DE19820395A1 - Verfahren zum Sicherstellen des Ladezustandes einer Fahrzeugbatterie - Google Patents
Verfahren zum Sicherstellen des Ladezustandes einer FahrzeugbatterieInfo
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Abstract
Ein Verfahren zur Sicherstellung des Ladezustandes einer Kraftfahrzeugbatterie weist die folgenden Schritte auf: DOLLAR A a) Herstellen eines unkritischen Bordnetzzustandes durch Abschalten eines vorbestimmten Verbrauchers Vtest, DOLLAR A b) Bestimmen der durch das Abschalten des vorbestimmten Verbrauchers bewirkten Änderungen des Generatortastverhältnisses DELTADF und der Spannungsänderung DELTAV, DOLLAR A c) Bestimmen derjenigen Verbraucher anhand der ermittelten Signale aus einem Kennfeld, die zu einem Betriebszustand mit DF < 100% und U > 13 V führen, und DOLLAR A d) Wiedereinschalten des vorbestimmten Verbrauchers Vtest und Abschalten der im Schritt c bestimmten Verbraucher.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erfassung des Ladezustandes einer Fahrzeugbatte
rie und insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Sicherstellen des Ladezu
standes einer Fahrzeugbatterie.
In heutigen Kraftfahrzeugen befinden sich immer mehr elektrische Verbraucher, wie bei
spielsweise Radio, Heckscheibenheizung, Sitzheizung, elektrische Fensterheber, Klimaan
lage, Navigationsgerät, usw., so daß beim Gebrauch eines Großteils der elektrischen Ver
braucher die Situation eintreten kann, daß der vom Generator zur Verfügung gestellte
Strom nicht mehr zur Versorgung der eingeschalteten Verbraucher ausreicht. Der benötigte
zusätzliche Strom wird daher der Batterie entnommen und es kommt zu einer Entladung der
Batterie. Es kann folglich die Situation eintreten, daß die Batterie soweit entladen ist, daß
ihr Energieinhalt unter Umständen nicht mehr für einen Startvorgang des Kraftfahrzeugs
ausreichend ist.
Um dies zu verhindern, ist eine Überwachung des Energiebedarfs und des Ladezustandes
der Batterie notwendig.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Sicherstellung des La
dezustandes einer Kraftfahrzeugbatterie zu schaffen, das eine optimale Nutzung der ver
fügbaren Generatorleistung gewährleistet.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltun
gen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Sicherstellung des Ladezustandes einer Kraftfahr
zeugbatterie weist die folgenden Schritte auf:
- a) Herstellen eines unkritischen Bordnetzzustandes durch Abschalten eines vorbe stimmten Verbrauchers Vtest,
- b) Bestimmen der durch das Abschalten des vorbestimmten Verbrauchers bewirkten Änderungen des Generatortastverhältnisses ΔDF und der Spannungsänderung ΔV,
- c) Bestimmen derjenigen Verbraucher aus einem vorgegebenen Kennfeld des Bord netzverhaltens anhand der im Schritt b ermittelten Signale, die zu einem Betriebszustand mit einem Generatortastverhältnisses DF < 100% und einer Batteriespannung U < 13 V führen, und
- d) Wiedereinschalten des vorbestimmten Verbraucher Vtest und Abschalten der im Schritt c bestimmten Verbraucher.
Das Kennfeld des Bordnetzverhaltens kann entweder durch gezieltes Schalten der Ver
braucher in einem Lernprozeß erstellt werden oder es wird für den bestimmten Fahrzeugtyp
einmal gemessen und liegt dann in abgespeicherter Form vor.
Ferner kann zur Erhöhung der Generatorleistung der Betriebspunkt des Generators durch
Erhöhen der Leerlaufdrehzahl verschoben werden.
Vorzugsweise ist das Verfahren so ausgelegt, daß bei einem hohen Batterieladestrom
keine Überschreitung von DF = 100% zulässig ist, während im Fall eines geringen Lade
stroms eine kurzfristige Entladung bei DF = 100% und U < 13 V zulässig ist.
Vorzugsweise wird in den Ruhephasen der Batterie aus der Bewertung der Batterieleerlauf
spannung der Säurezustand der Batterie bestimmt.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens umfaßt ein Steuer
gerät. Das Kennfeld des Bordnetzverhaltens kann in einem Speicher des Steuergeräts ge
speichert sein.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert.
Fig. 1 zeigt den Maximalstrom eines Generators als Funktion der Drehzahl,
Fig. 2 zeigt das Generatortastverhältnis DF als Funktion der Drehzahl n, und
Fig. 3 zeigt die Batteriespannung U als Funktion des Laststroms I.
In Fig. 1 ist der Maximalstrom Imax über der Drehzahl n als Funktion der Temperatur T auf
getragen. Im Spannungsregler des Generators eines Kraftfahrzeuges wird das sog. DF-Signal
erzeugt, das die Auslastung des Generators widerspiegelt. Wird nur ein kleiner
Strom vom Generator erzeugt, d. h. es sind nur Kleinverbraucher eingeschaltet, so reicht ein
kleiner Strom durch den Erregerkreis des Generators zur Erzeugung der gewünschten
Ausgangsspannung aus. Bei zunehmender Last muß der Erregerstrom erhöht werden. Die
Einstellung der Ausgangsspannung erfolgt durch eine Anpassung des Erregerstroms mittels
einer Zweipunktregelung mit einer Rechteckspannung mit variabler Pulsweite. Dieses als
Generatortastverhältnis DF oder DF-Signal bezeichnete Tastverhältnis, das zwischen 0 und
100% betragen kann, repräsentiert die Auslastung des Generators. Dabei ist der maximal
verfügbare Strom I abhängig von der Drehzahl n und der Temperatur T, was in Fig. 1 dar
gestellt ist.
Fig. 2 zeigt das das Generatortastverhältnis über der Drehzahl als Funktion des Laststroms
I. Bei konstanter Belastung durch das Bordnetz variiert das DF-Signal mit der Generator
drehzahl n, da mit zunehmender Drehzahl eine geringere Erregung zur Erzeugung der
Ausgangsspannung erforderlich ist, wie dies in der Fig. 2 dargestellt ist.
Fig. 3 zeigt die Spannung über dem Laststrom, I als Funktion der Temperatur. Die Aus
gangsleistung des Generators ist nicht konstant, sondern last- und temperaturabhängig.
Der Regler stellt eine von der Temperatur der ihn umströmenden Luft abhängige
Spannung, hier nach der Kennlinie U = 14,5 V-(T-25°C).10 mV ein. Bei zunehmender
Belastung wirken sich außerdem Spannungsabfälle stärker aus und führen zu einem Span
nungsverlauf entsprechend Fig. 3. Bei schwach belastetem Generator erlaubt die Messung
der Spannung eine Aussage über die Betriebstemperatur des Generators bzw. des Genera
torreglers, allerdings ist die Aussage wegen der Streuung des Reglers nur relativ.
Bei Erreichen eines Tastverhältnisses von DF = 100% ist bei konstanter Drehzahl eine wei
tere Steigerung der Leistungsabgabe des Generators nicht mehr möglich. Mit zunehmender
Last sinkt die Spannung U bis zur Batterieleerlaufspannung von 12,8 V (entspricht einer
vollgeladenen Batterie) und sinkt dann je nach Batterieladezustand und Batteriegröße bei
abnehmendem Generatorstrom und steigendem Batterieentladestrom.
Ferner führt das Ein- und Ausschalten eines Verbraucher arbeitspunktmäßig zu einer Ände
rung des Tastverhältnisses ΔDF und einer Änderung der Spannung ΔU.
Für ein Bordnetzmanagement, das das Ziel hat eine Batterieentladung zu verhindern, ist die
Kenntnis des Bordnetzzustandes notwendig. Dieser Bordnetzzustand wird aus der Beob
achtung von Drehzahl, Spannung und DF-Signal unter Berücksichtigung der obigen Effekte
ermittelt.
Für Bordnetzbelastungen mit DF < 100% kann eine Batterieentladung ausgeschlossen
werden. Belastungen mit DF = 100% können dagegen die Batterie entleeren.
Das Bordnetzmanagement kennt den Zustand Ein/Aus aller Verbraucher sowie deren
Klassierung nach Stromaufnahme, beispielsweise in Schritten von 5 A, und kann ausge
wählte Verbraucher beliebig oder nach einer Prioritätsliste ausschalten, wenn eine Batterie
entladung verhindert werden soll.
In einem Lernprozeß wird im Betrieb des Kraftfahrzeugs ein Kennfeld des Bordnetzverhal
tens beim Schalten von Verbrauchern erstellt. Es enthält für ausgewählte Betriebspunkte
p(n, U, DF, T) eine Aussage über die zu erwartende Änderung ΔDF und ΔU bei definierten
Laständerungen, beispielsweise dem Abschalten einer Last von 10 A. Es ist jedoch auch
möglich, daß das Kennfeld fest programmiert ist, allerdings ist es dann in diesem Fall spe
zifisch für einen Fahrzeugtyp.
Mit dem durch den Lernprozesses erstellten Kennfeld oder mit dem entsprechenden fest
programmierten Kennfeld kann eine Überlastung des Bordnetzes nach dem folgenden
Verfahren verhindert werden, wobei unter einer Überlastung des Bordnetzes ein DF-Signal
von 100% und eine Spannung kleiner als 13 V verstanden wird. Durch das Abschalten ei
nes Testverbrauchers Vtest, der vorzugsweise eine hohe Stromaufnahme hat, wird ein un
kritischer Bordnetzzustand mit DF < 100% eingestellt. Mit den sich ergebenden Werten von
ΔDF und ΔU kann unter Heranziehung des Kennfeldes eine Abschätzung durchgeführt
werden, welche Last anstelle der abgeschalteten Testlast Vtest nicht zu einem Zustand mit
DF = 100% und U < 13 V führt. Dieser Zustand kann dann durch Wiedereinschalten der
Testlast Vtest und Abschalten der ermittelten Verbraucher, die nach dem Kennfeld in
Summe die Bedingungen erfüllen, hergestellt werden.
Ferner kann abgeschätzt werden, ob durch eine Verschiebung des Betriebspunktes durch
eine Erhöhung der Leerlaufdrehzahl das Stromangebot des Generators soweit verbessert
wird, daß eine Batterieentladung verhindert wird. Letztere Möglichkeit setzt natürlich den
Fall eines Leerlaufbetriebs voraus, wobei im Leerlaufbetrieb durch die geringe Generator
leistung schnell die Grenze der Leistungsabgabe des Generators erreicht ist.
Ferner kann im Betriebsfall mit DF < 100% durch eine Bewertung der eingeschalteten Ver
braucher eine Aussage darüber gemacht werden, ob ein Ladestrom in die Batterie fließt
(Batterie entladen) oder ob nicht (Batterie voll), da die Batterie bei einer Aufladung für das
Bordnetz eine Last darstellt und zusätzlich zu dem für die Verbraucher zu erwarteten
Tastverhältnis DF eine weitere Änderung des Tastverhältnisses ΔDF verursacht. Um diesen
Effekt nutzten zu können, muß das oben genannte Kennfeld im Fall einer geladenen, d. h.
vollen Batterie, aufgenommen werden. Es ist daher zweckmäßig, den Lernvorgang zur Er
stellung eines Kennfeldes nur im Anschluß an eine längere Betriebsphase mit DF << 100%
durchzuführen.
Die Abschätzung des Batterieladestroms im unkritischen Bordnetzzustand ermöglicht die
folgende Festlegung für den kritischen Fall:
Je kleiner der Ladestrom, um so besser ist der Ladezustand (Der Ladestrom sinkt bei gleichem Ladezustand mit abnehmender Ladespannung und abnehmender Batterietemperatur).
Hoher Ladestrom → keine Überschreitung von DF = 100% zulässig.
Kleiner Ladestrom → kurzzeitige Entladung bei DF = 100% und U < 13 V zulässig.
Je kleiner der Ladestrom, um so besser ist der Ladezustand (Der Ladestrom sinkt bei gleichem Ladezustand mit abnehmender Ladespannung und abnehmender Batterietemperatur).
Hoher Ladestrom → keine Überschreitung von DF = 100% zulässig.
Kleiner Ladestrom → kurzzeitige Entladung bei DF = 100% und U < 13 V zulässig.
In den Ruhephasen der Batterie kann aus einer Bewertung der Batterieleerlaufspannung
eine Bestimmung der Säuredichte der Batterie vorgenommen werden, wobei die Säure
dichte zum Ladezustand der Batterie proportional ist. Damit ist es möglich, durch eine
Summation der geschätzten Ladeströme und der geschätzten Entladung innerhalb eines
Fahrzyklus eine Schätzung des Ladezustandes und daraus abgeleitet eine Vorgabe für
eine zulässige Dauer einer Batterieentladung zu machen. Auf diese Weise wird die Ab
schalthäufigkeit und die Abschaltdauer bei einer Aktivierung des Bordnetzmanagements
reduziert.
A Ampere
DF Tastverhältnis
I LaststromImax maximaler Laststrom
n Drehzahl
T Temperatur
U SpannungU/min Umdrehungen pro Minute
V Volt
DF Tastverhältnis
I LaststromImax maximaler Laststrom
n Drehzahl
T Temperatur
U SpannungU/min Umdrehungen pro Minute
V Volt
Claims (7)
1. Verfahren zur Sicherstellung des Ladezustandes einer Kraftfahrzeugbatterie,
gekennzeichnet durch
die folgenden Schritte:
- a) Herstellen eines unkritischen Bordnetzzustandes durch Abschalten eines vorbestimmten Verbrauchers Vtest,
- b) Bestimmen der durch das Abschalten des vorbestimmten Verbrauchers bewirkten Änderung des Generatortastverhältnisses ΔDF und der Änderung der Spannung ΔV,
- c) Bestimmen derjenigen Verbraucher aus einem vorbestimmten Kennfeld des Bordnetzverhaltens anhand der ermittelten Signale, die zu einem Betriebszustand mit einem Tastverhältnis DF < 100% und einer Spannung U < 13 V führen, und
- d) Wiedereinschalten des vorbestimmten Verbrauchers Vtest und Abschalten der im Schritt c bestimmten Verbraucher.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kennfeld des
Bordnetzverhaltens durch gezieltes Schalten der Verbraucher erstellt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Betriebspunkt des Generators durch Erhöhen der Leerlaufdrehzahl verschoben wird.
4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem hohen Batterieladestrom keine Überschreitung von DF = 100%
zulässig ist, während im Fall eines geringen Ladestroms eine kurzfristige Entladung
bei DF = 100% und U < 13 V zulässig ist.
5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß in den Ruhephasen der Batterie aus der Bewertung der Batterieleerlaufspannung
der Säurezustand der Batterie bestimmt wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung ein Steuergerät aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Kennfeld des
Bordnetzverhaltens in einem Speicher des Steuergeräts gespeichert ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19820395A DE19820395B4 (de) | 1998-05-07 | 1998-05-07 | Verfahren und Vorrichtung zum Sicherstellen des Ladezustandes einer Fahrzeugbatterie |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19820395A DE19820395B4 (de) | 1998-05-07 | 1998-05-07 | Verfahren und Vorrichtung zum Sicherstellen des Ladezustandes einer Fahrzeugbatterie |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19820395A1 true DE19820395A1 (de) | 1999-11-11 |
DE19820395B4 DE19820395B4 (de) | 2006-03-09 |
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ID=7866959
Family Applications (1)
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DE19820395A Expired - Fee Related DE19820395B4 (de) | 1998-05-07 | 1998-05-07 | Verfahren und Vorrichtung zum Sicherstellen des Ladezustandes einer Fahrzeugbatterie |
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US9586594B2 (en) | 2013-04-26 | 2017-03-07 | Audi Ag | Motor vehicle having a generator load-dependent engine control |
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DE19820395B4 (de) | 2006-03-09 |
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