DE19749526C2 - Verfahren zum selbstätigen Organisieren eines Datenfunknetzes - Google Patents

Verfahren zum selbstätigen Organisieren eines Datenfunknetzes

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum selbstätigen Organisie­ ren eines Datenfunknetzes mit einer Anzahl von beteiligten, beweg­ lichen Funkstationen, insbesondere zur Übertragung eines Datenpa­ ketes mit individueller Position, Momentangeschwindigkeit sowie weiterer den Fahrablauf eines Fahrzeuges beschreibender Nachrich­ ten, wobei alle Funkstationen auf denselben Funkkanal aktiv und passiv zugreifen.
In zahlreichen Verkehrssystemen ist eine zunehmende Kapazitäts­ überschreitung zu verzeichnen. Um die Kapazitäten der jeweiligen Verkehrssysteme, wie beispielsweise Luftverkehr, Seeschiffahrtver­ kehr, Straßenverkehr und Schienenverkehr, zu erhöhen, besteht die Notwendigkeit, die Sicherheitsabstände zwischen einzelnen Fahrzeu­ gen zu verringern. Dies ist nur möglich, wenn jedes Fahrzeug bzw. jeder Verkehrsteilnehmer Informationen über die Koordinaten und gegebenenfalls weitere zusätzliche Informationen über die jeweils in der lokalen Umgebung befindlichen, anderen Verkehrsteilnehmer oder Hindernisse etc. erhält.
Die Positionsmessung der genannten Fahrzeuge (Luftfahrzeug, Kraft­ fahrzeug, schienengebundenes Landfahrzeug etc.) ist weitgehend gelöst. Für die Positionsmessung können beispielsweise Satelliten- Navigationssysteme eingesetzt werden, die bei höheren Genauig­ keitsanforderungen in einem differentiellen Betrieb (DGPS) genutzt werden.
Zur Datenübertragung bieten sich digitale Datenübertragungsverfah­ ren über Trägerwellen im Radiobereich an. Dabei steht die Aussen­ dung der eigenen Positionsinformation, der eigenen Geschwindigkeit und anderer zu Beurteilung der zukünftigen Bewegung eines Fahrzeu­ ges wichtigen Daten im Vordergrund. Die Einbindung von festen Sta­ tionen in ein derartiges System erweitert die Möglichkeiten um die Verkehrslenkung, Aussendung von Verkehrsinformationen und Warnmel­ dungen, sowie die Bereitstellung von DGPS-Referenzdaten.
Wegen der günstigen Ausbreitungseigenschaften und ihrer Verfügbar­ keit für bereits existierende maritime oder aeronautische Kommuni­ kationsdienste bieten sich Frequenzen im VHF-Bereich für diese Aufgabe an. Angesichts der knappen Ressource des Frequenzraumes sind Verfahren zu entwickeln, die möglichst vielen Teilnehmern eine Kommunikation auf möglichst geringer Frequenzbandbreite er­ möglichen.
Grundsätzlich kann zwischen zwei Arten des Datenverkehrs unter­ schieden werden, einer verbindungsorientierten adressierten Kom­ munikation (die gegebenenfalls global verfügbar sein muß) und ei­ nem verbindungslosen lokalen Übertragen von Daten.
Für die adressierte Kommunikation stehen z. B. Satellitenfunksyste­ me bereit, die eine weltweite Bedeckung erreichen. Die kontinuier­ liche Übertragung von Positionsdaten von tausenden Teilnehmern über einen Satellitenlink würde allerdings die Grenzen dieser Technologie bei weitem sprengen. Zudem wäre der größte Teil der Meldungen aus Sicht eines einzelnen Teilnehmers redundant. Da au­ tomatische Positionsmeldungen, ausgesendet in Abständen einiger Sekunden bis wenige Minuten, vor allem eine lokale Bedeutung ha­ ben, ist es sinnvoll, diese über ein anderes System mit ebenfalls nur lokaler Reichweite auszustrahlen. Frequenzen im VHF- oder UHF- Bereich sind für diese Aufgabe geeignet. Jeder Teilnehmer sendet ein für das jeweilige Verkehrssystem standardisiertes Datenpaket mit den individuellen Nachrichten in periodischer Form und stellt damit jedem anderen Verkehrsteilnehmer die eigene Kenntnis über die lokal beobachtete Verkehrssituation zur Verfügung. Die Nach­ richten könnten beispielsweise die Koordinaten des jeweiligen Teilnehmers umfassen, die aus einem im Fahrzeug befindlichen Navi­ gationssystem, z. B. GPS, ausgelesen werden. Informationen über Eigengeschwindigkeit und eigene Absichten im künftigen Verkehrs­ ablauf werden aus anderen Sensoren hergeleitet.
Um den Frequenzbedarf eines derartigen Systems in Grenzen zu hal­ ten, müssen Vielfachzugriffsverfahren angewendet werden, so daß sich viele Nutzer einen begrenzten Frequenzraum teilen. Grundsätz­ lich stehen hierzu FDMA (Frequenz-Vielfach-Zugriff), CDMA (Code- Vielfach-Zugriff) oder TDMA (Zeit-Vielfach-Zugriff) zur Verfügung.
Eine Übersicht über die Kanalzugriffsprotokolle nach dem TDMA und ALOHA-Verfahren ist in Lynch Clifford A und Browning Edwin B.: "Packed-Radio Networks", Bergermon Press Oxford 1987, Seiten 8 bis 14 gegeben.
Die Forderung der weltweiten Verfügbarkeit eines Datenkommunika­ tionssystems bedingt, daß seine Arbeitsweise unabhängig von dem Vorhandensein einer terristrischen Kommunikations-Infrastruktur sein muß. Es muß daher einen Arbeitsmodus geben, der ohne eine Masterstation, die die Zugriffe auf den Funkkanal koordiniert, auskommt.
Die technisch einfachste Vorgehensweise wären rein zufällig erfol­ gende Sendungen der einzelnen Teilnehmer, also ein Aloha-Verfah­ ren, dessen theoretisch maximal erreichbarer Durchsatz bei zirka 18% der Kanalkapazität liegt, wenn sich alle Teilnehmer hören kön­ nen. In einem zeitsynchronen Netz kann ein Slotted-Aloha-Verfahren realisiert werden, dessen Durchsatz sich gegenüber dem nicht-syn­ chronisierten Verfahren um den Faktor 2 erhöht. Reale Slotted-Alo­ ha-Systeme arbeiten allerdings weit unterhalb der theoretisch möglichen Kanalauslastung, um nicht in einen instabilen Zustand zu geraten.
In der DE 23 51 013 B2 ist ein Nachrichtenübermittlungssystem be­ schrieben, bei dem einzelne Sender zu zufällig bestimmten Zeiten Nachrichten übermitteln. Die Wahrscheinlichkeit, daß zwei Sende­ stationen gleichzeitig eine Nachricht absenden, ist rein stati­ stisch bestimmbar. Um diesen Störfall abzusichern, wird jeder aus­ zusendener Nachrichtenblock zweifach übermittelt. Der Wiederho­ lungszeitraum bestimmt sich ebenfalls nach dem Zufallsprinzip. Hierdurch reduziert sich die Kanalkapazität dieses ALOHA-Verfah­ rens entsprechend.
Reservierungsverfahren stellen eine weitere Möglichkeit dar, auto­ nom und selbstorganisierend einen Funkkanal effizient zu benutzen.
In diesem Fall ist eine zeitliche Synchronisation der Teilnehmer unabdingbar, da alle Stationen Zeitschlitze für künftige Sendewün­ sche anhand der empfangenen Reservierungen anderer Teilnehmer aus­ wählen und die eigene Reservierung den anderen Teilnehmern in ih­ rer folgenden Aussendung mitteilen.
Ein solches Reservierungsverfahren ist aus der WO 93/01576 A1 und der DE 28 44 400 A1 bekannt.
Ein solches Verfahren basiert auf der Tatsache, daß moderne Satel­ liten-Navigationssysteme neben der Positionsinformation auch eine genaue Zeitbasis bereit stellen. Diese technische Eigenschaft kann für ein Reservierungsverfahren genutzt werden, da alle mobilen und ortsfesten Teilnehmer gleichermaßen und mit vergleichsweise gerin­ gen technischem Aufwand zeitsynchronisiert werden können.
Nachteilig an einem solchen Reservierungsverfahren, bei dem eine Station im voraus den von ihr in einem nächsten Zeitrahmen zur Benutzung vorgesehenen Zeitschlitz identifizieren und eine ent­ sprechende Nachricht ans alle im Empfangsbereich liegenden anderen Stationen absetzen muß, ist ein vergleichsweise hoher Decodierauf­ wand verbunden für die Reservierungsnachrichten, der als solcher per se nachteilig ist. Wesentlich nachteiliger ist jedoch, daß Interferenzwahrscheinlichkeiten bei einem solchen Reservierungs­ verfahren noch relativ hoch sind. Dies ist darauf zurückzuführen, daß es zum Erkennen eines reservierten Zeitschlitzes für alle Sta­ tionen notwendig ist, die Reservierungsnachricht einwandfrei emp­ fangen und decodieren zu können. Es ist deshalb bei dem aus dem Stand der Technik bekannten Reservierungsverfahren ein relativ hoher Anteil von "Hidden Users" gegeben.
Als "Hidden Users" werden Stationen im System bezeichnet, die aus der Sicht einer anderen Station nicht mehr zu empfangen ("ver­ steckt") sind, d. h. zumindest nicht so gut zu empfangen sind, daß eine saubere Decodierung des übermittelten Reservierungs-Datenpa­ ketes für einen bestimmten Zeitschlitz möglich ist, und daher gleichzeitig in diesem senden, so daß die jeweils gesendeten Datenpakete in einem bestimmten räumlichen Bereich mit von anderen Sendern gesendeten Datenpaketen kollidieren und nicht mehr deco­ diert werden können. Lage und Größe des Gebietes, in welchem sich "Hidden Users" befinden können, werden im folgenden anhand von Fig. 2 erläutert:
Das Datenpaket einer Station Tx soll am Empfänger Rx im Abstand d_station decodiert werden. Angenommen wird, daß alle Stationen in der Hörreichweite (coverage range) des Senders die vorherige Re­ servierung des aktuell betrachteten Zeitschlitzes empfangen ha­ ben, alle anderen Stationen nicht.
Für den Empfänger Rx ergibt sich seinerseits ein Kreis (Radius = interference range), aus dem Störungen kommen können (angenommen werden gleiche Sendeleistungen aller Teilnehmer). Ein innerhalb dieses Kreises gleichzeitig ausgesandtes Datenpaket ist stark ge­ nug, um das Datenpaket von Tx zu zerstören, d. h. am Empfangsort Rx wird nicht das erforderliche S/I erreicht. Eine Station im schraf­ fierten Teil des rechten Kreises stellt daher für den Sender Tx einen "Hidden User" dar, der am Empfänger Rx den Empfang des Da­ tenpaketes stört. Fig. 2 stellt das sichelförmige Gebiet A_inter­ fere dar, aus dem Störungen kommen können. Das Größenverhältnis von Interferenzfläche zur Nutzerfläche bestimmt die Wahrschein­ lichkeit, mit der ein Datenpaket gestört wird.
In der DE 195 35 021 A1 ist ein selbst organisierendes Telekom­ munikationsnetz beschrieben, bei dem mobile Funkstationen so wohl als Endteilnehmergeräte als auch als Funkübertragungsgeräte zum Weiterleiten von Mobilfunksignalen verwendet wird. Zur Stabilisie­ rung der Übertragungskapazität des Telekommunikationsnetzes wird bei einem Ansteigen des zeitlichen Aufkommens des Funkempfangs die relaismäßige Weiterleitung von Funksignalen reduziert und/oder die Sendeleistung erhöht und/oder die Empfangsleistungsschwelle zum Annehmen und Weiterleiten von Funksignalen herabgesetzt. Das Netz hat den Vorteil, daß keine Vermittlungsanlagen erforderlich sind. Ein Problem stellt jedoch die Kollisionsgefahr der von den ver­ schiedenen Funkübertragungsrelais gleichzeitig gesendeten Datenpakete dar.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemä­ ßes Verfahren so weiter zu entwickeln, daß der technische Aufwand verringert wird und das gesamte Gebiet, in dem das Verfahren unter Verwendung üblicher VHF- oder UHF-Sender eingesetzt werden kann, ohne daß Datenkollisionen zu befürchten sind, vergrößert wird.
Diese Aufgabe ist bei einem gattungsgemäßen Verfahren dadurch ge­ kennzeichnet, daß
  • - jede Funkstation willkürlich einen Anfangszeitpunkt für einen vorbestimmten Zeitrahmen festlegt,
  • - der sich kontinuierlich wiederholt,
  • - jede Funkstation im ersten Zeitrahmen kontinuierlich die mo­ mentane Feldstärke im Kanal ohne Demodulation des empfangenen Signals mißt,
  • - einen Abschnitt mit einem Anfangszeitpunkt als frei identifiziert, in dem die Feldstärke unterhalb eines Schwell­ wertes liegt,
  • - in einer unvollständigen Anzahl von Folgezeitrahmen in dem identifizierten Abschnitt die an andere Stationen zu übermittelnde Nachricht (Datenpaket) sendet, und
  • - in der verbleibenden Zeit der jeweiligen Folgezeitrahmen weitherhin kontinuierlich die Feldstärke mißt,
  • - in den Folgezeitrahmen, in denen die jeweilige Mobilstation nicht sendet, statt dessen in dem jeweiligen identifizierten Abschnitt (S3) wiederum die Feldstärke mißt, und
  • - bei Überschreiten des Schwellenwertes zur Sendung auf einen anderen als frei identifizierten Zeitabschnitt ausweicht.
Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Selbstorganisation innerhalb des Funknetzes ist also mit anderen Worten in drei getrennte Ver­ fahrensbausteine unterteilt.
1) Messung der Feldstärke
Jeder Teilnehmer beobachtet den Funkkanal in einem zeitlichen Rah­ men mit vorgegebener Länge, z. B. 1, 2 oder auch 5 s und mißt peri­ odisch die jeweils empfangene Feldstärke und damit die Belegung des Funkkanals. Die Messung wird kontinuierlich erneuert bzw. ak­ tualisiert, so daß zu jedem Zeitpunkt »für jeden individuellen Teilnehmer ein genauer Überblick besteht, welche Bereiche auf der Zeitachse bereits von anderen Teilnehmern belegt und welche Bereiche noch frei sind.
Die Messung erfolgt in asynchroner Weise, d. h. der zeitliche Null­ punkt wird von den einzelnen Teilnehmern unabhängig festgelegt.
2) Entscheidung über den zeitlichen Beginn des eigenen Datenpake­ tes
Nach vollständig durchgeführter Feldstärke-Messung wählt der je­ weilige Teilnehmer den Sendezeitpunkt für das eigene Datenpaket aufgrund der gemessenen Belegungssituation geeignet aus. Im An­ schluß daran sendet der jeweilige Teilnehmer immer zum selben Zeitpunkt innerhalb des vorgegebenen zeitlichen Rahmens und über­ trägt das aktuelle Datenpaket.
Allerdings belegt der jeweilige Teilnehmer die betrachteten zeit­ lichen Sendeintervalle innerhalb des Rahmens nicht kontinuierlich, sondern nach einer variabel einstellbaren Wahrscheinlichkeit, z. B. 60-80 Prozent. In den Fällen, in denen innerhalb der ausgewähl­ ten Zeitbereiche nicht gesendet wird, wird der Funkkanal nach möglichen Datenkollisionen abgehört. Durch die nicht 100-prozenti­ ge Belegung besteht weiterhin die Möglichkeit, Mehrfachbelegungen zu detektieren und aufzulösen.
3) Auflösung von Kollisionen
Nach Auswahl der Sendezeitpunkte innerhalb des zeitlichen Rahmens sendet jeder Teilnehmer sein Datenpaket mit einer variabel ein­ stellbaren Wahrscheinlichkeit. Mit anderen Worten benutzt jeder Teilnehmer das reservierte Zeitintervall nicht immer zur Übertra­ gung des eigenen Datenpaketes, sondern hin und wieder auch zur Messung der empfangenen Feldstärke.
Falls eine unter einer Schwelle liegende Signalleistung gemessen wird, dann läßt der Teilnehmer die Auswahl der Sendezeitpunkte unverändert. Falls aber eine hohe Signalleistung gemessen wird und damit eine Datenkollision festgestellt ist, dann wählt der Teilnehmer unmittelbar einen neuen, ihm geeignet erscheinenden Sende­ zeitpunkt aus.
Mit zunehmender lokal vorhandenen Teilnehmerzahl gerät das System in die Sättigung. Um eine "graceful degradation" zu bekommen, kann in diesem System die update-Rate, mit der die Datenpakete übermit­ telt werden, von jedem Teilnehmer geeignet ausgewählt und einge­ stellt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere zur Anwen­ dung auf Frequenzen im VHF- oder UHF-Band. Bevorzugt beträgt die Kanalbreite 25 kHz. Die Länge eines Rahmens kann dem jeweiligen Verkehrssystem angepaßt werden, beispielsweise abhängig von der durchschnittlichen Eigengeschwindigkeit der jeweiligen Verkehrs­ teilnehmer.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung dar­ gestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 - eine schematische Darstellung der Zeitrahmen mehre­ rer erfindungsgemäß organisierter Mobilfunkstatio­ nen, und
Fig. 2 - eine schematische Darstellung des Größenverhältnis­ ses von Interferenzfläche zu Nutzerfläche.
Fig. 1 zeigt schematisch die Zeitachse dreier Mobilfunkstationen 1, 2 und 3. Erfindungsgemäß legt Station 1 willkürlich einen An­ fangszeitpunkt T0 für einen Zeitrahmen fest. Da der Zeitpunkt T0 beliebig gewählt wird, bestehen Zeitdifferenzen Δt zum Zeitraster anderer Stationen, beispielsweise der Station 2. Das erfindungs­ gemäße Verfahren arbeitet daher asynchron. Die Schaffung einer allen Stationen gemeinsamen Systemzeit, beispielsweise durch Stan­ dardisierung über ein GPS, ist nicht erforderlich.
In einem ersten Zeitrahmen Z1 überprüft der Empfänger der Station 1 lediglich die empfangene Feldstärke, ohne Datenpakete zu decodie­ ren. So wird beispielsweise in einem Zeitabschnitt S1 festgestellt, daß eine unbekannte Station sendet (Seite 1) und den Zeitabschnitt somit blockiert. Im vorliegenden Beispiel empfängt Station 1 die - ihr nicht bekannte und von ihr nicht identifizierte - Station 2.
Eine Station 3 sei weiter entfernt, d. h. so weit, daß Datenpakete nicht mit zuverlässiger Sicherheit decodiert werden können. Die in einem Zeitabschnitt S2 sendende Station 3 (Seite S2) wäre daher bei herkömmlichen Reservierungsverfahren ein "Hidden User" für Station 1. Beim erfindungsgemäßen Verfahren ist jedoch die im Zeitab­ schnitt S2 empfangene Feldstärke noch ausreichend, um den Zeitab­ schnitt S2 für Station 1 als blockiert zu offenbaren.
Station 1 wählt nun einen Anfangszeitpunkt T3 für einen freien Zeitabschnitt S3, in dem Station 1 in einem auf den Zeitrahmen Z1 folgenden Zeitrahmen Z2 sendet. Die eigene Sendung (Seite S3) der Station 1 im Zeitabschnitt S3 wird in dem Zeitrahmen Z2 bis Zn wie­ derholt. In einem Zeitrahmen Zn+1 verzichtet Station 1 auf die Aus­ sendung des eigenen Datenpaketes im Zeitabschnitt S3, um erneut eine Kollisionsüberwachung durchzuführen.
Alternativ kann vorgesehen sein, daß die Station 1 einen oder meh­ rere zusätzliche Anfangszeitpunkte auswählt, beispielsweise einen Anfangszeitpunkt T4, für einen weiteren freien Zeitabschnitt S4, in dem die Station 1 ebenfalls selbst sendet (Seite S4). Die Anzahl der Anfangszeitpunkte kann darüber hinaus der Funkbelastung adap­ tiv angepaßt werden. Bei niedriger Auslastung des Kanals kann eine Funkstation beispielsweise ihre Nachricht mehrmals pro Zeitrahmen senden und andererseits kann die Anzahl der Aussendungen und damit der Anfangszeitpunkte reduziert werden, wenn eine hohe Kanalbela­ stung festgestellt wird.
Weiterhin kann vorgesehen sein, die Feldstärke durch Mittelung über mehrere Zeitrahmen zu ermitteln.
Aufgrund der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Arbeitsweise einer asynchronen Zeitrasterwahl mit periodischer Überwachung der emp­ fangenen Feldstärke wird in der bereits erläuterten Darstellung gemäß Fig. 2 eine Nutzerfläche A* definiert, die wesentlich grö­ ßer ist, als die bei bekannten Reservierungsverfahren zu betrach­ tende Nutzerfläche A_User.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren bestimmt also das Größenverhält­ nis von Interferenzfläche (A_interfere) zu Nutzerfläche A* die Wahrscheinlichkeit, mit der ein Paket gestört wird. Da die Reich­ weite, in der zumindest noch eine Feldstärke feststellbar ist, ohne daß die Nachricht noch decodiert werden kann, wesentlich grö­ ßer ist, ist die Nutzerfläche A* wesentlich größer, so daß die Wahrscheinlichkeit, mit der ein Paket gestört wird, bei dem erfin­ dungsgemäßen Verfahren deutlich niedriger ist als bei bekannten Reservierungsverfahren.

Claims (11)

1. Verfahren zum selbstätigen Organisieren eines Datenfunknetzes ohne Zentralstation mit einer Anzahl von beteiligten, beweg­ lichen Funkstationen, insbesondere zur Übertragung eines Da­ tenpaketes mit individueller Position, Momentangeschwindig­ keit sowie weiterer den Fahrablauf eines Fahrzeuges beschrei­ bender Nachrichten, wobei alle Funkstationen auf denselben Funkkanal aktiv und passiv zugreifen, dadurch gekennzeichnet, daß
  • - jede Funkstation willkürlich einen Anfangszeitpunkt (T0) für einen vorbestimmten Zeitrahmen (Z1) festlegt,
  • - der sich kontinuierlich wiederholt,(Z2 bis Zn)
  • - jede Funkstation im ersten Zeitrahmen (Z1) kontinuierlich die momentane Feldstärke im Kanal ohne Demodulation des empfangenen Signals mißt,
  • - einen Abschnitt (S3) mit einem Anfangszeitpunkt (T3) als frei identifiziert, in dem die Feldstärke unterhalb ei­ nes Schwellenwertes liegt,
  • - in einer unvollständigen Anzahl von Folgezeitrahmen (Z2, . . . Zn) in dem als frei identifizierten Abschnitt (S3) die an andere Stationen zu übermittelnde Nachricht (Daten­ paket) sendet, und
  • - in der verbleibenden Zeit der jeweiligen Folgezeitrahmen (Z2, . . . Zn) weitherhin kontinuierlich die Feldstärke mißt,
  • - in den Folgezeitrahmen (Zn+1), in denen die jeweilige Mo­ bilstation nicht sendet, statt dessen in dem jeweiligen identifizierten Abschnitt (S3) wiederum die Feldstärke mißt, und
  • - bei Überschreiten des Schwellenwertes zur Sendung auf einen anderen als frei identifizierten Zeitabschnitt ausweicht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Funkstation mehrere Anfangszeitpunkte (T3, T4) für mehrere Zeitabschnitte (S3, S4) zur Nutzung als eigene Sendeabschnitte innerhalb eines Zeitrahmens (Z2) festsetzt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des jeweiligen Zeitrahmens (Z1) von Station zu Station unterschiedlich sein kann.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge eines von einer Funkstation festgelegten, eigenen Sendeabschnitts (S3, S4) von Station zu Station unterschiedlich sein kann.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren auf Frequenzen im VHF-Band oder UHF-Band angewandt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanalbreite 25 kHz beträgt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge eines Zeitrahmens (Z1 bis Zn) zwischen 0,1 und 10 s beträgt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich stationäre Stationen an dem Funknetz beteiligt sind.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Mobilstationen in Landfahrzeuge, ins­ besondere Kraftfahrzeuge integriert sind und Informationen über die Position des Landfahrzeuges übermitteln, während gegebenenfalls stationäre Stationen Schaltzustände und Posi­ tion von Lichtzeichenanlagen etc. übermitteln.
10. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl von Anfangszeitpunkten (T3, T4) in Abhängigkeit von der festgestellten Funklast im Kanal adaptiv angepaßt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die momentane Feldstärke im Kanal über mehrere Zeitrahmen (Z1, Z2, . . . Zn) gemittelt wird.
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