DE19804566A1 - Vorrichtung zur Flachstellenortung von wenigstens einem rollfähigen Körper - Google Patents

Vorrichtung zur Flachstellenortung von wenigstens einem rollfähigen Körper

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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfah­ ren zur Flachstellenortung von wenigstens einem rollfä­ higen Körper, insbesondere von leitfähigen Rädern von insbesondere einem Schienenfahrzeug.
Seit es Schienenfahrzeuge gibt, haben diese auch Pro­ bleme mit Flachstellen an Rädern. Flachstellen entste­ hen, wenn beispielsweise Räder beim Bremsen blockieren. Unter dem Einfluß von Reibung und örtlicher, hoher Temperatur kommt es zur Abflachung und Deformation der Lauffläche.
Je höher die Fahrgeschwindigkeit der Schienenfahrzeuge ist, um so störender bzw. gefährlicher werden Räder mit Flachstellen, da die Schlagwirkung der Flachstellen mit zunehmender Fahrgeschwindigkeit ansteigt. Flachstellen selbst verursachen einen unrunden Lauf mit kräftigen Schlägen des beschädigten Rades gegen die Lauffläche der Schiene. Dies führt zu gravierenden Folgeschäden an Schienen bis zu Brüchen von Schienen und gravierenden Folgeschäden am Oberbau, aber auch an den Achslagern, dem Aufbau und dem Ladegut der Fahrzeuge. Darüber hinaus wird die Umwelt durch eine entsprechende Lärmentwicklung belastet.
Sobald eine Flachstelle an einem Rad existiert, sollte dieses so schnell wie möglich ausgetauscht werden bzw. der Wagon selbst aus dem Verkehr gezogen werden. Dazu ist es sinnvoll Vorrichtungen bzw. Verfahren vorzusehen, mit denen entsprechende Flachstellen an Rädern detek­ tiert werden können, um nach der Detektion etwaiger Flachstellen die Räder austauschen zu können.
Hierzu wird in gattungsgemäßen Vorrichtungen bzw. Meßeinrichten, wie denen, die im Artikel von Paul H. Arnoczky "Flachstellenortung quo vadis?", Periodica Polytechnica, Transportation Engineering Vol. 22, Nos. 3-4, 1994, Seiten 129 bis 152, beschrieben sind. Aus dieser Veröffentlichung ist eine Vorrichtung zur Flach­ stellenortung von Rädern, die auf einer Schiene laufen, bekannt, wobei eine Detektion der Flachstellen durch eine Variation der Schwingungen eines Schwingkreises bzw. der Frequenz von wenigstens einem Schwingkreis ermittelt wird.
Hierbei wird jede Meßstrecke in der Mitte hochfrequenz­ mäßig isoliert, was soviel heißt, wie daß die Schiene unterbrochen wird. Dieses hat allerdings den Nachteil, daß die Abnutzung der Schienen und der Räder an diesen Unterbrechungen erhöht ist und zusätzlich ein Verscheren der Schienenabschnitte in der Nähe der Unterbrechung nicht vollständig verhindert werden kann. Außerdem hat die Verwendung von wenigstens einem Schwingkreis den Nachteil, daß erhöhte Vorkehrungen getroffen werden müssen, um eine Störung des Schwingkreises wie bei­ spielsweise durch den Fahrstrom elektrischer Triebfahr­ zeuge zu minimieren oder zu verhindern.
Demgegenüber hat die vorliegende Erfindung die Aufgabe eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Flachstellen­ ortung von wenigstens einem rollfähigen Körper anzuge­ ben, der bzw. mit dem eine Detektion von Flachstellen an den wenigstens einem rollfähigen Körper zuverlässig ermöglicht wird. Eine weitere Aufgabe ist es, dieses mit möglichst wenigen Komponenten durchzuführen bzw. zu ermöglichen und die genannte erhöhte Abnutzung und das Verscheren der Schienenabschnitte gegeneinander zu vermeiden. Es ist weiterhin eine Aufgabe der vorliegen­ den Erfindung, ein Flachstellenortungssensormittel anzugeben, mit dem eine Flachstellenortung zuverlässig ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Vorrichtung gemäß den Merkmale des Patentanspruchs 1, die Merkmale des Flachstellenortungssensormittels gemäß Anspruch 14 und die Merkmale des Verfahrens gemäß Anspruch 17 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Erfindungsgemäß ist eine Vorrichtung zur Flachstellen­ ortung von wenigstens einem rollfähigen Körper, insbe­ sondere von leitfähigen Rädern von insbesondere einem Schienenfahrzeug vorgesehen, wobei der wenigstens eine rollfähige Körper auf einer Auflage, insbesondere wenigstens einer Schiene, angeordnet und bewegbar ist und wobei wenigstens ein Sensormittel vorgesehen ist, daß in einem Längenbereich auf der Auflage von bis zu einem Umfang des wenigstens einen rollfähigen Körpers detektiert, ob der wenigstens eine rollfähige Körper Kontakt mit der Auflage aufweist, wobei in dem Längen­ bereich auf der Auflage insbesondere in Bewegungsrich­ tung des rollfähigen Körpers die Auflage in wenigstens einer Richtung nicht unterbrochen ist.
Im Rahmen dieser Erfindung ist der Begriff Auflage allgemein zu interpretieren; er umfaßt insbesondere eine Schiene, zwei oder mehr Schienen und ein Gleis.
Vorzugsweise ist die erfindungsgemäße Vorrichtung dadurch weitergebildet, daß durch das Sensormittel elektrische Signale empfangbar sind. Auf diese Weise können übliche elektronische Elemente zur Auswertung bzw. zur Weiterverarbeitung der Signale verwandt werden.
Wenn vorteilhafterweise das Sensormittel wenigstens eine Induktionsspule als Sensor aufweist, lassen sich insbe­ sondere vorzugsweise Sensoren verwenden, die von einer Auflage bzw. einer Schiene beabstandet angeordnet sein können. Ferner hat dieses den Vorteil, daß direkt Variationen in einem Stromfluß in der Nähe der Indukti­ onsspulen meßbar sind.
Wenn vorzugsweise der rollfähige Körper ein Rad ist, das elektrisch leitend ist, ist es möglich einen Strom durch das Rad zu schicken.
Wenn ferner vorzugsweise die Auflage, insbesondere die wenigstens eine Schiene elektrisch leitend ist, kann ein Strom von der Schiene und/oder der Auflage zum Rad oder umgekehrt fließen, sofern das Rad die Schiene bzw. die Auflage berührt, was zumindest immer dann der Fall ist, wenn an dem Teil des Umfanges des Rades, der am nächsten zur Auflage bzw. zur Schiene angeordnet ist, gerade keine Flachstelle existiert.
Es ist weiter vorzugsweise zur Ortung von Flachstellen eine Spannungsquelle vorgesehen, die insbesondere eine hochfrequente Spannung zur Verfügung stellt. Im Rahmen dieser Erfindung kann eine Spannungsquelle auch eine Stromquelle sein, wobei dann für diesen Fall hochfre­ quenter Strom zur Verfügung gestellt wird.
Wenn vorteilhafterweise je zwei rollfähige Körper (wie insbesondere Räder) an einer Achse angeordnet sind und diese auf je einer von zwei Schienen bewegbar sind, ist es insbesondere vorteilhafterweise möglich, von einer Flachstelle auf einem rollfähigen Körper auf eine Flachstelle an dem anderen rollfähigen Körper, der an der gleichen Achse angeordnet ist, zu schließen.
Eine besonders einfache und vergleichsweise kostengün­ stige vorzugsweise Ausführungsform sieht pro Meßstrecke je Schiene ein Sensormittel mit je zwei Sensoren vor.
Vorteilhafterweise ist je Sensormittel ein Addierer vorgesehen. Dieser kann beispielsweise vorzugsweise Spannungen der zwei Sensoren des Sensormittels addieren. Wenn vorzugsweise die Spannungsquelle mit beiden Schie­ nen derart elektrisch verbunden ist, daß ein Strom über die Schienen, die rollfähigen Körper und Achse fließbar ist, dann ist eine besonders einfache Auswertung der Meßwerte möglich.
Vorzugsweise sind die Sensoren eines Sensormittels in einem Abstand von wenigstens der Hälfte eines Radumfangs eines größten zu erfassenden Rades in der Nähe einer Schiene angeordnet. Vorzugsweise ist lediglich ein Sensormittel notwendig, wenn die Sensoren dieses Sensor­ mittels in einem Abstand von wenigstens einem Radumfang eines größten zu erfassenden Rades in der Nähe der Schiene angeordnet sind.
Wenn ferner vorteilhafterweise unmittelbar im Anschluß an die Sensoren des einen Sensormittels in der Nähe einer ersten Schiene, die Sensoren eines weiteren Sensormittels in der Nähe einer zweiten Schiene ange­ ordnet sind, entgeht keine Flachstelle an irgendeinem Ort des Umfangs eines Rades der Detektion.
Vorzugsweise weist das Sensormittel drei Sensoren in der Nähe nur einer Schiene auf. Durch diese vorzugsweise Ausgestaltung wird eine relativ kostengünstige und störunempfindliche Variante angegeben.
Erfindungsgemäß wird ein Flachstellenortungssensormittel für die Ortung von Flachstellen an wenigstens einem rollfähigen Körper, insbesondere wenigstens einem Rad dadurch ermöglicht, daß das Sensormittel wenigstens zwei Induktionsspulen als Sensoren aufweist.
Vorteilhafterweise ist für das Sensormittel zu jedem der wenigstens zwei Spulen ein AC/DC-Wandler und/oder Gleichrichter vorgesehen. Weiter vorzugsweise ist ein Addierer vorgesehen.
Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Flachstellen­ ortung von rollfähigen Körpern, insbesondere von leit­ fähigen Rädern mit den folgenden Verfahrensschritten angegeben:
  • - bewegen wenigstens eines rollfähigen Körpers auf wenigstens einer Auflage durch eine Meßstrecke,
  • - addieren, subtrahieren oder vergleichen von in der Meßstrecke angeordneten ersten und zweiten Sensoren ausgehenden ersten und zweiten Signale (U1, U2; U3, U4), wobei
  • - eine ungefähre Identität der Beträge der ersten und zweiten Signale (U1, U2; U3, U4) bedeutet, daß sich der rollfähige Körper außerhalb der Meßstrecke befindet,
  • - ein wesentlich größerer Betrag des ersten Signals (U1; U2; U3) im Vergleich zum zweiten Signal (U2; U4) im wesentlichen ohne Variation des Verhältnisses der Beträge bedeutet, daß über eine durch den in Meßstrecke zurückgelegten Weg des Körpers auf der Auflage keine Flachstelle existiert, und
  • - ein wesentlich größerer Betrag des ersten Signals (U1; U2; U3) im Vergleich zum zweiten Signal (U2; U4) mit einer zeitlich begrenzten Variation dieses Verhältnisses einer Flachstelle am rollfähigen Körper zuordnenbar ist.
Vorzugsweise ist die Länge der Meßstrecke größer oder gleich dem Umfang des größten auf Flachstellen zu untersuchenden Körpers. Durch diese Maßnahme wird für jeden rollfähigen Körper, insbesondere für jedes zu messende Rad, festgestellt, ob am Umfang Flachstellen vorliegen. Gegebenenfalls könnte nötigenfalls die Meßstrecke noch verdoppelt werden.
Zur einfachen Weiterverarbeitung sind vorzugsweise die ersten und zweiten Signale elektrische Spannungen.
Wenn vorteilhafterweise die Spannungen hochfrequent sind, wird der sogenannten Skin-Effekt ausgenutzt, wonach die Leitung des Strom im wesentlichen an der Oberfläche des leitfähigen Materials stattfindet und wodurch dann insbesondere vorzugsweise eine genauere Detektion der Flachstellen ermöglicht wird. Ferner ist dadurch das Verfahren vorzugsweise weniger anfällig für Störungen.
Vorteilhafterweise werden die Spannungen zur Addition, Subtraktion oder zum Vergleich gleichgerecht. Vorzugs­ weise wird beim Bewegen des Körpers durch die Meßstrecke ein Stromkreis über den Körper und die Auflage derart geschlossen, daß der fließende Strom an nur einem der wenigstens zwei Sensoren eines Sensormittels vorbei­ fließt. Auf diese Weise läßt sich zum einen klar be­ stimmen, daß der Körper sich in der Meßstrecke befindet und zudem ist eine einfache Detektion von Flachstellen ermöglicht.
Wenn vorzugsweise zur besseren Zuordnung der Körper diese beim Passieren der Meßstrecke gezählt werden, kann nach der Auswertung der empfangenen Meßwerte schneller die Achse bzw. der Körper gefunden werden, der Flach­ stellen aufweist.
Wenn vorzugsweise ein quantitatives Ausmaß der Flach­ stelle über die Parameter Geschwindigkeit des Körpers, Dauer der Störung und Gewichtskraft des Körpers auf der Auflage bestimmt wird, dann kann nach der Auswertung ohne direkte mechanische Nachprüfung bzw. visuelle Überprüfung des Bedienpersonals am Körper entschieden werden, ob der Körper ausgetauscht werden muß.
Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungs­ beispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen exem­ plarisch beschrieben, auf die im übrigen bezüglich der Offenbarung aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten ausdrücklich verwiesen wird. Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Ausführungsform einer Vorrichtung zur Flachstellenortung,
Fig. 2 eine vereinfachte Variante einer erfindungsge­ mäßen Vorrichtung und
Fig. 3 eine dritte Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
In den folgenden Figuren sind jeweils gleiche oder entsprechende Teile mit denselben Bezugszeichen be­ zeichnet, so daß auf eine erneute Vorstellung verzichtet wird und lediglich die Abweichungen der in diesen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel erläutert werden:
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zur Flachstellenortung von leitfähigen Rädern, die auf Achsen beispielsweise eines Schienenfahrzeugs angeordnet sind.
Hierbei sind die Schienen mit der Bezugsziffer 1 gekenn­ zeichnet.
In der Nähe der Schienen sind Induktionsspulen 2 ange­ ordnet. Eine Hochfrequenzspannungsquelle 3, die in diesem Ausführungsbeispiel eine hochfrequente Rechteck­ spannung zur Verfügung stellt, ist mit den Schienen 1 elektrisch verbunden. Durch Verwendung eines Rechteck­ signals ist es auf einfache Art und Weise möglich die mit der Vorrichtung zur Flachstellenortung ermittelten Spannungen derart auszuwerten, daß das Ausmaß der Flachstellen genauer bestimmt werden kann. Die Meß­ strecke umfaßt eine Länge von im wesentlichen der links angeordneten Induktionsspule 2 bis zur ganz rechts angeordneten Induktionsspule 2. Diese Meßstrecke ist vorzugsweise für das Ausführungsbeispiel der Fig. 1 kleiner als der zweifache Achsabstand von zu erfassenden Fahrzeugen sein und größer oder gleich dem Umfang des größten zu erfassenden Rades.
Die Induktionsspulen sind auf der einen Seite geerdet und auf der anderen Seite mit einem Gleichrichter 4 verbunden. Die Anschlüsse der Induktionsspulen 2 sind derart gewählt, daß die gleichgerichteten Spannungen U1 und U2 bzw. U3 und U4 für den Fall einer freien Meß­ strecke den gleichen Betrag haben, allerdings das entgegengesetzte Vorzeichen. Die gleichgerichteten bzw. von Wechselstrom zu Gleichstrom gewandelten Spannungen U1 und U2 bzw. U3 und U4 werden in einem Addierer 5 zu den Spannungen Ua bzw. Ub addiert.
Für den Fall der freien Meßstrecke ist Ua bzw. Ub im wesentlichen gleich Null. Sofern ein Schienenfahrzeug mit einer Achse, an der zwei Räder angebracht sind, in den Meßbereich einfahren, d. h. sich zwischen der ersten beiden Induktionsspulen 2 befinden, wird ein Kurzschluß über die Spannungsquelle, einen Teil der Schienen, die Räder und die Achse erzeugt. In dieser Stellung wird eine maximale Induktionsspannung in der zweiten Spule induziert, während eine minimale Induktionsspannung in der ersten Spule induziert wird. D.h., daß U2 sehr viel größer als U1 ist und damit Ua ungefähr U2 beträgt.
Entsprechendes gilt für U3 und U4, wenn die Achse mit den beiden Rädern in den zweiten Abschnitt des Meßbe­ reichs einfährt.
Diese spezielle Anordnung von zwei Induktionsspulen angeordnet an der einen Schiene 1 und zwei Induktions­ spulen angeordnet an der anderen Schiene 1 wird gewählt, um einen meßtechnisch relativ symmetrischen Aufbau zu erhalten.
Sofern eine Flachstelle sich an einem Rad befindet, wobei dazu gesagt werden sollte, daß grundsätzlich wenn überhaupt, dann beide Räder eine Achse Flachstellen aufweisen, da so gut wie nie nur ein Rad einer Achse eines Schienenfahrzeuges alleine blockiert, wird die Flachstelle unweigerlich auch in die Nähe des Schienen­ abschnitts rollen, der von je zwei Sensoren bzw. zwei Induktionsspulen begrenzt ist. Bei überrollen der Flachstelle über die Schiene, wird der Kontakt zur Schiene kurzfristig unterbrochen, so daß die Spannung Ua bzw. Ub nicht mehr den vollen vorherigen Wert aufweisen.
Aus der Länge des einen Einbruchs des vorherigen Span­ nungspegels, der Geschwindigkeit des Schienenfahrzeuges und der Gewichtskraft, die auf die Kontaktstelle zwi­ schen Rad und Schiene wirkt, lassen sich dann Rück­ schlüsse über die Größe der Flachstelle erzielen.
Nicht dargestellt ist in Fig. 1 beispielsweise ein Operationsverstärker, der unterhalb des Addierers angeordnet ist, um die Spannungen Ua bzw. Ub zu ver­ stärken, damit diese elektronisch weiterverarbeitet werden können. Nach der elektronischen Weiterverarbei­ tung und entsprechender Detektion der Flachstellen bzw. Größe der Flachstellen können somit die ermittelten Werte an die Orte gesendet werden, wo ein entsprechendes Heraussortieren der mit Flachstellen versehenen Räder oder der entsprechenden Wagons geschehen kann.
Die Verstärkung des Addierers ist beispielsweise 1.
Eine etwas unsymmetrischere aber gleichwohl auch prak­ tikable Ausführungsform ist in Fig. 2 dargestellt. Hierbei sind lediglich zwei Induktionsspulen an einer Schiene angeordnet. Sofern der Abstand dieser beiden Spulen größer ist als der halbe Umfang des größten zu erfassenden Rades, können auch sämtliche Flachstellen eines Rades detektiert werden. Es wird allerdings darauf hingewiesen, daß diese Ausführungsform zwar den Vorteil hat, daß weniger Komponenten benötigt werden. Dafür existiert allerdings der Nachteil, daß die Auswertung selbst etwas komplizierter ist, da auch Störungen durch die Aufteilung von zwei Kurzschlüssen und zwar eines Kurzschlusses innerhalb des Abschnittes der Schienen zwischen den Spulen und einen rechts davon angeordneten sich überlagern könnten.
Durch die Ausführungsform der Fig. 3 werden die Nach­ teile der in Fig. 2 angegebenen Ausführungsformen im wesentlichen vermieden. Hierbei sind an einer Schiene angeordnet drei Sensoren, die in diesem Ausführungsbei­ spiels Induktionsspulen sind. Nach Durchfahren des ersten Abschnittes einer Achse mit zwei daran befind­ lichen Rädern wird der Schalter 6 von der rechten Stellung auf die linke Stellung beim Durchfahren durch den Bereich der mittleren Induktionsspule 2 umgeschal­ tet. Auf diese Weise werden die entsprechenden Störungen durch einen zweiten Kurzschluß vermieden und gleichzei­ tig eine vierte Induktionsspule gespart.
Um die Instandsetzungskosten zu verringern, ist eine flächendeckende Kontrolle des Eisenbahnnetzes voraus zu­ setzen. Dazu ist ein Netz von erfindungsgemäßen Vor­ richtungen einzurichten. Als Standorte für derartige Vorrichtungen bzw. Anlagen bieten sich Einfahrten in große Rangierbahnhöfe, Einfahrten in Grenzbahnhöfe und Einfahrten von Hauptlinien an Knotenpunkten an. Der Abstand zum Bahnhof sollte so gewählt werden, daß der Betriebsüberwachung nach der Schadensmeldung genügend Zeit bleibt, um die notwendigen Maßnahmen vorzubereiten.
Bezugszeichenliste
1
Schiene; Auflage
2
Spule
3
Spannungsquelle
4
Gleichrichter
5
Addierer
6
Schalter

Claims (24)

1. Vorrichtung zur Flachstellenortung von wenigstens einem rollfähigen Körper, insbesondere von leitfähigen Rädern eines Schienenfahrzeuges, wobei der wenigstens eine rollfähige Körper auf einer Auflage (1), insbeson­ dere einer Schiene (1), angeordnet und bewegbar ist und wobei je Auflage (1) wenigstens ein Sensormittel vorge­ sehen ist, das in einem Längenbereich auf der Auflage (1) von bis zu einem Umfang des Körpers detektiert, ob der Körper Kontakt mit der Auflage (1) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Längenbereich auf der Auflage (1) die Auflage (1) in wenigstens einer Richtung nicht unterbrochen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch das Sensormittel elektrische Signale empfang­ bar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Sensormittel wenigstens eine Induktionsspule (2) als Sensor aufweist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der rollfähige Körper ein Rad ist, das elektrisch leitend ist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflage, insbe­ sondere die wenigstens eine Schiene (1), elektrisch leitend ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 und/oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ortung von Flachstellen eine Spannungsquelle (3) vorgesehen ist, die insbesondere eine hochfrequente Spannung zur Verfügung stellt.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflage zwei Schienen (1) aufweist und daß je zwei rollfähige Körper an einer Achse angeordnet sind und daß diese auf je einer von zwei Schienen (1) bewegbar sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß pro Meßstrecke je Schiene ein Sensormittel mit je zwei Sensoren (2) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß je Sensormittel ein Addierer (5) vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannungsquelle (3) mit beiden Schienen (1) derart elektrisch verbunden ist, daß ein Strom über die Schienen (1), die rollfä­ higen Körper und die Achse fließbar ist.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoren (2) eines Sensormittels in einem Abstand von wenigstens der Hälfte eines Radumfangs eines größten zu erfassenden Rades in der Nähe einer Schiene (1) angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich­ net, daß unmittelbar im Anschluß an die Sensoren (2) des einen Sensormittels in der Nähe einer ersten Schiene (1) die Sensoren (2) eines weiteren Sensormittels in der Nähe einer zweiten Schiene (1) angeordnet sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich­ net, daß das Sensormittel drei Sensoren (2) in der Nähe nur einer Schiene (1) aufweist.
14. Flachstellenortungssensormittel für die Ortung von Flachstellen an wenigstens einem rollfähigen Körper, insbesondere wenigstens einem Rad, dadurch gekennzeich­ net, daß das Sensormittel wenigstens zwei Induktions­ spulen (2) als Sensoren aufweist.
15. Flachstellenortungssensormittel nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß zu jedem der wenigstens zwei Spulen (2) ein AC/DC-Wandler und/oder Gleichrichter (4) vorgesehen ist.
16. Flachstellenortungssensormittel nach Anspruch 14 und/oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß ein Addierer (5) vorgesehen ist.
17. Verfahren zur Flachstellenortung von rollfähigen Körpern, insbesondere von leitfähigen Rädern, mit den folgenden Verfahrensschritten:
  • - bewegen wenigstens eines rollfähigen Körpers auf wenigstens einer Auflage (1) durch eine Meßstrecke,
  • - addieren, subtrahieren oder vergleichen von in der Meßstrecke angeordneten ersten und zweiten Sensoren (2) ausgehenden ersten und zweiten Signalen (U1, U2; U3, U4), wobei
  • - eine ungefähre Identität der Beträge der ersten und zweiten Signale (U1, U2; U3, U4) bedeutet, daß sich der rollfähige Körper außerhalb der Meßstrecke befindet,
  • - ein wesentlich größerer Betrag des ersten Signals (U1; U2; U3) im Vergleich zum zweiten Signal (U2; U4) im wesentlichen ohne Variation des Verhältnisses der Beträge bedeutet, daß über eine durch den in Meßstrecke zurückgelegten Weg des Körpers auf der Auflage (1) keine Flachstelle existiert, und
  • - ein wesentlich größerer Betrag des ersten Signals (U1; U2; U3) im Vergleich zum zweiten Signal (U2; U4) mit einer zeitlich begrenzten Variation dieses Verhältnisses einer Flachstelle am rollfähigen Körper zuordnenbar ist.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Meßstrecke größer oder gleich dem Umfang des größten auf Flachstellen zu untersuchenden Körpers ist.
19. Verfahren nach Anspruch 17 und/oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten und zweiten Signale (U1, U2, U3, U4) elektrische Spannungen sind.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannungen hochfrequent sind.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannungen zur Addition, Subtraktion oder zum Vergleich gleichgerichtet werden.
22. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 18 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß beim Bewegen des Körpers durch die Meßstrecke ein Stromkreis über den Körper und die Auflage (1) wenigstens kurzfristig derart geschlossen wird, daß der fließende Strom an nur einem der wenigstens zwei Sensoren (2) eines Sensormittels vorbeifließt.
23. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 17 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß zur besseren Zuord­ nung der Körper diese beim Passieren der Meßstrecke gezählt werden.
24. Verfahren nach einem oder mehreren Ansprüche 17 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß ein quantitatives Ausmaß der Flachstelle bzw. der Flachstellen über die Parameter Geschwindigkeit des Körpers, Dauer der Störung und Gewichtskraft des Körpers auf der Auflage (1) bestimmt wird.
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