DE19708469A1 - Verfahren zur Kalibrierung eines Graviersystems und Gravierverfahren - Google Patents
Verfahren zur Kalibrierung eines Graviersystems und GravierverfahrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kalibrierung eines
Graviersystems für Druckzylinder und ein Verfahren zum Betreiben
des so kalibrierten Graviersystems.
Die elektromechanische Zylindergravur ist heute das gängigste
Verfahren zur Bearbeitung von Tiefdruckformen. Die Übertragung
von Bildinformationen von einer Vorlage auf den Tiefdruckform
zylinder erfolgt nach Zwischenschritten zur Verarbeitung der von
der Vorlage abgenommenen Helligkeitssignale und ihrer Umwandlung
in geeignete Steuersignale, letztlich durch Graviersysteme, mit
denen Näpfchen gewünschter Tiefe in die Oberfläche des Tief
druckformzylinders graviert werden. Das Graviersystem enthält
ein elektromechanisches Schwingsystem, das in den gängigen Aus
führungen einen Torsionsstab, der an einem Ende eingespannt ist,
einen Stichelhalter, der am gegenüberliegenden Ende des Tor
sionsstabs angebracht ist, und einen Diamantstichel aufweist,
der von dem Stichelhalter in Abstand zur Längsachse des Tor
sionstabes gehalten wird. Es sind ferner elektrische Antriebs
mittel vorgesehen, die einen Anker angebracht in einem mittleren
Bereich entlang des Torsionsstabes aufweisen können, der in
einem externen Magnetfeld liegt und mit Steuerstrom versorgbar
ist, um den Torsionsstab in Torsionsschwingungen zu versetzen.
Dabei wird der Torsionsstab bis maximal ± 0,5° ausgelenkt. Der
entfernt von der Torsionsachse des Torsionsstabes gehaltene
Gravierstichel wird durch den Steuerstrom gesteuert so ausge
lenkt, daß die gewünschten Näpfchen in die Zylinderoberfläche
graviert werden. Das Graviersystem weist ferner einen Gleitfuß
auf, mit dem es sich auf der Druckformzylinderoberfläche ab
stützt.
Beim Gravieren wird das Graviersystem mit einem Steuersignal
betrieben, das durch ein sinusförmiges Grundsignal mit einer
Frequenz von im typischen Fall 4 kHz und einem überlagerten
Bildsignal gebildet wird. Durch das so modulierte Steuersignal
des Graviersystems werden mit einer Frequenz von 4 kHz Näpfchen
in die Oberfläche des Tiefdruckformzylinders graviert, deren
Tiefe - und damit auch ihre Längs- und Querausdehnung - von der
Helligkeit der Abtastvorlage bzw. dem Wert von Formdaten ab
hängt. Die Näpfchen sind, bedingt durch die Form des Diamant
gravierstichels rautenförmig. Die Querdiagonale des rautenförmi
gen Näpfchens liegt um 90° zur Bearbeitungsrichtung (Rotations
richtung des Zylinders) gedreht und die Längsdiagonale liegt in
Bearbeitungsrichtung. Die maximale Näpfchenlänge (Längsdiagona
le) beträgt 225 µm, die Näpfchenbreite maximal 180 µm.
Die Näpfchen werden in einem Raster auf der Zylinderoberfläche
graviert, indem der Zylinder neben der Rotation eine Vorschubbe
wegung ausführt. Der Linienabstand beträgt 90 µm bzw. 135 µm.
Bei aufeinanderfolgenden Zeilen (Linien) werden die Näpfchen
jeweils um ein halbes Näpfchen versetzt graviert. Das Graviersy
stem und ihre zugeordneten Steuereinrichtungen müssen so geeicht
werden, daß die minimalen und maximalen Helligkeitswerte richtig
in die zugeordneten minimalen und maximalen Näpfchenausdehnungen
umgesetzt werden. Es wird deshalb vor Beginn jedes Graviervor
gangs eine Kalibrierung des Graviersystems vorgenommen. Dazu
wird das Graviersystem an den Zylinder angelegt und Näpfchen in
den sich drehenden Zylinder graviert, deren Längs- und Queraus
dehnung optisch vermessen werden. Die Steuereinrichtungen des
Graviersystems werden dann so eingestellt, daß bei Bildsignalen
für maximale Helligkeit (eichweiß) die kleinste gewünschte Näpf
chengröße und bei minimaler Helligkeit (eichschwarz) die größte
gewünschte Näpfchengröße erzeugt wird. Da die optische Vermes
sung der Näpfchendiagonalen vom Bedienungspersonal mit mikrosko
pisch abbildenden Meßeinrichtungen vorgenommen werden muß und
die Einstellung für jeden neuen zu gravierenden Zylinder wie
derholt werden muß, nimmt die Kalibration der Graviersysteme
daher unerwünscht viel Zeit in Anspruch. Um den Graviervorgang
insgesamt effektiver zu machen, wäre es daher wünschenswert,
zumindest die Bestimmung des Abstands zwischen Gravierstichel
und Zylinderoberfläche mit einem automatisierbaren Verfahren
durchzuführen.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Kalibrie
rung von Graviersystemen anzugeben, mit dem sich der Abstand
zwischen Gravierstichel und Zylinderoberfläche nach Anlegen des
Graviersystems an den Zylinder automatisch bestimmen läßt.
Zur Lösung dieser Aufgabe dienen das Verfahren mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfin
dung sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Gravierstichel mit
einem sägezahnförmigen Steuerstrom mit einer vorgegebenen Am
plitude ausgelenkt, so daß der Gravierstichel noch nicht auf die
Druckzylinderoberfläche auftrifft. (Unter Sägezahnform soll hier
eine Dreiecksform mit symmetrischer ansteigender und abfallender
Flanke verstanden werden). Dabei wird ein Gravierstichelwegsi
gnal aufgenommen, das wenigstens näherungsweise linear von dem
momentanen Auslenkungsweg des Gravierstichels aus der Ruhelage
abhängt. Das Gravierstichelwegsignal folgt in dieser Stufe, da
der Gravierstichel ungehindert ausgelenkt wird, dem Sägezahn
steuerstrom und ist daher, als Funktion der Zeit ebenfalls ein
im wesentlichen sägezahnförmiges Signal. Anschließend wird die
Amplitude des Sägezahnsteuerstroms sukzessive erhöht, zumindest
bis eine Steigerungsänderung in der abfallenden und/oder anstei
genden Flanke des Gravierstichelwegsignals feststellbar ist. Der
Punkt der Steigungsänderung des Gravierstichelwegsignals zeigt
an, daß der Gravierstichel auf die Druckzylinderoberfläche auf
trifft; anschließend weist das Gravierstichelsignal nur noch
eine verminderte Steigung auf, da der Gravierstichel sich in die
Druckzylinderoberfläche einschneiden muß und daher nicht mit
derselben Steigung, wie der ungehinderte Gravierstichel, dem
Sägezahnsteuerstrom folgt. Das Gravierstichelwegsignal, bei dem
die Steigungsänderung auftrifft, wird ermittelt und abgespei
chert. Anhand dessen kann dann der zugehörige Steuerstrom er
mittelt und das Graviersystem davon abhängig angesteuert werden.
Es ist ein besonderer Vorteil, daß sich das erfindungsgemäße
Verfahren automatisch durchführen läßt, ohne daß das Betriebs
personal Einstellungen von Hand an den einzelnen Graviersystemen
der Graviermaschine durchführen müssen.
Das obige Verfahren kann bei ruhendem, d. h. nichtrotierendem
Zylinder durchgeführt werden, wodurch nur ein minimaler Teil der
Zylinderoberfläche durch das obige Verfahren beschädigt wird.
Das Gravierstichelwegsignal kann beispielsweise durch einen
elektrischen Oszillator gewonnen werden, der in der Nähe des
Gravierstichelhalters fest montiert ist. Der Schwingkreis des
Oszillators wird bei Auslenkung des Gravierstichels durch die
Verlagerung des Materials von Stichelhalter und Gravierstichel
relativ zum Schwingkreis gegenüber der Frequenz in Ruhelage des
Gravierstichels verstimmt. Aus der Frequenzänderung durch die
Verstimmung läßt sich leicht ein zur Frequenzänderung proportio
nales elektrisches Signal gewinnen, das als Gravierstichelwegsi
gnal verwendet werden kann. Beispielsweise kann die Frequenz
änderung des Schwingkreises über einen Frequenzdiskriminator
oder ein Phase-Locked-Loop-Verfahren in ein Gravierstichelwegsi
gnal umgesetzt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens kann die
Wegmessung optisch absolut kalibriert werden. Dazu wird für
verschiedene Anregungsströme die Auslenkung des Stichels mit
einem Meßmikroskop vermessen und die Auslenkung im Verhältnis
zum Anregungsstrom bestimmt. Durch Zuordnung des Steuerstroms,
bei dem die Steigungsänderung im Gravierstichelwegsignal auf
tritt, kann dann für jedes Graviersystem auch die absolute Aus
lenkung des Gravierstichels und der absolute Abstand der Gra
vierstichel in Ruhelage von der Zylinderoberfläche bestimmt
werden.
Alternativ kann eine Verstelleinrichtung an dem Graviersystem
vorgesehen sein, mit der sich das Graviersystem auf mindestens
einen ersten und einen zweiten Abstand zur Druckzylinderober
fläche bringen läßt, wobei die Differenz zwischen dem ersten und
dem zweiten Abstand einstellbar bzw. vorgegeben ist. Durch Mes
sen der Gravierstichelwegsignale, bei dem die Steigungsänderung
auftritt, für zwei Abstände von der Druckzylinderoberfläche, die
eine definierte Entfernung voneinander haben, läßt sich eben
falls eine absolute Kalibration für das Gravierstichelwegsignal
gewinnen und die Linearität prüfen.
Wird zunächst eine absolute Kalibration des Gravierstichelwegsi
gnals wie oben beschrieben vorgenommen, kann in einem anschlie
ßenden Verfahren zum Gravieren des Druckzylinders aus dem Gra
vierstichelwegsignal mit der Kalibrationskonstante die momentan
geschnittene Näpfchentiefe absolut bestimmt (z. B. aus der Diffe
renz des Gravierstichelwegsignals am unteren Umkehrpunkt und dem
bestimmen Abstand zur Zylinderoberfläche) und, gegebenenfalls
durch Regelung, in gewünschter Weise korrigiert werden. Bei be
kannter Geometrie des Gravierstichels kann dann aus der Näpf
chentiefe auch die Näpfchenbreite bestimmt werden. Ferner kann
die absolut bestimmte momentane Näpfchentiefe auch dazu verwen
det werden, um die Steuerung des Gravierstichels dynamisch zu
korrigieren, um Schwingungseffekte, wie Nachziehen oder Prellen
des Gravierstichels, zu minimieren.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Fig. 1 beschrieben,
in der ein Blockschaltbild einer Auswertungsschaltung zur Gewin
nung des Gravierstichelwegsignals dargestellt ist.
Der Gravierstichel an dem Gravierstichelhalter ist schematisch
mit dem Bezugszeichen 12 dargestellt. Der Gravierstichel wird
mit einer Sägezahnspannung, mit einer Frequenz von zum Beispiel
100 Hz ausgelenkt, die in einem Sägezahngenerator 10 mit vor
gebbarer Amplitude erzeugt wird. Die Amplitude der Auslenkung
ist zunächst so klein, daß der Gravierstichel nicht auf die
Druckzylinderoberfläche auftritt und daher frei mit dem Säge
zahnsteuersignal mitschwingt.
Wird der Gravierstichel mit einem Sägezahnsteuerstrom angetrie
ben und trifft auf die Druckzylinderoberfläche auf, so hat das
Gravierstichelwegsignal eine Flanke mit einer ersten Steigung,
die dem freien Schwingen des Gravierstichels entspricht, einen
Knickpunkt (Steigungsänderung) und einen Bereich verminderter
Steigung, der dem Eindringen des Gravierstichels in die Druck
zylinderoberfläche entspricht, bis zu einem unteren Umkehrpunkt
von dem aus sich das Gravierstichelsignal etwa spiegelbildlich
fortsetzt.
Mit der in Fig. 1 dargestellten Schaltung wird ein Signal be
stimmt, das den momentanen Auslenkungsweg des Gravierstichels
aus seiner Ruhelage anzeigt. In der Nähe des Gravierstichels 12
ist ein elektrischer Oszillator fest montiert, der im vorlie
genden Fall durch einen VCO (Voltage Controlled Oscillator) 20
gebildet wird. Eine Änderung der relativen Lage des Stichelhal
ters und des Gravierstichels zum Schwingkreis führt zu dessen
Verstimmung. Die der Verstimmung entsprechende Frequenzänderung
wird mit der in Fig. 1 dargestellten Schaltung in ein Span
nungssignal umgesetzt, das als Gravierstichelwegsignal verwendet
werden kann.
In der dargestellten Phase-Locked-Loop-Schaltung wird das Signal
eines Quarzgenerators 30 mit dem Signal des VCO 20 hinsichtlich
der Phase verglichen. Der Phasendetektor 70 ist hier als XOR
ausgeführt. Um das Tastverhältnis beider im Phasendetektor zu
vergleichenden Signale auf 1 : 1 einzustellen, wird die Frequenz
der Signale des VCO 20 und des Quarzgenerators 30 durch Fre
quenzdividierer 40 und 50 durch 2 geteilt.
Der Ausgang des Phasendetektors 70 gibt ein Maß für die Phasen
lage beider Signale. Dieses Ausgangssignal des Phasendetektors
70 wird auf ein Filter 80 gegeben, das eine Tiefpaßfilterung
durchführt. Das tiefpaßgefilterte Phasendetektorsignal wird dem
Steuereingang des VCO 20 zugeführt, der dadurch für eine Ver
stellung des Schwingkreises sorgt, indem die Kapazität eines
einstellbaren Kondensators verstellt wird. Ein derartig ge
schlossener Regelkreis stellt die Frequenz des VCO 20 auf die
Frequenz des Quarzgenerators 30. Die dafür erforderliche Regel
spannung ist dann ein Maß für die Frequenzverstimmung des VCO
durch den Gravierstichel. Zur Auswertung wird die Regelspannung
einer Offset-Korrektur in einer Korrekturschaltung 90 unterzo
gen, die die Spannung im eingeschwungenen Zustand abzieht. Nach
dieser Korrektur verbleibt ein Spannungssignal das zur Frequenz
änderung proportional ist. Die Frequenzänderung ist zumindest
näherungsweise proportional zur relativen Bewegung des Gravier
stichels 12 relativ zum Schwingkreis und damit als Graviersti
chelwegsignal verwendbar, das zumindest näherungsweise linear
von dem Auslenkungsweg des Gravierstichels aus der Ruhelage
abhängt.
Das Gravierstichelwegsignal kann in eine Steuer- und Rechenein
heit 8 aufgenommen werden und dort analysiert werden. Trifft der
Gravierstichel bei Auslenkung mit einem Sägezahnsteuerstrom auf
die Druckzylinderoberfläche auf, kann die Steigungsänderung in
den Flanken des Gravierstichelwegssignals in der Steuer- und
Recheneinheit 8 festgestellt werden. Diesem Gravierstichelwegsi
gnal, bei dem die Steigungsänderung auftritt, kann der zugehöri
ge Steuerstrom zugeordnet werden. Damit ist der Steuerstrom für
das Graviersystem festgelegt, bei dem der Gravierstichel auf die
Druckzylinderoberfläche auftrifft. Bereits diese Information
kann für eine einfache Kalibration verwendet werden.
Für eine absolute Kalibration kann für verschiedene Anregungs
ströme die Auslenkung des Stichels mit einem Meßmikroskop ver
messen und die Auslenkung im Verhältnis zum Anregungsstrom ge
speichert werden. Später kann dann durch Zuordnung des Steuer
stroms, bei dem die Steigungsänderung im Gravierstichelwegsignal
auftritt, kann dann auch die absolute Auslenkung des Gravier
stichels bestimmt werden. Alternativ kann eine Verstellung des
Abstandes des Graviersystems auf zwei verschiedene Abstände zur
Druckzylinderoberfläche vorgenommen werden, wobei die Differenz
der Abstände durch ein vorgegebenes Steuersignal für eine Stell
einrichtung oder anderweitig bekannt sein sollte. Aus der Diffe
renz der festgestellten Gravierstichelwegsignale, bei denen
jeweils die Steigungsänderungen auftreten, und der bekannten
Abstandsdifferenz kann ebenfalls durch Verhältnisbildung eine
Kalibrationskonstante gewonnen werden.
Die genannten Auswerte- und Steueroperationen, die zur Durch
führung der Verfahren notwendig sind, können von der Steuer- und
Recheneinheit 8 ausgeführt werden.
Claims (9)
1. Verfahren zur Kalibrierung eines Graviersystems für Druck
zylinder, welches Graviersystem einen elastisch auslenkbar
aufgehängten Gravierstichel und elektrische Antriebsmittel
aufweist, die dazu ausgebildet sind, den Gravierstichel aus
seiner Ruhelage um einen gewünschten Weg gesteuert durch
einen Steuerstrom auszulenken, mit den Schritten:
- - Beaufschlagen der elektrischen Antriebsmittel mit einem Sägezahnsteuerstrom mit einer vorgegebenen Amplitude, bei der der Gravierstichel nicht auf den Druckzylinder auf trifft,
- - Aufnehmen eines Gravierstichelwegsignals, das wenigstens näherungsweise linear von den momentanen Auslenkungsweg aus der Ruhelage abhängt,
- - sukzessives Erhöhen der Amplitude des Sägezahnsteuerstroms zumindest bis eine Steigungsänderung in der abfallenden und/oder ansteigenden Flanke des Gravierstichelwegsignals feststellbar ist,
- - Ermitteln und Speichern des Gravierstichelwegsignals, bei dem die Steigungsänderung auftrifft.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem vorab die Auslenkung des
Gravierstichels mit einem Meßmikroskop vermessen und im Ver
hältnis zum Anregungsstrom bestimmt und gespeichert wird und
später durch Zuordnung des Steuerstroms, bei dem die Stei
gungsänderung im Gravierstichelwegsignal auftritt, die ab
solute Auslenkung des Gravierstichels bestimmt wird und eine
Kalibrationskonstante zur Umrechnung des Gravierstichelweg
signals in eine absolute Wegangabe gespeichert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem das Graviersystem durch
Einstellmittel auf einen ersten und einen zweiten Abstand
zur Druckzylinderoberfläche gebracht wird, wobei die Diffe
renz der Abstände als Absolutwert bekannt ist, und für beide
Abstände jeweils das Gravierstichelwegsignal bestimmt wird,
bei dem die Steigungsänderung auftrifft, und aus der Diffe
renz dieser Gravierstichelwegsignale und der Differenz der
Abstände im Verhältnis eine Kalibrationskonstante zur Um
rechnung des Gravierstichelwegsignals in eine absolute We
gangabe gespeichert wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem
zum Aufnehmen des Gravierstichelwegsignals ein elektrischer
Schwingkreis in der Nähe des Gravierstichels fest angeordnet
ist, und die Frequenzänderung des Schwingkreises gegenüber
der Frequenz bei Gravierstichel in Ruhelage bestimmt wird
und ein zur Frequenzänderung proportionales Signal als Gra
vierstichelwegsignal verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, bei dem die Frequenzänderung des
Schwingkreises über einen Frequenzdiskriminator oder ein
Phase-Locked-Loop-Verfahren in ein Gravierstichelwegsignal
umgesetzt wird.
6. Gravierverfahren für Druckzylinder, bei dem vor dem eigent
lichen Graviervorgang ein Kalibrationsverfahren nach An
spruch 2 oder 3 durchgeführt wird, und beim Gravieren aus
Gravierstichelwegsignal und der Kalibrationskonstante die
momentan geschnittene Näpfchentiefe absolut bestimmt und,
gegebenenfalls durch Regelung, in gewünschter Weise korrigiert
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, bei dem die bestimmte Näpfchen
tiefe und dem Gravierstichel zugeordnete Geometrieinforma
tion verwendet werden, um die Näpfchenbreite zu bestimmen.
8. Verfahren nach Anspruch 6, bei dem das absolute Graviersti
chelwegsignal dazu verwendet wird, um die Steuerung des Gra
vierstichels dynamisch zu korrigieren, um Schwingungseffek
te, wie Nachziehen oder Prellen des Gravierstichels, zu
minimieren.
9. Kalibrierungsverfahren für eine Graviermaschine für Druck
zylinder mit wenigstens einem Graviersystem, welches Gra
viersystem einen elastisch auslenkbar aufgehängten Gravier
stichel und elektrische Antriebsmittel aufweist, die dazu
ausgebildet sind, den Gravierstichel aus seiner Ruhelage um
einen gewünschten Weg gesteuert durch einen Steuerstrom
auszulenken, mit den Schritten:
- - Beaufschlagen der elektrischen Antriebsmittel mit vorgege ben Steuerstromverläufen, bei denen der Gravierstichel nicht auf den Druckzylinder auftrifft,
- - Aufnehmen eines Gravierstichelwegsignals, das wenigstens näherungsweise linear von den momentanen Auslenkungsweg aus der Ruhelage abhängt,
- - Vergleichen von Steuerstromverlauf und Gravierstichelweg signal und Bestimmen und Speichern von dynamischen Korrektu ren für den Steuerstrom beim Graviervorgang, die dazu dienen Schwingungseffekte, wie Nachziehen oder Prellen des Gravier stichels, beim Graviervorgang zu minimieren.
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE (1) | DE19708469C2 (de) |
Cited By (2)
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WO1996026837A1 (en) * | 1995-02-27 | 1996-09-06 | Ohio Electronic Engravers, Inc. | Engraving method and apparatus using midtone correction |
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1997
- 1997-02-20 DE DE1997108469 patent/DE19708469C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19708469C2 (de) | 1998-12-24 |
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