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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Falten eines Gassacks für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem,
einen gefalteten Gassack für
ein solches Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem
sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
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Ein
Rückhaltesystem
für einen
Fahrzeuginsassen besteht üblicherweise
aus einer Druckgasquelle, einer Auslösesensorik für diese
sowie einem Gassack, der mit der Druckgasquelle in Strömungsverbindung
steht und nach Zünden
der Druckgasquelle aus einem platzsparenden, zusammengelegten Zustand
in einen entfalteten Zustand überführt werden
kann, in welchem er eine Rückhaltewirkung für einen
Fahrzeuginsassen bereitstellen kann.
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An
die Art der Faltung des Gassacks werden eine Reihe von Anforderungen
gestellt. Zum einen soll sie ein möglichst schnelles Überführen des
Gassacks aus dem zusammengelegten in den entfalteten Zustand ermöglichen.
Weiterhin soll die Faltung vorzugsweise automatisch möglich sein.
Dies vermindert die Herstellungskosten des Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystems.
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Aus
der
DE 195 16 494
C1 ist ein Verfahren zum Falten eines Gassacks für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem
bekannt, bei dem der Gassack vor Beginn der Faltung in seine Gebrauchsform
gebracht wird. Auf den aufgeblasenen Gassack, dessen Einblasöffnung an
einem Gasgenerator fixiert ist, wird über ein Gegenteil ein Druck
in Richtung des Gasgenerators ausgeübt. Der Gasgenerator und das Gegenteil überdecken
den Gassack nicht vollständig, so
daß sich
zu beiden Seiten des Gasgenerators bzw. des Gegenteils jeweils eine
ballonartige Auswölbung
des Gassacks bildet. Anschließend
wird die Wandung des Gassacks mit Falthilfen eingedrückt. Aus
der
DE 195 16 494
C1 geht auch eine für
dieses Verfahren geeignete Vorrichtung hervor.
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Durch
die Erfindung wird ein Verfahren zum Falten eines Gassacks bereitgestellt,
das zum einen automatisch ohne manuelle Schritte ausgeführt werden
kann und zum anderen zu einem zusammengefalteten Gassack führt, der
in besonders vorteilhafter Weise entfaltet werden kann.
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Gemäß der Erfindung
enthält
das erfindungsgemäße Verfahren
die folgenden Schritte: Zuerst wird der Gassack auf einer Unterlage
ausgebreitet. Dann wird die Berandung der Einblasöffnung des Gassacks
fixiert. Anschließend
wird parallel zu der Unterlage und in einem Abstand von dieser eine
Platte so angeordnet, daß der
Gassack zwischen der Unterlage und der Platte liegt. Danach wird
der Innenraum des Gassacks mit Druck beaufschlagt, so daß sich der
Gassack zwischen der Unterlage und der Platte entfaltet und von
der Unterlage und der Platte vollständig überdeckt wird. Schließlich wird
die Wandung des Gassacks an mehreren über seinen Umfang verteilten
Stellen nach innen eingedrückt.
Auf diese Weise wird ein sehr kompakt zusammengefalteter Gassack
erhalten, der dennoch leicht zu entfalten ist. Im Vergleich mit
herkömmlichen
Faltungsverfahren konnte eine Verbesserung der Entfaltungszeit des
Gassacks beobachtet werden. Ferner wurde ein gleichmäßigeres
Entfalten des Gassacks sowie ein verbessertes Öffnungsverhalten einer den
zusammengefalteten Gassack schützenden
Abdeckung beobachtet. Ein mit dem erfindungsgemäßen Verfahren gefalteter Gassack
weist eine besonders symmetrische Entfaltung auf, wodurch die Positionierung
des Gassacks während
des Entfaltens verbessert ist. Durch das besonders gleichmäßige Entfalten
des Gassacks werden dessen Nähte
und dessen Gewebe geringer als bei Gassäcken belastet, die mit herkömmlichen
Verfahren gefaltet sind. Bedingt durch das verbesserte Verhalten
beim Entfalten wurde ein Aufprallen von Wandungsteilen des sich
entfaltenden Gassacks auf einen zurückzuhaltenden Fahrzeuginsassen
nur in deutlich geringerem Maße
und mit deutlich geringerer Energie als bei Gassäcken beobachtet, die mit herkömmlichen
Verfahren gefaltet sind. Das erfindungsgemäße Verfahren ist sowohl für fahrerseitige
Gassäcke,
also für
im drucklosen Ausgangszustand zweidimensionale Gassäcke, als
auch für
beifahrerseitige Gassäcke
geeignet, die gewöhnlich
im drucklosen Ausgangszustand eine dreidimensionale Gestalt aufweisen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist vorgesehen, daß die
Wandung durch mehrere voneinander beabstandete Faltschwerter nach
innen eingedrückt
wird, die jeweils entlang einer Linie an der Wandung des Gassacks angreifen,
so daß zwischen
den Faltschwertern liegende Wandungslappen gebildet sind. Faltschwerter stellen
ein besonders einfaches Mittel dar, um die Wandung des Gassacks
an mehreren voneinander beabstandeten Stellen nach innen einzudrücken, so daß der Gassack
kompakt zusammengefaltet wird.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist vorgesehen, daß die
Wandung in zwei Schritten nach innen eingedrückt wird, wobei beim zweiten
Schritt die Wandungslappen, die beim ersten Schritt gebildet wurden,
nach innen gedrückt wird.
Auf diese Weise wird ein besonders kompakter gefalteter Gassack
erzielt, dessen Wandung dennoch sehr gleichmäßig gefaltet ist.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist weiterhin vorgesehen, daß die Faltschwerter entlang
einer Geraden in den Innenraum des Gassacks eingedrückt werden.
Auf diese Weise läßt sich
das erfindungsgemäße Verfahren
besonders einfach ausführen.
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Weiterhin
kann vorgesehen sein, daß die Faltschwerter
beim Eindrücken
in den Innenraum des Gassacks parallelverschoben werden. Dieses Verfahren
ist insbesondere bei beifahrerseitigen Gassäcken vorteilhaft, da mittels
der Parallelverschiebung der Faltschwerter auch ein Gassack, der eine
langgestreckte Grundform aufweist, besonders kompakt zusammengefaltet
werden kann.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist weiterhin vorgesehen, daß die Wandung des Gassacks
entlang von Linien eingedrückt wird,
die senkrecht zu der Unterlage und der Platte sind. Auf diese Weise
wird gewährleistet,
daß sich die
Wandung des Gassacks beim Entfalten im wesentlichen ohne Änderung
ihrer Ausrichtung lediglich nach außen bewegen muß, damit
der Gassack seine vollständig
entfaltete Form erreicht.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung kann vorgesehen sein, daß nach dem Eindrücken der
Wandung des Gassacks mittels der Faltschwerter die Wandung durch
Faltschieber zum Innenraum des Gassacks hin zusammengeschoben wird.
Durch die Kombination von Falt schwertern und Faltschiebern läßt sich
das erfindungsgemäße Verfahren
mit einem besonders geringen Aufwand durchführen. Die zuerst in die Wandung
des Gassacks eingefahrenen Faltschwerter geben das zu erzielende
Faltungsmuster grundsätzlich
vor. Anstatt jedoch mittels einer Vielzahl von Faltschwertern die gesamte
Wandung des Gassacks kompakt zusammenzufalten, kann die Wandung
mittels weniger Faltschieber in einfacher Weise kompakt zusammengeschoben
werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung kann vorgesehen sein, daß die Wandung mittels vier
Faltschiebern zum Innenraum des Gassacks hin geschoben wird, wobei
je zwei Faltschieber einander paarweise gegenüberliegen und wobei vier Faltschwerter
verwendet werden, die einander paarweise gegenüberliegen. Die Verwendung von
vier Faltschwertern und vier Faltschiebern stellt einen guten Kompromiß dar, bei
dem einerseits eine reproduzierbare Faltung des Gassacks erhalten
wird, während
andererseits der Aufwand zur Durchführung des Verfahrens geringgehalten
wird.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist vorgesehen, daß der
Innenraum des Gassacks, damit sich der Gassack zwischen der Unterlage
und der Platte entfaltet, mit einem Überdruck von weniger als 100000
Pa beaufschlagt wird. Dieser Druck ist einerseits ausreichend, um
ein vollständiges
Entfalten des Gassacks zwischen der Unterlage und der Platte zu
gewährleisten,
und andererseits nicht so hoch, daß dem Eindringen der Faltschwerter in
die Wandung des Gassacks ein übermäßig hoher Widerstand
entgegengesetzt wird. Vorzugsweise ist vorgesehen, daß der Innenraum
des Gassacks mit einem Druck von etwa 50000 Pa beaufschlagt wird. Dieser
Wert hat sich bei Versuchen als ausreichend herausgestellt.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung kann weiterhin vorgesehen sein, daß das nach der Druckbeaufschlagung
im Innenraum des Gassacks enthaltene Gas während des Eindrückens der
Faltschwerter bzw. Faltschieber entweichen kann. Auf diese Weise
wird die beim Eindrücken
der Faltschwerter bzw. Faltschieber in die Wandung des Gassacks
aufzuwendende Energie auf einem geringen Wert gehalten.
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Weiterhin
kann vorgesehen sein, daß nach dem
Falten des Gassacks an dessen Innenraum Unterdruck angelegt wird.
Auf diese Weise kann der zusammengefaltete Gassack in eine noch
kompaktere Form überführt werden,
während
gleichzeitig gewährleistet
wird, daß der
gefaltete Gassack, insbesondere nach dem Entfernen der Faltelemente,
seine gefaltete Form beibehält,
bevor er anderweitig fixiert wird.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, daß die
Unterlage in einem Abstand von der Platte angeordnet wird, der etwa
der Packhöhe
des zusammengefalteten Gassacks entspricht. Die Packhöhe stellt
in diesem Zusammenhang diejenige Höhe dar, die der gefaltete Gassack
im Inneren einer für
seine Unterbringung vorgesehenen Aufnahme hat. Wenn der Abstand
zwischen der Unterlage und der Platte dieser Packhöhe entspricht,
kann der mittels der Faltschwerter bzw. Faltschieber zusammengefaltete Gassack
direkt in die Aufnahme eingesetzt werden, ohne daß er weiter
zusammengefaltet oder umgeformt werden muß.
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Durch
die Erfindung wird auch ein erfindungsgemäß gefalteter Gassack für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem
geschaffen, der eine Einblasöffnung
in der Wandung des Gassacks aufweist und bei dem die Wandung des
Gassacks in nebeneinanderliegenden Wandungslappen verläuft. Ein solcher
Gassack läßt sich
in besonders vorteilhafter Weise entfalten. Hinsichtlich der sich
ergebenden Vorteile wird auf die obigen Erläuterungen verwiesen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform des
gefalteten Gassacks ist vorgesehen, daß die Wandungslappen, betrachtet
in einer zur Ebene der Einblasöffnung
parallelen Ebene, bezüglich
der Mitte des Gassacks etwa radial verlaufen. Auf diese Weise ergibt
sich ein besonders gleichmäßiges Entfaltungsverhalten
des Gassacks.
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Gemäß der bevorzugten
Ausführungsform ist
weiterhin vorgesehen, daß der
Gassack eine im wesentlichen ebene Oberseite und eine zu dieser
parallele, im wesentlichen ebene Unterseite aufweist, wobei die
Ebene der Einblasöffnung
parallel zu der von der Unterseite definierten Ebene ist. Ein in
eine solche Form gefalteter Gassack läßt sich besonders platzsparend
in einer Aufnahme unterbringen, wie sie im Inneren eines Fahrzeuglenkrads
oder in einem Armaturenbrett eines Fahrzeugs vorgesehen ist.
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Die
Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zum Falten eines Gassacks,
mit einer Unterlage, auf der ein zu faltender Gassack ausgebreitet
werden kann, einer Spannvorrichtung, mit der die Berandung der Einblasöffnung fixiert
werden kann, einer Platte, die parallel zu der Unterlage und in
einem Abstand von dieser angeordnet werden kann, einer Vorrichtung
zur Druckbeaufschlagung des Innenraums des mittels der Spannvorrichtung
fixierten Gassacks, sowie mehreren Faltschwertern, die zwischen
einer von dem Umfang des zwischen der Unterlage, und der Platte
entfalteten Gassacks beabstandeten Stellung und einer Stellung verschiebbar
sind, in der die Wandung des Gassacks zu dessen Innenraum hin eingedrückt ist,
wobei der Abstand zwischen der Unterlage und der Platte und deren
Größe so gewählt sind,
daß der
zwischen der Unterlage und der Platte entfaltete Gassack vollständig von
diesen überdeckt
wird und eine stark abgeplattete Form hat. Mit einer solchen Vorrichtung
kann ein Gassack in besonders einfacher und vorteilhafter Weise
zusammengefaltet werden. Hinsichtlich der Vorteile eines mittels
dieser Vorrichtung zusammengefalteten Gassacks wird auf die obigen
Erläuterungen
verwiesen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist vorgesehen, daß die
Faltschwerter geradlinig verschiebbar sind. Eine geradlinige Verschiebung
der Faltschwerter läßt sich
konstruktiv auf besonders einfache Weise erzielen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung kann vorgesehen sein, daß die Faltschwerter entlang
einem Teil ihres Verstellweges parallelverschiebbar sind. Eine Parallelverschiebung der
Faltschwerter erfordert zwar einen höheren konstruktiven Aufwand;
dieser Aufwand ist jedoch gerechtfertigt, da mittels einer solchen
Vorrichtung auch ein beifahrerseitiger Gassack, der im zwischen
der Unterlage und der Platte ausgebreiteten Zustand eine langgestreckte
Gestalt hat, besonders kompakt zusammengefaltet werden kann.
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Weitere
Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf zwei bevorzugte
Ausführungsformen
beschrieben, die in den beigefügten
Zeichnungen dargestellt sind. In diesen zeigen:
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1 in
einer schematischen Draufsicht einen fahrerseitigen Gassack und
eine erfindungsgemäße Vorrichtung,
mit der das erfindungsgemäße Verfahren
ausgeführt
werden kann, wobei die Vorrichtung in einem Ausgangszustand dargestellt
ist;
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2 in
einer schematischen Seitenansicht den Gassack und die Vorrichtung
von 1;
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3 in
einer schematischen Draufsicht den Gassack und die Vorrichtung von 1,
wobei die Vorrichtung in einem Zwischenzustand dargestellt ist;
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4 in
einer schematischen Draufsicht eine Variante der in den 1 bis 3 dargestellten
Vorrichtung;
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5 in
einer schematischen perspektivischen Ansicht einen erfindungsgemäßen Gassack, der
mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
gemäß den 1 bis 3 zusammengefaltet
wurde und an einem Fahrzeuglenkrad angebracht ist;
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6 in
einer schematischen Draufsicht einen beifahrerseitigen Gassack und
eine erfindungsgemäße Vorrichtung,
mit der das erfindungsgemäße Verfahren
ausgeführt
werden kann, wobei die Vorrichtung in einem Ausgangszustand dargestellt
ist.
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7 in
einer schematischen Draufsicht einen erfindungsgemäßen Gassack,
der mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
von 6 unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zusammengefaltet wurde;
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8 in
einer schematischen Draufsicht einen beifahrerseitigen Gassack,
der dafür
vorgesehen ist, mit einem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß einer
zweiten Ausführungsform
zusammengefaltet zu werden;
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9 den
Gassack von 8 nach einem ersten Faltungsschritt;
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10 den
Gassack von 9 nach einem weiteren Faltungsschritt;
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11 den
Gassack von 10 nach dem letzten Faltungsschritt;
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12 in
einer schematischen perspektivischen Ansicht den Gassack aus den 8 bis 11,
der nach dem Falten an einem Gassack-Modul angebracht ist;
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13 in
einer schematischen Draufsicht einen beifahrerseitigen Gassack,
der dafür
vorgesehen ist, mit einem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß einer
dritten Ausführungsform
zusammengefaltet zu werden;
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14 den
Gassack von 13 nach einem ersten Faltungsschritt;
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15 den
Gassack von 14 nach einem zweiten Faltungsschritt;
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16 den
Gassack von 15 nach einem weiteren Faltungsschritt;
und
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17 den
Gassack von 16 nach dem letzten Faltungsschritt.
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In
den 1 und 2 ist schematisch eine erfindungsgemäße Vorrichtung
dargestellt, mittels der unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ein in diesen Figuren ebenfalls dargestellter Gassack zusammengefaltet
werden kann. Ein Beispiel für
einen solchen zusammengefalteten Gassack ist in 5 dargestellt.
Der dargestellte Gassack 10 ist ein fahrerseitiger Gassack,
also ein Gassack, der im drucklosen Ausgangszustand üblicherweise
eine flach auszubreitende Gestalt hat. Ein solcher Gassack besteht
beispielsweise aus zwei zueinander kongruenten Gewebeteilen und
wird als zweidimensionaler Gassack bezeichnet. Der Gassack 10 weist
eine Einblasöffnung 12 sowie
eine Berandung 14 der Einblasöffnung 12 auf.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
enthält eine
Unterlage 16, auf der der zu faltende Gassack 10 ausgebreitet
werden kann, sowie eine Spannvorrichtung 18, mittels der
die Berandung 14 der Einblasöffnung 12 des Gassacks 10 an
der Unterlage 16 fixiert werden kann. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
enthält
weiterhin eine Platte 19, die parallel zu der Unterlage 16 und
in einem Abstand a (siehe 2) von dieser
angeordnet werden kann, so daß sich
der zu faltende Gassack zwischen der Unterlage 16 und der
Platte 19 befindet.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
enthält weiterhin
mehrere Faltschwerter 20, die um den zu faltenden Gassack
herum bezüglich
dessen Mitte allgemein radial angeordnet sind und entlang dieser
radialen Richtung bewegbar sind. Die Faltschwerter 20 können von
jeder geeigneten Antriebsvorrichtung 22 bewegt werden,
beispielsweise Hydraulikzylindern oder ähnlichem. Die Antriebsvorrichtung 22 für jedes Faltschwert 20 ist
an einem schematisch dargestellten Haltering 24 befestigt.
Zur besseren Übersichtlichkeit
sind in den 1 und 3 nur jeweils
zwei Antriebsvorrichtungen 22 dargestellt. Ferner wurden in 2 nur
das Faltschwert 20 und die Antriebsvorrichtung 22 auf
der linken Seite dargestellt. Wie aus 1 zu sehen
ist, ist die erfindungsgemäße Vorrichtung
symmetrisch aufgebaut. Die erfindungsgemäße Vorrichtung enthält schließlich noch
eine Druckbeaufschlagungsvorrichtung 26, mittels der der
Innenraum des Gassacks 10 mit einem gewünschten Druck beaufschlagt
werden kann.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird mit der beschriebenen Vorrichtung in der folgenden Weise ausgeführt: Zuerst
wird der Gassack 10 auf der Unterlage 16 angeordnet.
Dann wird die Berandung 14 der Einblasöffnung 12 mittels
der Spannvorrichtung 18 fixiert. Anschließend wird
die Platte 19 in dem vorbestimmten Abstand a von der Unterlage 16 und parallel
zu dieser angeordnet. Der Abstand zwischen der Platte 19 und
der Unterlage 16 entspricht der für den gefalteten Gassack gewünschten
Packhöhe.
Danach wird der Gassack 10 mittels der Druckbeaufschlagungsvorrichtung 26 zwischen
der Unterlage 16 und der Platte 19 entfaltet.
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Als
geeignete Werte für
den Druck zum Entfalten des Gassacks haben sich Werte von weniger als
100000 Pa herausgestellt. Vorzugsweise werden 50000 Pa verwendet.
Im entfalteten Zustand hat der Gassack 10 eine stark abgeplattete
Gestalt; seine Höhe,
gemessen senkrecht auf der von der Einblasöffnung 12 definierten
Ebene, ist deutlich kleiner als sein Durchmesser in einer zu dieser
Ebene parallelen Richtung.
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Anschließend werden
die Faltschwerter 20 aus der in den 1 und 2 gezeigten
Stellung, in der sie sich in einem Abstand vom Umfang des entfalteten
Gassacks 10 befinden, zur Mitte des Gassacks 10 hin
in diesen hineingedrückt.
Dies ist in 3 zu sehen. Jedes in den Gassack 10 hineingedrückte Faltschwert 20 bildet
eine Einbuchtung, und zwischen jeweils zwei nebeneinanderliegenden
Einbuchtungen ist ein Wandungslappen 28 gebildet. Während des
Eindrückens
der Faltschwerter 20 in den Gassack 10 ermöglicht die
Druckbeaufschlagungsvorrichtung 26, daß ein Teil des im Innenraum des
Gassacks 10 vorhandenen Volumens verdrängt wird. Dabei kann im Inneren
des Gassacks jeder beliebige Druck aufrechterhalten werden, der
für das Falten
vorteilhaft ist. Es ist jedoch auch möglich, daß während des Zusammenfaltens des
Gassacks das in diesem vorhandene Volumen ungehindert entweichen
kann.
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In
den 1 bis 3 sind Faltschwerter 20 dargestellt,
die sich jeweils in einer Ebene erstrecken und in dieser Ebene beweglich
sind. Alle Faltschwerter 20 werden auf eine Mittelachse
C des Gassacks zubewegt, die senkrecht zur Ebene der Einblasöffnung 12 ist.
Weiterhin sind die Faltschwerter 20 senkrecht zur Unterlage 16 und
zur Platte 19 angeordnet und haben eine Höhe, die
dem Abstand a entspricht. Es sind jedoch auch andere Gestaltungen
denkbar. Beispielsweise könnten
die Faltschwerter 20 nicht bezüglich der Achse C radial angeordnet
sein, sondern schräg
verlaufen, so daß sich
die gedachte Verlängerung
von jeweils zwei Faltschwertern sich bereits vor der Mittellinie
C schneiden. Es könnten
auch Faltschwerter verwendet werden, deren Erstreckungsebene nicht
senkrecht zur Unterlage 16 und zur Platte 19 ist.
Ebenso kann die Anzahl der verwendeten Faltschwerter erhöht oder
vermindert werden.
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In 4 ist
eine Variante zu den 1 bis 3 dargestellt.
Der Unterschied besteht darin, daß zwei Gruppen von Faltschwertern vorgesehen
sind, nämlich
die aus den 1 bis 3 bekannten
Faltschwerter 20 sowie zusätzliche Faltschwerter 21,
von denen in 4 zum Zwecke einer besseren Übersichtlichkeit
nur ein einziges dargestellt ist. Jedes Faltschwert 21 der
zweiten Gruppe ist zwischen zwei benachbarten Faltschwertern 20 der
ersten Gruppe angeordnet. Die Faltschwerter 21 werden nach
den ersten Faltschwertern 20 in die von diesen beim ersten
Faltungsschritt gebildeten Wandungslappen 28 eingedrückt, um
den Gassack noch weiter zusammenzufalten. Bei diesem Faltungsschritt
wird also jeder Wandungslappen 28, der bei dem ersten Faltungsschritt
gebildet ist, in zwei Wandungslappen unterteilt.
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Nachdem
der Gassack 10 mittels der Faltschwerter 20 bzw. 21 in
die gewünschte
Form gefaltet wurde, kann an den Innenraum des Gassacks 10 mittels
der Druckbeaufschlagungsvorrichtung 26 ein Unterdruck angelegt
werden, um den gefalteten Gassack in der erhaltenen Form zu fixieren
bzw. ihn noch kompakter zusammenzufalten. In diesem Zustand lassen
sich auch die Faltschwerter aus dem Gassack herausziehen, ohne daß sich dessen
Form ändert.
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In 5 ist
ein zusammengefalteter Gassack dargestellt, der mittels der Vorrichtung
bzw. dem Verfahren aus den 1 bis 4 erhalten
wurde und an einem schematisch dargestellten Fahrzeuglenkrad 30 angebracht
ist. In 5 ist deutlich die kompakte
Gestalt des zusammengefalteten Gassacks zu sehen, der ein Paket
mit ebener Oberseite sowie ebener Unterseite bildet. Die einzelnen
Wandungslappen 28 sind sternförmig um die Mitte des gefalteten
Gassacks herum angeordnet. Der gefaltete Gassack hat eine Packhöhe a, die
der Höhe
einer für
den Gassack vorgesehenen Aufnahme entspricht. Zur Fixierung des
Gassacks ist um diesen herum eine Banderole 32 vorgesehen.
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In 6 ist
schematisch eine weitere Ausführungsform
der Erfindung zu sehen. Im Gegensatz zu den 1 bis 4,
in denen ein fahrerseitiger Gassack dargestellt ist, wird in 6 ein
beifahrerseitiger Gassack zusammengefaltet. Dieser Gassack läßt sich
im drucklosen Ausgangszustand im allgemeinen nicht flach in einer
Ebene ausbreiten, weshalb er als dreidimensionaler Gassack bezeichnet wird.
Wie in 6 zu sehen ist, ist die Anordnung der Faltelemente 20 an
die Gestalt des Außenumfangs des
zwischen der Unterlage 16 und der Platte 19, die in
dieser Figur nicht dargestellt sind, aufgeblasenen Gassacks angepaßt; die
Faltschwerter 20 sind also entlang einem abgerundeten Rechteck
angeordnet. Abgesehen von der anderen Form des in 6 dargestellten
Gassacks wird dieser im wesentlichen in gleicher Weise wie der in
den 1 bis 3 dargestellte Gassack gefaltet.
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In 7 ist
der mittels der Faltschwerter 20 zusammengefaltete Gassack
von 6 zu sehen. Da ein Beifahrer-Gassack im allgemeinen
in einer langgestreckten Aufnahme untergebracht ist, ist der Gassack
auf eine rechteckige Form zusammengefaltet. Auch in diesem Fall
verlaufen die gebildeten Wandungslappen annähernd radial bezüglich der Mitte
des gefalteten Gassacks.
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In 8 ist
ein beifahrerseitiger Gassack dargestellt, der dafür vorgesehen
ist, mit einem erfindungsgemäßen Verfahren
gemäß einer
weiteren Ausführungsform
zusammengefaltet zu werden. Zur besseren Übersichtlichkeit sind hier
nur die für
das Zusammenfalten verwendeten Faltschwerter dargestellt; die Vorrichtung
weist auch bei dieser Ausführungsform
die aus den 1 und 2 bekannten weiteren
Bauteile auf, insbesondere die Unterlage und die Platte, zwischen
der der Gassack auf seine Packhöhe
entfaltet wird. Nach dem Entfalten werden zuerst erste Faltschwerter 120,
die parallel zur längeren
Längsachse
x des Gassacks 10 angeordnet sind, zum Innenraum des Gassacks
hin bewegt. Dabei werden die Faltschwerter 120 zuerst geradlinig
in der von ihnen definierten Ebene auf den Innenraum des Gassacks 10 zubewegt,
anschließend
aufeinander zu parallelverschoben und schließlich wieder in der von ihnen
definierten Ebene aufeinander zubewegt. In der auf diese Weise erreichten
Endstellung sind die Faltschwerter mit dem Bezugszeichen 20' bezeichnet.
Mit dem Bezugszeichen 120'' ist der von den
Faltschwertern 120 zurückgelegte
Weg bezeichnet. Zwischen den Faltschwertern 120' sind Wandungslappen 28 gebildet.
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Wie
in 11 zu sehen ist, können zusätzlich zu den dargestellten
Faltschwertern 20 noch zwei weitere Faltschwerter 121 verwendet
werden, die auf der Achse X angeordnet sind und entlang dieser ohne
Parallelverschiebung zum Innenraum des Gassacks 10 hin
bewegt werden.
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In
der Endstellung sind diese Faltschwerter mit dem Bezugszeichen 121' bezeichnet.
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In 10 sind
weitere Faltschwerter 122' zu sehen,
die sich senkrecht zu den Faltschwertern 121 erstrecken.
Diese Faltschwerter 122' wurden
in die außenliegenden
großen
Wandungslappen 28 eingedrückt, die nach dem Faltungsschritt
von 9 vorhanden sind. Der in 10 dargestellte
Gassack erinnert nach dem Eindrücken
der Faltschwerter 122 aufgrund der außenliegenden großen Wandungslappen
an ein Kleeblatt.
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In 11 ist
der letzte Schritt zum Falten des Gassacks 10 dargestellt.
Dieser Schritt besteht darin, daß zusätzliche Faltschwerter 123 in
die nach dem vorhergehenden Faltungsschritt vorhandenen, außenliegenden
Wandungslappen eingedrückt
werden. Die Faltschwerter 123 sind bezüglich der Achse x in einem
Winkel von jeweils 45° angeordnet.
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Die
in den 8 bis 11 dargestellte Ausführungsform
der Erfindung besteht also im wesentlichen daraus, den zu faltenden
Gassack mittels drei Gruppen von Faltschwertern zusammenzufalten. Verwendet
wird eine erste und eine zweite Gruppe, die bei der dargestellten
Ausführungsform
aus den Faltschwertern 122 und 123 besteht und
einander gegenüberliegen,
sowie eine dritte Gruppe, die aus den Faltschwertern 120 und 121 besteht
und zwischen der ersten und zweiten Gruppe liegt. Wenn es sich als
notwendig herausstellt, können
für jede
dieser Gruppen mehr Faltschwerter als die dargestellten drei bzw.
sechs Faltschwerter verwendet werden. Es ergeben sich dann jeweils
kleinere Wandungslappen zwischen den einzelnen Faltschwertern.
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Nachdem
der Gassack 10 auf die gewünschte Form zusammengefaltet
ist, wird mittels der Druckbeaufschlagungsvorrichtung an seinen
Innenraum ein Unterdruck angelegt. Anschließend können die Faltschwerter aus
dem Wandungspaket des Gassacks herausgezogen werden, ohne daß dieses
seine Form ändert.
Danach kann der zusammengefaltete Gassack entweder direkt in eine
für ihn
vorgesehen Aufnahme eingesetzt werden oder mit einer Banderole versehen
werden, so daß er
sich nicht wieder entfaltet.
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In 12 ist
in einer schematischen perspektivischen Ansicht ein Gassack 10 dargestellt,
der mit der in den 8 bis 11 dargestellten
Weise zusammengefaltet wurde. Es ist deutlich zu sehen, daß der gefaltete
Gassack eine Höhe
a aufweist, die der Packhöhe
entspricht und durch den Abstand vorgegeben ist, in dem die Platte 19 von
der Unterlage 16 angeordnet wird. Weiterhin ist zu sehen,
daß der gefaltete
Gassack aus einer Vielzahl von nebeneinanderliegenden Wandungslappen 28 besteht.
Diese Wandungslappen verlaufen von außen nach innen sowie im wesentlichen
senkrecht zur oberen Seite des gefalteten Gassacks.
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In 13 ist
ein beifahrerseitiger Gassack 10 dargestellt, der dafür vorgesehen
ist, mit einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung zusammengefaltet zu werden. Zu diesem Zweck werden
Faltschwerter 220 bzw. 221 verwendet, die paarweise einander
gegenüberliegend
angeordnet sind. Diese Faltschwerter 220 bzw. 221 drücken die
Wandung des Gassacks 10, der auch bei dieser Ausführungsform
zwischen einer Unterlage und einer Platte der Vorrichtung zum Falten
des Gassacks entfaltet ist, an vier voneinander beabstandeten Linien
zum Innenraum des Gassacks hin ein. Auf diese Weise werden vier
Wandungslappen 28 gebildet, die nach Art eines Kleeblatts
angeordnet sind.
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Im
nächsten
Schritt (15) werden zwei Faltschieber 230,
die parallel zur Achse x verlaufen, senkrecht zu dieser Achse zur
Mitte des Gassacks hin bewegt. Anschließend werden die Faltschwerter 221 nach
außen
herausgezogen (16).
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Im
nächsten
Schritt werden zwei weitere Faltschieber 231, die sich
senkrecht zur Achse x und zu den Faltschiebern 230 erstrecken,
von außen
zum Innenraum des Gassacks 10 hin zusammengeschoben (17).
Als letzter Schritt werden die Faltschwerter 220, die senkrecht
zu den Faltschiebern 231 sind, aus dem gefalteten Gassack
herausgezogen. Der Gassack ist somit fertig zusammengefaltet.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
beruht insgesamt auf den beiden folgenden Hauptschritten: Zuerst
wird der Gassack zwischen einer Unterlage und einer Platte, die
voneinander mit der Höhe
des zu erhaltenden gefalteten Gassacks beabstandet sind, entfaltet,
und anschließend
wird die gesamte Wandung des Gassacks zur Mitte des Gassacks hin zusammengeschoben.
Dies kann entweder vollständig
mittels Faltschwertern geschehen oder mittels einer Kombination
aus Faltschwertern und Faltschiebern. Allen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist gemeinsam, daß die
Wandung des Gassacks nicht in genau definierten ebenen Lagen zusammengefaltet
wird, sondern in einer Vielzahl von Wandungslappen zusammengeschoben wird.
Diese Wandungslappen sind durch die verwendeten Faltschwerter jeweils
genau vorgegeben; innerhalb eines Wandungslappens ist der Verlauf
der Wandung jedoch nicht definiert. Es wird bewußt in Kauf genommen, daß das jeweils
erhaltene Faltungsmuster des Gassacks sich von Faltung zu Faltung
geringfügig
unterscheidet. Diese geringfügigen Unterschiede
sind jedoch für
die Entfaltung des Gassacks ohne Bedeutung; allein durch die von
den Faltschwertern vorgegebenen Wandungslappen wird ein jederzeit
reproduzierbarer Entfaltungsvorgang erzielt. Für diesen Entfaltungsvorgang
sind auch die innerhalb eines Wandungslappens beim Zusammenschieben
der Wandung entstehenden Verwerfungen der Wandung des Gassacks ohne
Bedeutung.