DE19813590A1 - Abgasbauteil für Brennkraftmaschinen - Google Patents
Abgasbauteil für BrennkraftmaschinenInfo
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Abstract
Bei einem Abgasbauteil (5) für Brennkraftmaschinen, das ein doppelwandiges Gehäuse (6) aufweist, ist vorgesehen, den Luftraum (13) zwischen innerem und äußerem Mantel (5a, 5b) gasdicht abzuschließen und mit einem Inertgas zu füllen. Dadurch wird das Anlaufen der Oberflächen (30, 31) verhindert und damit die Isolierungswirkung des Abgasbauteils (5) verbessert.
Description
Die Erfindung betrifft ein Abgasbauteil für Brennkraftmaschinen gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei Brennkraftmaschinen dient die Abgasanlage, die verschiedene Abgas
bauteile umfaßt, zum Abtransport der bei der Verbrennung entstehenden
heißen Abgase. Die wesentlichen Abgasbauteile bei Kraftfahrzeugen sind
Abgaskrümmer, Vorrohr, Abgaskatalysator, und Auspuffanlage.
Der Abgaskatalysator dient zur Reduzierung der bei Verbrennung anfallen
den Schadstoffe. Eine effektive Reduzierung der Schadstoffe findet aber erst
ab einer gewissen Mindesttemperatur des Katalysators statt. Um ein
schnelles Erreichen der Betriebstemperatur nach einem Motorstart zu ge
währleisten, sind verschiedene Verfahren und Vorrichtungen bekannt. Eine
Möglichkeit besteht darin, einen zusätzlich motornahen Vorkatalysator ein
zusetzen. Aufgrund der kurzen Wegstrecke zwischen Motor und Vorkataly
sator kühlen die Abgase nur wenig ab und heizen deshalb den Vorkatalysa
tor schneller auf.
Eine weitere Möglichkeit für eine schnelle Katalysatoraufheizung besteht
darin, alle oder einige Abgasbauteile, die zwischen Motor und Katalysator
liegen, entsprechend zu isolieren, um so eine Abkühlung der Abgase auf
dem Weg zum Katalysator zu verhindern.
Außerdem kann der Katalysator selbst mit einer Isolierung versehen sein.
Dadurch wird ebenfalls die Wärmeabgabe in den Außenraum verhindert und
sein schnelles Aufheizen begünstigt.
Solche Isolierungen senken zusätzlich die Temperatur der Oberflächen der
Abgasbauteile. Dadurch werden die an die Abgasbauteile angrenzenden
Kraftfahrzeugteile weniger stark thermisch belastet. Dies ist insbesondere
dann von Bedeutung, wenn Kunststoffteile nahe der Abgasbauteile ange
ordnet sind.
Eine derartige Isolierungsmaßnahme ist unter dem Begriff
"Luftspaltisolierung" bekannt und für eine Abgasleitung in der DE 42 02 079
A1 beschrieben. Hierbei ist eine innere Abgasleitung von einer äußeren Ab
gasleitung umgeben, wobei ein dazwischen liegender luftgefüllter Spalt als
Isolierung dient.
Solche luftspaltisolierten Abgasbauteile, die normalerweise aus Metall her
gestellt sind, besitzen folgende Nachteile.
Allgemein reagieren Metalloberflächen bei höheren Temperaturen (ab ca.
600°C) mit dem in der Luft vorhandenen Sauerstoff. Diese Reaktion wird
auch als Anlaufen bezeichnet. Der Infrarot-Emissionsgrad ε einer
angelaufenen Metalloberfläche liegt erheblich höher als der einer
entsprechenden polierten metallisch glänzenden Oberfläche. Bei gleicher
Temperatur strahlt die Oberfläche mit dem größeren Infrarot-Emissionsgrad
ε bekanntermaßen mehr Wärme ab. Für die Absorption von Wärmestrahlung
gilt entsprechendes.
Ein herkömmliches luftspaltisoliertes Abgasbauteil weist im wesentlichen
vier Oberflächen auf, die alle mit Sauerstoff in Berührung kommen und des
halb "anlaufen" können.
Die Erhöhung des Infrarot-Emissionsgrads ε führt nachteilig zu einer
verstärkten Wärmeabstrahlung der Metalloberfläche und damit zu einem
vermehrten Wärmeabtransport in Richtung Außenraum. Da der
Wärmetransport zwischen den den Luftspalt begrenzenden Oberflächen bei
normalen Betriebstemperaturen hauptsächlich über Wärmestrahlung erfolgt,
ist dieser Effekt insbesondere bei luftspaltisolierten Abgasbauteilen sehr
ausgeprägt und die Isolierwirkung des Luftspalts nimmt ab. Aufgrund des
größeren Wärmeabtransports kühlen die heißen Abgase stärker ab.
Gleichzeitig wird auch die Oberfläche des Abgasbauteils heißer.
Im Temperaturbereich von 800 bis 900°C, der normalen Betriebstemperatur
von Abgasbauteilen, ist bereits ein deutliches Anlaufen der Metalloberflä
chen zu verzeichnen und die Änderung des Infrarot-Emissionsgrads ε u. U.
erheblich.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein luftspaltisoliertes Abgasbau
teil zu schaffen, das eine verbesserte Isolationswirkung aufweist und gleich
zeitig kostengünstig und einfach herstellbar ist.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale.
Die wesentliche Idee der Erfindung besteht darin, den Luftspalt eines
luftspaltisolierten Abgasbauteils luftdicht abzuschließen und mit einem Inert
gas zu füllen. Das Inertgas verhindert eine Reaktion mit Sauerstoff und da
mit ein Anlaufen der an den Luftspalt angrenzenden Metalloberflächen. Da
durch tragen diese nicht angelaufenen Oberflächen weniger zum Wärme
transport in den Außenraum bei. Die Oberfläche des Abgasbauteils wird ei
nerseits weniger heiß. Gleichzeitig kühlen die Abgase beim Durchgang
durch dieses Abgasbauteil weniger ab. Sind solche Abgasbauteile vor dem
Katalysator angeordnet, so erreichen die Abgase diesen mit einer höheren
Temperatur. Dies fördert insbesondere nach einem Motorkaltstart das
schnelle Erreichen der Betriebstemperatur des Katalysators.
In gleicher Weise kann der Abgaskatalysator selbst mit einer solchen erfin
dungsgemäßen Luftspaltisolierung versehen sein. Durch diese Maßnahme
wird ebenfalls ein schnelleres Erreichen der Betriebstemperatur des Kataly
sators erzielt.
Weiterentwicklungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angege
ben.
Nachfolgend ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematische Darstellung eines Abgasanlage mit einem erfindungs
gemäßen Abgasbauteil
Fig. 2 schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Abgaskataly
sators gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
Fig. 3 schematische Darstellung eines Abgaskatalysators gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel.
In Fig. 1 ist eine Brennkraftmaschine mit einem Motor 1, der mit einer Ab
gasanlage 3 verbunden ist, dargestellt. Die Abgasanlage 3 besteht im
wesentlichen aus folgenden Abgasbauteilen: einem Abgaskrümmer 4, einem
Vorrohr 5, einem Katalysator 7 und einer nicht näher dargestellten
Auspuffanlage 8. Das Vorrohr 5 weist ein doppelwandiges Gehäuse 6 auf
mit einen inneren Mantel 5a und einem äußeren Mantel 5b. Der äußere
Mantel 5b ist an seinen Enden jeweils über Mantelabschnitte 15, 16 mit dem
inneren Mantel 5a verbunden. Der äußere Mantel 5b und der innere Mantel
5a schließen einen gasdichten Luftraum 13 ab, der von den Oberflächen 30
bzw. 31 begrenzt wird. Die Fließrichtung der Abgase ist durch einen Pfeil
markiert. Die Abgase kommen mit der inneren Oberfläche 32 des inneren
Mantels 5a, die Atmosphärengase mit der äußeren Oberfläche 33 des
äußeren Mantels 5b in Berührung. Ein Anlaufen dieser Oberflächen 32 und
33 läßt sich nicht verhindern.
In Fig. 2 ist ein erstes Ausführungsbeispiel des Katalysator 7 schematisch
dargestellt. Das Gehäuse 25 des Katalysators 7 ist ebenfalls doppelwandig
ausgeführt, mit einem inneren Mantel 25a und einem äußeren Mantel 25b,
die einen gasdichten Luftraum 23 abschließen. Der Luftraum 23 wird von
den Oberflächen 40 und 41 begrenzt. Der äußere Mantel 25b weist an
seinen Enden jeweils Membranverbindungen 27a, 27b zur Verbindung mit
dem inneren Mantel 25a auf. Die Membranverbindung 27a, 27b dienen zum
besseren Ausgleich von Wärmeausdehnungen. Im abgeschlossenen Luft
raum 23 entsteht durch die Erwärmung auf über 600 C ein erheblicher Über
druck.
Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform des Katalysators 7. Hierbei weist
der äußere Mantel 25b an seinen Enden Mantelabschnitte 29a, 29b zur Ver
bindung mit dem inneren Mantel 25a. Der Luftraum 23 wird von den Oberflä
chen 40a bzw. 41a begrenzt.
Zur Vermeidung des störenden Überdrucks im Luftraum 13 bzw. 23 ist alter
nativ vorgesehen, den Druck des Inertgases bei Raumtemperatur auf unter 1
bar vorteilhaft auf ca. 300 mbar einzustellen.
Nachfolgend ist die Funktionsweise der Erfindung näher erläutert.
In den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 1 bis Fig. 3 ist der Luftraum 13
bzw. 23 erfindungsgemäß gasdicht abgeschlossen und mit einem Inertgas
gefüllt.
Bei dem Inertgas kann es sich um ein Edelgas oder um kostengünstigeren
Stickstoff handeln. Die an den Luftraum 13 bzw. 23 angrenzenden Oberflä
chen 30, 31 bzw. 40, 41, bzw. 40a, 41a kommen somit nicht mit Sauerstoff in
Berührung. Dadurch wird ein Anlaufen dieser Oberflächen beim Betrieb der
Brennkraftmaschine verhindert.
Als Folge davon ändert sich ihr Wärmekoefflzient ε auch bei längerem Be
trieb der Brennkraftmaschine nicht. Diese Oberflächen 30, 31; 40, 41; bzw.
40a, 41a sind poliert und behalten ihren geringen Infrarot-Emissionsgrad
(< 0.1) bei. Aufgrund des geringen Infrarot-Emissionsgrads ε strahlen die
Oberflächen 30, 40 bzw. 40a weniger Wärmestrahlung in Richtung der
Oberflächen 31, 41 bzw. 41a ab. Da der Wärmekoeffizient ε dieser
Oberflächen 31, 41 bzw. 41a ebenfalls klein bleibt, absorbieren diese
Oberflächen weniger von den Oberflächen 30, 40 bzw. 40a abgestrahlte
Wärmestrahlung und nehmen dadurch weniger Energie auf. Somit erwärmt
sich der äußere Mantel 5b bzw. 25b erheblich weniger. Dadurch wird aber
gleichzeitig das Anlaufen der Außenseite des äußeren Abgasrohrs 15 bzw.
der Abschirmung 25 verringert und damit ebenfalls deren Wärmeabstrahlung
in den Außenraum reduziert. Bei Abgasbauteilen durch die das Abgas relativ
schnell strömt (z. B. Krümmer und Vorrohr) wird dadurch eine verminderte
Abkühlung der heißen Abgase erreicht. Bei einem Katalysator wird durch die
verbesserte Isolierung erreicht, daß das eigentliche Katalysatorelement
weniger Wärme abgibt.
Beim Einsatz der erfindungsgemäßen Isolierung bei Abgasbauteilen, die vor
dem Katalysator 7 angeordnet sind, bzw. dem Katalysator 7 selbst wird somit
ein schnelles Aufwärmen des Katalysators 7 nach einem Motorstart erreicht
und gleichzeitig die Oberflächentemperatur der Abgasbauteile insgesamt
verringert.
Claims (9)
1. Abgasbauteil für Brennkraftmaschinen insbesondere in Kfz, mit einem
doppelwandigen Gehäuse, das einen inneren und äußeren Mantel auf
weist, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftraum (13, 23) zwischen in
nerem und äußerem Mantel (5a, 5b) bzw. (25a, 25b) gasdicht abge
schlossen ist und mit einem Inertgas gefüllt ist.
2. Abgasbauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Inert
gas ein Edelgas ist.
3. Abgasbauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Inert
gas Stickstoff ist.
4. Abgasbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Inertgas bei Raumtemperatur Unterdruck auf
weist.
5. Abgasbauteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Un
terdruck ca. 300 Millibar beträgt.
6. Abgasbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Abgasbauteil ein Katalysator (7) ist.
7. Abgasbauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß das Abgasbauteil ein Vorrohr (5) ist.
8. Abgasbauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß das Abgasbauteil ein Krümmer ist.
9. Abgasanlage mit mindestens einem Abgasbauteil gemäß den Ansprüchen
1 bis 9.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998113590 DE19813590B4 (de) | 1998-03-27 | 1998-03-27 | Abgasbauteil für Brennkraftmaschinen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1998113590 DE19813590B4 (de) | 1998-03-27 | 1998-03-27 | Abgasbauteil für Brennkraftmaschinen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19813590A1 true DE19813590A1 (de) | 1999-09-30 |
DE19813590B4 DE19813590B4 (de) | 2004-12-16 |
Family
ID=7862572
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1998113590 Expired - Lifetime DE19813590B4 (de) | 1998-03-27 | 1998-03-27 | Abgasbauteil für Brennkraftmaschinen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19813590B4 (de) |
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- 1998-03-27 DE DE1998113590 patent/DE19813590B4/de not_active Expired - Lifetime
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19813590B4 (de) | 2004-12-16 |
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Legal Events
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Effective date: 20120503 |