DE19708366A1 - Klebfolienstreifen - Google Patents
KlebfolienstreifenInfo
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- C09J2453/00—Presence of block copolymer
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Description
Die Erfindung betrifft einen Klebfolienstreifen für eine wiederlösbare Verklebung, der
sich durch Ziehen in Richtung der Verklebungsebene rückstandsfrei und beschädi
gungslos ablösen läßt, sowie dessen Verwendung für derartige Verklebungen.
Hochelastische Klebfolien (der Begriff Klebstoff-Folie wird im nachfolgenden Text syn
onym verwendet) für wiederlösbare Verklebungen, die durch Ziehen in Richtung der
Verklebungsebene wiederlösbar sind, sind bekannt und im Handel unter der Bezeich
nung "tesa Power-Strips" erhältlich. Damit hergestellte Verklebungen bieten kraftvollen
Halt und lassen sich doch spurlos wieder ablösen ohne Beschädigung des Untergrun
des oder der Fügeteile, wie dies in DE 33 31 016 C2 beschrieben ist.
DE 37 14453, DE 42 22 849, DE 42 33 872, DE 43 39 604, DE 44 28 587, DE 44 31 914
und DE 195 11 288 beschreiben spezielle Ausführungen und Applikationen vorge
nannter Klebfolien.
An die in diesen Druckschriften beschriebenen Klebfolien werden hohe Anforderungen
gestellt, etwa:
- - Für eine einwandfreie Funktion müssen sie eine für die jeweilige Anwendung aus reichende Anfaßklebrigkeit (für leichte Verklebung = geringer Anpreßdruck und für sofortige Belastung) und Verklebungsfestigkeit (während der Applikationsdauer) bieten.
- - Für den Ablöseprozeß sind eine hohe Dehnfähigkeit bei gleichzeitig niedriger Dehnspannung und eine im Vergleich zur Ablösekraft (Stripkraft) hohe Reißfestig keit Voraussetzung.
- - Vorteilhaft für den Ablöseprozeß ist eine deutliche Reduzierung der Anfaßklebrig keit (tack) beim Verstrecken.
- - Für längerfristige Verklebungen ist eine entsprechende Alterungsbeständigkeit in der Klebfuge essentiell.
- - Bei hohen mechanischen Beanspruchungen (hohe Scher- und Kippscherbela stungen) kann es bei Einsatz ungesättigter Styrolblockcopolymere (Styrol-Isopren-, Styrol-Butadien-Blockcopolymere) zur Ausbildung von Ozonrissen im Klebstoff kommen und damit zum Einreißen der Klebfolien beim Ablöseprozeß oder zum Ablösen des verklebten Geganstandes während der Applikationsdauer.
- - Insbesondere bei Verklebungen welche hohen Scher- und Kippscherbelastungen ausgesetzt sind, ist bei Applikationstemperaturen < ca. 35°C eine möglichst hohe Thermoscherfestigkeit für eine ausreichende Verklebungsfestigkeit wesentlich.
- - Für viele Anwendungen ist es erwünscht, die Klebfolie zu pigmentieren. Der Ein satz von Pigmenten, z. B. TiO₂ kann sich jedoch insbesondere bei hohen Einsatz konzentrationen nachteilig auf die Verklebungsfestigkeit auswirken.
Die obengenannten Klebfolien bestehen aus lediglich einer einzigen Klebstoffschicht,
welche sämtliche der vorgenannten Eigenschaften für eine Vielzahl von Anwendungsfäl
len ausreichend erfüllen muß. Eine Variation der Rezeptur der Klebstoffschicht beein
flußt dabei durchweg mehrere der genannten Eigenschaften. Viele Produkteigenschaf
ten sind zudem gegenläufig, einige schließen sich gar weitestgehend aus. Als entspre
chend aufwendig erweist sich die Rezeptierung der Klebstoffe, viele Eigenschaftskom
binationen lassen sich gar nicht oder nur unzureichend einstellen.
Gegenüber diesem Stand der Technik bestand das Ziel der vorliegenden Erfindung da
rin, hochelastische Klebfolien zu schaffen, welche eine weitestmöglich unabhängige
Steuerung und breite Einstellbarkeit einzelner Produkteigenschaften erlauben. Erreicht
wird dies durch Verwendung von Klebfolienlaminaten, welche aus mehreren Klebstoff
schichten bestehen. Optional können zwischen den einzelnen Klebstoffschichten Diffu
sionssperrschichten integriert sein, welche als Diffusionsbarriere für migrierfähige Re
zepturbestandteile in benachbarten Klebstoffschichten wirken. Durch den Mehrschich
tenaufbau ist es möglich, durch die Variation von z. B. der Zusammensetzung
(Rezeptur), der Dicke und der Anzahl der Einzelschichten, die Gesamteigenschaften
erfindungsgemäßer Klebfolienlaminate gezielt und unabhängig voneinander zu steuern
und damit ein Eigenschaftsspektrum zu erzeugen, welches den bekannten ein
schichtigen Systemen nicht zugänglich ist. Das Eigenschaftsprofil einzelner Klebfolien
schichten ist dabei steuerbar über Menge und Art der verwendeten nicht oder nur gering
migrierfähigen Rezepturbestandteile (Polymere, Füllstoffe) und die Schichtstärken der
einzelnen Klebstoffschichten. Bei Klebfolien, welche zwischen den einzelnen Kleb
folienschichten integrierte Diffusionssperrschichten enthalten, sind die Konzentrationen
migrierfähiger Klebfolienbestandteile in sehr weiten Bereichen einstellbar.
Es sind aber auch bereits mehrschichtige Klebstoff-Folien bekannt, welche sich durch
Ziehen in Folienlängsrichtung rückstandsfrei von den Verklebungspartnern lösen lassen.
Auch diese weisen jedoch wesentliche Nachteile auf:
So beschreibt WO 92/11333 ein durch Ziehen in der Verklebungsebene wiederablösba
res Klebeband, welches als Träger eine hochverstreckbare, im wesentlichen nicht rück
stellende (nicht kautschukelastische) Folie nutzt, die nach Verstreckung (50% Rück
stellvermögen aufweist.
WO 92/11332 beschreibt ein durch Ziehen in der Verklebungsebene wiederablösbares
Klebeband, für welches als Träger sowohl eine verstreckbare hoch elastische
(kautschukelastische) als auch eine hochverstreckbare, im wesentlichen nicht rückstel
lende Folie, genutzt werden kann. Als Klebemassen kommen ausschließlich UV-ver
netzte Acrylatcopolymere zum Einsatz.
WO 95/06691 beschreibt durch Ziehen in der Verklebungsebene wiederablösbare Kle
bebänder, welche als Träger einen geschäumten nicht haftklebrigen Folienträger nut
zen.
Hochelastische Trägermaterialien, welche als Abmischkomponenten Klebharze oder
Weichmacheröle enthalten, werden weder in WO/11332 noch in WO/11333 noch in WO
94/21157 beschrieben. Hier besteht damit für den Einsatz von Haftklebemassen, die
niedermolekulare migrierfähige Bestandteile enthalten, welche in die hochelastischen
Trägermaterialien wandern können, eine für die Praxis bedeutende und den möglichen
Einsatz begrenzende Lücke.
Schließlich werden in US 4,024,312 hochverstreckbare Klebfolien beschrieben, welche
einen Träger aus hochelastischen, thermoplastisch verarbeitbaren Styrolblockcopolyme
ren besitzen. Der Träger ist wenigstens einseitig mit einer Haftklebemasse beschichtet.
Die verwendeten Haftkleber nutzen entweder Polyisopren (z. B. Naturkautschuk) oder
die auch für das Trägermaterial eingesetzten Synthesekautschuke auf Styrolblockcopo
lymerbasis in Abmischung mit Klebharzen und ggf. weiteren Abmischkomponenten. Die
Klebebänder können leicht durch Verstreckung parallel zur Verklebungsfläche vom Haft
grund entfernt werden. Der Träger dieser Klebfolien wird dabei als "basically nontacky"
(Sp. 1, Z. 10) beschrieben, obgleich er Harze zugemischt enthalten kann. Demgemäß
werden diese Harze auch als solche beschrieben, die mit den A-Blöcken der ABA-Block
copolymeren assoziieren (Sp. 2, Z. 11-16) und mit diesen verträglich sind (Sp. 3, Z. 10-22).
Auch der verwendete Haftkleber kann Harze, nämlich Klebharze, enthalten, die mit
den B-Blöcken der ABA-Blockcopolymeren assoziieren (Sp. 3, Z. 58-63).
Wenngleich Produkte gemäß US 4,024,312 für manche Anwendungen ausreichend
sein mögen, so haben sie doch für die normale Praxis den gravierenden Nachteil, daß
die beiden Arten von Harzen insbesondere bei höheren Temperaturen infolge ihrer rela
tiv niedrigen Molmassen migrieren und sich zwischen Träger und Klebmasse verteilen,
so daß sich keine konstanten Klebeeigenschaften erzielen lassen.
Solche Selbstklebebänder haben keine konstanten Produkteigenschaften: mechanische
Festigkeiten des Trägers und Eigenschaften der verwendeten Haftklebemassen werden
durch die Diffusion der Harze irreversibel verändert. Eine gezielte Einstellung und
Steuerung der Produkteingenschaften wie für technische Verklebungen essentiell, ist
damit nicht möglich.
Aufgabe der Erfindung war es demgegenüber, Klebfolien zu schaffen, die derartige
Nachteile nicht oder zumindest nicht in dem Umfang aufweisen, und dennoch die unbe
strittenen Vorteile dieses Standes der Technik nicht aufgeben.
Demgemäß betrifft die Erfindung Klebfolienstreifen, wie sie in den Ansprüchen näher
gekennzeichnet sind, insbesondere einen Klebfolienstreifen für eine wieder lösbare
Verklebung, der sich durch Ziehen in Richtung der Verklebungsebene rückstandsfrei
und beschädigungslos ablösen läßt, mit einem Schichtaufbau aus einer elastischen
Trägerschicht, die einseitig oder beidseitig mit einer Klebstoffschicht versehen ist, da
durch gekennzeichnet, daß sowohl die Trägerschicht als auch die Klebstoffschicht(en)
als Basispolymere Styrolblockcopolymere enthalten, abgemischt mit Klebharzen, welche
mit dem Elastomerblock der verwendeten Styrolblockcopolymeren verträglich sind.
Bevorzugt sind dabei solche Klebfolienstreifen, die dadurch gekennzeichnet sind, daß
die Mengenanteile der Klebharze in der Trägerschicht und der/den Klebstoffschicht(en)
derart sind, daß über die Anwendungszeit der Klebfolienstreifen nur geringe Konzentra
tionsänderungen in den einzelnen Schichten eintreten.
Ebenso solche, die dadurch gekennzeichnet sind, daß die Trägerschicht und die Kleb
stoffschicht(en) die selben Klebharze enthalten.
Ebenso solche, die dadurch gekennzeichnet sind, daß die Mengenanteile der Sty
rolblockcopolymeren in der Trägerschicht und der/den Klebstoffschicht(en) 15-75, ins
besondere 30-60, bevorzugt 35-55 Gew.-% betragen, und die Mengenanteile der
Klebharze in diesen Schichten 15-75, insbesondere 30-65, bevorzugt 35-60 Gew.-%
betragen.
Ebenso solche, die dadurch gekennzeichnet sind, daß es sich bei den Klebharzen um
Kolophonium oder seine Derivate, aliphatische, cycloaliphatische oder aromatenmodi
fizierte aliphatische oder aromatenmodifizierte cycloaliphatische Klebharze, insbeson
dere um Ester von teilhydriertem Kolophonium mit Erweichungspunkten von + 70 bis +125°C
oder für thermisch aktivierbare Systeme um Kolophoniumderivate mit Erwei
chungspunkten bis zu + 160°C handelt.
Ebenso solche, die dadurch gekennzeichnet sind, daß weitere Abmischkomponenten in
der Trägerschicht und der/den Klebstoffschicht(en) enthalten sind, insbesondere Weich
macher, Flüssigharze, Füllstoffe, Alterungsschutzmittel und/oder weitere Polymere.
Ebenso solche, die dadurch gekennzeichnet sind, daß die Mengenanteile der weiteren
zwischen den einzelnen Klebstoffschichten migrierfähigen Abmischkomponenten
(Weichmacher, Flüssigharze, Alterungsschutzmittel etc.) in der Trägerschicht und der/
den Klebstoffschicht(en) derart sind, daß über die Anwendungszeit der Klebfolien
streifen nur geringe Konzentrationsänderungen in den einzelnen Schichten eintreten
und insbesondere bis zu 40 Gew.-% betragen.
Ebenso solche, die dadurch gekennzeichnet sind, daß die Trägerschicht und die Kleb
stoffschicht(en) die selben weiteren zwischen den einzelnen Klebstoffschichten migrier
fähigen Abmischkomponenten enthalten.
Ebenso solche, die dadurch gekennzeichnet sind, daß die Trägerschicht beidseitig mit
einer Klebstoffschicht versehen ist.
Ebenso solche, die dadurch gekennzeichnet sind, daß sich zwischen Trägerschicht und
Klebstoffschichten integrierte Sperrschichten befinden, welche als Diffusionsbarriere für
migrierfähige Klebfolienbestandteile wirken, welche den Einsatz migrierfähiger Rezep
turbestandteile auch in stark unterschiedlichen Einsatzkonzentrationen in den durch die
Diffusionsbarriere getrennten Schichten erlauben.
Ebenso solche, die dadurch gekennzeichnet sind, daß er an einem oder mehrerer sei
ner Enden Anfasser zum Ziehen in Richtung der Verklebungsebene aufweist.
Ebenso solche, die dadurch gekennzeichnet sind, daß seine Klebstoffschicht(en) durch
Abdeckpapier oder -folie geschützt ist.
Erfindungsgemäß sind damit die niedermolekularen migrierfähigen Rezepturbestandteile
derart in die einzelnen Schichten eingebaut, daß nur eine begrenzte Änderung der An
teile dieser Verbindungen in den einzelnen Schichten über die Applikationszeit der Kleb
stoff-Folien auftreten kann. Erhältlich sind auf diese Weise Klebstoff-Folien für wieder
lösbare Verklebungen, welche gegenüber dem Stand der Technik wesentlich erweiterte
und neue Anwendungsmöglichkeiten erschließen. Befinden sich zwischen benachbarten
Schichten erfindungsgemäßer Klebfolien keine Diffusionssperrschichten, so enthalten
alle Klebstoffschichten vorzugsweise die selben niedermolekularen Bestandteile und
dies in Mengenanteilen, die nur geringe Änderungen der Konzentrationen innerhalb der
einzelnen Schichten während der Fertigung und im nachfolgenden Gebrauch der
Klebebänder zulassen. Eine Migration wie bei Produkten gemäß US 4,024,312 ist damit
erfindungsgemäß ausgeschlossen. Klebfolien, welche zwischen benachbarten Schich
ten Diffusionssperrschichten enthalten erlauben den Einsatz migrierfähiger Rezepturbe
standteile auch in stark unterschiedlichen Einsatzkonzentrationen.
Erfindungsgemäße Klebstoff-Folien bestehen aus mehreren Schichten. Als Basispoly
mere finden für alle Schichten Styrolblockcopolymere Anwendung. Geeignete Sty
rolblockcopolymere enthalten Polymerblöcke aus Polystyrol und Polyisopren und/oder
Polybutadien und/oder deren Hydrierungsprodukte Ethylen/Butylen bzw. Ethylen/ Pro
pylen. Erfindungsgemäß eingesetzt werden können lineare Zwei-, Drei- oder Multi
blockcopolymere, radiale oder sternförmige Blockcopolymere sowie Gemische dersel
ben insbesondere auch Systeme, welche Elastomerblöcke unterschiedlichen Typs in
nerhalb eines Makromoleküls enthalten (z. B. Kraton Tacky G; Firma Shell). Erfindungs
gemäße Styrolblockcopolymere können in geringem Umfang weitere Comonomere, z. B.
Maleinsäureanhydrid, enthalten. Typische Einsatzkonzentrationen für die Styrolblockco
polymere liegen im Bereich zwischen 15 Gew.-% und 75 Gew.-%, bevorzugt im Bereich
zwischen 30 Gew.-% und 60 Gew.-%, besonders bevorzugt im Bereich zwischen 35 Gew.-%
und 55 Gew.-%.
Als Klebrigmacher sind u. a. geeignet: Kolophonium und seine Derivate, aliphatische,
cycloaliphatische, aromatenmodifizierte aliphatische, aromatische und phenolmodifi
zierte Klebharze um nur einige zu nennen. Einsatzkonzentrationen der Harze liegen
typischerweise im Bereich zwischen 15 Gew.-% und 75 Gew.-%, bevorzugt im Bereich
30 Gew.-% und 65 Gew.-%, besonders bevorzugt im Bereich zwischen 35 Gew.-% und
60 Gew.-%. Bevorzugt eingesetzt werden im Falle der Verwendung von Kolophonium und
dessen Derivate Ester von teilhydriertem Kolophonium mit Erweichungspunkten
zwischen +70°C und +125°C (Ring and Ball softening point). Für thermisch aktivierbare
Systeme auch Kolophoniumderivate mit Erweichungspunkten von bis zu ca +160°C. Im
Falle von Klebstoff-Folien, welche zwischen benachbarten Schichten Sperrschichten
enthalten, kann der Polymergehalt von innenliegenden Klebstoff-Folienschichten bis zu
100% betragen.
Weitere Abmischkomponenten umfassen Weichmacheröle und Flüssigharze (Einsatz
konzentrationen zwischen 0 und max. ca. 30 Gew.-%), Füllstoffe (verstärkende und nicht
verstärkende), z. B. Siliziumdioxid, insbesondere synthetische Silica, Glas (gemahlen
oder in Form von Kugeln, Hohlkugeln oder Vollkugeln), Aluminiumoxide, Zinkoxide,
Calciumcarbonate, Titandioxide, um nur einige zu nennen, Alterungsschutzmittel (pri
märe und sekundäre Antioxidantien, Lichtschutzmittel, Antiozonantien, Metalldesaktiva
toren etc.). Abmischkomponenten umfassen ebenfalls Polymere, welche insbesondere
Auswirkung auf die Ozonbeständigkeit der Blockcopolymere nehmen, wie z. B.
Polyvinylacetate und Ethylen-Vinylacetat Copolymere.
Als Diffusionssperrschichten sind solche Materialien geeignet, welche eine für die je
weilige Anwendung ausreichende Diffusionsbarriere, für in benachbarten Klebfolien
schichten enthaltenen migrierfähigen Rezepturbestandteilen, bilden. Bevorzugte Mate
rialien beinhalten Barrierepolymere auf Basis teilkristalliner und amorpher Polyamide
sowie Gemische beider (z. B. Ultramid 1C und weitere Ultramide; BASF). Geeignet sind
weiter Barrierepolymere auf Basis von Vinylidenchloridcopolymeren, Acrylnitrilcopoly
mere sowie Polyvinylalkohole und Ethylen-Vinylalkohol Copolymere.
Wie dargelegt, sind die erfindungsgemäß eingesetzten Klebharze vornehmlich mit dem
elastischen Mittelblock verträglich und erzeugen damit die Haftklebrigkeit. Diese Ver
träglichkeit ermöglicht nicht nur eine gezielte Einstellung der Haftklebrigkeit, sondern
auch die Steuerung der Glastemperatur der Elastomermatrix (Matrix ist hier immer die
Elastomer-Harz-Phase, also die B-Blöcke zusammen mit den eingesetzten Klebharzen),
welche die Haftklebrigkeit auch in Abhängigkeit von der Temperatur regelt. Letzteres
ermöglicht auch Glastemperaturen nahe und oberhalb von Raumtemperatur und ist
damit wichtig für thermisch aktivierbare Klebstoff-Folien.
Die erfindungsgemäßen Klebefolienstreifen bestehen aus wenigstens zwei, bevorzugt
aus drei, wahlweise jedoch auch aus mehr als drei Schichten, welche optional durch
Diffusionssperrschichten voneinander getrennt vorliegen können. Die einzelnen Schich
ten enthalten als elastomere Komponente die zuvor beschriebenen Styrolblockcopoly
mere ggf. in Abmischung auch weiterer Polymere. Unterschiedliche Schichten können
identische oder auch unterschiedliche Styrolblockcopolymere in unterschiedlichen Ein
satzkonzentrationen enthalten. Abmischkomponenten, welche im Gebrauchszeitraum
der Klebstofflaminate keiner merklichen Migration unterliegen (Füllstoffe, Polymere),
können in den einzelnen Schichten in unterschiedlichen Mengenanteilen vorhanden
sein. Migrierfähige Rezepturbestandteile, wie z. B. Klebharze und Weichmacheröle sind
in die einzelnen Schichten bevorzugt in derartigen Konzentrationen eingebaut, daß
weniger als 25%, bevorzugt weniger als 15% und besonders bevorzugt weniger als
7,5% Konzentrationsänderung (bezogen auf die Gesamtinhaltsstoffe der jeweiligen
Klebstoffschicht) je Rezepturbestandteil im Gebrauchszeitraum auftritt. Relative Ände
rungen der Konzentrationen einzelner Rezepturbestandteile (bezogen auf die Ein
satzmenge des jeweils betrachteten Rezepturbestandteils in der jeweiligen Klebstoff
schicht) liegen bei Einsatzkonzentrationen < 10 Gew.-% bei weniger als 50% bevorzugt
bei <30%, besonders bevorzugt bei <20%. Konzentrationsänderungen lassen sich
analytisch z. B. mittels Gelpermeationschromatographie oder auch durch NMR-Mes
sungen bestimmen.
Die Verteilung der Harze auf Elastomerphase und Blockpolystyroldomänen kann ana
lytisch z. B. über rheologische Untersuchungen an Gemischen der entsprechenden Sty
rolblockcopolymere und Klebharze mittels dynamisch mechanischer Spektroskopie
(DMA) oder auch durch Ermittlung der statischen Glastemperatur (z. B. mittels Differen
tialcalorimetrie (DSC oder DTA)) als Funktion der Harzkonzentration ermittelt werden.
Eine gute Abschätzung der Harzverteilung auf die Elastomerphase und die Blockpoly
styroldomänen erlauben auch Trübungspunktmessungen in ausgewählten Lösungsmit
teln//Lösungsmittelgemischen. Tabellenwerte hierzu werden von zahlreichen Harzher
stellern zur Verfügung gestellt (siehe z. B. "Selection Guide for Hercules Hydrocarbon
Resins" der Firma Hercules). Reinaliphatische Kohlenwasserstoffharze sind mit den
Blockpolystyroldomänen nahezu unverträglich. Bei Einsatz entsprechender Harze kann
daher davon ausgegangen werden, daß sie ausschließlich in der Elastomerphase gelöst
vorliegen. Entsprechend werden die Einsatzkonzentrationen dieser Harze bei Klebfolien,
welche keine Diffusionssperrschichten enthalten, vorteilhaft so gewählt, daß für die
einzelnen Schichten der erfindungsgemäßen Klebstoff-Folien das Verhältnis von
Elastomerblock zu Aliphatenharz konstant (sh. auch Beispiel 6) ist. Kolophoniumharze
sind gut mit der Elastomermatrix verträglich, jedoch teilweise ebenfalls mit den Blockpo
lystyroldomänen mischbar. Entsprechend kann als Startpunkt für eine Rezeptierung für
Klebfolien, welche keine Sperrschichten enthalten, das Verhältnis von Gesamtsty
rolblockcopolymergehalt und Harzgehalt zwischen den einzelnen Klebstoff-Folienschich
ten konstant gehalten werden. Im Falle des Einsatzes von Sperrschichten ist eine we
sentlich breitere Variabilität der Einsatzkonzentration migrierfähiger Rezepturbestand
teile in benachbarten Schichten möglich.
Die Dicke der Einzelschichten kann insbesondere zwischen 5 µm und 3000 µm liegen,
die Gesamtdicke insbesondere zwischen ca 50 und 3000 µm je nach Anwendung. Be
vorzugte Schichtstärken für Dreischichtlaminate liegen zwischen 75 µm und 2000 µm für
die Innenschicht und 15 bis 500 µm für die Außenschichten.
Einzelne Klebstoffschichten können normaltackig (haftklebrig bei Raumtemperatur) sein
oder auch wärmeaktivierbar, d. h. eine merkliche Anfaßklebrigkeit erst bei erhöhter
Temperatur aufweisen.
Erfindungsgemäße Klebfolienstreifen ermöglichen gegenüber einschichtigen Systemen
durch ihren Mehrschichtenaufbau deutlich erweiterte Einstellmöglichkeiten der Produkt
eigenschaften. Teilweise ergeben sich hierdurch völlig neuartige Produkteigenschaften.
Adhäsive und kohäsive Eigenschaften der einzelnen Klebstoffschichten können durch
Rezeptierung und Einstellung ihrer Dicke in weitem Umfang individuell gewählt werden.
Insbesondere für die Mittelschichten ist der Einsatz einer breiten Palette nicht migrierfä
higer Abmischkomponenten möglich, welche in einschichtigen Systemen infolge ihrer
negativen Auswirkungen auf die adhäsiven Eigenschaften ausgeschlossen sind. Nach
folgend sind einige Produktvorteile mehrschichtiger Klebstoff-Folien im Vergleich zu Ein
schichtfolien gelistet.
- - Im Gegensatz zu Einschichtsystemen erlauben Mehrschichtsysteme die Herstellung von Klebstoff-Folien mit differentiellen (unsymmetrischen) Klebeigenschaften. Hier durch können Systeme realisiert werden, welche in ihren Klebeigenschaften auf die verwendeten Haftgründe bzgl. Verklebungsleistung und rückstandsfreier Wiederab lösbarkeit optimal abgestimmt sind. Durch den Einsatz von Füllstoffen in einer Schicht einer zweischichtigen Klebstoff-Folie ist so z. B. eine gezielte Reduzierung der Adhäsion (Klebkraft) einer Klebfolienseite möglich. Durch Einsatz von Blockco polymeren mit hohem Blockpolystyrolgehalt und/oder hoher Glasübergangstempe ratur der Elastomerblöcke in einer Außenschicht lassen sich Systeme realisieren, welche einseitig normal haftklebrig sind (normal haftklebrig = bei Raumtemperatur haftklebrig), die zweite Klebfolienoberfläche jedoch erst nach Wärmeaktivierung ausreichenden Tack für eine gute Verklebung aufweist.
- - Durch ausschließlichen Zusatz von Farbpigmenten zur Mittelschicht bei dreischich tigen Klebstoff-Folien oder einer der Mittelschichten bei mehr als dreischichtigen Klebfolienlaminaten ist es möglich, den Einfluß der Pigmente auf die adhäsiven Klebeigenschaften der Klebfolien weitgehend zu eliminieren. In vielen Fällen lassen sich hierdurch mehrschichtige Klebstoff-Folien erhalten, welche im Vergleich zu pigmentierten einschichtigen Klebstoff-Folien eine signifikante Steigerung der Ver klebungsfestigkeiten, bei optisch nahezu identischem Erscheinungsbild der Klebfo lien, ermöglichen.
- - Durch Einsatz von Styrol-Ethylen/Butylen- oder Styrol-Ethylen/Propylen- oder Styrol- Butadienblockcopolymeren in der Mittelschicht und Styrol-Isopren-Styrol Blockcopo lymeren in den Außenschichten lassen sich dreischichtige Klebstoff-Folien erhalten, welche durch eine hohe Adhäsion und durch eine geringe Reißerneigung beim Wiederablösen auch nach Ozonexposition gekennzeichnet sind.
- - Zusätze von Polyvinylacetaten oder Ethylen-Vinylacetatcopolymeren oder verstär kender Füllstoffe, z. B. Silica (z. B. Aerosile) zu styrolblockcopolymerbasierenden Haftklebemassen bewirken im allgemeinen eine merkliche Reduktion der Anfaß klebrigkeit, verbessern jedoch die Ozonresistenz deutlich. Durch ausschließlichen Zusatz entsprechender Verbindungen zur Mittelschicht lassen sich ebenfalls Kleb stoff-Folien erhalten, welche durch eine hohe Adhäsion und durch eine geringe Reißerneigung beim Wiederablösen auch nach Ozonexposition gekennzeichnet sind.
- - Durch Variation der Polymerkonzentration, des Zweiblockgehaltes, der Art des Ela stomerblockes, des Blockpolystyrolgehaltes und der Molmasse der verwendeten Blockcopolymere sowie der Dicke einzelner Schichten lassen sich die mechani schen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Klebstoff-Folien, insbesondere die Dehnspannung als Funktion des Verstreckungsgrades, in weitem Maße steuern. Hierdurch ist eine von den Deckschichten weitestgehend unabhängige Steuerung der Wiederablöseeigenschaften möglich. So lassen sich durch gezielte Variation des Blockpolystyrolgehaltes und/oder des Zweiblockgehaltes und/oder der Sty rolblockcopolymermenge in der Mittelschicht und/oder der relativen Dicke der Deck schichten zur Mittelschicht, bei konstanter Gesamtdicke der Klebstoff-Folien die zum Ablösen erforderliche Kraft in weitem Umfang steuern. Durch Einsatz von Sty rolblockcopolymeren mit hohem Zweiblockgehalt und/oder niedrigem Blockpolysty rolgehalt in der Mittelschicht und Verwendung von Styrolblockcopolymeren mit ho hem Blockpolystyrolgehalt und/oder niedrigem Zweiblockgehalt in den Deckschich ten lassen sich so z. B. dreischichtige Klebstoff-Folien realisieren, welche eine hohe Verklebungsfestigkeit und gleichzeitig eine niedrige Stripkraft aufweisen.
- - Durch Verwendung sehr ozonbeständiger Styrolblockcopolymere in den Außen schichten lassen sich ozonresistente Mehrschichtfolien realisieren, welche als Mit telschicht auch wenig ozonbeständige Blockcopolymere nutzen. Bei Einsatz von z. B. SIS-Blockcopolymeren mit niedrigem Blockcopolymergehalt und/oder hohem Zweiblockgehalt für die Mittelschicht lassen sich so z. B. Klebstoff-Folien mit deut lich verbesserter Ozonresistenz realisieren, welche infolge der niedrigen Shore- Härte der Mittelschicht gleichzeitig eine hohe Anschmiegsamkeit an rauhe Haft gründe aufweisen.
- - Durch Einsatz von Styrolblockcopolymeren mit hohem Dreiblock- und/oder hohem Blockpolystyrolgehalt in der ersten Schicht und hohem Zweiblockgehalt und/oder niedrigem Blockpolystyrolgehalt in der zweiten Schicht lassen sich Klebstoff-Folien mit verbesserter Thermoscherfestigkeit und einseitig hoher Haftklebrigkeit realisie ren. Entsprechende Systeme sind insbesondere bei Verklebung auf Untergründen geeignet, welche Oberflächentemperaturen << Raumtemperatur aufweisen.
Erfindungsgemäße Klebfolienstreifen lassen sich insbesondere durch Lösemittelbe
schichtung und durch Schmelzbeschichtung herstellen. Für Schichtstärken < ca. 75 µm
ist die Schmelzbeschichtung aus ökonomischen Gründen meist vorzuziehen. Die Verei
nigung mehrerer Schichten kann durch direkte Beschichtung oder durch Laminierung,
insbesondere Heißlaminierung, erfolgen. Ein besonders bevorzugtes Herstellverfahren
ist die Coextrusion, bei welcher die einzelnen Schichten in der Schmelze zusammenge
führt werden und in Zwei- oder Mehrschichtcoextrusionsdüsen aufgetragen werden.
Letzteres Verfahren ist besonders dann vorteilhaft einzusetzen, wenn es auf optimalen
Verbund zwischen den einzelnen Klebstoffschichten ankommt. Die optional vorhande
nen Sperrschichten werden bevorzugt ebenfalls durch Coextrusion erzeugt. Eine wei
tere bevorzugte Methode ist die Laminierung insbesondere die Heißlaminierung.
Die Messungen erfolgen in Anlehnung an DIN 53504 mit Normprüfkörpern der Größe S
2 bei einer Zuggeschwindigkeit von 300 mm/min.
Die Klebkraft wird entsprechend ASTM D 1000-82a durchgeführt. Der Abzugswinkel
beträgt 90° oder 180°. Die doppelseitigen Klebstoff-Folien sind bei 180° Abzugswinkel
einseitig mit einer 50 µm starken Polyesterfolie (Hostaphan RN 50), bei 90° Abzugswin
kel mit tesa pack 4588 verstärkt.
Zur Bestimmung der Kippscherfestigkeit wird die zu prüfende Klebstoff-Folie der Ab
messung 20 mm * 50 mm, welche an einem Ende beidseitig mit einem nicht haftklebrigen
Anfasserbereich versehen ist (erhalten durch Aufkaschieren von 25 µm starker biaxial
verstreckter Polypropylenfolie), mittig auf eine hochglanzpolierte quadratische Stahl
platte der Abmessung 40 mm * 40 mm * 3 mm (Höhe * Breite * Dicke) verklebt. Die Stahl
platte ist rückseitig mittig mit einem 10 cm langen Stahlstift versehen, welcher vertikal auf
der Plattenfläche sitzt. Die erhaltenen Probekörper werden mit einer Kraft von 100 N auf
den zu prüfenden Haftgrund verklebt (Andruckzeit = 5 sec) und 5 min im unbelasteten
Zustand belassen. Nach Beaufschlagung der gewählten Kippscherbelastung durch An
hängen eines Gewichtes (Hebelarm und Masse des Gewichtes wählbar) wird die Zeit bis
zum Versagen der Verklebung ermittelt.
Der zu prüfende Klebfolienstreifen der Abmessung 50 mm × 20 mm (Höhe * Breite), wel
cher an einem Ende beidseitig, durch Aufkaschieren einer 25 µm starken biaxial ver
streckten PP-Folie, mit einem nicht haftklebrigen Anfasserbereich der Abmessung
12 mm * 20 mm (Höhe * Breite) versehen ist, wird derart zwischen zwei sich überlap
pende, in Längsrichtung parallel zueinander verschobenen Stahlplatten der Abmessun
gen 50 mm × 30 mm * 2 mm (Länge * Breite * Dicke) verklebt, daß eine Überlappungsflä
che von 20 mm × 20 mm entsteht. Die entstandene Verklebungsfläche beträgt aufgrund
der in die Verklebung je ca. 2 mm hineinragenden Anfasserfolie 18 mm × 20 mm. Die so
hergestellten Probekörper werden für 144 h in einer auf 40°C temperierten und mit
50 pphm Ozon angereicherten Prüfkammer einer Scherbelastung von 5 N/18 * 20 mm²
ausgesetzt. Nach Rekonditionierung auf Raumtemperatur wird manuell geprüft, ob sich
der Klebfolienstreifen ausgehend vom Anfasser, parallel zur Verklebungsfläche aus der
Klebfuge herausziehen läßt. Die Lösegeschwindigkeit beträgt ca. 50 mm/sec. Beurteilt
wird, ob sich der Klebfolienstreifen rückstands- und reißerfrei vom Stahluntergrund löst.
Zur Ermittlung des Ablöseverhaltens wird ein Prüfkörper hergestellt. Hierzu wird eine
Klebstoff-Folie der Abmessungen 50 mm * 20 mm (Länge * Breite), mit am oberen Ende
nicht haftklebrigem Anfasserbereich zwischen zwei Stahl- oder Kunststoffplatten A und
A′ (deckungsgenau zueinander angeordnet) der Abmessungen 50 mm × 30 mm verklebt.
Die Stahl(Kunststoff)platten tragen an ihrem unteren Ende je eine Bohrung zur Auf
nahme eines S-förmigen Stahlhakens. Das untere Ende des Stahlhakens trägt eine wei
tere Stahlplatte B.
Mit einer Zuggeschwindigkeit von 1000 mm/min wird der Klebfolienstreifen parallel zur
Verklebungsebene herausgelöst. Dabei wird die erforderliche Ablösekraft (Stripkraft) in
N/cm gemessen und die Stahl(Kunststoff)platten auf Klebmasserückstände überprüft.
Mehrschichtige Klebstoff-Folien wurden durch Lamination einschichtiger Primärfolien
erhalten. Zur Herstellung der Primärfolien werden ca 30 g Masse in einer auf +110°C
vorgeheizten Bucher-Guyer Presse (Typ: KHL 50) mit einer Kraft von 4000 N bis
200000 N über eine Zeit t = 10 min zu Folien verpreßt. Die erhaltenen Foliendicken liegen
zwischen 50 µm und 800 µm. Mehrschichtige Klebstoff-Folien wurden durch Zusammen
kaschieren der gewünschten Primärfolien mittels einer 2 kg schweren und 20 cm breiten
Handrolle und nachfolgender nochmaliger Verpressung unter o. g. Bucher-Presse bei
40000 N und 110°C erhalten. Realisierbar sind zwei-, drei- und vielschichtige Klebstoff-Folien.
Nachfolgende Zweischichtlaminate werden entsprechend der oben beschriebenen Me
thode angefertigt:
Klebstoffschicht A1 (Rezeptur 1a):
50 Teile Vector 4211 (Dexco); 50 Teile Foral 105-E (Hercules); 0,5 Teile Irganox 1010 (Ciba)
Klebstoffschicht A2 (Rezeptur 1b):
50 Teile Vector 4211; 50 Teile Foral 105-E; 20 Teile Mikrotalkum (Micro-Talc IT-EXTRA; Norwegian Talc) 0,5 Teile Irganox 1010
50 Teile Vector 4211 (Dexco); 50 Teile Foral 105-E (Hercules); 0,5 Teile Irganox 1010 (Ciba)
Klebstoffschicht A2 (Rezeptur 1b):
50 Teile Vector 4211; 50 Teile Foral 105-E; 20 Teile Mikrotalkum (Micro-Talc IT-EXTRA; Norwegian Talc) 0,5 Teile Irganox 1010
Klebstoffschicht B1 (Rezeptur 1c):
50 Teile Vector 4114; 50 Teile Foral 105-E; 0,5 Teile Irganox 1010
Klebstoffschicht B2 (Rezeptur 1 d):
50 Teile Kraton D 1107; 50 Teile Foral 105-E; 0,5 Teile Irganox 1010
Nachfolgende technische Eigenschaften wurden ermittelt:
50 Teile Vector 4114; 50 Teile Foral 105-E; 0,5 Teile Irganox 1010
Klebstoffschicht B2 (Rezeptur 1 d):
50 Teile Kraton D 1107; 50 Teile Foral 105-E; 0,5 Teile Irganox 1010
Nachfolgende technische Eigenschaften wurden ermittelt:
Durch Veränderung des verwendeten Elastomertyps und der eingesetzten Füllstoff
menge ist eine individuelle Variation der Klebkräfte der einzelnen Klebstoff-Folienober
flächen möglich und damit eine optimale Anpassung der Klebkräfte an die jeweils ge
nutzten Haftgründe.
Nachfolgendes Dreischichtlaminat wird entsprechend der unter Beispiel 1 beschriebe
nen Methode angefertigt:
Deckschichten (Rezeptur 2a):
50 Teile Vector 4211; 50 Teile Foralyn 110 (Hercules); 0,5 Teile Irganox 1010 Mittelschicht (Rezeptur 2b):
50 Teile Vector 4211; 50 Teile Foralyn 110; 0,5 Teile Irganox 1010; 5 Teile Kronos 2160.
Deckschichten (Rezeptur 2a):
50 Teile Vector 4211; 50 Teile Foralyn 110 (Hercules); 0,5 Teile Irganox 1010 Mittelschicht (Rezeptur 2b):
50 Teile Vector 4211; 50 Teile Foralyn 110; 0,5 Teile Irganox 1010; 5 Teile Kronos 2160.
Die Deckschichtdicken des Dreischichtlaminates betragen je 100 µm, die der Mittel
schicht beträgt 440 µm, so daß sich eine Gesamtdicke des Klebfolienlaminates von
640 µm ergibt. Zum Vergleich werden einschichtige Klebfolien der Rezepturen 2a und 2b
entsprechender Dicke hergestellt.
Die Klebfolien (Muster Nr. 2A, 2B) werden einer Kippscherfestigkeitsprüfung unterzogen
(Hebelarm = 90 mm, Kippscherlast = 20 N, T = 23°C, 50 ± 5% rel. Feuchte). Es ergeben
sich nachfolgende Eigenschaften:
Die Verklebungsfestigkeit (Kippscherfestigkeit) läßt sich durch gezielten Einsatz der
Haftklebemasse der Außenschichten, das optische Erscheinungsbild durch Pigmentie
rung der Innenschicht einstellen.
Nachfolgendes Dreischichtlaminat wird entsprechend der unter Beispiel 1 beschriebe
nen Methode angefertigt:
Deckschichten (Rezeptur 3a):
50 Teile Vector 4211; 50 Teile Foral 105-E; 0,5 Teile Irganox 1010; 3 Teile Kronos 2160 (Kronos Titan)
Mittelschicht (Rezeptur 3b):
50 Teile Vector 8508; 50 Teile Foral 105-E; 0,5 Teile Irganox 1010; 3 Teile Kronos 2160.
Deckschichten (Rezeptur 3a):
50 Teile Vector 4211; 50 Teile Foral 105-E; 0,5 Teile Irganox 1010; 3 Teile Kronos 2160 (Kronos Titan)
Mittelschicht (Rezeptur 3b):
50 Teile Vector 8508; 50 Teile Foral 105-E; 0,5 Teile Irganox 1010; 3 Teile Kronos 2160.
Die Deckschichtdicken betragen je 100 µm, die der Mittelschicht beträgt 500 µm, so daß
sich eine Gesamtdicke des Klebfolienlaminates von 700 µm ergibt. Zum Vergleich wer
den einschichtige Klebfolien der Rezepturen 3a und 3b entsprechender Dicke herge
stellt.
Die Dreischichtlaminate (Muster Nr. 3C) und einschichtigen Klebstoff-Folien der Rezep
turen 3a und 3b (Muster Nr. 3A, 3B) werden einer vergleichenden Ozonbeständigkeits
prüfung unterzogen. Geprüft werden je Produktaufbau 5 Klebfolienmuster. Es ergeben
sich nachfolgende Eigenschaften:
Im Gegensatz zu Muster Nr. 3A ist das entsprechende Dreischichtlaminat 3C nach
Ozonexposition reißerfrei wiederablösbar.
Nachfolgendes Dreischichtlaminat wird entsprechend der unter Beispiel 1 beschriebe
nen Methode angefertigt:
Deckschichten (Rezeptur 1a):
50 Teile Vector 4211; 50 Teile Foral 105-E; 0,5 Teile Irganox 1010
Mittelschicht (Rezeptur 4a):
50 Teile Kraton G 1652; 50 Teile Foral 105-E; 0,5 Teile Irganox 1010.
Deckschichten (Rezeptur 1a):
50 Teile Vector 4211; 50 Teile Foral 105-E; 0,5 Teile Irganox 1010
Mittelschicht (Rezeptur 4a):
50 Teile Kraton G 1652; 50 Teile Foral 105-E; 0,5 Teile Irganox 1010.
Die Deckschichtdicken betragen je 125 µm, die der Mittelschicht beträgt 410 µm, so daß
sich eine Gesamtdicke des Klebfolienlaminates (Muster Nr. 4C) von 660 µm ergibt. Zum
Vergleich werden einschichtige Klebfolien der Rezepturen 1a und 4a (Muster Nr. 4A,
4B) entsprechender Dicke hergestellt.
Die Klebfolien werden einer Ozonbeständigkeitsprüfung unterzogen. Geprüft werden je
Produktaufbau 5 Klebfolienmuster. Die reine SEBS-Mittelschicht ist lediglich blockend,
weist jedoch für eine gute Verklebungsfestigkeit unter anwendungsgerechten Anpreß
drucken keine ausreichende Anfaßklebrigkeit auf. Sie konnte daher bei der Ozonbe
ständigkeitsprüfung nicht berücksichtigt werden.
Im Vergleich zu Muster Nr. 4A ist das Dreischichtlaminat 4C nach Ozonexposition
reißerfrei wiederablösbar.
Nachfolgendes Dreischichtlaminat wird entsprechend der unter Beispiel 1 beschrie
benen Methode angefertigt:
Deckschichten (Rezeptur 1a):
50 Teile Vector 4211; 50 Teile Foral 105-E; 0,5 Teile Irganox 1010
Mittelschicht (Rezeptur 5a):
40 Teile Vector 4211; 50 Teile Foral 105-E; 10 Teile Elvax 170; 0,5 Teile Irganox 1010.
Deckschichten (Rezeptur 1a):
50 Teile Vector 4211; 50 Teile Foral 105-E; 0,5 Teile Irganox 1010
Mittelschicht (Rezeptur 5a):
40 Teile Vector 4211; 50 Teile Foral 105-E; 10 Teile Elvax 170; 0,5 Teile Irganox 1010.
Die Deckschichtdicken betragen je 125 µm, die der Mittelschicht beträgt 450 µm, so daß
sich eine Gesamtdicke des Klebfolienlaminates von 700 µm ergibt. Zum Vergleich wer
den einschichtige Klebfolien der Rezepturen 1a und 5a entsprechender Dicke herge
stellt.
Die Klebfolien werden einer Ozonbeständigkeitsprüfung unterzogen. Geprüft werden je
Produktaufbau 5 Klebfolienmuster. Die Elvax 170 enthaltende einschichtige Klebstoff-
Folie ist deutlich blockend, weist jedoch für eine gute Verklebungsfestigkeit unter an
wendungsgerechten Anpreßdrucken keine ausreichende Anfaßklebrigkeit auf und
wurde daher bei der Ozonbeständigkeitsprüfung nicht berücksichtigt. Muster Nr. 5B
weist nur eine sehr geringe Anfaßklebrigkeit auf. Eine Prüfung auf Ozonbeständigkeit ist
daher nicht möglich.
Im Vergleich zu Muster Nr. 5A ist das Dreischichtlaminat 5C nach Ozonexposition reißer
frei wiederablösbar.
Nachfolgende Ein- und Dreischichtlaminate werden entsprechend der unter Beispiel 1
beschriebenen Methode angefertigt:
Rezepturen der verwendeten Haftklebemassen
Rezepturen der verwendeten Haftklebemassen
Beide Klebmassen enthalten 0,5 Teile Irganox 1010 als Alterungsschutzmittel.
Aufbau und ausgewählte technische Daten der einschichtigen Klebstoff-Folien und der
Dreischichtlaminate:
Durch Variation der Reihenfolge der Klebstoffschichten sowie der Dicke der Mittelschicht
ist eine breite Variation und gezielte Steuerung der Stripkräfte möglich.
Nachfolgende Ein- und Dreischichtlaminate werden entsprechend der unter Beispiel 1
beschriebenen Methode angefertigt:
Aufbau und ausgewählte technische Daten der einschichtigen Klebstoff-Folien und der
Dreischichtlaminate:
Durch Art und Dicke der verwendeten Mittelschicht ist eine gezielte Steuerung der Strip
kraft möglich. Durch Einsatz von Klebstoff-Folienlaminaten mit weicheren Mittelschichten
(hier erreicht durch den niedrigeren Blockpolystyrolgehalt) läßt sich eine signifikante Re
duzierung der Stripkräfte erreichen (im Vergleich zur einschichtigen Klebstoff-Folie glei
cher Dicke bestehend aus reinem Deckschichtmaterial) und damit sehr anwender
freundliche Ablöseeigenschaften realisieren.
Gleichzeitig wird durch die weichere Mittelschicht eine Steigerung der Verklebungsfläche
erreicht, welches insbesondere auf rauhen Haftgründen zu einer Verbesserung der Ver
klebungsfestigkeit führen kann.
Nachfolgendes Ein- und Dreischichtlaminate werden entsprechend der unter Beispiel 1
beschriebenen Methode angefertigt:
Aufbau und ausgewählte technische Daten der einschichtigen Klebstoff-Folien und der
Dreischichtlaminate:
Eine ausreichende Verklebungsfestigkeit wird für Muster Nr. 7A und 7B nur nach vorhe
riger thermischer Initiierung erreicht. Anwendungsgerechte Stripkräfte sind in diesem
Fall bei gleichzeitig hoher Verklebungsfestigkeit ausschließlich mit dem Dreischichtla
minat möglich.
Dreischichtfolie mit Mittelschicht von niedriger und Außenschicht von hoher Ozonresi
stenz.
Nachfolgendes Dreischichtlaminat wird entsprechend der unter Beispiel 1 beschriebe
nen Methode angefertigt und im Vergleich zur einschichtigen Klebstoff-Folie Muster Nr.
9B untersucht:
Deckschichten (Rezeptur 9a):
50 Teile Vector 8508; 50 Teile Foral 105-E; 0,5 Teile Irganox 1010 Mittelschicht (Rezeptur 1b):
50 Teile Vector 4211; 50 Teile Foral 105-E; 0,5 Teile Irganox 1010.
Deckschichten (Rezeptur 9a):
50 Teile Vector 8508; 50 Teile Foral 105-E; 0,5 Teile Irganox 1010 Mittelschicht (Rezeptur 1b):
50 Teile Vector 4211; 50 Teile Foral 105-E; 0,5 Teile Irganox 1010.
Aufbau und ausgewählte technische Daten der einschichtigen Klebstoff-Folien und der
Dreischichtlaminate:
Im Gegensatz zu Muster 9C läßt sich das Dreischichtlaminat nach Ozonexposition
reißerfrei wiederablösen.
Dreischichtige Klebstoff-Folie mit zwischen den einzelnen Klebstoffschichten liegenden
Diffusionssperrschichten.
Primärfolien auf Basis nachfolgender Rezepturen werden entsprechend Bspl. 1 gefer
tigt:
12 µm starke Diffusionssperrschichten wurden durch Trocknen einer Ethanol-Wasser
(80 Vol.-Teile zu 20 Vol.-Teile) Lösung von Ultramid 1C (BASF) auf silikonisiertem
Trennpapier gewonnen. Die Sperrschichten lassen sich durch Aufrollen auf die entspre
chenden Deckschichten (Rezeptur 1a) mittels einer 2 kg schweren und 20 cm breiten
Handrolle auf die späteren Deckschichten transferieren. Die Laminierung der so modifi
zierten Deckschichten auf die Klebfolienmittelschicht (Rezeptur 10b) erfolgt entspre
chend. Das resultierende Mehrschichtenlaminat wird entsprechend Bspl. 1 bei 40000 N
und 110°C unter der zuvor beschriebenen Bucher-Guyer Presse verpreßt.
Die erhaltenen Klebstoff-Folien lassen sich rückstands- und zerstörungsfrei zwischen
mit ihrer Hilfe verklebten Blättern weißen Schreibpapieres (Flächengewicht: 80 g/m²)
durch Verstrecken im wesentlichen in der Verklebungsebene herauslösen. Auch nach 4wöchiger
Lagerung entsprechend verklebter Papiere bei +40°C ist keine Migration des in
der Mittelschicht verwendeten Weichmachers Ondina G 41 in das Papier nachzuweisen.
Claims (13)
1. Klebfolienstreifen für eine wieder lösbare Verklebung, der sich durch Ziehen in
Richtung der Verklebungsebene rückstandsfrei und beschädigungslos ablösen läßt, mit
einem Schichtaufbau aus einer elastischen Trägerschicht, die einseitig oder beidseitig
mit einer Klebstoffschicht versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die Trä
gerschicht als auch die Klebstoffschicht(en) als Basispolymere Styrolblockcopolymere
enthalten, abgemischt mit Klebharzen, welche mit dem Elastomerblock der verwendeten
Styrolblockcopolymeren verträglich sind.
2. Klebfolienstreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mengen
anteile der Klebharze in der Trägerschicht und der/den Klebstoffschicht(en) derart sind,
daß nur geringe Konzentrationsänderungen in den einzelnen Schichten eintreten.
3. Klebfolienstreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Träger
schicht und die Klebstoffschicht(en) die selben Klebharze, Weichmacheröle und derglei
chen enthalten.
4. Klebfolienstreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mengen
anteile der Styrolblockcopolymeren in der Trägerschicht und der/den Klebstoff
schicht(en) 15-75, insbesondere 30-60, bevorzugt 35-55 Gew.-% betragen, und die
Mengenanteile der Klebharze in diesen Schichten 15-75, insbesondere 30-65, bevor
zugt 35-60 Gew.-% betragen.
5. Klebfolienstreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß daß es sich
bei den Klebharzen um Kolophonium oder seine Derivate, aliphatische oder aromaten
modifizierte aliphatische Klebharze, insbesondere um Ester von teilhydriertem Kolo
phonium mit Erweichungspunkten von + 70 bis + 125°C oder für thermisch aktivierbare
Systeme um Kolophoniumderivate mit Erweichungspunkten bis zu + 160°C handelt.
6. Klebfolienstreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß weitere Ab
mischkomponenten in der Trägerschicht und der/den Klebstoffschicht(en) enthalten
sind, insbesondere Weichmacher, Flüssigharze, Füllstoffe, Alterungsschutzmittel
und/oder weitere Polymere.
7. Klebfolienstreifen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Mengen
anteile der weiteren Abmischkomponenten in der Trägerschicht und der/den Klebstoff
schicht(en) bis zu 40 Gew.-% betragen.
8. Klebfolienstreifen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Träger
schicht und die Klebstoffschicht(en) die selben migrierfähigen Abmischkomponenten ent
halten.
9. Klebfolienstreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Träger
schicht beidseitig mit einer Klebstoffschicht versehen ist.
10. Klebfolienstreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er an einem
seiner Enden einen Anfasser zum Ziehen in Richtung der Verklebungsebene aufweist.
11. Klebfolienstreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß seine Kleb
stoffschicht(en) durch Abdeckpapier oder Folie geschützt ist.
12. Klebfolienstreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
Trägerschicht und Klebstoffschicht(en) Diffusionssperrschicht(en) vorgesehen sind.
13. Verwendung eines Klebstoffs nach Anspruch 1 zum rückstandsfrei wiederlösba
ren Verkleben durch Ziehen in Richtung der Verklebungsebene.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: TESA AG, 20253 HAMBURG, DE |
|
8131 | Rejection |