DE19804305C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Ablenken eines Laserstrahls - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Ablenken eines LaserstrahlsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Ablenken eines Laserstrahls entlang
einem Umfang einer Polarvektorfigur, wie z. B. einem Kreis oder einer Ellipse, wobei sich das
Verfahren und die Vorrichtung insbesondere zum Trepanieren eignen.
Es ist bekannt, Laser nach dem Trepanierverfahren zum Schneiden bzw. Bearbeiten von Strukturen in
bestimmten Gegenständen, wie z. B. dünnen Metallblättchen, zu verwenden. Mit Hilfe der dabei
eingesetzten Laser-Schneidanlagen können kleine Strukturen in der Größenordnung von bis zu 200
µm geschnitten werden.
Aus der DE 37 02 330 A1 beispielsweise ist bekannt, eine Strahlablenkung durch Drehen
von Prismen zu bewirken.
Bei der herkömmlichen Technik der obigen Laser-Schneidanlagen ist es jedoch notwendig, den
gesamten Laserkopf oder das zu bearbeitende Objekt zu bewegen bzw. Laserkopf und Objekt
zueinander zu bewegen. Nachteilig beim Bewegen des Laserkopfes ist dessen relativ große Masse
von etwa 30 bis 40 kg, die das Erreichen einer hohen Präzision bei der gewünschten Struktur
aufwendig macht. Wenn das Objekt bewegt wird, erweist sich als Nachteil, daß die Auflösung des
Meß- und Regelsystems abhängig von der Bearbeitungsfläche ausgelegt werden muß.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens zur Verfügung zu stellen, mit dem Strukturen von deutlich weniger als 200 µm
geschnitten bzw. bearbeitet werden können, wobei die Auflösung unabhängig vom Antrieb eines
Positioniersystems für die zu bearbeitenden Objekte ist und wobei ein hoher Durchsatz möglich ist.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 bzw. die Merkmale des Anspruchs 9 gelöst.
Dadurch, daß das Zentrum einer fokussierenden Optik für den Laserstrahl, die beispielsweise aus
einer Fokussierlinse bestehen kann, auf einer Bewegungsbahn relativ zu dem einfallenden Laserstrahl
bewegt wird, die durch Addition zweier Vektoren entsteht, die rotiert werden, wird erreicht, daß nur die
fokussierende Optik, und nicht der Laserkopf selbst oder das zu bearbeitende Objekt, bewegt zu
werden braucht. Aufgrund der viel geringeren Masse der fokussierenden Optik bzw. der Fokussierlinse
im Vergleich zu dem Laserkopf bzw. aufgrund der zum einen stets gleichbleibenden und zum anderen
im Vergleich zu dem zu bearbeitenden Objekt oftmals relativ geringen Abmessungen der
fokussierenden Optik ist auf besonders einfache und präzise Weise eine Bewegung des Laserstrahls
relativ zu dem Objekt möglich. Dabei wird das physikalische Prinzip ausgenutzt, daß ein parallel zur
optischen Achse auf eine Fokussierlinse treffender Lichtstrahl stets durch den Brennpunkt der
Fokussierlinse verläuft. Wenn nun die Fokussierlinse senkrecht zu ihrer optischen Achse verschoben
wird, verschiebt sich auch entsprechend ihr Brennpunkt. Der ortsfest gebliebene Laserstrahl wird
jedoch nach dem Verschieben der Fokussierlinse weiterhin durch den verschobenen Brennpunkt
verlaufen. Entsprechendes gilt für eine aus mehreren Komponenten bestehende fokussierende Optik.
Durch die Addition zweier Vektoren, die sich mit derselben Winkelgeschwindigkeit gegenüber einem
ortsfesten Koordinatensystem bewegen, wird ein Gesamtvektor erzeugt, der sich ebenfalls mit dieser
Winkelgeschwindigkeit dreht und stets einen konstanten Betrag aufweist und somit einen Kreis
beschreibt, da die beiden addierten Vektoren relativ zueinander stets denselben Winkel beibehalten.
Es kann insbesondere vorgesehen sein, daß die beiden addierten Vektoren mit unterschiedlichen
Winkelgeschwindigkeiten rotiert werden. Dadurch lassen sich auch andere Bewegungsbahnen des
Gesamtvektors als diese genannten Kreisbahnen erzielen, wie unten näher erläutert wird.
Da die fokussierende Optik bzw. die Fokussierlinse aufgrund ihrer geringen Masse und ihrer geringen
Abmessungen leicht zu bewegen ist, ist es möglich, sehr kleine Strukturen mit einem hohen Durchsatz
zu schneiden bzw. zu bearbeiten. Dabei kann die Auflösung des Meß- und Regelsystems unabhängig
von der zu bearbeitenden Fläche ausgelegt werden. Darüber hinaus erlaubt die Erzeugung der
gewünschten Bewegungsbahn auf der Grundlage der Addition zweier Vektoren ein erstmaliges
Durchdringen des zu bearbeitenden Gegenstandes durch den Laserstrahl an einer Stelle, die
innerhalb der gewünschten geschlossenen Bewegungsbahn liegt. Dadurch ist erreicht, daß erst nach
dem "Einstechen" des Laserstrahls an den Umfang der gewünschten Struktur herangefahren wird. Auf
diese Weise können Ungenauigkeiten, die möglicherweise beim "Einstechen" des Laserstrahls
entstehen, in einen Bereich des zu bearbeitenden Gegenstandes verlagert werden, der nach
Beendigung des Schneidens herausgeschnitten sein wird. Auch beim Beenden der gewünschten
Schneidbahn bzw. beim "Herausnehmen" des Laserstrahls kann entsprechend verfahren werden, um
zu erreichen, daß das System sich wieder in seiner Grundeinstellung befindet.
Vorzugsweise werden die Winkelgeschwindigkeiten der beiden addierten Vektoren zunächst derartig
unterschiedlich, aber konstant gehalten oder auch unterschiedlich verändert, daß die Bewegungsbahn
des Zentrums der fokussierenden Optik von einem Startpunkt, bei dem der Brennpunkt der
fokussierenden Optik innerhalb der zu schneidenden Polarvektorfigur liegt, zum Umfang der in der
entsprechenden Ebene der fokussierenden Optik bzw. der Linsenebene liegenden senkrechten
Projektion der Figur hin verläuft. So können beispielsweise die beiden addierten Vektoren zu Beginn
die gleiche Richtung, aber entgegengesetzte Orientierung aufweisen. Wenn die beiden Vektoren mit
unterschiedlichen Winkelgeschwindigkeiten bewegt werden, werden sich die beiden Vektoren aus
ihrer antiparallelen Stellung heraus und vorzugsweise maximal in die parallele Stellung bewegen. Die
relative Bewegung der beiden Vektoren zueinander erfolgt so lange, bis die beiden
Winkelgeschwindigkeiten angeglichen sind. Ab diesem Zeitpunkt nehmen die beiden Vektoren einen
festen Winkel zueinander ein, und der resultierende Gesamtvektor bewegt sich auf einer Kreisbahn.
Die beiden Winkelgeschwindigkeiten können ab dem Zeitpunkt, in dem der Brennpunkt sich auf dem
Umfang der zu schneidenden Polarvektorfigur befindet, konstant gehalten werden, und zwar so lange,
bis der gesamte Umfang der Polarvektorfigur überstrichen ist. Auf diese Weise wird eine kreisförmige
Schneidbahn erhalten.
Um andere Polarvektorfiguren als einen Kreis zu erhalten, wird die Differenz der beiden Drehwinkel
auch variiert - d. h. die Winkelgeschwindigkeiten werden verschieden eingestellt -, während sich der
Brennpunkt auf dem Umfang der zu schneidenden Polarvektorfigur befindet. Wie der zeitliche Verlauf
der Differenz der Drehwinkel bzw. der Winkelgeschwindigkeiten auszusehen hat, hängt natürlich von
der Form der Polarvektorfigur ab, zum anderen aber auch von der Länge der beiden addierten
Vektoren.
Beispielsweise können mit Hilfe dieses Verfahren auf einfache Weise eine Ellipse, eine abgerundete
Rechteckfigur und eine Fingerblendenfigur geschnitten werden. Auch das Schneiden eines Rechtecks
ist möglich.
Nach Überstreichen des gesamten Umfangs der Polarvektorfigur können die Winkelgeschwindigkeiten
erneut bzw. weiterhin unterschiedlich, aber konstant gehalten oder auch unterschiedlich verändert
werden, und zwar so, daß die Bewegungsbahn des Zentrums der fokussierenden Optik wieder den
Startpunkt erreicht. Damit befindet sich das Zentrum der fokussierenden Optik bzw. der Brennpunkt
wieder in seiner definierten Ausgangsstellung, und es kann ein neuer Schneidvorgang gestartet
werden.
Vorzugsweise haben die beiden zu addierenden Vektoren dieselbe Länge. Die Vielfalt der
Polarvektorfiguren, die geschnitten werden können, ist dann besonders groß. Ferner können in
diesem Fall die Vektoren so gedreht werden, daß der Gesamtvektor der Nullvektor ist, sich die
Exzentrizitäten also aufheben, so daß der Laserstrahl durch das Zentrum der fokussierenden Optik
verläuft. Die Polarvektorfiguren lassen sich sowohl aus dem Stillstand der fokussierenden Optik als
auch aus deren Bewegung heraus erzeugen.
Es kann auch vorgesehen sein, daß zusätzlich das zu bearbeitende Objekt verfahren wird. Dies ist
dann von Vorteil, wenn zum Beispiel Figuren geschnitten werden sollen, die relativ groß sind und - wie
zum Beispiel Rechteckfiguren - mit Hilfe einer Bewegung des Objektes entlang zwei rechtwinkliger
Achsen einfach zu schneiden sind. Es ist vorteilhaft, wenn dazu das System vorher, wie oben
beschrieben, in seine Grundeinstellung gebracht worden ist, um eine möglichst hohe
Positioniergenauigkeit beim Verfahren des Objektes zu erzielen. Das Objekt kann auch verfahren
werden, um bei einem fest eingestellten Radius oder auch unter Variation des Radius mehrere Kreise
nebeneinander zu schneiden, wobei nach Beendigung eines Kreises der Laserstrahl kurzfristig
abgeschottet wird, während das Objekt verfahren wird, um anschließend einen weiteren Kreis zu
schneiden, den Laserstrahl also wieder beispielsweise für einige Umdrehungen zu öffnen.
Die Aufgabe wird in Bezug auf die Vorrichtung durch die Merkmale des Anspruchs 9 gelöst. Die
erfindungsgemäße Vorrichtung weist eine erste drehbare Einheit auf, auf der eine zweite drehbare
Einheit exzentrisch befestigt ist. Auf der zweiten drehbaren Einheit ist eine fokussierende Optik
exzentrisch befestigt. Die fokussierende Optik kann zum Beispiel aus einer Fokussierlinse bestehen.
Beide Einheiten werden jeweils von einem eigenen Antrieb gedreht.
Die beiden genannten Exzentrizitäten stellen die zu addierenden Vektoren dar. Somit ist es vorteilhaft,
wenn die Exzentrizitäten betragsmäßig gleich sind.
Vorzugsweise sind die beiden drehbaren Einheiten kreisrunde Scheiben. Der Antrieb der zweiten
drehbaren Einheit kann auf der ersten drehbaren Einheit angebracht sein. In diesem Fall muß der
Antrieb nur eingeschaltet werden, wenn die Winkelgeschwindigkeiten der beiden drehbaren Einheiten
unterschiedlich sein sollen; somit wird die zweite drehbare Einheit, wenn eine Kreisbahn erzielt werden
soll, durch ihren Antrieb lediglich eingestellt. Wenn der Antrieb der zweiten drehbaren Einheit hingegen
nicht auf der ersten drehbaren Einheit, sondern extern befestigt ist, muß, wenn ein Kreis geschnitten
werden soll, der Antrieb der zweiten drehbaren Einheit diese mit derselben Winkelgeschwindigkeit
antreiben, mit der der Antrieb der ersten drehbaren Einheit diese antreibt.
Die beiden Antriebe sind vorzugsweise Zahnriemenantriebe. Dies hat den Vorteil, daß in dem Fall, in
dem der zweite Antrieb nicht auf der ersten drehbaren Einheit angebracht ist, der Zahnriemen so
gespannt sein kann, daß er in jeder Position der exzentrisch gelagerten zweiten drehbaren Einheit
gespannt ist.
Vorzugsweise weist die Vorrichtung einen verfahrbaren, das zu bearbeitende Objekt aufnehmenden
Positioniertisch auf, um auch das zu bearbeitende Objekt relativ zu dem Laserstrahl verfahren zu
können.
Im folgenden werden das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei wird auf die
Zeichnungen Bezug genommen. Es zeigen:
Fig. 1, eine schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung;
Fig. 2, eine vergrößerte schematische Darstellung einer Teileinheit der Vorrichtung der Fig. 1;
Fig. 3, eine vergrößerte schematische Darstellung einer weiteren Teileinheit der Vorrichtung der
Fig. 1;
Fig. 4, eine Prinzipskizze der Addition und der Bewegung zweier die Exzentrizitäten beschreibenden
Vektoren;
Fig. 5, eine schematische Darstellung einer zum Schneiden eines Kreises vorgesehenen
Bewegungsbahn des Zentrums der Fokussierlinse;
Fig. 6, ein Prinzipdiagramm, in dem die Differenz der Drehwinkel der beiden Exzentrizitätsvektoren in
Abhängigkeit von dem Drehwinkel des Gesamtvektors dargestellt ist.
Die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung 1 zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist eine
erste drehbare Einheit in Form einer kreisrunden Scheibe 2 auf. Auf der Scheibe 2 ist eine zweite
drehbare Einheit in Form einer weiteren kreisrunden Scheibe 3 befestigt. Die Scheibe 3 ist exzentrisch
auf der Scheibe 2 befestigt, d. h. ihr Mittelpunkt ist in der in der Fig. 1 gezeigten momentanen
Position entgegen der x-Richtung des dargestellten ortsfesten Koordinatensystems 4 in Bezug auf den
Mittelpunkt M0 der Scheibe 2 verschoben, der im Ursprung des Koordinatensystems 4 liegt.
Auf der Scheibe 3 ist eine Fokussierlinse 5 befestigt. Die Fokussierlinse 5 ist exzentrisch bezüglich der
Scheibe 3 angeordnet, und zwar ist der Mittelpunkt der Fokussierlinse 5 in der in Fig. 1 dargestellten
Position in Richtung der x-Achse in Bezug auf den Mittelpunkt der Scheibe 3 verschoben.
Die Scheibe 2 wird von einem ersten Zahnriemenantrieb 6 um ihren Mittelpunkt M0 gedreht. Die
Scheibe 3 wird von einem zweiten Zahnriemenantrieb 7 ebenfalls um ihren Mittelpunkt gedreht.
In Fig. 2 sind die Scheibe 2 und die Scheibe 3 detaillierter dargestellt. Die Scheibe 2 weist den
Radius r1 auf. Die Scheibe 3 besitzt den Mittelpunkt M1 und weist den Radius r2 auf. Ein auf die
Scheibe 3 bezogenes Koordinatensystem mit den Achsen x und y' ist mit dem Bezugszeichen 8
bezeichnet. Die Exzentrizität der Scheibe 3 in Bezug auf die Scheibe 2 ist durch den Vektor 1
dargestellt. In Fig. 3 sind die Scheibe 3 und die Fokussierlinse 5 detaillierter dargestellt. Die
Fokussierlinse 5 besitzt den Mittelpunkt M2 und weist den Radius r3 auf. Die Exzentrizität der
Fokussierlinse 5 in Bezug auf die Scheibe 3 ist durch den wiederum auf das Koordinatensystem 4
bezogenen Vektor 2 dargestellt.
In Fig. 4 ist die Addition der Vektoren 1 und 2 zu dem Gesamtvektor dargestellt. Der Vektor 1
wird mit der Winkelgeschwindigkeit ω1 gedreht, so daß der Vektor den Drehwinkel Φ1 zur x-Achse
einnimmt. Der Vektor 2 wird mit der Winkelgeschwindigkeit ω2 gedreht und nimmt mit der x-Achse
den Drehwinkel Φ2 ein. Die Längen der Vektoren 1 und 2 sind gleich. Somit heben sich die beiden
Vektoren in der Grundeinstellung, in der die in Fig. 4 definierte Differenz ΔΦ der Drehwinkel gleich
Null ist, auf bzw. ergeben als Gesamtvektor den Nullvektor. Erst wenn ΔΦ durch Drehung der
Scheibe 3 von Null verschieden wird, spannt sich ein von Null verschiedener Gesamtvektor auf. Die
Drehwinkeldifferenz ΔΦ beträgt vorzugsweise maximal 180°. Wenn die Drehwinkeldifferenz ΔΦ, wie in
Fig. 4 dargestellt, konstant ist, ergibt sich durch Drehung der Scheibe 2 als Polarvektorfigur ein Kreis.
Der Radius dieses Kreises ist gleich der Länge c des Gesamtvektors .
Fig. 5 zeigt den prinzipiellen Verlauf der Bewegungsbahn des Zentrums der Fokussierlinse 5.
Ausgehend von einem Startpunkt S bewegt sich das Linsenzentrum zunächst auf dem Teilabschnitt 9
bis zu dem Umfang 10 der in der Linsenebene liegenden senkrechten Projektion der zu schneidenden
Polarvektorfigur, die in diesem Fall ein Kreis ist. Anschließend überstreicht das Linsenzentrum den
gesamten Umfang des Kreises 10. Danach kehrt das Linsenzentrum wieder zu dem Startpunkt S
zurück, indem sich das Linsenzentrum entlang des Teilabschnitts 11 bewegt. Die Drehwinkel der
Vektoren 1 und 2 und des Gesamtvektors , der die Position des Linsenzentrums beschreibt,
überstreichen dabei einen Winkel von mehr als 2 π.
In Fig. 6 ist die Differenz ΔΦ der Drehwinkel der Vektoren 1 bzw. 2 in Abhängigkeit des Drehwinkels
Φ3 des aus der Addition der beiden Vektoren resultierenden Gesamtvektors für den Fall der
Bewegungsbahn der Fig. 5 dargestellt. Zu Beginn wird die Differenz der Drehwinkel variiert, bis ein
Drehwinkel Φ3 von etwa π/4 erreicht ist. Danach sind beide Winkelgeschwindigkeiten gleich und somit
die Differenz der Drehwinkel konstant. Wenn ein Drehwinkel Φ3 von etwa 2 1/4 π erreicht ist, werden
die Winkelgeschwindigkeiten wieder unterschiedlich konstant gehalten bzw. unterschiedlich verändert.
Im vorliegenden Beispiel wird die Differenz der Drehwinkel wieder auf Null zurückgeführt. Dieser Wert
ist bei einem Drehwinkel Φ3 von 5/2 π erreicht. Die Drehwinkel der beiden Vektoren können generell
jedoch auch in der Anfangs- und in der Endposition unterschiedlich sein. Die Differenz der Drehwinkel
Φ1 und Φ2 ist somit zwischen den Φ3-Werten 0 und π/4 bzw. 2 1/4 π und 5/2 π nicht konstant. Dies sind
die Bereiche der Drehwinkel der beiden addierten Vektoren, bei denen sich das Linsenzentrum nicht
auf dem Umfang der senkrechten Projektion des zu schneidenden Kreises 10 befindet, sondern auf
den Teilabschnitten 9 bzw. 11.
Die Bewegung des Linsenzentrums auf dem Teilabschnitt 9 dient dazu, den Laserstrahl von einer
"Einstechposition" zu dem Umfang der zu schneidenden Polarvektorfigur zu führen, um beim
"Einstechen" naturgemäß entstehende Ungenauigkeiten in den ausgeschnittenen Bereich zu
verlagern. Die Bewegung des Linsenzentrums auf dem Teilabschnitt 11 dient dazu, nach Vollendung
des Schneidens der vorgesehenen Polarvektorfigur den Brennpunkt wieder in seine Ausgangsstellung
zurückzuführen.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung können sehr feine
Strukturen geschnitten bzw. bearbeitet werden.
Claims (15)
1. Verfahren zum Ablenken eines Laserstrahls entlang einem Umfang einer Polarvektorfigur, wie z. B.
einem Kreis oder einer Ellipse, insbesondere zum Trepanieren, dadurch gekennzeichnet, daß
das Zentrum einer fokussierenden Optik für den Laserstrahl auf einer Bewegungsbahn relativ zu
dem einfallenden Laserstrahl bewegt wird, wobei die Bewegungsbahn durch Addition zweier
Vektoren entsteht, die rotiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vektoren mit unterschiedlichen
Winkelgeschwindigkeiten rotiert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Winkelgeschwindigkeiten
zunächst derartig unterschiedlich sind, daß die Bewegungsbahn des Zentrums der fokussierenden
Optik von einem Startpunkt, bei dem der Brennpunkt der fokussierenden Optik innerhalb der zu
schneidenden Polarvektorfigur liegt, zum Umfang der in der entsprechenden Ebene der
fokussierenden Optik liegenden senkrechten Projektion der Polarvektorfigur hin verläuft.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ab dem Zeitpunkt, in dem der
Brennpunkt sich auf dem Umfang der Polarvektorfigur befindet, die beiden
Winkelgeschwindigkeiten gleich gehalten werden, bis der gesamte Umfang der Polarvektorfigur
überstrichen ist.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ab dem Zeitpunkt, in dem der
Brennpunkt sich auf dem Umfang der zu schneidenden Polarvektorfigur befindet, die beiden
Winkelgeschwindigkeiten derartig unterschiedlich sind, daß die zu schneidende Polarvektorfigur
erhalten wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß nach Überstreichen des Umfangs der Polarvektorfigur die beiden Winkelgeschwindigkeiten
derartig unterschiedlich sind, daß die Bewegungsbahn wieder den Startpunkt erreicht.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vektoren dieselbe Länge haben.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich das zu bearbeitende Objekt verfahren wird.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß auf einer ersten drehbaren Einheit (2) eine zweite drehbare Einheit
(3) exzentrisch befestigt ist, auf der wiederum eine fokussierende Optik (5) exzentrisch befestigt ist,
wobei die erste drehbare Einheit (2) von einem ersten Antrieb (6) gedreht wird und die zweite
Einheit (3) von einem zweiten Antrieb (7) gedreht wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die fokussierende Optik aus einer
Fokussierlinse besteht.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden drehbaren
Einheiten kreisrunde Scheiben (2, 3) sind.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Exzentrizitäten betragsmäßig gleich sind.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
der zweite Antrieb (7) sich auf der ersten drehbaren Einheit (2) befindet.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Antriebe Zahnriemenantriebe (6, 7) sind.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorrichtung einen verfahrbaren Positioniertisch für das zu bearbeitende Objekt aufweist.
Priority Applications (2)
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DE19804305A DE19804305C1 (de) | 1998-02-04 | 1998-02-04 | Verfahren und Vorrichtung zum Ablenken eines Laserstrahls |
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Applications Claiming Priority (1)
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DE19804305A DE19804305C1 (de) | 1998-02-04 | 1998-02-04 | Verfahren und Vorrichtung zum Ablenken eines Laserstrahls |
Publications (1)
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Family
ID=7856580
Family Applications (1)
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---|---|
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
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D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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