DE19735687A1 - Vorrichtung und Verfahren zum Ansteuern einer Kraftfahrzeugbremsanlage - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Ansteuern einer KraftfahrzeugbremsanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren
Ansteuern einer Kraftfahrzeugbremsanlage, die insbeson
dere über einen einem Bremspedal zugeordneten Abstandsensor
Verhaltensmuster von Bremseinleitungsvorgängen des Fahrers
ermitteln können, um dadurch bereits vor Beginn des
Bremsdruckaufbaus ein Maß für den zu erwartenden Bremswunsch
des Fahrers zu erhalten.
Herkömmlich ausgebildete Bremsanlagen für Kraftfahrzeuge
verwenden als Maß für den Bremsvorgang die Betätigung eines
Bremspedals durch den Fahrer. Infolgedessen setzt sich die
erforderliche Bremszeit aus verschiedenen Faktoren zusammen.
Nach dem Eintritt des Ereignisses läuft zunächst eine soge
nannte Wahrnehmungszeit ab. Anschließend erfolgt eine
gewisse Zeit für die mentale Verarbeitung der Wahrnehmung,
dann erfolgt die Fußbewegung des Fahrers. Die vorgenannten
Zeiten werden beispielsweise durch die Ermüdung des Fahrers
und damit durch eine entsprechende Fahrerunaufmerksamkeit
mehr oder weniger stark beeinflußt, so daß es häufig zu einer
unnötigen Verzögerung zwischen dem eigentlichen Ereignis,
auf Grund dessen eine Bremsung erfolgen soll, und der tat
sächlichen Abbremsung des Fahrzeugs kommt.
Ein Ansatz zur Lösung dieses Problems ist in der WO 95/01898
beschrieben. Gemäß dieser Druckschrift wird die Position des
rechten Fußes des Fahrers erfaßt, wobei bei einer schnellen
Änderung der Position des rechten Fußes von dem Gaspedal in
Richtung auf das Bremspedal auf die Notwendigkeit einer
zwangsläufigen Durchführung eines Bremsvorgangs geschlossen
wird.
Dieser Stand der Technik hat jedoch den Nachteil, daß schon
bei einem schnellen Lösen des Gaspedals verbunden mit einem
schnellen Wechsel des Fußes hin zum Bremspedal eine gefähr
liche Verkehrssituation angenommen und infolgedessen eine
Vollbremsung eingeleitet werden kann. Zusätzlich kann aber
auch der Fall eintreten, daß bei schnellen Fußreaktionen
ohne einen konkreten Vollbremsungswunsch eine Vollbremsung
eingeleitet wird, was wiederum zu einer unkomfortablen
Fahrzeugreaktion (Ruck) führt. Ein derartiges System hat
weiterhin den Nachteil, daß es nicht in Fahrsituationen an
spricht, in denen der Fahrerfuß nicht vom Gaspedal herkommt.
Insbesondere stellt dies dann ein Problem dar, wenn vermehrt
Kraftfahrzeuge mit einem Tempomaten und/oder einem intelli
genten Cruise Control System (beispielsweise mit einer Ab
standsmessung zum vorausfahrenden Fahrzeug) ausgestattet
sind.
Die Aufgabe der Erfindung liegt darin, eine Vorrichtung und
Verfahren zum Ansteuern einer Kraftfahrzeugbremsanlage
schaffen, die aus dem Bewegungsverhalten des Fahrerbrems
fußes unmittelbar vor der Betätigung der Bremse auf die er
forderliche Ansteuerung des Kraftfahrzeugbremssystems auf
eine sichere und zuverlässige Weise schließen können.
Erfindungsgemäß ist eine Vorrichtung zum Ansteuern einer
Kraftfahrzeugbremsanlage vorgesehen, die einen Abstands
sensor aufweisen kann, der einen Abstand s des einem Brems
pedal zugeordneten Fahrerfußes vom Bremspedal erfaßt. Wei
terhin kann eine Fußgeschwindigkeit ds/dt des Fahrerfußes in
Richtung auf das Bremspedal ermittelt werden, die eine wei
tere Aussage über das Fahrerverhalten vor einer Bremsung
erlaubt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann weiterhin
eine Steuereinheit aufweisen, die die Kraftfahrzeugbremsan
lage entsprechend dem erfaßten Abstand s und der
Fußgeschwindigkeit ds/dt ansteuern kann.
Durch eine Auswertung des Abstands s vom Bremspedal und der
Fußgeschwindigkeit ds/dt kann schon vor Beginn der Bremsung
darauf geschlossen werden, wie kritisch die Fahrsituation
ist. Damit können Bremseinleitungsvorgänge des Fahrers aus
gewertet werden, was zu einem beträchtlichen Sicherheitsge
winn führt.
Die abhängigen Patentansprüche zeigen vorteilhafte Ausfüh
rungsformen und Weiterentwicklungen der Erfindung auf.
Der Abstandsensor kann einen im wesentlichen kugelförmigen
Erfassungsbereich aufweisen. Weiterhin kann der Abstandsen
sor ein Nahbereich-Abstandsensor sein. Der Abstandsensor
kann auch einen abgeplatteten Erfassungsbereich aufweisen.
Durch den kugelförmigen Erfassungsbereich des Abstandsensors
können auch Annäherungen des Fahrerfußes von der Seiten er
faßt und ausgewertet werden, was zu einem weiteren Sicher
heitsvorsprung führt.
Darüber hinaus sei angemerkt, daß der Abstandsensor derart
ausgestaltet sein kann, daß er zusätzlich zu dem Abstand des
Fahrerfußes von dem Bremspedal auch die Fußgeschwindigkeit
ds/dt ausgeben kann. Dasselbe gilt für ein noch später be
schriebenes Fußgeschwindigkeitsänderungssignal. Natürlich
kann auch eine Steuereinheit bzw. eine dafür vorgesehene
Schaltung aus den Abstandssignalen des Abstandsensors die
Fußgeschwindigkeit ds/dt und die Fußgeschwindigkeitsänderung
d2s/dt2 ermitteln.
Das erfindungsgemäße Steuerverfahren kann beispielsweise
keine Reaktion der Kraftfahrzeugbremsanlage veranlassen,
wenn die Fußgeschwindigkeit ds/dt unter einem vorbestimmten
Fußgeschwindigkeitsgrenzwert ds/dtgrenz liegt. Es kann aber
auch dann keine Reaktion der Kraftfahrzeugbremsanlage ver
anlaßt werden, wenn eine Fußgeschwindigkeitsänderung d2s/dt2
innerhalb eines vorbestimmten Abstands sgrenz des Fahrerfußes
Bremspedal negativ ist und unter einem vorbestimmten
negativen Grenzwert d2s/dt2 grenz liegt.
Dadurch kann beispielsweise eine Situation ausgewertet
werden, in der der Fahrer den Bremsfuß schnell in Richtung
auf das Bremspedal bewegt und ihn dann kurz vor Berühren des
Bremspedals wieder verlangsamt bzw. zurückzieht.
Durch die oben geschilderten Ausführungsformen kann somit,
wie oben schon erwähnt, eine ungewollte Abbremsung des
Fahrzeugs ohne einen konkreten Bremswunsch wirksam verhin
dert werden.
Weiterhin sei angemerkt, daß der vorbestimmte Abstand sgrenz
beispielsweise etwa 5 bis 10 cm betragen kann.
Eine Fremdauslösung bzw. eine Vollbremsung der Kraftfahr
zeugbremsanlage kann dann veranlaßt werden, wenn die Fuß
geschwindigkeit ds/dt innerhalb eines vorbestimmten Abstands
sgrenz des Fahrerfußes vom Bremspedal über einen vorbestimmten
Fußgeschwindigkeitsgrenzwert ds/dtgrenz liegt und eine
Fußgeschwindigkeitsänderung d2s/dt2 innerhalb des vorbe
stimmten Abstands sgrenz Null oder positiv ist.
Die vorstehend genannte Fremdauslösung kann eine Vollbrem
sung sein, die bis an den Regelbereich eines eventuell
vorhandenen ABS-Reglers heranreicht. Die Fremdauslösung kann
jedoch auch einen geringeren Bremsdruck aufbauen. Zur Er
mittlung des an die Kraftfahrzeugbremsanlage ausgegebenen
Soll-Bremsdrucks kann hierbei der erfaßte Abstand s, die
Fußgeschwindigkeit ds/dt und/oder die Fußgeschwindigkeits
änderung d2s/dt2 herangezogen werden, wobei dann der Brems
druck eine Funktion der vorgenannten Werte sein kann. Da
durch kann über das Verhaltensmuster des Fahrers vor dem
Auslösen des eigentlichen Bremsvorgangs eine optimale fremd
ausgelöste Abbremsung bewirkt werden, die dem Fahrerwillen
optimal entspricht.
Weiterhin kann ein Vorfüllung der Kraftfahrzeugbremsanlage
veranlaßt werden, wenn die Fußgeschwindigkeit ds/dt den
vorbestimmten Fußgeschwindigkeitsgrenzwert ds/dtgrenz über
schreitet und der Abstand s größer ist als der vorbestimmte
Abstand sgrenz Dadurch kann erreicht werden, daß die Kraft
fahrzeugbremsanlage optimal auf die bevorstehende Bremsung
vorbereitet wird. Durch das Vorfüllen der Kraftfahrzeug
bremsanlage können beispielsweise die Bremsbacken schon an
die Bremsscheiben gebracht werden, ohne daß der Fahrer eine
Verzögerung verspürt. Ein dann ausgelöster Bremsvorgang
weist folglich eine optimierte Ansprechzeit auf, da die
Bremsbacken keine Totzeit mehr überwinden müssen, bevor sie
die Bremsscheibe berühren.
Abhängig von dem Abstand s, der Fußgeschwindigkeit ds/dt
und/oder der Fußgeschwindigkeitsänderung d2s/dt2 kann der
Vorfülldruck der Kraftfahrzeugbremsanlage eingestellt wer
den. Ist etwa die Fußgeschwindigkeit ds/dt kurz vor einem
bestimmten Abstand s, der schon relativ nahe an dem vorbe
stimmten Abstand sgrenz liegt, relativ hoch und liegt die
Fußgeschwindigkeitsänderung d2s/dt2 über einem gewissen
Grenzwert, so kann schon mit einer hohen Wahrscheinlichkeit
damit gerechnet werden, daß der Fahrer eine Bremsung veran
lassen wird. Infolgedessen kann der Vorfülldruck der Kraft
fahrzeugbremsanlage als Funktion der vorgenannten Werte
eingestellt werden. Die Höhe des Vorfülldrucks kann etwa bei
steigender Fußgeschwindigkeit ds/dt und/oder steigender
positiver Fußgeschwindigkeitsänderung d2s/dt2 größer einge
stellt werden. Dabei kann ein Vorfülldruck gewählt werden,
der höher liegt als der, bei dem der Fahrer keine Abbremsung
verspürt. Es kann somit schon in diesen Fällen zu einer
leichten Verzögerung des Fahrzeugs kommen, wodurch der
später erzielte Bremsweg weiter verkürzt werden kann.
Beispielsweise kann bei einer steigenden positiven
Fußgeschwindigkeitsänderung d2s/dt2 eine Vorfüllung schon bei
einem größeren Abstand s erfolgen.
Die Vorfüllung kann beispielsweise mit einem Vorfülldruck
erfolgen, der zwischen 2 und 10 bar liegt.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand von schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Kraftfahrzeugs;
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Abstandsensors;
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Bremspedals mit
zugeordnetem Fahrerfuß, zusammen mit einem Diagramm
zur Darstellung der Bewegung des Fahrerfußes relativ
Bremspedal; und
Fig. 4 ein Flußlaufplan gemäß einer erfindungsgemäßen Aus
führungsform.
Die Fig. 1 zeigt ein Kraftfahrzeug 1 mit Rädern 5, wobei
jedem Rad 5 ein Bremszylinder 3 zugeordnet ist. Die Bremszy
linder 3 sind über Hydraulikleitungen 4 mit einer Kraftfahr
zeugbremsanlage 2 verbunden. Die gezeigten Hydraulikleitun
gen 4 können dann wegfallen, wenn ein Brake-by-Wire-System
eingesetzt wird. Die Kraftfahrzeugbremsanlage 2 kann durch
eine Steuereinheit 6 angesteuert werden. Dies erfolgt über
eine Steuerleitung 9. Die Steuereinheit 6 steht in Verbin
dung mit einem Bremspedal 7 und einem Abstandsensor 8. Der
Abstandsensor 8 kann an dem Bremspedal 7 angeordnet werden
(vgl. Fig. 3).
In der Fig. 2 ist in einer vergrößerten Darstellung der
Abstandsensor 8 dargestellt. Über und neben dem Abstand
sensor 8 ist ein Erfassungsbereich 10 dargestellt. Dieser
beispielsweise kugelförmige Erfassungsbereich 10 ermöglicht
es dem Abstandsensor 8 auch Annäherungen eines Fahrerfußes
11 von der Seite zu erfassen.
Die Fig. 3 zeigt das Bremspedal 7 mit einem daran angeord
neten Abstandsensor 8. Weiterhin ist der Fahrerfuß 11
dargestellt.
Darüber hinaus zeigt die Fig. 3 ein Diagramm mit dem Abstand
als Abszisse und der Fußgeschwindigkeit |ds/dt| als Ordi
nate. Der Ursprung dieses Koordinatensystems befindet sich
an dem Bremspedal 7. In diesem Diagramm sind zunächst zwei
Linien dargestellt, die mit "Auslösen" und "Nicht-Auslösen"
bezeichnet sind. Diese beiden Wertepaare für den Abstand s
und die Fußgeschwindigkeit ds/dt sollen Beispiele einer Be
wegung des Fahrerfußes 11 darstellen. Bewegt sich der Fah
rerfuß 11 etwa entlang der durchgezogenen Linie (Auslösen),
so bewegt er sich zunächst in einem großen Abstand zum
Bremspedal 7 bei einer relativ niedrigen Fußgeschwindigkeit
ds/dt. Danach steigt die Fußgeschwindigkeit ds/dt stark an,
wobei die Fußgeschwindigkeitsänderung d2s/dt2 und somit die
Steigung der Fußgeschwindigkeit ds/dt hoch ist. Anschließend
verringert sich die Steigung der Fußgeschwindigkeit ds/dt
(d. h. d2s/dt2) wieder etwas, verbleibt jedoch auf einem hohen
Niveau. In diesem Fall wird ein Auslösen der Kraft
fahrzeugbremsanlage 2 veranlaßt, da der Fahrerfuß 11 auch
kurz vor dem Bremspedal 7 keine Abbremsbewegung ausführt, so
daß mit einer sehr hohen Sicherheit darauf geschlossen wer
den kann, daß der Fahrerwille darin besteht, eine Bremsung
vorzunehmen.
Die gestrichelte Linie (Nicht-Auslösen) weist einen ähnli
chen Anstieg im Anfangsbereich auf, wie die vorgenannte Kur
ve. Nach einem relativ starken Anstieg fällt diese Kurve
jedoch wieder ab, d. h. die Fußgeschwindigkeitsänderung
d2s/dt2 wird zunächst Null und dann negativ. Beim Vorliegen
dieses Falles bewegt sich der Fahrerfuß 11 zunächst sehr
schnell in Richtung auf das Bremspedal 7, wobei er an
schließend innerhalb des vorbestimmten Abstands sgrenz wieder
vom Fahrer abgebremst wird. Durch ein Erfassen des Abstands
des Fahrerfußes 11 vom Bremspedal 7 und eine Ermittlung der
Fahrerfußgeschwindigkeit ds/dt und der Fahrerfußgeschwindig
keitsänderung (Steigung) d2s/dt2 kann somit erfaßt werden,
daß der Fahrer keine Abbremsung wünscht, obwohl zunächst ein
großer Wert für die Fußgeschwindigkeit ds/dt und die Fußge
schwindigkeitsänderung (Steigung) d2s/dt2 ermittelt wurden.
Dadurch kann sehr sicher der tatsächliche Fahrerwillen
erfaßt werden.
An dieser Stelle soll angemerkt werden, daß ein Auslösen der
Kraftfahrzeugbremsanlage 2 bzw. ein Nicht-Auslösen und der
schon eingeführte vorbestimmte Abstand sgrenz natürlich keine
Fixwerte darstellen müssen, sondern daß anstatt diesen Wer
ten Wertebereiche eingesetzt werden können. Beispielsweise
könnte die durchgezogene Auslösekurve dadurch in einen
Auslösebereich umgewandelt werden, daß eine gerade Linie
parallel zur Abszisse unterhalb der dargestellten Auslöse
linie ausgehend vom Nullpunkt der Abszisse nach rechts
gezogen werden würde. Diese Linie würde einer Steigung der
Fußgeschwindigkeit ds/dt von Null entsprechen. Der Bereich
zwischen dieser Kurve und der dargestellten Auslösekurve
wäre somit ein Streuband, in dem eine Auslösung der Kraft
fahrzeugbremsanlage 2 veranlaßt werden würde. Das oben
genannte gilt in gleicher Weise für die Strichlinie (Nicht-
Auslösen), wobei dort eine zusätzliche Linie eingezeichnet
werden könnte, die sich überhalb der dargestellten
Strichlinie befindet.
Weiterhin ist in der Fig. 3 eine Strich-Punkt-Linie darge
stellt, welche eine Bewegung des Fahrerfußes 11 mit einer
geringeren Steigung darstellt. Bei einer größeren positiven
Fußgeschwindigkeitsänderung (Steigung der Fußgeschwindigkeit
ds/dt) d2s/dt2 erfolgt schon bei einem Abstand sB eine
Vorfüllung der Kraftfahrzeugbremsanlage 2. Liegt jedoch eine
geringere positive Fußgeschwindigkeitsänderung d2s/dt2 vor
(strichpunktierte Linie), so erfolgt eine Vorfüllung der
Kraftfahrzeugbremsanlage 2 erst bei einem kleineren Abstand
sA des Fahrerfußes 11 von dem Bremspedal 7.
Die Vorfüllung kann somit entsprechend der Bewegung des
Fahrerfußes 11 in einem Fußgeschwindigkeit/Abstand-Raum
angepaßt werden.
Die Fig. 4 zeigt in einem Schritt 100 die Erfassung des
Abstandes s des Fahrerfußes 11 von dem Bremspedal 7.
Anschließend wird in einem Schritt 101 die Fußgeschwindig
keit ds/dt und die Fußgeschwindigkeitsänderung d2s/dt2
ermittelt, wobei die Fußgeschwindigkeit ds/dt die erste
zeitliche Ableitung des erfaßten Abstandes s ist und die
Fußgeschwindigkeitsänderung d2s/dt2 die zweite Ableitung. Die
Fußgeschwindigkeitsänderung d2s/dt2 stellt somit die Steigung
der Fußgeschwindigkeit ds/dt dar.
In einem Schritt 102 wird ermittelt, ob die Fußgeschwin
digkeit ds/dt größer ist als der vorbestimmte Fußgeschwin
digkeitsgrenzwert ds/dtgrenz. Ist dies nicht der Fall, so wird
zu einem Schritt 103 verzweigt, indem keine Reaktion der
Kraftfahrzeugbremsanlage 2 erfolgt.
Wird in dem Schritt 102 jedoch ermittelt, daß die Fußge
schwindigkeit ds/dt größer ist als der vorbestimmte Fußge
schwindigkeitsgrenzwert ds/dtgrenz, so wird in einem Schritt
104 ermittelt, ob der Abstand s kleiner ist als der vorbe
stimmte Abstand sgrenz. Ist dies nicht der Fall, so wird in
einem Schritt 105 ein Vorfüllen der Kraftfahrzeugbremsanlage
2 vorgenommen. Dieser Vorfüllvorgang kann von dem Abstand s,
der Fußgeschwindigkeit ds/dt und/oder der Fußgeschwindig
keitsänderung d2s/dt2 abhängen.
Wird im Schritt 104 beurteilt, daß der Abstand s kleiner ist
als der vorbestimmte Abstand sgrenz, so wird zu einem Schritt
106 verzweigt, in dem überprüft wird, ob die Fußgeschwindig
keitsänderung d2s/dt2 größer oder gleich Null ist. Ist dies
der Fall, so kommt es in einem Schritt 109 zu einer Vollaus
lösung der Kraftfahrzeugbremsanlage 2. Wie vorstehend schon
erwähnt ist, kann die sogenannte Vollauslösung natürlich
auch von dem Abstand s, der Fußgeschwindigkeit ds/dt
und/oder der Fußgeschwindigkeitsänderung d2s/dt2 abhängen.
Wird im Schritt 106 beurteilt, daß die Fußgeschwindigkeits
änderung d2s/dt2 kleiner als Null ist (d. h. die Steigung von
ds/dt ist negativ), so wird zu einem Schritt 107 verzweigt,
in dem überprüft wird, ob die Fußgeschwindigkeitsänderung
d2s/dt2 kleiner ist als ein vorbestimmter negativer Grenzwert
d2s/dt2 grenz. Ist die negative Fußgeschwindigkeitsänderung
d2s/dt2 kleiner als der Grenzwert d2s/dt2 grenz, so erfolgt in
einem Schritt 110 keine Reaktion der Kraftfahrzeug
bremsanlage 2. Liegt jedoch die Fußgeschwindigkeitsänderung
d2s/dt2 über dem negativen Grenzwert d2s/d2 grenz, so wird zu
einem Schritt 108 verzweigt, in dem ein Vorfüllen der Brems
anlage erfolgt. Das zum Schritt 105 Gesagte gilt in gleicher
Weise auch für den Schritt 108.
Zusätzlich sei darauf hingewiesen, daß ds/dtgrenz und d2s/dt2 grenz
dem Abstand s abhängen können. Im Nahbereich kann
ds/dtgrenz kleiner sein als im Fernbereich. Dasselbe kann für
d2s/dt2 grenz gelten.
Abschließend sei darauf hingewiesen, daß zur Vereinfachung
des Diagramms in Fig. 3 der Koordinatenursprung zum Bremspe
dal 7 hin verlegt wurde. Resultierend daraus wäre eine Stei
gung der Fußgeschwindigkeit ds/dt in Richtung auf das Brems
pedal 7 (bei kleiner werdendem Abstand s) negativ, da ds
negativ ist. In der voranstehenden Beschreibung wird jedoch
unter einer positiven Änderung der Fußpedalgeschwindigkeit
ds/dt ein Ansteigen von ds/dt bei kleiner werdendem Abstand
s verstanden.
Claims (11)
1. Vorrichtung zum Ansteuern einer Kraftfahrzeugbremsan
lage, mit
- - einer Einrichtung zur Erfassung einer Position eines einem Bremspedal (7) zugeordneten Fahrerfußes (11) und
- - einer Steuereinheit (6), die Positionssignale der Einrichtung empfängt und die Kraftfahrzeugbremsanlage (2) entsprechend ansteuert,
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Abstandsensor (8) einen im wesentlichen kugelför
migen Erfassungsbereich (10) aufweist und ein Nahbe
reich-Abstandsensor ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Steuereinheit (6) keine Reaktion der Kraft
fahrzeugbremsanlage (2) veranlaßt, wenn die Fußgeschwin
digkeit ds/dt unter einem vorbestimmten Fußgeschwindig
keitsgrenzwert ds/dtgrenz liegt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Steuereinheit (6) keine Reaktion der Kraft
fahrzeugbremsanlage (2) veranlaßt, wenn eine Fußge
schwindigkeitsänderung d2s/dt2 innerhalb eines vor
bestimmten Abstands sgrenz des Fahrerfußes (11) vom
Bremspedal (7) negativ ist und unter einem vorbestimmten
negativen Grenzwert d2s/dt2 grenz liegt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der vorbestimmte Abstand sgrenz 5 bis 10 cm beträgt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Steuereinheit (6) eine Fremdauslösung der
Kraftfahrzeugbremsanlage (2) veranlaßt, wenn die Fußge
schwindigkeit ds/dt innerhalb eines vorbestimmten Ab
stands sgrenz1 des Fahrerfußes (11) vom Bremspedal (7)
über einem vorbestimmten Fußgeschwindigkeitsgrenzwert
ds/dtgrenz liegt und eine Fußgeschwindigkeitsänderung
d2s/dt2 innerhalb des vorbestimmten Abstands sgrenz Null
oder positiv ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Steuereinheit (6) eine Vorfüllung der
Kraftfahrzeugbremsanlage (2) veranlaßt, wenn die Fußge
schwindigkeit ds/dt den vorbestimmten Fußgeschwindig
keitsgrenzwert ds/dtgrenz überschreitet und der Abstand s
größer ist als der vorbestimmte Abstand sgrenz
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1, 2 und 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vorfüllung mit einem Vorfüll
druck erfolgt, der zwischen 2 und 10 bar liegt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1, 2, 7 und 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Vorfülldruck von dem Ab
stand s, der Fußgeschwindigkeit ds/dt und/oder der Fuß
geschwindigkeitsänderung d2s/dt2 abhängt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1, 2, 7 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (6) bei ei
ner steigenden positiven Fußgeschwindigkeitsänderung
d2s/dt2 eine Vorfüllung schon bei einem großen Abstand s
erfolgt.
11. Verfahren zum Ansteuern einer Kraftfahrzeugbremsanlage,
mit den Schritten:
- - Erfassen einer Position eines einem Bremspedal (7) zugeordneten Fahrerfußes (11) und
- - Ansteuern der Kraftfahrzeugbremsanlage (2) entspre chend den Positionssignalen,
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Applications Claiming Priority (1)
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DE1997135687 DE19735687A1 (de) | 1997-08-20 | 1997-08-20 | Vorrichtung und Verfahren zum Ansteuern einer Kraftfahrzeugbremsanlage |
Publications (1)
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DE19735687A1 true DE19735687A1 (de) | 1999-02-25 |
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DE1997135687 Ceased DE19735687A1 (de) | 1997-08-20 | 1997-08-20 | Vorrichtung und Verfahren zum Ansteuern einer Kraftfahrzeugbremsanlage |
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Country | Link |
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DE (1) | DE19735687A1 (de) |
WO (1) | WO1999008913A1 (de) |
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