DE19722814A1 - Mehrachsiger Antrieb mit variabler Polung - Google Patents
Mehrachsiger Antrieb mit variabler PolungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Antriebskonzept entsprechend dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Die Bestrebungen, mehrachsige Antriebe zu entwickeln, sind nicht neu. Der Zweck
aller bekannten Realisierungen läßt sich wie folgt beschreiben: Werden ausschließ
lich Rotationsachsen verwendet, läßt sich der Abtriebsflansch der Vorrichtungen um
zwei oder drei Achsen drehen, die sich in einem Punkt schneiden. Für den Abtriebs
flansch ergibt sich damit ein kugelförmiger Bewegungsraum. Bei der Verwendung
von Linearachsen oder deren Kombination mit Rotationsachsen sind z. B. flächige
oder zylinderförmige Bewegungsräume realisierbar.
Ein kugelförmiger Bewegungsraum kann auf unterschiedliche Art und Weise erreicht
werden. Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal ist das kinematische bzw. das
Lagerungsprinzip. Die überwiegende Anzahl der Kugelmotorentwicklungen nutzt die
Kugeloberfläche als Lauffläche für Wälzkörper, /4, 5, 6, 7/. Der Antrieb nach /8/ kann
nur um zwei Achsen schwenken, wobei das Drehmoment nicht wie üblich elektroma
gnetisch erzeugt wird. Die Kugel wird hier durch piezoelektrisch gesteuerte Wander
wellen gedreht, wobei die Antriebspfannen gleichzeitig die Einspannung der Kugel
bilden. Die Konstruktion nach /2/ verwendet statt einer Kugel ein kardanisches Ge
lenk, das wälzgelagert ist. Dieses Prinzip wird in den meisten Werkzeugmaschinen
mit vierter und fünfter Achse sowie bei Robotern als Handkinematik genutzt /1/. Der
Antrieb nach /3/ ist als Flugsimulator vorgesehen und verfügt über eine magnetische
Lagerung.
Die Art der Drehmomenterzeugung ist ein weiteres wesentliches Unterscheidungs
merkmal der Kugelmotoren. Eine mögliche Bauform für einen Kugelmotor ist der
bürstenlose Gleichstrommotor /2/. Er besteht aus einem Rotor, der aus einem schei
benförmigen Joch und vier auf dem Rand aufgebrachten Magneten besteht, die ra
dial magnetisiert sind. Der Ständer trägt eine dreiphasige Wicklung, die alle vier
Ständerpole durchläuft. Der Drehmomentvektor ist meist mit allen drei Ständerströ
men verkoppelt, so daß zur Drehmomententwicklung mindestens zwei Phasen aktiv
sind. Mit diesem Motor lassen sich alle drei Drehrichtungen durch eine vergleichs
weise einfache Speisung realisieren.
Auf das Funktionsprinzip eines sphärischen Reluktanzmotors sowie eine Optimie
rung bzgl. des zu erreichenden Drehmoments wird in /4, 5, 6, 7, 9/ eingegangen. Die
Pole der Maschine werden gleichmäßig auf der Oberfläche verteilt. Für eine ge
schlossene Kontur stehen hierzu nur reguläre Polyeder zur Verfügung, deren Anzahl
auf fünf begrenzt ist. Diese Polyeder besitzen 4, 6, 8, 12, bzw. 20 Eckpunkte, wes
halb die Anzahl der Ständer- und Läuferpole auf je maximal 20 begrenzt ist, wenn
diese auf den Eckpunkten der Polyeder liegen sollen. Die Polschuhe haben dabei
eine kreisrunde Form. Um eine möglichst glatte Oberfläche, die nur einen kleinen
Reibungswiderstand bietet, für die Lagerung zu erzielen, wird der Läufer aus einem
nichtmagnetischen Material gefertigt. Darin sind die Läuferpolschuhe eingearbeitet.
Diese werden im Innern des Läufers in einem Sternpunkt magnetisch kurzgeschlos
sen. Jeder Ständerpol ist mit einer Spule versehen, die individuell erregt werden
kann. Das Ständergehäuse bildet für die Ständerpolschuhe einen magnetischen
Rückschluß, so daß sich ein magnetischer Kreis (Ständer, Luftspalt und Rotor) er
gibt.
In /10/ wird das Funktionsprinzip eines sphärischen Induktionsmotors dargestellt und
eine Analyse der auftretenden Momente, sowie Verlustleistungen durchgeführt. Der
Läufer besteht aus einem Eisenkern, der von einer leitfähigen Schicht. Im Ständer
des Motors sind die Nuten so angebracht, daß der Strom in den Ständerwicklungen
nur in eine Raumrichtung fließt. Hierdurch entsteht ein Drehfeld, welches im Läufer
Ströme induziert, wodurch eine Momentbildung möglich ist. Das auftretende
Drehmoment wirkt nur in eine Raumrichtung. Es ist dabei von der Luftspaltdicke, so
wie von der Dicke der leitfähigen Schicht auf dem Läuferkern abhängig. Wird der
Grenzübergang zu einer sehr dünnen Schicht durchgeführt, so treten die größten
Momente auf.
Der Flächenmotor, oft auch wegen seiner quadratischen Polflächen Schachbrett
motor genannt, bringt durch seinen ebenen Aufbau eine einfach zu realisierende La
gerung mit sich. Er zeichnet sich durch einen meist regelmäßig mit Magneten be
legten Rotor aus, dem ein elektrisch erregter Stator gegenübersteht. Durch die re
gelmäßige Teilung der Läuferpole kann eine Wicklung mit geringer Phasenzahl ge
wählt werden und erfordert somit einen geringen Aufwand bei der Lageerfassung
und Spulenspeisung. Der in /45/ vorgeschlagene zweiphasige Motor ist allerdings
durch eine sehr schlechte Polbedeckung von αi = 8,8% gekennzeichnet. Flächen
motoren und z. B. Dreh-Hubantriebe sind bereits am Markt verfügbar /12/.
Das grundsätzliche Problem von Mehrkoordinatenantrieben ist, daß sich die Über
deckungsverhältnisse zwischen Ständer- und Läuferpol in Abhängigkeit von jeder
Achsstellung stark ändern. Die Pole der Maschine /4, 5, 6, 7, 9/ werden gleichmäßig
auf der Oberfläche verteilt. Für eine geschlossene Kontur stehen hierzu nur reguläre
Polyeder zur Verfügung, deren Anzahl auf fünf begrenzt ist. Diese Polyeder besitzen
4, 6, 8, 12, bzw. 20 Eckpunkte, weshalb die Anzahl der Ständer- und Läuferpole auf
je maximal 20 begrenzt ist, wenn diese auf den Eckpunkten der Polyeder liegen sol
len. Die Polschuhe haben dabei eine kreisrunde Form. Der Drehmomentverlauf im
Bewegungsbereich wird dadurch sehr inhomogen. Das maximale Drehmoment ist
gering.
Der bürstenlose Gleichstrommotor nach /2/ ist durch eine schlechte Ausnutzung ge
kennzeichnet, da die Magnetbelegung aufgrund des scheibenförmigen Läufers ge
ring ist. Er ist vorwiegend geeignet für eine Rotation um die Nord-Süd-Achse. Kipp
bewegungen um eine Achse in der Äquatorebene sind auf eine maximale Auslen
kung von 15° begrenzt und können zudem nur mit einem deutlich reduzierten Mo
ment gefahren werden, da der hierbei von den Spulen umfaßte Flußquerschnitt klein
ist. Diese Bauform eignet sich vor allem für Anwendungen, in denen neben einem
kleinen Schwenkbereich nur kleine Momente bei vorwiegend einachsiger Drehung
verlangt werden. In /5/ wird die analytische Berechnung des Motors vorgestellt und
die Rechenergebnisse mit Messungen an einem Prototypen verglichen. Der Prototyp
hat bei einem Luftspaltdurchmesser von 50 mm und abhängig von der Drehrichtung
ein Drehmoment deutlich unterhalb von 1 Nm.
Der Antrieb nach /8/ kann nur um zwei Achsen schwenken, wobei diese nacheinan
der verstellt werden müssen. Dadurch ist die Bahngenauigkeit stark herabgesetzt.
Prinzipbedingt können hier nur kleine Drehmomente erreicht werden. Die dazu pro
portionale Reibkraft an den Antriebspfannen ist durch die möglichen Amplituden der
Wanderwellen begrenzt.
Der in /11/ vorgeschlagene zweiphasige Flächenmotor ist durch eine sehr schlechte
Polbedeckung und somit geringe Vorschubkräfte gekennzeichnet.
Das Antriebskonzept mit variabler Ständer- oder Läuferpolung ermöglicht mehrach
sige Bewegungen des Nutzflansches mit einem Antriebssystem. Die Bewegungs
richtungen und -achsen sind vom mechanischen Aufbau abhängig und können bis
hin zu sechs Freiheitsgraden im Raum frei konfiguriert werden.
Die Aufgabe wird durch ein Antriebskonzept mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst.
Die variable Polung von Ständer oder Läufer stellt auch bei mehrdimensionaler Be
wegung eine weitgehend homogene Überdeckung zwischen Ständer- und Läuferpol
sicher. Daraus ergeben sich, unabhängig von den Achsstellungen, je nach Verhältnis
der Ständerpolteilung zur Läuferpolteilung relativ konstante Drehmomente bzw. Vor
schubkräfte in allen Achsen.
Die variable Polung ermöglicht unbegrenzte Bewegungen in unterschiedlichen
Richtungen oder um unterschiedliche Achsen.
Mit einem Antriebssystem sind Bewegungen in unterschiedlichen Richtungen reali
sierbar.
Bei der Anwendung des Antriebskonzeptes als Direktantrieb können hohe Beschleu
nigungen erreicht werden. Durch den Wegfall von untersetzenden Antriebselemen
ten steigt die Genauigkeit des Antriebes, nicht zuletzt dadurch, daß die Ist-Position
direkt am Abtrieb gemessen wird.
/1/ M. Weck Werkzeugmaschinen Fertigungssysteme Band 1,
VDI-Verlag Düsseldorf, 1991
/2/ K. Kaneko
I. Yamada
K. Itao A Spherical DC Servo Motor With Three Degrees of Freedom, Transactions of the ASME Journal of Engi neering for Industry, Bd. 111, S. 378-388, 1989
/3/ R. E. Lordo
L. W. McSparran Motion Simulator, European Patent Specification, Pu blication number: EP 0421 029 B1, 1994
/4/ K.-M. Lee
C.-K. Kwan Design Concept Development of a Spherical Stepper Motor for Robotic Applications, IEEE Tranactions on Robotics and Automatio, Bd. 7, Nr. 1, S. 175-181, 1991
/5/ K.-M. Lee
G.J. Vachtsevanos
C. E. Kwan Development of a Spherical Stepper Writs Motor, IEEE Conference on Robotics and Automation, Philadelphia, S. 225-242, 1988
/6/ G.J. Vachtsevanos
A. K. Davey
K.-M. Lee Development of a Novel Intelligent Robotic Manipula tor, IEEE Control Systems Magazine, S. 9-15, 1987
/7/ K.-M. Lee
R.B. Roth
Z. Zhou Dynamic Modeling and Control of a Ball-Joint-Like Va riable-Reluctance Spherical Motor, Journal of Dynamic Systems, Measurement and Control, Bd. 118, S. 29-40, 1996
/8/ S. Toyama Development of Sperical Ultrasonic Motor, Annals of the CIRP Vol. 45/1/1996
/9/ R.B. Roth
K.-M. Lee Design Optimization of a Three Degrees-of-Freedom Variable-Reluctance Spherical Wrist Motor, Transacti ons of the ASME Journal of Engineering for Industry, Bd. 117, S. 378-388, 1995
/10/ K. Davey
G. Vachtsevanos
A. R. Powers The Analysis of Fields and Torques in a Spherical In duction Motor, IEEE Transactions on Magnetics, Bd. 23, S. 273-281, 1987
/11/ B. Ebihara
M. Watada Surface Motor Drive Control
/12/ N.N. Firmenschrift LAT Linear-Antriebs-Technik GmbH, Bad Boll
/2/ K. Kaneko
I. Yamada
K. Itao A Spherical DC Servo Motor With Three Degrees of Freedom, Transactions of the ASME Journal of Engi neering for Industry, Bd. 111, S. 378-388, 1989
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/4/ K.-M. Lee
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K.-M. Lee Development of a Novel Intelligent Robotic Manipula tor, IEEE Control Systems Magazine, S. 9-15, 1987
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Z. Zhou Dynamic Modeling and Control of a Ball-Joint-Like Va riable-Reluctance Spherical Motor, Journal of Dynamic Systems, Measurement and Control, Bd. 118, S. 29-40, 1996
/8/ S. Toyama Development of Sperical Ultrasonic Motor, Annals of the CIRP Vol. 45/1/1996
/9/ R.B. Roth
K.-M. Lee Design Optimization of a Three Degrees-of-Freedom Variable-Reluctance Spherical Wrist Motor, Transacti ons of the ASME Journal of Engineering for Industry, Bd. 117, S. 378-388, 1995
/10/ K. Davey
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A. R. Powers The Analysis of Fields and Torques in a Spherical In duction Motor, IEEE Transactions on Magnetics, Bd. 23, S. 273-281, 1987
/11/ B. Ebihara
M. Watada Surface Motor Drive Control
/12/ N.N. Firmenschrift LAT Linear-Antriebs-Technik GmbH, Bad Boll
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Abbildungen dargestellt
und werden in im folgenden näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 Prinzip der variablen Polung;
Fig. 2 Perspektivische Ansicht eines dreiachsigen Kugelgelenkantrie
bes mit variabler Ständerpolung;
Fig. 3 Schnittdarstellung von Lagerung und Bremse des Kugelgelenk
antriebes;
Fig. 4 Perspektivische Ansicht eines dreiachsigen Flächenmotors mit
variabler Läuferpolung;
Fig. 5 Perspektivische Ansicht einer sechsachsigen Führungsmaschi
ne mit fünf direkt und einer indirekt angetriebenen Achse;
Fig. 6 Perspektivische Ansicht einer sechsachsigen Führungsmaschi
ne mit zwei direkt und vier indirekt angetriebenen Achsen.
Die Funktion der variablen Ständerpolung wird in Fig. 1 erläutert. Die Darstellung
zeigt einen Schnitt senkrecht zu den Wirkflächen der Ständer- und Läuferpole, par
allel zur Wirkrichtung der Vorschubkräfte. Die Vorschubkräfte entstehen zwischen
dem Ständer und dem Läufer. Eine der beiden Komponenten ist mit Permanentma
gneten (2, 3) besetzt. In die andere Komponente sind Spulen (5) als elektromagneti
sche Pole integriert. Die Polteilung der permanentmagnetischen Komponente (1)
(Anzahl der Magnetpole pro Komponentenkantenlänge) ist in allen Richtungen grö
ßer als die Polteilung der elektromagnetischen Komponente (4) (Anzahl der elektro
magnetischen Pole durch die Komponentenkantenlänge). Die Spulen liefern nur
dann einen Beitrag zur Erzeugung der Vorschubkraft, wenn sie sich gegenüber oder
an der Grenzlinie zwischen zwei Magnetpolen (2, 3) befinden. So kommt es dazu,
daß je nach Verhältnis der Polteilungen zueinander mehr oder weniger Spulen (5)
nicht an der Erzeugung der Vorschubkräfte beteiligt sind. Das Verhältnis ist je nach
Topologie der Ständer- und Läuferpolfläche (z. B. Ebene, Zylinder, Kugel, Freiform
fläche) zu optimieren.
Ein Anwendungsbeispiel der variablen Ständerpolung zeigt Fig. 2. Eine Kugel (7) ist
in einem Gehäuse (8) frei dreh- und schwenkbar gelagert (9). Dadurch sind drei Ro
tationsfreiheitsgrade (10) um alle Achsen eines kartesischen Koordinatensystems
gegeben, das seinen Ursprung im Zentrum der Kugel hat. Ein Wellenstumpf mit Be
festigungsflansch (11) bildet dabei den Abtrieb für mögliche Applikationen.
Das Drehmoment der Kugel wird elektromagnetisch erzeugt. Die Kugel als Rotor ist
auf der Oberfläche weitgehend mit Permanentmagneten (12) besetzt. Das Statorfeld
wird von einer größeren Anzahl Spulen (13) am Umfang der Kugel erzeugt. Jede
Läuferpolfläche ist größer als die Statorpolflächen, so daß jedem Läuferpol stets
mehrere Statorpole gegenüberstehen. Auf diese Weise ist unabhängig von der Stel
lung der Kugel die Anzahl der drehmomenterzeugenden Spulen größer als bei glei
chen Polflächen. Die magnetische Polung der Statorspulen (13) wird dabei variabel
je nach Stellung der Kugel gewählt. Die Winkellageerfassung kann beliebig ausge
führt werden.
Die Besonderheit des Prinzips ist, daß hier die Kugel (7) gleichermaßen als Lage
rung und als Antrieb genutzt wird, Fig. 3. Durch ihre allseitig symmetrische Kontur
kann eine Kugel um drei Achsen rotieren, die sich im Kugelzentrum schneiden. Dazu
kann sie an der Kugeloberfläche gelagert sein. Zur Realisierung von drei rotatori
schen Freiheitsgraden wird dann nur eine Lagerung benötigt. Die Lagerung der Ku
gel kann als Wälzlagerung, Gleitlager oder Magnetlager ausgeführt sein. Als Lage
rungsprinzip ist hier eine hydrostatische Gleitlagerung prädestiniert. Die hydrostati
sche Lagerung besteht aus mehreren Taschen (14), die am Umfang der Gehäuse
öffnung verteilt sind, und aus einer einzelnen Tasche (15), die die Kugel zentral von
unten stützt. Das Öl der Lagerung wird über Druckleitungen (20) zugeführt und kann
gleichermaßen zur Kühlung der Spulen (19) genutzt werden, um eine höhere Belast
barkeit des Antriebes zu erreichen. Dazu kann es über die Taschen (14, 15) in den
Spulenraum abströmen und/oder über separate Leitungen eingebracht werden. An
der Gehäuseöffnung wird das Ausströmen des Öls durch Saugleitungen (21) und
einen Abstreifer/Dichtring (18) verhindert. Eine Feststellbremse (16) könnte bei
spielsweise ringförmig an der Gehäuseöffnung angreifen und mit Hilfe des hydrauli
schen Druckes der Lagerung über die Kolben (17) gelöst werden. Eine elektrische
oder pneumatische Betätigung der Bremse ist ebenfalls denkbar.
Fig. 4 zeigt einen Flächenmotor mit zusätzlicher Rotationsachse (22). Die Rotati
onsachse wird durch eine variable Läuferpolung erreicht. Die permanentmagneti
schen Ständerpole (23) sind im Bett (24) des Antriebes angeordnet. Deren Polfläche
ist größer als die der elektromagnetischen Läuferpole (25). Diese sind im Läuferge
häuse (26) untergebracht, das auf der Ebene des Bettes (24) frei positionierbar ist
und zusätzlich um die Flächennormale (22) rotieren kann. Die Spulen (25) werden
dazu positions- und winkelabhängig gepolt. Das Läufergehäuse (26) ist am Kreuz
schieber (27) drehbar gelagert. Der Kreuzschieber (27) wiederum ist über Traversen
(28) und seitlich am Bett (24) angebrachte Schlitten (29) in zwei Richtungen linear
geführt. Statt der Traversen (28) und Schlitten (29) könnte das Läufergehäuse (26)
allein über ein Druckluftpolster, ähnlich einem Luftkissenboot, über die Bettebene
gleiten und durch magnetische Kräfte gegen ein Abheben gesichert sein. Weg- und
Winkellageerfassung sind beliebig ausführbar.
Die in Fig. 5 gezeigte Anordnung stellt eine Kombination aus Kugel- und Flächen
motor dar. Der in Fig. 2 beschriebene Kugelantrieb (30) mit drei rotatorischen Frei
heitsgraden ist hier in ein Gehäuse (31) integriert, das im Kreuzschieber (32) rein
linear in Z-Richtung geführt ist. Die Hubbewegung des Gehäuses (31) wird durch die
Rotation des Läufers (33), entsprechend des Flächenmotors aus Fig. 4, und eine
mechanische Kopplung, hier beispielsweise über eine Zahnpaarung (34) und einen
Gewindetrieb (35), erzeugt. Der Läufer (33) erzeugt zusätzlich wie beim Flächen
motor die Bewegung in X- und Y-Richtung durch die Spulen (39), so daß alle mögli
chen sechs Freiheitsgrade realisiert sind. Das Stützmoment für die Rotation des
Läufers (33) wird über den Kreuzschieber (32) in die Traversen (36) und die Schlitten
(37) in das Bett (38) geleitet. Alternativ kann auf die Komponenten (36) und (37) ver
zichtet werden, wenn das Stützmoment durch weitere Spulen (40) am Kreuzschieber (32)
erzeugt wird. Zusätzlich kann hierdurch der Vortrieb in X- und Y-Richtung ver
stärkt werden. Eine Kombination mit den Traversen (36) und Schlitten (37) ist eben
falls möglich. Das ebene Bett (38) ist mit Permantmagneten (41) bestückt.
Bei der mechanischen Anordnung nach Fig. 6 befinden sich die Spulen (42) aus
schließlich im Bett (43). Die magnetischen Felder der Spulen (42) erzeugen an den
Permanentmagneten (44) des Kreuzschiebers (45) die Vortriebskräfte in X- und
Y-Richtung. Im Kreuzschieber (45) ist das Kegelgehäuse (46) z. B. über einen Gewin
detrieb (47) gelagert, so daß bei einer Rotation des Kegelgehäuses (46) um die Flä
chennormale des Bettes (43) eine Bewegung des Kegelgehäuses (46) in Z-Richtung
entsteht. Das Kegelgehäuse (46) ist durch eine Z-Führung (48) drehsteif mit dem
Läufer (49) verbunden. Die an den Permanentmagneten (50) wirkenden Kräfte er
zeugen ein Drehmoment am Läufer (49), wodurch eine Bewegung des Kegelgehäu
ses (46) in Z-Richtung erfolgt. Im Kegelgehäuse (46) ist eine Kugel (51) gelagert, die
eine Welle (52) mit Abtriebsflansch (53) in fester Verbindung aufnimmt. Am unteren
Ende ist die Welle drehsteif mit einer Schiebehülse (54) gekoppelt, die wiederum in
einem Gleichlaufgelenk (55) mündet. Das Gleichlaufgelenk (55) ist am Abtrieb der
angetriebenen Kugel (56) angeflanscht, die selbst im Läufer (49) gelagert ist. Im Ge
gensatz zum Kugelmotor nach Fig. 2 ist die Unterseite der Kugel (56) nicht von
Spulen umgeben, sondern von einer Vielzahl magnetischer Leiter (57), die den ma
gnetischen Schluß zwischen den Permanentmagneten (58) auf der Kugeloberfläche
und den Spulen (42) im Bett (43) herstellen. Auf diese Weise sind alle elektrischen
Komponenten der sechsachsigen Kinematik im Stator (43) mit variabler Polung ver
eint. Die Bestromung der Spulen (42) erfolgt auch hier achsstellungsspezifisch. Die
Wege und Winkel sind beliebig zu erfassen. Für die Führung des Kreuzschiebers
(45) bestehen die gleichen Alternativen wie beim Flächenmotor nach
Fig. 4.
Claims (14)
1. Vorrichtung zur Erzeugung von mehrdimensionalen, magnetischen Vorschub
kräften zwischen einem Ständer und einem Läufer,
dadurch gekennzeichnet, daß die Teilung der permanentmagnetischen Pole (2; 3)
(Anzahl der Pole pro Trägerkantenlänge) in allen Richtungen kleiner als die Tei
lung der elektromagnetischen Pole (5) ist und die magnetische Wirkung der elek
tromagnetischen Pole nach Feldstärke und Feldrichtung in Abhängigkeit der Stel
lung von Ständer und Läufer zueinander gesteuert wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Permanentmagneten (2; 3) am Läufer (1) ange
ordnet und die Ständerpole (5) elektromagnetisch erregt sind. Die Ständerpoltei
lung ist dann in allen Richtungen größer als die Läuferpolteilung und die magneti
sche Wirkung der elektromagnetischen Pole wird nach Feldstärke und Feldrich
tung in Abhängigkeit der Stellung von Ständer (4) und Läufer (1) zueinander ge
steuert.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Permanentmagneten (2; 3) am Ständer (1) an
geordnet und die Läuferpole (5) elektromagnetisch erregt sind. Die Läuferpoltei
lung ist dann in allen Richtungen größer als die Ständerpolteilung und die magne
tische Wirkung der elektromagnetischen Pole wird nach Feldstärke und Feldrich
tung in Abhängigkeit der Stellung von Ständer (1) und Läufer (4) zueinander ge
steuert.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Läuferpole (2; 3) unveränderlich elektromagne
tisch erregt sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Läuferpole (2; 3) veränderlich elektromagnetisch
erregt sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ständerpole (2; 3) unveränderlich elektromagne
tisch erregt sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ständerpole (2; 3) veränderlich elektromagne
tisch erregt sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1-7, 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Geometrie der Polstirnflächen (6) beliebig ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1-8,
dadurch gekennzeichnet, daß neben den magnetischen Vorschubkräften auch
magnetische Führungs- oder/und Lagerungskräfte erzeugt werden.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Polstirnflächen (6) von Ständer und Läufer je
weils eine Kugel bzw. ein Kugelsegment bilden.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Polstirnflächen (6) von Ständer und Läufer je
weils eine Ebene bilden.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Polstirnflächen (6) von Ständer und Läufer je
weils einen Zylinder bzw. ein Zylindersegment bilden.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Polstirnflächen (6) von Ständer und Läufer je
weils einen Kegel bzw. ein Kegelsegment bilden.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Polstirnflächen (6) von Ständer und Läufer je
weils eine Freiformfläche bzw. ein Freiformflächensegment bilden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997122814 DE19722814A1 (de) | 1997-05-30 | 1997-05-30 | Mehrachsiger Antrieb mit variabler Polung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997122814 DE19722814A1 (de) | 1997-05-30 | 1997-05-30 | Mehrachsiger Antrieb mit variabler Polung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19722814A1 true DE19722814A1 (de) | 1998-12-03 |
Family
ID=7831019
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997122814 Withdrawn DE19722814A1 (de) | 1997-05-30 | 1997-05-30 | Mehrachsiger Antrieb mit variabler Polung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19722814A1 (de) |
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WO2013030008A1 (fr) * | 2011-09-02 | 2013-03-07 | Sagem Defense Securite | Dispositif de motorisation multiaxe et instrument de commande equipe d'un tel dispositif |
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