DE19711712A1 - Verfahren zur Herstellung von blockstabilen, in Wasser redispergierbaren Polymerpulvern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von blockstabilen, in Wasser redispergierbaren PolymerpulvernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
blockstabilen, in Wasser redispergierbaren Dispersionspulvern
sowie die Verwendung von wasserlöslichen, pulverförmigen
Schutzkolloiden als Antiblockmittel bei der Herstellung der
genannten Dispersionspulver.
In Wasser redispergierbare Polymerpulver (Dispersionspulver)
werden durch Trocknung der entsprechenden wäßrigen Polymer
dispersionen, im allgemeinen durch Sprühtrocknung in einem
heißen Luftstrom, hergestellt. Dispersionspulver von Polymeren
mit niederer Glasübergangstemperatur Tg neigen aber, speziell
bei der Einwirkung von Druck oder Temperatur, zur Verblockung
der Pulverteilchen, wodurch die Redispergierbarkeit der Poly
merteilchen in Wasser verschlechtert wird.
Die Blockstabilität von Dispersionspulvern von Polymerisaten
deren Tg < 50°C, insbesonders < 20°C beträgt, wird im allge
meinen durch Zumischen von anorganischen Pulvern, sogenannten
Antiblockmitteln, wie Calciumcarbonat, Calciummagnesiumcarbo
nat, Silicaten wie Aluminiumsilicat oder Siliciumdioxid ver
bessert. Diese Antiblockmittel werden meistens beim Austragen
der Polymerpulver aus dem Trockner zugegeben. Der durch
schnittliche Teilchendurchmesser dieser anorganischen Pulver
beträgt gewöhnlich weniger als 40 µm. Je kleiner er ist, desto
besser können die anorganischen Teilchen die Polymerharzteil
chen überziehen und deren Aneinanderkleben verhindern. So
hängt auch die erforderliche Menge an anorganischem Pulver vom
Verhältnis der Teilchengröße der Harzteilchen zu der des anor
ganischen Pulvers ab. Die zugesetzte Menge an anorganischem
Pulver beträgt üblicherweise 2-30 Gew.-%, bezogen auf Harz.
Nachteilig ist, daß die anorganischen Antiblockmittel-Teilchen
für die redispergierbaren Harze gewissermaßen eine Verunreini
gung darstellen, welche vor allem die Bindekraft der vornehm
lich als Bindemittel in Beschichtungen oder Klebemittel einge
setzten Polymeren reduziert. Besonders nachteilig wirken sich
anorganische Partikel bei der Textilbeschichtung und im Kleb
stoffsektor aus. Beim Einsatz in zementhaltigen Produkten bil
den besonders die sehr feinteiligen anorganischen Partikel
leicht Stäube, was ebenfalls unerwünscht ist.
Aus diesem Grund wurde nach Alternativen zu anorganischen An
tiblockmitteln gesucht. In der JP-A 5-140325 (Derwent-Abstract
AN 93-216910) wird vorgeschlagen, zur Verbesserung der Block
stabilität von redispergierbaren Polymerpulvern mit einer Tg
< 20°C, wäßrige Polymerdispersionen von wasserunlöslichen
Vinylharzen mit einer Tg von < 80°C als Antiblockmittel zu
verwenden. Die Herstellung erfolgt dabei entweder durch Vermi
schen der beiden Polymerdispersionen und Sprühtrocknen der Mi
schung, wobei die Austrittstemperatur der Teilchen aus dem
Trockner unter der Tg des Vinylharzes, welches als Antiblock
mittel dient, liegen muß oder durch Versprühen der beiden Dis
persionen durch getrennte Düsen. Nachteilig ist, daß diese
Vinylharze aufgrund der hohen Tg ebenfalls als inerter Füll
stoff, ähnlich den anorganischen Antiblockmitteln, wirken.
Darüber hinaus wird mit derartigen Antiblockmitteln die Staub
problematik nicht gelöst.
Es ist weiterhin bekannt, daß durch Zumischen von in Wasser
gelösten Polymeren zu der Dispersion vor dem Trocknungsvorgang
die Blockstabilität, erhöht werden kann. Diese Methode erfor
dert jedoch, insbesondere bei höher polymeren Produkten, eine
stärkere Verdünnung der zu trocknenden Mischung und damit ei
nen erhöhten Energieaufwand und eine Verschlechterung der
Raumzeitauslastung der Trockner. Weiter ist aus der DE-A 17 19 317
(GB-A 12 06 501) bekannt, die Blockstabilität von Poly
merpulvern durch Polymerisation in Gegenwart von Polyvinylal
kohol zu verbessern. Der Einsatz von anorganischem Antiblock
mittel wird aber bei dieser Vorgehensweise, insbesondere bei
Harzen mit einer Tg < 10°C, nicht entbehrlich.
Es bestand daher die Aufgabe, ein Verfahren zur Verfügung zu
stellen, mit dem blockstabile Dispersionspulver ohne Zusatz
von anorganischen Antiblockmitteln zugänglich werden, ohne daß
die genannten Nachteile der im Stand der Technik bekannten
Verfahrensweisen auftreten.
Es wurde gefunden, daß sich die wasserlöslichen Polymere auch
dann als Antiblockmittel eignen, wenn man sie in Pulverform
dem getrockneten, redispergierbaren Pulver zumischt. Der Zu
satz von anderen organischen oder von den üblicherweise einge
setzten anorganischen Antiblockmitteln ist dadurch nicht mehr
erforderlich.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von
blockstabilen, in Wasser redispergierbaren Dispersionspulvern
mittels Trocknung von wäßrigen Dispersionen von wasserunlös
lichen Homo- oder Copolymerisaten von ethylenisch
ungesättigten Monomeren und Zugabe von Antiblockmittel nach
dem Trocknungsvorgang, dadurch gekennzeichnet, daß als Anti
blockmittel wasserlösliche Polymerpulver zugegeben werden.
Unter wasserlöslichen Polymerpulvern sind solche zu verstehen,
deren Löslichkeit mehr als 10 g pro Liter Wasser beträgt. Ge
eignete wasserlösliche Polymerpulver, welche gegebenenfalls
auch als Gemisch eingesetzt werden können, sind Polyvinylalko
hole mit einem Gehalt von 80 bis 100 Mol-% Vinylalkoholeinhei
ten; Polyvinylpyrrolidone mit einem Molekulargewicht von 5000
bis 400 000; Hydroxyethylcellulosen mit einem Substitutions
grad von 1.5 bis 3; Polysaccharide in wasserlöslicher Form wie
Stärken (Amylose und Amylopectin), Cellulose, Guar, Tragcan
tinsäure, Dextran, Alginate und deren Carboxymethyl-, Methyl-,
Hydroxyethyl-, Hydroxypropyl-Derivate; Dextrine wie Gelbdex
trine oder Röstdextrine sowie deren Derivate; oder Cyclodex
trine sowie deren Derivate; Proteine wie Casein, Sojaprotein,
Gelatine; synthetische Polymere wie Poly(meth)acrylsäure, Po
ly(meth)acrylamid, Polyvinylsulfonsäuren und deren wasserlös
lichen Copolymere; Melaminformaldehydsulfonate, Naphthalin
formaldehydsulfonate, Styrolmaleinsäure- und Vinylethermalein
säure-Copolymere; Ligninsulfonate.
Die genannten wasserlöslichen Polymerpulver sind im Handel er
hältliche Produkte bzw. nach gängigen Herstellungsverfahren
zugänglich. Neben den hydrophilen Gruppen wie -OH, -COOH,
-SO3H, -OSO3H, -PO3H2, -NHCO, -NH2CO können die wasserlösli
chen Polymerpulver auch Imid- oder Imidazol, beispielsweise
Methylimidazolgruppen, Epoxidgruppen, Alkoxysilylgruppen oder
tertiäre oder quarternäre Amingruppen wie Dimethylaminoethyl
vinylether-Einheiten, Allyltrimethylammoniumchlorid-Einheiten
oder Trimethyl-3-acrylamido-3,3-dimethyl-propyl-ammonium
chlorid-Einheiten, sowie -CO-CH2-CO-Funktionen wie Acetoace
tyl-, Malonsäureester- oder Acetylacetonyl-Funktionen ent
halten.
Bevorzugte wasserlösliche Polymerpulver sind Polyvinylalkohole
mit 80 bis 99 Mol-% Vinylalkohol-Einheiten; Stärken (Amylose
und Amylopectin); Stärkederivate und Cellulosederivate wie de
ren Carboxymethyl-, Methyl-, Hydroxyethyl-, Hydroxypropyl-De
rivate; Casein; Ligninsulfonate.
Wesentlich ist, daß die wasserlöslichen Polymere vorgetrocknet
werden. Die Vortrocknung erfolgt je nach Stabilität bevorzugt
bei Temperaturen von 50°C bis 150°C. Die Trockenzeit richtet
sich nach der gewählten Trockentemperatur und der Wärmestabi
lität der Polymerpulver. Die Trocknung kann gegebenenfalls
auch im Vakuum erfolgen. Der Wassergehalt sollte dabei unter 5
Gew.-%, bevorzugt unter 3 Gew.-% und besonders bevorzugt unter 1 Gew.-%
liegen.
Die wäßrigen Dispersionen der wasserunlöslichen Homo- und Co
polymerisate werden im allgemeinen mit einem Festgehalt von 20
bis 60% zur Herstellung der Dispersionspulver eingesetzt.
Die Trocknung der Polymerdispersion erfolgt vorzugsweise mit
tels Sprühtrocknung in üblichen Sprühtrocknungsanlagen, wobei
die Zerstäubung mittels Ein-, Zwei- oder Mehrstoffdüsen oder
mit einer rotierenden Scheibe erfolgen kann. Die Austrittstem
peratur wird im allgemeinen im Bereich von 55°C bis 100°C, be
vorzugt 70°C bis 90°C, je nach Anlage, Tg des Harzes und
gewünschtem Trocknungsgrad gewählt. Es sind aber auch andere
Trocknungsverfahren möglich, wie Gefriertrocknung und
Wirbelschicht-Trocknung.
Im allgemeinen werden 5 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 8 bis 25 Gew.-%,
des wasserlöslichen Polymerpulvers dem Dispersionspulver
zugegeben, jeweils bezogen auf den Anteil an wasserunlösli
chem Homo- oder Copolymerisat. Gegebenenfalls als Mischung mit
diesen Antiblockmitteln können andere Zusätze den redisper
gierbaren Pulvern zugesetzt werden, wie z. B. Antischaummit
tel, Farbstoffe, Vernetzer.
Die Harzzusammensetzung der wasserunlöslichen Homo- oder Copo
lymerisate von ethylenisch ungesättigten Monomeren spielt für
das erfindungsgemäße Verfahren keine Rolle. Als wasserunlösli
che Polymere sind dabei solche zu verstehen, deren Löslichkeit
in Wasser weniger als 1 g pro Liter beträgt.
Beispiele für geeignete Polymerisate sind Homo- oder Copolyme
risate enthaltend eine oder mehrere Monomereinheiten aus der
Gruppe der Vinylester von unverzweigten oder verzweigten Al
kylcarbonsäuren mit 1 bis 15 C-Atomen, der Methacrylsäureester
und Acrylsäureester von unverzweigten oder verzweigten Alkoho
len mit 1 bis 12 C-Atomen, der Olefine oder Diene wie Ethylen
oder Butadien, der Vinylaromaten wie Styrol oder Methylstyrol,
der Vinylhalogenverbindungen wie Vinylchlorid.
Bevorzugte Vinylester sind Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinyl
butyrat, Vinyl-2-ethyl-hexanoat, Vinyllaurat, 1-Methylvinyl
acetat, Vinylpivalat und Vinylester von alpha-verzweigten Mo
nocarbonsäuren mit bis zu 11 C-Atomen, beispielweise VeoVa9R
oder VeoVa10R. Besonders bevorzugt ist Vinylacetat. Bevorzugte
Methacrylsäureester oder Acrylsäureester sind Methylacrylat,
Methylmethacrylat, Ethylacrylat, Ethylmethacrylat, Propylacry
lat, Propylmethacrylat, n-Butylacrylat, t-Butylacrylat, n-
Butylmethacrylat, t-Butylmethacrylat, 2-Ethylhexylacrylat. Be
sonders bevorzugt sind Methylacrylat, Methylmethacrylat, n-
Butylacrylat und 2-Ethylhexylacrylat.
Die genannten Polymerisate können gegebenenfalls noch 0.05 bis
10.0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Monomergemisches,
Hilfsmonomere enthalten. Beispielsweise aus der Gruppe der
ethylenisch ungesättigten Carbonsäuren, vorzugsweise Acrylsäu
re oder Methacrylsäure; aus der Gruppe der ethylenisch unge
sättigten Carbonsäureamide, vorzugsweise Acrylamid; aus der
Gruppe der ethylenisch ungesättigten Sulfonsäuren bzw. deren
Salze, vorzugsweise Vinylsulfonsäure; und/oder aus der Gruppe
der mehrfach ethylenisch ungesättigten Comonomeren, beispiels
weise Divinyladipat, Diallylmaleat, Allylmethacrylat oder
Triallylcyanurat.
Geeignete Hilfsmonomere sind auch siliciumhaltige Monomere wie
Acryl- bzw. Methacryloxy-propyltri(alkoxy)silane, Vinyltrial
koxysilane und Vinylmethyldialkoxysilane, wobei als Alkoxy
gruppen z. B. Methoxy-, Ethoxy-, Methoxyethylen-, Ethoxyethy
len-, Methoxypropylenglykolether- bzw. Ethoxypropylenglykol
ether-Reste eingesetzt werden können. Geeignete, durch Säure
vernetzbare Comonomere sind beispielweise Acrylamidoglykolsäure
(AGA), Methacrylamidoglykolsäuremethylester (MAGME),
N-Methylolacrylamid (NMAA), N-Methylolmethacrylamid, N-Methy
lolallylcarbamat, Alkylether, wie der Isobutoxyether, oder
Ester des N-Methylolacrylamids, des N-Methylolmethacrylamids
oder des N-Methylolallylcarbamats. Weitere geeignete Hilfsmo
nomere sind Imide und Imidazole wie N-Vinyl- oder N-Allylsuc
cinimid und N-Vinylimidazol, tertiäre und quarternäre Amin- und
Ammoniumverbindungen wie Dimethylaminoethylvinylether-
Einheiten, Allyltrimethylammoniumchlorid-Einheiten oder Tri
methyl-3-acrylamido-3,3-dimethylpropyl-ammoniumchlorid-
Einheiten; sowie Vinylphosphonsäure-Einheiten bzw. deren
Ester. Geeignet sind auch epoxidgruppenhaltige Comonomere wie
Glycidyl(meth)acrylat.
Besonders geeignet ist die erfindungsgemäße Vorgehensweise für
Dispersionspulver von Homo- und Copolymerisaten mit einer Tg
von < 30°C, insbesonders < 20°C. Die Glasübergangstemperatur
Tg der Polymerisate kann in bekannter Weise mittels Differen
tial Scanning Calorimetry (DSC) ermittelt werden.
Die Herstellung der wäßrigen Dispersionen der wasserunlösli
chen Homo- oder Copolymerisate erfolgt in bekannter Weise,
vorzugsweise nach dem Emulsionspolymerisationsverfahren. Das
Emulsionspolymerisationsverfahren wird im offenen Reaktionsge
fäß oder in Druckgefäßen, in einem Temperaturbereich von 0 bis
100°C durchgeführt und mit den für die Emulsionspolymerisation
üblicherweise eingesetzten Methoden eingeleitet. Die Initiie
rung erfolgt mittels der gebräuchlichen, zumindest teilweise
wasserlöslichen Radikalbildner, die vorzugsweise in Mengen von
0.01 bis 3.0 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomeren,
eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Ammonium-, Natrium- und
Kaliumpersulfat, Wasserstoffperoxid, t-Butylhydroperoxid.
Gegebenenfalls können die genannten radikalischen Initiatoren
auch in bekannter Weise mit 0.01 bis 0.5 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Monomeren, Reduktionsmittel, beispielsweise
Alkali-Formaldehydsulfoxylate und Ascorbinsäure eingesetzt
werden. Als Dispergiermittel können alle üblicherweise bei
der Emulsionspolymerisation verwendeten anionischen, kationi
schen oder nichtionischen Emulgatoren und/oder Schutzkolloide
wie Polyvinylalkohol eingesetzt werden. Die Polymerisation
kann diskontinuierlich oder kontinuierlich, mit oder ohne Ver
wendung von Saatlatices, unter Vorlage aller oder einzelner
Bestandteile des Reaktionsgemisches, oder unter teilweiser
Vorlage und Nachdosierung der oder einzelner Bestandteile des
Reaktionsgemisches, oder nach dem Dosierverfahren ohne Vorlage
durchgeführt werden.
Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zugänglichen block
stabilen, in Wasser redispergierbaren Dispersionspulver eignen
sich für den Einsatz in Beschichtungsmitteln, in Klebemitteln,
als Bindemittel für Textilien oder Papier, und als Additive
für hydraulisch abbindende Massen, wie Zement oder Gips.
Für das Pulver 1 der in Tabelle 1 aufgeführten Beispiele 1 bis
4 bzw. Vergleichbeispiele 1 und 2 wurde eine wäßrige Disper
sion eines Copolymerisats mittels Emulsionspolymerisation von
99.2 Gew.-Teilen Vinylacetat und 0.8 Gew.-Teilen N-Methylolacry
lamid, in Gegenwart von Polyvinylalkohol als Schutzkolloid,
hergestellt. Die Dispersion hatte einen Festgehalt von 50 Gew.-%.
Vor dem Trocknen wurde der Festgehalt der Dispersion
auf 35 Gew.-% eingestellt.
Die Trocknung wurde in einem Nubilosa-Sprühtrockner bei einer
Eintrittstemperatur von 112°C und einer Austrittstemperatur
von 79°C durchgeführt. Nach der Sprühtrocknung lag ein in
Wasser redispergierbares Pulver vor, welches 15 Gew.-Teile Po
lyvinylalkohol auf 100 Teile Copolymerisat I) enthielt (Pul
vertype 1).
Für die Beispiele 1 bis 4 wurden die in Tabelle 1 angegebenen
Mengen an wasserlöslichem Polymerpulver eingearbeitet.
Das Pulver für Vergleichsbeispiel 1 wurde ohne weitere Zusätze
getestet. Das Pulver für Vergleichsbeispiel 2 wurde mit einem
üblichen Antiblockmittel versetzt.
Für das Pulver 2 der in Tabelle 1 aufgeführten Beispiele 5 bis
7 bzw. Vergleichbeispiel 3 wurde eine wäßrige Dispersion ei
nes Copolymerisats mittels Emulsionspolymerisation von 90
Gew.-Teilen Vinylacetat, 10 Gew.-Teilen Ethylen und 0.5 Gew.-Teile
Acrylamidopropansulfonsäure, in Gegenwart von 3 Gew.-Teilen ei
nes ethoxylierten und sulfatierten Fettalkohols, 0.4 Gew.-Teilen
Diethylsulfosuccinal sowie 10 Gew.-Teilen Polymethacrylsäure
hergestellt. Die Dispersion hatte einen Festgehalt von 50 Gew.-%.
Vor dem Trocknen wurde der Festgehalt der Dispersion
auf 38 Gew.-% eingestellt.
Die Trocknung wurde in einem Nubilosa-Sprühtrockner bei einer
Eintrittstemperatur von 110°C und einer Austrittstemperatur
von 80°C durchgeführt. Nach der Sprühtrocknung lag ein in
Wasser redispergierbares Pulver vor (Pulvertype 2).
Für die Beispiele 5 bis 7 wurden die in Tabelle 1 angegebenen
Mengen an wasserlöslichem Polymerpulver eingearbeitet.
Das Pulver für Vergleichsbeispiel 3 wurde ohne weitere Zusätze
getestet.
Die Rieselfähigkeit beider Pulvertypen 1 und 2 war sehr gut
und wurde in den Beispielen 1 bis 7 durch Zusatz der wasser
löslichen Polymerpulver noch deutlich verbessert.
Jeweils 100 g der Dispersionspulverzusammensetzungen der Bei
spiele bzw. Vergleichsbeispiele wurden in drei gleichen Por
tionen unter Klopfen mit einem Hammer (ca. 30 Hammerschläge
zur Verdichtung des Materials) in ein Eisenrohr mit Verschrau
bung (Höhe: 100 mm, Durchmesser: 50 mm) eingefüllt. Danach
wurde das eingefüllte Pulver mit einem Metallstempel (Gewicht
3 kg) mit Gradierung im mm-Abstand (Durchmesser 49 mm) bela
stet. Die Eindringtiefe des Metallstempels wurde an der Gra
dierung abgelesen. Die Meßapparatur wurde über 16 h bei 50° im
Trockenschrank gehalten.
Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur wurde die Eindringtiefe
des Metallstempels nach Belastung abgelesen. Der Metallstempel
wurde vorsichtig entfernt, der Schraubverschluß geöffnet und
das mehr oder weniger verblockte Dispersionspulver in einen
Plastikbecher gegeben. Bei stärker geblocktem Pulver wurde das
Pulvermaterial vorsichtig mit dem Metallstempel aus dem Eisen
rohr herausgedrückt.
Der Blockgrad wurde durch Zerdrücken des Pulvers bestimmt.
Blockgrad 1: Herausgedrückter Pulverzylinder kann sehr leicht zerteilt werden. Es entstehen wenige, sehr leicht zerteilbare Brocken.
Blockgrad 2: Herausgedrückter Pulverzylinder kann leicht zer teilt werden. Es entstehen viele kleine und größere Brocken, die leicht zerteilt werden können.
Blockgrad 3: Herausgedrückter Pulverzylinder kann leicht zer teilt werden. Es entstehen viele kleine und größere Brocken, die zerteilt werden können.
Blockgrad 4: Herausgedrückter Pulverzylinder ist nur noch durch sehr starkes Drücken zerteilbar. Es bleiben viele kleine und größere harte Brocken erhalten.
Blockgrad 1: Herausgedrückter Pulverzylinder kann sehr leicht zerteilt werden. Es entstehen wenige, sehr leicht zerteilbare Brocken.
Blockgrad 2: Herausgedrückter Pulverzylinder kann leicht zer teilt werden. Es entstehen viele kleine und größere Brocken, die leicht zerteilt werden können.
Blockgrad 3: Herausgedrückter Pulverzylinder kann leicht zer teilt werden. Es entstehen viele kleine und größere Brocken, die zerteilt werden können.
Blockgrad 4: Herausgedrückter Pulverzylinder ist nur noch durch sehr starkes Drücken zerteilbar. Es bleiben viele kleine und größere harte Brocken erhalten.
Die Pulverzusammensetzungen der Beispiele 1 bis 7 und der Ver
gleichsbeispiele 1 bis 4 sowie die zugehörigen Prüfergebnisse
für die Blockfestigkeit sind in Tabelle 1 angegeben.
Die erfindungsgemäßen Antiblockmittel sind dabei bezüglich der
damit erhaltenen Blockfestigkeit den herkömmlichen Antiblock
mitteln zumindest ebenbürtig.
Tabelle 1
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von blockstabilen, in Wasser re
dispergierbaren Dispersionspulvern mittels Trocknung von
wäßrigen Dispersionen von wasserunlöslichen Homo- oder
Copolymerisaten von ethylenisch ungesättigten Monomeren
und Zugabe von Antiblockmittel nach dem Trocknungsvorgang,
dadurch gekennzeichnet, daß als Antiblockmittel wasserlös
liche Polymerpulver zugegeben werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
wasserlösliche Polymerpulver ein oder mehrere aus der
Gruppe der Polyvinylalkohole mit einem Gehalt von 80 bis
100 Mol-% Vinylalkoholeinheiten, Polyvinylpyrrolidone mit
einem Molekulargewicht von 5000 bis 400 000, Hydroxye
thylcellulosen mit einem Substitutionsgrad von 1.5 bis 3,
Polysaccharide in wasserlöslicher Form wie Stärken (Amylo
se und Amylopectin), Cellulose, Guar, Tragcantinsäure,
Dextran, Alginate und deren Carboxymethyl-, Methyl-,
Hydroxyethyl-, Hydroxypropyl-Derivate; Dextrine wie Gelb
dextrine oder Röstdextrine sowie deren Derivate, Cyclodex
trine sowie deren Derivate, Proteine wie Casein, Sojapro
tein, Gelatine; synthetische Polymere wie Poly(meth)acryl
säure, Poly(meth)acrylamid, Polyvinylsulfonsäuren und de
ren wasserlöslichen Copolymere, Melaminformaldehydsulfona
te, Naphthalinformaldehydsulfonate, Styrolmaleinsäure- und
Vinylethermaleinsäure-Copolymere, Ligninsulfonate zugege
ben werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als
wasserlösliche Polymerpulver ein oder mehrere aus der
Gruppe Polyvinylalkohole mit 80 bis 99 Mol-% Vinylalkohol-
Einheiten, Stärken, Stärkederivate und Cellulosederivate
wie deren Carboxymethyl-, Methyl-, Hydroxyethyl-, Hydroxy
propyl-Derivate, Casein, Ligninsulfonate zugegeben werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß 5 bis 50 Gew.-% wasserlösliches Polymerpulver, bezogen
auf den Anteil an wasserunlöslichem Homo- oder Copolyme
risat, zugegeben werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß als wasserunlöslichen Homo- oder Copolymerisate von
ethylenisch ungesättigten Monomeren Homo oder -Copolymeri
sate enthaltend eine oder mehrere Monomereinheiten aus der
Gruppe der Vinylester von unverzweigten oder verzweigten
Alkylcarbonsäuren mit 1 bis 15 C-Atomen, der Methacrylsäu
reester und Acrylsäureester von unverzweigten oder ver
zweigten Alkoholen mit 1 bis 12 C-Atomen, der Olefine oder
Diene wie Ethylen oder Butadien, der Vinylaromaten wie
Styrol oder Methylstyrol, der Vinylhalogenverbindungen wie
Vinylchlorid eingesetzt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
wasserunlöslichen Polymerisate ein oder mehreren vernetz
baren Comonomereinheiten enthalten, aus der Gruppe Acryl
amidoglykolsäure, Methacrylamidoglykolsäuremethylester, N-
Methylolacrylamid, N-Methylolmethacrylamid, N-Methylol
allylcarbamat, Alkylether, wie der Isobutoxyether, oder
Ester des N-Methylolacrylamids, des N-Methylolmethacryl
amids oder des N-Methylolallylcarbamats, Imide und Imida
zole wie N-Vinyl- oder N-Allylsuccinimid und N-Vinylimida
zol, tertiäre und quarternäre Amin- und Ammoniumverbindun
gen wie Dimethylaminoethylvinylether, Allyltrimethylammo
niumchlorid oder Trimethyl-3-acryl-amido-3,3-dimethylpro
pylammoniumchlorid, Vinylphosphonsäure, Glycidyl(meth)-acrylat.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die wasserlöslichen Polymerpulver auch Imid- oder Imi
dazol, beispielsweise Methylimidazolgruppen, Epoxidgrup
pen, Alkoxysilylgruppen oder tertiäre oder quarternäre
Amingruppen wie Dimethylaminoethylvinylether-Einheiten,
Allyltrimethylammoniumchlorid-Einheiten oder Trimethyl-3-acryl
amido-3,3-dimethylpropyl-ammoniumchlorid-Einheiten,
sowie -CO-CH2-CO-Funktionen wie Acetoacetyl-, Malonsäure
ester- oder Acetylacetonyl-Funktionen enthalten.
8. Verwendung von wasserlöslichen Polymerpulvern als Anti
blockmittel zur Herstellung von blockstabilen, in Wasser
redispergierbaren Dispersionspulvern mittels Trocknung von
wäßrigen Dispersionen von wasserunlöslichen Homo- oder
Copolymerisaten von ethylenisch ungesättigten Monomeren
und Zugabe der wasserlöslichen Polymerpulver nach dem
Trockungsvorgang.
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