DE19750149C2 - Zylinderfeder und deren Verwendung - Google Patents
Zylinderfeder und deren VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine hohlzylinderförmige Feder mit Fe
derarmen, die als Zug oder Druckfeder einsetzbar ist.
Federn können allgemein für unterschiedlichste Anwendungs
fälle eingesetzt und dementsprechend dimensioniert werden.
Für den Fall einer Zugfeder mit einem geringen Hub bei einer
relativ großen Zugkraft werden im Stand der Technik bisher
Tellerfedern oder Tellerfederstapel verwendet. Die Verwendung
dieser Tellerfedern ist mit einem relativ großen Platzbedarf
verbunden. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die Tel
lerfedern einem relativ großen Verschleiß unterworfen sind
und bedingt durch Reibungskräfte untereinander bzw. zu ihrer
Auflage Hystereseerscheinungen zeigen.
Federn, insbesondere Spiral- oder Tellerfedern, deren Einsatz
mit einem maximalen Bauvolumen verbunden ist und die hystere
sefrei arbeiten, sind nicht bekannt, bzw. wären mit einem
enormen technischen Aufwand verbunden.
Aus der DE 41 00 842 C1 ist eine zylindrische Schraubenfeder
bekannt, die aus einem hohlzylinderförmigen einstückigen
Grundkörper hergestellt ist. Weiterhin weisen die beschriebe
nen Federn Tragelemente an den jeweiligen Enden des Federkör
pers auf, sowie ein weiteres Tragelement im mittleren Bereich
einer Feder.
In der DE 40 33 945 A1 wird ein Herstellungsverfahren von Fe
dern beschrieben, bei dem eine Feder aus einem Rohr oder
einem Stab mit gebohrtem Loch durch Ausschneiden auf belie
bige Weise eines Spiralenspaltes mit beliebiger Form und Ab
messung erzeugt wird. Eine Ausführungsform ist eine an der
quer zur axialen Erstreckung gedachten Mittelebene der Feder
gespiegelte Form der Federarme.
Eine ebenfalls an der Mittelebene gespiegelte Form einer
Zylinderfeder wird in dem deutschen Gebrauchsmuster DE-GM
17 83 501 offenbart.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Feder mit
kleinem Bauvolumen zur Verfügung zu stellen, deren Federkenn
linie hysteresefrei ist. Die Lösung dieser Aufgabe geschieht
durch die Merkmale des Anspruchs 1.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß für die Dar
stellung einer Feder mit einem begrenztem Bauvolumen und
einem minimalen Federweg bei gleichzeitig hoher Federkraft
ein strukturierter hohlzylinderförmiger Grundkörper wesentli
che Vorteile erbringt. Der Hohlzylinder wird durch stabile
Abschlußringe an den Enden abgeschlossen. Darüber hinaus ist
in der Mitte der Feder ein mittlerer Ring vorgesehen, der die
Federarme untereinander verbindet. Weiterhin sind die Feder
arme an einer ebenfalls mittig positionierten Spiegelebene
gespiegelt dargestellt. Durch diese Konstruktion ist gewähr
leistet, daß eine Federkraft gleichmäßig auf den Federbereich
verteilt wird.
Die besondere Gestaltung der Feder in Form einer Zylinderfe
der, die aus einem einstückigen hohlzylinderförmigen Grund
körper herausgearbeitet wird, ist mit dem Vorteil verbunden,
daß unter Belastung auftretende Kräfte in der Feder gleichmä
ßig auf möglichst viel Material verteilt werden. Somit werden
lokale Spannungsmaxima, die die maximale Belastbarkeit des
Materials örtlich überschreiten könnten, vermieden.
Wird die Kosinusform der Federarme gewählt, so führt die an
nähernd 90° Verbindung der Federarme mit den Außenringen und
dem Mittelring zu einer senkrechten Krafteinleitung bzw.
Kraftüberleitung in die Ringe. Durch die gespiegelte Darstel
lung der Federarme an einer mittig liegenden Spiegelebene
wird eine eventuell an den Federarmen auftretende Versetzung
in Umfangsrichtung symmetrisch zur Spiegelebene auftreten, so
daß die in diesem Zusammenhang wirkenden Kräfte nicht zu
einer Verdrehung der beiden Außenringe gegeneinander führt.
Die Existenz des mit den Federarmen verbundenen Mittelringes
verhindert eine Torsion der Federarme in sich, so daß in der
Mitte der Feder eine radiale Verschiebung der Federarme nicht
auftritt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
Im folgenden werden anhand von schematischen Figuren Ausfüh
rungsbeispiele beschrieben:
Fig. 1 zeigt eine Zylinderfeder bestehend aus einem hohlzy
linderförmigen Grundkörper mit in dessen Außenkontur heraus
gearbeiteten schraubenförmigen Federarmen 1,
Fig. 2 zeigt eine geschnittene Darstellung einer Schrauben
feder mit kosinusförmigen Federarmen, bestehend aus einem
hohlzylinderförmgien Grundkörper, wobei die kosinusförmigen
Federarme 2 in der Wand des Hohlzylinders herausgearbeitet
sind.
Die Anforderungen an eine Feder können beispielsweise folgen
dermaßen definiert sein:
- - stark eingeschränktes Bauvolumen mit maximaler Höhe von ca. 30 mm, Wandstärke von ca. 1 bis 3 mm bei einem Innenradius von 11 mm,
- - Federkennlinie hysteresefrei,
- - bei einem Federweg von 0,3 bis 1,0 mm sollen sich Zugkräfte von 850 bis 1000 N ergeben,
- - die Endbereiche der Feder an den Zylinderenden sollen unter Belastung nicht gegeneinander bezüglich der Zylinderachse verdrehbar oder gegenseitig verkippbar sein, sondern unter Last absolut parallel ausgerichtet bleiben,
- - Materialspannungen dürfen bei der erforderlichen Auslenkung die materialtypischen Belastungsgrenzen nicht überschreiten,
- - die Feder soll bei einer Zugkraft von 1000 N bei zuverläs sigen Werkstoffspannungen und möglichst geringem Bauraum eine möglichst geringe Federkonstante aufweisen.
Eine derartige Feder kann für verschiedene Einsatzzwecke ver
wendet werden. Ein spezieller Einsatzfall ist die Verwendung
einer optimal weichen Druck- oder Zugfeder als Vorspannfeder
für einen piezoelektrischen Multilayeraktor (PMA) im Diesel-
Common Rail (CR)-Injektor.
Die Erzeugung einer Zylinderfeder geschieht durch die Struk
turierung der Wand eines Hohlzylinders. Dabei wird gewährlei
stet, daß eine Zugkraft gleichmäßig auf den gesamten Federbe
reich verteilt ist. Auf die Federhärte kann durch Materialab
trag aus der Zylinderwand in Form von Bohrungen, Prägungen,
Schlitzen usw. gezielt Einfluß genommen werden. Der zulässige
Federweg ist durch die maximal zulässigen Werkstoffspannungen
in der Zylinderwand begrenzt. Die Darstellung der Federarme
1, 2 geschieht allgemein durch materialabtragende Verfahren,
und zwar derart, daß die gewünschten Geometrien der Federarme
erzeugt werden. Dabei sind im Querschnitt rechteckige Feder
arme am einfachsten herzustellen. Prinzipiell können die
Querschnitte der Federarme jedoch rechteckig, rund oder el
liptisch sein. Die Vermeidung von Kanten oder Kerben führt zu
gleichmäßigen Spannungsverteilungen ohne Spannungsmaxima. Der
hohlzylinderförmige einstückige Grundkörper der Zylinderfeder
wird durch Kreisscheiben bzw. Kreisringe an den Enden abge
schlossen. Im Bereich der Abschlußringe 3, 5, 31, 51 können
die Federn gedeckelt sein, so daß beispielsweise ein piezo
elektrischer Aktor innerhalb der Feder positioniert ist und
mit einer vorbestimmten Vorspannung versehen sein kann, so
daß die Feder als Zugfeder dient. In diesem speziellen Fall
garantiert die Vorspannkraft dafür, daß der piezoelektrische
Multilayeraktor im Injektionsbetrieb aufgrund schneller Lade-
und Entladegvorgänge keinesfalls einer Zugbeanspruchung aus
gesetzt ist. Durch die verglichen mit der Federkonstante des
PMA (ca. 62 N/µm) geringe Federkonstante der Feder (< 3 N/µm)
bleibt der Aktor in seinem Arbeitsverhalten nahezu unbeein
trächtigt. Es läßt sich zeigen, daß die Anforderungen durch
die beschriebene Ausgestaltung der Feder mit der besonderen
Geometriegebung erfüllt werden können. Die Geometrie der Fe
dermodelle wurde insbesondere dahingehend optimiert, die un
ter Belastung auftretenden Spannungen in der Feder auf mög
lichst viel Material zu verteilen. Somit ist ausgeschlossen,
daß lokale Spannungsmaxima das Federmaterial örtlich über die
maximale Belastbarkeit hinaus beanspruchen und dadurch die
Feder beschädigen.
Das beschriebene neuartige Federdesign wird in den beiden
Fig. 1 und 2 dargestellt. Das in Fig. 1 dargestellte Modell
einer Doppelschraubenfeder 11 besteht aus Abschlußringen 3, 5
und einem Mittelring 4, wobei die Federarme 1 schraubenförmig
verlaufen und an der mittig positionierten im Bereich des
Mittelringes 4 gedachten Spiegelebene gespiegelt sind. Die
Winkel, die die Federarme 1 mit den Abschlußringen 3, 5 bzw.
mit dem Mittelring 4 bilden, sind annähernd 90°.
Bei diesem in Fig. 1 dargestellten Modell einer Schraubenfe
der treten keine Torsionskräfte entlang der Zylinderachse
auf, die den unteren und den oberen Abschlußbereich gegensei
tig verdrehen oder verkippen könnten. Dies wird dadurch be
wirkt, daß die Feder aus zwei Schraubenfedern mit entgegenge
setztem Drehsinn zusammengebaut ist, die in der Mitte über
einen durchgehenden Mittelring 4 verbunden sind. Um die bei
Zugfedern auftretenden Spannungsmaxima an dem Ende eines
Schraubenarmes zu reduzieren, ist es erforderlich, die Zug
kraft auf mehrere, mindestens auf zwei, Schraubenarme zu ver
teilen. Durch Variation der Anzahl der Schraubenarme und des
Winkels eines Armes bezüglich der Horizontalen läßt sich die
Spannung der Feder so verteilen, daß keine lokalen Spannungs
maxima auftreten, sondern eine bestmögliche Materialausnut
zung erreicht wird.
Der Deckel 6 an der unteren Endfläche des Zylinderfedergrund
körpers dient beispielsweise dazu, einen piezoelektrischen
Aktor aufzunehmen und zu arretieren.
In Fig. 2 ist eine Kosinusfeder 12 dargestellt. Dieses neu
artige Federdesign besitzt Federarme in Kosinusform. Die Ko
sinusform der Federarme bewirkt eine senkrechte Krafteinlei
tung von den Federarmen in die Endbereiche der Feder. Auf
diese Weise werden die typischen Spannungsextrema im Übergang
zwischen Federarm 2 und oberem und unterem Endbereich, bzw.
den Abschlußringen 31, 51, vermieden. Da die Feder in halber
Höhe eine Spiegelebene senkrecht zu ihrer Achse besitzt, tre
ten keine Torsionskräfte entlang der Zylinderachse auf, die
Boden und Deckel unter Belastung gegenseitig verdrehen könn
ten. Auch hier ist es zur gleichmäßigen Lastverteilung auf
möglichst viel Material erforderlich, die Zugkraft auf meh
rere Federarme, mindestens zwei, zu verteilen, die in der
Mitte über einen durchgehenden Mittelring 41 verbunden sind.
Die Verteilung der Federarme 2 über den Umfang der Zylinder
wand weist mindestens eine zweifache oder eine höherzählige
Drehsymmetrie bezüglich der Zylinderachse, entsprechend der
Anzahl der Federarme, auf. Aus diesem Grund tritt bei der Be
lastung der Feder keine Verkippung der Endflächen auf. Durch
Variation der Anzahl der Federarme und der Amplitude der Ko
sinuskontur läßt sich die Spannung in der Feder so verteilen,
daß keine lokalen Spannungsmaxima auftreten und eine bestmög
liche Materialausnutzung erreicht wird.
Eine Variante der Feder besteht darin, daß die Kosinuslinie
der Federarme mehrere Perioden zwischen den Endbereichen der
Feder, d. h. vom Kopf bis zum Fuß durchläuft. Weitere Varian
ten der Feder bestehen in der Ausformung der Federarme in
einer beliebigen Kurvenform, die sowohl eine senkrechte
Krafteinleitung in die Endbereiche der Feder gewährleistet,
als auch eine Spiegelebene senkrecht zur Achse in halber Höhe
der Feder aufweist, an der die Federarme 2 gespiegelt sind.
Um eine Kosinusfeder optimal zu gestalten, ist die Relation
zwischen den verschiedenen Ringen und den Federarmen derart,
daß der Mittelring 41 bei Null Grad der Kosinusfunktion pla
ziert ist und die Abschlußringe 31, 51 bei +/-π oder einem
Vielfachen davon angeordnet sind.
Ein wie in Fig. 1 angedeuteter Deckel 6 kann sowohl einsei
tig als auch beidseitig die Zylinderfeder abschließen.
Die Verwendung der Feder in Zusammenhang mit einem piezoelek
trischen Aktor kann zur Steuerung von Einspritzventilen her
angezogen werden. Dabei wird ein Arbeitshub durch den piezo
elektrischen Aktor bewirkt, der die bereits unter Vorspannung
stehende Feder noch weiter auseinanderzieht, wobei danach
durch die gesamte Zugkraft der Feder diese wieder in den vor
gespannten Ausgangszustand zurückgebracht wird.
Wird eine langgestreckte Feder durch entsprechende Anwendun
gen erforderlich, so lassen sich mehrere der beschriebenen
Zylinderfedern hintereinander schalten. Wichtig ist dabei die
jeweils symmetrische Ausgestaltung einer Federeinheit.
Claims (11)
1. Zylinderfeder bestehend aus:
- 1. einem hohlzylinderförmigen einstückigen Grundkörper,
- 2. Federarmen (1, 2), die in der Wand des Hohlzylinders strukturiert und relativ zur Zylinderachse mit mindestens zweizähliger Rotationssymmetrie verteilt sind,
- 3. Abschlussringen (3, 5, 31, 51), die die Federarme (1, 2) an ihren Enden untereinander verbinden,
- 4. wobei die Federarme (1, 2) an einer in der Mitte der axialen Längserstreckung des Federkörpers befindlichen und zur Zylinderachse senkrechten Spiegelebene gespiegelt sind, in der Spiegelebene über einen Mittelring (4, 41) miteinander verbunden und mit den Abschlussringen (31, 51) und mit dem Mittelring (41) annähernd senkrecht verbunden sind.
2. Zylinderfeder nach Anspruch 1, worin die Federarme (1, 2)
kosinusförmig ausgebildet sind.
3. Zylinderfeder nach Anspruch 1, worin die Federarme (1, 2)
kosinusquadratförmig ausgebildet sind.
4. Zylinderfeder nach einem der Ansprüche 2 oder 3, worin die
Federarme (2) zwischen den Abschlussringen (31, 51) mehrere
Perioden aufweisen.
5. Zylinderfeder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
worin der Querschnitt der Federarme (1, 2) kreisförmig,
rechteckig oder elliptisch ist.
6. Zylinderfeder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
worin die Feder im Bereich der Abschlussringe (3, 5, 31, 51)
durch Deckel zumindest teilweise verschlossen ist.
7. Zylinderfeder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
worin die Feder bei einem Federweg von 0,3 bis 1,0 mm Zug
kräfte von 850 bis 1000 N aufbringt.
8. Verwendung mehrerer Zylinderfedern entsprechend einem der
vorhergehenden Ansprüche zur Darstellung eines Federsystemes,
bestehend aus einer Serienschaltung von Federn.
9. Verwendung mehrerer Zylinderfedern nach Anspruch 8, worin
unterschiedliche Federn unterschiedlich ausgebildete Feder
arme (1, 2) aufweisen.
10. Verwendung einer Zylinderfeder nach einem der Ansprüche 1
bis 7 oder mehrerer Zylinderfedern nach einem der Ansprüche 8
oder 9 zum Einbau mit mindestens einem piezoelektrischen Ak
tor.
11. Verwendung nach Anspruch 10, worin piezoelektrische Akto
ren in hohlzylinderförmigen Federn eingebaut und im Verbund
vorgespannt sind.
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Publications (2)
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DE19750149A1 DE19750149A1 (de) | 1999-06-02 |
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ID=7848516
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