DE19747399A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Belastung bestückter Leiterplatten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Belastung bestückter LeiterplattenInfo
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- G01R31/00—Arrangements for testing electric properties; Arrangements for locating electric faults; Arrangements for electrical testing characterised by what is being tested not provided for elsewhere
- G01R31/28—Testing of electronic circuits, e.g. by signal tracer
- G01R31/2801—Testing of printed circuits, backplanes, motherboards, hybrid circuits or carriers for multichip packages [MCP]
- G01R31/281—Specific types of tests or tests for a specific type of fault, e.g. thermal mapping, shorts testing
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Belastung bestückter Leiterplatten, wodurch in den bestückten
Leiterplatten versteckte Fehler aktiviert werden.
Versteckte Bauelement- und Fertigungungsfehler auf Leiter
platten-Ebene, die nicht bereits im Werk aktiviert und detek
tiert werden, können beim Kunden zum Frühausfall der bestück
ten Leiterplatten führen. Diese Frühausfälle verursachen Ge
währleistungsansprüche des Kunden und einen beträchtlichen
Imageverlust. Für die Aktivierung von versteckten Bauelement- und
Fertigungsfehlern werden heute im wesentlichen drei ver
schiedene Verfahren eingesetzt, die sich in ihrer jeweiligen
Ausführung stark unterscheiden können. Die Aktivierungsver
fahren werden sowohl auf Leiterplatten- als auch auf Bauele
mentebene angewandt.
Bei der Heißprüfung werden die bestückten
Leiterplatten in einem Ofen auf eine bestimmte Temperatur
aufgeheizt und typischerweise mehrere Stunden auf dieser Tem
peratur gehalten. Ausführungsvarianten sind Funktionsprüfung
während der Heißprüfung oder Funktionsprüfung nach durchge
führter Heißprüfung. Die Arbeitsweise der Öfen basiert in der
Regel auf einer Widerstandsheizung, der Wärmeübertrag auf die
zu prüfenden Leiterplatten erfolgt maßgeblich durch Konvek
tion.
Die Heißprüfung ist ein Verfahren, das nur ein eng begrenztes
Spektrum von Bauelementfehlern aktivieren kann. Dazu gehören
Elektromigration, dielektrischer Durchbruch und nicht abge
schlossene chemische Reaktionen. Jedoch ist die Heißprüfung
zur Aktivierung von relevanten Fehlertypen nur wenig geeig
net, da eine konstante Temperatur nicht ausreichende mechani
sche Spannungen in der Leiterplatte erzeugt, um Fertigungs
fehler, z. B. schadhafte Lötstellen, aufzubrechen.
Beim Run-In werden die zu prüfenden bestückten
Leiterplatten einer zyklischen Temperaturbelastung ausge
setzt. Die Nomenklatur ist hier nicht ganz eindeutig, manch
mal wird der Begriff Run-In auch für die Prüfung bei konstan
ter Temperatur verwendet. Im Folgenden meint die Bezeichnung
Run-In eine zyklische Temperaturbelastung.
Der Run-In, ggf. bei gleichzeitiger Funktionsprüfung, ist ein
effektives Mittel zur Aktivierung von Fertigungs- und Bauele
mentfehler. Zu den Fertigungsfehlern gehören z. B. schadhafte
Lötstellen, Leiterplattenprobleme und eine instabile Verbin
dungstechnik zur Peripherie. Zu den Bauelementproblemen gehö
ren schadhafte Gehäuse, schwache Bondverbindungen und ausset
zende Bauelementfunktion bei extremen Temperaturen.
Bisher eingesetzte Systeme zur Erzeugung der Temperaturwech
selbelastung realisieren den Wärmeübertrag maßgeblich durch
Konvektion und sind im Extremfall bis zu einem Gradienten von
60°C/min einstellbar, im Regelfall sind jedoch nur wesentlich
geringere Werte möglich.
Die Leistungsfähigkeit des Temperaturwechselverfahrens wird
durch die Begrenzung des Temperaturgradienten nur unbefriedi
gend ausgeschöpft. Die Verfahren Heißprüfung und Run-In
schöpfen die mögliche Leistungsfähigkeit der Belastung be
stückter Leiterplatten durch Temperaturzyklen nur in unbe
friedigendem Maße aus. Die bestückten Leiterplatten sind im
für die Prüfung benötigten Zeitraum mit wesentlich größeren
Temperaturgradienten als 60°C/min ohne Schädigung guter Bau
gruppen belastbar. Versteckte Fehler lassen sich desto
schneller aktivieren, je größer der auf sie wirkende Tempera
turgradient ist.
Häufig werden auch Vibrationsgeneratoren zur
Aktivierung versteckter Fertigungsfehler eingesetzt. Dabei
handelt es sich in der Regel um Rütteltische mit mehreren
Freiheitsgraden, auf die die zu prüfenden bestückten Leiter
platten aufgebracht werden. Der Einsatz von Rütteltischen ist
zwar effektiv, jedoch sind die Anschaffungskosten sehr hoch.
Die automatisierte Fertigungsintegration der Zuverlässig
keitsprüfung ist bei Verwendung von auf Wärmekonvektion ba
sierenden Kälte-Wärme-Tunneln und von Rütteltischen extrem
kostenintensiv.
Aufgabe des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es, ein kosten
günstiges Verfahren zur Aktivierung versteckter Fehler in be
stückten Leiterplatten mit optimierter thermischer Belastung
bereit zustellen, das versteckte Fehler schnell aktivieren
kann.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird ein optimierter thermi
scher Belastungszyklus dadurch erreicht, daß der Wärmeüber
trag zur Erhitzung der bestückten Leiterplatten überwiegend
durch elektromagnetische Strahlung geschieht. Es besteht ge
genüber den anderen, überwiegend auf Wärmekonvektion beruhen
den, Verfahren der Vorteil, daß Temperaturgradienten von meh
reren hundert Grad Celsius pro Minute während der Aufheizpha
sen möglich sind.
Die Abkühlung geschieht beispielsweise durch Druckluft oder
durch Ventilatoren. Dabei ist es durch den hohen Luftdurch
satz möglich, Temperaturgradienten von mehreren hundert Grad
Celsius pro Minute während der Abkühlphase zu erlangen.
Durch geeignete Vortemperierung kann die jeweilige Raumtempe
ratur unterschritten werden. Bei Verwendung von Druckluft
kann die Kühlung unter Raumtemperatur, beispielsweise durch
den Einsatz von Kühlgeräten nach dem Wirbelrohrprinzip, rea
lisiert werden.
Die Investitionskosten zum Einsatz elektromagnetischer Wärme
übertragung und der beschriebenen Kühlmöglichkeiten sind im
Vergleich zu Kälte-Wärme-Tunneln wesentlich geringer.
Bedingt durch die hohen Temperaturgradienten wird die Zeit
verkürzt, die zum Durchlauf eines vollständigen Zyklus benö
tigt wird.
Weiterhin wird durch die hohen Temperaturgradienten die Zahl
der Zyklen verringert, die zur Aktivierung eines versteckten
Fehlers nötig sind.
Die Durchlaufzeiten von bestückten Leiterplatten können des
halb durch die Erfindung drastisch verkürzt werden.
Zusätzliche Vibrationen können durch kurze mechanische Stöße
direkt auf die bestückten Leiterplatten generiert werden. Da
durch werden breitbandig die Eigenschwingungen der bestückten
Leiterplatten angeregt. Die Investitionskosten dieser Methode
sind im Vergleich zu Rütteltischen wesentlich geringer.
Das System "Temperaturzyklen durch Strahlheizung und Druck
luftkühlung sowie Vibration durch Stoßanregung" besitzt zudem
den Vorteil einer einfachen Fertigungsintegrierbarkeit bei
der Zuverlässigkeitsprüfung von bestückten Leiterplatten.
Eine Funktionsprüfung der bestückten Leiterplatten kann
während oder nach einem Belastungszyklus erfolgen.
Es ist vorteilhaft wenn zusätzlich während einer Funkti
onsprüfung die Zuverlässigkeit der zu prüfenden bestückten
Leiterplatten durch elektromagnetische Störungen überprüft
wird. Diese Störeinkopplungen können entweder leitungsgebun
den oder durch elektromagnetische Felder erzeugt werden.
Durch die Störeinkopplung wird das Fehlen von Bauelementen,
beispielsweise von Pull-Up Widerständen erkannt, das nicht
zwingend zum Funktionsausfall der bestückten Leiterplatten
führt, wohl aber zu einer Reduzierung des Störspannungsab
standes und damit möglicherweise zum Ausfall unter bestimmten
Umgebungsbedingungen. Auch werden beispielsweise Schwächen am
Eingangsfilter der bestückten Leiterplatten erkannt, die
durch unzulässige Toleranzen der eingesetzten Bauelemente
auftreten können.
In den folgenden Figuren wird das erfindungsgemäße Verfahren
anhand von Ausführungsbeispielen dargelegt.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Vorrichtung zur Aktivierung
versteckter Fehler in bestückten Leiterplatten,
Fig. 2 zeigt eine Auftragung eines Temperaturzyklus gegen
die Zeit,
Fig. 3 zeigt eine Auftragung der durch mechanische Vibra
tion erzeugten Beschleunigungswerte gegen die Zeit.
Fig. 1 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Zuverlässigkeitsprüfung von bestückten Leiterplatten 1.
Durch Strahlungsquellen 2 in Form von phasenanschnittsgesteu
erten Halogenlampen, wird Wärme in Form elektromagnetischer
Strahlung auf die bestückten Leiterplatten 1 übertragen. Die
Lichtleistung der Halogenlampen 2, die bis zu mehreren Tau
send Watt beträgt, wird durch Reflektoren auf die Leiterplat
ten 1 konzentriert. In diesem Beispiel beträgt der Abstand
der Halogenlampen von der bestückten Leiterplatte 1 ca. 10
cm.
Die Abkühlung erfolgt mittels Düsen 32 eines Druckluftsystems
3, über die die Druckluft über die bestückten Leiterplatten 1
geleitet wird. Die Druckluftzufuhr wird über ein Magnetventil
31 gesteuert.
Das Aktivierung der Halogenlampen 2 und der Druckluftzufuhr
geschieht dabei jeweils abwechselnd.
Gleichzeitig werden durch Magnetstößel 4, d. h. durch elek
tromagnetisch bewegte Stößel, kurze mechanische Impulse,
deren Richtung hier durch einen Pfeil angedeutet ist, direkt
auf die bestückten Leiterplatten 1 übertragen. Die von den
Magnetstößeln 4 aufgebrachten Schwingungen können dabei ein
breitbandiges Frequenzspektrum umfassen. Durch die Anregungen
werden, ebenfalls breitbandige, Eigenschwingungen der Lei
terplatten 1 angeregt. Die Beschleunigungen auf der bestück
ten Leiterplatte 1 erreichen in diesem Fall bis zu 85 g. Im
Frequenzbereich zwischen 10 . . . 3000 Hz treten ausgeprägte Ei
genschwingungen auf. Die Vibrationsbelastung wird in den drei
Raumrichtungen durchgeführt. Dabei kann die Stoßanregung so
wohl während der Aufheiz- als auch während der Abkühlphase
angewendet werden.
Zusätzlich wird durch einen Störgenerator 5 wahlweise oder
zusammen über eine elektrische Zuleitung 6 oder über eine An
tenne 7 leitungsgebundene Störeinkopplungen in die bestückten
Leiterplatten 1 realisiert. Die Frequenz der Störsignale
liegt typischerweise im Bereich von MHz. Durch die Einkopp
lung der elektromagnetischen Störungen bei gleichzeitiger
Funktionsprüfung kann beispielsweise das Fehlen von Pull-up-
Widerständen erkannt werden.
Fig. 2 zeigt den Temperaturverlauf an einer bestückten Lei
terplatte 1 bei Einsatz elektromagnetischer Wärmestrahlung
und Druckluftkühlung gegen die Zeit. Die Heizrate variiert
dabei zwischen ca. -1000°C/min und ca. 400°C/min.
Dadurch wird dokumentiert, daß die durch das erfindungsgemäße
Verfahren erzeugten Heizraten weit über dem durch Wärmekonve
tion erreichten Heizraten liegen.
Bei den hier vorliegenden Versuchsbedingungen erreicht die
laterale Variation der Oberflächentemperatur ca. 5°C. Die
Temperaturdifferenz zwischen Oberflächen und Halbleitermate
rial liegt bei ca. 3°C.
Fig. 3 zeigt die Auftragung der durch kurze mechanische
Stöße der Magnetstößel 4 direkt auf eine bestückte Leiter
platte 1 erzeugten Beschleunigung der Leiterplatte 1, aufge
tragen gegen die Zeit.
Claims (13)
1. Verfahren zur Aktivierung versteckter Fehler in bestück
ten Leiterplatten (1),
bei dem zur Erhitzung einer oder mehrerer bestückter Leiter
platten (1) ein Wärmeübertrag überwiegend durch elektromagne
tische Strahlung erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
bei dem die elektromagnetische Strahlung durch Halogenlampen
(2) zur Verfügung gestellt wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem eine Abkühlung der bestückten Leiterplatten (1) mit
tels Druckluft oder durch Ventilatoren erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem zusätzlich mechanische Vibrationen auf die bestückte
Leiterplatte (1) aufgegeben werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
bei dem die mechanischen Vibrationen durch mechanische Stöße
direkt auf die bestückte Leiterplatte (1) erzeugt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
bei dem die mechanischen Stöße durch Magnetstößel (4) auf die
bestückte Leiterplatte (1) aufgegeben werden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem zusätzlich während einer Funktionsprüfung der be
stückten Leiterplatten (1) elektromagnetische Störungen ent
weder leitungsgebunden oder durch äußere elektromagnetische
Felder in die bestückten Leiterplatten (1) eingekoppelt
werden.
8. Vorrichtung zur Aktivierung versteckter Fehler bestück
ter Leiterplatten (1), bestehend aus
- - einer oder mehreren Strahlungsquellen (2), die zur Übertra gung von Wärme auf bestückte Leiterplatten (1) überwiegend elektromagnetische Strahlung emittieren können,
- - einem oder mehreren Druckluftsystemen (3) oder Ventilato ren, deren Luftstrom so geführt ist, daß durch ihn eine Ab kühlung der durch die Strahlungsquellen (1) aufgeheizten be stückten Leiterplatten (1) möglich ist, so daß eine zyklische Aufheizung und Abkühlung der bestückten Leiterplatte (1) möglich ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
bei dem die Strahlungsquellen (2) als Halogenlampen ausgebil
det sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 oder 9,
bei dem zusätzlich eine oder mehrere Anlagen zur Vibrations
anregung der bestückten Leiterplatten (1) vorhanden sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
bei dem die Anlagen zur Vibrationsanregung direkte Stöße auf
die bestückten Leiterplatten (1) aufgeben können.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
bei dem Magnetstößel (4) die mechanischen Stöße auf die be
stückte Leiterplatte (1) aufgegeben können.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8-12,
bei dem zusätzlich ein oder mehrere Störgeneratoren (5) zur
Erzeugung von Störeinkopplungen in bestückte Leiterplatten
(1) vorhanden sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19747399A DE19747399A1 (de) | 1997-10-27 | 1997-10-27 | Verfahren und Vorrichtung zur Belastung bestückter Leiterplatten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19747399A DE19747399A1 (de) | 1997-10-27 | 1997-10-27 | Verfahren und Vorrichtung zur Belastung bestückter Leiterplatten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19747399A1 true DE19747399A1 (de) | 1999-05-06 |
Family
ID=7846752
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19747399A Withdrawn DE19747399A1 (de) | 1997-10-27 | 1997-10-27 | Verfahren und Vorrichtung zur Belastung bestückter Leiterplatten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19747399A1 (de) |
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- 1997-10-27 DE DE19747399A patent/DE19747399A1/de not_active Withdrawn
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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