DE19707114C1 - Verfahren zur Trennung ausgewählter Stoffe in einem Gaschromatographen und Gaschromatograph zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Trennung ausgewählter Stoffe in einem Gaschromatographen und Gaschromatograph zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbe
griff des Anspruchs 1 und einen Gaschromatographen nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 3.
Gaschromatographen werden in Meßverfahren insbesondere
für den Umweltbereich verwendet, um Gasgemische stoff
lich zu trennen und zu bestimmen.
Dazu wird eine entsprechende gasförmige Probe mit Hilfe
eines Trägergases in eine gaschromatographische Trenn
säule eines Gaschromatographen eingespeist und dort
gleichmäßig von der Umgebungstemperatur bis auf eine
Temperatur von ca. 300°C erwärmt.
Abhängig von ihrem Siedepunkt verdampfen die Substanzen,
werden vom Trägergas transportiert und treten in Wech
selwirkung mit der gaschromatographischen Phase, welche
innenseitig auf der Säule beschichtet ist. Die einzelnen
Verbindungen unterliegen somit unterschiedlichen Lauf
zeiten in der Säule.
Komplexe organischer Verbindungen können somit getrennt
werden.
Die verwendeten Gaschromatographen bestehen in der
Hauptsache aus einem temperaturisolierten Ofen mit einer
Ofentür und eine im Ofen kreisförmig aufgewickelte
kapillare Trennsäule. Diese Trennsäule hat einerseits
Verbindung mit einem, die Gasprobe aufnehmenden, Injek
tor und ist andererseits mit einem Detektor, wie z. B.
einem Massenspektrometer verbunden. Der Detektor bzw.
das Massenspektrometer ist mit einem rechentechnischen
Auswerte- und Anzeigesystem ausgerüstet.
Der Ofen besitzt weiterhin eine Heizungseinrichtung und
einen, mit der Heizungseinrichtung gekoppelten Lüfter.
Ein solcher Gaschromatograph wurde beispielsweise aus
der US 4,286,456 bekannt.
Die Arbeitsweise der Gaschromatographen und damit die
Meßergebnisse des Verfahrens sind von hoher Genauigkeit
und Aussagekraft.
Es ist aber von Nachteil, daß großvolumige Ausführungen
des Ofens eingesetzt werden, obwohl nicht immer die be
sonders langen Trennsäulen von bis zu 60 m notwendig
sind. Dieser großvolumige und massive Ofen wird stets
miterwärmt, sodaß einerseits unnötige Energie eingesetzt
werden muß und andererseits lange Abkühlzeiten erforder
lich sind.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß, obwohl sehr
oft nur einzelne Verbindungen von Interesse sind, das
gesamte Gasgemisch chromatographisch getrennt werden
muß, um die Säule für die nächste Analyse bereit zu
stellen. Es muß also immer bis auf die maximale tempera
tur erhitzt werden, so daß die letzte Verbindung die
Säule verläßt.
Das erfordert bei den großen Gaschromatographen lange
Analysendauern von ca. 30 min und anschließend lange Ab
kühlzeiten von ca. 15 min.
Die sehr langen Erwärm- und Abkühlzeiten führen zu gro
ßen Meßzyklen, die immer dann unvertretbar sind, wenn
nicht alle Verbindungen, sondern nur ganz bestimmte we
nige oder einzelne Stoffe im Gasgemisch nachgewiesen
werden müssen.
Weiterhin steht die massive Bauweise einem mobilen Ein
satz des Gaschromatographen hinderlich entgegen.
Es besteht daher die Aufgabe, ein Verfahren und einen
Gaschromatographen mit einer sprunghaften Erwärmphase
und einer kurzfristigen Abkühlphase zu entwickeln.
Diese Aufgabe wird verfahrenstechnisch dadurch gelöst,
daß die Erwärmung auf die vorgegebene und auf den zu
trennenden Stoff abgestimmte Temperatur sprunghaft
unter Verwendung von IR-Strahlung erfolgt.
Dabei ist es auch zweckmäßig, mehrere Stoffe zu trennen
und dabei die vorgegebenen Temperaturen auf den jeweili
gen Stoff abzustimmen. Die optimalen Temperaturen können
dabei mit Aufheizraten von ca. 1000°C/min angesprungen
werden.
Gerätetechnisch wird die Aufgabe durch die kennzeichnen
den Merkmale des Anspruchs 3 gelöst.
Zweckdienliche Ausgestaltungen des neuartigen Gaschroma
tographen ergeben sich aus den Unteransprüchen 4 bis 9.
Die Erfindung beseitigt die angeführten Nachteile des
Standes der Technik.
Insbesondere zeichnet sich der Gaschromatograph durch
eine äußerst hohe Effektivität aus. So liegen die typi
schen Trennzeiten etwa bei 5 min und die Abkühlzeiten
bei etwa 2 min. Das führt zu sehr kurzen Meßzyklen und
läßt kostengünstige Messungen und eine Erweiterung des
Einsatzgebietes auf den mobilen Bereich zu.
Der Einsatz im mobilen Bereich wird auch dadurch unter
stützt, daß der Gaschromatograph räumlich klein- und
leichtbauend ist, was auf ein äußerst kleines, wegen der
kurzen Länge der Trennsäule von etwa 3 m, Kammervolumen
im Ofen und der Verwendung eines leichten temperaturbe
ständigen Isolierschaumes als Ofenummantelung zurückzu
führen ist.
Wegen dieser geringen Abmessungen des Ofens und der ge
ringen thermischen Masse ist der Gaschromatograph auch
sehr energiesparend im Verbrauch.
Die Erfindung soll nachstehend an mehreren Ausführungs
beispielen eines Gaschromatographen erläutert werden.
Dazu zeigen
Fig. 1: ein Gasflußschema eines Gaschromatographen,
Fig. 2: einen Gaschromatographen mit eingesetzter
Heizlampe und zylindrischer Trennsäule,
Fig. 3: einen Gaschromatographen mit aufgesetzter
Heizlampe und zylindrischer Trennsäule und
Fig. 4: einen Gaschromatographen mit aufgesetzter
Heizlampe und scheibenförmiger Trennsäule.
Wie aus der Fig. 1 zu entnehmen ist, besteht ein Gas
chromatograph aus einem Ofen 1 und einer kapillaren
Trennsäule 2.
Diese Trennsäule 2 ist einerseits an einen Injektor 3
angeschlossen, der konstruktiv zur Aufnahme einer Probe
ausgelegt ist und der beiderseits über eine Leitung 4
und eine Leitung 5 mit Trägergas verbunden ist. Ventile
6, 7 und 8 sind für die Wegesteuerung des Trägergases
durch den Injektor 3, einerseits für den Transport des
Gasgemisches in die Trennsäule 2 und andererseits für
eine Spülung des Injektors 3 in entgegengesetzter Rich
tung vorgesehen.
Die Trennsäule 2 ist andererseits mit einem Detektor 9
verbunden, der mit einem nicht dargestellten rechentech
nischen Auswerte- und Anzeigesystem gekoppelt ist.
Wie die Fig. 2 bis 4 zeigen, besteht der Ofen vorzugs
weise aus einer zylindrisch ausgeformten und verschließ
baren Kammer 10, die von einem Boden 11, einer
Zylinderwand 12 und einem Schließdeckel 13 umschlossen
ist. Der Boden 11, die Zylinderwand 12 und der Schließ
deckel 13 bestehen aus temperaturbeständigen Isolier
schaum mit einer hohen Isolationsfähigkeit. Die
Innenflächen sind mit einer Aluminium- oder Messingfolie
beschichtet.
Mindestens der Schließdeckel 13 ist auf der Zylinderach
se zwischen einer Schließstellung und einer Offenstel
lung verschiebbar ausgeführt und mit einem vorzugwsweise
pneumatischen Antrieb verbunden. Gemäß der Fig. 2 kann
es auch zur Verkürzung der Abkühlphase zweckmäßig sein,
neben dem Schließdeckel 13 auch den Boden 11 verschieb
bar auszuführen.
In der Kammer 10 ist die kapillare Trennsäule 2 in einer
besonders gewickelten, nämlich in einer zylinder- oder
scheibenartigen Form angeordnet.
Bei einer zylindrischen Form wird der Wickeldurchmesser
der Trennsäule 2 dem Durchmesser der Kammer 10 angepaßt,
sodaß sich die einzelnen Windungen der Trennsäule 2 in
unmittelbarer Nähe und in gleichem Abstand zur Innenflä
che der Zylinderwand 12 befinden.
Bei einer scheibenförmigen Wickelform der Trennsäule 2
befinden sich alle Windungen in unmittelbarer Nähe und
in gleichem Abstand vom Boden 11 der Kammer 10.
Der Ofen 1 ist weiterhin mit einer Heizlampe 14 mit An
teilen einer IR-Strahlung ausgerüstet. Diese Heizlampe
14 ist an der Innenseite und im mittigen Bereich des
Schließdeckels 13 angeordnet und starr mit dem Schließ
deckel 13 verbunden.
Dabei ist die Form der Heizlampe 14 und ihre Anordnung
am Schließdeckel 13 auf die Form und die Anordnung der
Trennsäule 2 abgestimmt.
So besitzt die Heizlampe 14 gemäß der Fig. 2 die Form
eines Heizstabes und ragt mindestens bis zur Hälfte der
Höhe in die zylindrisch gewickelte Form der Trennsäule 2
hinein.
So kann die Heizlampe 14 gemäß der Fig. 3 aber auch als
Flächenstrahler ausgebildet sein, auf der Achse aber au
ßerhalb der zylinderförmigen Trennsäule 2 angeordnet
sein und einen Strahldurchmesser besitzen, der in etwa
dem Innendurchmesser der Zylinderform der Trennsäule 2
entspricht.
Die Heizlampe 14 kann gemäß der Fig. 4 aber auch als
Flächenstrahler ausgebildet und auf der Achse der schei
benförmigen Trennsäule 2 angeordnet sein und einen
Strahldurchmesser in etwa der Größe des Durchmessers der
Scheibenform der Trennsäule 2 besitzen.
In einer besonderen Ausführungsform ist, wie die Fig. 3
und 4 ebenfalls zeigen, die Heizlampe 14 als Deckel und
damit zwischen einer Schließ- und einer Offenstellung
verschiebbar ausgebildet und mit einem Antrieb verbun
den. In der Schließstellung übernimmt die Heizlampe 14
damit eine Schließ- und eine Heizfunktion.
In die Kammer 10 ist in herkömmlicher Weise wahlweise
und zusätzlich ein Lüfter 15 eingesetzt, der in der
Heizphase zur Umverteilung ungleicher Wärmfelder in der
Kammer 10 und in der Abkühlphase zur Kühlung der Kammer
10 beiträgt.
Zur Überwachung der Temperatur in der Kammer 10 wird in
unmittelbarer Nähe der Trennsäule 2 ein Ni-NiCr-Thermo
element eingesetzt.
Die Ansteuerung der Heizlampe 14 erfolgt über einen Reg
ler.
Die Wirkungsweise des Gaschromatographen ist folgende:
An der Regeleinrichtung der Heizlampe 14 wird die erfor
derliche Temperatur eingestellt, die dem auszusondernden
Stoff zuzuordnen ist.
Die Kammer 10 des Ofens 1 ist geöffnet. Von Hand oder
durch eine mechanische Beschickungseinrichtung wird die
Probe in den Injektor 3 geführt, durch eine entsprechend
hohe Temperatur verdampft und mit Hilfe eines Trägerga
ses in die Trennsäule 2 transportiert. Gleichzeitig wird
der Ofen geschlossen und die Heizlampe 14 eingeschaltet,
wodurch sich die Temperatur kontinuierlich auf die ge
wünschte Endtemperatur erhöht oder auch sprunghaft auf
die gewünschten und programmierten Größen einstellt. Je
de einzelne Verbindung ist dann einer Wechselwirkung
zwischen dem Trägergas und der Phase der gaschromatogra
phischen Säule unterworfen. Die optimale Trennung ergibt
sich dann bei einer optimalen Temperatur und Trägergas
geschwindigkeit der Säule. Ist z. B. im Gemisch nur eine
Substanz von Interesse, kann die optimale Temperatur an
gesprungen werden. Diese Temperatur wird solange beibe
halten, bis die Verbindung getrennt wird. Anschließend
kann die maximale Endtemperatur angesprungen werden, um
somit die schwerflüchtigeren Verbindungen aus der Trenn
säule 2 zu entfernen.
Falls mehrere Verbindungen interessieren, können auch
verschiedene Temperaturen angesprungen werden. Eine kon
tinuierliche Temperaturerhöhung, wie sie in Form eines
Temperaturprogrammes üblich ist, ist auch durchführbar.
Nachdem die Verbindungen die Trennsäule 2 verlassen und
mit dem Detektor 9 nachgewiesen werden, wird der Ofen 1
geöffnet und in der kurzen Zeit von etwa 1 bis 2 min ge
kühlt, sodaß der Gaschromatograph anschließend für die
nächste Messung zur Verfügung steht.
1
Ofen
2
Trennsäule
3
Injektor
4
Leitung
5
Leitung
6
Ventil
7
Ventil
8
Ventil
9
Detektor
10
Kammer
11
Boden
12
Zylinderwand
13
Schließdeckel
14
Heizlampe
15
Lüfter
Claims (10)
1. Verfahren zur Trennung ausgewählter Stoffe in einem
Gaschromatographen, bei dem das Gasgemisch in eine
Trennsäule des Gaschromatographen eingebracht und die
Trennsäule in einer Kammer des Gaschromatographen auf
eine vorgegebene Temperatur erwärmt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Erwärmung auf die
vorgegebene und auf den zu trennenden Stoff abgestimmte
Temperatur sprunghaft und unter Verwendung von IR-
Strahlung erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß mehr als ein Stoff getrennt
wird, wobei die vorgebenen und auf die zu trennenden
Stoffe abgestimmten Temperaturen nacheinander
angesprungen werden.
3. Gaschromatograph, bestehend aus einem Ofen mit einer
thermobeständigen und isolierenden Ummantelung und einer
verschließbaren Kammer, wobei sich in der Kammer eine
kapillare Trennsäule befindet, die einerseits mit einem
Injektor und andererseits mit einem Detektor verbunden
ist und in der Kammer weiterhin eine Heizeinrichtung an
geordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ummantelung des Ofens
(1) aus einem innenbeschichteten Isolierung und die
Heizeinrichtung aus einer Heizlampe (14) mit einer IR-
Strahlung besteht, wobei die Heizlampe (14) in ihrer
Form und ihrer Anordnung auf die Form und die Anordnung
der Trennsäule (2) abgestimmt ist und die Heizlampe (14)
zwischen einer Heizstellung bei geschlossener und einer
Ruhestellung bei geöffneter Kammer (10) bewegbar und an
treibbar ausgeführt ist.
4. Gaschromatograph nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Heizlampe (14) eine Ha
logenlampe ist.
5. Gaschromatograph nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Heizlampe (14) als
Heizstab ausgebildet ist und mittig in eine zylindrisch
gewickelte Trennsäule (2) hineinragt.
6. Gaschromatograph nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Heizlampe (14) als Flä
chenstrahler ausgebildet ist, der auf der Achse aber au
ßerhalb einer zylindrisch gewickelten Trennsäule (2)
angeordnet ist und einen Strahldurchmesser besitzt, der
annähernd dem Durchmesser der Zylinderform der Trennsäu
le (2) entspricht.
7. Gaschromatograph nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Heizlampe (14) als Flä
chenstrahler ausgebildet ist, der auf der Achse einer
scheibenförmig gewickelten Trennsäule (2) angeordnet ist
und einen Strahldurchmesser besitzt, der annähernd dem
Durchmesser der Scheibenform der Trennsäule (2) ent
spricht.
8. Gaschromatograph nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Heizlampe (14) starr mit
dem Schließdeckel (13) verbunden ist.
9. Gaschromatograph nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Heizlampe (14) als
Schließdeckel (13) ausgebildet ist.
10. Gaschromatograph nach einem der Ansprüche 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich der Boden (11)
des Ofens (1) verschiebbar und antreibbar ausgeführt
ist.
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Inventor name: MATZ, GERHARD, PROF. DR.-ING., 21244 BUCHHOLZ, DE Inventor name: WALTE, ANDREAS, DR., 19059 SCHWERIN, DE Inventor name: MUENCHMEYER, WOLF, 38468 EHRA-LESSIEN, DE Inventor name: HARDER, ALEXANDER, 22769 HAMBURG, DE Inventor name: RAETHER, OLIVER, 28209 BREMEN, DE |
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R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |