DE19745684A1 - Nässesensor zur Erfassung der Wasserhöhe auf einer Fahrbahn - Google Patents
Nässesensor zur Erfassung der Wasserhöhe auf einer FahrbahnInfo
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- G01—MEASURING; TESTING
- G01W—METEOROLOGY
- G01W1/00—Meteorology
- G01W1/14—Rainfall or precipitation gauges
Description
Die Erfindung betrifft einen Nässesensor zur Erfassung der Wasserhöhe auf
einer Fahrbahn in einem Kraftfahrzeug während des Fahrbetriebs.
Ein derartiger Nässesensor ist beispielsweise aus der DE 195 43 137 A1
bekannt. Dieser bekannte Nässesensor weist einen schwingungsfähigen
Körper (Prallplatte) auf, an dem ein elektrischer Signalaufnehmer angeord
net ist und der gegenüber dem Aufbau des Fahrzeuges schwingungstech
nisch entkoppelt ist. Zwischen dem schwingungsfähigen Körper und dem
Aufbau des Fahrzeuges ist zur schwingungstechnischen Entkoppelung eine
schwingungsdämpfende Membran angeordnet. Hierdurch entsteht eine sehr
weiche, isolierende Anbindung des schwingungsfähigen Körpers bezogen
auf den Fahrzeugaufbau.
Durch diesen bekannten Nässesensor werden die das Nässe-Meßsignal
verfälschenden Einflüsse, wie Motorgeräusche, Geräusche durch Fahrbah
nunebenheiten oder Vibrieren von Teilen des Kraftfahrzeug-Aufbaus, zwar
reduziert, jedoch noch nicht eliminiert. Darüber hinaus wird durch die
Schwingungsdämpfung auch der Nutzanteil des vom Signalaufnehmer er
faßten Meßsignals gedämpft, wodurch die Auswertung des Meßsignals er
schwert wird.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Nässesensor eingangs genannter Art
derart zu verbessern, daß nicht von der Fahrbahnnässe erzeugte Stör
schwingungen eliminiert werden.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentan
spruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind die Ge
genstände der abhängigen Ansprüche.
Erfindungsgemäß wird eine Meßmembran und eine Referenzmembran, vor
zugsweise in einer gemeinsamen Halterung, parallel zueinander in einem
Teil des Kraftfahrzeugaufbaus angeordnet, der mit der von den Reifen wäh
rend des Fahrbetriebs aufgewirbelten Nässe besprüht wird, insbesondere in
der Radhausschale. Wegen der Verschmutzungsgefahr der Meßmembran ist
eine möglichst bündige und damit im Unterschied zum Stand der Technik
(DE 195 43 137 A1) weitgehend feste Anbindung des Nässesensors am
Aufbau des Kraftfahrzeuges bzw. in der Radhausschale, z. B. lediglich mittels
einer Gummidichtlippe, besonders vorteilhaft. D. h. der Nässesensor ist mit
dem Aufbau des Kraftfahrzeuges schwingungstechnisch weitgehend gekop
pelt. Zwar unterliegt der gesamte Nässesensor damit nicht unerheblichen
Einflüssen der nicht von der Fahrbahnnässe erzeugten Schwingungen, wie
z. B. den Fahrbahn- und Motoranregungen, diese Einflüsse werden jedoch
durch die erfindungsgemäße Anordnung der Meßmembran und der Refe
renzmembran zumindest nahezu eliminiert. Da nur die Meßmembran der zu
messenden Nässe ausgesetzt ist, die Referenzmembran jedoch trocken ge
halten wird, werden beide Membrane durch die Störschwingungen in glei
cher Weise zu ihren Eigenschwingungen angeregt jedoch wirken nur auf die
Meßmembran zusätzlich die Impulse der hochgewirbelten Wassertropfen.
Zur Auswertung ist beispielsweise die Bestückung beider Membrane mit Be
schleunigungsaufnehmern möglich. Ein von Störschwingungen bereinigtes
Signal als Maß für die Nässe ist die Differenz der Spektren der mittels der
Beschleunigungsaufnehmer erfaßten Meßsignale, da die Störanteile gleich
groß sind und sich in der Differenz aufheben.
Besonders vorteilhaft zur Messung der Schwingungsdifferenz der beiden
Membrane, da einfacher im Aufbau, ist die Anordnung eines einzigen
Signalaufnehmers in Form eines Kraftsensors, über den die Meßmembran
und die Referenzmembran zwangsgekoppelt sind. Diese Anordnung hat den
zusätzlichen Vorteil, daß ein möglicherweise gegenphasig auftretendes
Schwingen der beiden Membrane vermieden wird. Bei einer mechanischen
Zwangskoppelung beider Membrane über einen Kraftsensor schwingen bei
de Membrane in Phase, wodurch nur dann eine Kraft meßbar ist, wenn eine
Membran zusätzlich durch Wassertröpfchen angeregt wird.
Weiterhin wird zur Vermeidung von Störschwingungen durch Luftschall vor
zugsweise die Rückseite der Referenzmembran akustisch gedämmt.
Besonders vorteilhaft ist auch das Anbringen eines mechanischen An
schlags für die Meßmembran, um deren Beschädigung und eine Beschädi
gung des Kraftsensors durch größere Steine im Radhaus zu verhindern. Ein
derartiger Anschlag besteht beispielsweise aus Streben, bei einer kreisför
migen Meßmembran vorzugsweise in Kegelform, um Dämpfungseffekte
durch den Luftstrom zu vermeiden, der bei schwingender Membran gegen
über einer nahegelegenen Anschlagfläche auftreten kann.
Durch den erfindungsgemäßen Nässesensor wird ein die Nässe bzw. die
Wasserhöhe auf einer Fahrbahn sehr genau wiedergebendes Meßsignal
erhalten, das auf einfache Weise weiterverarbeitet werden kann; zum einen
sind Störschwingungen bereits eliminiert und zum anderen ist keine Fre
quenzanalyse notwendig. Zur Bestimmung des Nässesignals reicht bei
spielsweise eine analoge Bandpaßfilterung mit anschließender Mittelwertbil
dung aus.
Es ist jedoch auch eine FFT-Auswertung möglich, durch die die Verschmut
zung anhand einer Resonanzfrequenzverschiebung erkennbar ist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt. Die einzige Figur
zeigt einen in der Radhausschale angeordneten erfindungsgemäßen Nässe
sensor mit nur einem Signalaufnehmer.
In einer Radhausschale 1 ist weitgehend bündig, vorzugsweise über eine
hier nicht dargestellte Dichtlippe, ein erfindungsgemäßer Nässesensor ange
bracht, der eine Meßmembran 3 und eine Referenzmembran 4 aufweist. Die
Meßmembran 3 und die Referenzmembran 4 sind gleichartig und parallel
zueinander in einer gemeinsamen massiven Aluminiumhalterung 2 aufge
baut.
Die Meßmembran 3 ist der zu messenden Nässe ausgesetzt, indem sie di
rekt von dem durch die Reifen aufgewirbelten Wasser besprüht wird. Dem
gegenüber befindet sich die Referenzmembran 4 in einem trockenen Be
reich. Die Rückseite der Referenzmembran 4 ist zur akustischen Dämmung
beispielsweise mittels eines Filzes 6 abgeschirmt.
Auf der Innenseite der Meßmembran 3, die ebenso wie die Referenzmem
bran 4 vorzugsweise als kreisförmige Scheibe ausgebildet ist, ist ein aus
Streben bestehender mechanischer Anschlag 7 in Kegelform angebracht.
Durch den mechanischen Anschlag 7 wird die maximal mögliche Auslenkung
der Meßmembran 3 derart beschränkt, daß eine maximal zulässige Auslen
kung der Meßmembran 3 nicht überschritten wird. Durch die luftdurchlässi
gen Streben als mechanischer Anschlag 7 werden Dämpfungseffekte der
Luft vermieden. Die Membrane 3 und 4 weisen vorzugsweise eine Tellerfe
der-Eigenform auf, und sind an ihrer Innenseite jeweils mit konzentrischen
Rillen versehen, wodurch eine deutlichere Resonanzfrequenz erhalten wird.
Die Meßmembran 3 und die Referenzmembran 4 sind über einen Kraftsen
sor 5 zwangsgekoppelt. Der Kraftsensor 5 ist beispielsweise als Dehnungs
meßstreifen, vorzugsweise jedoch als verschleißfrei arbeitender mikrome
chanischer Kraftsensor ausgebildet.
Über den Kraftsensor 5 wird die Differenz der Schwingungen der Meßmem
bran 3 und der Referenzmembran 4 direkt erfaßt und als elektrisches Signal
S an ein Steuergerät 8 im Kraftfahrzeug, vorzugsweise drahtlos oder über
einen Datenbusanschluß, übertragen.
Der Anbringungsort des Nässesensors im Radhaus liegt wegen der Stein
schlaggefahr vorzugsweise über dem Radeinlauf. Die Meßeinrichtung durch
die Zwangskopplung der Membrane 3 und 4 über den Kraftsensor 5 wirkt
vorzugsweise am Mittelpunkt der Membrane.
Bei Fahrbahnnässe werden proportional zur Wasserhöhe auf der Fahrbahn
Tropfen in das Radhaus geschleudert und regen dort die Eigenschwingung
der Meßmembran 3 an. Der Kraftsensor 5 mißt eine Kraft zwischen den bei
den Membranen 3 und 4. Diese Kraft tritt jedoch nur dann auf, wenn die
Meßmembran 3 zusätzlich, wie hier durch Wassertröpfchen, angeregt wird.
Sämtliche Störschwingungen, die von Fahrbahnunebenheiten oder vom Mo
tor her kommen, wirken in gleicher Weise auf beide Membrane 3 und 4 und
werden durch die erfindungsgemäße Zwangskopplung kompensiert. Eine
starke Verschmutzung der Meßmembran 3 wird dadurch erkannt, daß sich
das Maximum der Resonanzfrequenz zu niedrigeren Frequenzen hin ver
schiebt.
Die Information der Wasserhöhe auf der Fahrbahn mittels des erfindungs
gemäßen Nässesensors wird insbesondere zur Aquaplaningwarnung oder
für Fahrzeugfunktionen benötigt, die von einer möglichst genauen Reibwert
schätzung bei nasser Fahrbahn abhängen.
Claims (4)
1. Nässesensor zur Erfassung der Wasserhöhe auf einer Fahrbahn in einem
Kraftfahrzeug während des Fahrbetriebs, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Meßmembran (3) parallel zu einer gleichartigen Referenzmembran
(4) angeordnet ist und daß die Meßmembran (3) der zu messenden Näs
se ausgesetzt ist, die Referenzmembran (4) jedoch nicht.
2. Nässesensor nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Meßmembran (3) und die Referenzmembran (4) mittels eines gemeinsa
men Kraftsensors (5) zwangsgekoppelt sind.
3. Nässesensor nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Referenzmembran (4) akustisch gedämmt ist.
4. Nässesensor nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die maximal mögliche Auslenkung der Meßmembran (3)
mittels eines mechanischen Anschlags (7) derart beschränkt ist, daß eine
maximal zulässige Auslenkung nicht überschritten wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997145684 DE19745684A1 (de) | 1997-10-16 | 1997-10-16 | Nässesensor zur Erfassung der Wasserhöhe auf einer Fahrbahn |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997145684 DE19745684A1 (de) | 1997-10-16 | 1997-10-16 | Nässesensor zur Erfassung der Wasserhöhe auf einer Fahrbahn |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19745684A1 true DE19745684A1 (de) | 1999-04-22 |
Family
ID=7845694
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997145684 Withdrawn DE19745684A1 (de) | 1997-10-16 | 1997-10-16 | Nässesensor zur Erfassung der Wasserhöhe auf einer Fahrbahn |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19745684A1 (de) |
Cited By (4)
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WO2006061031A1 (de) * | 2004-12-06 | 2006-06-15 | Hochschule Für Technik Und Wirtschaft Des Saarlandes | Niederschlagssensor, insbesondere hagelsensor |
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US10935522B2 (en) | 2016-02-29 | 2021-03-02 | Hella Kgaa Hueck & Co. | Sensor device for detecting moisture on a roadway having at least one structure-borne sound sensor |
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-
1997
- 1997-10-16 DE DE1997145684 patent/DE19745684A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |