DE19828003A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von medizinischen Teilen, insbesondere von Zahnersatz - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von medizinischen Teilen, insbesondere von ZahnersatzInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von medizinischen Teilen, insbesondere von Zahnersatz. Die Vorrichtung besteht aus einer Vermessungsvorrichtung zur Erfassung der Dimensionen, z. B. Zahngröße, Form etc., aus einem Rechner, der die von der Vermessungsvorrichtung erfaßten Daten auswertet, und aus einer sogenannten Rapid Prototyping Machine, die aus den vom Rechner generierten Daten ein medizinisches Teil, beispielsweise eine Zahnkrone, erzeugt. Hierdurch entfällt eine umständliche und für den Patienten lästige mechanische Abnahme eines Abdrucks für eine Negativform.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von
medizinischen Teilen als Ersatz für Körperteile, insbesondere von
Zahnersatz.
Ein derartiges Verfahren bzw. eine derartige Vorrichtung kommt
beispielsweise als sogenanntes CAD/CAM-System (CAD = Computer Aided
Design, CAM = Computer Aided Manufacturing) in der Zahnmedizin bzw. der
Zahntechnik zum Einsatz. Auf dem Markt sind Geräte erhältlich, die eine
Herstellung sogenannter Halbzeuge ermöglichen. So können beispielsweise
Inlays und Teilkronen hergestellt werden. Die Zahnoberfläche, die
sogenannte Okklusion ist dabei in der Regel lediglich angedeutet und muß
vom Zahnarzt eingeschliffen werden. Häufig kann mit bekannten
Vorrichtungen auch lediglich ein Material beispielsweise Keramik be- und
verarbeitet werden. Eine andere bekannte Möglichkeit besteht darin, aus
Titanblöcken ein Kronen- oder Brückengerüst zu fräsen, welches vom
Zahntechniker anschließend aufwendig mit Keramik verblendet wird. In der
Praxis von Zahnärzten und Zahntechnikern sind neben diesen Techniken
noch sehr weit verbreitet zahntechnische Arbeiten in 100%-iger Handarbeit,
bei der zunächst beim Patienten Abdrücke abgenommen werden. Beim
Zahntechniker werden die vom Zahnarzt angelieferten Abdrücke mit Gips
ausgegossen und die Kiefermodelle von Ober- und Unterkiefer in Relation
zueinander gebracht. Im nächsten Schritt werden die Gipsmodelle soweit
erforderlich mit Wachs modelliert, anschließend abgenommen und mit
Einbettmasse zum Gießen eingebettet. Als nächstes wird die in Metall
gegossene Arbeit ausgearbeitet und soweit erforderlich mit Kunststoff oder
Keramik verblendet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Herstellung von medizinischen Teilen anzugeben, die es
ermöglicht, die medizinischen Teile weitestgehend maschinell mit geringsten
Toleranzen und falls erforderlich auch beliebig reproduzierbar zu fertigen.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zur Herstellung von
medizinischen Teilen als Ersatz für Körperteile, insbesondere von
Zahnersatz gelöst, mit einer Sensorvorrichtung zur Erfassung der
Dimensionen eines herzustellenden medizinischen Teils, mit einer
Datenverarbeitungsvorrichtung zur Auswertung der mittels der
Sensorvorrichtung erfaßten Daten, und mit einer Herstellungsvorrichtung zur
Herstellung des medizinischen Teils aus den mittels der
Datenverarbeitungsvorrichtung ausgewerteten Daten.
Das Verfahren und die ein derartiges Verfahren anwendende
Herstellungsvorrichtung vereint die aus anderen technischen Gebieten
bekannten Vorteile eines computergestützten Designs für medizinische
Anwendungen. Grundlage dieses computergestützten Designs ist dabei die
Datenverarbeitungsvorrichtung, die die durch die Sensorvorrichtung
ermittelten Meßdaten und Dimensionen des herzustellenden medizinischen
Teils als Eckdaten für ein zunächst mit Hilfe der
Datenverarbeitungsvorrichtung generiertes virtuelles "Ersatzteil". Das so
erzeugte Modell oder Abbild des auch in Realität herzustellenden
medizinischen Teils kann soweit erforderlich beispielsweise anhand weiterer
Eckdaten wie Festigkeitsvoraussetzungen, Farbwünsche etc. weiter
optimiert werden. Die Daten des auf diese Weise entstandenen Abbilds des
zu erzeugenden "Originalteils" werden mit Hilfe der
Datenverarbeitungsvorrichtung an die Herstellungsvorrichtung (Rapid
Prototyping Machine) weitergeleitet, die hieraus unter Verarbeitung
beispielsweise von pulverförmigem Material, Metall und/oder Keramik das
medizinische Teil fertigt. Die Vorteile der auf dem Rapid Prototyping
basierenden Lösung liegen vor allem in dem sehr breiten Einsatzspektrum
dieses Verfahrens. Neben der Herstellung von einzelnen Zähnen, Inlays und
Kronen, Zahnbereichen mit Brücken etc. ist es auch möglich, ganze Kiefer
mit unterschiedlichsten Arbeiten, z. B. kombinierten Kronen-Brücken-
Modellguß Konstruktionen, reine Modellgußarbeiten, oder
implantatgetragene Suprakonstruktionen, etc. herzustellen. Ein weiterer
Vorteil ist die Variationsbreite der zum Einsatz geeigneten Materien. Es
lassen sich weitgehend alle Materialien einsetzen, die in Pulverform
vorliegen, sowohl Metalle, als auch Keramiken. So ist es mit ein und
derselben Herstellungsvorrichtung möglich, ein Metallgerüst zu erstellen und
dieses, nach dem Austausch des Sinterstoffs zu verblenden. Auch
individuelle Verbindungselemente, wie Geschiebe, mit denen festsitzender
und herausnehmbarer Zahnersatz kombiniert werden kann, sind leicht (nach
dem Baukastenprinzip) herstell- und integrierbar.
Als vorteilhafte Möglichkeiten zur Datenerfassung für eine Sensorvorrichtung
hat es sich erwiesen, daß die Sensorvorrichtung eine Kamera, eine
Röntgenvorrichtung, eine Ultraschallaufnahmevorrichtung, eine
Computertomograhphieaufnahmevorrichtung und/oder eine mechanische
Vermessungsvorrichtung aufweist, die zur optischen Vermessung der
Dimensionen des zu ersetzenden Körperteils vorgesehen ist.
Ein vorteilhafter Anwendungsfall, der auch für den Patienten bisher
erforderliche lästige Prozeduren wie Abdruckerstellung etc. überflüssig
macht ist dadurch gegeben, daß die Vorrichtung zur Herstellung von
Zahnersatz vorgesehen ist.
Die Datenerfassung durch die Sensorvorrichtung kann dadurch wesentlich
vereinfacht und verbessert werden, daß die Datenverarbeitungsvorrichtung
eine Symbolbibliothek von medizinischen Teilen enthält, die aus den durch
die Sensorvorrichtung erfaßten Daten 3-D-Modelle vorgebbarer Körperteile
generiert. Bei zahnmedizinischen Anwendungen steht als Symbolbibliothek
beispielsweise eine Auswahl der verschiedenen Zahntypen, wie Eckzahn,
Schneidezahn etc. zur Verfügung. Nach Auswahl des gewünschten Zahntyps
werden mittels der Sensorvorrichtung die für die jeweilige Zahnform
charakteristischen Dimensionen ermittelt und als Eckdaten für den als 3D-
Modell virtuell zu generierenden Zahn verwendet. Neben der Ermittlung der
Dimensionen können mittels der Datenverarbeitungsvorrichtung auch
weitere Charakteristika wie beispielsweise Zahnfarbe, Festigkeit ermittelt
und/oder vorgegeben werden.
Insbesondere für Anwendungen im zahnmedizinischen Bereich hat es sich
als vorteilhaft erwiesen die Vorrichtung Mittel aufweist, die die über die
Sensorvorrichtung erfaßten Daten der Kiefer in Relation zu dem
herzustellenden Teil setzt, wobei eine Mittelwertartikulation und/oder eine
individuelle Artikulation vorgesehen ist. Dabei wird anhand einer
sogenannten Funktionsdiagnostik beispielsweise die Kieferbewegungen
nach vorgegebenen Variablen klassifiziert oder individuell ermittelt. So kann
beispielsweise der Gleitbahnwinkel der Ober- und Unterkiefer an die
individuellen Gegebenheiten über die Sensorvorrichtung(en) erfaßt und/oder
durch Vorgabe von Standardwerten angepaßt werden.
Insbesondere bei der Erstellung komplexerer Zahnstrukturen ist es zur
Vermeidung späterer Reklamationen und ggf. erforderlicher
Nachbesserungen etc. sehr hilfreich, daß die Vorrichtung Mittel zur
Simulation von Körperbewegungen anhand der aus den 3-D-Modellen
erstellten virtuellen Körperteile aufweist. So werden bei zahnmedizinischen
Anwendungen Ober- und Unterkiefer in Relation zueinander gesetzt, um die
daraus resultierenden Auswirkungen von Kieferbewegungen zu simulieren.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispiele näher beschrieben und erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Herstellung von
medizinischen Teilen mit räumlich getrennter Sensorvorrichtung und
Herstellungsvorrichtung,
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Herstellung
von medizinischen Teilen mit gemeinsamer
Datenverarbeitungsvorrichtung der Sensorvorrichtung und der
Herstellungsvorrichtung und
Fig. 3 einen Bildschirmausschnitt mit einer Symbolbibliothek für
medizinische Teile.
Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Herstellung
von medizinischen Teilen. Die Vorrichtung besteht aus zwei räumlich
getrennten Vorrichtungsteilen 30, 31. Der erste Vorrichtungsteil 30 dient der
Datenerfassung und weist eine erste Datenerfassungsvorrichtung 1, einen
Bildschirm 9 sowie eine Kameravorrichtung 3 mit einer daran
angeschlossenen Mundkamera auf. Darüber hinaus ist in Fig. 1 im Bereich
der ersten Vorrichtungsteils 30 noch ein Kopf 5 mit Zähnen 6 dargestellt. Der
zweite Vorrichtungsteil 31 weist eine zweite Datenverarbeitungsvorrichtung 7
mit zugehörigem Bildschirm 7 sowie eine Herstellungsvorrichtung 11 auf. Die
Herstellungsvorrichtung dient der Herstellung medizinischer Körperteile,
beispielsweise der Herstellung eines Zahnersatzteiles 12. Mittels einer
Trennlinie 8 ist bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
angedeutet, daß der erste und zweite Herstellungsteil räumlich voneinander
getrennt sind. Über eine als Pfeil dargestellte Verbindung 32 können Daten
von der ersten Datenverarbeitungsvorrichtung 1 an die zweite
Datenverarbeitungsvorrichtung 7 übermittelt werden.
Die in Fig. 1 dargestellte Prinzipdarstellung einer Herstellungsvorrichtung
zur Herstellung von medizinischen Teilen hat die im folgenden beschriebene
prinzipielle Arbeitsweise, die zu einer auf CAD und Rapid Prototyping
basierende Herstellung von Zahnersatz und anderen individuell gefertigten
medizinischen Teilen ermöglicht. Die Sensorvorrichtung 3, die bei dem in
Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel als Mundkamera ausgebildet ist,
dient als optischer Abnehmer der Dimensionen, z. B. der Zahngröße, der
Zahnform, und/oder der Relationen der beiden Kiefer. Neben den
Möglichkeiten einer optischen Meßdatenerfassung ist auch alternativ oder
ergänzend eine mechanische Vermessung denkbar. Eine optische
Vermessung ist jedoch vorzuziehen, da sie auch direkt in der Mundhöhle
vorgenommen werden kann. Die Datenverarbeitungsvorrichtung 1, an die
die Sensorvorrichtung 3 über die Verbindungsleitung 2 angeschlossen ist,
wertet die von der Sensorvorrichtung 3 ermittelten Daten mit dem Ziel aus,
einen virtuellen Prototypen des zu fertigenden medizinischen Teils 12 zu
erzeugen. Neben der Erfassung analoger Meßdaten wie beispielsweise
Größe und Lage des eines zu fertigenden Zahns ist die
Datenverarbeitungsvorrichtung auch in der Lage, weitere Daten, wie
beispielsweise auch digitale Meßdaten über in Fig. 1 aus Gründen der
Übersichtlichkeit nicht näher dargestellte Schnittstellen einzulesen, die mit
anderen medizinischen bildgebenden Verfahren, z. B. Computertomographie
und/oder digitalem Röntgen gewonnen wurden. Insbesondere bei einer
Anwendung im zahnmedizinischen Bereich ist neben einer Vermessung der
Zahngeometrie am Patienten selbst auch die Erfassung der Daten an einem
Gipsmodell möglich, welches auf einem Abdruck des Patienten basiert.
Die so gewonnen Basisdaten für das zu fertigende medizinische Teil 12
werden von der ersten Datenverarbeitungsvorrichtung 1 über die
Datenverbindung 32 an die Datenverarbeitungsvorrichtung 7, den
Herstellungsrechner weitertransferiert. Dieser Datentransfer kann in
beliebiger Weise über eine Datenleitung und/oder auch in Form eines in
sonstiger Weise transportierten Datenträgers erfolgen. Die Rapid Prototyping
Einheit 11 formt, aus den von dem Rechner 7 gelieferten Daten das
herzustellende medizinische Teil 12. Hierfür haben sich eine Reihe von
unterschiedlichen Verfahren als geeignet erwiesen. So kann das
herzustellende medizinische Teil aus einem pulverförmigem Material, aus
einem oder mehreren Metallen oder Keramik, auch schichtweise aufgebaut
und dann gesintert werden. Dabei kommt es zu einer Einsparung der
ansonsten erforderlichen Arbeitsschritte eines Einbettens des zu
modellierten Teils, eines Gießens und eines anschließenden Aufbereiten des
herzustellenden Teils 12.
Wesentlicher Bestandteil der in Fig. 1 prinzipiell dargestellten Vorrichtung
sind die Datenverarbeitungsvorrichtung 1, 7, die aus den ermittelten
Meßdaten und/oder Bilddaten 3D-Modelle generiert, die die Grundlage für
die computerunterstützte Modellation sind. Durch eine Symbolbibliothek, die
im Zusammenhang mit Fig. 3 noch erläutert wird, kann die virtuelle, d. h. in
der Datenverarbeitungssvorrichtung 1 künstlich erzeugtes Abbild des
herzustellenden Teils 12 weitgehend vereinfacht werden. Die
Symbolbibliothek ist modular aufgebaut und arbeitet vorteilhafter Weise auch
unabhängig von der oben aufgeführten Hardware. Hierdurch können damit
Modellationen auch dezentral, evtl. im Krankenhaus oder in der Praxis durch
den behandelnden Arzt vorgenommen werden. Dies ist bei dem in Fig. 1
dargestellten Ausführungsbeispiel durch die Trennlinie 8 symbolisiert.
Fig. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur
Herstellung von medizinischen Teilen mit gemeinsamer
Datenverarbeitungsvorrichtung 21 der Sensorvorrichtungen 3, 24 und der
Herstellungsvorrichtung 11. Die Datenerfasungsvorrichtung 21 ist mit einem
Bildschirm 10 und der Herstellungseinrichtung 11 gekoppelt. Über
Schnittstellen 22, 23 besteht darüber hinaus eine Anbindung zu den
Sensorvorrichtungen 3, 24, die bei dem in Fig. 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel aus einer Kameravorrichtung 3 mit Mundkamera 4
sowie einer Röntgenanlage 24 verbindbar sind. Die in Fig. 2 dargestellte
Anlage dient der gleichzeitigen Datenerfassung eines herzustellenden
Objekts 6 eines Patienten 5 sowie der Herstellung des Zahnersatzes 12 als
Ersatz für das Objekt 6.
Die Funktionsweise zur Herstellung des Zahnersatzes entspricht im
wesentlichen der des in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel. Deshalb
wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf die Ausführungen zu Fig. 1
verwiesen. In Ergänzung zu einer Datenerfassung lediglich mit Hilfe der
Kameravorrichtung 3 dient die in Fig. 2 dargestellte Röntgenvorrichtung 24
als weitere Datenquelle. Die so ermittelten Geometriedaten des
herzustellenden Zahnersatzes 12 werden separat und/oder in Kombination
in der Datenverarbeitungsvorrichtung verarbeitet. Das Ergebnis dieser
Datenauswertung bildet das Eingangssignal für die Herstellungsvorrichtung
11. Fakultativ ist auch die Erstellung einer 3D-Grafik des herzustellenden
Zahnersatzes auf dem Bildschirm 10 möglich, wobei über eine CAD-
Umgebung der Datenverarbeitungsvorrichtung noch eine gezielte
Anpassung des 3D-Abbildes des Zahnersatzes 12 in Bezug auf Geometrie,
Material, Farbe etc. möglich ist.
Fig. 3 zeigt einen Bildschirm 9, 20, wie er zum Beispiel im Zusammenhang
mit den in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispielen zum Einsatz
kommt. Der Bildschirm 9, 20 ist in einen Hauptbildschirmbereich 41 und in
Bildschirmbereiche 33 . . . 38 aufgeteilt. Der Hauptbildschirmbereich 41 dient
der Darstellung eines herzustellenden Zahnteiles 32, während in den
Teilbildschirmbereichen 33 . . . 36 die Auswahl vorgebbarer Modelle einer
Symbolbibliothek auswählbar sind. Die Bildschirmbereiche 37, 38, 39
ermöglichen die Auswahl bezüglich Farbe, Größe und Material.
Zentrales Element und Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine ist die
in der Datenverarbeitunsgvorrichtung (vgl. Fig. 1, Fig. 2) implementierte
Software. Diese Software ist so aufgebaut, daß es mit Hilfe der Elemente der
Symbolbibliothek wie beispielsweise Krone, Brücke, Inlay etc. das
gewünschte Element auszuwählen und auf virtuell als 3-D-Bilddarstellung
aus dem entsprechenden Zahn zu plazieren. Die Programme der
Datenverarbeitungseinrichtung sind derart ausgebildet, daß das
herzustellende und bildlich bereits dargestellte Objekt auf eine passende
Größe gebracht wird. Diese Anpassung erfolgt in der Weise, daß ein
Randschluß entsprechend den vermessenen Stumpfdaten, unter
Berücksichtigung von Zementspaltbreite und Materialmindeststärke ermittelt
wird. Die Software muß weiterhin in der Lage sein Ober- und Unterkiefer in
Relation zueinander zu setzen, um die Auswirkungen der
Kiefergelenkbewegung für die in der Datenverarbeitunsgvorrichtung virtuell
erzeugte Aufstellung/Modellation zu simulieren. Auf diese Weise können
einzelne Gleithindernisse vor der Fertigung aufgespürt und beseitigt werde.
Weiter ist es über die Kieferrelation möglich, die angestrebte Höhe, bzw. die
Verzahnung von Ober- und Unterkiefer der modellierten Zähne festzulegen.
Durch integrierte Imaging-Befehle wie Kippen, Drehen, Stauchen, Dehnen
können die Zahnformen und Stellungen vom Zahntechniker individueller
gestaltet werden. Weiterhin besitzt die spezielle Software der
Datenverarbeitunsgvorrichtung die Fähigkeit Keramiken entsprechend den
normalen Zahnfarbenringen zu schichten, um sie so sintern zu können.
Mit Hilfe der Erfindung wird es somit ermöglicht, eine mit geringsten
Toleranzen behaftete medizinische Arbeit, insbesondere eine zahn-,
medizintechnische Arbeit weitestgehend maschinell zu fertigen. Hierdurch
läßt sich eine Zeiteinsparung für den Zahnarzt bzw. Patient erzielen und
durch die gleichmäßige Verarbeitung des Materials eine hohe
Paßgenauigkeit erzielen. Bisher erforderliche Schritte, wie Löten, Kleben,
etc. fallen weg. Insgesamt lassen sich die herzustellenden Teile individueller
gestalten und können auch aus demselben Material hergestellt werden. Dies
erhöht die biologisch-allergische Sicherheit für den Patienten, da nicht
biokompatible Werkstoffe wie Lote wegfallen.
Claims (10)
1. Vorrichtung zur Herstellung von medizinischen Teilen (12) als Ersatz für
Körperteile (6), insbesondere von Zahnersatz, mit einer Sensorvorrichtung
(1, 2, 3, 4, 9) zur Erfassung der Dimensionen eines herzustellenden
medizinischen Teils (6), mit einer Datenverarbeitungsvorrichtung (1, 21) zur
Auswertung der mittels der Sensorvorrichtung (1, 2, 3, 4, 9) erfaßten Daten,
und mit einer Herstellungsvorrichtung (7, 11) zur Herstellung des
medizinischen Teils (6) aus den mittels der Datenverarbeitungsvorrichtung
(1, 21) ausgewerteten Daten.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensorvorrichtung (1, 2, 3, 4, 9) eine Kamera (3, 4), eine
Röntgenvorrichtung (24), eine Ultraschallaufnahmevorrichtung und/oder eine
Computertomographieaufnahmevorrichtung aufweist, die zur optischen
Vermessung der Dimensionen des zu ersetzenden Körperteils (6)
vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensorvorrichtung (1, 2, 3, 4, 9) eine mechanische
Vermessungsvorrichtung aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung zur Herstellung von Zahnersatz vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Datenverarbeitungsvorrichtung (1, 7, 21) eine Symbolbibliothek von
medizinischen Teilen enthält, die aus den durch die Sensorvorrichtung (1, 2,
3, 4, 9) erfaßten Daten 3-D-Modelle vorgebbarer Körperteile (6) generiert.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß für Anwendungen im zahnmedizinischen Bereich die Vorrichtung Mittel
aufweist, die die über die Sensorvorrichtung erfaßten Daten der Kiefer in
Relation zu dem herzustellenden Teil setzt, wobei eine Mittelwertartikulation
und/oder eine individuelle Artikulation vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung Mittel zur Simulation von Körperbewegungen anhand
der aus den 3-D-Modellen erstellten virtuellen Körperteile aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei zahnmedizinischen Anwendungen Ober- und Unterkiefer in Relation
zueinander gesetzt werden, um die daraus resultierenden Auswirkungen von
Kieferbewegungen zu simulieren.
9. Verfahren zur Herstellung von medizinischen Teilen (12) als Ersatz für
Körperteile (6), insbesondere von Zahnersatz, bei dem mittels einer
Sensorvorrichtung (1, 2, 3, 4, 9) die Dimensionen eines herzustellenden
medizinischen Teils (6) erfaßt werden, bei dem mittels einer
Datenverarbeitungsvorrichtung (1, 21) die von der Sensorvorrichtung (1, 2,
3, 4, 9) erfaßten Daten ausgewertet werden, und bei der das medizinische
Teil (6) aus den mittels der Datenverarbeitungsvorrichtung (1, 21)
ausgewerteten Daten hergestellt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Sensorvorrichtung (1, 2, 3, 4, 9) eine Kamera (3, 4), eine
Röntgenvorrichtung (24), eine Ultraschallaufnahmevorrichtung und/oder eine
Computertomographieaufnahmevorrichtung vorgesehen ist und das zu
ersetzende Körperteil (6) bezüglich seiner Dimensionen optisch vermessen
wird.
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