DE19726406A1 - Verfahren zum Formen dünnwandiger Elemente und Vorrichtung hierfür - Google Patents
Verfahren zum Formen dünnwandiger Elemente und Vorrichtung hierfürInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Formen
dünnwandiger Elemente, wie Freiformteile aus Metall oder
dgl. Material mit unter bestimmten Bedingungen plastischen
Eigenschaften mit folgenden Verfahrensschritten: Einbringen
des Elements in zumindest eine Kavität eines Werkzeuges,
Druckbeaufschlagen des Elements mit einem gasförmigen
Medium, so daß es die Kontur der Kavität annimmt.
Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung, insbesondere
zum Durchführen des Verfahrens, mit einem zumindest eine
Kavität bildenden Werkzeug, in die zumindest ein dünnwandi
ges Element einlegbar ist, und einem Aggregat zum Erzeugen
eines unter Druck stehenden gasförmigen Mediums, wobei die
ses Medium der Kavität zugeführt wird.
Im Automobilbau werden sogenannte Hitzeabschirmschilder
benötigt, um temperaturempfindliche Bauelemente vor hohen
Temperaturen zu schützen. Insbesondere im Bereich des Abgas
krümmers eines Motorenaggregats kommt es zu einer hohen Tem
peraturentwicklung, so daß diese Schilder auch in diesem
Bereich eingesetzt werden, wobei aufgrund der jeweils vor
handenen komplexen Geometrie sogenannte Freiformblechteile
zum Einsatz kommen. Die bekannten Hitzeabschirmschilder sind
als doppelwandige Blechschilder ausgebildet, wobei zwischen
den Blechen eine Isolierpappe zur Wärmeisolierung angeordnet
ist. Die Verbindung beider Bleche erfolgt bevorzugt durch
eine Umbördelung. Derartige Hitzeabschirmschilder sind auf
grund des Einsatzes zweier unterschiedlicher Materialien
relativ aufwendig in der Herstellung und hinsichtlich einer
wirtschaftlichen Herstellung nicht optimal. Inbesondere beim
Wiederverwerten entsteht aufgrund der dann zu trennenden
unterschiedlichen zwei Materialien ein recht hoher Aufwand.
Es ist weiterhin bekannt, zum Formen dünnwandiger Elemente
diese Elemente in die Kavität eines Werkzeugs einzubringen
und die Kavität mit einem unter Druck stehenden gasförmigen
Medium zum Verformen des Elementes zu beaufschlagen.
Weiterhin ist bekannt, zum Formen dünnwandiger Elemente
unter Druck stehende Flüssigkeiten einzusetzen. Dies erfor
dert jedoch einen relativ hohen Aufwand, da kostenintensive
Abdichtprobleme auftreten und die Flüssigkeiten in der Regel
in einem geschlossenen System vorhanden sein müssen.
Der vorliegenden Erfindung liegt ausgehend von dem genannten
Stand der Technik das technische Problem bzw. die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren zum Formen dünnwandiger Elemente,
insbesondere Freiformbleche, anzugeben, das eine wirtschaft
liche Herstellung bei geringen Werkzeugkosten mit hohem
Standardisierungsgrad ermöglicht. Weiterhin liegt der Erfin
dung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Formen dünnwan
diger Elemente anzugeben, wobei gewährleistet sein soll, daß
dünnwandige Elemente mit einer vorgebbaren Oberflächenstruk
tur einfach und präzise hergestellt werden können.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Verformen dünnwandiger
Elemente ist durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1
gegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich demgemäß durch
folgende Verfahrensschritte aus:
- - Einbringen von zumindest zwei, übereinander angeordneten, dünnwandigen Elementen in die Kavität des Werkzeuges,
- - im wesentlichen gasdichtes Verbinden der beiden Elemente zumindest in deren Randbereich, entweder bereits vor dem Einbringen in die Kavität oder durch Zusammendrücken der beiden Werkzeugteile zum Bilden der Kavität und
- - Druckbeaufschlagen durch das Druckmedium des zwischen den beiden Elementen vorhandenen Bereiches über zumindest einen von außen offenen im Randbereich durch die beiden Elemente geformten Kanal, in den jeweils eine Düse eingeführt ist, an der das Druckmedium ansteht.
Dabei kann das Verbinden der beiden Elemente durch Umbör
deln, Clinchen, Kleben, Schweißen, insbesondere Buckel
schweißen, Laserschweißen, Ultraschallschweißen, erfolgen.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich beispiels
weise Hitzeabschirmschilder in einfacher Art und Weise
erzeugen. Als Isolierschicht dient hierbei die zwischen den
Blechen vorhandene Luftschicht. Ein derartiges Bauteil ist
problemlos recyclebar, da die üblicherweise im Innern des
Schildes angeordnete Isolierpappe entfällt und somit ledig
lich eine Materialart zu entsorgen ist.
Gemäß einem weiteren Merkmal der vorliegenden Erfindung ist
erkannt worden, als Werkzeug ein Gas-Innen-Druck-Werkzeug
mit Düse einzusetzen, das innerhalb einer Pressenstraße oder
einer Einzelpresse vorhanden ist.
Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemä
ßen Verfahrens, das die Herstellung von doppelwandigen Ele
menten mit praktisch beliebiger Anordnung der Doppelwandig
keit ermöglicht, zeichnet sich dadurch aus, daß die beiden
Elemente zunächst vollflächig miteinander mittels eines tem
peraturabhängigen Klebers verbunden werden, die Klebewirkung
mittels Temperaturerhöhung in vorgebbaren Bereichen wieder
gelöst wird und diese Bereiche der gelösten Klebeverbindung
mit dem Druckmedium beaufschlagt werden.
Um den Bereich, in dem die Umformung stattfinden soll, kön
nen von außen Heizelemente angesetzt werden, die zum Lösen
der Klebeverbindung führen.
Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemä
ßen Verfahrens, die eine besonders wirtschaftliche Herstel
lung unterschiedlichster Formen ermöglicht, zeichnet sich
dadurch aus, daß die beiden Elemente entlang von Schweißli
nien oder Buckelpunktschweißlinien miteinander verbunden
sind, die auch im Innenbereich der Elemente verlaufen, so
daß mehrere Bereiche gebildet werden, die mit dem Druckme
dium beaufschlagbar sind.
In einer weiteren Ausführungsvariante werden die die Kavität
bildenden Werkzeugteile vor oder beim Formen erwärmt.
Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemä
ßen Verfahrens, die die problemlose und einfache Herstellung
von Formteilen mit mehreren nebeneinander angeordneten Hohl
räumen ermöglicht, zeichnet sich dadurch aus, daß zumindest
drei, insbesondere vier, übereinander angeordnete Elemente
in die Kavität des Werkzeuges eingelegt werden, in einem
ersten Verfahrensschritt diejenigen Bereiche zwischen den
Elementen mit dem Druckmedium beaufschlagt werden, deren
äußere Elemente sich entsprechend der Form der Kavität ver
formt, und in einem zweiten Verfahrensschritt diejenigen
Bereiche zwischen den Elementen mit dem Druckmedium vorgeb
barer Größe beaufschlagt werden, so daß sich die inneren
Elemente in den durch die Verformung der äußeren Elemente im
ersten Verfahrensschritt gebildeten Raum teilweise verformt,
und dadurch ein mehrwandiger Hohlquerschnitt gebildet wird.
Eine besonders bevorzugte Weiterbildung, bei der bevorzugt
auch nur ein Formteil in die Kavität eingesetzt werden kann
und das zu geringen Werkezugkosten bei gleichzeitiger Stan
dardisierung führt, zeichnet sich dadurch aus, daß eine Nie
derhaltereinrichtung eingesetzt wird, die die eingelegten
Elemente während des Formprozesses fixiert und eine Steuer
einrichtung eingesetzt wird, mittels derer die Niederhalter
kraft der Niederhaltereinrichtung, insbesondere während des
Formprozesses steuerbar ist, wobei bevorzugt als Steuergröße
für die Steuereinrichtung zur Steuerung der Niederhalterein
richtung die Verform- und/oder Fließgeschwindigkeit der Ele
mente beim Formprozeß und/oder die Dicke des Elements und/oder
sonstige materialspezifische Kennwerte des eingesetz
ten Materials verwendet werden.
Als Material für das Druckmedium werden bevorzugt Gase ins
besondere Stickstoff, oder Luft eingesetzt.
In besonders wirtschaftlicher Art und Weise lassen sich nach
einer weiteren alternativen Ausgestaltung des erfindungsge
mäßen Verfahrens Formteile herstellen, die eine beliebige
Oberflächenkontur aufweisen, in dem nämlich in die Kavität
Formteile angeordnet werden, deren Außenkontur sich zumin
dest bereichsweise als Negativkontur in dem dünnen Element
durch den Formprozeß abbildet. Neben einzelnen Vertiefungen
können unter anderem beispielsweise auch rasterförmig ange
ordnete Versteifungsrippen in einfacher Art und Weise
erzeugt werden.
Um die Flexibilität zu erhöhen sind diese Formteile bevor
zugt lösbar an der Kavität angeordnet.
Der vorliegenden Erfindung liegt weiterhin das technische
Problem bzw. die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung inbeson
dere zum Durchführen des oben genannten Verfahrens anzuge
ben, das eine wirtschaftliche Herstellung von dünnwandigen
Formteilen, insbesondere Freiformblechen, gewährleistet,
wobei auf geringe Werkzeugkosten und eine hohe Standardisie
rung abgezielt wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist durch die Merkmale des
unabhängigen Anspruchs 15 gegeben. Vorteilhafte Ausgestal
tungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist demgemäß gekennzeichnet
durch eine Niederhaltereinrichtung die das/die in die Kavi
tät eingelegte Element/Elemente fixiert und eine Steuerein
richtung, die die Niederhalterkraft der Niederhaltereinrich
tung insbesondere in Abhängigkeit der Verformung und/oder
Fließgeschwindigkeit und/oder Dicke und/oder weiteren mate
rialspezifischen Kennwerte der Elemente/des Elements varia
bel steuert.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrich
tung zeichnet sich dadurch aus, daß ein Werkezeugteil in dem
die Kavität umgebenden Bereich eine wellenförmige Ausnehmung
aufweist, in die die Niederhaltereinrichtung einfährt und
dadurch das/die Element/Elemente verformt und fixiert, wobei
alternativ mehrere wellenförmige Ausnehmungen vorhanden sein
können.
Zu besonders guten Steuerungsergebnissen gelangt man, wenn
jeder Ausnehmung einer Niederhaltereinrichtung zugeordnet
ist. Die Niederhaltereinrichtung ist bevorzugt umlaufend
ausgebildet und kann auch für den dichtenden Einschluß der
eingelegten dünnwandigen Elemente sorgen.
Eine besonders bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemä
ßen Vorrichtung, die sich durch geringe Werkzeugkosten und
einen hohen Grad an Standardisierung auszeichnet, ist durch
die Merkmale gekennzeichnet, daß das Werkzeug ein erstes
Werkzeugteil mit einer Grundplatte, an der die Niederhalter
einrichtung und die Steuereinrichtung angeordnet sind, auf
weist und ein weiteres austauschbares zweites Werkzeugteil
zusammen mit der Grundplatte die Kavität bildet.
Weitere Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung ergeben
sich durch die in den Ansprüchen ferner aufgeführten Merk
male sowie durch die nachstehend angegebenen Ausführungsbei
spiele. Die Merkmale der Ansprüche können in beliebiger
Weise miteinander kombiniert werden, insoweit sie sich nicht
offensichtlich gegenseitig ausschließen.
Die Erfindung sowie vorteilhafte Ausführungsformen und Wei
terbildungen derselben werden im folgenden anhand der in der
Zeichnung dargestellten Beispiele näher beschrieben und
erläutert. Die der Beschreibung und der Zeichnung zu entneh
menden Merkmale können einzeln für sich oder zu mehreren in
beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt werden. Es
zeigen:
Fig. 1 bis 3
schematischer Detailschnitt durch ein Werkzeug, bei
dem zwei in der Kavität des Werkezugs angeordnete
dünnwandige Blechteile mittels eines gasförmigen
Druckmediums geformt werden,
Fig. 4 schematische Perspektivdarstellung des geformten
Formteilelements gemäß den Fig. 1 bis 3,
Fig. 5 schematischer Schnitt entlang Schnittführung 5-5 in
Fig. 4,
Fig. 6 und 7
schematischer Schnitt durch ein Werkzeug bei dem ein
einwandiges dünnes Blechelement mittels eines gasför
migen Druckmediums geformt wird,
Fig. 8 schematische Perspektivdarstellung des geformten Ele
ments gemäß Fig. 7,
Fig. 9 schematischer Detailquerschnitt durch ein Werkzeug
mit Kavität mit eingelegtem Formteil und verformten
dünnwandigen Element,
Fig. 10 schematische Perspektivdarstellung des Formteils
gemäß des Elements gemäß Fig. 9 mit Formteil,
Fig. 11 schematische Draufsicht auf zwei miteinander verkleb
ten dünnwandigen Elementen und dargestellter Zone
erhöhter Temperatur
Fig. 12 schematischer Schnitt durch ein Werkzeug mit zwei
Kavitäten und jeweils zwei einsetzbaren dünnwandigen
Elementen,
Fig. 13 schematischer Schnitt durch ein Werkzeug mit einer
Kavität, einem eingesetzten, unter Druckgas verform
ten dünnwandigen Element, einer Steuereinrichtung und
einer Niederhaltereinrichtung,
Fig. 14 bis 15
schematischer Schnitt durch ein Werkzeug zur Herstel
lung eines Elements mit mehreren Hohlräumen und
Fig. 16 schematischer Schnitt durch das geformte Element
gemäß Fig. 15.
In den Fig. 1 bis 3 ist stark schematisiert ein Ausschnitt
aus einer Werkzeugvorrichtung dargestellt, nämlich eine
obere Werkzeugeinheit 10.1 und eine untere Werkzeugeinheit
10.2. Die obere Werkzeugeinheit 10.1 ist gegenüber der unte
ren Werkzeugeinheit 10.2 verschieblich gelagert. Beide Werk
zeugeinheiten 10.1, 10.2 besitzen sich gegenüberliegende
Ausnehmungen 12.1, 12.2, so daß beim Zusammenfahren der
Werkzeugeinheiten 10.1, 10.2 eine Kavität 30 entsteht. Im
auseinandergefahrenen Zustand (Fig. 1) wird zwischen den
beiden Werkzeugeinheiten 10.1, 10.2 ein dünnwandiges Blech
element 20 eingeführt, das aus einem oberen Element 20.1 und
einem unteren Element 20.2 besteht. Das untere Element 20.2
besitzt umlaufend eine Umbördelung 22, die den Randbereich
des oberen Elements 20.1 umfaßt. Am in den Fig. 1 bis 3
rechten Randbereich besitzt sowohl das obere Element 20.1
als auch das untere Element 20.2 eine konvexe im Querschnitt
kreisförmige Ausformung, so daß bei aufeinandergelegten Ele
menten insgesamt ein Kanal 24 entsteht. In diesen Kanal 24
wird eine in den Fig. 1 bis 3 schematisch dargestellte Düse
26 eingeführt, welche Düse 26 mit einem nicht dargestellten
Aggregat in Verbindung steht, das einen Gasdruck erzeugt,
wobei beispielsweise als Gas Stickstoff eingesetzt werden
kann. Die zur Steuerung des Werkzeugs erforderlichen Bau
teile und Aggregate sind in den Figuren nicht dargestellt.
Nachdem das Element 20 zwischen die beiden Werkzeugeinheiten
10.1, 10.2 eingeführt ist, fährt die obere Werkzeugeinheit
10.1 auf die untere Werkzeugeinheit 10.2, wobei das Element
20 dadurch randseitig umlaufend zusammengepreßt wird, was
die Gasdichtheit der Umbördelung weiter erhöht (siehe Fig.
2).
In diesem Zustand wird das Gas unter Druck (Pfeil P) über
die Düse zwischen das obere und das untere Element 20.1,
20.2 gepreßt, wodurch sich die beiden Elemente 20.1, 20.2
aufgrund des ausreichend gewählten Gasdrucks plastisch ver
formen und sich die Elemente 20.1, 20.2 an die Kontur der
Kavität 30 anlegen. Nach dem Zurückfahren der oberen Werk
zeugeinheit 10.1 kann dann das Element 20 entnommen werden.
Die durch die Druckbeaufschlagung mit dem Gas entstandene
Form ist schematisch in den Fig. 4 und 5 dargestellt. Ein
derartiges Element 20 kann beispielsweise als Hitzeschutz
schild im Krümmerbereich eines Motors eingesetzt werden, da
die zwischen dem oberen und unteren Element 20.1, 20.2 vor
handene Luftschicht als Isolierschicht wirkt.
In den Fig. 6 und 7 ist der Formvorgang für ein einlagiges
Element 40 dargestellt, wobei hier die untere Werkzeugein
heit 10.3 eine gerade Grundfläche beinhaltet und einen
Druckluftzuführungskanal 14 aufweist.
Das verformte Element 40 ist in Fig. 8 perspektivisch aus
schnittsweise dargestellt.
Fig. 9 zeigt eine Erweiterung des Verfahrens dahingehend,
daß im Innern der Kavität 30 ein Formteil 16 angeordnet ist,
welches Formteil 16 beispielhaft als Kreisscheibe darge
stellt ist. Infolge der Druckbeaufschlagung wird das Element
in die Kavität 30 gepreßt und die Außenkontur des Formteils
16 drückt sich dadurch in das dünnwandige Element 40, so daß
in dessen Oberfläche ein Negativbild 18 der Außenkontur des
Formteils 16 entsteht.
Das dargestellte Formteil 16 stellt lediglich eine schemati
sche Möglichkeit dar, die Oberfläche des dünnwandigen Ele
mentes zu formen. Insbesondere ist es erfindungsgemäß mög
lich, rasterförmig angeordnete Rippen durch entsprechend
eingelegte Formteile zu erzeugen, wodurch ein besonders
steifes Element erzeugt werden kann.
Fig. 11 zeigt schematisch eine Draufsicht auf zwei miteinan
der verklebten Elemente 50. Die Klebefläche ist schematisch
punktiert dargestellt. Der verwendete Kleber hat die Eigen
schaft, daß er bei erhöhten Temperaturen seine Klebewirkung
verliert. Die Elemente 50 werden nun mittels entsprechender
Heizeinheiten in einem vorgegebenen Bereich 52 mit Wärme
beaufschlagt, welcher Bereich in Fig. 11 schraffiert darge
stellt ist. In diesem Bereich 52 löst sich somit die Klebe
verbindung. Darüberhinaus wird in einem weiteren Bereich 54
der Bereich 52 linienartig mit Wärme beaufschlagt, so daß
ein "Kanal" entsteht durch den bei entsprechendem Ansatz
einer nicht näher dargestellten Düseneinheit Druckgas in den
Bereich 52 zwischen den Elementen 50 eingedrückt werden
kann, so daß sich die Elemente 50 plastisch verformen. Die
Elemente 50 können hierbei wiederum in einer Kavität eines
Werkzeuges angeordnet sein, welche Kavität praktisch die
Form des Bereiches 52 nachvollzieht.
Es ist jedoch auch möglich, eine Verformung zu erreichen,
ohne daß die Elemente 50 in ein Werkzeug mit einer entspre
chenden Kavität eingelegt werden. Dabei verformen sich dann
die Elemente 50 eher membranartig.
Fig. 12 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel, bei dem
zwischen den Werkzeugeinheiten 10.1, 10.2 eine Zwischen
platte 34 angeordnet ist, so daß insgesamt zwei Kavitäten 32
vorhanden sind, in denen jeweils ein oberes und ein unteres
Element 20.1, 20.2 angeordnet ist und somit in einem
Arbeitsgang zwei doppelwandig beabstandete Elemente geformt
werden können. Entsprechend den beiden vorhandenen Kanälen
24 ist die Düse 26.1, über die das Druckgas zugeführt wird,
ausgebildet.
In den Fig. 14 bis 16 ist schematisch die Herstellung eines
dünnwandigen Elements 60 dargestellt, das insgesamt drei
Kammern aufweist. Die Werkzeugvorrichtung ist ähnlich der
Werkzeugvorrichtung gemäß Fig. 1 aufgebaut. Gleiche Bauteile
tragen dasselbe Bezugszeichen und werden nicht nochmals
erläutert. Zusätzlich zu dem oberen Element 20.1 und dem
unteren Element 20.2 sind dazwischen zwei weitere Elemente
20.3, 20.4 angeordnet, die in Fig. 14 im linken Randbereich
einen Kanal 28 bilden, in den eine Düse 29 einführbar ist.
In einem ersten Verfahrensschritt wird durch die Düse 26 der
Bereich zwischen dem oberen Element 20.1 und dem unteren
Element 20.2 mit Druckgas beaufschlagt, so daß sich die Ele
mente 20.1, 20.2 gemäß der Darstellung in Fig. 14 an die
Wandung der Kavität 30 anlegen.
Im nächsten Verfahrensschritt gemäß Fig. 15 wird die Düse 26
entfernt, so daß der Innenraum 45 zwischen dem oberen Ele
ment 20.1 und dem unteren Element 20.2 mit dem Umgebungsbe
reich in Atmosphärenverbindung steht. Dann wird über die
Düse 29 der Bereich zwischen dem Element 20.3 und dem Ele
ment 20.4 mit einem Druckgas beaufschlagt, wobei der Druck D
geringer gewählt ist als der Druck P beim Verformen der Ele
mente 20.1, 20.2. Dadurch weiten sich die Elemente 20.3,
20.4 membranartig auf, wie in Fig. 15 dargestellt, und bil
den einen voluminösen Innenraum 45. Das zwischen den Elemen
ten 20.1 und 20.2 vorhandene Gas kann durch den Kanal 24
entweichen. Im Ergebnis liegt dann insgesamt ein dünnwandi
ges Element mit insgesamt drei Hohlkammern gemäß Fig. 16
vor.
Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemä
ßen Verfahrens ist in Fig. 13 dargestellt. Zwischen einer
oberen Werkzeugeinheit 70.1 und einer unteren Werkzeugein
heit 70.2, welche im zusammengefahrenen Zustand eine Kavität
74 bilden, ist ein dünnwandiges Element 80 angeordnet. Die
untere Werkzeugeinheit 70.2 weist einen Kanal 72 zum Zufüh
ren des Druckgases auf. Im äußeren Randbereich ist umlaufend
eine Niederhaltereinrichtung 82 vorhanden, die in entspre
chende Ausnehmungen 84 bereichsweise einfahrbar ausgebildet
ist, wobei durch dieses Einfahren das dünnwandige Element 80
in diesem Bereich kalt verformt wird.
Schematisch ist in Fig. 13 eine Steuereinrichtung 86 darge
stellt, die sowohl den Anpreßdruck der Niederhaltereinrich
tung 82 als auch die Höhe des Gasdrucks steuert. Der Gas
druck und die Höhe der Anpreßkraft der Niederhaltereinrich
tung 82, welche Größen auch während des Umformprozesses
variiert werden können, wird durch die Steuereinrichtung 86
beispielsweise in Abhängigkeit der Dicke des dünnwandigen
Elements 74, der erzielten Verformung, Fließgeschwindigkeit
oder anderer den Umformprozeß oder das Element betreffende
Kenndaten gesteuert.
Die von der Steuereinrichtung 86 benötigten Meßwerte können
durch geeignete, in den Figur nicht dargestellte Meßsensoren
auch während des Umformprozesses gemessen werden.
Weiterhin ist es möglich, daß mehrere Kanäle zum Zuführen
des Druckmediums vorhanden sind.
Mit der Vorrichtung gemäß Fig. 13 läßt sich eine gute Stan
dardisierung erreichen, da zum Formen unterschiedlicher Ele
mente lediglich die obere Werkzeugeinheit mit jeweils anders
gearteter Kavität ausgetauscht werden muß. Dadurch lassen
sich die Werkzeugkosten deutlich senken.
Claims (19)
1. Verfahren zum Formen dünnwandiger Elemente (20; 60), wie
Freiformteile aus Metall oder dgl. Material mit unter
bestimmten Bedingungen plastischen Eigenschaften mit fol
genden Verfahrensschritten:
- - Einbringen des Elements (20; 60) in zumindest eine Kavität (30) eines Werkzeuges,
- - Druckbeaufschlagen des Elements (20; 60) mit einem gas
förmigen Medium, so daß es die Kontur der Kavität (30;
74) annimmt,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte: - - Einbringen von zumindest zwei, übereinander angeordne ten, dünnwandigen Elementen (20; 60) in die Kavität (30) des Werkzeuges,
- - im wesentlichen gasdichtes Verbinden der beiden Ele mente (20; 60) zumindest in deren Randbereich entweder bereits vor dem Einbringen in die Kavität (30) oder durch Zusammendrücken der beiden Werkzeugteile zum Bilden der Kavität (30) und
- - Druckbeaufschlagen durch das Druckmedium des zwischen den beiden Elementen (20; 60) vorhandenen Bereiches über zumindest einen von außen offenen im Randbereich durch die beiden Elemente (20; 60) geformten Kanal (24), in den jeweils eine Düse (26) eingeführt ist, an der das Druck medium ansteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Verbinden der zumindest zwei Elemente durch Umbör
deln, Clinchen, Kleben, Schweißen, insbesondere
Buckelschweißen, Laserschweißen, Ultraschallschweißen,
erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
als Werkzeug ein Gas-Innen-Druckwerkzeug mit Düse einge
setzt wird, das innerhalb einer Pressenstraße oder einer
Einzelpresse vorhanden ist.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Elemente (50) zunächst vollflächig miteinander
mittels eines temperaturabhängigen Klebers verbunden wer
den, die Klebewirkung mittels Temperaturerhöhung in vor
gebbaren Bereichen (52; 54) wieder gelöst wird und diese
Bereiche der gelösten Klebeverbindung mit dem Druckmedium
beaufschlagt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
zum Lösen der Klebeverbindung von außen auf die Elemente
ansetzbare Heizelemente eingesetzt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Elemente entlang von Schweißlinien oder
Buckelpunktschweißlinien miteinander verbunden sind, die
auch im Innenbereich der Elemente verlaufen, so daß meh
rere Bereiche gebildet werden, die mit dem Druckmedium
beaufschlagbar sind.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die die Kavität bildenden Werkzeugteile vor oder beim
Formen der Elemente erwärmt werden.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - zumindest drei, insbesondere vier, übereinander ange ordnete Elemente (20.1 bis 20.4) in die Kavität (30) des Werkzeuges eingelegt werden,
- - in einem ersten Verfahrensschritt diejenigen Bereiche zwischen den Elementen (20.1, 20.2) mit dem Druckmedium beaufschlagt werden, deren Außenelemente (20.1, 20.2) sich entsprechend der Form der Kavität (30) verformt, und
- - in einem zweiten Verfahrensschritt diejenigen Bereiche zwischen den Elementen (20.3, 20.4) mit dem Druckmedium vorgebbarer Größe beaufschlagt werden, so daß sich die inneren Elemente (20.3, 20.4) in den durch die Verformung der äußeren Elemente (20.1, 20.2) im ersten Verfahrens schritt gebildeten Raum teilweise verformt, und dadurch ein mehrwandiger Hohlquerschnitt gebildet wird.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche oder nach dem Oberbegriff von Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - eine Niederhaltereinrichtung (82) eingesetzt wird, die zumindest ein eingelegtes Element (80) während des Form prozesses fixiert und
- - eine Steuereinrichtung (86) eingesetzt wird, mittels derer die Niederhalterkraft der Niederhaltereinrichtung (82), insbesondere während des Formprozesses steuerbar ist.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
als Steuergrößen für die Steuereinrichtung (86) zur
Bestimmung der Niederhalterkraft die Verformung und/oder
Fließgeschwindigkeit der Elemente (80) beim Formprozeß
und/oder die Dicke des/der Elements/e und/oder weitere
materialspezifische Kennwerte der Elemente verwendet wer
den.
11. Verfahren nach Anspruch 9 und/oder 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
nur ein Element in die Kavität eingebracht wird.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
als Druckmedium Luft oder Stickstoff eingesetzt werden.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
in der Kavität (30) Formteile (16) angeordnet werden,
deren Außenkontur sich zumindest bereichsweise als Nega
tivkontur in der Außenkontur des/der dünnwandigen Ele
ments/e (40) nach Druckbeaufschlagung abbildet.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Formteile (16) lösbar in der Kavität (30) angeordnet
bzw. befestigt werden.
15. Vorrichtung, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 9,
mit
- - einem zumindest eine Kavität (74) bildenden Werkzeug (70.1, 70.2), in die zumindest ein dünnwandiges Element (74) einlegbar ist, und
- - einem Aggregat zum Erzeugen eines unter Druck stehenden gasförmigen Mediums,
- - wobei dieses Medium der Kavität (74) zugeführt wird,
gekennzeichnet durch - - eine Niederhaltereinrichtung (82) die das/die in die Kavität (74) eingelegte Element/Elemente (80) fixiert und
- - eine Steuereinrichtung (86), die die Niederhalterkraft der Niederhaltereinrichtung (82) insbesondere in Abhän gigkeit der Verformung und/oder Fließgeschwindigkeit und/oder Dicke und/oder weiteren materialspezifischen Kennwerte der Elemente/des Elements (80) variabel steu ert.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Werkzeugteil (70.1) in dem die Kavität (74) umgeben
den Bereich eine wellenförmige Ausnehmung (86) aufweist,
in die die Niederhaltereinrichtung (84) einfährt und
dadurch das/die Element/Elemente verformt und fixiert.
17. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere wellenförmige Ausnehmungen vorhanden sind.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, daß
jeder Ausnehmung eine Niederhaltereinrichtung zugeordnet
ist.
19. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 15 bis
18,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Werkzeug ein erstes Werkzeugteil (70.2) mit einer
Grundplatte, an der die Niederhaltereinrichtung (82)
und/oder die Steuereinrichtung (86) angeordnet sind, auf
weist und ein weiteres austauschbares zweites Werkzeug
teil (70.1) zusammen mit der Grundplatte die Kavität (74)
bildet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997126406 DE19726406A1 (de) | 1997-06-21 | 1997-06-21 | Verfahren zum Formen dünnwandiger Elemente und Vorrichtung hierfür |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997126406 DE19726406A1 (de) | 1997-06-21 | 1997-06-21 | Verfahren zum Formen dünnwandiger Elemente und Vorrichtung hierfür |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19726406A1 true DE19726406A1 (de) | 1998-12-24 |
Family
ID=7833251
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997126406 Withdrawn DE19726406A1 (de) | 1997-06-21 | 1997-06-21 | Verfahren zum Formen dünnwandiger Elemente und Vorrichtung hierfür |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19726406A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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GB2507409A (en) * | 2012-09-28 | 2014-04-30 | Rettig Lampo Oy | Method of manufacturing a heating radiator |
DE10348855B4 (de) * | 2002-10-23 | 2016-05-25 | General Motors Corp. | Verfahren zum Herstellen von Blechen mit einer gewünschten Ausgestaltung und zusätzlichen Merkmalen unter Verwendung von superlastischer Umformung |
FR3079606A1 (fr) * | 2018-03-30 | 2019-10-04 | Groupe H Labbe | Procede d'assemblage d'un echangeur thermique |
-
1997
- 1997-06-21 DE DE1997126406 patent/DE19726406A1/de not_active Withdrawn
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