DE19808517A1 - Einrichtung zur Strommessung - Google Patents
Einrichtung zur StrommessungInfo
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Abstract
Zur genauen, berührungsfreien, vorzugsweise digitalen Messung großer Ströme, insbesondere in Hochspannungs-Verteilern und -Netzen, wird mit der Erfindung vorgeschlagen, einen faseroptischen Kreisel mit geschlossener Regelschleife zu verwenden, bei dem eine Strommeßspule (7) die eigentliche Sensorspule (6) mindestens teilweise ersetzt. Das Meßprinzip basiert auf dem Faraday-Effekt. Die Strommeßeinrichtung läßt sich problemlos zur Strommessung in Versorgungsanlagen der genannten Art einsetzen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Strommessung, bestimmt insbeson
dere für die Strommessung in Hochspannungs-Verteilern und -Netzen.
Die Messung von großen Strömen im Meßbereich von beispielsweise 1 kA bis 65
kA mit einem Schwerpunktmeßbereich von etwa 10 kA stellt ein technisches
Problem dar, wenn die Bandbreite der Meßfrequenz vom DC-Bereich bis bei
spielsweise 1 kHz reichen soll, mit Hauptlast im Bereich der Netzfrequenz von
50 Hz.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Strommeßeinrichtung insbeson
dere für einen vergleichsweise weiten Frequenzbereich und einen großen Strom
bereich zu schaffen mit einer Meßauflösung von etwa 0,1% bis höchstens 1%.
Eine erfindungsgemäße Einrichtung zur Strommessung ist gekennzeichnet
durch ein faseroptisches Sagnac-Interferometer, in dessen Lichtweg, der von
zwei gegenläufigen, durch Strahlteilung eines von einer Lichtquelle stammenden
Lichtstrahls entstandenen Teillichtstrahlen durchsetzt wird, eine faseroptische
Strommeßspule eingesetzt ist, die von einem den zu messenden Strom oder ei
nen dazu proportionalen Stromanteil führenden Leiter durchsetzt ist.
Vorzugsweise entspricht der Aufbau des faseroptischen Sagnac-Interferometers
einem Faserkreisel mit geschlossener Regelschleife, weiterhin vorzugsweise mit
digitaler Rückstellung, bei dem die Strommeßspule die Sensorspule mindestens
teilweise ersetzt.
Die Ausnutzung des hier maßgeblichen Faraday-Effekts ist in umgekehrter
Richtung also zur Beeinflussung eines Lichtwegs im Sinne eines Phasen
schiebers über eine den Lichtweg umschließende Spule (vgl. FR 2 465 199 B1)
oder in Verbindung mit Rotationsmeßeinrichtungen auch zur Bestimmung von
Druck, Spannung und Torsion bekannt (vgl. US 4 436 422). Die Verwendung
eines Faserkreisels mit digitaler Phasenrampenrückstellung zur berührungs
losen bzw. kontaktlosen Strommessung ist jedoch ein völlig neues Strommeß
prinzip.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend unter Bezug auf die
Zeichnung vorgestellt, deren einzige Figur den Prinzip-Blockschaltbildaufbau
eines Faserkreisels mit digitaler Rückstellung zeigt, dessen (Drehraten-)Sensor
spule erfindungsgemäß "zweckentfremdet" und als Strommeßspule verwendet
bzw. um eine solche Strommeßspule ergänzt ist.
Der bekannte Aufbau eines faseroptischen Kreisels mit digitaler Rückstellung
umfaßt eine Lichtquelle 1, deren Licht in eine Faserstrecke über einen ersten
Strahlteiler 2, einen Polarisator 3 auf einen Hauptstrahlteiler 4 gelangt, von
dessen beiden Ausgängen aus die entstandenen beiden Teillichtstrahlen in die
entgegengesetzten Enden 5 1, 5 2, also in gegenläufige Richtung in einen
geschlossenen Lichtweg 5, eingestrahlt werden. Der geschlossene Lichtweg 5
besteht im Falle der Verwendung als Drehratensensor insbesondere aus einer
polarisationserhaltenden Monomodefaser (PM-Faser) mit einer bestimmten
Länge von beispielsweise 100 m, die zu einer Sensorspule 6 gewickelt ist. An
einem Ende des geschlossenen Lichtwegs ist ein Phasenmodulator 10 vorge
sehen, über den einerseits die Arbeitspunkteinstellung und andererseits die
Drehraten-Rückstellung bzw. im vorliegenden Fall die Stromwertrückstellung
erfolgt (wird nachfolgend näher erläutert). Die beiden gegenläufigen Licht
strahlen werden nach Durchlaufen des Lichtwegs 5 im Hauptstrahlteiler wieder
vereinigt und interferieren miteinander. Der zurücklaufende Lichtstrahl gelangt
über den Polarisator 3 und den ersten Strahlteiler 2 auf einen Fotodetektor 11
mit nachgeschaltetem Filter und Vorverstärker, der einen Demodulator 12 einer
seits und einen Synchrondemodulator 13 andererseits speist, deren Referenz
frequenz von einem Referenzgenerator 16 stammt, der ein auf die Durchlaufzeit
des Lichts durch den Lichtweg 5 abgestimmtes Signal mit statistisch verteilten
Phasensprüngen von n.λ/4 liefert, mit denen über einen Signaladdierer 19 und
einen AGC-Verstärker 18 am Phasenmodulator 10 die Lichtphase moduliert
wird. Die Phasensprünge für ungerades n liefern das Referenzsignal für den
Synchrondemodulator 13. Dessen Ausgangssignal kompensiert nach Filterung
14 über eine digitale Kompensation 15 über 19 und den AGC-Verstärker 18 am
Phasenmodulator 10 die SAGNAC-Phase, so daß das Kompensationssignal der
Drehrate bzw. im vorliegenden Fall dem Strom entspricht, das an einem
Ausgang 20 unmittelbar als Digitalsignal zur Verfügung steht.
Die Phasensprünge eines Referenzgenerators 16 für gerades n liefern das
Referenzsignal für den Demodulator 12, dessen Ausgangssignal über ein Filter 17
die Verstärkung des AGC-Verstärkers 18 so steuert, daß das Ausgangssignal
des Demodulators 12 Null ist. Damit wird der Skalenfaktor des Phasenmodu
lators 10 und damit auch der Skalenfaktor des Ausgangssignals geregelt.
Erfindungsgemäß wird nach dem Grundkonzept der Erfindung die Sensorspule
6, Jedoch insbesondere und vorzugsweise eine separate in den geschlossenen
Lichtweg 5 eingesetzte oder einsetzbare Strommeßspule 7 als Stromsensor
verwendet, die - wie dargestellt - vom Leiter 8 des zu messenden Stroms bzw.
von einem Leiter durchsetzt ist, der einen zum zu messenden Strom proportio
nalen Stromanteil führt. Das Meßprinzip basiert auf dem Faraday-Effekt. Die
vom Strom durch den Leiter 8 verursachte Drehung der Polarisation des Lichts
im Lichtweg 5 wird gemessen.
Die als spezielle Faserspule ausgeführte Strommeßspule 7 ist vorzugsweise aus
einer Single-Mode-Faser mit einer Länge L hergestellt, wobei dafür zu sorgen ist,
daß in der Strommeßspule 7 zumindest vorzugsweise zirkularpolarisiertes Licht
fließt, um eine maximale Wirkung des Faraday-Effekts zu gewährleisten. Die
Sensorspule 6 andererseits wird um die Länge L gekürzt (z. B. 100 m-L); sie ist
aus PM-Faser gewickelt. Zur Optimierung des Faraday-Effekts und des Meßer
gebnisses sind vor der Strommeßspule 7 λ/4-Phasenschieberelemente 9 1, 9 2
eingesetzt, insbesondere verwirklicht mittels eines jeweils kurzen Stücks einer
schwach doppelbrechenden PM-Faser. Die Spule 7 des Stromsensors wird vor
zugsweise aus wärmebehandelter SM-Faser hergestellt; ihre Länge dient zur An
passung an den jeweiligen Bereich der Stromstärke. Für eine Länge L = 5 m und
einen Durchmesser der Strommeßspule 7 von 5 cm ergeben sich ca. N = 15
Wicklungen. Damit lassen sich folgende Wertebereiche für die Strommessung
erzielen:
Empfindlichkeit 3.9×10-5 rad/A
Meßbereich (±π/2) ± 40 kA
Rauschanteil über den gesamten Meßbereich bei 1 kHz (0,6°/h 14 A.
Meßbereich (±π/2) ± 40 kA
Rauschanteil über den gesamten Meßbereich bei 1 kHz (0,6°/h 14 A.
Die Auflösung ist ,durch Rauschen auf 0,036% des Bereichs beschränkt. Der
Strommeßbereich läßt sich durch die Länge L der Strommeßspule 7 anpassen.
Bei Verwendung eines bekannten Faserkreisels mit digitaler Rückstellung wird
der "Umbau" zum Strommesser gemäß der Erfindung so verwirklicht, daß zwei
Faserenden des Lichtwegs 5 zur Minimierung des Vibrations-Shupe-Effekts vor
zugsweise von der Mitte der Sensorspule 6 herausgeführt werden, wobei die λ/4-
Phasenschieberelemente 9 1, 9 2 und die Strommeßspule 7 innerhalb oder außer
halb des Gehäuse des Faserkreisels vorgesehen werden können.
Claims (5)
1. Einrichtung zur Strommessung, gekennzeichnet durch ein faseropti
sches Sagnac-Interferometer, in dessen Lichtweg (5), der von zwei durch Strahl
teilung eines von einer Lichtquelle (1) stammenden Lichtstrahls entstandenen
gegenläufigen Teillichtstrahlen durchsetzt wird, eine faseroptische Strommeß
spule (7) eingesetzt ist, die von einem den zu messenden Strom oder einem dazu
proportionalen Stromanteil führenden Leiter (8) durchsetzt ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufbau
des faseroptischen Sagnac-Interferometers einem Faserkreisel mit geschlossener
Regelschleife entspricht, bei dem die Strommeßspule (7) die Sensorspule (6)
mindestens teilweise ersetzt.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in
den von den gegenläufigen Teillichtstrahlen durchsetzten Lichtweg (5) Jeweils
vor den Anschlußenden der Strommeßspule (7) ein λ/4-Phasenschieber (9 1, 9 2)
eingesetzt ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die λ/4-
Phasenschieber (9 1, 9 2) Jeweils durch ein kurzes Stück einer schwach doppel
brechenden Faser verwirklicht sind.
5. Einrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Strommeßspule (7) aus wärmebehandelter Single-Mode-Faser
hergestellt ist.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998108517 DE19808517A1 (de) | 1998-02-27 | 1998-02-27 | Einrichtung zur Strommessung |
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EP99904822A EP1058853A1 (de) | 1998-02-27 | 1999-01-28 | Einrichtung zur strommessung mittels eines faseroptischen sagnac-interferometers |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1998108517 DE19808517A1 (de) | 1998-02-27 | 1998-02-27 | Einrichtung zur Strommessung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19808517A1 true DE19808517A1 (de) | 1999-09-16 |
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Family Applications (1)
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DE1998108517 Withdrawn DE19808517A1 (de) | 1998-02-27 | 1998-02-27 | Einrichtung zur Strommessung |
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Country | Link |
---|---|
EP (1) | EP1058853A1 (de) |
DE (1) | DE19808517A1 (de) |
WO (1) | WO1999044070A1 (de) |
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- 1998-02-27 DE DE1998108517 patent/DE19808517A1/de not_active Withdrawn
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- 1999-01-28 EP EP99904822A patent/EP1058853A1/de not_active Withdrawn
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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WO1999044070A1 (de) | 1999-09-02 |
EP1058853A1 (de) | 2000-12-13 |
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