DE19725908A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Dosieren fließfähgiger Medien - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Dosieren fließfähgiger MedienInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum viskositätsunabhängigen und dosierten Einfüllen
fließfähiger Medien in Behälter. Außerdem hat die Erfindung eine hierfür geeignete
Vorrichtung zum Gegenstand.
Es ist bekannt, Behälter, beispielsweise Büchsen oder Dosen, in automatischen
Einrichtungen mit fließfähigen Medien volumenstromgesteuert zu füllen. Dabei ist es
gebräuchlich, ausgehend von der Größe eines vorgegebenen Volumenstromes, die Zeit
abzuleiten, welche benötigt wird, um ein vordefiniertes Volumen zu füllen.
Stellt man beim Dosieren derartiger Medien an die Dosiergenauigkeit erhöhte
Anforderungen, so ist diesen nur dann zu genügen, wenn gewährleistet wird, daß der Volu
menstrom während der Dauer des Abfüllvorgangs konstant ist. Dabei kommt es darauf an,
stets die vorgegebene Strömungsgeschwindigkeit einzuhalten und gleichzeitig zu
gewährleisten, daß der Volumenstrom ein zum Abfüllen der Medien dienendes Füllrohr
gleichmäßig durchsetzt, d. h., daß während des Abfüllvorgangs stets der gesamte
Rohrquerschnitt von dem Medium durchströmt wird.
Zur Gewährleistung dieser Forderungen sind bereits einige Lösungen bekannt geworden.
So ist es aus der DD PS 2 97 123 bekannt, eine zum Abfüllen geeignete Vorrichtung so
aufzubauen, daß das Niveau des Füllmediums in dem Vorratsbehälter, aus welchem heraus
die Abfüllung erfolgt, stets konstant gehalten wird. Nach der Lehre der Schrift wird dies
dadurch gewährleistet, daß die als Flügelrad ausgebildete Förderpumpe sich in einem
Medienbad befindet, welches durch eine zweite Pumpe kontinuierlich überfüllt wird.
Durch das damit erreichte Konstanthalten des Vorratsniveaus in dem Füllmedienbad ist
gewährleistet, daß ein Abreißen des Füllstrahls in dem zum Befüllen der Behälter
dienenden Füllrohr verhindert wird. Wird nun die Fließgeschwindigkeit des Mediums
mittels der Pumpendrehzahl auf einen festgelegten konstanten Wert eingeregelt, so läßt
sich eine feste Zeitdauer zum Abfüllen eines definierten Volumens ermitteln. Durch eine
an der Vorrichtung vorgesehene Steuereinheit wird der Abfüllvorgang dann so koordiniert,
daß das Füllmedium für die ermittelte Zeitdauer mit konstanter Strömungsgeschwindigkeit
in den zu befüllenden Behälter fließt und nach Verstreichen dieser Zeitdauer ein kurz
zeitiges Abschalten der Förderpumpe erfolgt, bis sich der nächste zu befüllende Behälter
unter dem Füllrohr befindet. Mit dieser bekannten Anordnung wird bereits eine recht gute
Dosiergenauigkeit erreicht, jedoch weist sie den Nachteil auf, daß bei einer Änderung der
Viskosität ein manuelles Nachjustieren der Pumpendrehzahl zum jeweiligen Erreichen der
vorgegebenen Strömungsgeschwindigkeit erforderlich ist. Diesem Nachteil wird durch die
in der DE 195 07 817 beschriebene Einrichtung und durch das darin offenbarte Verfahren
begegnet. Dazu wird in der Schrift vorgeschlagen, an dem Fußpunkt des Abfüllrohres
kurz oberhalb des Vorratsniveaus des Mediums in dem Füllmedienbad einen
Strömungssensor anzuordnen. Zum Beginn des Abfüllvorgangs wird durch den Strö
mungssensor die Strömungsgeschwindigkeit des in dem Füllrohr aufsteigenden Mediums
ermittelt. Durch einen Soll-Ist-Wertvergleich dieser Geschwindigkeit mit einem
vorgegebenen Geschwindigkeitswert, welcher in der Steuerung der Einrichtung in Form
einer Tabelle in einem Speicher hinterlegt ist, wird die Pumpendrehzahl solange verändert
bis gewährleistet ist, daß der Füllstrahl beim Austritt aus dem Füllrohr die für ein sauberes
und störungsfreies Abfüllen erforderliche Strömungsgeschwindigkeit aufweist. Die in der
Schrift beschriebene Einrichtung führt auf diese Weise zu einer sehr genauen Dosierung,
welche von der Viskosität des abzufüllenden fließfähigen Mediums völlig unabhängig ist.
Selbstverständlich weist aber auch diese Einrichtung noch einen gewissen Dosierfehler
auf, welcher für bestimmte Spezialanwendungen noch zu groß ist. Als Ursache für den
Fehler konnten im wesentlichen zwei Faktoren ermittelt werden. So ist festzustellen, daß
der Dosierfehler unter anderem daher rührt, daß beim Anlaufen der Förderpumpe zunächst
das Füllrohr mit dem Medium gefüllt werden muß. Dies führt dazu, daß das Niveau des
Füllmediums zum Beginn des Abfüllvorgangs für eine kurze Zeitspanne innerhalb des
Abfüllrohres pendelt. Außerdem kommt es zu einem Überschwingen der Pumpenförder
leistung, was dadurch bedingt ist, daß die Pumpe beim Anlaufen zunächst nicht gegen eine
Mediensäule arbeiten muß, während das nach kurzer Zeit erfolgte Aufbauen einer solchen
Säule durch das im Füllrohr aufsteigende Medium dann zu einem Rückgang der
Pumpenförderleistung führt.
Eine weitere Fehlerquelle für die Dosierung ist beim Abschalten der Förderpumpe jeweils
zum Ende des Abfüllvorgangs für einen Behälter gegeben. Durch die enorme Geschwin
digkeit, mit der das Abfüllen erfolgt, besitzt das Füllmedium, welches sich durch das
Füllrohr bewegt, eine relativ hohe kinetische Energie. Dies hat im Moment des
Abschaltens der Förderpumpe eine entsprechende Trägheit des Mediums zur Folge,
welche dazu führt, daß nach dem Abschalten der Pumpe noch eine nicht genau definier
bare Menge des Füllmediums nachläuft und somit ein Dosierfehler verursacht wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Vermeidung dieser
Nachteile anzugeben, durch welches die Dosiergenauigkeit weiter erhöht wird. Außerdem
umfaßt der Erfindungsgegenstand eine zur Realisierung dieses Verfahrens geeignete
Vorrichtung.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß ein Verfahren zum viskositäts
unabhängigen und dosierten Einfüllen fließfähiger Medien in Behälter, gemäß der aus der
DE 195 07 817 bekannten Vorgehensweise so ausgestaltet ist, daß ein kurzzeitiges
Nachfließen einer nicht genau definierbaren Menge des fließfähigen Mediums nach dem
vorübergehenden Abschalten oder dem abrupten Zurückfahren der Drehzahl der
Förderpumpe vermieden wird, indem kurz vor dem Erreichen des Soll-Füllwertes für den
zu füllenden Behälter die Drehzahl des Antriebs der Förderpumpe auf einen die Förderung
des Mediums gerade noch ermöglichenden Wert reduziert wird, und/oder daß der Wieder
anlauf der Förderpumpe zum Füllen des nachfolgenden Behälters bei nicht entleertem
Füllrohr mit einem definierten Startniveau des Füllmediums in dem Füllrohr erfolgt. Das
jeweils abzufüllende Medium wird dabei den Behältern aus einem annähernd konstant
gehaltenen Vorratsniveau über ein Füllrohr zugeführt. Beim Abfüllen eines Behälters wird
über einen Soll-Ist-Wertvergleich der an einem Strömungssensor ermittelten Strömungs
geschwindigkeit des Mediums mit einem vorgegebenen Geschwindigkeitswert die Dreh
zahl des Antriebs der Förderpumpe so eingeregelt, daß ein sauberes und gleichmäßiges
Einfüllen des Mediums in den Behälter gewährleistet ist. Die zum Füllen des Behälters
notwendige Zeitdauer wird aus dem bekannten Strömungsquerschnitt des Füllrohres, der
vorgegebenen Strömungsgeschwindigkeit und dem definierten Füllvolumen des Behälters
in bekannter Weise nach der Formel
festgelegt. Nach dem vorübergehenden Abschalten der Förderpumpe oder einem abrupten
Zurückfahren der Drehzahl ihres Antriebs unter den förderwirksamen Wert steht der
nächste Behälter zum Abfüllen bereit. Von der für das Abfüllen geforderten Dosier
genauigkeit hängt es ab, ob die Notwendigkeit gegeben ist, sowohl am Ende des
Füllvorganges als auch in dessen Anlaufphase das Verfahrensregime entsprechend der
erfindungsgemäß vorteilhaften Weise zu gestalten.
Es ist im Sinne der Erfindung, wenn der Wert auf den die Drehzahl des Antriebs der
Förderpumpe vor dem Erreichen des Soll-Füllwertes und ihrem damit verbundenen
Abschalten bzw. abrupten Herunterfahren so reduziert wird, daß er demjenigen Wert
entspricht, den die Förderpumpe zu Beginn eines Füllvorganges aufweist, wenn durch den
Strömungssensor erstmals das Vorhandensein eines Förderstromes im Füllrohr registriert
wird.
Vorteilhaft ist das Verfahren ausgestaltet, wenn das abzufüllende Medium beim
Wiederanlauf der Förderpumpe für den nachfolgenden Füllvorgang in dem Füllrohr ein
Niveau aufweist, welches unmittelbar unterhalb des Austritts aus dem Füllrohr gelegen ist.
Eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung, welche eine Steuerein
richtung, eine Förderpumpe mit einem Antrieb, einen Niveaubehälter, ein Füllrohr mit
einem darin eingeordneten Strömungssensor sowie eine Einrichtung zum Konstanthalten
des Vorratsniveaus in dem Niveaubehälter aufweist, ist erfindungsgemäß so ausgebildet,
daß die Steuereinrichtung über Mittel zur Eingabe und Hinterlegung eines Differenzwertes
zwischen der Soll- und Ist-Füllmenge eines zu befüllenden Behälters oder eines dieser
Differenz entsprechenden Äquivalenzwertes verfügt und die Steuereinrichtung mittels
festverdrahteter oder programmierbarer Logik mit dem Antrieb der Förderpumpe so in
eine Wirkverbindung gebracht ist, daß beim Erreichen oder Unterschreiten des hinter
legten Differenz- oder Äquivalenzwertes durch die Steuereinrichtung ein Herabsetzen der
Drehzahl des Antriebes auf einen Wert erfolgt, bei dem die Förderpumpe gerade noch das
abzufüllende Medium fördert. Die Hinterlegung des Differenzwertes, bei dem die
Verringerung der Drehzahl des Förderpumpenmotors erfolgen soll, kann dabei in einem
ROM- oder RAM-Baustein in der Steuerung oder in einem beliebigen mit der Steuerung
gekoppelten Datenträger erfolgen. Zweckmäßigerweise handelt es sich um einen
RAM-Baustein, in welchen der Drehzahlwert hinterlegt wird, bei welchem zu Beginn des
Füllvorganges für einen Behälter von dem Strömungssensor erstmalig das Vorhandensein
eins Medienstromes im Füllrohr registriert wird.
Im Sinne der Erfindung ist die Vorrichtung ebenfalls ausgebildet, wenn in dem Füllrohr
oberhalb des Strömungssensors ein Ventil vorgesehen ist, welches ein Absperren des
Füllrohres nach der Beendigung eines Füllvorganges ermöglicht. Nach einer besonders
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung handelt es sich dabei um ein Rückschlagventil,
durch dessen Hub das Startniveau des Füllmediums für den nächsten Füllvorgang definiert
ist.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren und die zu seiner Durchführung vorgeschlagene
Vorrichtung wird der bei der Abfüllung viskoser Medien entstehende Dosierfehler in
einfacher Weise nachhaltig verringert. Beim Einsatz eines Rückschlagventils im Füllrohr
wird das Pendeln des Mediums im Füllrohr beim Start der Förderpumpe ebenso unter
bunden wie das Überschwingen der Strömungsgeschwindigkeit des Medienstromes. Ohne
diese Maßnahme kommt es nämlich dadurch, das die Förderpumpe zunächst nicht auf den
Widerstand eine im Füllrohr stehenden Mediensäule trifft zu einem Überschwingen der
Strömungsgeschwindigkeit, die sich erst anschließend durch die stattfindenden Regelungs
vorgänge auf den Sollwert einstellt. Dieses Überschwingen ist in Hinblick auf den
Dosierfehler, wesentlich nachteiliger als eine Annäherung an den Sollwert von einer
zunächst niedrigeren Geschwindigkeit. Zudem wird, da das Füllrohr bereits zu Beginn des
Füllvorganges gefüllt ist, der Füllvorgang zusätzlich beschleunigt.
Anhand eines Ausführungsbeispieles soll die Erfindung näher erläutert werden. Dabei ist
in der zugehörigen Figur eine mögliche Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
dargestellt.
In der nachfolgenden Erläuterung dieser Vorrichtung soll gleichzeitig auch der Ablauf des
erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt werden.
Zunächst ist der Figur zu entnehmen, daß die Anordnung in an sich bekannter eine
Förderpumpe 4 aufweist. Durch einen Niveausensor 6 und dessen Kopplung mit einer
nicht dargestellten Steuereinrichtung wird dafür Sorge getragen, daß in dem Niveaube
hälter stets soviel Medium vorhanden ist, daß der Läufer der Förderpumpe 4 immer
vollständig mit dem abzufüllenden Medium bedeckt ist, wobei dem Niveaubehälter 1 bei
einem entsprechenden Signal durch den Niveausensor 6 erforderlichenfalls über den
Produktzulauf aus einem größeren, nicht dargestellten Vorratsvolumen Abfüllmedium
zugeführt wird. Die Förderung des Mediums erfolgt aus einem annähernd konstanten
Vorratsniveau 11. Der Füllvorgang gestaltet sich dabei wie folgt:
Vor dem Abfüllen des ersten Behälters 1 ist das Füllrohr 8 zunächst leer. Mit Inbetrieb nahme der Anlage läuft die Förderpumpe 4 an und füllt dabei das Füllrohr 8. Das in dem Füllrohr 8 aufsteigende viskose Medium passiert einen Strömungssensor 9, welcher mit der nicht dargestellten Steuereinrichtung in eine Wirkverbindung gebracht ist. Durch den Strömungssensor 9, beispielsweise einen magnetisch-induktiven Durchflußmesser, wird die Strömungsgeschwindigkeit des geförderten Mediums ermittelt. Die ermittelte Geschwindigkeit wird einem Ist-Soll-Wertvergleich mit einem in der Steuerung hinter legten Geschwindigkeitswert unterzogen. Ziel dieses Vergleichs ist es, die Drehzahl der Förderpumpe 4 solange zu verändern, bis der durch den Strömungssensor 9 registrierte Ist-Wert der Geschwindigkeit mit dem vom Steuergerät vorgegebenen Soll-Wert in Übereinstimmung gebracht ist. Der Soll-Wert ist dabei so festgelegt, daß ein sauberes und nachtropffreies Abfüllen einer unterhalb des Füllrohraustritts 12 plazierten Büchse oder Dose gewährleistet ist. Aus der Tatsache heraus, daß somit also die Strömungs geschwindigkeit, mit welcher das Abfüllen erfolgt, der Querschnitt des Füllrohres 8 sowie das zu befüllende Volumen bekannt sind, wird nun die Zeitdauer für den Abfüllvorgang ermittelt. Durch die Steuerung wird dabei veranlaßt, daß nur innerhalb dieser festgelegten Zeitspanne eine förderwirksame Drehzahl des Motors der Förderpumpe 4 gegeben ist. Selbstverständlich muß zum Füllen des ersten Behälters 1 aufgrund des zunächst leeren Füllrohres 8 dessen, ebenfalls bekanntes Volumen in entsprechender Weise berücksichtigt werden.
Vor dem Abfüllen des ersten Behälters 1 ist das Füllrohr 8 zunächst leer. Mit Inbetrieb nahme der Anlage läuft die Förderpumpe 4 an und füllt dabei das Füllrohr 8. Das in dem Füllrohr 8 aufsteigende viskose Medium passiert einen Strömungssensor 9, welcher mit der nicht dargestellten Steuereinrichtung in eine Wirkverbindung gebracht ist. Durch den Strömungssensor 9, beispielsweise einen magnetisch-induktiven Durchflußmesser, wird die Strömungsgeschwindigkeit des geförderten Mediums ermittelt. Die ermittelte Geschwindigkeit wird einem Ist-Soll-Wertvergleich mit einem in der Steuerung hinter legten Geschwindigkeitswert unterzogen. Ziel dieses Vergleichs ist es, die Drehzahl der Förderpumpe 4 solange zu verändern, bis der durch den Strömungssensor 9 registrierte Ist-Wert der Geschwindigkeit mit dem vom Steuergerät vorgegebenen Soll-Wert in Übereinstimmung gebracht ist. Der Soll-Wert ist dabei so festgelegt, daß ein sauberes und nachtropffreies Abfüllen einer unterhalb des Füllrohraustritts 12 plazierten Büchse oder Dose gewährleistet ist. Aus der Tatsache heraus, daß somit also die Strömungs geschwindigkeit, mit welcher das Abfüllen erfolgt, der Querschnitt des Füllrohres 8 sowie das zu befüllende Volumen bekannt sind, wird nun die Zeitdauer für den Abfüllvorgang ermittelt. Durch die Steuerung wird dabei veranlaßt, daß nur innerhalb dieser festgelegten Zeitspanne eine förderwirksame Drehzahl des Motors der Förderpumpe 4 gegeben ist. Selbstverständlich muß zum Füllen des ersten Behälters 1 aufgrund des zunächst leeren Füllrohres 8 dessen, ebenfalls bekanntes Volumen in entsprechender Weise berücksichtigt werden.
Bei dem bisher bekannten Verfahren wird nach dem Erreichen der Sollfüllmenge für den
zu füllenden Behälter 1 die Förderpumpe 4 abgeschaltet oder ihr Antrieb 7 abrupt auf eine
Drehzahl zurückgefahren, welche nicht mehr förderwirksam ist.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird aber nun die Tatsache berücksichtigt, daß
bedingt durch die Trägheit des Füllmediums, nach dem Abschalten oder dem abrupten
Zurückfahren der Förderpumpe 4 normalerweise stets eine nicht zu quantifizierende
Menge des Füllmediums in Richtung des Austritts 12 des Füllrohres 8 nachläuft. Entspre
chend dem erfindungsgemäßen Verfahrensregime wird daher die Drehzahl des Antriebs 7
der Förderpumpe 4 bereits kurz vor ihrem Abschalten bzw. ihrem Zurückfahren auf den
nicht förderwirksamen Wert in der Weise reduziert, daß gerade noch eine Förderung des
Mediums erfolgt.
Wie betont, erfolgt die Reduzierung der Drehzahl in Abhängigkeit von der erreichten
Ist-Füllmenge in dem zu befüllenden Behälter, d. h. sie erfolgt nicht bei Erreichen eines
bestimmten prozentualen Wertes der Soll-Füllmenge, sondern bei einer bestimmten
absoluten Differenz zwischen der Soll- und der Ist-Füllmenge, wobei sich für Füllvolumen
in der Größenordnung zwischen 250 ml und einem Liter, für welche die Anordnung
vorzugsweise ausgelegt ist, bei Versuchen ein Differenzwert von 5 bis 30 ml als
praktikabel erwiesen hat. Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird
dabei die Drehzahl des Antriebs 7 der Förderpumpe 4 so abgesenkt, daß sich wieder die
Strömungsgeschwindigkeit einstellt, welche der Strömungssensor 9 im Füllrohr 8 zu
Beginn des Füllvorganges registriert, denn dies ist genau eine Drehzahl bei der eine
wirksame Förderung noch gewährleistet ist, aber andererseits die Strömungsgeschwin
digkeit des Mediums deutlich geringer ist als die im Steuergerät vorgegebene Soll-Ge
schwindigkeit für den eigentlichen Abfüllvorgang. Zu diesem Zweck wird die der
anfänglichen Strömungsgeschwindigkeit zugeordnete Drehzahl des Antriebs 7 der Förder
pumpe 4 oder ein ihr entsprechender Äquivalenzwert zusätzlich in dem Steuergerät
gespeichert. Nach dem Abschalten der Förderpumpe 4 oder dem Unterschreiten der
förderwirksamen Drehzahl läuft eine gewisse Menge des Mediums schwerkraftbedingt in
dem Füllrohr 8 zurück. Bei der dargestellten Vorrichtung ist jedoch gewährleistet, daß das
Füllrohr 8 nicht entleert wird. Zu diesem Zweck ist am Fuß des Füllrohres 8 ein
Rückschlagventil 10 eingeordnet. Die Menge des zurückfließenden Mediums wird somit
durch den Hub dieses Rückschlagventils 10 begrenzt. In der Zeitphase, in welcher die
Förderpumpe 4 abgeschaltet oder die Drehzahl ihres Antriebs 7 auf einen nicht förder
wirksamen Wert verringert ist, wird das nächste zu füllende Behältnis unter das Füllrohr 8
bewegt.
Beim förderwirksamen Wiederanlauf der Förderpumpe 4 erfolgt die Füllung dieses
Behälters nun ausgehend von einem definierten Niveau des Mediums, in dem Füllrohr 8.
Auf diese Weise wird ein Pendeln des Medienniveaus, welches in dem Falle, daß zunächst
das Füllrohr 8 mit dem Medium zu befüllen ist, beobachtet wird, vermieden. Auch ein
sogenanntes Überschwingen der Strömungsgeschwindigkeit des Füllmediums tritt nicht
auf, da die Förderpumpe 4 unmittelbar von Beginn an gegen die Mediensäule arbeiten
muß. Durch die geschilderten Maßnahmen einer weitgehenden Verhinderung des
Nachlaufens des Füllmediums und der Gewährleistung definierter Startverhältnisse, wird
die Dosiergenauigkeit bedeutend erhöht.
1
Niveaubehälter
2
Pumpengehäuse
3
Produktzulauf
4
Förderpumpe (Pumpenläufer)
5
Abstandshalter
6
Niveausensor
7
Antrieb
8
Füllrohr
9
Strömungssensor
10
Ventil
11
Vorratsniveau
12
Austritt
Claims (7)
1. Verfahren zum viskositätsunabhängigen und dosierten Einfüllen fließfähiger Medien
in Behälter, wobei das jeweils abzufüllende Medium den Behältern aus einem
annähernd konstant gehaltenen Vorratsniveau über ein Füllrohr zugeführt und
während des Füllvorganges über einen Soll-Ist-Wertvergleich der an einem
Strömungssensor ermittelten Strömungsgeschwindigkeit des Mediums im Füllrohr mit
einem vorgegebenen Geschwindigkeitswert die Drehzahl des Antriebs der Förder
pumpe auf einen Wert eingeregelt wird, der ein sauberes und gleichmäßiges Einfüllen
des Mediums in den Behälter gewährleistet, so daß durch den bekannten Strömungs
querschnitt des Füllrohres, durch die vorgegebene Strömungsgeschwindigkeit und das
definierte Füllvolumen des Behälters die Zeitdauer festgelegt ist, innerhalb welcher
der Füllstrahl mit der konstanten Strömungsgeschwindigkeit in den zu füllenden
Behälter fließt und nach dem Ablauf dieser Zeitdauer ein vorübergehendes Abschalten
der Förderpumpe oder ein abruptes Zurückfahren der Drehzahl ihres Antriebs unter
einen förderwirksamen Wert erfolgt, bis sich der nächste zu füllende Behälter unter
dem Füllrohr befindet, dadurch gekennzeichnet, daß ein kurzzeitiges Nachfließen
einer nicht genau definierbaren Menge des fließfähigen Mediums nach dem vorüber
gehenden Abschalten oder dem abrupten Zurückfahren der Drehzahl des Antriebs der
Förderpumpe (4) vermieden wird, indem kurz vor dem Erreichen des Soll-Füllwertes
für den zu füllenden Behälter (1) die Drehzahl des Antriebs (7) der Förderpumpe (4)
auf einen die Förderung des Mediums gerade noch ermöglichenden Wert reduziert
wird, und/oder daß der Wiederanlauf der Förderpumpe (4) zum Füllen des
nachfolgenden Behälters bei nicht entleertem Füllrohr (8) mit einem definierten
Startniveau des Füllmediums in dem Füllrohr (8) erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wert, auf den die
Drehzahl des Antriebs (7) der Förderpumpe (4) vor dem Erreichen des Soll-Füll
wertes reduziert wird, dem entspricht, den die Förderpumpe (4) bei Beginn des
Füllvorganges aufweist, wenn durch den Strömungssensor (9) erstmals das Vorhan
densein eines Förderstromes im Füllrohr (8) registriert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das abzufüllende
Medium beim Wiederanlauf der Förderpumpe (4) für den nachfolgenden Füllvorgang
in dem Füllrohr (8) ein Niveau aufweist, welches unmittelbar unterhalb des
Austritts (12) aus dem Füllrohr (8) gelegen ist.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
welche eine Steuereinrichtung, eine Förderpumpe mit Antrieb, einen Niveaubehälter,
ein Füllrohr mit einem darin eingeordneten Strömungssensor sowie eine Einrichtung
zum Konstanthalten des Vorratsniveaus in dem Niveaubehälter aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung über Mittel zur Eingabe und Hinter
legung eines Differenzwertes zwischen der Soll- und Ist-Füllmenge eines zu
befüllenden Behälters oder eines dieser Differenz entsprechenden Äquivalenzwertes
verfügt und die Steuereinrichtung mittels festverdrahteter oder programmierbarer
Logik mit dem Antrieb (7) der Förderpumpe (4) so in eine Wirkverbindung gebracht
ist, daß beim Erreichen oder Unterschreiten des hinterlegten Differenz- oder
Äquivalenzwertes durch die Steuereinrichtung ein Herabsetzen der Drehzahl des
Antriebs (7) auf einen Wert erfolgt, bei dem die Förderpumpe (4) gerade noch das
abzufüllende Medium fördert.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung
über Mittel zur Speicherung des Drehzahlwertes oder eines ihm entsprechenden
Äquivalenzwertes verfügt, bei welchem zum Beginn des Füllvorgangs für einen
Behälter von dem Strömungssensor (9) erstmalig das Vorhandensein eines Medien
stromes im Füllrohr (8) registriert wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 oder 3,
welche eine Steuereinrichtung, eine Förderpumpe mit Pumpenmotor, einen
Niveaubehälter, ein Füllrohr mit einem darin eingeordneten Strömungssensor sowie
eine Einrichtung zum Konstanthalten des Vorratsniveaus in dem Niveaubehälter
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Füllrohr (8) oberhalb des
Strömungssensors (9) ein Ventil (10) vorgesehen und ein Absperren des
Füllrohres (8) nach der Beendigung eines Füllvorganges ermöglicht ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (10) als
Rückschlagventil ausgebildet ist, durch dessen Hub das Startniveau des Füllmediums
im Füllrohr (8) für den nächsten Füllvorgang definiert ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997125908 DE19725908C2 (de) | 1997-06-13 | 1997-06-13 | Verfahren und Vorrichtung zum Dosieren fließfähgiger Medien |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997125908 DE19725908C2 (de) | 1997-06-13 | 1997-06-13 | Verfahren und Vorrichtung zum Dosieren fließfähgiger Medien |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19725908A1 true DE19725908A1 (de) | 1998-12-17 |
DE19725908C2 DE19725908C2 (de) | 2002-08-14 |
Family
ID=7832933
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997125908 Expired - Fee Related DE19725908C2 (de) | 1997-06-13 | 1997-06-13 | Verfahren und Vorrichtung zum Dosieren fließfähgiger Medien |
Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE19725908C2 (de) |
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DE10149473A1 (de) * | 2001-10-08 | 2003-04-17 | Flowtec Ag | Verfahren zum Abfüllen einer definierten Menge eines Mediums in ein Behältnis |
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DE19725908C2 (de) | 2002-08-14 |
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