DE19753946B4 - Leitfähiges Beschichtungsmittel - Google Patents

Abstract

Leitfähiges Beschichtungsmittel, insbesondere für Papier, Karton bestehend aus:
– 25 bis 35 Gew.-% eines Bindemittels in der Form eines Polysaccharidharzes, dessen Film nach Trocknung durch Wasser ablösbar ist
– 2 bis 10 Gew.-% eines Benetzungsmittels
– 10 bis 15 Gew.-% Ruß
– 10 bis 20 Gew.-% Graphit
– Rest Wasser

Description

• Die Erfindung betrifft ein leitfähiges Beschichtungsmittel, insbesondere für Papier, Karton oder dergleichen.
• Leitfähige Beschichtungsmittel werden beispielsweise auf die Innenflächen von Kartons zur Verpackung von empfindlichen elektronischen Geräten zur Abschirmung gegen außerhalb der Verpackung bestehende elektrische Felder oder elektromagnetische Wellen oder auch eine elektrostatische Aufladung der Verpackung selbst verwendet.
• Die DE-OS 20 18 823 beschreibt ein Verfahren zum Herstellen elektrisch leitfähiger Anstrichfarben, bei dem Graphit als leitender Bestandteil verwendet wird. Graphit wird durch Naßvermahlen so zerkleinert, daß der Graphit in Form von dünnen Plättchen vorliegt. Der Graphit wird in ein durch Lufteinwirkung härtbares Bindemittel eingearbeitet. Die US-PS 33 49 055 beschreibt die Herstellung einer elektrisch leitenden Farbe, die Polyvinyl-Methyl-Maleinsäure-Copolymere oder deren Salz als Klebstoff enthält. Die EP 780 448 befaßt sich mit einem wässrigen Überzugsmittel für Polyolefine-Substrat, die bei einer guten Haftung eine elektrostatische Aufbringung von Nachfolgeschichten ermöglicht.
• Bekannte Beschichtungsmittel in der Form von Lacken, Farben oder sonstigen Flüssigkeiten haften häufig nicht auf allen Oberflächen oder lösen sich, wenn die beschichtete Oberfläche mit einem Kleber in Berührung kommt. Sie eignen sich daher beispielsweise nicht für die Beschichtung der Innenflächen der äußeren Lagen von Wellpappe, die mit nativen Stärke-Klebern in Berührung kommen. Herkömmliche Beschichtungsmittel bereiten vielfach auch dadurch Probleme, daß sie in grobfaserigen Materialien, wie sie zur Herstellung von Wellpappe verwendet werden, zu sehr aufgesaugt werden und somit keine geschlossene Oberflächenbeschichtung bilden.
• Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Beschichtungsmittel zu schaffen, das auf allen Oberflächen in einer gleichmäßigen Schicht haftet, leicht zu verarbeiten ist, und eine definierte, hohe Leitfähigkeit aufweist.
• Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Beschichtungsmittel gelöst, das gekennzeichnet ist durch folgende Zusammensetzung:
• – 25 bis 35 Gew.-% eines Bindemittels in der Form eines Polysaccharidharzes, dessen Film nach Trocknung durch Wasser ablösbar ist
• – 2 bis 10 Gew.-% eines Benetzungsmittels
• – 10 bis 15 Gew.-% Ruß
• – 10 bis 20 Gew.-% Graphit
• – Rest Wasser
• Als Bindemittel kann neben einem Polysaccharidharz auch ein ähnliches wasserlösliches Polymer, wie z. B. Sorbit, Gummi Arabicum etc. verwendet werden, dessen Film nach Trocknung durch Wasser wieder anlösbar ist.
• Als Benetzungsmittel eignet sich insbesondere ein Propylenglykol.
• Eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Beschichtungsmittels weist etwa folgende Zusammensetzung auf:
• – 30 Gew.-% Polysaccharidharz
• – 3 Gew.-% Propylenglykol
• – 12 Gew.-% Ruß
• – 17 Gew.-% Graphit
• – 38 Gew.-% Wasser
• Ein erfindungsgemäßes Beschichtungsmittel weist eine hohe Leitfähigkeit auf, d. h. einen Oberflächenwiderstand von weniger als 100 Ohm/cm² bei einer Schichtstärke von ca. 12 μm.
• Das erfindungsgemäße Beschichtungsmittel läßt sich mit Hilfe aller Beschichtungsverfahren aufbringen, also etwa aufdrucken, aufsprühen oder auch von Hand mit dem Pinsel auftragen. In jedem Falle bildet es eine gleich dicke, festhaftende Schicht. Es ist unempfindlich gegen eine Berührung mit allen gängigen Klebern, einschließlich lösungsmittelhaltigen Klebern.
• Die spätere Entsorgung der beschichteten Verpackung ist unproblematisch, da das erfindungsgemäße Beschichtungsmittel keine aus Gründen des Umweltschutzes bedenklichen Bestandteile enthält. Da das Beschichtungsmittel auf wässriger Basis hergestellt ist, läßt es sich bei geeigneter Behandlung leicht ablösen. Die verwendeten Bestandteile sind im übrigen verhältnismäßig preiswert, und die Herstellung des Mittels ist einfach, so daß es kostengünstig hergestellt werden kann.

Claims (6)

1. Leitfähiges Beschichtungsmittel, insbesondere für Papier, Karton bestehend aus: – 25 bis 35 Gew.-% eines Bindemittels in der Form eines Polysaccharidharzes, dessen Film nach Trocknung durch Wasser ablösbar ist – 2 bis 10 Gew.-% eines Benetzungsmittels – 10 bis 15 Gew.-% Ruß – 10 bis 20 Gew.-% Graphit – Rest Wasser
2. Leitfähiges Beschichtungsmittel, insbesondere für Papier, Karton bestehend aus: – 25 bis 35 Gew.-% eines Bindemittels in der Form von Sorbit, dessen Film nach Trocknung durch Wasser ablösbar ist – 2 bis 10 Gew.-% eines Benetzungsmittels – 10 bis 15 Gew.-% Ruß – 10 bis 20 Gew.-% Graphit – Rest Wasser
3. Leitfähiges Beschichtungsmittel, Insbesondere für Papier, Karton bestehend aus:
4. – 25 bis 35 Gew.-% eines Bindemittels in der Form von Gummi Arabicum, dessen Film nach Trocknung durch Wasser ablösbar ist – 2 bis 10 Gew.-% eines Benetzungsmittels – 10 bis 15 Gew.-% Ruß – 10 bis 20 Gew.-% Graphit – Rest Wasser
5. Beschichtungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Benetzungsmittel Propylenglykol ist.
6. Beschichtungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Beschichtungsmittel folgende Zusammensetzung aufweist: – 30 Gew.-% Polysaccharidharz – 3 Gew.-% Propylenglykol – 12 Gew.-% Ruß – 17 Gew.-% Graphit – 38 Gew.-% Wasser