DE19711019A1 - Rührer mit variabel einstellbaren Rührorganen für Polymerisationsreaktoren - Google Patents
Rührer mit variabel einstellbaren Rührorganen für PolymerisationsreaktorenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Rührer für Polymerisationsreaktoren,
der an einer als Hohlwelle ausgebildeten Antriebswelle mehrere
variabel einstellbare Rührorgane aufweist.
Zur Herstellung von Polymerisaten, insbesondere von Polymerdis
persionen, haben sich verschiedenartige Rührorgane bewährt - im
wesentlichen Anker-, Blatt-, oder Pfaudler-Rührer -, die jeweils
spezielle Eigenschaften hinsichtlich Scherbelastung, Wandgängig
keit und damit Wärmeabfuhr, Mischzeit oder Homogenisierungseigen
schaften aufweisen. In Reaktoren, in denen eine Vielzahl unter
schiedlicher Produkte hergestellt werden, die sich insbesondere
hinsichtlich der Viskosität unterscheiden, wäre es wünschenswert,
über einen Rührer zu verfügen, der an das jeweilige Rührproblem
anpaßbar wäre. Ein Beispiel hierfür wäre ein Rührer, der während
des Rührvorgangs bezüglich Geometrie, Charakteristik und Lei
stungsaufnahme in kontrollierter Weise veränderbar ist.
Zum Stand der Technik werden die am Ende der Beschreibung zitier
ten Veröffentlichungen genannt ([1] bis [6]).
Die Autoren der Veröffentlichung [1] beschreiben einen Rührer mit
verstellbaren Rührblättern, der insbesondere für solche Rührvor
gänge geeignet ist, während denen sich die Viskosität ändert (s.
[1], Seite 48, mittlere Spalte, vorletzter Absatz). Das Hauptan
wendungsgebiet des dort beschriebenen "Variostant"-Rührers sind
Biotechnologie-Reaktoren, und er wird dabei vor allem zum Aufwir
beln von Schlammassen herangezogen. In der zur Veröffentlichung
[1] gehörenden Firmenbroschüre [2] wird als Anwendungsgebiet für
den Variostant-Rührer im Abschnitt "Einsatzbereiche" auch die
Herstellung von Kunststoffen erwähnt. Die Rührblätter sitzen am
unteren Ende einer hohlen Antriebswelle. Die Einstellung des An
stellwinkels der Rührblätter erfolgt über eine Steuerwelle, die
in der hohlen Antriebswelle verläuft. Das untere Ende der Steuer
welle ragt aus der Antriebswelle heraus in das Rührgut und ist
mit Betätigungsorganen versehen, über die die Einstellung des An
stellwinkels der Rührblätter bewirkt wird. Dieser aus [1] und [2]
bekannte Rührer weist auf Grund seiner Konstruktion verschiedene
Nachteile auf, unter anderen die folgenden:
Die hohle Antriebswelle hat Kraft bzw. Drehmoment zu übertragen,
um die Rührerblätter durch das zu rührende Medium zu drücken. Die
Steuerwelle hat Zugkraft zu übertragen, um den Neigungswinkel der
Rührerblätter einzustellen und zu halten. Die bekannte Konstruk
tion bedingt, daß die hohle Antriebswelle bzw. das Steuergestänge
nur geringe Kräfte übertragen kann.
Polymerisate können zwischen der Hohlwelle und der sich darin be
wegenden Steuerwelle eindringen und die beiden miteinander ver
kleben.
Die Gestänge bzw. Steuerungsteile, welche die Verstellung der
Rührerblätter besorgen, kommen zwangsläufig mit dem gerührten Me
dium in Berührung und verschmutzen daher leicht. Sie sind einer
Reinigung nicht zugänglich und können bei höheren Rührgutviskosi
täten verbiegen oder abreißen.
Besonders bei der Bearbeitung von scherempfindlichen Dispersionen
führt das herausragende Gestänge an den Stellen mit hoher Sche
rung zur Koagulatbildung, welche die gesamte bewegliche Mechanik
beeinflußt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den geschilderten
Nachteilen der bekannten, mit variabel einstellbaren Rührorganen
ausgestatteten Rührer abzuhelfen und einen Rührer für Polymerisa
tionsreaktoren bereitzustellen, der ohne die Nachteile des Stan
des der Technik arbeitet und insbesondere für die Herstellung von
Polymerdisperionen geeignet ist.
Gegenstand der Erfindung ist demgemäß ein Rührer für Polymerisa
tionsreaktoren, der an einer als Hohlwelle ausgebildeten An
triebswelle mehrere variabel einstellbare Rührorgane aufweist und
dadurch gekennzeichnet ist, daß die Rührorgane mit der Antriebs
welle über Arme verbunden sind und über Stellmittel in der hohlen
Antriebswelle einstellbar sind.
Die Rührorgane können z. B. als Rührblätter oder -schaufeln aus
laufen. Zu bevorzugen sind aber Rührblätter, und zwar solche mit
im wesentlichen rechteckiger Ausbildung. Die Blätter sind vor
teilhafterweise an den Kanten bzw. Ecken etwas abgerundet, weil
dadurch Stellen höchster Scherung vermieden werden; oder die
Blätter sind geschlitzt, wie es z. B. in der Fig. 3 gezeigt ist,
um die maximale Scherung herabzusetzen. Ein rechteckiges Rühr
blatt kann ggfs. seinerseits aus mehreren in verschiedenen Win
keln zur Rührerwelle geneigten, jedoch feststehenden Blättern be
stehen, wie es in der Fig. 4 gezeigt ist. Die Blätter können
auch gekrümmt, gewölbt (s. Fig. 5) oder löffelförmig ausgebildet
sein. Dies vermindert zusätzlich die maximal auftretende Scherung
des Rührgutes.
Die Rührorgane bestehen vorzugsweise aus Stahl oder sind email
liert.
Die Betätigung der Stellmittel kann auf verschiedene Weise erfol
gen, beispielsweise durch eine in der Antriebswelle verlaufende
Steuerwelle. Die Stellmittel können auch mit einem Elektromotor,
z. B. einem Schritt- oder Gleichstrommotor, betrieben werden. Der
Motor kann auch über Funk angesteuert werden.
Durch Arretierung der Stellmittel werden die gewählten Neigungs
winkel der Rührorgane festgelegt.
Die Stellmittel sind vorzugsweise gekapselt.
Bei den Stellmitteln handelt es sich vorzugsweise um ein Ge
triebe. Als Getriebe kommen insbesondere Zahnradgetriebe in Be
tracht, welche eine Drehbewegung an die Arme und somit an die
Rührorgane weitergeben und die Neigungswinkel der Rührorgane,
beispielsweise der Rührblätter, in gewünschter Weise verändern.
Die Stellung der beiden gegenüberliegenden Rührorgane, z. B.
Rührblätter, kann gleichsinnig sein (Winkel α, den die Rührblät
ter zueinander bilden = 2 × θ). In dieser Stellung wird Flüssig
keit von beiden Blättern nach "oben" weggedrückt, wie aus Fig. 1
ersichtlich ist. Die Stellung der Rührorgane kann aber auch ge
gensinnig sein (Winkel α = 0). In diesem Falle wird das eine
Rührblatt Flüssigkeit nach oben und das andere Flüssigkeit nach
unten drücken, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist. Dies hat zur
Folge, daß die resultierenden Drehmomente an den querliegenden
Armen sich aufheben.
Vorzugsweise werden die Rührorgane paarweise verstellt, da dies
eine Vereinfachung der Konstruktion mit sich bringt und unbere
chenbare Taumelbewegungen des Rührwerks auf ein Mindestmaß be
grenzt werden.
Der, vorzugsweise wandgängige, erfindungsgemäße Rührer kann auch
mehrstufig aufgebaut sein, d. h. es sind mehrere Armpaare an der
Antriebswelle etagenweise angeordnet. Der Winkel β, den die Arm
paare, von oben betrachtet, miteinander bilden, liegt vorzugs
weise zwischen 0 und 90° (s. Fig. 6). Es können je nach Länge des
Rührers bis zu 8 Armpaare, vorzugsweise 2 bis 4 Armpaare, vorge
sehen sein, die gleichmäßig miteinander oder gegeneinander ver
stellt werden können. Auch kann, z. B. mit Hilfe einer elektro
motorischen Steuerung, für jedes Armpaar ein individueller Nei
gungswinkel θ eingestellt werden. Bevorzugt wird ein einstufiger
Rührer verwendet.
Als Dichtungen für die Kapselung der Arme gegenüber der axialen
Antriebswelle werden Gleitringdichtungen oder auch andere übliche
Dichtungen (siehe z. B. A. Kläß et al., "Rührwerks-Gleitringdich
tungen für den Einsatz in der chemischen Industrie", in Handbuch
Dichtungen, 1. Aufl. 1990, Herausgeber B. Thier, W. H. Faragallah
(Verlag), Sulzbach) verwendet, deren Material inert gegenüber dem
Rührgut ist.
Die Gleitringdichtung kann mit Produkt oder einer in dem Reaktor
enthaltenen Komponente (z. B. Wasser) geschmiert bzw. abgedichtet
werden, wodurch erreicht wird, daß kein produktfremdes Gleitmit
tel in das Endprodukt gelangt.
Zu den Vorteilen, die durch die vorliegende Erfindung erzielt
werden, gehören die folgenden:
Da die Steuerungsteile, wie Steuerwelle und Getriebe, in der
hohlen Antriebswelle eingekapselt sind, kommen im Gegensatz zu
den bekannten Rührern mit variabel verstellbaren Rührorganen
keine Steuerungsteile bzw. Gestänge mit dem zu rührenden Medium
in Berührung, so daß die Verschmutzungsgefahr, die Gefahr der
Koagulatbildung und die Gefahr von Beschädigungen infolge Abrei
ßens und Verbiegens von Teilen des Rührwerks bei höheren Rührgut
viskositäten verringert sind.
Auch können wegen der Abdichtung und Verkapselung der Stellmit
tel keine Polymerisate in das Innere der Antriebswelle eindringen
und zu Verklebungen führen.
Während der Polymerisation ändert sich die Viskosität des Rührgu
tes stetig. Durch Variation der Drehzahl und des Neigungswinkels
der Rührorgane kann nun eine optimale Turbulenz des Rührgutes
eingestellt werden. Demzufolge lassen sich je nach Anforderungen
und gestellter Rühraufgabe der Einrühr- bzw. Homogenisierungs
effekt in der Absicht, die Mischzeit zu minimieren, verstärken
und/oder die Wärmeabfuhrleistung verbessern.
Der erfindungsgemäße Rührer kann mit Vorteil auch dann in einem
Rührbehälter genutzt werden, wenn die zu rührenden Stoffe unter
sich unterschiedliche Viskositäten aufweisen, die sich aber im
Verlaufe des Rührprozesses nicht ändern. Hierbei ist es möglich,
Drehzahl und Neigungswinkel so auszurichten, daß ein optimaler
Leistungseintrag des Rührers erfolgt.
Es ist möglich, den Neigungswinkel Θ als Funktion einer Zeitkoor
dinate, wie Reaktionsfortschritt, Dosierzeit einer Komponente,
Viskositätsänderung, pH-Änderung, Farbänderung oder allgemein in
Abhängigkeit eines Signals eines dem Reaktionsmedium angeschlos
senen Sensors, linear oder kontinuierlich oder auch statistisch,
d. h. unregelmäßig und zufallsgesteuert, zu verändern. Letzteres
führt dann durch Umstellen des Neigungswinkels zur Ausbildung von
Perioden höchster Turbulenz im System.
Der erfindungsgemäße Rührer für Polymerisationsreaktoren wird
vorzugsweise dort verwendet, wo Dispersionspolymerisate oder auch
Suspensions-, Lösungs-, Substanz- oder Fällungspolymerisate her
gestellt werden. Er ist insbesondere für die Suspensions- oder
Emulsionspolymerisation brauchbar.
Die Polymerdispersionen können mono- oder polymodal sein und
breite oder enge Teilchengrößenverteilung besitzen.
Die Glastemperatur der erhaltenen Polymere liegt im allgemeinen
im Bereich von -100 Grad C bis +150 Grad C.
Für die Polymerdispersionsherstellung geeignete ethylenisch unge
sättigte Monomere sind insbesondere C2-C6-Olefine, wie Ethylen und
Propylen, vinylaromatische Verbindungen, wie Styrol, α-Methylsty
rol oder Vinyltoluole, C1-C12- Alkylvinylether, wie Methyl- oder
Ethylvinylether, Vinylester von C1-C18-Mono-carbonsäuren, wie Vi
nylacetat oder Vinylpropionat, Ester von α,β-ethylenisch ungesät
tigten Mono- und Dicarbonsäuren, wie Acryl-, Methacryl- oder Ma
leinsäure, mit C1-C12-Alkanolen, wie Methanol, Ethanol, n-Pro
panol, iso-Propanol, 1-Butanol, 2-Butanol, iso-Butanol, tert.-Bu
tanol und 2-Ethylhexanol, Acrylnitril, Methacrylnitril, Butadien,
Isopren, α,β-ethylenisch ungesättigte C3-C6-Mono- und Dicarbon
säuren, wie Acrylsäure und Methacrylsäure und deren Amide, wie
Acrylamid und Methacrylamid.
Dispersionen, die mit dem erfindungsgemäßen Rührer hergestellt
werden können, sind beispielsweise Styrol-Butadien-Dispersionen,
Styrol-Acrylat-Dispersionen oder Acrylat-Dispersionen. Hier bei
spielsweise in Frage kommende, dispergierte Polymerisate sind
Homo- oder Copolymerisate der Acrylsäure- und Methacrylsäure
ester, inbesondere von Methyl-, Ethyl-, Butyl-, Ethylhexylacry
lat, Hydroxyethyl- und Hydroxypropylacrylsäureester und -metha
crylsäureester; Homo- oder Copolymerisate des Styrols mit Buta
dien und/oder (Meth)acrylnitril und/oder den erwähnten
(Meth)acrylsäureestern; Homo- oder Copolymerisate des Vinylaceta
tes und/oder Vinylpropionates mit Ethylen, Butadien oder den er
wähnten (Meth)acrylsäureestern; Homo- oder Copolymerisate des Vi
nylchlorids und/oder Vinylidenchlorids mit den erwähnten
(Meth)acrylsäureestern, Olefinen oder Vinylaromaten. In Betracht
kommen auch Masse- oder Lösungspolymerisate der Acrylsäure oder
Methacrylsäure, ggf. mit anderen Säuren, Säureamiden oder Säu
reanhydriden wie Maleinsäure(anhydrid), (Meth)acrylamid.
Die Polymerisationstemperatur beträgt üblicherweise 30 bis 150°C.
Die Polymerisation kann auch unter Druck erfolgen. Zur Einleitung
der Emulsionspolymerisation werden die gebräuchlichen wasserlös
lichen Radikalbildner in einer Menge von vorzugsweise 0,01 bis
0,1 Gew.-%, bezogen auf die Monomerphase, eingesetzt. Beispiele
für Radikalbildner sind Peroxide, wie Ammoniumperoxodisulfat, Ka
liumperoxodisulfat und Wasserstoffperoxid. Die Initiierung kann
entweder direkt durch Temperaturerhöhung oder durch Einsatz von
Reduktionsmitteln erfolgen.
Als Dispergiermittel können die bei der Emulsionspolymerisation
gebräuchlichen ionischen und nichtionischen Emulgatoren oder
Schutzkolloide eingesetzt werden. Vorzugsweise werden 0,1 bis 5,0
Gew.-% Emulgator, bezogen auf die Monomerphase, eingesetzt. Gege
benenfalls können zur Polymerisation noch Puffersubstanzen, wie
Natriumcarbonat, Natriumhydrogenphosphat oder Alkaliacetate, ein
gesetzt werden.
Die Polymerisation kann kontinuierlich oder diskontinuierlich,
mit oder ohne Verwendung von Saatlatices, unter Vorlage aller
oder einzelner Bestandteile des Reaktionsgemisches oder unter
teilweiser Vorlage und Zulauf der oder einzelner Bestandteile des
Reaktionsgemisches oder nach einem Anlaufverfahren ohne Vorlage
durchgeführt werden.
Nähere Angaben zur Polymerisation ethylenisch ungesättigter Ver
bindungen finden sich beispielsweise in Houben-Weyl, Band XIV/1,
Makromolekulare Stoffe, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 1961.
Als Polykondensation ist insbesondere die Herstellung von Poly
estern, Polyamiden und Kondensationsharzen und als Polyaddition
insbesondere die Polyurethanbildung zu erwähnen. Nähere Angaben
hierzu finden sich ebenfalls in dem zuvor genannten Buch.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von Beispielen weiter er
läutert.
Es zeigen:
Fig. 1a eine perspektivische Ansicht (mit Teilschnitt) eines er
findungsgemäßen Rührers mit zwei Rührblättern,
Fig. 1b eine Seitenansicht des Rührers gemäß Fig. 1a und 4 in
Richtung der Achse der Arme, an denen die Rührblätter
sitzen,
Fig. 2a eine perspektivische Ansicht (Teilschnitt) einer weiteren
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Rührers mit zwei
Rührblättern,
Fig. 2b eine Seitenansicht des Rührers gemäß Fig. 2a in Richtung
der Achse der Arme, an denen die Rührblätter sitzen,
Fig. 3, 4 und 5a perspektivische Ansichten weiterer Ausführungs
formen von Rührblättern,
Fig. 5b eine Seitenansicht des Rührers gemäß Fig. 5a in Richtung
der Achse der Arme, an denen die Rührblätter sitzen,
Fig. 6a eine perspektivische Ansicht (Teilschnitt) eines zweistu
figen erfindungsgemäßen Rührers,
Fig. 6b eine Ansicht des Rührers gemäß 6a in Richtung der Rühr
welle.
Der Rührer gemäß Fig. 1 besteht aus einer Antriebshohlwelle 2, in
3 welcher eine arretierbare Steuerwelle 1 geführt ist. Mit der
Steuerwelle 1 sind zwei senkrecht zur Steuerwelle 1 verlaufende
Arme 4a und 4b über ein Zahnradgetriebe 6 verbunden. Im Bereich
des Durchtritts der Arme 4a und 4b durch die Hohlwelle 2 ist eine
Kapselung 3 vorgesehen. An den Enden der Arme 4a und 4b sind
rechteckige Rührblätter 5a und 5b mit gerundeten Ecken vorhanden.
Die Rührblätter 5a und 5b bilden mit der Antriebshohlwelle 2 ei
nen Winkel Θ, wobei die Rührblätter gegeneinander um einen Winkel
α verdreht sind, siehe Fig. 1b. Bei dieser Anordnung und bei dem
in Fig. 1a durch den Vollpfeil angedeuteten Drehrichtung der An
triebshohlwelle 2 wird das Rührgut in der durch die langen Pfeile
in Fig. 1a angedeuteten Richtung bewegt.
In Fig 2a ist ein Rührer der in Fig. 1a gezeigten Art abgebildet,
wobei jedoch die Rührblätter durch Drehung der Arme 4a bzw. 4b um
ihre Längsachsen in eine andere Position fixiert sind, derart,
daß die Rührblätter 5a und 5b mit der Antriebshohlwelle 2 zwar
einen Winkel Θ bilden, aber gegeneinander nicht verdreht sind,
d. h. der Winkel α ist 0°. Bei dieser Anordnung und gleichem
Drehsinn der Antriebshohlwelle 2 wie in Fig. 1a, wird das Rührgut
in der durch die langen Pfeile angedeuteten Richtung bewegt.
In Fig. 3 ist ein Rührblatt 5 mit zwei senkrecht zum Arm 4b ver
laufenden Schlitzen 8 gezeigt.
Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform mit zwei Rührblättern 5.1 und
5.2 an einem Arm 4. Sie sind so gegeneinander geneigt, daß sie
beide mit der Hohlwelle einen Winkel θ und untereinander einen
Winkel α bilden, siehe Fig. 1b.
Eine weitere Ausführungsform eines Rührblattes 5 ist in Fig. 5a
und 5b gezeigt. Es ist nach Art eines S gekrümmt.
Die Fig. 6a zeigt einen zweistufigen Rührer mit rechteckigen
Rührblättern 5a, b. Die Arme 4a, b bzw. 4c, d sind jedoch um ei
nen Winkel von 90° verdreht.
Emulgator 1 : 20 Gew.-%ige Lösung eines p-Octylphenolethoxilates
mit 25 mol Ethylenoxid
Emulgator 2 : 35 Gew.-%ige Lösung eines Natriumsalzes des sulfa tierten p-Nonylphenolethoxilates mit 25 mol Ethylenoxid
Emulgator 2 : 35 Gew.-%ige Lösung eines Natriumsalzes des sulfa tierten p-Nonylphenolethoxilates mit 25 mol Ethylenoxid
Der Versuch wird in einem 18 l Reaktor mit h/D=2,1 (Verhältnis
Höhe/Durchmesser), versehen mit Blattrührer gemäß Fig. 1 und 35
UpM durchgeführt. Eine Vorlage bestehend aus 2200 g Wasser und 10
g Ascorbinsäure wird auf 80°C erhitzt. Bei Erreichen von 70°C
Innentemperatur werden 200 g Natriumpersulfatlösung (2,5
gew.-%ig) zugegeben. Danach wird begonnen, den Zulauf der Monome
remulsion ME1 kontinuierlich in 210 min. und 1740 g Natriumper
sulfatlösung in 240 min. zuzugeben, wobei man die Innentemperatur
auf 85°C ansteigen läßt. Nach vollständiger Zugabe wird 2 h bei
85 °C gehalten, abgekühlt, mit Ammoniak-Lösung neutralisiert und
über ein 250 µm Filter filtriert. Nach Abfiltrieren von ca. 3 g
Koagulat wird eine Dispersion mit einem Feststoffanteil von 55,3
Gew.-%, einem pH von 7,5, einem LD-Wert von 58% (LD = Lichtdurch
lässigkeit in %, 25 mm Schichtdicke, 0,01 gew.-%ig), einer Visko
sität von 85 mPas und einem Feinkoagulatanteil von 0,007% erhal
ten. Die Teilchengrößenverteilung ist polymodal.
1900 g Wasser
970 g Emulgator 1
5700 g Emulgator 2
194 g Acrylsäure
1160 g Acrylnitril
8315 g Butylacrylat
970 g Emulgator 1
5700 g Emulgator 2
194 g Acrylsäure
1160 g Acrylnitril
8315 g Butylacrylat
Beispiel 1 wird in einem 18 l Reaktor gleicher Bauart (gleiches
Verhältnis Höhe/Durchmesser und gleicher Kühlmantel) mit einem
2-stufigen Rührer mit Rührblättern gemäß Fig. 6, wobei die Arme
wie in Fig. 6b einen Winkel von 90∘ bilden, wiederholt. Die Rüh
rerdrehzahl wird auf 40 UpM gesteigert. Dabei kann die Zulaufs
zeit der Monomeremulsion auf 180 min reduziert werden; die In
itiatorlösung wird 30 min länger zugefahren. Danach wird wie bei
Beispiel 1 verfahren. Es wird eine koagulatfreie Dispersion mit
einem Feststoffanteil von 55,6 Gew.-%, einem pH von 7,6, einem
LD-Wert von 56%, einer Viskosität von 80 mPas und einem Feinkoagu
latantiel von 0,001% erhalten. Die Teilchengrößenverteilung ist
polymodal. Es findet sich kein Wandbelag.
[1] CAV (1995), Seite 48
[2] Firmenschrift MUHR; Verstellbare Rührblätter
[3] DE 36 22 723
[4] DE 44 21 494
[5] US 4 552 461
[6] H. Gerstenberger et al., Chem.-Ing. Techn. 54 (1982), S. 541-553
[2] Firmenschrift MUHR; Verstellbare Rührblätter
[3] DE 36 22 723
[4] DE 44 21 494
[5] US 4 552 461
[6] H. Gerstenberger et al., Chem.-Ing. Techn. 54 (1982), S. 541-553
Claims (11)
1. Rührer für Polymerisationsreaktoren, der an einer als Hohl
welle ausgebildeten Antriebswelle (2) mehrere variabel ein
stellbare Rührorgane (5a-d) aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rührorgane (5a-d) mit der Antriebswelle (2) über Arme
(4a-d) verbunden sind und über Stellmittel (6) in der An
triebswelle (2) einstellbar sind.
2. Rührer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stellmittel (6) über eine im Inneren der Antriebswelle (2)
verlaufende Steuerwelle (1) betätigt werden.
3. Rührer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stellmittel (6) elektrisch, hydraulisch oder über Funk betä
tigt werden.
4. Rührer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß es sich bei den Stellmitteln (6) um ein Ge
triebe handelt.
5. Rührer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Ge
triebe (6) gekapselt ist.
6. Rührer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß je ein Rührorgan (5a-d) mit je einem Arm
(4a-d) verbunden ist und je zwei Arme (4a, b bzw. 4c, d) sich
an der Antriebswelle (2) gegenüberstehen.
7. Rührer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß 2 bis 4
Armpaare (4a, b bzw. 4c, d) in mehreren Ebenen entlang der An
triebswelle (2) angeordnet sind.
8. Rührer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Rührorgane (5a-d) als Rührblätter aus
gebildet sind.
9. Rührer nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Rühr
blätter im wesentlichen rechteckig sind.
10. Rührer nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Rühr
blätter an den Kanten abgerundet sind.
11. Verwendung eines Rührers nach einem der vorhergehenden An
sprüche zur Herstellung von Emulsions-, Suspensions-, Lö
sungs-, Substanz- oder Fällungspolymerisaten.
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