DE19733516A1 - Verfahren zum Einspeisen von Blindleistung in ein Wechselspannungsnetz sowie Wechselrichter für ein solches Verfahren - Google Patents
Verfahren zum Einspeisen von Blindleistung in ein Wechselspannungsnetz sowie Wechselrichter für ein solches VerfahrenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der
Leistungselektronik. Sie betrifft ein Verfahren zum Einspei
sen von Blindleistung in ein Wechselspannungsnetz, bei wel
chem Verfahren für wenigstens eine Leitung des Netzes eine
zum Strom in der Leitung phasenverschobene Kompensations
spannung erzeugt und in die Leitung eingekoppelt wird. Die
Erfindung betrifft weiterhin einen Wechselrichter zum Einsatz
in einem solchen Verfahren.
In elektrischen Energieübertragungssystemen wird die Vertei
lung der Leistungsflüsse ohne Steuerungsmaßnahmen durch die
Impedanzverhältnisse der in einem Netz zusammengeschalteten
Übertragungsleitungen bestimmt. Durch den Einsatz von seri
ellen Kompensationen kann durch die Injektion von Blindleis
tung über eine serielle Spannungseinkopplung die elektrisch
wirksame Impedanz einer Übertragungsleitung verändert wer
den. Durch diese Maßnahme ändert sich die komplexe Span
nungsdifferenz zwischen den Anschlußpunkten und damit der
Leistungsfluß über die Leitung. Durch Serienkompensation
können Leitungen gezielt be- oder entlastet und die gesamte
Übertragungskapazität effektiver ausgenutzt werden. Dies
beschränkt sich nicht auf Drehstromübertragungssysteme. Auch
der Einsatz in 1-phasigen Wechselstromsystemen ist möglich.
Bei bestehenden Anlagenkonzeptionen kann man allgemein die
thyristorgeschaltete bzw. thyristorgeregelte Serienkompensa
tion und die statische Synchronkompensation unterscheiden.
Die thyristorgeregelte Serienkompensation besteht aus mehre
ren in Serie geschalteten Modulen, die in jede Phase einer
Drehstromübertragungsleitung eingebaut sind. Aufgrund der
einsetzbaren Thyristortechnik ist hier pro Modul eine Paral
lelschaltung einer Kapazität und einer geregelten
(thyristorgeschalteten) Induktivität erforderlich. Der Schutz
dieser Parallelschaltung gegen Überlastung erfordert zusätz
lich eine Komponente, die beispielhaft als Varistor ausgebil
det sein kann. Der Nachteil dieser bekannten Anlagenkonfigu
ration liegt im wesentlichen darin, daß die Halbleiterschal
ter netzgeführt betrieben werden, wodurch sich ein sehr ein
geschränkter Arbeitsbereich ergibt.
Statische Synchronkompensationen wirken elektrisch durch die
Einkopplung einer Zusatzspannung (Kompensationsspannung)
senkrecht zum Leitungsstrom (Phasenverschiebung von 90°). Die
Einkopplung dieser Zusatzspannung erfordert einen Transforma
tor, der in Serie zu einer zu kompensierenden Übertragungs
leitung geschaltet wird. Der erforderliche Transformator zur
Einkopplung der Zusatzspannung hat einen vergleichsweise ho
hen Kostenanteil an den Gesamtkosten einer solchen Anlage.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Kompensationsverfah
ren anzugeben, das einen deutlich reduzierten Schaltungsauf
wand erfordert und dennoch flexibel in der Anwendung ist.
Die Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß die Kompensationsspannung aus einer
Gleichspannung mittels eines mit abschaltbaren Leistungshalb
leitern in Brückenschaltung aufgebauten Wechselrichters er
zeugt wird, und daß die Kompensationsspannung direkt in die
Leitung seriell eingekoppelt wird. Durch Verwendung einer
halbleiterbestückten Wechselrichterbrücke kann auf einfache
Weise eine weitgehend sinusförmige Kompensationsspannung mit
beliebiger vorbestimmter Phasenlage erzeugt werden. Durch die
direkte serielle Einspeisung in die zu kompensierenden Lei
tung kann auf zusätzliche Einkopplungselemente wie Transfor
matoren oder dgl. verzichtet werden.
Eine erste bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß als Gleichspan
nungsquelle für den Wechselrichter wenigstens ein aufgelade
ner Kondensator verwendet wird. Da die Kompensationseinrich
tung im wesentlichen Blindleistung einkoppelt, steht mit dem
Kondensator eine einfache und günstige Gleichspannungsquelle
zur Verfügung.
In einer ersten bevorzugten Weiterbildung dieser Ausführungs
form wird der wenigstens eine Kondensator über den Wechsel
richter aus der Leitung des Wechselspannungsnetzes aufgela
den. Dadurch entfallen zusätzliche Spannungsversorgungsein
richtungen und die Kompensationsschaltung wird besonders ein
fach.
Eine zweite bevorzugte Weiterbildung dieser Ausführungsform
ist dadurch gekennzeichnet, daß der wenigstens eine Konden
sator über einen separaten Stromrichter gespeist wird. Diese
Bereitstellung der Gleichspannung in einer Art Gleichspan
nungszwischenkreis ist dann von Vorteil, wenn die Kompensati
onsschaltung neben der reinen Blind- auch noch Wirkleistung
in die Leitung einkoppeln soll.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens nach
der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß das Wechsels
pannungsnetz 3-phasig ausgebildet ist, und daß für jede der
3 Phasen in einer zugehörigen Leitung ein zugehöriger Wech
selrichter zur Erzeugung und Einkopplung einer Kompensations
spannung in Serie geschaltet ist. Hierdurch kann für jede
Phase getrennt die gewünschte Kompensation durchgeführt wer
den.
Eine andere bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch
aus, daß die Wechselrichter jeweils zwei Halbbrücken umfas
sen, und daß die Halbbrücken nach Maßgabe eines sinusförmi
gen Modulationssignals pulsdauermoduliert angesteuert werden.
Durch die Pulsdauermodulation kann mit geringem Aufwand die
vom Wechselrichter erzeugte Ausgangsspannung einem sinusför
migen Verlauf stärker angenähert werden, wodurch der Ober
schwingungsgehalt verringert wird. Dies ist insbesondere dann
der Fall, wenn gemäß einer bevorzugten Weiterbildung dieser
Ausführungsform die Wechselrichter als 2-Punkt-Brücken ausge
bildet sind, und die einzelnen Halbbrücken durch Anwendung
entsprechender Trägersignale zeitversetzt getaktet werden,
oder wenn die Wechselrichter als N-Punkt-Brücken (N ≧ 3) aus
gebildet sind, und daß die einzelnen Halbbrücken durch An
wendung entsprechender Trägersignale derart zeitversetzt ge
taktet werden, daß sich die resultierende Kompensationsspan
nung aus einer Überlagerung mehrerer zeitversetzt getakteter
pulsdauermodulierter Kompensationsteilspannungen ergibt.
Eine weitere Verringerung der Oberschwingungsbelastung läßt
sich erreichen, wenn gemäß einer weiteren bevorzugten Aus
führungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens in einer Lei
tung des Wechselspannungsnetzes mehrere Wechselrichter zur
Erzeugung und Einkopplung einer Kompensationsspannung in Se
rie und/oder parallel geschaltet sind, die Wechselrichter je
weils pulsdauermoduliert angesteuert werden, und die Puls
dauermodulation in den einzelnen Wechselrichtern mit zeitver
setzter Taktung erfolgt. Zugleich ergibt sich mit der Serie
schaltung mehrerer Wechselrichter ein vergrößerter Betriebs
bereich hinsichtlich der Spannung, und mit der Parallelschal
tung ein vergrößerter Betriebsbereich hinsichtlich des Stro
mes.
Eine weitere Verringerung der Oberschwingungen ergibt sich,
wenn gemäß einer anderen Ausführungsform am Ausgang der
Wechselrichter wenigstens eine Filterschaltung angeordnet
ist, die insbesondere eine zum Wechselrichter in Serie ge
schaltete Induktivität und wenigstens einen zu der Serie
schaltung aus Wechselrichter und der wenigstens einen Induk
tivität parallel geschalteten Kondensator umfaßt. Besonders
einfach ist es, wenn das Wechselspannungsnetz einen Netz
transformator mit Streuinduktivitäten umfaßt, und die Streu
induktivität des Netztransformators als Teil der Filterschal
tung verwendet wird.
Der Arbeitsbereich der Kompensationsschaltung kann erweitert
werden, wenn gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungs
form der Erfindung die Wechselrichter jeweils mit wenigstens
einem Kondensator und/oder mit einer Induktivität in Serie
geschaltet sind.
Besonders günstig hinsichtlich der Anforderungen an die Iso
lation der Kompensationsanlage ist es, wenn gemäß einer be
vorzugten Ausführungsform der Erfindung das Wechselspannungs
netz einen Netztransformator mit einem auf niedrigem Poten
tial liegenden neutralen Punkt aufweist, und die Kompensati
onsspannung am neutralen Punkt eingekoppelt wird.
Ist das Wechselspannungsnetz ein 3-phasiges Netz, und ist in
nerhalb des Netzes ein 3-phasiger Netztransformator vorgese
hen, welcher als neutralen Punkt einen Sternpunkt aufweist,
wird in jede der zum Sternpunkt führenden Leitungen eine ent
sprechende Kompensationsspannung eingekoppelt. Dies kann ei
nerseits dadurch geschehen, daß in jede der zum Sternpunkt
führenden Leitungen jeweils ein Wechselrichter zur Erzeugung
und Einkopplung einer Kompensationsspannung in Serie geschal
tet ist. Dies kann andererseits aber auch dadurch geschehen,
daß die zum Sternpunkt führenden Leitungen an die Ausgänge
eines 3-phasigen Wechselrichters angeschlossen sind. Der 3-phasige
Wechselrichter hat dabei den besonderen Vorteil, daß
die Kondensatoren auf der Gleichspannungsseite bei gleicher
Kompensationsspannung kleiner gewählt werden können, weil
hier keine pulsierende Leistung zu berücksichtigen ist.
Ist das Wechselspannungsnetz 1-phasig, und ist innerhalb des
Netzes ein 1-phasiger Netztransformator vorgesehen, der zu
mindest auf einer Seite eine Nullpunktsschaltung mit einem
Nullpunkt als neutralen Punkt aufweist, wird in jede der zum
Nullpunkt führenden Leitungen eine entsprechende Kompensati
onsspannung eingekoppelt. Dies geschieht entweder dadurch,
daß in jede der zum Nullpunkt führenden Leitungen ein Wech
selrichter zur Erzeugung und Einkopplung einer Kompensati
onsspannung in Serie geschaltet ist, oder dadurch, daß die
zum Nullpunkt führenden Leitungen an die Ausgänge eines 1-phasigen
Wechselrichters angeschlossen sind.
Der erfindungsgemäße Wechselrichter für das Verfahren ist
dadurch gekennzeichnet, daß der Wechselrichter als N-Punkt-Brücke
(N ≧ 2) ausgebildet ist.
Eine für kleinere Spannungen (z. B. ein 13-kV-Netz) geeignete
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Wechselrichters ist
dadurch gekennzeichnet, daß in jeder der Halbbrücken nur ein
Leistungshalbleiter pro Brückenzweig angeordnet ist.
Eine für größere Spannungen (z. B. ein 400-kV-Netz) geeignete
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Wechselrichters ist
dadurch gekennzeichnet, daß in jeder der Halbbrücken mehrere
in Serie geschaltete Leistungshalbleiter pro Brückenzweig an
geordnet sind.
In einer besonders bevorzugten Weiterbildung dieser Ausfüh
rungsform werden als abschaltbare Leistungshalbleiter GTOs
verwendet, welche hart angesteuert werden. Unter harter An
steuerung wird dabei eine Ansteuerung verstanden, wie sie
z. B. in den Druckschriften EP-A1-0 489 945 oder WO-93/09600
oder ABB Technik 5 (1996), S. 14-20 beschrieben worden sind.
Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen An
sprüchen.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispie
len im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert werden.
Es zeigen
Fig. 1 das Prinzipschaltbild einer Kompensationsschal
tung nach der Erfindung mit einem zu einer Lei
tung in Serie geschalteten Wechselrichter;
Fig. 2 den prinzipiellen inneren Aufbau des Wechselrich
ters aus Fig. 1 gemäß einem ersten bevorzugten
Ausführungsbeispiel in Form einer 2-Punkt-Brücke
mit halbleiterbestückten Umschaltern und zusätz
lichem Saugkreis auf der Gleichspannungsseite;
Fig. 3 ein Beispiel für den inneren Aufbau eines Um
schalters nach Fig. 2 mit einem Leistungshalblei
ter (rückwärtsleitenden GTO) pro Brückenzweig;
Fig. 4 ein Beispiel für den inneren Aufbau eines Um
schalters nach Fig. 2 mit einer Serieschaltung
von mehreren Leistungshalbleitern
(rückwärtsleitenden GTOs) pro Brückenzweig;
Fig. 5 ein beispielhaftes Schema der auftretenden Span
nungsformen bei einer pulsdauermodulierten An
steuerung der 2-Punkt-Brücke nach Fig. 2;
Fig. 6 den prinzipiellen inneren Aufbau des Wechselrich
ters aus Fig. 1 gemäß einem zweiten bevorzugten
Ausführungsbeispiel in Form einer 3-Punkt-Brücke
mit halbleiterbestückten Umschaltern;
Fig. 7 ein Beispiel für den inneren Aufbau eines Um
schalters nach Fig. 6 mit einem Leistungshalblei
ter (rückwärtsleitenden GTO) pro Brückenzweig;
Fig. 8 ein Beispiel für den inneren Aufbau eines Um
schalters nach Fig. 6 mit einer Serieschaltung
von mehreren Leistungshalbleitern
(rückwärtsleitenden GTOs) pro Brückenzweig;
Fig. 9 ein beispielhaftes Schema der auftretenden Span
nungsformen bei einer pulsdauermodulierten An
steuerung der 3-Punkt-Brücke nach Fig. 6;
Fig. 10 die Grundschaltung eines nach der Erfindung in
allen drei Phasen kompensierten Drehstromnetzes;
Fig. 11 die Grundschaltung eines nach der Erfindung kom
pensierten 1-phasigen Wechselspannungsnetzes;
Fig. 12 ein Ausführungsbeispiel einer Kompensationsschal
tung nach der Erfindung mit einer am Ausgang des
Wechselrichters angeordneten Filterschaltung aus
zwei seriellen Induktivitäten und einem parallel
geschalteten Kondensator zur Filterung der Ober
schwingungen;
Fig. 13 ein Ausführungsbeispiel einer Kompensationsschal
tung nach der Erfindung gemäß Fig. 12 mit einem
zusätzlichen in Serie geschalteten Kondensator
zur Erweiterung des Betriebsbereiches;
Fig. 14 ein Ausführungsbeispiel einer Kompensationsschal
tung nach der Erfindung gemäß Fig. 13 mit einer
zusätzlich in Serie geschalteten Induktivität zur
Erweiterung des Betriebsbereiches, wobei wahl
weise die zusätzliche Induktivität oder der zu
sätzliche Kondensator durch Schalter eingesetzt
werden können;
Fig. 15 das Prinzipschaltbild einer Serie- und/oder Par
allelschaltung von mehreren Wechselrichtern (mit
zeitversetzter Taktung) und lokalen Filterschal
tungen zur Erhöhung des Arbeitsbereiches und Ver
ringerung des Oberschwingungsgehalts;
Fig. 16 eine zu Fig. 15 entsprechende Serienschaltung mit
konzentrierter Filterschaltung und zusätzlicher
Induktivität zur Erweiterung des Betriebsberei
ches;
Fig. 17 eine bevorzugte Kompensation nach der Erfindung
auf der Niederpotentialseite (Sternpunkt) eines
Drehstromtransformators;
Fig. 18 eine bevorzugte Kompensation nach der Erfindung
auf der Niederpotentialseite (am Nullpunkt) eines
1-phasigen Netztransformators;
Fig. 19 eine Vereinfachung der Anordnung nach Fig. 17,
bei welcher die verschiedenen Wechselrichter
durch eine 3-phasige Brücke ersetzt sind;
Fig. 20 eine Vereinfachung der Anordnung nach Fig. 18,
bei welcher die verschiedenen Wechselrichter
durch eine 1-phasige Brücke ersetzt sind; und
Fig. 21 die Verwendung der Streuinduktivität eines Netz
tranformators als Induktivität für den Wechsel
richter.
In Fig. 1 ist das Prinzipschaltbild einer Kompensationsschal
tung nach der Erfindung in seiner einfachsten Form wiederge
geben. Innerhalb einer 1-phasigen oder 3-phasigen Wechsel
spannungsnetzes wird zur Kompensation eine Leitung 10 ausge
wählt. Die Leitung 10 wird aufgetrennt und ein Wechselrichter
11 wird direkt mit der Leitung 10 in Serie geschaltet. Aus
einer Gleichspannung, die aus einem Kondensator C1 stammt,
wird mittels des Wechselrichters 11 eine Wechselspannung er
zeugt, die als Kompensationsspannung Ucomp direkt in die Lei
tung 10 eingekoppelt wird. Der Wechselrichter 11 enthält ge
mäß Fig. 2 eine 2-Punkt-Brückenschaltung aus zwei Halb
brücken 12 und 13, deren Funktion durch einen Umschalter U1
bzw. U2 charakterisiert werden kann. Der Wechselrichter 11
ist mit den Ausgängen seiner Halbbrücken 12, 13 direkt an die
Leitung 10 angeschlossen. Durch geeignete Ansteuerung der Um
schalter U1,2 wird die am Kondensator C1 anliegende Kondensa
torspannung wahlweise als positive oder negative Spannung auf
die Leitung 10 gegeben.
Die erzeugte Kompensationsspannung Ucomp ist idealerweise eine
sinusförmige Wechselspannung, die dem Wechselstrom auf der
Leitung 10 um 90° voreilt oder um 90° nacheilt. Dazu werden
Strom und Spannung auf der Leitung gemessen und aus den
Messignalen in einer Steuerelektronik die Ansteuerimpulse für
die Umschalter U1,2 abgeleitet. Dies geschieht vorzugsweise
gemäß Fig. 5 dadurch, daß ein sinusförmiges Modulati
onssignal UM der gewünschten Phasenlage erzeugt und in an
sich bekannter Weise mit zwei dreieckförmigen Trägersignalen
UC1, UC2 verglichen wird. Aus den Schnittpunkten der Signale
werden Schaltbefehle für die Umschalter U1,2 abgeleitet, die
zu dem in Fig. 5 unten dargestellten pulsdauermodulierten
Kompensationsspannung Ucomp führen. Die Arbeitsweise des Wech
selrichters 11 führt dazu, daß der Kondensator C1 wechsel
weise und mit doppelter Netzfrequenz Leistung aus dem Netz
aufnimmt und Leistung an das Netz abgibt, wobei die zeitliche
gemittelte Leistung Null ist. Zur Dämpfung dieser Pulsationen
kann dem Kondensator C1 ein Saugkreis 43 parallel geschaltet
werden, der aus einer Serienschaltung einer Induktivität L4
und einem Kondensator C10 besteht und auf die doppelte Netz
frequenz abgestimmt ist.
Die Umschalter U1,2 werden durch abschaltbare Leistungshalb
leiter in der in Fig. 3 und 4 dargestellten Weise realisiert.
Als bewährte Bauelemente der Leistungselektronik werden für
die abschaltbaren Leistungshalbleiter GTOs (Gate-Turn-Off-
Thyristoren), insbesondere rückwärtsleitende GTOs, einge
setzt. Es können aber auch IGBTs (Insulated Gate Bipolar
Transistors) oder andere abschaltbare Bauelemente verwendet
werden. Der Spannungsbereich derartiger Leistungshalbleiter
ist begrenzt. Bei kleineren Netzspannungen (z. B. 13 kV) wer
den in den Brückenzweigen gemäß Fig. 1 einzelne Leistungs
halbleiter S1 und S2 eingesetzt. Bei hohen Netzspannungen
(z. B. 400 kV) werden in den Brückenzweigen gemäß Fig. 4 Se
rienschaltungen von vielen (n) Leistungshalbleitern
S11, . . ., S1n bzw. S21, . . ., S2n eingesetzt. Werden GTOs in Serien
schaltung verwendet, müssen besondere Vorkehrungen getroffen
werden, um das gleichzeitige Schalten der einzelnen GTO-Ele
mente sicherzustellen. Durch die Anwendung einer "harten" An
steuerung ist eine exakte Ansteuerung mehrere in Serie ge
schalteter GTOs möglich. Zu den charakteristischen Eigen
schaften und der schaltungstechnische Realisierung der
"harten" Ansteuerung sei auf die eingangs genannten Druck
schriften aus dem Stand der Technik verwiesen.
Neben der bereits beschriebenen 2-Punkt-Brücke kann mit Vor
teil aber auch eine 3-Punkt-Brücke oder noch allgemeiner eine
N-Punkt-Brücke zur Erzeugung der Kompensationsspannung Ucomp
herangezogen werden. Die 3-Punkt-Brücke umfaßt gemäß Fig. 6
zwei Umschalter U3 und U4 mit jeweils 3 Umschaltpunkten in
zwei Halbbrücken 14 und 15, die wahlweise die beiden Enden
oder den Mittelabgriff einer Serieschaltung aus zwei Konden
satoren C2, C3 mit dem jeweiligen Brückenausgang verbinden.
Auf diese Weise werden zwei Kompensationsteilspannungen U12
und U34 erzeugt, die sich am Ausgang des Wechselrichters 11
zu der Kompensationsspannung Ucomp addieren. Der eine Vorteil
der 3-Punkt-Brücke liegt darin, daß zur Erzeugung derselben
Kompensationsspannung statt eines großen zwei kleinere Kon
densatoren genommen werden können. Der andere Vorteil liegt
darin, daß bei einer zeitversetzten Taktung der auch hier
vorzugsweise angewandten Pulsdauermodulation, wie sie in Fig.
9 durch die phasenverschobenen Trägersignale UC1, . ., UC4 ange
deutet ist, der Oberschwingungsanteil für die aus den
(zeitversetzt getakteten) Kompensationsteilspannungen U12 und
U34 zusammengesetzte Kompensationsspannung Ucomp deutlich
verringert werden kann. Die N-Punkt-Brücke ergibt sich, wenn
analog zur 3-Punkt-Brücke Umschalter mit N Umschaltpunkten in
den Halbbrücken eingesetzt werden.
Der innere Aufbau der Umschalter U3,4 aus Fig. 6 hat vorzugs
weise die in Fig. 7 und 8 dargestellte Form. Bei kleineren
Netzspannungen sind in den Brückenzweigen gemäß Fig. 7 ein
zelne Leistungshalbleiter S3, . ., S6 in Form von rückwärtslei
tenden GTOs mit entsprechenden Dioden D1 und D2 verschaltet.
Bei hohen Netzspannungen treten an die Stelle der einzelnen
Leistungshalbleiter jeweils Serienschaltungen aus n Lei
stungshalbleitern S31, . ., S3n bis S61, . ., S6n, die im Falle von
GTOs wiederum "hart" angesteuert sind. Anstelle der GTOs kön
nen aber wiederum auch andere abschaltbare Leistungshalblei
ter verwendet werden.
In den bisherigen Erläuterungen wurde die Kompensation nur im
Bezug auf eine einzelne Leitung 10 betrachtet und erläutert.
Handelt es sich bei dem Wechselspannungsnetz um ein Dreh
stromnetz, wird vorzugsweise gemäß Fig. 10 je eine zu einer
Phase gehörende Leitung 16, 17 und 18 kompensiert, indem in
diese Leitung ein zugehöriger Wechselrichter 19, 20 und 21
der beschriebenen Art in Serie geschaltet wird. Beim 1-phasi
gen Netz, braucht gemäß Fig. 11 nur in eine der beiden Lei
tungen 10, 22 ein Wechselrichter 11 eingeschleift zu werden.
Es ist aber auch denkbar, in beide Leitungen 10, 22 jeweils
einen Wechselrichter 11, 11' einzuschalten.
Wie bereits oben erwähnt worden ist, kann durch eine geeig
nete pulsdauermodulierte Ansteuerung der Brückenzweige insbe
sondere auch im Fall der 3-Punkt-Brücke ein reduzierter Ober
schwingungsanteil in der Kompensationsspannung Ucomp erreicht
werden. Zusätzlich können aber noch weitere Maßnahmen zur
Reduktion ergriffen werden. Eine solche Maßnahme besteht
beispielsweise darin, am Ausgang des Wechselrichters 11 ge
mäß Fig. 12 eine Filterschaltung anzuordnen, die aus einem
oder zwei in Serie liegenden Induktivitäten L1, L2 und einem
parallel geschalteten Kondensator C4 besteht, und welche die
Oberschwingungsanteile herausfiltert bzw. schwächt. Die Di
mensionierung des Kondensators C4 richtet sich dabei nach den
Taktfrequenzen der Pulsdauermodulation. Werden bei einer 3-
Punkt-Brücke gemäß Fig. 6 zur Erzeugung der PDM-Ansteuersig
nale gemäß Fig. 9 vier um 90° phasenverschobene Trägersi
gnale UC1, . ., UC4 mit der Frequenz F eingesetzt, ergibt sich in
der Kompensationsspannung Ucomp eine viermal höhere resultie
rende Pulsfrequenz 4F. Der Filterkondensator C4 wird dann ei
nerseits groß genug gewählt, um die an ihm anliegende
Spannung in einer guten Sinusform zu halten, und ist anderer
seits aber klein genug, um bei der Grundfrequenz nur einen
kleinen Strom zu ziehen. Als Induktivität für eine Filter
schaltung kann gemäß Fig. 21 mit Vorteil aber auch die
Streuinduktivität L10 eines mit Streuinduktivitäten L10, L11
behafteten benachbarten Netztransformators 46 herangezogen
werden.
Der Betriebsbereich, in welchem eine Kompensation möglich
ist, wird bei dem Wechselrichter 11 maßgeblich durch die
Amplitude der Kompensationsspannung Ucomp bestimmt, die sich
ihrerseits im wesentlichen nach der Spannung an dem Kondensa
tor C1 (bei der 2-Punkt-Brücke) bzw. an dem Kondensatoren C2
und C3 (bei der 3-Punkt-Brücke) richtet. Eine Erweiterung des
Betriebsbereiches (auf der kapazitiven Seite) kann ohne Än
derung des Wechselrichters 11 bzw. ohne Änderung bei den
Schaltelementen dadurch erfolgen, daß dem Wechselrichter 11
gemäß Fig. 13 ausgangsseitig ein Kondensator C5 in Serie ge
schaltet wird. Zur Erweiterung des Betriebsbereiches (auf der
induktiven Seite) kann anstelle des Kondensators eine Induk
tivität (L5 in Fig. 14) in Serie geschaltet werden. Die Be
reichserweiterung läßt sich gemäß Fig. 14 wahlweise und um
schaltbar gestalten, wenn Kondensator C5 und Induktivität L5
in Serie liegend durch entsprechende Schalter 44, 45 über
brückbar sind. Auch in Fall der Fig. 21 ist zur Erweiterung
des Betriebsbereiches die Serienschaltung mit einem zusätzli
chen Kondensator C15 möglich.
Zusätzlich zu einer Änderung des Betriebsbereiches des Wech
selrichters, die durch eine Änderung im Wechselrichter oder
in seiner Beschaltung bewirkt werden kann, läßt sich der er
reichbare Kompensationsgrad auch dadurch erhöhen, daß gemäß
Fig. 15 in einer Leitung 10 des Netzes mehrere (gleichartige)
Wechselrichter 11, 23 und 24 in Serie und oder parallel
(Wechselrichter 11, 11') geschaltet werden. Die von den ein
zelnen Wechselrichtern erzeugten Kompensationsspannungen ad
dieren sich dann zu einer resultierenden, größeren Kompen
sationsspannung. Besonders vorteilhaft ist bei einer solchen
Serienschaltung, daß durch eine untereinander zeitversetzte
Taktung der einzelnen Wechselrichter 11, 11', 23 und 24 der
Oberschwingungsanteil noch weiter reduziert werden kann. Die
einzelnen Wechselrichter 11, 11', 23, 24 der Serienschaltung
können für sich jeweils mit einer Filterschaltung aus Induk
tivitäten L6, . . ., L9 und Kondensatoren C11, . . ., C13 versehen
sein. Ein zusätzlicher Kondensator C14 erweitert auch hier
den Betriebsbereich. Eine andere Möglichkeit besteht gemäß
Fig. 16 darin, die Serienschaltung insgesamt mit einer Zu
satzbeschaltung aus konzentrierten Elementen für die Filter
schaltung (Induktivität L3 und Kondensator C6) auszustatten.
Der Serien-Kondensator C7 entspricht in seiner Funktion dem
Kondensator C14 aus Fig. 15.
Besondere Vorteile bringt die transformatorlose Serienkompen
sation gemäß der Erfindung bei einer Anwendung im Zusammen
hang mit Netztransformatoren des Wechselspannungsnetzes, die
eine Niederpotentialseite mit einem neutralen Punkt aufwei
sen. Ist - wie in Fig. 17 gezeigt - das Netz ein Drehstrom
netz und der Netztransformator 25 ein Drehstromtransformator
in Sternschaltung (Primärseite 26, Sekundärseite 27), kann
die Kompensation auf der Niederpotentialseite am neutralen
Punkt (Sternpunkt 31) des Netztransformators 25 erfolgen.
Dazu werden mit den zum Sternpunkt 31 führenden Leitungen 28,
29, 30 jeweils kompensierende Wechselrichter 32, 33 und 34 in
Serie geschaltet. Durch die Anordnung der Wechselrichter auf
der Niederpotentialseite läßt sich der Isolationsgrad stark
herabsetzen, was zu einer Vereinfachung und Verbilligung der
Anlage führt.
Bei einem 1-phasigen Netz mit einem 1-phasigen Netztransfor
mator 35 (Fig. 18; Primärseite 36, Sekundärseite 38) mit ei
nem Nullpunkt als neutralem Punkt wird eine entsprechende An
ordnung der Kompensationsschaltung auf niedrigem Potential
dadurch verwirklicht, daß Wechselrichter 41, 42 mit den zum
Nullpunkt 39 führenden Leitungen 38, 40 in Serie geschaltet
werden. Es ist aber auch denkbar, anstelle der beiden Wech
selrichter 41, 42 nur einen Wechselrichter (41 oder 42) zu
verwenden.
Die Kompensationsanordnungen nach Fig. 17 und 18, die jeweils
mehrere Wechselrichter 32, . . ., 34 bzw. 41, 42 umfassen, können
durch geschicktes Zusammenfassen der Wechselrichter in einer
Brücke vereinfacht werden. Die aus Fig. 17 hervorgehende ver
einfachte Anordnung ist in Fig. 19 wiedergegeben. Die Leitun
gen 28, 29 und 30 werden in diesem Fall an die Ausgänge eines
3-phasigen Wechselrichters angeschlossen, die über gesteuerte
Umschalter US, U6 und U7 gemäß Fig. 3, 4 wahlweise mit den
Enden einer Serieschaltung aus zwei aufgeladenen Kondensato
ren C6 und C7 verbunden werden, deren Mittelabgriff an den
Sternpunkt 31 angeschlossen ist. Es ist aber auch denkbar,
die Schaltungen aus Fig. 17 und 19 miteinander zu kombinieren,
d. h., bei der Schaltung aus Fig. 19 in die Leitungen 28, 29
und 30 zusätzlich einzelne Wechselrichter (wie die Wechsel
richter 32, 33 und 34 in Fig. 17) in Serie zu schalten, um
die Flexibilität der Kompensationsschaltung zu erhöhen.
Die analoge Vereinfachung für die Anordnung nach Fig. 18 ist
in Fig. 20 wiedergegeben. Hier werden die Leitungen 38, 40
über Umschalter U8, U9 wahlweise mit den Enden einer Serie
schaltung aus geladenen Kondensatoren C8 und C9 verbunden,
deren Mittelabgriff an den Nullpunkt 39 angeschlossen ist. In
den in Fig. 17 bis 20 dargestellten Fällen kann der neutrale
Punkt (Sternpunkt 31 bzw. Nullpunkt 39) geerdet sein
(gestrichelt eingezeichnet). Eine solche Erdung ist aber
nicht zwingend notwendig.
Geben die Kompensationseinrichtungen gemäß der Erfindung
reine Blindleistung ab, werden die Kondensatoren C1, . . ., C3
bzw. C6, . . ., C9, welche die Gleichspannung für den Wechselrich
ter bereitstellen, vorteilhafterweise durch geeignete Steue
rung des Wechselrichters direkt aus der Netzleitung geladen.
Es entfallen dadurch zusätzliche Verbindungen von anderen
Teilen des Netzes zu den Kondensatoren. Es kann aber auch
wünschenswert sein, neben der Blindleistung auch Wirkleistung
in die zu kompensierende Leitung einzuspeisen. In diesem
Falle ist es denkbar, die Kondensatoren C1, . . ., C3 bzw.
C6, . . ., C9 durch eine geeignete (separate) Gleichspannungsver
sorgung (z. B. einen Stromrichter) aufzuladen bzw. nachzula
den.
Insgesamt ergibt sich mit der Erfindung eine stark verein
fachte und sehr flexibel einsetzbare Kompensation von Blind
leistung für ein Wechselspannungsnetz.
10
;
16
, . . .,
18
;
22
Leitung
11
,
11
' Wechselrichter
12
, . . .,
15
Halbbrücke
19
, . . .,
21
Wechselrichter
23
,
24
Wechselrichter
25
,
35
Netztransformator
26
,
36
Primärseite
27
,
37
Sekundärseite
28
, . . .,
30
Leitung
31
Sternpunkt
38
,
40
Leitung
39
Nullpunkt
41
,
42
Wechselrichter
43
Saugkreis
44
,
45
Schalter
46
Netztransformator
C1, . . ., C15 Kondensator
D1,2 Diode
L1, . . ., L11 Induktivität
S1, . . ., S6 Leistungshalbleiter (abschaltbar)
S11, . . ., S6n Leistungshalbleiter (abschaltbar)
U1, . . ., U9 Umschalter
UM
C1, . . ., C15 Kondensator
D1,2 Diode
L1, . . ., L11 Induktivität
S1, . . ., S6 Leistungshalbleiter (abschaltbar)
S11, . . ., S6n Leistungshalbleiter (abschaltbar)
U1, . . ., U9 Umschalter
UM
Modulationssignal (sinusförmig)
UC1
UC1
, . . ., UC4
Trägersignal (dreieckförmig)
U12
U12
, U34
Kompensationsteilspannung
Ucomp
Ucomp
Kompensationsspannung
Claims (28)
1. Verfahren zum Einspeisen von Blindleistung in ein
Wechselspannungsnetz, bei welchem Verfahren für wenigstens
eine Leitung (10; 16, . . ., 18; 28, . . ., 30; 38, 40) des Netzes eine
zum Strom in der Leitung (10; 16, . . ., 18; 28, . . ., 30; 38, 40)
phasenverschobene Kompensationsspannung (Ucomp) erzeugt und in
die Leitung (10; 16, . . ., 18; 28, . . ., 30; 38, 40) eingekoppelt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Kompensationsspannung
(Ucomp) aus einer Gleichspannung mittels eines mit abschaltba
ren Leistungshalbleitern (S1, . . ., S6; S11, . . ., S6n) in Brücken
schaltung aufgebauten Wechselrichters (11; 19, . . ., 21; 41, 42)
erzeugt wird, und daß die Kompensationsspannung (Ucomp) di
rekt in die Leitung (10; 16, . . ., 18; 28, . . ., 30; 38, 40) seriell
eingekoppelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Gleichspannungsquelle für den Wechselrichter (11;
19, . . ., 21; 41, 42) wenigstens ein aufgeladener Kondensator
(C1, . ., C9) verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der wenigstens eine Kondensator (C1, . . ., C9) über den
Wechselrichter (11; 19, . . ., 21; 41, 42) aus der Leitung (10;
16, . . ., 18; 28, . . ., 30) des Wechselspannungsnetzes aufgeladen
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der wenigstens eine Kondensator (C1, . . ., C9) über eine se
parate Gleichspannungsversorgung aufgeladen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Wechselspannungsnetz 3-phasig ausge
bildet ist, und daß für jede der 3 Phasen in einer zugehöri
gen Leitung (16, . . ., 18) ein zugehöriger Wechselrichter
(19, . . ., 21) zur Erzeugung und Einkopplung einer Kompensations
spannung (Ucomp) in Serie geschaltet ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wechselrichter (11; 19, . . ., 21; 41,
42) jeweils zwei Halbbrücken (12, 13 bzw. 14, 15) umfassen,
und daß die Halbbrücken (12, 13 bzw. 14, 15) nach Maßgabe
eines sinusförmigen Modulationssignals (UM) pulsdauermodu
liert angesteuert werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wechselrichter (11; 19, . . ., 21; 41, 42) als 2-Punkt-
Brücken ausgebildet sind, und daß die einzelnen Halbbrücken
(12, 13) durch Anwendung entsprechender Trägersignale (UC1,
UC2) zeitversetzt getaktet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wechselrichter (11; 19, . . ., 21; 41, 42) als N-Punkt-
Brücken (N ≧ 3) ausgebildet sind, und daß die einzelnen
Halbbrücken (14, 15) durch Anwendung entsprechender Trägersi
gnale (UC1, . . ., UC4) derart zeitversetzt getaktet werden, daß
sich die resultierende Kompensationsspannung (Ucomp) aus einer
Überlagerung mehrerer zeitversetzt getakteter pulsdauermodu
lierter Kompensationsteilspannungen (U12, U34) ergibt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß in wenigstens einer Leitung (10) des
Wechselspannungsnetzes mehrere Wechselrichter (11, 11', 23,
24) zur Erzeugung und Einkopplung einer Kompensationsspannung
(Ucomp) in Serie und/oder parallel geschaltet sind.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wechselrichter (11, 11', 23, 24) jeweils pulsdauer
moduliert angesteuert werden, und daß die Pulsdauermodula
tion in den einzelnen Wechselrichtern (11, 11', 23, 24) mit
zeitversetzter Taktung erfolgt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß am Ausgang der Wechselrichter (11; 11',
19, . . ., 21; 41, 42) eine Filterschaltung (L1, . . ., L3; L6, . . ., L10,
C4, C6, C11, . . ., C13) angeordnet ist.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Filterschaltung wenigstens eine zum Wechselrichter
(11; 11', 19, . . ., 21; 41, 42) in Serie geschaltete Induktivität
(L1, . . ., L3; L6, . . ., L9) und wenigstens einen zu der Serieschal
tung aus Wechselrichter (11; 11', 19, . . ., 21; 41, 42) und der
wenigstens einen Induktivität (L1, . . ., L3; L6, . . ., L9) parallel
geschalteten Kondensator (C4, C6, C11, . . ., C13) umfaßt.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Wechselspannungsnetz einen Netztransformator (46)
mit Streuinduktivitäten (L10, L11) umfaßt, und die Streuin
duktivität (L10, L11) des Netztransformators (46) als Teil
der Filterschaltung verwendet wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wechselrichter (11; 19, . . ., 21; 41,
42) zur Erweiterung des Arbeitsbereiches jeweils mit wenig
stens einem Kondensator (C5, C7) und/oder mit einer Indukti
vität (L1, L2, L3) in Serie geschaltet sind.
15. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Wechselspannungsnetz einen Netztransformator (25,
35) mit einem auf niedrigem Potential liegenden neutralen
Punkt (31, 39) aufweist, und daß die Kompensationsspannung
(Ucomp) am neutralen Punkt (31, 39) eingekoppelt wird.
16. Verfahren nach einem Anspruch 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Wechselspannungsnetz ein 3-phasiges Netz
ist, daß innerhalb des Netzes ein 3-phasiger Netztransfor
mator (25) vorgesehen ist, welcher als neutralen Punkt einen
Sternpunkt (31) aufweist, und daß in jede der zum Sternpunkt
(31) führenden Leitungen (28, . . ., 30) eine entsprechende Kom
pensationsspannung (Ucomp) eingekoppelt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß in jede der zum Sternpunkt (31) führenden Leitungen
(28, . . ., 30) jeweils ein Wechselrichter (32, . . ., 34) zur Erzeu
gung und Einkopplung einer Kompensationsspannung (Ucomp) in
Serie geschaltet ist, und/oder daß die zum Sternpunkt (31)
führenden Leitungen (28, . . ., 30) an die Ausgänge eines 3-phasi
gen Wechselrichters (U5, . . ., U7; C6,7) angeschlossen sind.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die zum Sternpunkt (31) führenden Leitungen (28, . . ., 30)
an die Ausgänge eines 3-phasigen Wechselrichters (US, . . ., U7;
C6, 7) angeschlossen sind, und daß der 3-phasige Wechselrich
ter als N-Punkt-Brücke (N ≧ 2) ausgebildet ist.
19. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß das Wechselspannungsnetz 1-phasig ist, daß innerhalb
des Netzes ein 1-phasiger Netztransformator (35) vorgesehen
ist, der zumindest auf einer Seite eine Nullpunktsschaltung
mit einem Nullpunkt (39) als neutralen Punkt aufweist, und
daß in jede der zum Nullpunkt (39) führenden Leitungen (38,
40) eine entsprechende Kompensationsspannung (Ucomp) einge
koppelt wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet,
daß in jede der zum Nullpunkt (39) führenden Leitungen (38,
40) ein Wechselrichter (41, 42) zur Erzeugung und Einkopplung
einer Kompensationsspannung (Ucomp) in Serie geschaltet ist.
21. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet,
daß die zum Nullpunkt (39) führenden Leitungen (38, 40) an
die Ausgänge eines 1-phasigen Wechselrichters (U8, 9; C8, 9)
angeschlossen sind.
22. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß dem wenigstens einen Kondensator (C1, . . ., C9) ein Saug
kreis (43) parallelgeschaltet ist.
23. Wechselrichter für das Verfahren nach einem der An
sprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß der Wechsel
richter (11; 19, . . ., 21; 41, 42) als N-Punkt-Brücke (N ≧ 2)
ausgebildet ist.
24. Wechselrichter nach Anspruch 23, dadurch gekennzeich
net, daß in dem Wechselrichter nur ein Leistungshalbleiter
(S1, S2; S3, . . ., S6) pro Brückenzweig angeordnet ist.
25. Wechselrichter nach Anspruch 23, dadurch gekennzeich
net, daß in dem Wechselrichter mehrere in Serie geschaltete
Leistungshalbleiter (S11, . . ., S1n; . . .; S61, . . ., S6n) pro Brücken
zweig angeordnet sind.
26. Wechselrichter nach einem der Ansprüche 24 und 25,
dadurch gekennzeichnet, daß als abschaltbare Leistungshalb
leiter IGBTs verwendet werden.
27. Wechselrichter nach einem der Ansprüche 24 und 25,
dadurch gekennzeichnet, daß als abschaltbare Leistungshalb
leiter GTOs verwendet werden.
28. Wechselrichter nach Anspruch 27, dadurch gekennzeich
net, daß in dem Wechselrichter mehrere in Serie geschaltete
GTOs pro Brückenzweig angeordnet sind, und daß die in Serie
geschalteten GTOs hart angesteuert werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19733516A DE19733516A1 (de) | 1997-08-04 | 1997-08-04 | Verfahren zum Einspeisen von Blindleistung in ein Wechselspannungsnetz sowie Wechselrichter für ein solches Verfahren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19733516A DE19733516A1 (de) | 1997-08-04 | 1997-08-04 | Verfahren zum Einspeisen von Blindleistung in ein Wechselspannungsnetz sowie Wechselrichter für ein solches Verfahren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19733516A1 true DE19733516A1 (de) | 1999-02-11 |
Family
ID=7837833
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19733516A Withdrawn DE19733516A1 (de) | 1997-08-04 | 1997-08-04 | Verfahren zum Einspeisen von Blindleistung in ein Wechselspannungsnetz sowie Wechselrichter für ein solches Verfahren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19733516A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US7768241B2 (en) | 2003-09-23 | 2010-08-03 | Siemens Aktiengesellschaft | Device for adjusting the impedance of a high voltage line supplying an alternating current |
WO2022167071A1 (en) * | 2021-02-03 | 2022-08-11 | Hitachi Energy Switzerland Ag | A series compensation unit and a method for controlling power in an electric power line |
WO2022233915A1 (de) * | 2021-05-06 | 2022-11-10 | Maschinenfabrik Reinhausen Gmbh | Leistungsfluss-regelmodul zum einsatz in einem niederspannungs-ortsnetz |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB934974A (en) * | 1961-06-21 | 1963-08-21 | Standard Telephones Cables Ltd | Phase-shifting arrangement |
GB2242792A (en) * | 1990-03-05 | 1991-10-09 | Gec Alsthom Ltd | Reactive power generator |
-
1997
- 1997-08-04 DE DE19733516A patent/DE19733516A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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GB934974A (en) * | 1961-06-21 | 1963-08-21 | Standard Telephones Cables Ltd | Phase-shifting arrangement |
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NUSS,Uwe: Regelungstechnische Konzeption einer Blindleistungskompensationseinrichtung für hohe dynamische Anforderungen. In: etzArchiv, Bd.10, 1988, H.2, S.41-46 * |
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8141 | Disposal/no request for examination |