DE19717571A1 - Diodenlaser-Oszillator oder- Verstärker mit wenigstens einer lichtleitenden Halbleiterschicht - Google Patents
Diodenlaser-Oszillator oder- Verstärker mit wenigstens einer lichtleitenden HalbleiterschichtInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Diodenlaser-Oszillator oder -Verstärker mit we
nigstens einer lichtleitenden Halbleiterschicht, deren Brechungsindex größer ist als
der Brechungsindex von Halbleiterschichten, die die lichtleitende Halbleiterschicht
umgeben und zusammen mit dieser eine optische Wellenleiterstruktur bilden, und die
wenigstens einen optisch aktiven Schichtbereich aufweist, innerhalb dessen stimu
lierte Photonenemission auftritt und der einen optischen Füllfaktor aufweist, der den
innerhalb des optisch aktiven Schichtbereiches vorhandenen Lichtanteil einer in der
optischen Wellenleiterstruktur geführten optischen Welle beschreibt.
Vorstehend genannte Laserdioden und Laserdiodenverstärker werden in einer Viel
zahl technischer Anwendungsbereiche eingesetzt, beispielsweise in der Materialbe
arbeitung für Schweißvorgänge mit Kunststoffen oder Blechen, in der Drucktechnik
oder auch in medizinischen Anwendungsbereichen. In allen technischen Bereichen
bieten Diodenlaser bzw. Diodenlaser-Verstärker aufgrund ihrer baulichen Kompakt
heit, geringen Herstellkosten, ihres hohen Wirkungsgrades sowie ihrer zu erwarten
den hohen Lebensdauer erhebliche Vorteile gegenüber heutigen etablierten Strahl
quellen.
Diese Vorteile lassen sich jedoch nur dann nutzen, wenn neben einer möglichst ho
hen Ausgangsleistung auch eine gute Strahlqualität realisiert wird. Erst nach ent
sprechenden Vorkehrungen zur Erzeugung einer guten Strahlqualität läßt sich durch
Fokussierung der optischen Leistung die für die vorstehend erwähnten Anwen
dungsbereiche erforderliche Leistungsdichte erzielen.
Diodenlaser-Oszillatoren bzw. Diodenlaser-Verstärker mit optischen Ausgangslei
stungen im Wattbereich und gleichzeitig guter Strahlqualität sind bisher nur in weni
gen Ausführungsbeispielen bekannt geworden. Bei den bekannten Oszillatoren bzw.
Verstärkern wird versucht, eine Verbesserung der Strahlqualität durch Verwendung
einer trapezförmigen Kontaktgeometrie zu erreichen. In diesen Strukturen ist das aus
dem Bereich der Festkörperlaser bekannte Prinzip des instabilen Resonators auf
Halbleiterlaser übertragen worden. Die Verbesserung in der Strahlqualität wird hier
bei ausschließlich durch die Art der Kontaktgeometrie und durch Einfügen von soge
nannten Moden blenden im schmalen Bereich des Oszillators bzw. Verstärkers er
zielt.
Bekannte Ausführungsbeispiele hierzu sind in den US-Druckschriften US 5 260 822,
US 5 400 353, US 5 392 308, US 5 321 718 sowie in der PCT/US 93/00838 be
schrieben. Zwar können mit den bekannten Bauelementen Ausgangsleistungen zwi
schen 1 bis 3 Watt erreicht werden, bei nahezu beugungsbegrenzter Emission, je
doch sind die zu treffenden Bauelement-spezifischen Maßnahmen für das Erreichen
einer guten Strahlqualität mit hohem baulichen Aufwand verbunden.
Überdies verbleibt auch bei den bekannten Bauelementen das grundsätzliche Pro
blem, daß bei Halbleiterlasern mit hoher Ausgangsleistung und guter Strahlqualität
der sogenannte Effekt der "Selbstfokussierung" der optischen Strahlung im Laserre
sonator zum Phänomen der Strahlfilamentierung führt. Dieses Phänomen resultiert
aus der Wechselwirkung zwischen der im Halbleitermaterial verstärkten optischen
Welle und der durch den Pumpstrom vorgegebenen Ladungsträgerdichte. Die Ver
stärkung der optischen Welle bewirkt eine ortsabhängige Reduktion der Ladungsträ
gerdichte, was auch als "räumliches Lochbrennen" bekannt ist. Im Gleichgewichtszu
stand ergibt sich eine ortsabhängige Ladungsträgerdichteverteilung im Bauelement,
was zu einer inhomogenen Verteilung des komplexen Brechungsindex zur Folge hat.
Durch eine derartige Veränderung des komplexen Brechungsindex kommt es jedoch
zur lokalen Fokussierung der Strahlung, der sogenannten Filamentierung. Das
Strahlprofil im Laser-Oszillator oder Laser-Verstärker wird infolge dessen räumlich
stark inhomogen, wodurch die emittierte Strahlung nicht mehr beugungsbegrenzt ist
und eine entsprechend schlechte Fokussierbarkeit aufweist.
Das Phänomen der Strahlfilamentierung ist zum einen abhängig vom verwendeten
Halbleitermaterial, zum anderen von der Resonatorgeometrie sowie der örtlichen
Leistungsdichte in der wellenführenden Schicht einer Doppelheterostruktur des
Diodenlasers. Grundsätzlich nimmt mit steigender Leistungsdichte die Strahlqualität
dadurch ab.
Ein weiteres Problem bei Dioden-Lasern sowie -Verstärkern mit hoher Ausgangslei
stung ist das Anschwingen von vielmodigen Laser-Oszillationen bei geringen
Pumpstromdichten, die es gilt, im Lichte der Gewinnsteigerung nur eines einzigen
Lasermodes zu unterdrücken. Gängige Maßnahmen hierzu sind die Entspiegelung
der Resonatorfacetten und/oder die Verwendung sogenannter "Cavity-Spoiler" in tra
pezförmig ausgebildeten Resonatorstrukturen, wie sie in der vorstehend zitierten
PCT/US 93/00838 beschrieben wird. Der hohe optische Gewinn des Halbleitermate
rials führt jedoch dazu, daß trotz dieser Maßnahmen die Laserschwelle bereits bei
moderaten Pumpstromdichten erreicht wird. Das Anschwingen des Verstärkers als
Laser-Oszillator kennzeichnet daher die maximale Stromdichte für den Verstärker
betrieb. Die Ausgangsleistung von Halbleiter-Verstärkern ist aus diesem Grunde
bislang auf wenige Watt beschränkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Diodenlaser-Oszillator oder -Ver
stärker mit wenigstens einer lichtleitenden Halbleiterschicht, deren Brechungsindex
größer ist als der Brechungsindex von Halbleiterschichten, die die lichtleitende Halb
leiterschicht umgeben und zusammen mit dieser eine optische Wellenleiterstruktur
bilden, und die wenigstens einen optisch aktiven Schichtbereich aufweist, innerhalb
dessen stimulierte Photonenemission auftritt und der einen optischen Füllfaktor auf
weist, der den innerhalb des optisch aktiven Schichtbereiches vorhandenen Lichtan
teil einer in der optischen Wellenstruktur geführten optischen Welle beschreibt, derart
weiterzubilden, daß zum einen das Phänomen der Strahlfilamentierung unterdrückt
werden soll, wodurch höhere Ausgangsleistungen mit einer nahezu beugungsbe
grenzten Strahlqualität zu erhalten ist. Zum anderen soll in Halbleiter-La
serverstärkern bei möglichst geringem herstellungstechnischen Aufwand das An
schwingen von Lasermoden im Resonatorbereich unterdrückt werden.
Die Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe ist im Anspruch 1 be
schrieben. Den Erfindungsgedanken vorteilhaft weiterbildende Merkmale sind Ge
genstand der Unteransprüche.
Erfindungsgemäß ist der Diodenlaser-Oszillator oder -Verstärker mit wenigstens ei
ner lichtleitenden Halbleiterschicht gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1
derart weitergebildet, daß die lichtleitende Halbleiterschicht in einer Weise ausge
staltet ist und/oder der Brechungsindex der lichtleitenden Halbleiterschicht sowie der
Brechungsindex der die lichtleitende Halbleiterschicht umgebenden Halbleiter
schichten derart gewählt sind, daß der optische Füllfaktor reduziert ist. Auf diese
Weise wird der modale optische Gewinn verringert.
Die Reduzierung des optischen Füllfaktors kann man durch geeignete Wahl und Di
mensionierung epitaktischer Schichtstrukturen erreichen. Die erfindungsgemäße
Idee, den optischen Füllfaktors der lichtleitenden Halbleiterschicht zu reduzieren,
geht von folgender Überlegung aus:
Die Ursache für das Phänomen der Strahlfilamentierung liegt in der Änderung des komplexen Brechungsindex infolge stimulierter Emission innerhalb des Halbleiter materials. Der differentielle komplexe Brechungsindex δn(n) läßt sich wie folgt dar stellen:
Die Ursache für das Phänomen der Strahlfilamentierung liegt in der Änderung des komplexen Brechungsindex infolge stimulierter Emission innerhalb des Halbleiter materials. Der differentielle komplexe Brechungsindex δn(n) läßt sich wie folgt dar stellen:
δñ(n) = 1/2k.δgm(n).[i-α].
Darin sind gm(n) der modale Gewinn des Halbleitermaterials, der aus dem Produkt
des Materialgewinns g(n) des optisch aktiven Schichtbereiches mit dem Füllfaktor Γ
besteht. Der Füllfaktor ist durch den Überlapp zwischen dem Modenprofil im opti
schen Wellenleiter und dem optisch aktiven Schichtbereich definiert. Ferner gibt n die
lokale Ladungsträgerdichte im verstärkenden Material, d. h. dem Material innerhalb
des optisch aktiven Schichtbereiches an, α den Linienverbreiterungsfaktor, k die
Wellenzahl im Vakuum. Mit i=√(-1) wird der Imaginärteil des komplexen Brechungs
index berücksichtigt.
Eine Änderung des Brechungsindex δn(n) ist über den differentiellen modalen Ge
winn gm(n) mit der Ladungsträgerdichte n verknüpft. Ferner weist der Materialgewinn
g(n) eine logarithmische Abhängigkeit von der lokalen Ladungsträgerdichte n auf und
ist durch das verwendete Halbleitermaterial innerhalb der optisch aktiven Schicht
vorgegeben. Somit weist auch der Materialgewinnung g(n) eine nahezu logarithmi
sche Abhängigkeit von der Pumpstromdichte auf.
Aufgrund der vorstehend genannten Zusammenhänge folgt, daß eine optisch aktive
Halbleiterschicht mit verringertem Füllfaktor Γ einen kleineren differentiellen modalen
Gewinn δgm(n) aufweist. Es folgt ferner, daß eine derartige Schichtstruktur bei glei
cher Änderung der Ladungsträgerdichte n einen kleineren differentiellen Brechungs
index δn(n) aufweist und damit eine geringere Empfindlichkeit bezüglich des Phäno
mens der Strahlfilamentierung zeigt. Die Filamentierung ist infolgedessen durch die
Verwendung einer optisch aktiven Halbleiterschicht mit kleinerem optischen Füllfak
tor Γ zu unterdrücken.
Zur Reduzierung des optischen Füllfaktors einer optisch aktiven Halbleiterschicht
innerhalb eines Diodenlaser-Oszillators oder -Verstärkers sind grundsätzlich zwei
Maßnahmen alternativ oder in Kombination zu treffen.
Im Falle klassischer Diodenlaserschichtanordnungen, in denen die Lichterzeugung
durch stimulierte Photoemission in der Schicht mit dem höheren Brechungsindex er
folgt in der auch zugleich die Wellen hauptsächlich durch optische Wellenführung
geführt und verstärkt wird- wie beispielsweise in klassischen AlGaAs-Diodenlaser,
betragen typische Füllfaktoren ca. 30%. Bei derartigen Schichtanordnungen ist zur
Reduktion des optischen Füllfaktors die lichtleitende Halbleiterschicht vertikal zur
Richtung der Wellenführung schmaler auszuführen, so daß ein möglichst geringer
Wellenanteil in dem optisch aktiven Schichtbereich vorhanden ist. Alternativ oder zu
sätzlich ist der Brechungsindexunterschied zwischen der lichtleitenden Halbleiter
schicht sowie der diese Schicht umgebenden Halbleiterschichten zu reduzieren, so
daß das Wellenprofil möglichst flach über dem optisch aktiven Halbleiterbereich ver
läuft. Typische Dimensionierungen für die Dicke der lichtleitenden, optisch aktiven
Halbleiterschicht betragen dann weniger als 0,05 µm und für die einzustellenden
Brechungsindex-Unterschiede sind etwa 0,05 zwischen der aktiven und den umge
benden Schichten einzustellen.
Eine weitere Möglichkeit den modalen optischen Gewinn zu reduzieren, um damit
eine Verbesserung der Strahlqualität zu erreichen, wobei der optische Füllfaktor re
duziert wird, ist die Verwendung von Quantum-Wells innerhalb der lichtleitenden
Halbleiterschicht. Durch die räumliche Trennung zwischen den optisch aktiven, epi
taktisch eingebrachten Quantum-Wells und der lichtleitenden Halbleiterschicht kann
die Reduktion des optischen Füllfaktors durch geeignete Dimensionierung von Wel
lenleiter und Quantum Well erreicht werden.
Neben der Wahl der Anzahl der in der lichtleitenden Halbleiterschicht vorzusehenden
Quantum-Wells, die typischerweise eine Strukturdicke von 3 bis 5 nm aufweisen,
kann der optische Füllfaktor auch zusätzlich durch die Variation der lateralen Breite
der lichtleitenden Halbleiterschicht verändert und beeinflußt werden.
Ebenso kann durch asymmetrische Anordnungen der Quantum-Wells innerhalb der
lichtleitenden Halbleiterschicht, d. h. gezielte Platzierung der Quantum-Wells inner
halb der lichtleitenden Halbleiterschicht in Schichtbereiche, in denen das Modenprofil
möglichst flach verläuft, der optische Füllfaktor gezielt reduziert werden.
Die vorstehend beschriebenen Maßnahmen können in Abhängigkeit der verwende
ten Materialsysteme, aus denen die Diodenlaser-Oszillatoren bzw. -Verstärker auf
gebaut sind, in geeigneter Weise kombiniert werden.
Eine weitere Verbesserung der Strahlqualität ist durch die Verwendung von inhomo
gen gepumpten Resonator- bzw. -Verstärker-Strukturen zu erzielen. Beispielsweise
ist dies durch die Verwendung von strukturierten elektrischen Kontakten der Dioden
oder durch die Protonenimplantation der Schichtbereiche, in denen der Stromfluß
ganz oder teilweise unterbunden werden soll, zu erzielen.
Insbesondere bei dem Betrieb einer Halbleiterlaserstruktur als Verstärker ist dafür zu
sorgen, daß die optischen Verluste in der Resonatorgeometrie höher einzustellen
sind als die optische Verstärkung, die durch den modalen Gewinn eingegeben ist.
Neben den zum Teil kostenaufwendigen und umständlichen Methoden, um die opti
schen Verluste zu vergrößern, die vorstehend zum Stand der Technik beschrieben
sind, eignet sich die erfindungsgemäße Verwendung von epitaktischen Schicht
strukturen mit kleinem modalen Gewinn, d. h., kleinem optischen Füllfaktor. Die Ver
wendung derartiger Schichtstrukturen läßt nicht nur eine deutliche Erhöhung der La
serschwelle und damit höhere Ausgangsleistung im Verstärkerbetrieb zu, sondern
führt insbesondere auch zu einer wesentlichen Verbesserung der Strahlqualität. Zu
sätzlich können durch inhomogen gepumpte Schichtstrukturen die Strahlqualität ver
bessert werden.
Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsge
dankens anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung
exemplarisch beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 Diagramm zur Gegenüberstellung einer Quantum-Well-Struk
tur mit verschiedenen optischen Füllfaktoren
modaler Gewinn- und Stromdichte,
Fig. 2 schematischer Schichtaufbau einer Laserstruktur mit
einer symmetrisch angeordneten Quantum-Well-Struk
tur,
Fig. 3 schematischer Schichtaufbau einer Laserstruktur mit
einer Quantum-Well-Struktur sowie verschmälerter
lichtleitenden Halbleiterschicht,
Fig. 4 schematischer Schichtaufbau einer Laserstruktur mit
asymmetrisch zum lichtleitenden Halbleiterbereich
angeordneten Quantum-Well sowie
Fig. 5 trapezförmig ausgebildete Laserdiode mit "Cavity-Spoi
ler".
Aus Fig. 1 ist ein Diagramm zur Erläuterung der Auswirkung der Verkleinerung des
optischen Füllfaktors Γ auf den damit verbundenen modularen Gewinn, der bei un
terschiedlichen Pumpstromdichten erreichbar ist, dargestellt. Die Abszisse des Dia
grammes entspricht der Pumpstromdichte in Einheiten [A/cm2]. Die Ordinate ent
spricht dem modalen Gewinn in Einheiten [1/cm]. Die beiden in dem Diagramm ein
gezeichneten Funktionsverläufe entsprechen jeweils einer Quantum-Well-Struktur
mit einer Dicke von 8 nm, die symmetrisch zu einer lichtleitenden Halbleiterschicht
vorgesehen ist. Durch geeignete Maßnahmen entspricht der linke Diagrammverlauf
einer Schichtanordnung mit einem optischen Füllfaktor F von 2,6%, wohingegen der
rechte und flacher verlaufende Diagrammverlauf einer Anordnung mit einem opti
schen Füllfaktor von nur Γ = 1,3% entspricht. Bei einem durch die Resonatorgeo
metrie vorgegebenen Arbeitspunkt von g = 20/cm ergeben sich in beiden Fällen unter
schiedliche Schwellstromdichten, die im Falle der Anordnung mit einem optischen
Füllfaktor von 1,3% über der Anordnung mit einem optischen Füllfaktor von 2,6%
liegt. Entscheidend jedoch ist der Unterschied im differentiellen modalen Gewinn
zwischen den beiden in der Figur dargestellten Diagrammverläufe. So besitzt die
Struktur mit dem optischen Füllfaktor Γ = 1,3% durch den kleineren Füllfaktor und die
logarithmische Abhängigkeit der Gewinnkurve von der Stromdichte einen kleineren
differentiellen modalen Gewinn, d. h. die Steigung der Funktion im Arbeitspunkt ist um
etwa den Faktor 4 kleiner ist als die Steigung dem Graphens für die Struktur mit dem
optischen Füllfaktor Γ = 2,6%. Der differentielle modale Gewinn ist jedoch entschei
dend für die Änderung des komplexen Brechungsindex, wie es aus der vorstehend
genannten Formel hervorgeht.
Eine geringere Änderung des optischen Gewinns mit einer lokalen Pumpstrom- bzw.
Ladungsträgerdichteänderung im verstärkenden Halbleiterbereich führt ebenso zu
einer kleineren Änderung des komplexen Brechungsindex. Auf diese Weise wird die
Selbstfokussierung und das Einsetzen der Strahlfilamentierung entscheidend unter
drückt.
In Fig. 2 ist ein schematischer Schichtaufbau einer Laserstruktur, vorzugsweise im
InAlGaAs-Materialsystem angegeben. An der nach oben gerichteten Ordinatenachse
ist der Aluminiumgehalt, an der nach unten gerichteten Ordinatenachse ist der Indi
umgehalt eines Galliumarsenid-Substrates angetragen. Der lichtleitende Halbleiter
schichtbereich LH weist eine Breite von 1 µm auf, der beidseitig von Halbleiter
schichten umgeben ist, die einen höheren Aluminiumgehalt aufweisen und somit ei
nen geringeren Brechungsindex besitzen. Symmetrisch und mittig zum lichtleitenden
Halbleiterbereich ist ein Bereich 1 mit 0% Al-Gehalt vorgesehen, der dem besseren
Ladungsträgereinfang dient und der zudem symmetrisch eine Quantum-Well-Struktur
2 aufweist. Für einen Kernbereich der lichtleitenden Halbleiterschicht LH von 1 µm
und einem 8 nm breiten Quantum-Well wird ein optischer Füllfaktor von etwa 1,3%
bei einer Emissionswellenlänge von ca. 1020 nm erreicht.
Im Unterschied zu der Schichtanordnung gemäß Fig. 2 weist die Schichtanordnung
gemäß Fig. 3 einen verschmälerten lichtleitenden Halbleiterschichtbereich LH mit
einer Breite von 0,5 µm auf. Im gleichen Maße ist die Breite der Quantum-Well-
Struktur 2 auf nur 4 nm Dicke verkleinert worden, so daß ein optischer Füllfaktor von
ebenfalls ca. 1,3% resultiert.
Im Unterschied zu der vorstehend symmetrischen Anordnung der Quantum-Well-Struk
tur innerhalb der lichtleitenden Halbleiterschicht zeigt Fig. 4 ein Ausführungs
beispiel, in dem die Quantum-Well-Struktur 2 mit einer Dicke von 8 nm asymmetrisch
zur 0,5 µm breiten lichtleitenden Halbleiterschicht LH angeordnet ist. Zusätzlich zur
Schichtenfolge ist ein Wellenprofil WP in den Bereich der lichtleitenden Schicht ein
getragen, durch das deutlich wird, daß die optisch aktive Schicht mit der Quan
tum-Well-Struktur 2 nicht mit dem Maximum des Wellenprofils übereinstimmt. Somit ge
langen weniger Photonen in Bereich 2, wodurch der optische Füllfaktor erheblich
reduziert werden kann.
Die vorstehend genannten Ausführungsbeispiele, die mit InAlGaAs/GaAs-Ma
terialsystemen realisiert worden sind, können jedoch auch bei entsprechendem
Design von Wellenleiterstruktur sowie aktiver Zonen auf andere Materialsysteme, wie
beispielsweise InAlGaAsP/InP, InGaAsSb etc. übertragen werden.
Ebenso sind die erfindungsgemäßen Maßnahmen zur Reduzierung des optischen
Füllfaktors auf kantenemittierende oder oberflächenemittierende Laserdioden zu
gleich anwendbar.
Grundsätzlich ist eine erfindungsgemäße Verbesserung der Strahlqualität sowohl in
indexgeführten als auch in gewinngeführten Diodenstrukturen zu verzeichnen. Eine
besonders deutliche Verbesserung ist in Strukturen mit überwiegender Gewinnfüh
rung zu erwarten. Dazu zählen neben Breitstreifenlasern und -Verstärkern insbe
sondere trapezförmige Resonatorgeometrien und ganz allgemein instabil arbeitende
Resonatoren und Verstärker. Ein mögliches Ausführungsbeispiel ist in Fig. 5 darge
stellt, das eine trapezförmige Laserdiode mit "Cavity Spoilern" und einem inhomogen
gepumpten Resonatorbereich zur Unterdrückung der Strahlfilamentierung zeigt.
Hierbei weist der Resonator bzw. die optisch aktive Halbleiterschicht eine Länge von
typischerweise 2000 µm auf. Ein Resonatorende ist mit Cavity-Spoilern CS ausge
stattet und weist einen Reflexionsgrad von 90% auf, wohingegen die geometrisch
aufgeweitete gegenüberliegende Resonatorseite mit einer Breite von vorzugsweise
200 µm lediglich einen Reflexionsgrad von 0,1% aufweist.
Durch die Verwendung einer derartigen Schichtstruktur kann die Laserschwelle in
Diodenlaser-Verstärkern wirkungsvoll erhöht werden, so daß gegenüber konventio
nellen Schichtstrukturen deutlich höhere Ausgangsleistungen bei verbesserter
Strahlqualität erzielbar sind.
Mit den beschriebenen erfindungsgemäßen Maßnahmen zur Reduzierung des opti
schen Füllfaktors, beispielsweise unter Verwendung gezielt eingebrachter epitakti
scher Schichtstrukturen sind Diodenlaser und Diodenlaser-Verstärker realisierbar,
die Ausgangsleistungen im Multiwatt-Bereich mit nahezu beugungsbegrenzter
Strahlqualität erzielen. Damit sind effiziente und kostengünstige Strahlquellen für die
Materialbearbeitung realisierbar.
Claims (13)
1. Diodenlaser-Oszillator oder -Verstärker mit wenigstens einer lichtleitenden
Halbleiterschicht,
- - deren Brechungsindex größer ist als der Brechungsindex von Halbleiterschichten, die die lichtleitende Halbleiterschicht umgeben und zusammen mit dieser eine opti sche Wellenleiterstruktur bilden, und
- - die wenigstens einen optisch aktiven Schichtbereich aufweist, innerhalb dem sti mulierte Photonenemission auftritt und der einen optischen Füllfaktor aufweist, der den innerhalb des optisch aktiven Schichtbereiches vorhandenen Lichtanteil einer in der optischen Wellenleiterstruktur geführten optischen Welle beschreibt, dadurch gekennzeichnet, daß die lichtleitende Halbleiterschicht derart ausgestaltet ist, und/oder der Brechungsindex der lichtleitenden Halbleiterschicht sowie der Bre chungsindex der die lichtleitende Halbleiterschicht umgebenden Halbleiterschichten derart gewählt sind, daß der optische Füllfaktor reduziert ist.
2. Diodenlaser-Oszillator oder -Verstärker nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die lichtleitende Halbleiterschicht vollständig dem op
tisch aktiven Schichtbereich entspricht.
3. Diodenlaser-Oszillator oder -Verstärker nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die lichtleitende Halbleiterschicht vertikal zur Rich
tung der Wellenführung schmaler ausgeführt ist und/oder der Brechungsindexunter
schied zwischen der lichtleitenden Halbleiterschicht sowie der diese Schicht umge
benden Halbleiterschichten reduziert ist, so daß ein möglichst geringer Wellenanteil
in dem optisch aktiven Schichtbereich vorhanden ist.
4. Diodenlaser-Oszillator oder -Verstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 3
dadurch gekennzeichnet, daß der optische Füllfaktor von typischerweise 30% auf
etwa die Hälfte reduziert ist.
5. Diodenlaser-Oszillator oder -Verstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der lichtleitenden Halbleiterschicht ≦ 0.05
µm beträgt.
6. Diodenlaser-Oszillator oder -Verstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Brechungsindexunterschied 0.05 zwischen der
aktiven Schicht und den umgebenden Schichten beträgt.
7. Diodenlaser-Oszillator oder -Verstärker nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß in der lichtleitenden Halbleiterschicht wenigstens eine
Quantum-Wellstruktur vorgesehen ist, vorzugsweise ein oder zwei Quantum-Wells,
die dem optisch aktiven Schichtbereich entspricht.
8. Diodenlaser-Oszillator oder -Verstärker nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Quantum-Wellstruktur eine Schichtdicke vorsieht,
die um wenigstens eine, vorzugsweise 2 bis 3 Größenordnungen kleiner ist als die
Dicke der lichtleitenden Halbleiterschicht.
9. Diodenlaser-Oszillator oder -Verstärker nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schichtdicke der Quantum-Wellstruktur 3 bis 5
nm beträgt.
10. Diodenlaser-Oszillator oder -Verstärker nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Quantum-Wellstruktur asymmetrisch innerhalb
der lichtleitenden Halbleiterschicht angeordnet ist.
11. Diodenlaser-Oszillator oder -Verstärker nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der optische Füllfaktor 1 bis 2 Prozent beträgt.
12. Diodenlaser-Oszillator oder -Verstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß im optisch aktiven Schichtbereich Ladungsträger in
homogen anregbar sind, durch
- i) Strukturierung elektrischer Kontaktbereiche des Diodenlaser-Oszillators oder -Verstärkers, so daß der optisch aktive Schichtbereich inhomogen mit Pumpstrom versorgbar ist, und/oder
- ii) Protonenimplantation in Halbleiterschichtbereichen, die den optisch aktiven Schichtbereich umgeben, zur gezielten gänzlichen oder teilweisen Unterbin dung eines Ladungsträgerflußes.
13. Diodenlaser-Oszillator oder -Verstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß in Abhängigkeit des verwendeten Materialsystems
die vorstehend genannten Merkmale der Ansprüche 1 bis 12 in Kombinationen an
wendbar sind.
Priority Applications (2)
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---|---|---|---|
DE1997117571 DE19717571A1 (de) | 1997-04-25 | 1997-04-25 | Diodenlaser-Oszillator oder- Verstärker mit wenigstens einer lichtleitenden Halbleiterschicht |
PCT/DE1998/000868 WO1998049759A1 (de) | 1997-04-25 | 1998-03-24 | Diodenlaser-oszillator oder -verstärker mit wenigstens einer lichtleitenden halbleiterschicht |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1997117571 DE19717571A1 (de) | 1997-04-25 | 1997-04-25 | Diodenlaser-Oszillator oder- Verstärker mit wenigstens einer lichtleitenden Halbleiterschicht |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19717571A1 true DE19717571A1 (de) | 1998-10-29 |
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Family Applications (1)
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19717571A1 (de) |
WO (1) | WO1998049759A1 (de) |
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