DE19828312C1 - Verfahren zur Steuerung der Temperatur des einem Klärwerk zuströmenden Schmutzwassers und Anordnung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Steuerung der Temperatur des einem Klärwerk zuströmenden Schmutzwassers und Anordnung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Abstract
Die Anordnung (1) zur Steuerung der Temperatur des einem Klärwerk zuströmenden Schmutzwassers umfaßt einen geschlossenen Kreislauf (7) für ein Wärmeträgerfluid, in den auch ein Wärmetauscher (4) integriert ist. Der Wärmetauscher (4) besteht aus Schlauchbündelmodulen (5) mit einer Vielzahl vom Wärmeträgerfluid durchströmten und vom Schmutzwasser in einem Kanal (2) angeströmten, gegen Schadstoffangriffe aus dem Schmutzwasser resistenten Kunststoffschläuchen (6). Oberhalb des Kanals (2) ist ein Traggerüst (20) mit Hubmitteln (21) zur vertikalen Verlagerung der Schlauchbündelmodule (5) angeordnet.
Description
Schmutzwässer aus Kommunen oder der Industrie werden be
kanntlich in sogenannten Klärwerken gereinigt. Das
Schmutzwasser strömt hierbei mit einer jahresgemittelten
Temperatur von etwa 10°C bis 15°C dem Klärwerk zu. Im
Klärwerk gelangt das Schmutzwasser in Absetzbecken, wo es
einer biologischen Reinigung unterworfen wird. Der Erfolg
der biologischen Reinigung hängt wesentlich von der Tem
peratur des in die Absetzbecken eingeleiteten Schmutzwas
sers ab. Je höher die Temperatur, desto wirkungsvoller
ist der Reinigungseffekt. Die Temperatur darf aber auch
25°C nicht übersteigen, da sich sonst der biologische
Effekt umkehrt.
In diesem Zusammenhang ist es aus Martz, Siedlungswasser
bau, Teil 3 "Klärtechnik", 2. Auflage, 1981, Seite 6
außerdem bekannt, dass die bei biochemischen Reaktionen
eine ausschlaggebende Rolle spielenden Bakterien bei we
niger als 5°C keine Aktivitäten mehr ausüben.
Der Einsatz von Wärmeaustauschern zur Übertragung von
Wärme zwischen zwei Fluiden wird für eine Reihe von Aus
führungsformen in Ullmanns Encyclopädie der technischen
Chemie, 4. Auflage, Verfahrenstechnik I, 1972, Seiten 433
bis 445 beschrieben.
Aus JP 5-237471, Patents abstracts of Japan, C-1145,
1993, Vol. 17, No. 700 ist es bekannt, in einem Schmutz
wasserbehälter befindliches Schmutzwasser mit Hilfe eines
gewendelten Wärmeaustauscherrohrs auf Dampftemperatur zu
erhitzen und diesen Dampf dann entweder in dem Schmutz
wasserbehälter zu kondensieren oder ihn abzuführen.
Der Erfindung liegt ausgehend vom Stand der Technik die
Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Steuerung der Tempe
ratur des einem Klärwerk zuströmenden Schmutzwassers so
wie eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens zu
schaffen, mit welchen in wirtschaftlicher Weise sicherge
stellt werden kann, dass im Klärwerk ein maximaler Reini
gungseffekt wirksam wird.
Was die Lösung des verfahrenstechnischen Teils dieser
Aufgabe anlangt, so wird diese in den Merkmalen des An
spruchs 1 dargelegt.
Das dem Klärwerk zuströmende Schmutzwasser wird nunmehr
im Rahmen der Erfindung auf eine Temperatur gebracht,
welche den biologischen Reinigungseffekt in einem Absetz
becken im jeweils günstigsten Temperaturbereich sicher
stellt. Zur Temperierung des Schmutzwassers wird vorzugs
weise eine Wärmequelle genutzt, die ohnehin in einem
Klärwerk vorhanden ist. Hierbei kann es sich beispiels
weise um eine mit in einem Klärwerk anfallenden Gas be
feuerte Wärmequelle oder auch um eine Verbrennungsanlage,
wie z. B. einen Dreh- oder Wirbelschichtofen, handeln, in
dem Klärschlamm verbrannt wird. Zur Übertragung der
Wärmeenergie von der Wärmequelle auf das Schmutzwasser
wird ein Wärmeträgerfluid eingesetzt, das in einem
geschlossenen Kreislauf mindestens indirekt zwischen der
Wärmequelle und dem von dem Schmutzwasser beaufschlagten
Wärmetauscher strömt.
Durch die erfindungsgemäße Temperierung des Schmutzwas
sers wird besonders der Vorteil erzielt, dass in einem
der Temperierung nachgeschalteten Absetzbecken der dort
eintretende biologische Reinigungseffekt bei gleich groß
bleibendem Absetzbecken schneller oder in derselben Zeit
bei einem kleineren Absetzbecken abläuft. Die Wirtschaft
lichkeit der biologischen Reinigung kann damit deutlich
gesteigert werden.
Des Weiteren ist es im Rahmen des erfindungsgemäßen Ver
fahrens vorteilhaft, wenn gemäß Anspruch 2 die Temperatur
des dem Wärmetauscher zugeführten Wärmeträgerfluids in
Abhängigkeit von der Temperatur des den Wärmetauscher be
aufschlagenden Schmutzwassers derart gesteuert wird, dass
die Temperatur des vom Wärmetauscher weg fließenden
Schmutzwassers 25°C nicht übersteigt. In diesem Zusam
menhang ist es von Bedeutung, dass etwa 1°C Erwärmung
des Schmutzwassers einen um 10% höheren biologischen
Wirkungsgrad erbringt. Die gezielte Temperatursteuerung
des einem Absetzbecken zuströmenden Schmutzwassers ist
demnach mit einem wesentlich verbesserten wirtschaft
lichen Betrieb des Klärwerks verbunden.
Hinsichtlich der gegenständlichen Lösung der der Erfin
dung zugrundeliegenden Aufgabe werden die Merkmale des
Anspruchs 3 genannt. Hierbei besteht der Wärmetau
scher aus mindestens zwei in das Schmutzwasser einhängba
ren Schlauchbündelmodulen. Diese weisen jeweils eine
Vielzahl vom Wärmeträgerfluid durchströmte und gegen
Schadstoffangriffe aus dem Schmutzwasser resistente
Kunststoffschläuche auf. Die Anzahl der Schlauchbün
delmodule sowie der in diesen verwendeten Kunststoff
schläuche ist von der Größe des das Schmutzwasser führen
den Kanals (Leitung, Rohr) und/oder der Strömungsmenge
des Schmutzwassers abhängig. Besonders vorteilhaft ist
es, wenn die Schlauchbündelmodule Kunststoffschläuche in
U-förmiger Konfiguration aufweisen. Das Wärmeträgerfluid
strömt dann in einen Strang der Kunststoffschläuche hin
ein, fließt in diesem Strang nach unten und in dem ande
ren Strang wieder nach oben, so dass es über einen ver
gleichsweise langen Zeitraum mit dem die Kunststoff
schläuche außenseitig umspülenden Schmutzwasser in Wärme
tauschendem Kontakt steht.
Da die Schlauchbündelmodule aufgrund des ständigen Kon
takts mit dem Schmutzwasser in einem hohen Maße der Ver
schmutzung und zwischen den Kunststoffschläuchen gegebe
nenfalls auch der Verstopfung ausgesetzt sind, was im Er
gebnis zu einer Verschlechterung des Wärmeübergangs zwi
schen dem Wärmeträgerfluid und dem Schmutzwasser führt,
ist es notwendig, die äußeren Oberflächen der Kunststoff
schläuche von Zeit zu Zeit zu säubern. Zu diesem Zweck
ist gemäß den Merkmalen des Anspruchs 4 jedes Schlauch
bündelmodul vertikal verlagerbar und über flexible Ver
bindungsleitungen an den Kreislauf für das Wärmeträger
fluid angeschlossen. Auf diese Weise können die Schlauch
bündelmodule jeweils für sich bei ansonsten weiter auf
recht erhaltenem Wärmetauschbetrieb insbesondere dadurch
gereinigt werden, dass sie mehrfach angehoben und wieder
in das Schmutzwasser getaucht werden, wobei die natürli
che Turbulenz des strömenden Schmutzwassers vorteilhaft
zur Reinigung der außenseitigen Grobverschmutzungen an
den Kunststoffschläuchen genutzt wird.
Des Weiteren ist es bei angehobenen Schlauchbündelmodulen
möglich, diese zu warten und gegebenenfalls zu reparie
ren, ohne dass der Wärmetauschbetrieb als solcher unter
brochen werden müsste. Die gezielte Temperierung des
Schmutzwassers im Hinblick auf den jeweils idealen Tempe
raturbereich zur Gewährleistung eines maximalen biologi
schen Reinigungseffekts wird auf diese Weise auch im Dau
erbetrieb stets sichergestellt.
Von Zeit zu Zeit dürfte es erforderlich sein, jedes
Schlauchbündelmodul auch einer gründlichen Feinreinigung
zu unterziehen. Zu diesem Zweck sind dann entsprechend
Anspruch 5 die Schlauchbündelmodule in einer angehobenen
Position unter den Einfluss einer Wascheinrichtung stell
bar. Das Reinigen der Schlauchbündelmodule kann in zeit
lich vorbestimmten Intervallen automatisch ablaufen. Zu
diesem Zweck können auch die Schlauchbündelmodule mit ge
eigneten Kupplungen versehen sein, über die sie mit Hub
mitteln dann vertikal verlagerbar sind.
Alternativ zu den vorbeschriebenen Maßnahmen der Reini
gung und Leistungsabsicherung des Wärmetauschers (z. B.
laminare Strömung des Abwassers) ist ein Verfahren vorge
sehen, mit dem die einzelnen Schlauchbündelmodule mit
Pressluft (Druckgas) oder Hochdruckwasser während des Be
triebs im getauchten Zustand gereinigt werden können. Die
eine Turbulenz erzeugenden erforderlichen Reinigungsein
richtungen (z. B. Düsenstöcke) sind bevorzugt in jedes
einzelne Schlauchbündelmodul integriert. Die Reinigung
erfolgt insbesondere periodisch und die Schlauchbün
delmodule werden dazu einzeln nacheinander in der vorbe
schriebenen Weise gereinigt. Die von den Reinigungsgerä
ten erzeugte höhere Reynolds-Zahl (Turbulenz) garantiert
einen konstanten Betrieb über die gesamte geplante Be
triebszeit.
Wie bereits angedeutet, ist es weit verbreitet, den in
einem Klärwerk anfallenden Klärschlamm zu verbrennen. Die
hierbei anfallende Wärmeenergie wird in sogenannten Ab
hitzekesseln zur Dampferzeugung genutzt, wobei mit Hilfe
des Dampfs und Turbinen sowie Generatoren letztlich Strom
erzeugt wird. Der technische Vorgang in einer Turbine er
fordert eine Kondensation des Turbinenabdampfs.
Im Rahmen der Erfindung (Anspruch 6) ist nunmehr ein
Oberflächenkondensator vorgesehen, der zusammen mit dem
Wärmetauscher in den geschlossenen Kreislauf des Wärme
trägerfluids integriert ist. Der Wärmetausch zwischen dem
eine Temperatur von etwa 30°C bis 40°C aufweisenden
Wärmeträgerfluid in Form von Kühlwasser und dem Schmutz
wasser führt einerseits dazu, dass das Schmutzwasser
höher temperiert wird mit dem Ergebnis, dass in einem Ab
setzbecken die biologischen Aktivitäten merklich geför
dert und gesteigert werden. Andererseits kann jetzt die
vergleichsweise geringe Wärmeenergie im Schmutzwasser
dazu genutzt werden, um das Wärmeträgerfluid im Kreislauf
auf eine Temperatur zu bringen, die in wirtschaftlicher
Weise den aus der Turbine dem Oberflächenkondensator zu
geführten Abdampf kondensiert. Für diese Kondensation ist
daher erfindungsgemäß keine Bereitstellung von elektri
scher Energie mehr notwendig (Wegfall von Ventilatoren
u. ä.). Demzufolge kann die gesamte von einem mit der Tur
bine verbundenen Generator erzeugte elektrische Energie
anderweitig sinnvoll genutzt werden.
Gemäß einer Ausgestaltung dieser Ausführungsform des
grundlegenden erfindungsgemäßen Gedankens sind nach An
spruch 7 die Schlauchbündelmodule in ein Schmutzwasser
becken mit randseitigem Überlauf einhängbar. Das Schmutz
wasser strömt dann bevorzugt im unteren Höhenbereich in
das Schmutzwasserbecken, steigt in diesem hoch und ge
langt mit dem in den Kunststoffschläuchen strömenden Wär
meträgerfluid in einen Wärme tauschenden Kontakt. Am obe
ren Rand des Schmutzwasserbeckens tritt das dann erwärmte
Schmutzwasser in den randseitigen Überlauf und wird an
schließend gezielt temperiert einem Absetzbecken zwecks
biologischer Reinigung zugeführt.
Um auch im Rahmen dieser Ausführungsform die Schlauchbün
delmodule vertikal verlagern zu können, ist gemäß den
Merkmalen des Anspruchs 8 oberhalb des Schmutzwasser
beckens ein horizontal verlagerbares Traggerüst mit Hub
mitteln für die Schlauchbündelmodule vorgesehen. Dieses
Traggerüst ist so ausgebildet, dass es bei mehreren in
Reihe hintereinander und nebeneinander angeordneten
Schlauchbündelmodulen quer zu sich selber verlagert wer
den kann. Außerdem kann sich im Traggerüst eine relativ
zu diesem verlagerbare Modulkatze befinden, die mit zu
mindest einem Hubmittel ausgerüstet ist, welches jedes
Schlauchbündelmodul mit einer vorbestimmten Frequenz an
heben und wieder in das Schmutzwasser eintauchen kann.
Letztlich ist nach Anspruch 9 dem Traggerüst eine mit
einem Reinigungsfluid beaufschlagbare Wascheinrichtung
zugeordnet. Diese kann aus fest installierten Düsen
stöcken bestehen. Über die Düsenstöcke kann dann bei über
das Schmutzwasserbecken angehobenem Schlauchbündelmodul
dieses insbesondere mit Wasser abgespritzt und dadurch
einwandfrei gesäubert werden.
Die Erfindung sorgt mithin dafür, dass durch die spe
zielle Gestaltung des Wärmetauschers, des hierbei verwen
deten Materials, des Gesamtaufbaus sowie durch gegebenen
falls automatisch wirksame Hubmittel und Wascheinrichtun
gen eine Verfügbarkeit der Gesamtanordnung bis zu 100%
gewährleistet werden kann.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Zeichnun
gen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 im Schema eine Anordnung zur Steuerung der
Temperatur des einem Klärwerk zuströmenden
Schmutzwassers;
Fig. 2 im Schema, teilweise im Schnitt, eine Anord
nung zur Kondensation von bei der
Klärschlammverbrennung mit anschließender
Stromerzeugung anfallendem Turbinenabdampf in
einem mit einem Wärmeträgerfluid in Form von
Kühlwasser beaufschlagbaren Oberflächenkon
densator;
Fig. 3 einen Schnitt durch die Darstellung der Fig.
4 entlang der Linie III-III und
Fig. 4 einen Schnitt durch die Darstellung der Fig.
2 entlang der Linie IV-IV.
Mit 1 ist in der Fig. 1 im Schema eine Anordnung zur
Steuerung der Temperatur des einem nicht näher veran
schaulichten Klärwerk zuströmenden Schmutzwassers aus
Kommunen und Industrien bezeichnet.
Das Schmutzwasser wird bei dieser Anordnung 1 über einen
Kanal 2 dem Klärwerk zugeführt. Die Strömungsrichtung ist
mit den Pfeilen 3 bezeichnet. Im Kanal 2 ist ein Wärme
tauscher 4 in Form von zwei in den Kanal 2 ragenden
Schlauchbündelmodulen 5 vorgesehen, die jeweils aus einer
Vielzahl von Kunststoffschläuchen 6 U-förmiger Konfigura
tion bestehen. Das Material der Kunststoffschläuche 6 ist
derart beschaffen, dass es gegen übliche Schadstoff
angriffe aus dem Schmutzwasser resistent ist.
Die Schlauchbündelmodule 5 sind in einen geschlossenen
Kreislauf 7 für ein in dem Kreislauf 7 strömendes Wärme
trägerfluid integriert. In den Kreislauf 7 ist ferner
eine in der Fig. 1 lediglich schematisch angedeutete
Wärmequelle 8 eingegliedert. Des Weiteren ist erkennbar,
dass in den Kreislauf 7 ein Stellventil 9 mit Bypassan
schluss 10 eingegliedert ist, dessen Stellmotor 11 über
eine Steuerleitung 12 mit einem in den Kanal 2 ragenden
Temperaturfühler 13 verbunden ist. Der Temperaturfühler
13 befindet sich in einem Bereich des Kanals 2, der in
Strömungsrichtung 3 des Schmutzwassers gesehen hinter den
Schlauchbündelmodulen 5 liegt.
Das in der Wärmequelle 8 erwärmte Wärmeträgerfluid strömt
über den Strang 14 des Kreislaufs 7 in eine Verteilerkam
mer 15 eines Schlauchbündelmoduls 5, von hier durch die
U-förmig konfigurierten Kunststoffschläuche 6 in eine
Sammelkammer 16 dieses Schlauchbündelmoduls 5, aus dieser
Sammelkammer 16 in eine Verteilerkammer 17 des anderen
Schlauchbündelmoduls 5, über die Kunststoffschläuche 6 in
die Sammelkammer 18 dieses Schlauchbündelmoduls 5 und
über den Strang 19 wieder zur Wärmequelle 8. Hierbei gibt
das Wärmeträgerfluid im Bereich des Wärmetauschers 4
Wärme an das Schmutzwasser ab.
Die jeweils an die Schlauchbündelmodule 5 angeschlossenen
Abschnitte des Kreislaufs 7 können als flexible Leitungen
ausgebildet sein. Dadurch ist es möglich, jedes Schlauch
bündelmodul 5 für sich aus dem Kanal 2 zu ziehen und wie
der in diesen abzusenken. Auf diese Art und Weise können
die durch das Schmutzwasser an den Schlauchbündelmodulen
5 hervorgerufenen Turbulenzen die Schlauchbündelmodule 5
relativ problemlos von Grobverschmutzungen gereinigt wer
den.
Zur vertikalen Verlagerung der Schlauchbündelmodule 5 ge
mäß dem Doppelpfeil 39 dient ein verfahrbares Traggerüst
20 mit entsprechenden Hubmitteln 21 sowie eine im Tragge
rüst 20 verlagerbare Modulkatze 22.
In der Fig. 2 ist mit 23 im Schema eine Zuführung von
weitgehend von Feuchtigkeit befreitem Klärschlamm aus
einem ebenfalls nicht näher veranschaulichten Klärwerk
für Schmutzwasser aus Kommunen und Industrien zu einem
Abhitzekessel 24 zwecks Verbrennung des Klärschlamms be
zeichnet.
In dem Abhitzekessel 24 befindet sich im oberen Bereich
ein mit Speisewasser aus einem Oberflächenkondensator 25
beschickbarer Dampferzeuger 26. Der im Dampferzeuger 26
anfallende Dampf wird über eine Leitung 27 einer Turbine
28 zugeführt, mit deren Hilfe ein Generator 29 zwecks Er
zeugung von elektrischem Strom betrieben wird. Der in der
Turbine 28 anfallende Turbinenabdampf wird über eine Lei
tung 30 dem Oberflächenkondensator 25 zugeführt, wo er
mittels in einem geschlossenen Kreislauf 7a strömendes
Wärmeträgerfluid in Form von Kühlwasser kondensiert und
als Kondensat über eine Leitung 31 wieder dem Dampferzeu
ger 26 zugeführt wird.
In den Kreislauf 7a mit einer Umwälzpumpe 32 ist bei der
Anordnung 1a gemäß den Fig. 2 und 3 ein Wärmetauscher
4a mit insgesamt sechs Schlauchbündelmodulen 5a über
flexible Verbindungsleitungen 33 integriert. Sie sind in
drei Reihen jeweils paarweise vorgesehen. Ihre Gesamtkon
figuration ist dadurch wabenartig (Fig. 4).
Wie bei der Ausführungsform der Fig. 1 besteht jedes
Schlauchbündelmodul 5 aus einer Vielzahl vom Wärmeträger
fluid durchströmten Kunststoffschläuchen 6 U-förmiger
Konfiguration. Eine nochmalige Erläuterung ist insofern
entbehrlich.
Die Schlauchbündelmodule 5 sind in ein Bestandteil des
Klärwerks bildendes kreisrundes Schmutzwasserbecken 34
vertikal verlagerbar eingehängt (Fig. 2 bis 4). Dem
Schmutzwasserbecken 34 wird Schmutzwasser über einen Ka
nal 35 zugeführt. Es steigt im Schmutzwasserbecken 34
nach oben, umspült hierbei die Schlauchbündelmodule 5 und
wird von dem in den Schlauchbündelmodulen 5 mit einer
Temperatur von etwa 30°C bis 40°C bei einem Druck von 4
bar bis 6 bar strömenden Wärmeträgerfluid erwärmt. Im
oberen Bereich der Schlauchbündelmodule 5 tritt das dann
auf maximal 25°C erwärmte Schmutzwasser in einen rand
seitigen kreisringförmigen Überlauf 36 über und wird von
hier aus zur biologischen Reinigung einem nicht näher
veranschaulichten Absetzbecken zugeleitet.
Oberhalb des Schmutzwasserbeckens 34 ist ein auf einer
Schienenanlage 37 verfahrbares Traggerüst 20a vorgesehen.
Im Traggerüst 20a ist in seiner Längsrichtung eine Modul
katze 22a mit Hubmitteln 21a verlagerbar. Die Hubmittel
21a können an jedes Schlauchbündelmodul 5 angeschlagen
werden und auf diese Weise das entsprechende Schlauchbün
delmodul 5 nach oben aus dem Schmutzwasserbecken 34 zie
hen und es auch wieder in beliebiger Frequenz in das
Schmutzwasserbecken 34 eintauchen. Auf diese Weise wird
jedes Schlauchbündelmodul 5 durch die durch das Schmutz
wasser hervorgerufenen natürlichen Turbulenzen von Grob
verschmutzungen gereinigt.
Um die Schlauchbündelmodule 5 auch von feineren Ver
schmutzungen zu reinigen, kann dem Traggerüst 20a eine
mit einem Reinigungsfluid, insbesondere Wasser, beauf
schlagbare Wascheinrichtung 28 in Form von Düsenstöcken
zugeordnet sein. Diese wird dann betätigt, wenn sich ein
Schlauchbündelmodul 5 in der angehobenen Position gemäß
den Fig. 2 und 3 befindet.
Auch die Ausführungsform der Fig. 1 kann mit einer der
artigen Wascheinrichtung 38 versehen sein.
1
- Anordnung
1
a- Anordnung
2
- Kanal
3
- Pfeile
4
- Wärmetauscher
4
a- Wärmetauscher
5
- Schlauchbündelmodule
6
- Kunststoffschläuche
7
- Kreislauf
7
a- Kreislauf
8
- Wärmequelle
9
- Stellventil
10
- Bypassanschluss
11
- Stellmotor
12
- Steuerleitung
13
- Temperaturfühler
14
- Strang v.
7
15
- Verteilerkammer
16
- Sammelkammer
17
- Verteilerkammer
18
- Sammelkammer
19
- Strang v.
7
20
- Traggerüst
20
a- Traggerüst
21
- Hubmittel
21
a- Hubmittel
22
- Modulkatze
22
a- Modulkatze
23
- Zuführung
24
- Abhitzekessel
25
- Oberflächenkondensator
26
- Dampferzeuger
27
- Leitung zw.
26
u.
28
28
- Turbine
29
- Generator
30
- Leitung zw.
28
u.
25
31
- Leitung zw.
25
u.
26
32
- Umwälzpumpe in
7
a
33
- Verbindungsleitungen
34
- Schmutzwasserbecken
35
- Kanal zu
34
36
- Überlauf
37
- Schienenanlage
38
- Wascheinrichtung
39
- Doppelpfeil
Claims (9)
1. Verfahren zur Steuerung der Temperatur des einem
Klärwerk zuströmenden Schmutzwassers, bei welchem ein
Wärmetauscher (4, 4a) einerseits von dem Schmutzwas
ser und andererseits von einem im geschlossenen
Kreislauf (7, 7a) über eine Wärmequelle (8, 25) ge
führtes Wärmeträgerfluid beaufschlagt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei welchem die Temperatur
des dem Wärmetauscher (4, 4a) zugeführten Wärmeträ
gerfluids in Abhängigkeit von der Temperatur des den
Wärmetauscher (4, 4a) beaufschlagenden Schmutzwassers
derart gesteuert wird, dass die Temperatur des vom
Wärmetauscher (4, 4a) weg fließenden Schmutzwassers
25°C nicht übersteigt.
3. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1 oder 2, bei welchem der Wärmetauscher (4,
4a) aus mindestens zwei in das Schmutzwasser einhäng
baren Schlauchbündelmodulen (5) besteht, die jeweils
eine Vielzahl vom Wärmeträgerfluid durchströmte und
gegen Schadstoffangriffe aus dem Schmutzwasser resi
stente Kunststoffschläuche (6) aufweisen.
4. Anordnung nach Anspruch 3, bei welcher jedes
Schlauchbündelmodul (5) vertikal verlagerbar und über
flexible Verbindungsleitungen (33) an den Kreislauf
(7, 7a) für das Wärmeträgerfluid angeschlossen ist.
5. Anordnung nach Anspruch 4, bei welcher die Schlauch
bündelmodule (5) in einer angehobenen Position unter
den Einfluss einer Wascheinrichtung (38) stellbar
sind.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, bei wel
cher zur Kondensation von bei der Klärschlammverbren
nung mit anschließender Stromerzeugung anfallendem
Turbinenabdampf ein mit dem Wärmeträgerfluid in Form
von Kühlwasser beaufschlagbarer Oberflächenkondensa
tor (25) vorgesehen ist, welcher über den geschlosse
nen Kreislauf (7a) für das Wärmeträgerfluid mit den
Schlauchbündelmodulen (5) verbunden ist.
7. Anordnung nach Anspruch 6, bei welcher die Schlauch
bündelmodule (5) in ein Schmutzwasserbecken (34) mit
randseitigem Überlauf (36) einhängbar sind.
8. Anordnung nach Anspruch 7, bei welcher oberhalb des
Schmutzwasserbeckens (34) ein horizontal verlagerba
res Traggerüst (20a) mit Hubmitteln (21a) für die
Schlauchbündelmodule (5) vorgesehen ist.
9. Anordnung nach Anspruch 8, bei welcher dem Traggerüst
(20a) eine mit einem Reinigungsfluid beaufschlagbare
Wascheinrichtung (38) zugeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998128312 DE19828312C1 (de) | 1998-06-25 | 1998-06-25 | Verfahren zur Steuerung der Temperatur des einem Klärwerk zuströmenden Schmutzwassers und Anordnung zur Durchführung des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998128312 DE19828312C1 (de) | 1998-06-25 | 1998-06-25 | Verfahren zur Steuerung der Temperatur des einem Klärwerk zuströmenden Schmutzwassers und Anordnung zur Durchführung des Verfahrens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19828312C1 true DE19828312C1 (de) | 2000-01-05 |
Family
ID=7871981
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998128312 Expired - Fee Related DE19828312C1 (de) | 1998-06-25 | 1998-06-25 | Verfahren zur Steuerung der Temperatur des einem Klärwerk zuströmenden Schmutzwassers und Anordnung zur Durchführung des Verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19828312C1 (de) |
-
1998
- 1998-06-25 DE DE1998128312 patent/DE19828312C1/de not_active Expired - Fee Related
Non-Patent Citations (3)
Title |
---|
JP 5-237471, Patents abstracts of Japan, C-1145, 1993, Vol.17, No.700 * |
Martz, Siedlungswasserbau, Teil 3 "Klärtechnik", 2.Aufl., 1981, S.6 * |
Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, 4.Aufl., Verfahrenstechnik I, 1972, S.433-445 * |
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