DE19826720A1 - Agglomerierter Dünger aus kompostierten und nicht kompostierten organischen Substanzen - Google Patents
Agglomerierter Dünger aus kompostierten und nicht kompostierten organischen SubstanzenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C05—FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
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- C05G5/00—Fertilisers characterised by their form
- C05G5/10—Solid or semi-solid fertilisers, e.g. powders
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Düngers, vorzugsweise für
landwirtschaftlich genutzte Flächen, der aus einer agglomerierten Mischung von
kompostierten und nicht kompostierten bodenverträglichen organischen
Substanzen besteht und der in der Mischung nicht mehr als 30 Gew.-%
herkömmliche organische und anorganische Dünger enthält.
Ein besonderes Merkmal der Erfindung ist es, kompostierte Ernterückstände,
Grünabfälle und andere bodenverträgliche organische Substanzen mit nicht
kompostierten organischen Substanzen zu mischen und zu agglomerieren. Vor der
Agglomeration ist es notwendig, die nicht kompostierten Rohstoffe zu zerkleinern.
Ernterückstände und Grünabfälle sind organische Substanzen. Als organische
Substanzen werden hier diejenigen definiert, die in den ackerbaulich genutzten
Böden anzutreffen sind und diejenigen, die anthropogen in die Böden eingebracht
werden. Alle abgestorbenen pflanzlichen und tierischen Stoffe in den Böden werden
von den Bodenkundlern als organische Substanz bezeichnet.
Es ist zudem bekannt, daß organische Substanzen von den Landwirten in die Böden
eingebracht werden. Hierzu gehören Wirtschaftsdünger, zu denen Gülle, Stallmist
von Schweinen, Rindern, Schafen, Hühner und Puten zählen und Ernterückstände
wie Stroh aller Art und die sogenannte Gründüngung - grüne Pflanzen als Dünger.
Bereits im Altertum kannte man die Gründüngung zur Verbesserung und Erhaltung
der Bodenfruchtbarkeit. Organische Substanzen sind auch Substanzen wie Torf und
Rindenhumus.
Es sind Verfahren bekannt, nach denen organische Substanzen miteinander
gemischt werden; so z. B. Geflügelkot mit Torf oder Müll (DE 25 39 930 C2) oder
Torf mit Vieh- oder Kuhdung (DE 19 57 733 B2 und DE 23 42 999 A1) oder Stroh
mit Pferdedung (DE 25 05 897 A1 oder Altpapier mit Fäkalien (DE 22 34 438 A1).
Es hat sich überraschenderweise herausgestellt, daß die weiter oben beschriebenen
organischen Substanzen ohne den aufwendigen Verfahrensgang der Kompostierung
direkt zur Herstellung des erfindungsgemäßen Düngers eingesetzt werden können;
ganz oder anteilmäßig mit Kompost, wenn kompostierte und nicht kompostierte
organische Substanzen in Mischung oder nicht kompostierte Substanzen
agglomeriert werden.
Die Agglomeration ist erfindungsgemäß ein notwendiger Verfahrensgang, um
einerseits ein mit den herkömmlichen Düngerstreuern ausbringbaren Dünger zu
produzieren und andererseits eine besondere biologische Wirkung zu erzielen.
Die sich in den Agglomeraten befindende, nicht kompostierte organische Substanz
unterliegt ihrem Abbau. Als Zersetzung wird der Abbau der organischen Substanz
bezeichnet, wobei die organische Substanz in Kompost und Humus umgewandelt
wird. Die Kompostierung geschieht in den einzelnen Agglomeraten, die als Dünger
gemäß der Erfindung auf landwirtschaftlich genutzte Flächen ausgestreut wurden.
Kompostierte und nicht kompostierte organisch Substanzen werden durch die
Agglomeration, insbesondere durch die Preßagglomeration, in eine engen Kontakt
gebracht, so daß die biologische Aktivität intensiv und übergreifend erfolgt.
In beiden Anteilen - kompostiert und nicht kompostiert - sind Mikroorganismen
vorhanden, deren Lebensgrundlage die organische Substanz ist; es sind
heterotrophe Organismen, also solche, die auf organische Nahrung angewiesen
sind.
Es entsteht im Agglomerat ein spezifischer Lebensraum für die Mikroorganismen, in
dem pflanzenverfügbare Nährstoffe "produziert" werden, die für das Pflanzen
wachstum erforderlich sind. Vereinfacht kann man sagen: je mehr organische
Substanz um so größer der Anteil der Nährstoffmenge. Es ist bekannt, daß zwischen
der verfügbaren organischen Substanz sowie ihrer Zusammensetzung und der
Leistung der Mikroorganismen eine enge Beziehung besteht.
Wenn die nach dieser Erfindung hergestellten Agglomerate in den Ackerboden oder
in einen gärtnerisch genutzten Boden gebracht werden, beginnt die Kompostierung
des nicht kompostierten Materials, das in der Regel zu 50 Gew.-% im Agglomerat
vorhanden ist. Mikroorganismen sind in einer Vielzahl in dem kompostierten Teil des
Agglomerats, aber auch in dem Boden der das dort eingebrachte Agglomerat
umgibt. Es erfolgt in diesem Agglomerat-Lebensraum eine Kompostierung im
Kleinen, wobei das Agglomerat zunächst als solches erhalten bleibt. Es wird
allmählich abgebaut, nicht aufgelöst, denn es dient als Nahrung für die
Mikroorganismen.
Bei der sich im Agglomerat abspielenden Kompostierung entsteht Wärme, die der
Pflanze zugute kommt. In Fachkreisen wird auch von einer "Wärmedüngung"
gesprochen; man meint allerdings die Zufuhr von Energie von außen. Im Sinne der
Erfindung wird ein Produkt zugeführt, nämlich den nicht kompostierte Teil im
Agglomerat, der durch die Kompostierung Wärme an den Boden und an die Pflanze
abgibt. Neben den stofflichen Faktoren, wie Kohlendioxid über die Blätter und
Wasser, Sauerstoff und mineralische Nährstoffe über die Wurzeln benötigt die
Pflanze auch energetische Faktoren wie Licht und Wärme.
Die Wärme, die bei der Kompostierung im Agglomerat entsteht, sorgt auch dafür,
daß eventuell in das Agglomerate eindringende Bakterien, Viren oder Keime
absterben, so daß das Agglomerat seuchenhygienisch unbedenklich und frei von
Keimen bleibt. Die zu kompostierenden Anteile werden vor der Verarbeitung auf ihre
seuchenhygienische Unbedenklichkeit und Keimfreiheit untersucht.
Die genannten Faktoren, wie die Vermehrung der Nährstoffe und die
"Wärmedüngung", lassen es nicht überraschend erscheinen, daß mit dem
erfindungsgemäßen Dünger höhere Ernteerträge erzielt werden. Daraus ist zu
folgern, daß bei geringerem Einsatz von Nährstoffen im fertigen organisch
mineralischen Dünger die gleichen Ernteerträge erzielt werden wie bei einer rein
mineralischen Düngung mit einem hohen Nährstoffangebot.
Zur Agglomeration der zerkleinerten organischen Substanzen werden herkömmliche
Pelletierpressen eingesetzt: Ring- und flachmatrizen, Extruder und Lochpressen.
Die andere Art der Agglomeration, die Rollgranulation in Granuliertellern und -trom
meln ist wenig geeignet, um den gewünschten Zustand der engen Berührung
zwischen kompostiertem und nicht kompostiertem Material zu erreichen. Solche
Granulate in den Boden eingebracht zerfallen aufgrund der geringen Eigenfestigkeit
sehr leicht. Damit ist das Prinzip der Erfindung nicht mehr gewährleistet. Die
gepreßten Pellets hingegen behalten ihre stabile Form. Sie sind zumeist zylindrisch
mit einem Durchmesser von 5-10 mm und einer Länge, die im Mittel das 2,5fache
des Durchmessers betragen.
Vor der Agglomeration werden die organischen Rohstoffe zerkleinert. Sofern sie fest
sind, wie z. B. Grünabfall von Bäumen und Sträuchern, können sie in einer der
bekannten Hammermühlen zerkleinert werden. Organische Rohstoffe von weicher
Konsistenz, wie z. B. Bioabfälle, müssen wegen ihres hohen Feuchtigkeitsgehaltes
in Spezialmühlen zerkleinert werden.
Der Zerkleinerungsvorgang kann auch in der und somit mit der Presse erfolgen,
wenn es sich um weiche organische Abfälle handelt. Zuvor werden diese Abfälle
erfindungsgemäß mit Kompost gemischt. In schwierigen Fällen bei einem sehr
hohen Feuchtigkeitsgehalt können z. B. getrocknete Tonmehle, trockener Braun
kohlenstaub oder gemahlenes Stroh zugegeben werden.
Ein einfaches Beispiel für die Erfindung veranschaulicht die Technologie.
Grünabfälle, wie Baumschnitt, Sträucherschnitt, Gemüseabfälle u. a. werden - wo
notwendig - geschreddert und dann zu Mieten aufgeschichtet und in herkömmlicher
Weise kompostiert, d. h. von Zeit zu Zeit umgesetzt und ggf. mit Wasser benetzt.
Nach 4-5 Monaten ist Kompost in bekannter Art entstanden.
Grünabfälle, wie oben definiert, werden zunächst geschreddert und dann in
Hammer- oder Spezialmühlen zerkleinert.
5 Teile des in beschriebener Weise entstandenen Kompostes werden mit gleichen
Teilen der zerkleinerten Grünabfälle und einem Zusatz von 2 Teilen mineralischen
Dünger gemischt. Anschließend wird die Mischung zu Pellets verpreßt. Diese Pellets
werden als Volldünger zur landwirtschaftlichen Düngung eingesetzt.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines Düngers zur Düngung von Kulturpflanzen,
insbesondere in landwirtschaftlichen Bereich, dadurch gekennzeichnet, daß
kompostierte und nicht kompostierte organische Stoffe gemischt und agglomeriert
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mischung
herkömmlicher mineralischer und organischer Dünger zugemischt werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der nicht
kompostierte Teil der Mischung vor der Agglomeration zerkleinert wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Agglomeration in Pressen erfolgt, wie Ring- und Flachmatrizen, Extrudern und
Lochpressen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19826720A DE19826720A1 (de) | 1998-06-16 | 1998-06-16 | Agglomerierter Dünger aus kompostierten und nicht kompostierten organischen Substanzen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19826720A DE19826720A1 (de) | 1998-06-16 | 1998-06-16 | Agglomerierter Dünger aus kompostierten und nicht kompostierten organischen Substanzen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19826720A1 true DE19826720A1 (de) | 1998-11-19 |
Family
ID=7871003
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19826720A Withdrawn DE19826720A1 (de) | 1998-06-16 | 1998-06-16 | Agglomerierter Dünger aus kompostierten und nicht kompostierten organischen Substanzen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19826720A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
TR200000418A3 (tr) * | 2000-02-15 | 2001-09-21 | Budak Veysel | Besin elementlerince zenginlestirilmis mineral organik gübre |
-
1998
- 1998-06-16 DE DE19826720A patent/DE19826720A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
TR200000418A3 (tr) * | 2000-02-15 | 2001-09-21 | Budak Veysel | Besin elementlerince zenginlestirilmis mineral organik gübre |
TR200000418A2 (tr) * | 2000-02-15 | 2001-09-21 | Budak Veysel | Besin elementlerince zenginleştirilmiş mineral organik gübre |
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Legal Events
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