DE19748973A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Befestigung eines Stellorgans an einem Ventil - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Befestigung eines Stellorgans an einem VentilInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Befestigung eines Stellorgans an einem
Ventil, das einen durch eine Rückstellfeder beaufschlagten und in seiner Achsrichtung
verstellbaren Stößel aufweist, bei welchem ein Stellorgan mit einem Gehäuse verwendet wird,
in dem ein mit einem Arbeitskolben ausgerüsteter, temperaturabhängiger Dehnkörper
angebracht ist, der von einer Druckfeder mit gegenüber der Rückstellfeder des Ventils
größerer Federkraft umgeben ist und an dem ein mit einer Spannungsquelle verbindbarer
elektrischer Heizwiderstand angebracht ist, bei welchem die Druckfeder bei Erwärmung des
Dehnkörpers durch denselben zusammengedrückt wird und bei welchem das Ventil bei
aufgesetztem Gehäuse und nicht mit der Spannungsquellle verbundenem Heizwiderstand in
der Schließposition gehalten wird sowie auf eine entsprechende Vorrichtung
(DE 31 40 472 C2).
Ein derartiges Verfahren bzw. eine derartige Vorrichtung wird beispielsweise bei der Montage
von Stellorganen in der Heizungs- und Lüftungstechnik eingesetzt. Es bzw. sie kann
grundsätzlich überall dort verwendet werden, wo durch ein Ventil eine Verstellbewegung
durchgeführt werden soll. Es können dadurch beispielsweise Klappen bewegt oder lichte
Rohrquerschnitte verändert werden.
Bei dem Verfahren und der Vorrichtung nach der eingangs erwähnten DE 31 40 472 C2 wird
der Stößel des Ventils durch elektrischen Strom bewegt. Das Stellorgan ist dazu mit einem
temperaturabhängigen Dehnkörper ausgerüstet, an dem ein elektrischer Heizwiderstand
angebracht ist. Ein beispielsweise von einem Thermostat geliefertes Signal bewirkt, daß der
Heizwiderstand eingeschaltet wird. Durch die dann erzeugte Wärme wird der Arbeitskolben
des Dehnkörpers so verstellt, daß die Druckfeder zusammengedrückt wird. Der Stößel des in
Ruhestellung geschlossenen Ventils wird dadurch entlastet und durch die Rückstellfeder in
Richtung "Öffnung des Ventils" bewegt. Dieses bekannte Verfahren und die entsprechende
Vorrichtung haben sich in der Praxis bewährt. Durch die relativ kräftige Druckfeder kann es
bei der Montage des Stellorgans am Ventil aber Probleme geben. Das kann sich besonders
deswegen störend bemerkbar machen, weil nahezu 80% aller Stellorgane in dieser
Ausführungsform eingesetzt werden, bei welcher die entsprechend bestückten Ventile ohne
Beheizung des Heizwiderstandes, also "stromlos", geschlossen sind. Diese Stellorgane
verbrauchen daher bei warmem Wetter keine Energie.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs geschilderte Verfahren bzw. die
entsprechende Vorrichtung so weiterzubilden, daß sie einfach und problemlos an einem Ventil
angebracht werden kann.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
- - daß die Druckfeder vor der Montage des Stellorgans um eine Strecke zusammengedrückt wird, die kleiner als der maximale Hub des Arbeitskolbens ist, und
- - daß die Druckfeder in dieser Position lösbar fixiert wird.
Durch dieses Verfahren wird die Montage des Stellantriebs wesentlich vereinfacht. Die für den
Einsatz bei stromlos geschlossenen Ventilen an sich voll wirksame Druckfeder wird für die
Montage des Stellorgans vor Beginn derselben so weit zusammengedrückt und in der
zusammengedrückten Position fixiert, daß bei der Montage nicht gegen die Federkraft der
Druckfeder gearbeitet werden muß. Das Stellorgan kann vielmehr ohne jede Belastung auf
einfache Weise und mit üblicher Technik montiert werden. Die Fixierung der Druckfeder in
zusammengedrückter Position kann bereits beim Hersteller des Stellantriebs vorgenommen
werden. Es ist dann zweckmäßig, wenn die Fixierung nach Montage des Stellantriebs
automatisch aufgehoben wird.
Dazu wird in bevorzugter Ausführungsform ein federndes Halteelement eingesetzt, das im
Gehäuse des Stellorgans angebracht ist. Das Halteelement wird zur Fixierung der
zusammengedrückten Druckfeder so ausgelenkt, daß ein Teil derselben in den Weg der
Druckfeder ragt und von derselben eingeklemmt wird. Bei zusätzlicher Belastung der
Druckfeder federt das Halteelement in seine Ausgangsposition zurück, so daß der Weg der
Druckfeder freigegeben ist. Diese Belastung erfolgt bei Einschaltung des Heizwiderstandes
automatisch, wenn der Arbeitskolben des sich ausdehnenden Dehnkörpers die Druckfeder
weiter zusammendrückt.
Verfahren und Vorrichtung nach der Erfindung werden anhand eines in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung eine an einem Ventil angebrachte Vorrichtung nach der
Erfindung.
Fig. 2 einen Schnitt durch die Vorrichtung vor ihrer Festlegung an dem Ventil in vergrößerter
Darstellung.
Fig. 3 bis 7 unterschiedliche Positionen der Vorrichtung vor, während und nach ihrer Montage
am Ventil im Schnitt.
Die Erfindung wird im folgenden für den Einsatz in einer Warmwasserheizungsanlage
beschrieben, ohne daß dadurch eine Beschränkung auf dieses Einsatzgebiet erfolgt. Dabei
wird die Vorrichtung anhand der Fig. 1 und 2 nur in ihrem prinzipiellen Aufbau erläutert. Die
Fig. 3 bis 7 zeigen in genauerer Darstellung die für das Verfahren und die Vorrichtung nach
der Erfindung wesentlichen Teile und Positionen.
In Fig. 1 ist ein Abschnitt einer Rohrleitung 1 zur Führung von Heizungswasser dargestellt, in
deren Verlauf ein Ventil 2 eingebaut ist. Die auf das Ventil 2 aufgesetzte, mit einem Stellorgan
ausgerüstete Vorrichtung 3 zur Betätigung des Stößels 4 desselben ist in Fig. 1 nur
schematisch wiedergegeben. Der genauere Aufbau des Stellorgans der Vorrichtung 3 und
sein Zusammenwirken mit dem Ventil 2 gehen aus den Fig. 2 bis 7 hervor.
Das Ventil 2 hat gemäß Fig. 2 einen Stößel 4, der unter der Wirkung einer der Einfachheit
halber nicht mit dargestellten Rückstellfeder steht und in Richtung des Doppelpfeiles 5
verstellbar ist. Das Gehäuse des Ventils 2 ist beispielweise mit einem Gewinde ausgerüstet,
auf welches ein Halter 6 aufgeschraubt werden kann. Der beispielweise aus Kunststoff
bestehende Halter 6 dient zur Festlegung eines Gehäuses 7 des Stellorgans am Ventil 2.
Das Stellorgan selbst besteht - ohne Gehäuse 7 und Halter 6 - aus einem
temperaturabhängigen Dehnkörper 8, einem denselben umgebenden, topfartigen Käfig 9 und
einer Druckfeder 10, die eine gegenüber der Rückstellfeder des Ventils 2 größere Federkraft
hat. Der Dehnkörper 8 hat einen Arbeitskolben 11. Am Dehnkörper 8 ist außerdem ein
beliebig aufgebauter elektrischer Heizwiderstand 12 angebracht, der über eine elektrische
Leitung 13 und den elektrischen Kontakt 14 an eine Spannungsquelle anschließbar ist.
Alle Teile der Vorrichtung 3 sind in dem vorzugsweise aus Kunststoff bestehenden Gehäuse 7
angeordnet. Es ist in Montageposition mit dem Halter 6 zu einer Einheit verbunden. Im
Gehäuse 7 befindet sich eine zylindrische, rohrförmige Aufnahme 15, in welcher der
Dehnkörper 8 angeordnet ist. Er liegt mit einer umlaufenden Erweiterung 16 im Stirnbereich
der Aufnahme 15 an derselben an und ist dadurch in Richtung der Kontaktstelle 14
unverrückbar festgelegt.
Der topfförmige Käfig 9 umgibt den Dehnkörper 8 und dessen Aufnahme 15. Er besteht
ebenfalls vorzugsweise aus Kunststoff und hat in bevorzugter Ausführungsform einen
geschlossenen Boden 17 und eine geschlossene Wandung. Der Käfig 9 ist so positioniert,
daß der Arbeitskolben 11 des Dehnkörpers 8 gegen seinen Boden 17 drückt. An seinem
offenen Ende hat der Käfig 9 einen rechtwinklig nach außen abstehenden, umlaufenden
Flansch 18. An der Stirnseite des Käfigs 9 kann außerdem im Bereich seiner Wandung bzw.
des Flansches 18 ein in axialer Richtung abstehender Stift 19 angebracht sein, der in axialer
Richtung durch eine entsprechende Öffnung im Gehäuses 7 hindurchragt.
Der umlaufende Flansch 18 ist eine bevorzugte Ausführungsform. Er kann beispielweise auch
durch Stege ersetzt sein, die in Umfangsrichtung gegeneinander versetzt rund um den Käfig 9
vorhanden sind und zusammen eine Anlagefläche für die Druckfeder 10 ergeben. Die
Druckfeder 10 umgibt den Käfig 9. Sie ist vorzugsweise als Schraubenfeder ausgebildet. Mit
ihrem einen Ende liegt die Druckfeder 10 am Flansch 18 des Käfigs 9 an. Sie ist am anderen
Ende am Gehäuse 7 abgestützt. Der Käfig 9 gleitet bei einer durch den Arbeitskolben 11 des
Dehnkörpers 8 einerseits und die Druckfeder 10 andererseits verursachten Bewegung in
einem Ansatz 20 des Gehäuses 7.
Innerhalb des Gehäuses 7 ist außerdem ein federndes Halteelement 21 angebracht. Es ist
vorzugsweise als Blattfeder ausgeführt und mit einer Konsole 22 versehen, die am Gehäuse 7
abgestützt ist. Das Halteelement 21 ist durch ein Loch 23 in der Wandung des Gehäuses 7
von außen zugänglich.
Das Gehäuse 7 mit dem umschlossenen Stellantrieb wird wie folgt zur Montage am Ventil 2
vorbereitet und an demselben befestigt:
Nach dem Zusammenbau des Gehäuses 7 mit darin enthaltenem Stellorgan hat dasselbe ein Aussehen gemäß Fig. 3. Mittels eines Werkzeugs 24, das gegen den Ansatz 19 des Käfigs 9 gedrückt wird, wird derselbe angehoben. Dabei wird die Druckfeder 10 zusammengedrückt. In den dadurch entstehenden Spalt zwischen Käfig 9 und Gehäuse 7 wird dann mittels eines durch das Loch 23 gesteckten Stiftes 25 die Konsole 22 des Halteelements 21 geschoben. Sobald die Konsole 22 ihre aus Fig. 4 ersichtliche Position einnimmt, wird das Werkzeug 24 entfernt. Die Druckfeder 10 kann sich dadurch wieder ausdehnen. Sie drückt den Käfig 9 gegen die Konsole 22 und klemmt dieselbe dadurch zwischen Käfig 9 und Gehäuse 7 ein. Die zusammengedrückte Position der Druckfeder 10 ist damit fixiert. Der Stift 25 kann nun ebenfalls entfernt werden. Das Stellorgan hat damit das aus Fig. 5 ersichtliche Aussehen.
Nach dem Zusammenbau des Gehäuses 7 mit darin enthaltenem Stellorgan hat dasselbe ein Aussehen gemäß Fig. 3. Mittels eines Werkzeugs 24, das gegen den Ansatz 19 des Käfigs 9 gedrückt wird, wird derselbe angehoben. Dabei wird die Druckfeder 10 zusammengedrückt. In den dadurch entstehenden Spalt zwischen Käfig 9 und Gehäuse 7 wird dann mittels eines durch das Loch 23 gesteckten Stiftes 25 die Konsole 22 des Halteelements 21 geschoben. Sobald die Konsole 22 ihre aus Fig. 4 ersichtliche Position einnimmt, wird das Werkzeug 24 entfernt. Die Druckfeder 10 kann sich dadurch wieder ausdehnen. Sie drückt den Käfig 9 gegen die Konsole 22 und klemmt dieselbe dadurch zwischen Käfig 9 und Gehäuse 7 ein. Die zusammengedrückte Position der Druckfeder 10 ist damit fixiert. Der Stift 25 kann nun ebenfalls entfernt werden. Das Stellorgan hat damit das aus Fig. 5 ersichtliche Aussehen.
Vor der Montage des Stellantriebs an einem Ventil wird zunächst die Leitung 13
angeschlossen, die zu einer Spannungsquelle führt und die Stromversorgung für den
Heizwiderstand 12 ermöglicht. Danach wird das Gehäuse 7 auf das in Offenstellung
befindliche Ventil 2 aufgesetzt und dabei am vormontierten Halter 6 befestigt.
Wenn danach der Stromkreis des Heizwiderstandes 12 geschlossen wird, dehnt sich der
Dehnkörper 8 aus. Sein Arbeitskolben 11 gelangt dadurch in Kontakt mit dem Boden 17 des
Käfigs 9 und hebt den ganzen Käfig 9 an. Dadurch wird die Druckfeder 10 weiter
zusammengedrückt. Die Konsole 22 des Halteelements 21 wird entlastet. Sie federt in ihre
Ausgangsstellung zurück, so wie es in Fig. 7 dargestellt ist. Der Weg der Druckfeder 10 ist
damit auf seiner ganzen Verstellänge frei. Die Vorrichtung ist dementsprechend voll
funktionsbereit.
Die Fixierung der Montageposition der Druckfeder 10 kann bereits im Herstellerwerk
vorgenommen werden. Sie kann aber auch vor Ort durchgeführt werden. Statt des federnden
Halteelements 21 kann auch ein anderes Fixierelement eingesetzt werden. So könnte
beispielsweise bei nicht automatischer Arbeitsweise durch eine geschulte Person auch ein von
außen eingeführter Stift geeigneter Abmessung statt der Konsole 22 zwischen Käfig 9 und
Gehäuse 7 eingeklemmt und später von Hand wieder entfernt werden.
Claims (4)
1. Verfahren zur Befestigung eines Stellorgans an einem Ventil, das einen durch eine
Rückstellfeder beaufschlagten und in seiner Achsrichtung verstellbaren Stößel aufweist,
bei welchem ein Stellorgan mit einem Gehäuse verwendet wird, in dem ein mit einem
Arbeitskolben ausgerüsteter, temperaturabhängiger Dehnkörper angebracht ist, der von
einer Druckfeder mit gegenüber der Rückstellfeder des Ventils größerer Federkraft
umgeben ist und an dem ein mit einer Spannungsquelle verbindbarer elektrischer
Heizwiderstand angebracht ist, bei welchem die Druckfeder bei Erwärmung des
Dehnkörpers durch denselben zusammengedrückt wird und bei welchem das Ventil bei
aufgesetztem Gehäuse und nicht mit der Spannungsquelle verbundenem Heizwiderstand
in der Schließposition gehalten wird, dadurch gekennzeichnet,
- 1. daß die Druckfeder (10) vor der Montage des Stellorgans um eine Strecke zusammengedrückt wird, die kleiner als der maximale Hub des Arbeitskolbens (11) ist und
- 2. daß die Druckfeder (10) in dieser Position lösbar fixiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckfeder (10) durch ein
im Gehäuse (7) angebrachtes, federndes Halteelement (21) in der zusammengedrückten
Position gehalten wird, das entgegen seiner Federkraft in den Weg der Druckfeder (10)
verschoben und in dieser Stellung durch die Druckfeder (10) eingeklemmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Halteelement (21)
eine Blattfeder mit einer verschiebbaren Konsole (22) verwendet wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß in dem Gehäuse (7) des Stellorgans eine von außen zugängliche
Blattfeder mit einer Konsole (22) angebracht ist, die am Gehäuse (7) abgestützt ist.
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