DE19814657C2 - Steuer- und/oder Regelvorrichtung für eine elektrische Feststellbremseinrichtung von Fahrzeugen - Google Patents
Steuer- und/oder Regelvorrichtung für eine elektrische Feststellbremseinrichtung von FahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung, betrifft eine Vorrichtung zum Steuern- und/oder
Regeln einer elektrischen Feststellbremseinrichtung von
Fahrzeugen, insbesondere Kraftfahrzeugen, mit einer
Steuereinrichtung für die Ansteuerung wenigstens einer
Stelleinheit zum Einwirken auf wenigstens eine
Feststellbremseinheit.
Aus der DE 195 21 175 C1 ist ein elektrisch/elektronisch
regelbares Bremssystem für Kraftfahrzeuge der eingangs genannten Art mit mindestens zwei
Bremskreisen bekannt. Den einzelnen
Rädern sind Aktuatoren zugeordnet, welche jeweils über einen
eigenständigen Prozessor ansteuerbar sind.
Da jeder Prozessor
nur eine einzige Bremse ansteuert, besteht hierbei der
Nachteil, daß eine Synchronisation zwischen den einzelnen
Prozessoren erforderlich ist, was jedoch recht aufwendig ist.
Aus Sicherheitsgründen laufen die höheren, nicht rad-, sondern
fahrzeugbezogenen Funktionen, mit denen die Prozessoren der
Hinterachse ausgestattet sind, redundant ab. Das heißt, daß
sich die Prozessoren der Hinterachse bezüglich der höheren
Funktionen gegenseitig kontrollieren.
Tritt an den Prozessoren
der Hinterachse nun ein Fehler auf, so werden deren Funktionen
abgeschaltet. Da der Abschaltbefehl auch die Grundfunktionen
mit umfaßt, geht die ganze Bremskraft der Hinterachse
verloren.
In einem Fehlerfall der höheren Funktionen wird das
Fahrzeug dann nur noch von den Bremsen der Vorderachse
gebremst. Da an der Vorderachse keine gegenseitige Kontrolle
stattfindet, werden dort im Fehlerfall zwar nicht die beiden
Bremsaktuatoren der Vorderachse abgeschaltet, aber es kann zu
einem vollständigen Verlust der Bremskraft eines Vorderrades
oder aber zum völligen Blockieren eines Vorderrades kommen.
Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Steuer- und/oder Regelvorrichtung der eingangs genannten Art
dahingehend weiterzubilden, daß bei reduziertem elektrischen
Bauteile- und Synchronisationsaufwand die Betriebssicherheit
wesentlich verbessert wird.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch eine
Steuer- und/oder Regelvorrichtung für eine elektrische
Feststellbremseinrichtung von Fahrzeugen gemäß den Merkmalen
des Patentanspruchs 1.
Durch die Erfindung ist eine wesentliche Verbesserung der
Betriebssicherheit der Feststellbremse bei reduziertem
Bauteilaufwand und vereinfachter Ablaufsteuerung erreicht.
Bedingt durch die erfindungsgemäße Ausführung sowohl der
Master-Einheit als auch der Slave-Einheit als zentrale
Steuereinheiten wird sowohl im Normal- als auch im Notbetrieb
der Feststellbremse der wenigstens eine Stellantrieb der
Stelleinheit angesteuert. Hierdurch erfolgt im Unterschied zur
bisher bekannten Steuervorrichtung im Falle des Notbetriebes
der Feststellbremse und Ausfall einer Steuereinheit eine
Bremswirkung durch den wenigstens einen Stellantrieb, da die
Slave-Einheit auch dann den wenigstens einen Stellantrieb
ansteuert.
Die Ausführungen sowohl der Master- als auch der
Slave-Einheit als zentrale Steuereinheiten gewährleistet auch
eine wesentliche Entlastung der Ablaufsteuerung der
Steuervorrichtung, da die bisher notwendige und aufwendige
Synchronisation zwischen zwei gleichberechtigten
Steuereinheiten entfällt.
Die Zuverlässigkeit der
Steuervorrichtung wird dadurch erhöht, daß die Slave-Einheit
als Redundanzsystem ausgebildet ist. Die Slave-Einheit
übernimmt bei einem Ausfall der Master-Einheit deren Steuer-
und Regelaufgaben, insbesondere wenigstens die Steuerung der
Hauptfunktionen. Hierdurch läßt sich die Slave-Einheit
wesentlich einfacher als die Master-Einheit ausführen, bspw.
werden dann weniger Speichereinheiten benötigt.
Darüber hinaus
ist durch die Erfassung von Regelgrößen für Zusatzfunktionen
mittels der Slave-Einheit eine Entlastung der Master-Einheit
gewährleistet.
Nach einer ersten Ausführungsform der Erfindung weist die
Stelleinheit zwei Stellantriebe auf, die jeweils gemeinsam im
Normalbetrieb von der Master-Einheit und im Notbetrieb von der
Slave-Einheit angesteuert sind. Durch die Anordnung von zwei
Stellantrieben in einer Stelleinheit ist erreicht, daß bei
einem Ausfall eines der beiden Stellantriebe oder bei einem
Ausfall einer der beiden Steuereinheiten oder bei einem
Ausfall sowohl eines Stellantriebs als auch einer
Steuereinheit der verbleibende ansteuerbare Stellantrieb beide
Feststellbremsen anziehen beziehungsweise lösen kann.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
ist zwischen Master-Einheit und Slave-Einheit eine Daten- und
Steuerleitung (Kommunikationsport) gebildet. Hierdurch ist
eine Funktionsüberwachung der Slave-Einheit durch die Master-
Einheit und eine Datenübertragung der durch die Slave-Einheit
erfaßten Regelgrößen für Zusatzfunktionen an die Master-
Einheit ermöglicht.
Um Zusatzfunktionen der erfindungsgemäßen Steuerung zu
ermöglichen, ist die Master-Einheit mit einem
Datentransfersystem (CAN-Bus-System) des Fahrzeuges zum
Austausch von Signalen verbunden. Hierdurch ist ein
Datentransfer zwischen verschiedenen Steuergeräten und der
Master-Einheit gegeben. Bspw. läßt sich durch den Anschluß der
Master-Einheit an das CAN-Bus-System eine Kindersicherung
realisieren, derart, daß bei ausgeschalteter Zündung die
Bremse nicht gelöst werden kann.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin,
daß die Master-Einheit mit einer Sensoreinheit zum Messen der
Raddrehzahl verbunden ist. Zum einen ist hierdurch die
Erkennung der beiden Fahrzustände Stillstand bzw. Parken und
Fahrt des Fahrzeuges erreicht, zum anderen dienen die hieraus
ermittelten Fahrzustandsparameter für die Steuerung der
Zusatzfunktionen der elektronischen Anfahrhilfe, wie Betätigen
oder Lösen der Feststellbremse zum oder nach dem Parken, und
der elektronischen Stotterbremse, wobei eine Stotterbremsung
während der Fahrt mit Hilfe der Feststellbremse durchgeführt
werden kann.
Für die Diagnose des Betriebszustands der Feststellbremse sind
wenigstens zwei Meßeinrichtungen vorgesehen. Hierdurch kann
bei Ausfall einer Meßeinrichtung weiterhin der Betriebszustand
der Feststellbremse durch die zweite Meßeinrichtung ermittelt
werden.
Nach einer konstruktiv vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung ist die Master-Einheit mit einer Sensoreinheit zum
Messen der von der Stelleinheit auf die Feststellbremse
wirkenden Kraft verbunden.
Die Kontrolle dieses Kraftsensors durch den Fahrer wird
konstruktiv dadurch realisiert, daß die Master-Einheit ein
Anzeigeelement zum Ablesen des Betriebszustandes des
Kraftsensors ansteuert. Hierdurch wird dem Fahrer insbesondere
ein Defekt des Kraftsensors angezeigt.
Nach einer anderen konstruktiv vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung ist wenigstens einem der beiden Stellantriebe eine
Sensoreinheit zum Messen des Motorstromes zugeordnet, mittels
welchem die Slave-Einheit den Stellantrieb zur Fehlererkennung
überwacht. Im Falle eines zu hohen Stromes des Stellantriebes
wird hierdurch ein Not-Aus-Befehl an die Master-Einheit
gegeben, um den Stellantrieb abzuschalten.
Die Kontrolle dieses Stromsensors durch den Fahrer wird
erfindungsgemäß dadurch ermöglicht, daß die Slave-Einheit ein
Anzeigeelement zum Ablesen des Betriebszustandes des
Stromsensors ansteuert. Hierdurch wird dem Fahrer ein Defekt
des Stromsensors angezeigt.
Nach einem anderen vorteilhaften Merkmal der Erfindung ist die
Master-Einheit mit einer Sensoreinheit zum Messen der Neigung
des Fahrzeuges, bspw. an einem Berg, verbunden. Dieser
Neigungssensor dient als Sollwertgeber und ermöglicht
einerseits, je nach ermitteltem Neigungswinkel, eine
lastabhängige Einstellung der Bremskraft der Feststellbremse,
bspw. beim Parken des Fahrzeuges. Dies führt zu einer
erheblichen Entlastung der Bremsanlage, da die Bremse nicht
mehr unnötig auf Maximalkraft betrieben werden muß.
Andererseits wird das Löseverhalten der Feststellbremse bei
der elektronischen Anfahrhilfe je nach Hanglage steuerbar.
Zur Erfassung einer weiteren Regelgröße für die Steuerung der
elektronischen Zusatzfunktionen ist die Slave-Einheit mit
einer Sensoreinheit zum Messen des zum Feststellen der Bremse
nötigen Verstellweges verbunden. Zum einen wird hierdurch das
Lösen der Feststellbremse anhand des gemessenen und
gespeicherten Verstellweges ermöglicht, zum anderen besteht
die Möglichkeit, den Belagverschleiß der Bremsbeläge zu
diagnostizieren. Letzteres wird insbesondere dadurch erreicht,
daß in Verbindung mit der Messung der Bremskraft durch den
Kraftsensor eine automatische Nachstellung der Bremse
stattfindet.
Vorteilhafterweise weist die Slave-Einheit für den Ausfall der
Fahrzeugbatterie eine Not-Batterie zur Sicherung der
Stromversorgung der elektrischen Feststellbremseinrichtung
auf. Hierdurch sind insbesondere die Funktionen der
Notbetätigung der Feststellbremse, mindestens aber das
Feststellen der Feststellbremse gesichert.
Nach einem anderen vorteilhaften Merkmal der Erfindung
überwacht die Slave-Einheit den Zustand der Fahrzeugbatterie
und steuert bei Ausfall der Fahrzeugbatterie ein
Anzeigeelement an. Hierdurch wird dem Fahrer des Fahrzeuges
der Ausfall der Fahrzeugbatterie und ein Umschalten auf die
Notbetätigung der Feststellbremse optisch angezeigt.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin,
daß die Master- und die Slave-Einheit mit einer
Bedienerkonsole zum Betätigen der Feststellbremse verbunden
ist. Hierdurch wird eine Vorgabe von Sollwerten an die Master-
und Slave-Einheit ermöglicht.
Die Kontrolle der Steuervorrichtung durch den Fahrer des
Fahrzeugs wird erfindungsgemäß dadurch gewährleistet, daß die
Master-Einheit mit einem Anzeigeelement zum Ablesen des
Betriebszustandes verbunden ist.
Weitere Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnungen.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild der Steuer- und/oder
Regelvorrichtung mit zwei gekoppelten
Stellantrieben,
Fig. 2 ein Blockschaltbild der Steuer- und/oder
Regelvorrichtung mit zwei entkoppelten
Stellantrieben und
Fig. 3 ein Blockschaltbild der Steuer- und/oder
Regelvorrichtung mit einem Stellantrieb.
Die beispielhaft in Fig. 1 dargestellte Steuer- und/oder
Regelvorrichtung ist in Art eines Master-Slave-Systems
ausgebildet, wobei die größere Steuereinheit als Master-Einheit
1 und die kleinere Steuereinheit als Slave-Einheit 2 ausgeführt
ist. Sowohl die Master-Einheit 1 als auch die bei deren Ausfall
wirkende Slave-Einheit 2 sind als zentrale Steuereinheiten
ausgeführt.
Die Master-Einheit 1 dient zum Steuern der Hauptfunktion, wie
bspw. Feststellen und Lösen der Feststellbremse und weist
hierzu jeweils Steuerleitungen zu den beiden Stellantrieben 6
auf. Die Stellantriebe 6 wirken über eine (nicht dargestellte)
Kopplungsvorrichtung auf den Radbremszylinder zum Betätigen der
Feststellbremse. Bei dem hier gewählten Ausführungsbeispiel
sind die beiden Stellantriebe 6 in der Stelleinheit 13
miteinander gekoppelt. Diese mechanische Kopplung der
Stellantriebe 6 ermöglicht bei Ausfall einer der beiden
Stellantriebe 6 oder bei Ausfall einer der beiden
Steuereinheiten 1, 2 oder bei Ausfall sowohl eines
Stellantriebes 6 als auch einer Steuereinheit 1, 2 das der noch
verbleibende ansteuerbare Stellantrieb 6 beide Feststellbremsen
anziehen bzw. lösen kann. Eine solche Notbetätigung der
Feststellbremse benötigt allerdings im Vergleich zum
Normalbetrieb der Feststellbremse die doppelte Zeit zum
Anziehen bzw. Lösen der Feststellbremse, da der noch
verbleibende Stellantrieb 6 bedingt durch den konstruktiven
Aufbau der mechanischen Kopplung den doppelten Betätigungsweg
zurücklegen muß.
Die Master-Einheit 1 steuert und regelt auch sogenannte
Zusatzfunktionen, wie bspw. eine elektronische Anfahrhilfe oder
eine elektronische Stotterbremse. Hierzu ist die Master-Einheit
1 mit einem Datentransfersystem 4 (CAN-Bus-System) des
Fahrzeuges verbunden, wodurch ein Datenaustausch mit allen an
das CAN-Bus-System 4 angeschlossenen Steuer- und Anzeigegeräten
sichergestellt ist. Bspw. dient die Verbindung über das CAN-
Bus-System 4 zum Austausch der Signale, wie Zündung an oder
aus, Zündschlüssel steckt oder nicht und dgl. Hierdurch ist es
auch möglich, ein Anzeigeelement über die CAN-Bus-Leitung
anzusteuern um bspw. die Stellung der Feststellbremse
anzuzeigen.
Eine weitere Verbindung der Master-Einheit 1 besteht zu
wenigstens einer die Raddrehzahl messenden Sensoreinheit 11.
Zum einen werden hierdurch die beiden Fahrzustände Stillstand
bzw. Parken und Fahrt diagnostiziert, zum anderen dienen die
hieraus abgeleiteten Fahrzustandsparameter für die Steuerung
der Zusatzfunktionen der elektronischen Anfahrhilfe zum Parken
oder auch nach dem Parken, ebenso als Hilfsbremse in Form einer
Stotterbremsung während der Fahrt.
Ferner besteht eine Verbindung der Master-Einheit 1 zu einer
Sensoreinheit 3 zum Messen der von der Stelleinheit 13 auf die
Feststellbremse wirkenden Kraft, so daß der Betriebszustand der
Feststellbremse, bspw. Bremse angezogen oder nicht, ermittelt
werden kann. Ein Defekt dieses Kraftsensors 3 wird dem Fahrer
des Fahrzeuges durch eine Anzeige angezeigt, wobei die Master-
Einheit 1 das entsprechende Anzeigeelement 10 ansteuert. Die
elektronische Feststellbremse bleibt bei einem Defekt des
Kraftsensors 3 weiterhin in Funktion, wobei dann die
fortlaufende Messung des Motorstroms des Stellantriebes 6 durch
einen Stromsensor 5 die Überwachung und Funktion der
elektronischen Feststellbremse sicherstellt.
Die Master-Einheit 1 weist auch eine Verbindung zu einer
Sensoreinheit 14 zum Messen der Neigung der Hanglage des
Fahrzeuges auf. Dieser Neigungssensor 14 dient der Master-
Einheit 1 als Sollwertgeber für die Steuerung der
einzustellenden Bremskraft der Feststellbremse, wodurch die
Bremskraft lastabhängig eingestellt werden kann. Einerseits ist
hierdurch eine erhebliche Entlastung der Bremsanlage erreicht,
da die Feststellbremse bspw. beim Parken auf ebener Fläche
nicht mehr unnötig auf Maximalkraft betrieben werden muß.
Andererseits ermöglicht die Ermittlung der Neigung der Hanglage
des Fahrzeuges auch die Möglichkeit, das Löseverhalten der
Feststellbremse bei der Zusatzfunktion der elektronischen
Anfahrhilfe der jeweiligen Hanglage des Fahrzeuges anzupassen.
Die Master-Einheit 1 dient weiterhin zur Überwachung der Slave-
Einheit 2. Hierzu sind Master-Einheit 1 und Slave-Einheit 2
mittels einer Daten- und Steuerleitung 12 (Kommunikationsport)
verbunden. Dieser Kommunikationsport 12 dient zur Weiterleitung
von Regelgrößen für die Zusatzfunktionen, die von der Slave-
Einheit 2 erfaßt werden. Eine solche Aufgabenteilung zwischen
der Master-Einheit 1 und der Slave-Einheit 2 entlastet die
Master-Einheit 1 und führt somit zu effizienteren
Verarbeitungszeiten der Steuervorrichtung.
Die Slave-Einheit 2 ist als Redundanzsystem der Master-Einheit
1 ausgeführt und erfüllt bei dem hier gewählten
Ausführungsbeispiel bei Ausfall der Master-Einheit 1 primär die
Hauptfunktionen der Feststellbremse, d. h. Feststellen und Lösen
der Bremse. Da die Slave-Einheit 2 als zentrale Steuereinheit
ausgeführt ist, werden somit auch dann beide Stellantriebe 6
angesteuert. Hierdurch erfolgt die Wirkung der Festellbremse im
Vergleich zum Normalbetrieb der Festellbremse ohne
Zeitverzögerung. Eine Zeitverzögerung ist bei der bisher
bekannten Steuervorrichtung bei Ausfall einer Steuereinheit
dadurch aufgetreten, weil von der verbleibenden Steuereinheit
lediglich der zugeordnete Stellantrieb angesteuert wird,
welcher, bedingt durch den konstruktiven Aufbau, den doppelten
Betätigungsweg zum Anziehen oder Lösen der Feststellbremse
zurücklegen muß.
Die Slave-Einheit 2 dient zusätzlich als Diagnoseeinheit. Bei
dem hier gewählten Ausführungsbeispiel überwacht die Slave-
Einheit 2 die beiden Stellantriebe 6 mittels jeweils einer
Sensoreinheit 5 zum Messen des Motorstroms des Stellantriebs 6.
Der gemessene Motorstrom des Stellantriebes 6 wird zur
Erkennung des Betriebszustandes der Feststellbremse in der
Slave-Einheit gespeichert, wodurch auch bei einem Ausfall der
Master-Einheit 1 die Überwachung und Funktion der Festellbremse
durch die Slave-Einheit 2 gewährleistet ist.
Ein Defekt des Stromsensors 5 wird dem Fahrer des Fahrzeuges
mit einer Anzeige zur Kenntnis gebracht, wobei die Slave-
Einheit 2 das entsprechende Anzeigeelement 16 ansteuert. Trotz
Ausfalls des Stromsensors 5 kann die elektronische
Feststellbremse weiterhin betrieben werden, da durch die
Messung der Bremskraft mit Hilfe des Kraftsensors 3 die
Überwachung und Funktion der Feststellbremse sichergestellt
ist. Im Falle, daß der Stromsensor 5 einen zu hohen Strom am
Stellantrieb 6 mißt, wird ein Not-Aus-Befehl von der Slave-
Einheit 2 an die Master-Einheit 1 gegeben, um den betreffenden
Stellantrieb 6 abzuschalten.
Zur Erfassung einer weiteren Regelgröße für die elektronischen
Zusatzfunktionen steht die Slave-Einheit 2 mit einer
Sensoreinheit 15 (Wegsensor) zum Messen des Verstellweges,
welcher zum Feststellen der Bremse nötig ist in Verbindung. Der
in der Slave-Einheit 2 gespeicherte Wert des Verstellweges
ermöglicht die Feststellbremse anhand des gemessenen Weges
wieder zu lösen. Durch zusätzliche Messung der Bremskraft mit
Hilfe des Kraftsensors 3 läßt sich eine automatische
Nachstellung der Bremse realisieren und darüber hinaus der
Belagverschleiß der Bremsbeläge diagnostizieren.
Bei einem Ausfall der Fahrzeugbatterie sichert eine mit der
Slave-Einheit 2 verbundene Not-Batterie 17 die Stromversorgung
der elektronischen Feststellbremse. Die Slave-Einheit 2 erhält
von einer Überwachungseinrichtung der Fahrzeugbatterie ein
entsprechendes Signal und steuert in diesem Fall ein
Anzeigeelement 16 an, wodurch dem Fahrer der Ausfall der
Fahrzeugbatterie und ein Umschalten auf die Notbetätigung der
Feststellbremse angezeigt wird. Im Fall der Notbetätigung der
Feststellbremse stehen die dafür vorgesehenen Funktionen zur
Verfügung, mindestens aber das Feststellen der Feststellbremse.
Für eine Betätigung der Feststellbremse durch den
Fahrzeugführer ist eine Bedienerkonsole 9 mit der Master-
Einheit 1 und der Slave-Einheit 2 verbunden, wodurch eine
Vorgabe von Sollwerten an die Master- und Slave-Einheit 1, 2
ermöglicht ist.
Ferner wird dem Fahrer des Fahrzeuges über ein Anzeigeelement
10 der Betriebszustand der Master-Einheit 1 und somit auch ein
eventueller Ausfall der Master-Einheit 1 sowie ein Umschalten
auf die Notbetätigung der Feststellbremse angezeigt.
Bei den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 2 und 3 handelt es
sich um weitere Varianten der bereits beschriebenen Master-
Slave-Steuer- und/oder Regelvorrichtung. Da im übrigen die
gleichen Bezugszeichen wie in Fig. 1 verwendet werden, kann
auf eine detaillierte Beschreibung der Fig. 2 und 3
verzichtet werden. Im Unterschied zum Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 1 sind in Fig. 2 die beiden Stellantriebe 6 voneinander
entkoppelt, wodurch bei Ausfall eines Stellantriebes 6 nur die
Bremswirkung von einem Radbremszylinder eintritt. Ein Vergleich
mit der zuerst beschriebenen Ausführungsform läßt erkennen, daß
jedem Radbremszylinder ein Kraftsensor 3 zugeordnet ist,
wohingegen im ersten Ausführungsbeispiel nur ein Kraftsensor 3
zur Messung der auf beide Feststellbremsen wirkenden Kraft
ausreicht.
Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 zeigt die Anwendung der
erfindungsgemäßen Steuer- und/oder Regelvorrichtung in einer
vereinfachten Ausführungsform mit nur einem Stellantrieb 6.
Auch dieses reduzierte System erfüllt bereits die Kriterien für
eine Notbetätigung einer elektrischen Feststellbremseinrichtung
von Fahrzeugen.
1
Master-Einheit
2
Slave-Einheit
3
Kraftsensor
4
CAN-Bus-System
5
Stromsensor
6
Stellantrieb
9
Bedienerkonsole
10
Anzeigeelement
11
Raddrehzahl
12
Kommunikationsport
13
Stelleinheit
14
Neigungssensor
15
Wegsensor
16
Anzeigeelement
17
Not-Batterie
Claims (16)
1. Steuer- und/oder Regelvorrichtung für eine elektrische
Feststellbremseinrichtung von Fahrzeugen, insbesondere
Kraftfahrzeugen, mit einer Steuereinrichtung für die
Ansteuerung von einer wenigstens einen Stellantrieb (6) für
eine Feststellbremseinheit aufweisenden Stelleinheit (13),
wobei die Steuereinrichtung als Master-Slave-System (1, 2)
ausgebildet ist, die Master-Einheit (1) als zentrale
Steuereinheit ausgeführt ist und im Normalbetrieb die
Steuerung der Hauptfunktionen, wie beispielsweise
Feststellen und Lösen der Feststellbremseinheit, sowie die
Funktionsüberwachung der Slave-Einheit (2) des Master-
Slave-Systems (1, 2) durchführt, und die Slave-Einheit (2)
die Erfassung von Regelgrößen für Zusatzfunktionen, wie
beispielsweise elektronische Anfahrhilfe oder elektronische
Stotterbremse, und die Weiterleitung dieser Regelgrößen an
die Master-Einheit (1) durchführt, sowie zusätzlich für den
Notbetrieb als Redundanzsystem für die Master-Einheit (1)
ausgebildet ist, wobei die Master-Einheit (1) im
Normalbetrieb oder die Slave-Einheit (2) im Notbetrieb
jeweils den wenigstens einen Stellantrieb (6) der
Stelleinheit (13) der Feststellbremseinheit ansteuern.
2. Steuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stelleinheit (13) zwei Stellantriebe (6) aufweist,
die jeweils gemeinsam im Normalbetrieb von der Master-
Einheit (1) und im Notbetrieb von der Slave-Einheit (2)
angesteuert sind.
3. Steuervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen Master-Einheit (1) und Slave-
Einheit (2) eine Daten- und Steuerleitung (12)
(Kommunikationsport) gebildet ist.
4. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Master-Einheit (1) mit einem
Datentransfersystem (4) (CAN-Bus-System) des Fahrzeuges zum
Austausch von Signalen verbunden ist.
5. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Master-Einheit (1) mit wenigstens
einer Sensoreinheit (11) zum Messen der Raddrehzahl
verbunden ist.
6. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß für die Diagnose des Betriebszustandes
der Feststellbremse wenigstens zwei Meßeinrichtungen (3; 5)
vorgesehen sind.
7. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Master-Einheit (1) mit einer
Sensoreinheit (3) zum Messen der von der Stelleinheit (13)
auf die Feststellbremse wirkenden Kraft verbunden ist.
8. Steuervorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Master-Einheit (1) ein Anzeigeelement (10) zum
Ablesen des Betriebszustandes der Sensoreinheit (3)
ansteuert.
9. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß zumindest dem wenigstens einen
Stellantrieb (6) eine Sensoreinheit (5) zum Messen des
Motorstromes zugeordnet ist, mittels welcher die Slave-
Einheit (2) den Stellantrieb (6) zur Fehlererkennung
überwacht.
10. Steuervorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Slave-Einheit (2) ein Anzeigeelement (16) zum
Ablesen des Betriebszustandes der Sensoreinheit (5)
ansteuert.
11. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Master-Einheit (1) mit
einer Sensoreinheit (14) zum Messen der Neigung der
Hanglage des Fahrzeuges verbunden ist.
12. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Slave-Einheit (2) mit einer
Sensoreinheit (15) zum Messen des zum Feststellen der
Bremse nötigen Verstellweges verbunden ist.
13. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Slave-Einheit (2) für den
Ausfall der Fahrzeugbatterie eine Not-Batterie (17) zur
Sicherung der Stromversorgung der elektrischen
Feststellbremseinrichtung aufweist.
14. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Slave-Einheit (2) den
Zustand der Fahrzeugbatterie überwacht und bei Ausfall der
Fahrzeugbatterie ein Anzeigeelement (16) ansteuert.
15. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Master- (1) und die Slave-
Einheit (2) mit einer Bedienerkonsole (9) zum Betätigen der
Feststellbremse verbunden sind.
16. Steuervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Master-Einheit (1) mit
einem Anzeigeelement (10) zum Ablesen des Betriebszustandes
verbunden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1998114657 DE19814657C2 (de) | 1998-04-01 | 1998-04-01 | Steuer- und/oder Regelvorrichtung für eine elektrische Feststellbremseinrichtung von Fahrzeugen |
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