DE19809152A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Beschichtung von Oberflächen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Beschichtung von OberflächenInfo
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- Application Of Or Painting With Fluid Materials (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Beschichtung von Oberflächen.
Nach dem Stand der Technik sind zur Beschichtung von Oberflä
chen mit Lack, fotoempfindlichem Material, säurefesten Filmen
und dgl. verschiedene Verfahren bekannt. Insbesondere zur
Herstellung dünner Filme werden die folgenden Verfahren ange
wendet: Vorhang-, Gießer- und Fließer-Filmbeschichtung. Ge
meinsames Kennzeichen dieser Verfahren ist, daß ein fließfä
higes Medium kontinuierlich von einer Spendeeinrichtung auf
die Oberfläche aufgebracht wird. Während des Aufbringens ist
das fließfähige Medium stets über eine Flüssigkeitsbrücke mit
dem in der Spendeeinrichtung befindlichen Vorrat an fließfä
higem Medium in Verbindung. Das Entfernen bzw. Abheben der
Spendeeinrichtung von der Oberfläche unter gleichzeitiger Un
terbrechung der weiteren Zufuhr flüssigen Mediums bewirkt
nachteiligerweise eine Ungleichmäßigkeit in der Schichtdicke.
Eine solche Ungleichmäßigkeit wird auch als Kontaktlinie be
zeichnet.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile nach
dem Stand der Technik zu beseitigen. Insbesondere sollen ein
Verfahren und eine Vorrichtung angegeben werden, mit denen
eine Beschichtung gleichmäßiger Schichtdicke auf Oberflächen
hergestellt werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruchskomplex wiedergege
benen Merkmale gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfin
dung ergeben sich durch Kombination zweier oder mehrerer
Merkmale.
Nach Maßgabe der Erfindung ist ein Verfahren bzw. eine Vor
richtung zur Beschichtung von Oberflächen, insbesondere der
Oberfläche einer Walze, vorgesehen, bei dem ein fließfähiges
Medium in Form von diskreten Tröpfchen vorgegebenen Durchmes
sers auf die Oberfläche aufgebracht wird bzw. aufbringbar
ist. Dadurch wird die Ausbildung einer Kontaktlinie vermie
den. Es kann so eine Beschichtung gleichmäßiger Dicke herge
stellt werden. Durch das diskontinuierliche Aufbringen des
fließfähigen Mediums auf die Oberfläche werden außerdem Fluk
tuationen beim Zuführen des fließfähigen Mediums unterbunden.
Das trägt zu einer besonders gleichmäßigen Schichtdicke bei.
Vorteilhafterweise werden die Tröpfchen mit einer vorgegebe
nen Geschwindigkeit auf die Oberfläche geworfen. Das kann
beispielsweise mittels eines geeigneten Tröpfchenerzeugungs-
und ausstoßmittels bewirkt werden. Die Tröpfchen werden
zweckmäßigerweise senkrecht auf die Oberfläche geworfen, so
daß im wesentlichen kreisförmige Flüssigkeitsbereiche gebil
det werden. Die vorgenannten Maßnahmen tragen dazu bei, daß
stets kreisförmige Flüssigkeitsbereiche gleichen Durchmessers
auf der Oberfläche gebildet werden.
Nach einem weiteren Ausgestaltungsmerkmal werden die Tröpf
chen so auf die Oberfläche geworfen, daß jeder der Flüssig
keitsbereiche mit einer Mehrzahl benachbarter Flüssigkeitsbe
reiche in Berührung ist. Das auf der Oberfläche gebildete Mu
ster der Flüssigkeitsbereiche kann der Projektion einer dich
testen Kugelpackung entsprechen. In diesem Fall vereinigen
sich die Flüssigkeitsbereiche bedingt durch das Streben nach
einer minimalen Oberflächenspannung zu einer einheitlichen
Flüssigkeitsschicht gleicher Schichtdicke.
Zweckmäßigerweise ist eine Tröpfchenausstoßfrequenz mit einer
Bewegungsgeschwindigkeit der Oberfläche relativ zu einem
Tröpfchenerzeugungs- und -ausstoßmittel korreliert. Das ermög
licht eine automatisierte Herstellung der Beschichtung; eine
gleichmäßige Schichtdicke ist so gewährleistet.
Zur Beschichtung einer Walze kann diese um ihre Achse rotiert
und das Tröpfchenerzeugungs- und -ausstoßmittel parallel zur
Achse bewegt werden. In diesem Fall wird die Beschichtung
nach Art einer Helix umlaufend auf die Walze aufgebracht. Ei
ne Kontaktlinie wird vermieden.
Nach einer weiteren Ausgestaltung wird die Oberfläche vor der
Beschichtung poliert und zweckmäßigerweise hydrophilisiert,
d. h. durch Behandlung mit geeigneten Chemikalien hydrophil
gemacht. Dadurch wird die Herstellung einer besonders dünnen
Beschichtung gleichmäßiger Schichtdicke ermöglicht.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand
der Zeichnung näher erläutert. Hierin zeigen:
Fig. 1 eine schematische Querschnittsansicht,
Fig. 2 eine Draufsicht nach Fig. 1 und
Fig. 3 die Anordnung von Flüssigkeitsbereichen auf einer
Oberfläche.
In Fig. 1 sind mehrere Walzen 1 auf einer (hier nicht darge
stellten) Fördervorrichtung aufgenommen. Die Oberfläche O der
Walzen 1 ist poliert. Sie ist außerdem unter Einwirkung ge
eigneter Chemikalien hydrophilisiert worden. Eine so vorbe
reitete Walze 1 wird durch die Fördervorrichtung in die Nähe
einer linear auf einer Schiene 3 verfahrbaren Tröpfchener
zeugs- und -ausstoßvorrichtung 2 befördert. Die Tröpfchener
zeugungs- und -ausstoßvorrichtung 2 steht mit einem (hier
nicht dargestellten) Vorrat an fließfähigen Medium, z. B. ei
nem Lack und dgl., in Verbindung. Die Tröpfchenerzeugungs-
und -ausstoßvorrichtung 2 weist mehrere parallel zur Achse A
der Walze 1 angeordnete Düsenreihen (hier nicht dargestellt)
auf. Jeweils zwei benachbarte Düsenreihen sind um eine halbe
Periode gegeneinander versetzt. Jede Düse erzeugt mit dersel
ben Frequenz diskrete Tröpfchen eines vorgegebenen Durchmes
sers. Zur Erzeugung und zum Ausstoßen der Tröpfchen kann ein
geeigneter Schwingungsgenerator vorgesehen sein, der vorzugs
weise unter Nutzung des piezoelektrischen Effekts arbeitet.
Aus jeder Düsenreihe werden gleichzeitig Tröpfchen senkrecht
in Richtung der Oberfläche O ausgestoßen. Währenddessen be
wegt sich die Tröpfchenerzeugungs- und -ausstoßvorrichtung 2 -
wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich ist - parallel zur
Achse A der Walze 1. Dabei wird eine Beschichtung B nach Art
einer Helix auf die Oberfläche O der Walze 1 aufgebracht. Um
eine besonders gleichmäßige Beschichtung herzustellen, wird
die Tröpfchenerzeugungs- und -ausstoßvorrichtung 2 aus einem
außerhalb der Oberfläche O befindlichen Bereich bei gleich
zeitiger Erzeugung von Tröpfchen über die Oberfläche O bewegt
und am gegenüberliegenden Ende der Walze 1 aus dem Bereich
der Oberfläche O wegbewegt. Eine Breite b2 der Schiene 3 ist
zu diesem Zweck größer ausgebildet als eine Breite b1 der
Walze.
Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf einen Ausschnitt der Ober
fläche O der Walze 1 unmittelbar nach dem Auftreffen von aus
dem Tröpfchenerzeugungs- und -ausstoßmittel 2 ausgestoßenen
Tröpfchen. Die Tröpfchen bilden beim Auftreffen auf die Ober
fläche O kreisrunde Flüssigkeitsbereiche 4. Die Anordnung der
auf der Oberfläche O gebildeten Flüssigkeitsbereiche 4 ent
spricht der Projektion einer dichtesten Kugelpackung. Die
Flüssigkeitsbereiche 4 berühren eine Mehrzahl benachbarter
Flüssigkeitsbereiche 4.
Der in Fig. 3 gezeigte Zustand entspricht einer Momentaufnah
me. Die Flüssigkeitsbereiche 4 vereinigen sich kurze Zeit
nach dem Auftreffen auf die Oberfläche O mit den benachbarten
Flüssigkeitsbereichen 4 zu einer geschlossenen Flüssigkeits
schicht. Triebkraft für die Bildung der geschlossenen Flüs
sigkeitsschicht ist das Bestreben nach einer Minimierung der
Oberflächenenergie. Die Flüssigkeitsschicht härtet dann aus
und bildet die Beschichtung B.
Die gebildete Beschichtung B zeichnet sich durch eine beson
ders gleichmäßige Schichtdicke aus. Das Verfahren ist wirt
schaftlich, da der Verbrauch an Beschichtungsmaterial beson
ders gering ist. Unter Anwendung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens gelingt es insbesondere auch, vorgegebene Schichtdic
ken genau einzustellen.
Claims (23)
1. Verfahren zur Beschichtung von Oberflächen, insbesondere
der Oberfläche (O) einer Walze (1), bei dem ein fließfähiges
Medium in Form von diskreten Tröpfchen vorgegebenen Durchmes
sers auf die Oberfläche (O) aufgebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Tröpfchen mit einer
vorgegebenen Geschwindigkeit auf die Oberfläche (O) geworfen
werden.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Tröpfchen senkrecht auf die Oberfläche (O) geworfen wer
den, so daß im wesentlichen kreisförmige Flüssigkeitsbereiche
(4) gebildet werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Tröpfchen so auf die Oberfläche (O) geworfen werden, daß
jeder Flüssigkeitsbereich (4) mit einer Mehrzahl benachbarter
Flüssigkeitsbereiche (4) in Berührung ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
das auf der Oberfläche (O) gebildete Muster der Flüssigkeits
bereiche (4) der Projektion einer dichtesten Kugelpackung
entspricht.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
eine Tröpfchenausstoßfrequenz mit der Geschwindigkeit der
Oberfläche (O) relativ zu einem Tröpfchenerzeugungs- und -aus
stoßmittel (2) korreliert ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
zur Beschichtung einer Walze (1) diese um ihre Achse (A) ro
tiert und das Tröpfchenerzeugungs- und -ausstoßmittel (2) par
allel zur Achse (A) bewegt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Oberfläche (O) vor der Beschichtung poliert wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Oberfläche (O) vor der Beschichtung hydrophilisiert wird.
10. Vorrichtung zur Beschichtung von Oberflächen, insbeson
dere der Oberfläche (O) einer Walze (1), bei der ein fließfä
higes Medium in Form von diskreten Tröpfchen vorgegebenen
Durchmessers auf die Oberfläche (O) aufbringbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, wobei ein Tröpfchenerzeu
gungs- und -ausstoßmittel (2) zur Erzeugung diskreter Tröpf
chen vorgesehen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, wobei das Tröpf
chenerzeugungs- und -ausstoßmittel (2) mindestens eine Düse
aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, wobei
das Tröpfchenerzeugungs- und -ausstoßmittel (2) eine Mehrzahl
nebeneinanderliegender Düsen aufweist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, wobei
das Tröpfchenerzeugungs- und -ausstoßmittel (2) mehrere paral
lel angeordnete Düsenreihen aufweist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14, wobei
zwei benachbarte Düsenreihen gegeneinander um eine halbe Peri
ode versetzt sind.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 15, wobei
die Viskosität des fließfähigen Mediums sich mit der Zeit än
dert.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 16, wobei
das fließfähige Medium nach dem Aufbringen auf die Oberfläche
(O) aushärtet.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 17, wobei
zur Beschichtung einer Walze (1) ein Mittel zum Rotieren der
Walze (1) und ein Mittel zum Bewegen des Tröpfchenerzeugungs-
und -ausstoßmittels (2) parallel zur Achse (A) der Walze (1)
vorgesehen sind.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 18, wobei
ein Mittel zur Korrelation der Bewegungsgeschwindigkeit der
Oberfläche (O) relativ zu einer Tröpfchenausstoßfrequenz vor
gesehen ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 19, wobei
ein Transportmittel zum automatischen Zuführen von Elementen
mit unbeschichteten Oberflächen (O) in die Nähe des Tröpf
chenerzeugungs- und -ausstoßmittels (2) sowie zum Abführen der
mit beschichteten Oberflächen (O) versehenen Elemente vorge
sehen ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 20, wobei
ein Mittel zum Absaugen von aus der Beschichtung beim Trock
nen entweichenden Lösemitteldämpfen vorgesehen ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 21, wobei
ein Heizmittel zum Trocknen der auf die Oberfläche (O) aufge
brachten Beschichtung vorgesehen ist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 22, wobei
die Beschichtung eine Dicke im Bereich von 5-300 µm, vorzugs
weise im Bereich von 3-30 µm, aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998109152 DE19809152A1 (de) | 1998-03-04 | 1998-03-04 | Verfahren und Vorrichtung zur Beschichtung von Oberflächen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998109152 DE19809152A1 (de) | 1998-03-04 | 1998-03-04 | Verfahren und Vorrichtung zur Beschichtung von Oberflächen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19809152A1 true DE19809152A1 (de) | 1999-09-09 |
Family
ID=7859630
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998109152 Ceased DE19809152A1 (de) | 1998-03-04 | 1998-03-04 | Verfahren und Vorrichtung zur Beschichtung von Oberflächen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19809152A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2011138048A1 (de) * | 2010-05-06 | 2011-11-10 | Dürr Systems GmbH | Beschichtungseinrichtung mit zertropfendem beschichtungsmittelstrahl |
-
1998
- 1998-03-04 DE DE1998109152 patent/DE19809152A1/de not_active Ceased
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2011138048A1 (de) * | 2010-05-06 | 2011-11-10 | Dürr Systems GmbH | Beschichtungseinrichtung mit zertropfendem beschichtungsmittelstrahl |
CN102971080A (zh) * | 2010-05-06 | 2013-03-13 | 杜尔系统有限责任公司 | 涂敷装置特别是施加设备,以及排出液滴型涂敷剂射流的相应涂敷方法 |
US9592524B2 (en) | 2010-05-06 | 2017-03-14 | Duerr Systems Gmbh | Coating device comprising a jet of coating medium which is broken down into drops |
US10464095B2 (en) | 2010-05-06 | 2019-11-05 | Dürr Systems GmbH | Coating device comprising a jet of coating medium which is broken down into drops |
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