DE19747881A1 - Bildbearbeitungsvorrichtung - Google Patents
BildbearbeitungsvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bearbeiten und Verändern von drei
dimensionalen Darstellungen, die einen Rechner zum Erzeugen von Bilddaten, einen
Bildschirm zur dreidimensionalen Darstellung der Bilddaten in einem virtuellen Bild
raum und eine Zeigeeinrichtung zur manuellen Beeinflussung der dreidimensionalen
Darstellung aufweist.
Vorrichtungen zum Bearbeiten und Verändern von zweidimensionalen Darstellungen
in Graphik- bzw. CAD-Systemen sind bekannt. Dabei werden bspw. mit einer sog.
Maus, die auf der Schreibtischoberfläche mittels Rollen hin- und herbewegbar ist,
Darstellungen auf einem Bildschirm eines Rechners bearbeitet. Die Bewegung der
Maus gegenüber der Unterlage wird erfaßt und in Cursor-Bewegungen umgesetzt.
Bei dreidimensionalen Darstellungen besteht wegen der eingeschränkten zwei
dimensionalen Bewegungsmöglichkeit der Maus der Nachteil, daß Bildpunkte in
einem virtuellen, dreidimensionalen Bild raum, bspw. in einer dahinterliegenden Bild
schicht, nur kompliziert anzuwählen sind. Meist wird die dreidimensionale Darstellung
in eine zweidimensionale Ansicht zerlegt, so daß eine bestimmte Bildschicht anwähl
bar ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Bearbeiten und Ver
ändern von dreidimensionalen Darstellungen anzugeben, die eine einfache Auswahl
und Bearbeitung von dreidimensionalen Bildobjekten zuläßt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Danach ist die Zeigeeinrichtung frei im Bildraum bewegbar und zur Übermittlung ihrer
Position weist sie ein Übertragungsmittel auf, wobei der Rechner der Zeigeeinrich
tung entsprechend ihrer Position einen Bildpunkt der dreidimensionalen Darstellung
zuweist.
Erfindungsgemäß wurde erkannt, daß ein Zerlegen der dreidimensionalen Darstel
lung zur Auswahl und zum Bearbeiten einzelner Objekte nicht notwendig ist. Mittels
der Zeigeeinrichtung läßt sich im virtuellen Bild raum ein Objekt auswählen. Dabei ist
die Zeigeeinrichtung nicht auf einer zweidimensionalen Unterlage geführt, sondern
durch den Bediener frei im Raum bewegbar. Die Position der Zeigeeinrichtung wird
über ein Übertragungsmittel an den Rechner übermittelt. Die Bewegung im Raum
erfolgt dabei bspw. durch die Hand des Bedieners vor dem Körper. Eine Verände
rung der Lage der Zeigeeinrichtung im Raum führt dabei zur Verlagerung eines virtu
ellen Cursors im virtuellen Bildraum. Das Verfahren ist vorteilhaft auf stereoskopische
Verfahren unter Verwendung einer Sichtbrille anwendbar, wie bspw. die Anaglyphen-
Technik, bei der zwei Perspektiven für je ein Auge in Rot- und Grün-Darstellung er
zeugt werden, oder der Shutter-Technik, bei der die Perspektiven nacheinander dar
gestellt werden und über die Sichtbrille augenrichtig zuschaltbar sind.
Besonders vorteilhaft läßt sich die Erfindung aber auf autostereoskopische drei
dimensionale Darstellungen anwenden, bei denen keine zusätzliche Sichtbrille erfor
derlich ist. Dabei werden die Perspektiven für beide Augen gleichzeitig dargestellt
und optische Mittel erzeugen jeweils eine Perspektive für das entsprechende Auge.
Dazu wird die Betrachterbewegung erfaßt und beide Perspektiven werden bspw.
durch Prismen dem einzelnen Auge zugeführt. Über die Bewegung der Zeigeein
richtung wird erfindungsgemäß ein Bildpunkt im dargestellten dreidimensionalen Ob
jekt ausgewählt, bearbeitet und verändert. Der Rechner ermittelt ausgehend von der
Bewegung der Zeigeeinrichtung die dazugehörenden Bildpunkte der dreidimensio
nalen Darstellung.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist der Rechner der Zeigeein
richtung genau den Bildpunkt zu, auf den die Zeigeeinrichtung im virtuellen Bildraum
ausgerichtet ist. Besonders bei autostereoskopischer Darstellung kann die Zeigeein
richtung im virtuellen Bildraum, d. h. innerhalb der dreidimensionalen Darstellung be
wegbar sein. Auf diese Weise kann mit der Zeigeeinrichtung ein dreidimensionales
Objekt ausgewählt werden. Die Position der Zeigeeinrichtung wird durch das Über
tragungsmittel an den Rechner übermittelt, der den entsprechenden Bildpunkt der
dreidimensionalen Darstellung berechnet und insbesondere über einen Cursor im
dreidimensionalen Objekt anzeigt.
Erfindungsgemäß weist die Zeigeeinrichtung ein Übertragungsmittel auf. Bevorzugt
erfolgt die Datenübertragung über eine Sende- und/oder Empfangseinheit kabellos.
Dazu werden Positions- und Steuersignale über eine Funk- oder Infrarotübertra
gungsstrecke von der Zeigeeinrichtung zur Empfangseinheit am Rechner übertragen.
Die Position im Raum kann jedoch auch über einen Metalldetektor, der einen Metall
kopf der Zeigeeinrichtung erfaßt, feststellbar sein. Schließlich könnte das Übertra
gungsmittel auch ein einfaches Anschlußkabel zwischen Zeigeeinrichtung und Rech
ner sein.
Bevorzugt ist die Zeigeeinrichtung als Zeigestift, insbesondere mit einer im Raum
ortbaren Spitze, ausgebildet. Der Zeigestift kann dabei die Größe und Form eines
Kugelschreibers aufweisen, wobei der Zeigestift selbst als Antenne für die Sende- und/oder
Empfangseinheit ausgebildet ist. Auf einfache Weise läßt sich die Zeigeein
richtung in eine Position im virtuellen Bild raum führen, so daß ein dreidimensionales
Objekt bearbeitet und verändert werden kann.
Die Zeigeeinrichtung kann zumindest ein Auswahlmittel, insbesondere einen Taster,
zum Auswählen eines Bildpunktes und/oder zum Starten einer Bearbeitung aufwei
sen. Über das Auswahlmittel kann der Start- bzw. Endpunkt einer Bewegung im vir
tuellen Bildraum oder die Auswahl eines bestimmten dreidimensionalen Objektes
festgelegt werden. Über das Auswahlmittel können aber auch aus einer virtuell in den
dreidimensionalen Bildraum eingeblendeten Menüführung über Anzeigefenster be
stimmte Bearbeitungsprozeduren auswählbar sein.
Bei einer anderen Weiterbildung der Erfindung ist der Zeigeeinrichtung eine von un
terschiedlichen Verarbeitungsprozeduren als virtueller Werkzeugkopf zuordenbar; um
die dreidimensionale Darstellung zu bearbeiten. Als Verarbeitungsprozeduren sind
bspw. Modellieren, wie Erhöhen oder Vertiefen von Konturen, Anbringen von Gravu
ren oder Texturen, Segmentieren, Filtern, Schraffieren, Einfärben oder Zeichnen vor
gesehen. Entweder wird über den Rechner eine der Verarbeitungsprozeduren der
Zeigeeinrichtung vorab zugewiesen, oder die Verarbeitungsprozedur wird während
der Bearbeitung aus virtuell im Raum dargestellten Menüfenstern ausgewählt. Nach
der Positionierung der Zeigeeinrichtung wird die Verarbeitungsprozedur, bspw. über
einen Taster gestartet. Dabei kann der Taster durch anhaltende Betätigung zur Er
zeugung von Linien oder zum Modellieren einsetzbar sein.
Die Veränderung der dreidimensionalen Darstellung durch die mit der Zeigeeinrich
tung verknüpfte Verarbeitungsprozedur ist im Rechner berechenbar und,
insbesondere in Echtzeit, auf dem Bildschirm darstellbar. Die Veränderungen durch
die Zeigeeinrichtung werden dabei sofort angezeigt, so daß der Bediener eine Rück
meldung über die Bearbeitung der dreidimensionalen Darstellungen hat. Schließlich
können die Veränderungen der dreidimensionalen Darstellungen auf dem Rechner
abspeicherbar sein.
Die Zuweisung der Verarbeitungsprozedur an die Zeigeeinrichtung erfolgt bevorzugt
über Tastatur oder über eine in die dreidimensionale Darstellung eingeblendete
Menüführung z. B. über Pull-down-Menüs einer Bedieneroberfläche.
Im virtuellen Bildraum ist auf Anforderung ein Symbol einblendbar, das der Position
der Zeigeeinrichtung entspricht. D.h. das Symbol ist auf dem der Zeigeeinrichtung
zugeordneten Bildpunkt anzeigbar. Das Symbol ist bevorzugt ein blinkender Cursor,
eine Hand oder ein Werkzeug. Bei medizinischer Anwendung ist bspw. ein Skalpell
anzeigbar.
Die Positionierung der Zeigeeinrichtung ist bevorzugt durch einen virtuellen Maßstab
im dreidimensionalen Bild raum oder andere Meßfunktionen unterstützbar. Dabei
kann es sich um einen metrischen oder logarithmischen Maßstab handeln, der im
dreidimensionalen Bild raum darstellbar ist. Zusätzlich können auch Ikonen oder Mar
kierungselemente an der Darstellung durch die Zeigeeinrichtung anbringbar sein.
Sowohl die Meßfunktionen als auch die Bearbeitungsprozeduren können in einer Bi
bliothek des Rechners abgelegt sein.
Die dreidimensionale Darstellung auf dem Bildschirm erfolgt bevorzugt auto
stereoskopisch. Dazu ist ein 3D-Bildschirm erforderlich, der je eine Perspektive für
ein Auge erzeugt und diese durch optische Mittel für eines der beiden Augen speziell
überarbeitet. Dabei entsteht eine dreidimensionale Darstellung, die vor dem Bild
schirm im Bild raum zu schweben scheint.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Un
teransprüchen und der Beschreibung. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird
nachfolgend beschrieben.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist einen Rechner, einen autostereoskopischen
Bildschirm und eine 3D-Zeigeeinrichtung auf. Die Spitze der Zeigeeinrichtung enthält
einen Infrarotsender, wodurch die Koordinaten der Spitze im Bild raum feststellbar
sind und vom Rechner berechenbar sind. Über eine Tastatur des Rechners werden
der Zeigeeinrichtung Verarbeitungsprozeduren zugeordnet, die als virtueller Werk
zeugkopf auf der Spitze der Zeigeeinrichtung wirken. Dabei können auch bestimmte
Parameter wie Größe, Art und Stärke der Veränderungen einstellbar sein. Die Verar
beitung wirkt sich, vom Rechner beeinflußt, auch in der autostereoskopisch präsen
tierten Darstellungen aus. Der Rechner verfügt dazu über eine schnelle
Vektorgraphik, die die Veränderungen durch die Zeigeeinrichtung in der dreidimen
sionalen Darstellung anzeigt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann für Gestaltungsaufgaben in der medizini
schen Diagnostik und Therapie sowie bei technischen Anwendungen, bspw. CAD
sowie im künstlerischen und handwerklichen 3D-Design eingesetzt werden. Die Zei
geeinrichtung ist insbesondere für interaktive Aufgaben bspw. beim Hervorheben
oder Korrigieren von Darstellungen auf dem Rechner ablaufender Programme ein
setzbar. Dabei erfolgt die Bearbeitung in der autostereoskopischen Darstellung, was
eine Veränderung der auf dem Rechner gespeicherten Bilddaten zur Folge hat.
Claims (14)
1. Vorrichtung zum Bearbeiten und Verändern von dreidimensionalen Darstellun
gen, die einen Rechner zum Erzeugen von Bilddaten, einen Bildschirm zur drei
dimensionalen Darstellung der Bilddaten in einem virtuellen Bildraum und eine Zei
geeinrichtung zur manuellen Beeinflussung der dreidimensionalen Darstellung auf
weist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zeigeeinrichtung frei im Bildraum
bewegbar ist und zur Übermittlung ihrer Position ein Übertragungsmittel aufweist,
wobei der Rechner der Zeigeeinrichtung entsprechend ihrer Position einen Bildpunkt
der dreidimensionalen Darstellung zuweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rechner der
Zeigeeinrichtung genau den Bildpunkt zuweist, auf dem die Zeigeeinrichtung im vir
tuellen Bildraum ausgerichtet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Über
tragungsmittel eine Sende- und/oder Empfangseinheit zur kabellosen Datenübertra
gung, bspw. mittels Funk- oder Infrarotsignalen, aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zeigeeinrichtung als Zeigestift, insbesondere mit einer im Raum
ortbaren Spitze, ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zeigeeinrichtung zumindest ein Auswahlmittel, insbesondere einen
Taster, zum Auswählen eines Bildpunktes und/oder zum Starten einer Bearbeitung
aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Zeigeeinrichtung eine von unterschiedlichen
Verarbeitungsprozeduren als virtueller Werkzeugkopf zuordenbar ist, um die drei
dimensionale Darstellung zu bearbeiten.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verarbeitungsprozeduren, bspw. Modellieren, wie Erhöhen oder
Vertiefen von Konturen, Anbringen von Gravuren oder Texturen, Segmentieren, Fil
tern, Schraffieren, Einfärben oder Zeichnen umfassen.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Veränderung der dreidimensionalen Darstellung durch die mit der
Zeigeeinrichtung verknüpfte Verarbeitungsprozedur im Rechner berechenbar und,
insbesondere in Echtzeit, auf dem Bildschirm darstellbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Rechner der Zeigeeinrichtung auf Anforderung,
insbesondere über eine Tastatur des Rechners, eine Verarbeitungsprozedur zuweist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß entsprechend der Position der Zeigeeinrichtung ein Symbol im
virtuellen Bild raum anzeigbar ist, wobei das Symbol insbesondere ein blinkender
Cursor, eine Hand oder ein Werkzeug, bspw. ein Skalpell, ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Symbol auf
Anforderung im virtuellen Bildraum darstellbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Meßfunktionen, die Symbole oder die Verarbeitungsprozeduren in
einer Bibliothek des Rechners abgelegt sind.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Positionierung der Zeigeeinrichtung durch einen virtuellen Maßstab
im dreidimensionalen Bildraum oder andere Meßfunktionen unterstützbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die dreidimensionale Darstellung auf dem Bildschirm autostereosko
pisch ist.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997147881 DE19747881A1 (de) | 1997-10-30 | 1997-10-30 | Bildbearbeitungsvorrichtung |
DE59805342T DE59805342D1 (de) | 1997-10-30 | 1998-10-26 | Verfahren und vorrichtung zur bearbeitung von bildobjekten |
JP2000519376A JP2001522098A (ja) | 1997-10-30 | 1998-10-26 | 画像処理方法および装置 |
PCT/DE1998/003138 WO1999023586A2 (de) | 1997-10-30 | 1998-10-26 | Verfahren und vorrichtung zur bearbeitung von bildobjekten |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1997147881 DE19747881A1 (de) | 1997-10-30 | 1997-10-30 | Bildbearbeitungsvorrichtung |
Publications (1)
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---|---|
DE19747881A1 true DE19747881A1 (de) | 1999-05-06 |
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ID=7847055
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997147881 Ceased DE19747881A1 (de) | 1997-10-30 | 1997-10-30 | Bildbearbeitungsvorrichtung |
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