DE19722305C1 - Vorrichtung zur Kühlung und Durchmischung von Störfallatmosphären - Google Patents
Vorrichtung zur Kühlung und Durchmischung von StörfallatmosphärenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Vorrichtungen, mit denen bei
Störfällen, z. B. in Anlagen der Energie- und Verfahrenstech
nik, nach Austritt von Wasserdampf oder anderer kondensier
barer Gase zum Zwecke der Sicherheit die Störfallatmosphäre
selbstwirkend (passiv) gekühlt und eine Stratifikation (Schich
tenbildung) nichtkondensierbarer Gase vermieden wird.
Am Beispiel wassergekühlter Kernreaktoren wird die Problem
stellung für die beschriebene Vorrichtung erläutert.
Bei schweren Störfällen können Wasserdampf und gegebenen
falls auch Wasserstoff in den Sicherheitsbehälter (Gontain
ment) gelangen. Dort befindet sich meistens Luft (Sauerstoff
und Stickstoff), in einigen Fällen auch überwiegend Stick
stoff zur Inertisierung. Wasserdampf und Wasserstoff bewir
ken zum einen eine Druck-, zum anderen eine Temperaturerhö
hung der Containmentatmosphäre. Beides führt zu einer erhöh
ten Beanspruchung der Containmentwand und wirkt - bei Lecka
gen - als treibende Kraft für den Austritt radiotoxischer
Substanzen. Bei gleichzeitiger Anwesenheit von Sauerstoff
und Wasserstoff kann es zu Deflagrationen oder gar Detona
tionen kommen, wenn die Zündgrenzen überschritten sind.
Diese führen zu weiteren Belastungen der umschließenden
Wand. Geeignete, teils aufwendige Sicherheitsmaßnahmen sind
vorzusehen, um eine Zerstörung von Komponenten der Anlage
oder der Anlage selbst zu verhindern.
Aufgrund natürlicher Konvektion und speziell bei Anwesenheit
von Wasserstoff besteht auch die Gefahr der Stratifikation
oder Schichtenbildung in der Kuppel des Sicherheitsbehäl
ters. Dadurch kann u. a. auch die Wirksamkeit von Kühlern
stark beeinträchtigt werden, wenn sie sich in mit nichtkon
densierbaren Gasen angereicherten Zonen befinden.
Eine aus dem Stand der Technik bekannte Maßnahme besteht in
der Verwendung aktiver oder passiver Kühleinrichtungen, die
an geeigneten Stellen (z. B. in der Kuppel eines Sicher
heitsbehälters) angebracht sind. Von diesen Kühlvorrichtun
gen wird ein Teil der in die Störfallatmosphäre gelangten
Wärme aufgenommen und nach außen abgeführt. Als nachteilig
erweisen sich bei dieser Ausbildung von Vorrichtungen al
lerdings höhere Konzentrationen gasförmiger Stoffe, die
nicht kondensieren und an den wärmetauschenden Oberflächen
zu einer verschlechterten Wärmeabfuhr führen. Die Kondensa
tion des in der Störfallatmosphäre enthaltenen Wasserdampfes
folgt im wesentlichen dem Ziel der Druckerniedrigung, um
die Gefahr von Leckagen mit Freisetzung schädlicher Stoffe
zu verringern.
Bei einer Einrichtung zum Durchmischen der Störfallatmosphä
re, die aus dem Stand der Technik der DE 31 34 019 C2 be
kannt ist, ist ein Gebläse vorgesehen, das innerhalb einer
Durchgangsöffnung in einer Wand angeordnet ist. Ein solches
Gebläse stellt jedoch ein aktives Element dar, das auch bei
Störfällen nur mit extern zuzuführender Energie betrieben
werden kann.
Weiterhin sind aus dem Stand der Technik Sprühsysteme be
kannt, mit denen feinverteiltes Wasser in die Störfallatmo
sphäre eingedüst wird. Diese Systeme arbeiten sehr effektiv,
beruhen allerdings auf dem Prinzip der aktiven Sicherheit
und sind - in der Regel - von der Betätigung von Ventilen,
Pumpen, Ansteuermechanismen und externer Energie- sowie
Kühlmittel- bzw. Wasserversorgung abhängig.
Eine derartige Kühlvorrichtung ist aus dem Stand der Technik
der DE 28 47 862 A1 bekannt, bei der Kühlwasser in die Gas
atmosphäre eingesprüht wird. Stromab der Sprühvorrichtung
sind ein Wärmetauscher und ein Feuchtigkeitsabscheider zum
Abscheiden radioaktiver Dämpfe aus der Gasatmosphäre vor
gesehen. Eine Vorrichtung zum Entfernen der abgeschiedenen
Flüssigkeit bewirkt schließlich, daß das Kühlwasser aus dem
Gasbehandlungsgehäuse herausgeführt wird.
In einigen Fällen ist eine Rückführung des anfallenden Kon
densats für Notkühlzwecke vorgesehen. Dabei kann eine mög
lichst große geodätische Höhendifferenz zwischen Kondensa
tentstehung und -zuführung von Vorteil sein, um Strömungs
widerstände, Rückschlagklappen und Gegendrücke zu überwin
den.
Neben der Kühlung und Durchmischung von Störfallatmosphären
wird in der Regel auch dem Problem der Beseitigung brenn
barer Gase und Gemische (z. B. Wasserstoff) mittels kataly
tischer Rekombinatoren entgegengewirkt, in denen z. B. Was
serstoff und Luftsauerstoff an katalytisch wirkenden Ober
flächen entlangströmen und dort exotherm reagieren. Von Vor
teil ist dabei die Reduzierung des Wasserstoffgehaltes bei
gleichzeitiger Verringerung des Drucks. Nachteilig ist al
lerdings die zusätzliche Einbringung von Wärme in die Behäl
teratmosphäre. Ein erhöhter Bedarf an effektiver Kühlung ist
die Folge, denn mit erhöhter Temperatur wird die Tendenz zu
weiterer Stratifikation aufgrund natürlicher Konvektion noch
verstärkt. Weiterhin ist zur Erzielung einer hohen Durch
setzrate des Wasserstoffes eine ausreichende Strömung zur
Durchmischung der Störfallatmosphäre erforderlich.
Schließlich ist aus der DE 31 43 989 C1 eine Rekombinations
einrichtung zur gesteuerten Oxidation von freiem Wasserstoff
innerhalb der Sicherheitshülle bekannt. Dabei verlaufen Lei
tungen zur Durchmischung der Gasatmosphäre in vertikaler
Richtung über mindestens die halbe Höhe des Sicherheitsbe
hälters und sind mit einer Fördereinrichtung in Form eines
Ventilators und mit der Rekombinationseinrichtung versehen.
Der Ventilator fördert das Gasgemisch aus dem oberen Bereich
in den unteren Bereich des Sicherheitsbehälters. Hinter dem
Ventilator ist die Rekombinationseinrichtung angeordnet.
Auch hier sind die Prinzipien der passiven Sicherheit nicht
verwirklicht, da für den Betrieb des Ventilators eine exter
ne Energieversorgung notwendig ist.
Der Erfindung liegt daher das technische Problem zugrunde,
eine leistungsfähige Vorrichtung zur Kühlung und Durchmi
schung der Störfallatmosphäre zu entwickeln, mit der die
Verhinderung von Stratifikation und Verbesserung der Kühl
leistung möglich ist.
Das zuvor beschriebene technische Problem wird erfindungs
gemäß durch eine Vorrichtung nach Anspruch 1 gelöst. Zu
nächst wird durch das Gehäuse ein Strömungsweg für die Stör
fallatmosphäre vorgegeben. Im Strömungsweg ist weiterhin ein
Lüfterrad vorgesehen, das mit einer Welle verbunden ist.
Hinter dem Lüfterrad ist eine Kühlvorrichtung angeordnet,
mit der die heiße, dampfförmige Störfallatmosphäre gekühlt
wird. Schließlich ist im Strömungsweg hinter der Kühlvor
richtung ein mit der Welle verbundenes Verdichterrad ange
ordnet, das somit an der Drehbewegung des Lüfterrades teil
nimmt und das austretende Gasgemisch aus dem Gehäuse trans
portiert.
Die zuvor beschriebene Vorrichtung zur Kühlung und zur Mi
schung von Störfallatmosphären funktioniert in folgender
Weise: die in das Gehäuse der erfindungsgemäßen Vorrichtung
eindringende heiße und dampfförmige Atmosphäre wird an der
Kühlvorrichtung abgekühlt, so daß es zu einer Kondensation
der kondensierbaren Substanzen, insbesondere des Wasserdamp
fes, kommt. Dadurch wird eine Volumenverringerung dieser Be
standteile der Störfallatmosphären erreicht, wodurch ein Un
terdruck gegenüber dem Einlaß des Gehäuses erzeugt wird.
Dieser Unterdruck führt nun zur Ausbildung einer erzwungenen
Durchströmung des Gehäuses der Vorrichtung. Somit werden
ständig heiße gasförmige, kondensierbare und nichtkonden
sierbare Substanzen aus der Störfallatmosphäre in das Gehäu
se hereingezogen. Durch fortlaufende Kühlung an der Kühlvor
richtung wird der Unterdruck aufrechterhalten, so daß eine
kontinuierliche Strömung durch das Gehäuse der erfindungs
gemäßen Vorrichtung erzeugt wird.
Aufgrund der zuvor beschriebenen Strömung der Störfallatmo
sphäre durch das Gehäuse wird das in der Nähe des Einlasses
des Gehäuses angeordnete Lüfterrad zu einer Drehbewegung an
getrieben. Die somit erzeugte Drehbewegung wird über die
Welle auf das Verdichterrad übertragen. Somit werden die ab
gekühlten Gasanteile der Störfallatmosphäre über das Ver
dichterrad in die Containmentatmosphäre zurückgeführt. Der
dabei auftretende Gasstrom und die entsprechende Verwirbe
lungen führen zu einer Durchmischung der Störfallatmosphäre,
so daß die Ausbildung von Schichten innerhalb der Störfall
atmosphäre abgeschwächt oder gar verhindert wird. Dabei wird
der natürliche Zug infolge freier Konvektion mit einer
Zwangsströmung verbunden, die durch das Verdichterrad er
zeugt wird. Ein weiterer Vorteil einer erhöhten Durchmi
schung der Störfallatmosphäre liegt darin, daß nichtkonden
sierbare Anteile der Störfallatmosphäre von den Oberflächen
der Kühlvorrichtung im Gehäuse abtransportiert werden, so
daß die Kühlleistung der Kühlvorrichtung erhöht wird.
In bevorzugter Weise ist nun der Strömungsweg innerhalb des
Gehäuses im wesentlichen von oben nach unten gerichtet. Da
her wird in vorteilhafter Weise die Störfallatmosphäre aus
dem Bereich der Kuppel des Sicherheitsbehälters nach unten
transportiert, so daß insbesondere die Stratifikation oder
Schichtenbildung in der Kuppel abgebaut oder ganz verhindert
wird.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfin
dung ist unterhalb der Kühlvorrichtung ein Kondensatbehälter
zum Auffangen des Kondensates vorgesehen, das sich an der
Kühlvorrichtung während des Abkühlens der aufgeheizten Stör
fallatmosphäre bildet. Über eine Leitung wird dieses Kon
densat entweder in eine Wasservorlage eingebracht oder in
den Druckbehälter für eine weitere Kühlung zurückgeführt.
Das Kondensat kann darüber hinaus mit anderen nichtkonden
sierbaren Anteilen in die Störfallatmosphäre zwecks Kühlung
zurückgeleitet werden. Dies geschieht vorzugsweise durch
die durch das Verdichterrad hervorgerufene Strömung, die zu
einem Versprühen des Kondensates in die Störfallatmosphäre
führt.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist ein Motor
vorgesehen, der die Welle antreibt und gegebenenfalls das
Anlaufen der Welle unterstützt. Bei dieser - aktiven - Aus
gestaltung der Vorrichtung zur Kühlung und Durchmischung von
Störfallatmosphären wird der Kühl- und Durchmischungsprozeß
nicht erst nach Entstehen einer durch ein Druckgefälle her
vorgerufene Strömung in Gang gesetzt, sondern aktiv durch
den Motor unterstützt. Um dabei eine passive Sicherheit zu
gewährleisten, darf bei einem Ausfall des Motors bzw. der
für die Betätigung des Motors notwendigen Energieversorgung
der freie Lauf der Welle nicht behindert werden.
Weiterhin ist es in bevorzugter Weise möglich, die Drehbewe
gung der Welle, die durch die Strömung der Störfallatmosphä
re durch das Gehäuse erzeugt wird, für den Antrieb von Pum
pen, Generatoren, Kompressoren oder ähnlichen Vorrichtungen
auszunutzen. Dadurch wird bei einem Störfall und bei einem
Ausfall der sonstigen Energieversorgung die in der Strömung
durch das Gehäuse vorhandene Energie ausgenutzt, um die für
die Behandlung des Störfalles notwendigen Abläufe zu unter
stützen und zu verstärken. Beispielsweise kann mit Hilfe
einer Pumpe das Kondensat zusammen mit den anderen nichtkon
densierbaren Anteilen in die Störfallatmosphäre zwecks zu
sätzlicher Kühlung zurückgeleitet werden. Weiterhin kann mit
Hilfe der Welle eine Pumpe des Kühlmittelkreislaufes ange
trieben werden, so daß eine erhöhte Kühlleistung beispiels
weise der Kühlvorrichtung erreicht wird, ohne auf eine äuße
re Energiezufuhr angewiesen zu sein.
Die aus dem Stand der Technik bekannte Beseitigung von Was
serstoff durch eine exotherme Reaktion von Wasserstoff in
Anwesenheit von Luftsauerstoff an katalytisch wirkenden
über- oder durchströmten Katalysatorelementen kann nun in
vorteilhafter Weise mit der vorliegenden Vorrichtung zur
Kühlung und Durchmischung von Störfallatmosphären verbunden
werden. Dazu sind die Katalysatorelemente innerhalb des
Gehäuses im Strömungsweg angeordnet. Dabei wird in vorteil
hafter Weise die vorhandene Strömung der Störfallatmosphäre
ausgenutzt, um wasserstoff- und sauerstoffhaltige Atmosphäre
den Katalysatorelementen zuzuleiten.
Weiterhin sind in vorteilhafter Weise Kühlelemente für die
Kühlung der Katalysatorelemente vorgesehen. Dies ist not
wendig, um eine rasche Abfuhr der bei der exothermen Reak
tion entstehenden Wärme entweder konvektiv oder infolge
Festkörperleitung oder Zwischenspeicherung zu gewährleisten
und somit eine zusätzliche Aufheizung der Atmosphäre und
eine Volumenvergrößerung zu vermeiden. Die Kühlelemente sind
dabei an den Kühlkreislauf der Kühlvorrichtung, die im Ge
häuse der Vorrichtung zur Kühlung und Durchmischung von
Störfallatmosphären angeordnet ist, angeschlossen, oder die
Kühlelemente geben die aufgenommene Wärmeenergie direkt an
die Kühlvorrichtung ab. Somit wird in effektiver Weise ver
hindert, daß es zu einer Überhitzung der Störfallatmosphäre
bis auf Zündtemperaturen kommt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbei
spieles näher erläutert, wobei auf die Zeichnung Bezug ge
nommen wird. In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 schematisch eine Anlage der Energietechnik, in
der ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemä
ßen Vorrichtung zur Kühlung und Durchmischung
von Störfallatmosphären angeordnet ist, und
Fig. 2 in einer detaillierten Darstellung die in Fig. 1
gezeigte erfindungsgemäße Vorrichtung.
Fig. 1 zeigt das erfindungsgemäße Konzept. Ein Reaktorbehäl
ter 1 ist in einer Sicherheitszelle 2 angeordnet. Bei einem
Störfall mit Freisetzung von Wasserstoff und Wasserdampf
entsteht ein Überdruck. Durch Überströmöffnungen 3 in der
Sicherheitszelle strömen Wasserdampf und Wasserstoff in das
Innere des Sicherheitsbehälters oder Containments 4. Die
heißen Anteile steigen infolge natürlicher Konvektion auf,
wie mit dem Bezugszeichen 5 dargestellt ist. In dem großen
Behältervolumen kann es dabei zu großen Konvektionswalzen
kommen.
In der rechten Hälfte von Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße
Vorrichtung 15 dargestellt, in die wasserdampf- und gegebe
nenfalls auch wasserstoffreiches Gemisch oben über den Ein
laß 14 ein- und unten aus dem Auslaß 16 abgereichert und ab
gekühlt austritt. Auf seinem Weg durch die Vorrichtung ge
langt das Gemisch an die Kühlvorrichtung 22, die aus von
einem Kühlmittel, wie z. B. Kühlwasser, durchströmten Kühl
rohren besteht. Dort wird ein Teil der Wärme konvektiv an
das Kühlmittel abgegeben. Die Kühlmittelzu- und -ableitungen
sind mit 23 und 24 bezeichnet.
Der kondensierte Dampf wird mit einem Kondensatbehälter 25
aufgefangen. Die sich anschließende Leitung 26 dient zur Ab
fuhr des Kondensats 27. Es fließt unter Ausnutzung der geo
dätischen Höhe entweder durch die Leitung 26a in die Was
servorlage 28 oder zwecks Kühlung durch die Leitung 26b in
den Reaktor 1 zurück. Die Rückschlagklappe 29 soll sowohl im
Störfall ein Zurückströmen gasförmiger Bestandteile an den
Kühler 22 verhindern als auch den Abschluß des Primärsystems
im ungestörten Betrieb sicherstellen.
Die Turboverdichtereinheit 17, 18, 21 soll dabei den Ab
transport nichtkondensierbarer Gase unterstützen und die
Entstehung von Stratifikationen verhindern.
Nähere Einzelheiten sind der Fig. 2 zu entnehmen. Infolge
der Kondensation und Abkühlung eines Teiles der Störfall
atmosphäre kommt es an der Kühlvorrichtung 22, die in dem
Volumen 45 angeordnet ist, zu einer Volumenverringerung des
eintretenden Gasgemisches und damit auch zu einer Verringe
rung des Drucks. Dies bewirkt eine nach unten gerichtete
Strömung des Gasgemisches, wie mit den Pfeilen 36 darge
stellt ist. Aufgrund der nun vorhandenen Druckdifferenz
zwischen dem Einlaß 14 und der Kühlvorrichtung 22 wird das
Lüfterrad 17 mit der Welle 18 in Rotation versetzt. Damit
wird ein Verdichterrad 21 angetrieben, welches die nichtkon
densierbaren Anteile des Eintrittsgemisches verdichtet und
beschleunigt ausstößt.
Die beiden Volumina 43 und 44, die das Lüfterrad 17 und das
Verdichtungsrad 21 umgeben, sind durch eine Trennwand 19 von
einander abgetrennt, so daß das Gemisch nicht direkt in das
untere Volumen 44 strömt, sondern nur von der Kühlvorrich
tung 22 kommendes Gemisch durch den Einlauf 20 in das Volu
men 44 eintreten kann.
Die rotierenden Teile werden von möglichst reibungsarmen Ra
diallagern 30, z. B. Permanent-Magnetlagern, und einem Axi
allager 31 gehalten, um ein selbständiges Anlaufen der Tur
boverdichtereinheit zu erleichtern. Zur Unterstützung der
Funktion kann auch ein Elektromotorantrieb für die Turbover
dichtereinheit vorgesehen werden. Das Verdichterrad kann
weiterhin so ausgelegt sein, daß bei Rückströmung kein
Drehmoment entsteht, das das Anlaufverhalten ungünstig be
einflußt.
Falls Sauerstoff vorhanden ist und gleichzeitig eine Besei
tigung von Wasserstoff angestrebt ist, können in der Nähe
der Kühlvorrichtung 22 Katalysatorelemente 33 und 35 ange
ordnet werden, durch die das Wasserstoff enthaltende Gemisch
32 strömen muß, ehe es abgekühlt wird. Auch bei Wasserstoff
konzentrationen außerhalb der Zündgrenzen kommt es an diesen
Elementen unter Wärmefreisetzung zur Reaktion.
Zur Vermeidung zu hoher Reaktionstemperaturen sind zwischen
den hintereinanderliegenden Elementen 33 Kühleinrichtungen
34 vorgesehen. Dies können flüssigkeits- oder gasdurchström
te Einrichtungen oder dickere metallische oder keramische
Platten mit hoher spezifischer Wärmekapazität zwecks Wärme
speicherung bzw. Wärmeableitung sein. Die an den Elementen
35 entstehende Wärme wird an die Kühlvorrichtung 22 abgege
ben. Der infolge der exothermen Reaktion entstehende Wasser
dampf wird ebenfalls kondensiert. Die damit verbundene Volu
menreduktion sorgt für eine zusätzliche Druckdifferenz.
Insgesamt wird dadurch eine größere Gemischmenge angesaugt
und somit eine Schichtenbildung in der Kuppel des Behälters
weitgehend verhindert. Das abgereicherte und abgekühlte Ge
misch verläßt das Gehäuse 15 durch den Auslaß 16 - unter
stützt durch den Abtrieb der abgekühlten Gase - unten. Eine
hinreichend lange Ausbildung des Abströmbereichs kann den
Abtrieb verstärken, das Anlaufverhalten der Turboverdichter
einheit begünstigen und Rückströmungen während der Anlauf
phase verringern.
Der Mitriß von Kondensat trägt - wie eine Sprüheinrichtung
- zu einer weiter verstärkten Kühlung der Sicherheitsbehäl
teratmosphäre bei, sofern das Kondensat nicht überwiegend
über die Auffangvorrichtung 25 und Ablaufleitungen 26 gezielt
zur Notkühlung eingesetzt wird.
Da die Vorrichtung an den oberen Bereichen des Sicherheits
behälters installiert werden kann, wird ein relativ hoher
Einspeisedruck in der Leitung 26 erreicht. Eine weitere Mög
lichkeit, die in den Figuren nicht dargestellt ist, be
steht in der Nutzung einer Pumpe, die ebenfalls von der Wel
le 18 angetrieben wird und mit Kondensat aus dem Auffangbe
hälter gespeist wird. Mit Hilfe der Pumpe läßt sich das Was
ser entweder in die Containmentatmosphäre einbringen, um
diese zu kühlen und Aerosole auszuwaschen, oder unter ent
sprechendem Druck für Notkühlzwecke verwenden. Grundsätzlich
lassen sich auch andere Aggregate, z. B. Generatoren, Kom
pressoren o. ä., über die Welle 18 antreiben.
Zusätzlich zu der bereits zuvor besprochenen Kühlvorrichtung
22 mit den Kühlmittelleitungen 23 und 24 ist eine weitere
selbstwirkende Kühlmöglichkeit in Fig. 2 dargestellt. Das
warme Kühlmittel 37 steigt entweder infolge natürlichen
Auftriebs oder durch eine Pumpe 38 gefördert in den Kühl
mittelbehälter 39 mit der Kühlmittelvorlage 40. Es gibt
seine Wärme im Kühler 41 ab und strömt kalt durch eine Lei
tung 42 in den Zulauf zurück. Eine Neigung der Kühlrohre der
Kühlvorrichtung 22 kann dabei die passive Zirkulation des
Kühlmittels unterstützen. Wahlweise ist die Kühlvorrichtung
22 z. B. auch als passiv arbeitendes Wärmerohrsystem aus
führbar, mit dem die Wärme nach außen abgeführt werden kann.
Claims (10)
1. Vorrichtung zur Kühlung und Durchmischung von Störfallatmo
sphären
- 1. mit einem Gehäuse (15), das einen Einlaß (14) und einen Auslaß (16) aufweist und einen Strömungsweg für die Störfallatmosphäre vorgibt,
- 2. mit einem mit einer Welle (18) verbundenen Lüfterrad (17), das in Strömungsrichtung hinter dem Einlaß (14) innerhalb des Gehäuses (15) angeordnet ist,
- 3. mit einer zwischen dem Lüfterrad (17) und dem Auslaß (16) ange ordneten Kühlvorrichtung (22), und
- 4. mit einem mit der Welle (18) verbundenen Verdichterrad (21), das zwischen der Kühlvorrichtung (22) und dem Auslaß (16) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Strömungsweg innerhalb des Gehäuses (15) im wesentlichen von oben
nach unten gerichtet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (15) ein röhrenförmiges, die Welle (18) aufnehmen des Volumen (43, 44) und ein seitlich angeordnetes, die Kühlvorrich tung (22) aufnehmendes Volumen (45) einschließt, und
daß entlang der Welle (18) eine Trennwand (19) angeordnet ist und daß beide Teilvolumina (43, 44) des röhrenförmigen Volumens über das Volumen (45) miteinander verbunden sind.
daß das Gehäuse (15) ein röhrenförmiges, die Welle (18) aufnehmen des Volumen (43, 44) und ein seitlich angeordnetes, die Kühlvorrich tung (22) aufnehmendes Volumen (45) einschließt, und
daß entlang der Welle (18) eine Trennwand (19) angeordnet ist und daß beide Teilvolumina (43, 44) des röhrenförmigen Volumens über das Volumen (45) miteinander verbunden sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kühlvorrichtung (22) mit einem Kühlmittel betrie
ben wird und Kühlmittelleitungen (23, 24) mit der Kühlvorrichtung
(22) verbunden sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Kondensatbehälter (25) für ein Auffangen des Kon
densates vorgesehen ist und daß vorzugsweise eine Leitung (26) zum
Abführen des Kondensates vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß Radiallager (30) und ein Axiallager (31) für die Lagerung
der Welle (18) vorgesehen sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Motor die Welle (18) antreibt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Welle (18) eine Pumpe, einen Generator, einen Kom
pressor oder dergleichen antreibt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß Katalysatorelemente (33, 35) im Strömungsweg angeord
net sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß Kühl
elemente (34) für die Kühlung der Katalysatorelemente (33, 35) vorge
sehen sind, die vorzugsweise an den Kühlkreislauf der Kühlvorrich
tung (22) angeschlossen sind oder die aufgenommene Wärmeenergie
an die Kühlvorrichtung (22) direkt abgeben.
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