DE19701423A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Lochen eines metallischen Bauteils - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Lochen eines metallischen BauteilsInfo
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- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21D—WORKING OR PROCESSING OF SHEET METAL OR METAL TUBES, RODS OR PROFILES WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21D28/00—Shaping by press-cutting; Perforating
- B21D28/24—Perforating, i.e. punching holes
- B21D28/28—Perforating, i.e. punching holes in tubes or other hollow bodies
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- Mechanical Engineering (AREA)
- Perforating, Stamping-Out Or Severing By Means Other Than Cutting (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft einerseits ein Verfahren zum
Lochen eines metallischen Bauteils, insbesondere eines
Hohlkörpers oder einer Schale, in einem Schneidwerkzeug
mittels eines Lochstempels und andererseits eine Vorrich
tung zur Durchführung des Verfahrens.
Durch Lochen wird eine Innenform am Bauteil erzeugt. Spe
ziell in der Blechbearbeitung kommt hierbei überwiegend
das Scherschneiden zum Einsatz, was häufig als Vorberei
tung oder als Nach- oder Zwischenbearbeitung zum Umformen
durchgeführt wird.
Unter Scherschneiden versteht man grundsätzlich das Zer
teilen von Werkstücken zwischen zwei Schneiden, die sich
aneinander vorbei bewegen. Der Werkstoff wird hierbei ab
geschert. Ein geschlossener Schnitt wird dabei unter Ein
satz von Loch- bzw. Schneidstempeln und Schneidmatrizen
in Pressen durchgeführt.
Insbesondere das Lochen von Hohlkörpern oder von Bautei
len mit komplizierten Geometrien und Hinterschneidungen
ist fertigungs- und anlagentechnisch aufwendig, da häufig
eine Innenabstützung des Bauteils durch Matrizen oder
Schneidplatten unmöglich ist.
Beim Umformen mittels hydraulischem Innenhochdruck werden
die Bauteile daher unter bestehendem Innenhochdruck ge
locht. Hierbei unterscheidet man zwischen Lochen mit und
ohne Matrize.
Beim Lochen mit Matrize liegt eine Matrize außen am Hohl
körper an. Der Lochstempel wird zunächst nach innen in
den Hohlkörper bewegt. Aufgrund des Einflusses der Stem
pelkraft erfolgt eine elastische Deformation. An
schließend wird der Stempel zurückgefahren, wobei der
Innendruck den Werkstoff im Matrizenbereich andrückt. Der
Werkstoff unter dem Lochstempel wird mitgenommen und ab
geschert.
Beim Lochen ohne Matrize wird der Lochstempel in den
Hohlkörper geführt, bis eine mechanische Trennung er
folgt. Die Schnittkante ist hierbei teilweise stark ver
formt, da der Innendruck partiell im Schnittkantenbereich
nicht groß genug ist, um den Werkstoff abzustützen.
Nachteilig an beiden Verfahrensweisen ist grundsätzlich,
daß zur Vermeidung von unzulässigen Formfehlern ein rela
tiv großer Innendruck vorhanden sein muß. Hierzu sind
insbesondere bei großflächigen Konstruktionen Zuhalte
pressen mit hohen Zuhaltekräften sowie Aggregate zur Be
reitstellung des aufzubringenden Innenhochdrucks notwen
dig.
Der Erfindung liegt ausgehend vom Stand der Technik die
Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu
schaffen, welche bei vergleichsweise geringem Aufwand ein
Lochen von metallischen Bauteilen ohne eine mechanische
Abstützung durch zusätzliche Matrizen ermöglichen und da
bei eine saubere Schnittkante am Bauteil gewährleisten.
Die Lösung des verfahrensmäßigen Teils dieser Aufgabe be
steht in den im Kennzeichen des Anspruchs 1 aufgeführten
Merkmalen, wohingegen die Lösung des gegenständlichen
Teils der Aufgabe in den Merkmale des Anspruchs 2 zu se
hen ist.
Kernpunkt der Erfindung bildet die Maßnahme, daß der me
tallische Bauteil mindestens im Schnittkantenbereich des
Lochstempels beim Schneiden durch die Kraft eines elek
trisch erzeugten Magnetfelds im Schneidwerkzeug fixiert
wird.
Hierzu ist im Schneidwerkzeug eine dem Lochstempel zuge
ordnete elektrische Spule integriert.
Zweckmäßigerweise ist die Spule bzw. die Spulenpakete
konzentrisch um den Lochstempel angeordnet (Anspruch 3).
Die Kraftwirkung des Magnetfelds ist so ausgerichtet, daß
eine präzise Fixierung des Bauteils im Schneidwerkzeug
gewährleistet ist, ohne daß die Bewegung des Lochstempels
durch das Magnetfeld beeinflußt wird.
Die elektromagnetischen Haltekräfte ziehen das im
Schneidwerkzeug positionierte Bauteil gegen die Werkzeug
wand. Hierbei wird insbesondere gezielt der Bereich um
die Schnittkante festgehalten. Auf diese Weise wird eine
Gegenhalterung des Bauteils beim Schneidvorgang gewähr
leistet, und zwar ohne eine zusätzliche mechanische Ab
stützung.
Besonders vorteilhaft wird das erfindungsgemäße Verfahren
und die Vorrichtung zum Lochen von Bauteilen aus Blech
eingesetzt, bei denen die Zugänglichkeit zur An- bzw. Un
terbringung von Innendornen oder Innenabstützungen nicht
gegeben ist. Dies ist häufig bei Hohlkörpern bzw. Rohr
konstruktionen oder fertigungstechnisch aufwendigen Scha
lenbauteilen mit Hinterschneidungen der Fall.
Im Schneidwerkzeug werden ein oder mehrere Elektromagne
ten so positioniert, daß das zu lochende Bauteil beim
Schneidvorgang festgehalten wird. Hierbei kommt es insbe
sondere auf eine Fixierung im Schnittkantenbereich des zu
lochenden Bauteils an, um nachteilige Formfehler zu ver
meiden. Das Joch der Spule ist so gestaltet, daß die Bewe
gung des Lochstempels nicht beeinträchtigt wird. Hierzu
kann das Joch beispielsweise mit einer Durchführungsöff
nung für den Lochstempel versehen sein.
Beim Auftreffen des Lochstempels wirkt die vertikale
Stempelkraft. Aufgrund des Einflusses der Vertikalkraft
erfolgt zuerst eine elastische Deformation des Werk
stoffs. Das Blech wölbt sich unter dem Lochstempel durch.
Gleichzeitig wird der Werkstoff des Bauteils durch die
Kraft des Magnetfelds an die Innenseite des Schneidwerk
zeugs gepreßt. Auf diese Weise erfolgt eine elektromagne
tische Abstützung ohne zusätzliche mechanische Bauteile.
Es entsteht dann ein Kanteneinzug an der Blechoberseite
und am Ausschnitt. In der nächsten Schneidphase wird der
Werkstoff unter Ausbildung einer glatten Schnittfläche
abgeschert.
Steuerungstechnisch ist der Aufbau des Magnetfelds ab
laufgerecht in den Fertigungsprozeß eingebunden. Die An
steuerung der Spule kann dabei an die Bewegung des Loch
stempels geknüpft sein. Die Stärke des Magnetfelds kann
in Abhängigkeit von den aufgenommenen Schnittkräften be
darfsgerecht prozeßautomatisiert geregelt werden.
Bei der Bemessung der lokalen Ausbildung und der Stärke
des Magnetfelds sind verschiedene Parameter zu berück
sichtigen. Im wesentlichen sind die Werte abhängig von
der Geometrie des zu erzeugenden Schnitts, vom Schneid
spalt sowie den Werkstoff- und Bauteileigenschaften, bei
spielsweise der Blechdicke und der Festigkeitseigenschaf
ten. Die Auslegung der Spulen wird den Belastungsanforde
rungen angepaßt.
Besonders vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Verfahren
und die Vorrichtung geeignet für die Bearbeitung von Bau
teilen des Automobilbaus. Hier werden genaue Werkstücke
in großen Stückzahlen verlangt. Die hohen Anforderungen
dieses Industriezweigs können mit dem erfindungsgemäß
aufgezeigten Fertigungsverfahren rationell erfüllt wer
den.
Die Erfindung ermöglicht das Lochen von Hohlkörpern im
Werkzeug, insbesondere von Rohren, unter Wegfall von jeg
licher Innenabstützung mit Matrizen. Ferner können auch
Bauteile wie Blechschalen im Werkzeug ohne mechanische
Unterstützung durch Gegenhalterungen mit Matrizen gelocht
werden. Dies ist insbesondere beim Lochen von Bauteilen
mit komplizierten Geometrien und Hinterschneidungen vor
teilhaft.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeich
nungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrie
ben. Es zeigen:
Fig. 1 im Vertikalschnitt in technisch generalisier
ter Darstellungsweise einen Ausschnitt aus
einem erfindungsgemäßen Schneidwerkzeug vor
dem Schneidvorgang und
Fig. 2 die Darstellung der Fig. 1 nach dem Schneid
vorgang.
In den Fig. 1 und 2 ist mit 1 der obere Teil einer Ma
trize eines Schneidwerkzeugs 2 bezeichnet.
Im Schneidwerkzeug 2 ist ein Lochstempel 3 vertikal ver
schiebbar angeordnet. An seinem unteren Ende 4 verfügt
der Lochstempel 3 über eine schräg verlaufende Schneide
5.
In das Schneidwerkzeug 2 ist eine dem Lochstempel 3 zuge
ordnete elektrische Spule 6 integriert. Mit 7 und 8 sind
Spulenpakete der Spule 6 bezeichnet.
Die einzelnen Spulenpakete 7, 8 sind im Schneidwerkzeug 2
so positioniert, daß ein zu lochender Blechhohlkörper 9
beim Schneidvorgang festgehalten wird. Die elektromagne
tischen Haltekräfte FH ziehen dabei die Wand 10 des Blech
hohlkörpers 9 gegen die Außenwand 11 der Matrize 1. Hier
bei wird gezielt der Schnittkantenbereich 12 um den Loch
stempel 3 festgehalten. Auf diese Weise wird eine Gegen
halterung des Bauteils 9 beim Schneidvorgang erreicht
ohne eine mechanische innere Abstützung.
Zum Lochen wird der Blechhohlkörper 9 ohne Innendruck im
Schneidwerkzeug 2 positioniert. Anschließend wird der
Lochstempel 3 abgesenkt und in den Blechhohlkörper 9 ein
gefahren. Hierbei wirkt die vertikale Stempelkraft Fs.
Durch die Spule 6 wird ein Magnetfeld aufgebaut, welches
den um den Lochstempel 3 liegenden Bereich
(Schnittkantenbereich 12 des Blechhohlkörpers 9) an der
Außenwand 11 der Matrize 1 festhält. Das Magnetfeld be
wirkt dann eine Gegenhalterung, die wie eine innere Ma
trize wirkt.
Die Kraftflußdichte des Magnetfelds nimmt zwar in
Bildebene nach außen hin ab. Die Klemmkraft im Schnitt
kantenbereich 12 ist jedoch ausreichend groß bemessen, um
eine einwandfreie Gegenhalterung beim Lochvorgang zu ge
währleisten.
Bei der Abwärtsbewegung des Lochstempels 3 wird dann die
gewünschte Lochung hergestellt. Hierbei wird ein Aus
schnitt 13 unter Ausbildung einer annähernd glatten
Schnittfläche 14 abgeschert.
1
Matrize
2
Schneidwerkzeug
3
Lochstempel
4
unteres Ende v.
3
5
Schneide
6
Spule
7
Spulenpaket
8
Spulenpaket
9
Blechhohlkörper
10
Wand v.
9
11
Außenwand v.
1
12
Schnittkantenbereich
13
Ausschnitt
14
Schnittfläche
Fs
Fs
Stempelkraft
FH
FH
Haltekraft
Claims (3)
1. Verfahren zum Lochen eines metallischen Bauteils,
insbesondere eines Hohlkörpers oder einer Schale, in
einem Schneidwerkzeug (2) mittels eines Lochstempels
(3), dadurch gekennzeichnet, daß
der Bauteil (9) mindestens im Schnittkantenbereich
(12) des Lochstempels (3) beim Schneiden durch die
Kraft eines elektrisch erzeugten Magnetfelds im
Schneidwerkzeug (2) fixiert wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in das Schneidwerkzeug (2) eine dem Lochstempel
(3) zugeordnete elektrische Spule (6) integriert ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Spule (6) konzen
trisch um den Lochstempel (3) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997101423 DE19701423C2 (de) | 1997-01-17 | 1997-01-17 | Verfahren und Vorrichtung zum Lochen eines metallischen Bauteils |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997101423 DE19701423C2 (de) | 1997-01-17 | 1997-01-17 | Verfahren und Vorrichtung zum Lochen eines metallischen Bauteils |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19701423A1 true DE19701423A1 (de) | 1998-07-23 |
DE19701423C2 DE19701423C2 (de) | 1998-11-12 |
Family
ID=7817591
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997101423 Expired - Fee Related DE19701423C2 (de) | 1997-01-17 | 1997-01-17 | Verfahren und Vorrichtung zum Lochen eines metallischen Bauteils |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19701423C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN106493787A (zh) * | 2016-12-09 | 2017-03-15 | 重庆有为塑胶有限公司 | 一种管材冲孔设备 |
DE102018100542B4 (de) | 2018-01-11 | 2023-02-23 | Benteler Automobiltechnik Gmbh | Verfahren zur Herstellung einer Öffnung in einer Wand eines Hohlprofiles und Hohlprofil, hergestellt nach diesem Verfahren |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10359488A1 (de) * | 2003-12-18 | 2005-07-14 | Bayerische Motoren Werke Ag | Schnittwerkzeug |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4322063C1 (de) * | 1993-07-02 | 1994-08-18 | Schaefer Maschbau Wilhelm | Verfahren und Vorrichtung zum Ausschneiden eines Ausschnittes aus einer Wandung eines nach dem Innhochdruck-Umformverfahren hergestellten Hohlkörpers |
-
1997
- 1997-01-17 DE DE1997101423 patent/DE19701423C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
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DE4322063C1 (de) * | 1993-07-02 | 1994-08-18 | Schaefer Maschbau Wilhelm | Verfahren und Vorrichtung zum Ausschneiden eines Ausschnittes aus einer Wandung eines nach dem Innhochdruck-Umformverfahren hergestellten Hohlkörpers |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19701423C2 (de) | 1998-11-12 |
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