DE19716948A1 - Vorrichtung zum Kompstieren von Abfällen - Google Patents
Vorrichtung zum Kompstieren von AbfällenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Kompostieren von Abfällen mit einem
geschlossenen belüftbaren Behälter. Mit der Vorrichtung können Abfälle mit organi
schen Bestandteilen kompostiert werden, insbesondere Bioabfälle, Klärschlamm und
Restabfälle.
Die Bioabfallkompostierung ist aus ihrer Anfangsphase herausgetreten. Die Fülle der
zwischenzeitlich vorliegenden Betriebserfahrungen zeigt eindeutige Verfahrens
trends vor dem Hintergrund der Geruchs- und Keimreduzierung sowie Produktquali
tätssteuerung. Sie bildet gleichzeitig die Grundlage zum Einstieg in die biologische
Restabfallbehandlung. Nachfolgend werden die wesentlichen Verfahrenskriterien
herausgestellt, die eine zeitgemäße Anlagenprojektierung hinsichtlich der Rottetech
nik zu erfüllen hat.
Der Verfahrensablauf sollte nach einem ersten Kriterium gewährleisten, daß wäh
rend der Intensivrotte - ohne Bewegung der Abfälle (wegen ansonsten entstehender
Keim- und Geruchsemissionen) - die biologisch leicht abbaubaren Abfallbestandteile
abgebaut werden und daß zum Ende der Intensivrotte durch Trocknung infolge Küh
lung die Restfeuchte herabgesetzt wird, wobei die biologische Reaktion - zumindest
vorübergehend - zum Stillstand gebracht wird, wenn die leicht abbaubare organische
Substanz abgebaut ist. Hierdurch wird das Zwischen- oder Endprodukt handhabbar
und klassierbar, ohne daß hierbei eine starke Geruchsemission entsteht. Dies ist in
der DE-OS 36 37 393 beschrieben.
Nach einem zweiten Kriterium soll gewährleistet sein, daß die Abluftmengen auf ein
Minimum reduziert werden, indem durch separaten Umluftbetrieb eines Fermenters
das von der Umluft - infolge biologischer Reaktion - aufgenommene Wasser durch
Kondensation abgeschieden wird. Hierbei wird die Feuchtigkeit des Rottegutes durch
den Zustand der Umluft und die Umluftmenge gesteuert. Weiterhin kann zur Be
schleunigung des Rotteprozesses und zur weiteren Reduzierung der Abluftmengen
reiner Sauerstoff zudosiert und Kohlendioxid abgeschieden werden. Dies ist in der
DE-OS 43 34 435 beschrieben.
Gemäß einem dritten Kriterium soll es möglich sein, daß nach einem erfolgten In
tensivrottevorgang das Kompostgut aus dem Rottebehälter entnommen, nachzer
kleinert und befeuchtet und anschließend wieder kompostiert wird, wobei sich dieser
Vorgang mehrfach wiederholen kann, bis die leicht abbaubare organische Substanz
abgebaut ist, der Restwassergehalt ca. 30% beträgt und der diesem Zustand ent
sprechende Rottegrad erreicht ist. Dies ist in der DE-OS 43 07 430 beschrieben.
Nach einem vierten Kriterium soll gewährleistet sein, daß eine Hygienisierung des
Rottegutes erst erfolgt, wenn die Hauptabbauphase zu Ende geht. Hierbei wird vor
ausgesetzt, daß der Temperaturanstieg im Rottegut kontrolliert - im Umluftbetrieb mit
Frischluftzufuhr - zuerst bis ca. 50°C erfolgt und danach erst auf über 60°C gestei
gert wird, um während einer Zeit von mindestens drei Tagen konstant zu sein, bis die
Auskühlung des Rottegutes eingeleitet wird. Dies ist in der DE-OS 40 21 865 und in
der DE-OS 40 21 868 beschrieben.
Bei den bisher ausgeführten geschlossenen belüftbaren Behältern zum Kompostie
ren von Abfällen sind in dem Fermentationsraum keine Transportgeräte vorhanden,
die einen kontinuierlichen Betrieb oder eine Umschichtung des Rotteguts ermögli
chen. Der Betrieb ist somit ein reiner "Batch"-Betrieb. Dies bringt den Nachteil mit
sich, daß das Rottegemisch dem Behälter entnommen werden muß, wenn es umge
schichtet werden soll, oder daß in diesem Fall der Rottebehälter mit einem Umsetz
gerät durchfahren werden muß. Wenn die Kapazität des Behälters gesteigert werden
soll, kann dies nur dadurch geschehen, daß sich der Behälter über eine größere Flä
che erstreckt, da seine Höhe nur in einem begrenzten Ausmaß gesteigert werden
kann.
Um dieses Problem zu lösen hat man hat bereits versucht, mit Klappböden versehe
ne Biozellen übereinander anzuordnen, wie in der DE-OS 25 15 334 und in der DE-
OS 27 05 720 beschrieben. Diese Lösungen haben allerdings den Nachteil, daß der
vorhandene Raum nicht optimal genutzt wird. Bei zu großen Schütthöhen besteht
ferner die Gefahr, daß sich in dem als Schüttung vorliegenden Rottegut Luftkanäle
bilden, die dazu führen, daß das Rottegut nicht gleichmäßig durchströmt und mit Luft
versorgt wird, so daß anaerobe Zonen gebildet werden können.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kompostierungsvorrichtung der eingangs ange
gebenen Art vorzuschlagen, mit der die zur Verfügung stehende Fläche besser aus
genutzt werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst. In dem Behälter sind belüftbare Böden übereinander angeord
net. Das Rottegut liegt auf den belüftbaren Böden auf. Die in dem Behälter bzw.
Fermentationsraum angeordneten belüftbaren Böden, die auch als Belüftungs-
Etagenböden bezeichnet werden können, verlaufen im wesentlichen horizontal. Da
mehrere belüftbare Böden übereinander angeordnet werden können, kann die zur
Verfügung stehende Fläche besser ausgenutzt werden.
Ferner kann die Schütthöhe in dem Behälter verkleinert werden. Hierdurch können
günstige Strömungsverhältnisse im Rottegemisch und ein optimaler Gasaustausch
erreicht werden, wodurch die Kompostierungszeit verkürzt werden kann und ein ra
scher Stabilisierungseffekt erreichbar ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Vorzugsweise sind die belüftbaren Böden als Transportböden ausgestaltet. Es han
delt sich dann um sogenannte Transport-Belüftungs-Etagenböden. Besonders vorteil
haft ist es, die Transportböden als luftdurchlässige Transportbänder auszugestalten.
Die Transportbänder sind in einer zumindest im wesentlichen horizontal verlaufen
den Richtung transportfähig. Sie bestehen vorzugsweise aus einer luftdurchlässigen,
aber feststoffzurückhaltenden Gewebefolie. Besonders geeignet sind Gurtförderbän
der mit Siebgewebe. Durch den Einbau von horizontal transportfähigen, belüftbaren
Etagenböden bzw. Zwischenböden wird die Schütthöhe in dem Behälter minimiert.
Um ein Zusetzen der Luftführungswege und das damit verbundene aufwendige Rei
nigen zu vermeiden wird eine luftdurchlässige, aber feststoffzurückhaltende Gewebe
folie als Transportband verwendet.
Vorzugsweise sind die belüftbaren Böden bzw. Transportböden bzw. luftdurchlässi
gen Transportbänder in Längsrichtung, also in Transportrichtung, versetzt überein
ander angeordnet. Hierdurch kann der Vorteil einer vereinfachten Materialübergabe
von einem belüftbaren Boden auf einen anderen belüftbaren Boden erreicht werden.
Zu diesem Zweck werden die belüftbaren Böden vorzugsweise derart angeordnet,
daß das Material, also das Rottegut, von einem Ende eines belüftbaren Bodens bzw.
Transportbodens bzw. luftdurchlässigen Transportbands auf einen anderen belüftba
ren Boden bzw. einen anderen Transportboden bzw. ein anderes luftdurchlässiges
Transportband fällt. Im Falle von Transportböden bzw. luftdurchlässigen Transport
bändern ist der unten liegende Transportboden bzw. das unten liegende luftdurch
lässige Transportband vorzugsweise in der Gegenrichtung antreibbar oder angetrie
ben.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist dadurch gekennzeichnet, daß unter den
belüftbaren Böden bzw. Transportböden bzw. luftdurchlässigen Transportbändern
Luftkanäle vorgesehen sind. Die Luftkanäle sind vorzugsweise nach oben offen. Sie
verlaufen vorzugsweise konisch. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die konischen
Luftkanäle wechselseitig konisch bzw. sich verjüngend verlaufen; in diesem Fall wird
der zur Verfügung stehende Raum bestmöglich ausgenutzt.
Vorteilhaft ist es, Zuluftrohre zum Zuführen von Luft zu den Luftkanälen vorzusehen.
Vorzugsweise sind die Zuluftrohre seitlich angeordnet. Sie können Frischluft und/
oder Umluft zuführen.
Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung sind unter den belüftbaren Böden
bzw. Transportböden bzw. luftdurchlässigen Transportbändern Tragschienen ange
ordnet. Vorteilhaft ist es, wenn die Tragschienen in eine Transportbewegung ver
setzbar sind. Vorzugsweise sind die Tragschienen in eine exzentrische Bewegung
versetzbar. Zur Verbesserung der Reibung zwischen den Tragschienen und den
belüftbaren Böden können die Tragschienen auf ihrer Oberseite eine Riffelung auf
weisen.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist dadurch gekennzeichnet, daß unter den
belüftbaren Böden bzw. Transportböden bzw. luftdurchlässigen Transportbändern
Wannen zum Auffangen und/oder Weiterleiten von Sickerwasser vorgesehen sind.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten
Zeichnung im einzelnen erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 einen Behälter zum Kompostieren von Abfällen in einer seitlichen
Schnittansicht,
Fig. 2 den Behälter gemäß Fig. 1 in einer Schnittansicht von vorne und
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines belüftbaren Bodens in dem Be
hälter gemäß Fig. 1 und 2.
Der in den Fig. 1 und 2 gezeigte Behälter 1 ist belüftbar und durch ein Tor 23 ver
schlossen. In dem Behälter 1 sind vier belüftbare Böden 41 übereinander angeord
net, auf denen das Rottegemisch 7 in lockerer Schüttung aufliegt. Das Rottegemisch
wird durch ein oberhalb des Behälters 1 angeordnetes Förderband 4 einer Verteil
vorrichtung 3 zugeführt und von dort über eine trichterförmige Einfüllöffnung 2, in der
ein Füllstandsensor 5 vorgesehen ist, dem in der Fig. 1 links gezeigten Ende des
obersten Bodens 41 zugeführt. Die belüftbaren Böden sind als Gurtförderbänder mit
Siebgewebe ausgestaltet. Während der Einfüllung des Rottegemisches wird das
oberste Gurtförderband 6 nach rechts bewegt, bis es - wie in Fig. 1 dargestellt - voll
ständig mit Rottegemisch bedeckt ist. Das Rottegemisch 7 liegt dann in lockerer
Schüttung auf dem Siebband 6.
Wie insbesondere aus Fig. 1 ersichtlich, sind die belüftbaren Böden 41 als Trans
portböden, nämlich als luftdurchlässige Transportbänder 6 ausgestaltet. Es handelt
sich um Gurtförderbänder mit Siebgewebe. Die Transportbänder sind in Längsrich
tung versetzt übereinander angeordnet. Wenn das Rottegemisch 7 vom obersten
Siebband 6 auf den nächstunteren Boden 41 bewegt werden soll, wird das oberste
Siebband 6 nach links (in Fig. 1) bewegt. Das Rottegemisch 7 fällt dann neben dem
linken Ende des Siebbandes 6 auf das nächstuntere Siebband 43. Durch die mit
dem Behälter 1 verbundenen Leitwände 35 wird ein Überschütten der Umlenkrollen
verhindert und zuverlässig gewährleistet, daß das gesamte Rottegemisch 7 das je
weils nächstuntere Siebband erreicht. Zu diesem Zweck verlaufen die Leitwände 35
im wesentlichen vertikal. Sie enden jeweils kurz über dem nächstunteren Siebband
im Bereich von dessen Umlenkrolle, und zwar derjenigen Umlenkrolle, die das dar
über befindliche Siebband überragt. Während der Übergabe des Rottegemischs wird
das Siebband 43 nach rechts bewegt, und zwar im wesentlichen mit derselben Ge
schwindigkeit, mit der das darüber befindliche Siebband 6 nach links bewegt wird. In
analoger Weise kann das Rottegemisch auf die darunter liegenden Siebbänder 44,
45 weitergeleitet werden.
Im unteren Bereich ges Behälters ist seitlich neben und unter dem untersten Boden
41 ein Gebläse 15 vorhanden, das Luft über ein senkrecht nach oben verlaufendes
Zuluftrohr 16 zu den Böden 41 transportiert. Um eine gleichmäßige Luftversorgung
der übereinander liegenden Böden 41 zu gewährleisten, verengt sich der Querschnitt
des Zuluftrohrs 16 nach oben von Etagenboden zu Etagenboden. Die Luft wird über
seitliche, horizontale Rohransätze 14 dem jeweiligen Boden 41 zugeführt. Es wird in
konische Kanäle 25 geführt, die in den Böden 41 vorgesehen sind. Von dort gelangt
die Luft durch die luftdurchlässigen Transportbänder 6, 43, 44, 45 hindurch in das
auf den Bändern aufliegende Rottegemisch. Das Rottegemisch wird von der Luft von
unten nach oben durchströmt, wie durch den Pfeil 24 angedeutet.
Das Siebband 6 wird über Umlenkrollen 11, 46 geführt, deren Lager 12, 47 seitliche
Wände 48, 49 durchsetzen. Das Lager 12 ist über eine Kupplung durch einen Elek
tromotor 13, der sich außerhalb des Behälters 1 befindet, antreibbar. Durch die verti
kalen Seitenwände 48, 49, die jeweils unten und oben mit dem Behälter 1 verbunden
sind, wird für die Böden 41 und das darauf befindliche Rottegemisch ein geschlos
sener Raum innerhalb des Behälters 1 geschaffen.
Die Abluft tritt aus diesem Raum durch in den Seitenwänden 48, 49 jeweils oberhalb
der Böden 41 vorgesehene Öffnungen 50 aus. Die Öffnungen 50 sind in einem sol
chen Abstand über dem jeweiligen Boden 41 angebracht, daß sie von dem Rotte
gemisch nicht abgedeckt werden können. Die Abluft wird durch einen Umluftventila
tor 20 einer Entfeuchtungskammer 17 und von dort dem Ventilator 15 zugeführt. In
Strömungsrichtung vor dem Umluftventilator 20 ist ein Filter 34 vorgesehen. Auf die
se Weise wird die Abluft gefiltert und getrocknet und anschließend als Umluft dem
Rottegemisch wieder zugeführt. Durch ein Frischluftgebläse 18 kann ferner Frischluft
zugeführt werden. Das Frischluftgebläse 18 befindet sich an einer Außenwand des
Behälters 1. Die vom Frischluftgebläse 18 zugeführte Frischluft wird über einen
Wärmetauscher 19 zugeführt. Der Ventilator 15 ist in der Lage, über eine Frischluft
klappe in Korrespondenz mit einer Abluftklappe Frischluft anzusaugen, um den Sau
erstoffbedarf der Mikroorganismen sicherzustellen. Die Luftentfeuchtung erfolgt vor
zugsweise mit Wärmerohren als Wärmetauschern 19, die vorzugsweise mit Frischluft
18 von außen gekühlt werden.
Unter den Böden 41 bzw. unter den Transportbändern 6, 43, 44, 45 sind Tragschie
nen 8 angeordnet, die im wesentlichen in Längsrichtung des jeweiligen Bodens ver
laufen. Die Tragschienen 8 sind in eine Transportbewegung versetzbar, nämlich in
eine exzentrische Bewegung. Zu diesem Zweck sind sie exzentrisch mit Antriebsrä
dern 9 verbunden. Der Vorschub des Siebbandes 6 und damit der Transport des
darauf liegenden Rottegemisches 7 erfolgen dergestalt, daß die unter dem Siebband
6 liegenden Tragschienen 8 bei einem Umlauf der exzentrisch mit den Tragschienen
8 verbundenen Antriebsräder 9 den Siebbandbelag 6 nach oben spannen und die
sen dann bei der weiteren exzentrischen Bewegung je nach Drehrichtung vorwärts
(in Fig. 1 nach links) oder rückwärts (in Fig. 1 nach rechts) bewegen. Die Tragschie
nen 8 weisen auf ihrer Oberseite eine Riffelung 27 auf, mit der sie in eine entspre
chende Riffelung an der Unterseite des Siebbandes 8 eingreifen. Die Antriebsräder 9
können sowohl über eine Welle 12 von außen 13 gemeinsam als auch einzeln ange
trieben werden.
Unter den belüftbaren Böden 41 sind Wannen 10 zum Auffangen und Weiterleiten
von Sickerwasser vorgesehen. Der Boden 42 der Wannen 10 ist zur Mitte hin ge
neigt. Das Sickerwasser kann durch eine seitliche Öffnung in der Wanne 10 abflie
ßen. Es wird über eine Sammelleitung und einen Abfluß 21 abgeleitet.
Der Kompost fällt vom untersten Transportband 45 bei geöffnetem Tor 23 über die
Rutsche 22 auf einen Förderer 33, von wo er abtransportiert werden kann. Mit dem
Tor 23 wird die damit verbundene Leitwand 35 weg bewegt.
Die Fig. 3 zeigt in perspektivischer Darstellung einen belüftbaren Boden 41 mit sich
wechselseitig verjüngenden Luftführungskanälen 29, 30. Das Siebband 28 weist an
seiner Unterseite eine Riffelung auf, in die die Riffelung 27 an der Oberseite der
Transport- und Lagerschienen eingreift. Die Antriebsräder 21, die mit den Schienen
verbunden sind, sind exzentrisch antreibbar. Die Luft wird über Zuluftrohre 32 zuge
führt. Auf dem Band liegt die Schüttung 26.
Durch die beschriebene Konstruktion werden die Funktionen Belüften, Bewegen und
Lagern in niedrigen, gut belüftbaren Schütthöhen miteinander vereint. Die Zumi
schung strukturverbessernder Stoffe zur besseren Belüftung ist nicht erforderlich.
Erhöhter Verschleiß durch Zugbeanspruchung oder Reibung auf der Bandauflage
entsteht nicht, da die Rottemasse mit dem Siebband angehoben und kraftschlüssig
horizontal weitertransportiert wird. Dies geschieht durch eine Exzenterbewegung der
Lagerschienen, die durch die exzentrisch antreibbaren Transporträder hervorgerufen
wird.
Die Sauerstoffversorgung der Mikroorganismen wird dadurch gewährleistet, daß im
Umluftbetrieb mit Einzelrohren Luft in die konischen Kanäle gelangt und nach
Durchtritt durch das Siebband und das Rottegemisch unter dem nächsten darüber
liegenden Förderer abgesaugt wird und in den Umluftkreislauf gelangt.
Die beschriebene Behälterkonstruktion hat den weiteren Vorteil, daß sie als Turm in
die Höhe gebaut werden kann, wenn wenig Platz in der Ebene zur Verfügung steht.
Staub- und Keimemissionen nach außen treten nicht mehr auf. Aufwendige Schutz
maßnahmen können entfallen. Die Abstände zwischen den einzelnen Etagen der
Bänder können der sich verändernden Materialstruktur angepaßt werden. Beispiels
weise können sich die Etagenabstände nach unten vergrößern, da mit zunehmender
Kompostierung die Materialdichte zurückgeht und der Strömungswiderstand geringer
wird. Biofilter werden überflüssig, wenn die Verweilzeit in dem Behälter derart ver
längert wird, daß die Nachrottephase ebenfalls in dem Behälter stattfindet. Dadurch,
daß die Hauptrottephase auf die Hälfte der bisher üblichen Zeit verkürzt werden
kann, ist es möglich, bei gleicher Behältergröße die Durchsatzleistung zu verdop
peln. Die Hauptabbauphase kann auf 3,5 Tage reduziert werden. Bereits nach 3,5
Tagen kann der Frischkompost den Behälter (Intensivrottefermenter) verlassen und
auf eine Miete gebracht werden, wo er ohne Umweltbeeinträchtigung beliebig lange
weiterrotten kann. Dieser rasche Stabilisierungseffekt ist auf einen optimalen Gas
austausch aufgrund günstiger Strömungsverhältnisse im Rottegemisch zurückzufüh
ren.
Durch die Erfindung wird ein Verfahren und eine Vorrichtung geschaffen zur Kom
postierung von Bioabfällen, Klärschlämmen und Restabfällen in einem geschlosse
nen Behälter mit Umluftbetrieb, Stoffwechselproduktausschleusung und Sauerstoff
einschleusung. In dem Fermentationsraum sind einzeln belüftbare Transportböden
mit luftdurchlässigem Transportband in einem durch die Schüttdichte bestimmten
Abstand übereinander und zur Materialübergabe von oben nach unten in Längsrich
tung versetzt angeordnet. Die Luft wird nach dem Durchtritt durch das Rottegemisch
unter dem nächsten Boden abgesaugt und im Kreislauf zur Stoffwechselproduktab
scheidung über einen Gasaustauscher den Lufträumen unter den Transportbändern
wieder zugeführt. Die Luft kann mehrstufig so abgekühlt werden, daß ihren Dampf
drucken entsprechend verschiedene Gaskomponenten nacheinander abgeschieden
werden. Die Gaskomponenten können durch Adsorption ausgeschleust werden. Die
Gaskomponenten können durch Gaspermeation aus dem Luftkreislauf entfernt wer
den. Mit dem Sorptionsmittel kann aus dem Luftkreislauf Kohlendioxid ausgeschleust
und Sauerstoff eingeschleust werden. Die Rottezeit bis zum vollständigen Abbau der
in der Abfallflüssigkeit gelöst enthaltenen leicht abbaubaren organischen Substanz,
gekennzeichnet durch den Ammoniak-/Ammonium-Gehalt im Kondensat der Abluft,
kann drei bis vier Tage betragen.
Claims (9)
1. Vorrichtung zum Kompostieren von Abfällen mit einem geschlossenen belüftba
ren Behälter (1),
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Behälter (1) belüftbare Böden (41) übereinander angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die belüftbaren
Böden (41) als Transportböden, vorzugsweise als luftdurchlässige Transport
bänder (6, 43, 44, 45) ausgestaltet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die belüft
baren Böden (41) bzw. Transportböden bzw. luftdurchlässigen Transportbänder
in Längsrichtung versetzt übereinander angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß unter den belüftbaren Böden (41) bzw. den Transportböden bzw.
den luftdurchlässigen Transportbändern Luftkanäle (25), vorzugsweise konisch
verlaufende Luftkanäle (29, 30), vorgesehen sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch Zuluftrohre (16), vorzugs
weise seitliche Zuluftrohre, zum Zuführen von Luft zu den Luftkanälen.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß unter den belüftbaren Böden (41) bzw. Transportböden bzw. luft
durchlässigen Transportbändern Tragschienen (8) angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragschienen
(8) in eine Transportbewegung versetzbar sind, vorzugsweise in eine exzentri
sche Bewegung.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Trag
schienen (8) auf ihrer Oberseite eine Riffelung (27) aufweisen.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß unter den belüftbaren Böden (41) bzw. Transportböden bzw. luft
durchlässigen Transportbändern Wannen (10) zum Auffangen und/oder Weiter
leiten von Sickerwasser vorgesehen sind.
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19716948C2 (de) | 1999-07-08 |
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