
Energie ihrer eigenen Elektronen in ein schmales Excimerband bei einem geringen
thermischen Verlust anregen und diese Stahlung in einem Breitbandhalbleiter (z. B. p-n-
Diamant) mit hohem Wirkunggrad in Elektroenergie umgewandelt wird (Deutsche
Offenlegungsschrift DE 196 02 875 A1). Die elektrische Leistung per Gewicht ist dann,
verglichen mit bisherigen Radionuklidbatterien um einen Faktor 10 bis 50 oder mehr
erhöht.
Der Nachteil besteht immer noch in dem hohen Preis der genannten Radionuklide und
dem hohen Druck von bis zu 100 bar und mehr für das Gas was einen teueren und
schweren Einschlussbehälter erfordert.
Bekannt sind ferner Staubplasmen. Das Staubplasma (dust plasma) wurde von Izeki
(Phys. Fluids 29, 1764 (1986)) vorherbestimmt und seit 1994 realisiert (V.E. Fortov et al
Pisma ZhETP 1994 haben darüber für Staubplasmen bei Atmosphärendruck berichtet,
siehe auch V.E. Fortov et al, Fisma ZhETP 64, 86 (1996)). In einem Gas von geringem
Druck (1 bar oder weniger) wird ein Plasma geringer Ionisationsrate erzeugt, z. B. mit einer
Mikrowellen- oder Radiofrequenzentladung oder durch Elektronenstrahlbeschuß (120 keV,
0.02 mA/cm2). Wenn fester (Staub) oder flüssige Partikel von 1 bis 100 µm Durchmesser
in diesem Plasma dispergiert werden, erzeugen die Doppelschichten zwischen dem Plasma
und den Partikeln deren Aufladung mit 1000 bis einer Million Ladungen. Die
Coulombkräfte zwischen den Partikeln führen zu deren Abstoßung, so daß kristalline
Ordnungen erzeugt werden (Plasma- oder Staubkristalle) in Abhängigkeit von einem sehr
hohen Plasmaparameter. Der Mechanismus der Debyelänge und Aufladung durch die
Doppelschicht (S. Eliezer und H. Hora, Physics Reports, 172, 339 (1989)) sind für diese
Vorgänge maßgeblich.
Die genannten Nachteile der Krypton-Excimerbatterie (DE 196 02 875 A1) trotz der
erreichten bisher kompaktesten Radionuklidbatterie (höchste elektrische Leistung pro
Gewicht) - hohe Kosten der betaaktiven Edelgasradionuklide, eine (bei Krypton 85) noch
sehr gereinge Gammaktivität, Entfernung der entstehenden Alkalimetalle nach der
Betaumwandlung) können alle umgangen werden und eine weitere wesentliche Steigerung
der Kompaktheit der Batterie erreicht werden, wenn erfindungsgemäß mit festen
Betastrahlern ohne alle Gammastrahlung in feinen Staubteilchen als Komponente eines
Staubplasmas gearbeitet wird, von denen mit einem Minimalverlust die Betaelektronen in
ein excimeraktives Gas emittiert und deren Energie dort hocheffizient in eine schmalbandige
Excimerstrahlung umgewandelt wird, die in breitbandigen photovoltaischen Schichten mit
hoher Effizienz in Elektroenergie zur Verfügung gestellt wird.
Erfindungsgemäß werden die Partikel (Staubteilchen) aus radioaktiven Isotopen
hergestellt, z.B Körnchen elementaren Strontiums-90 oder Verbindungen von Strontium-
90 oder Technetium-99 (= Masurium-99), mit keiner oder oder sehr geringer
Gammaemission hergestellt, was billige Produkte oder billiger radioaktiver Abfall von
Kernspaltraktoren sind. Der Durchmesser der Staubpartikel ist so klein (einige µm), so
daß die Elektronen vom Betazerfall die Staubpartikel nahezu ohne Verlust verlassen. Das
umgebende schwach inoisierte Plasma besteht wenigstens teilweise aus Gasen oder
Gasgemischen (z. B. mit Krypton, Argon oder Xenon) mit Excimerlinien, so daß eine
beträchtliche Energiemenge der Betaelektronen in diese Strahlung umgewandelt wird. Die
Behälterwände enthalten photovoltaische Schichten mit breiten verbotenen Zonen wie z. B.
Diamand, welche die von den Betaelektronen erzeugte optische Energie in Eleletroenergie
umwandeln.
Besonders hohe Leistungsgewichte (Elektroleistung pro Gewicht) viel höher als mit den
vorher genannten Radionuklidbatterien ohne Staubplasmen werden erreicht, z. B. eine 500
Watt-Batterie von 5 kg Gewicht wobei keine weitere Abschirmung nötig ist. Diese hohe
Leistungsdichte kann weiter erhöht werden, wenn z. B. statt des Betriebes bei
Atmosphärendruck mit erhöhtem Druck garbeitet wird. Damit kann z. B. bei 10
Atmosphären Arbeitsdruck im Nichtgleichgewichts-Plasma eine Batterie mit bis zu 1 kW
Leistung von 1,5 kg Gewicht hergestellt werden. Die so erfindungsgemäß erzeugten
Radionuklidbatterien werden daher als superkompakt bezeichnet.
Zum Unterschied von einer Batterie nach vorliegender Erfindung, bei der die für das
Nichtgleichgewichtsplasma nötige Plasmaanregung zwischen den Staubteilchen durch eine
Zusatzentladung entsteht, deren Energieaufwand aber merklich kleiner als die
Gesamtleistung der Batterie ist, kann folgende Konstruktion ohne alle Zusatzentladung
erfindungsgemäß verwendet werden. Dabei wird (außer beim Anlaufen der Batterie) statt
eines das Plasma erzeugenden Entladungsstromes Je oder einwirkender 120 keV Elektronen
von etwa 0.02 mA/cm2 Stromdichte die Emssion der Betaelektronen aus den Staubpartikeln
von einer etwa gleichgroßen Elektronenstromdichte gewählt, die das Gleichgewicht des
Staubplasmas mit den wohlbekannten negativen Aufladungen der Staubteilchen wie auch
der Wand erzeugen und die gegenseitige Abstoßung der Staubteilchen und ihre Abstoßung
von der Wand bewirken.
Ein Problem stellt sich dabei mit der Frage einer dreidimensionalen Kristallstruktur der
Staubteilchen. Bekanntlich kann man eindimensionale Kristalle (eine Kette von
Staubteilchen) oder zweidimensionale Staubkristalle im Schwerefeld herstellen (A.
Hosemann, A. Melzer, S. Peters, R. Madani und A. Piel, Physics Letters, A242, 173
(1998)), was nach den zitierten Methoden dreidimensional nicht möglich ist wegen der
Einwirkung der Schwerkraft. Erfindungsgemäß können aber dreidimensionale Kristalle
erzeugt werden, wenn die Schwerkraft durch ein elektrisches Feld kompensiert wird. Die
Felder können in der Größenordnung von 10 V/cm liegen und erzeugen dann einen
Verluststrom durch das Plasma, der andererseits auch für die Plasmaerzeugung von Nutzen
sein kann. In dem erfindungsgemäßen Fall, daß keine außerer Entladungsstrom oder ein
eingeschossener Elektronenstrom notwendig ist wegen der erfindungsgemäß verwendeten
Betastrahler in den Staubteilchen, ist der die Gravitation kompensierende Strom Je aufgrund
des elektrischen Feldes ein Verlustfaktor.
Die zur Kompensation bei Anwesenheit von Gravitationskräften mit der mechanischen
Beschleunigung g in m/s2 innerhalb der Reaktionskammer benötigte elektrische Feldstärke
E durch (in V/m) ist gegeben ist durch folgende Arbeitsparameter
E < 1d 2ρdg(12εoΦ)
wobei Pd die Dichte der Teilchen (des Trägermaterials) ist und die Richtung des
elektrischen Feldes E gleich der der Graviationskraft ist. εo ist die elektrische Konstante
(Influenzkonstante), ld ist der Durchschnittsdurchmesser der Staubteilchen und Φ ist das offene
Potential der Staubteilchen, das größer als 1,5 Volt ist.
Bei Verwendung der Batterien in Raumfahrzeugen befindet sich das Staubplasma
allerdings im schwerefreien Raum, so daß dann der Strom Je beim Betrieb im Weltraum
gleich Null wird und gegebenenfalls nur bei Betrieb der Batterie in der Phase vor dem
schwerefreien Flug benötigt wird.
In Bild 1 ist ein Beispiel für eine superkompakte Radionuklidbatterie beschrieben. Der
linke Bildteil besteht aus einem rechteckig gezeichneten Behälter in dem sich Xenongas
(punktierter Teil) befindet, das als Plasma angeregt wird in in dem staubförmige Teilchen
von Strontium-90 (elementar oder als Verbindung) enthalten sind. Ferner befinden sich in
dem Behälter die dick schwarz gezeichneten Elektroden die ein elektrisches Feld erzeugen,
dessen Richtung antiparallel zum Schwerfefeld liegen soll. Zwischen dem Staubplasma
befinden sich zylindrische oder plattenförmige Teile, die im rechten Teil der Abbildung
gesondert beschrieben sind. Das Innere davon ist ein Metallstab bzw. eine Metallplatte, die
mit einen photovolatischen Schicht bedeckt ist, vorzugsweise im CVP- oder PVC-
Verfahren hergestellte Diamantschichten (siehe Hora und Prelas, Diamond and Related
Materials, 4, 1376 (1995)) oder Aluminiumnitridschichten (H. Hora, R Höpfl, M.A.
Prelas, "Theoretical aspects of AIN and Diamond in view of laser and photovoltaic action",
NATO Advanced Workschop on wide Band Electronic Material, Minsk 1944, p 487-502)
mit p-n-Übergang. Diese Diamand- (oder AIN-)Schichten sind mit einem optisch
teildurchlässigen elektrisch leitendem Belag (Metallfilm oder einem gut leitenden optisch
transparenten Halbleiter) überzogen als elektrischen Kontakt für den Minuspol bei einem
Pluspol am inneren Metallteil für die photoelektrische Zelle.
Die Betaelektronen e aus den strontium-90-haltigen Staubteilchen erzeugen im
Xenongas Photonen mit den Energie Eph = hν, die hauptsächlich im Bereich des schmalen
Excimerbandes liegen. Photonen dieses Bereiches sind optimal auf die Halbleiter-
Bandbreite vom Diamand oder AIN abgestimmt, so daß mindestens 60% der
Photonenenergie in photovoltaische elektrische Energie übergeht. Die photovoltaischen
Elemente sind - wie im linken Teil der Abbildung ersichtlich - hintereinander geschaltet
und ergeben die elektrische Ausgangsleistung. Bei gewünschter niedrigerer
Batteriespannung kann auch komplette oder teilweise Parallelschaltung verwendet werden.
Über die Dimensionierung des Gefäßes, seine Druckbeständigkeit und
Abstrahlungsfähigkeit von immer noch entstehender, aber vergleichsweise stark reduzierter
Verlustwärme wird auf ähnliche, vorausgehend beschriebene Dimensionierungen (DE 196 02 875 A1)
zurückgegriffen.
Bei Betrieb der Batterie im schwerefreien Raum kann das elektrische Feld reduziert oder
vollständig ausgeschaltet werden.
Das Strontium-90 in den Staubteilchen wandelt sich bei der Betaemission ohne
Gammaemission in Indium um, das durch seine Festkörpereigenschaften in den
Staubteilchen enthalten bleibt und nicht wie das resultierende Rubidium z. B. in der Kr-85
Batterie in einem besonderen Verfahren eliminiert werden muß.
Claims (14)
1) Radionuklidbatterie gekennzeichnet dadurch, daß das Radionuklid sich in Gas oder
Plasma supendierten Staubpartikeln befindet, dessen radioaktiv erzeugte Strahlung in
photovoltaischen Schichten in der Behälterwand der Anrodnung in elektrische Energie
umgewandelt wird;
2) Radionuklidbatterie nach Anspruch 1 gekennzeichnet dadurch, daß das Plasmazustand
des Gases durch eine äussere Gleichstromentladung erzeugt wird;
3) Radionuklidbatterie nach Anspruch 1 gekennzeichent dadurch, daß der Plasmazustand
des Gases durch eine Wechselstromentladung einschliesslich des Hochfrequenz oder
Mikrowellenbereiches erzeugt wird;
4) Radionuklidbatterie nach Anspruch 1 gekennzeichnet dadruch, daß der Plasmazustand
des Gases durch Beschuß mit Elektronenstrahlen von mindestens keV Energie erzeugt
wird.
5) Radionuklidbatterie nach den Ansrüchen 1 bis 4 gekennzeichnet dadurch, daß die
Staubpartikel fest oder flüssig sind und einen Durchmesser von 0,01 bis 100 µm haben.
6) Radionuklidbatterie nach Anspruch 1 gekennzeichnet dadurch, daß keine äussere
Energiequelle für die Entladung gebraucht wird;
7) Radionuklidbatterie nach den Ansprüchen 1 bis 6 gekennzeichnet dadurch, daß die
Staubteilchen ein stabiles Aerosol sind;
8) Radionuklidbatterie nach den Ansprüchen 1 und 6 gekennzeichnet dadurch, daß eine
partielle Plasmatisierung des Gases zwischen den Staubpartikeln stationär durch die
radioaktive Emission aus dem Radionuklid in den Staubpartikeln erzeugt wird;
9) Radionuklidbatterie nach den Ansprüchen 1 bis 8 gekennzeichnet dadurch, daß die
Innenwand des Gefässes der Anordnung aus einem Isolator besteht, der für die optische
Strahlung aus dem Plasma mindestens partiell transparent ist;
10) Radionuklidbatterie nach den Ansprüchen 1 bis 9 gekennzeichnet dadurch, daß das
Radionuklid ein Betastrahler ist;
11) Radionuklidbatterie nach den Ansprüchen 1 bis 10 gekennzeichnet dadurch, daß das
Radionuklid ein Betastrahler ohne Gammaemission ist;
12) Radionuklidbatterie nach den Ansprüchen 1 bis 9 gekennzeichnet dadurch, daß das
Radionuklid ein Alphastrahler ist;
13) Radionuklidbatterie nach den Anspüchen 1 bis 12 gekennzeichnet dadurch, daß der
photovolatische Umwandler ein Breitbandhalbleiter ist;
14) Radionuklidbatterie nach den Ansprüchen 1 bis 13 gekennzeichnet dadurch, daß das
Gas zwischen den Staubpartikeln Atome oder Moleküle mit schmalen Excimerlinien
enthält.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998133648 DE19833648A1 (de) | 1998-07-25 | 1998-07-25 | Superkompakte Radionuklidbatterie mit Staubplasmen |
EP98966724A EP1086497A1 (de) | 1997-09-01 | 1998-09-01 | Superkompakte radionuklid-batterie |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998133648 DE19833648A1 (de) | 1998-07-25 | 1998-07-25 | Superkompakte Radionuklidbatterie mit Staubplasmen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19833648A1 true DE19833648A1 (de) | 2000-01-27 |
Family
ID=7875380
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1998133648 Withdrawn DE19833648A1 (de) | 1997-09-01 | 1998-07-25 | Superkompakte Radionuklidbatterie mit Staubplasmen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19833648A1 (de) |
-
1998
- 1998-07-25 DE DE1998133648 patent/DE19833648A1/de not_active Withdrawn
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