DE19654494A1 - Implantierbares Stimulationsgerät - Google Patents
Implantierbares StimulationsgerätInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein implantierbares Stimulationsge
rät gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Es ist bekannt, zur Behandlung von arrhythmischen Funktions
störungen des Herzens, wie beispielsweise Kammerflimmern,
implantierbare Kardioversionseinrichtungen - auch als Defi
brillatoren bezeichnet - zu verwenden, die über eine in der
Regel endokardial im Ventrikel angeordnete Elektrode spon
tane Herzsignale erfassen und bei einer Detektion von Herz
kammerflimmern oder -flattern einen energiereichen Stromim
puls - im folgenden als Defibrillationsimpuls bezeichnet -
an das Herz abgeben, der aufgrund seiner Stärke zu einer
Erregung und Depolarisation nahezu sämtlicher Herzbereiche
führt, so daß der Arrhythmiezustand beendet wird und der
normale Sinusrhythmus wieder die Kontrolle über den Herz
schlag übernehmen kann.
Eine derartige Erkennung eines arrhythmischen Herzzustands
durch Auswertung der intrakardial abgenommenen spontanen
Herzsignale unterliegt jedoch vielfältigen Störmöglichkei
ten. So kann die Amplitude der spontanen Herzsignale zeit
lichen Schwankungen beispielsweise im Tag-Nacht-Rhythmus
unterliegen, die eine zuverlässige Detektion von arrhythmischen
Herzzuständen erschweren. Auch ist es möglich, daß
elektromagnetische Störsignale fälschlicherweise als intra
kardiale EKG-Signale erkannt werden. Darüber hinaus besteht
die Gefahr, daß spontane atriale Herzsignale elektrisch auf
den Ventrikel übersprechen, so daß ein relativ harmloses
Vorhofflimmern fälschlicherweise als Kammerflimmern erkannt
wird und einen Defibrillationsimpuls auslöst, obwohl kein
kritischer Zustand des Patienten vorliegt. Bei den bekann
ten Defibrillatoren ist die Zuverlässigkeit der Detektion
von arrhythmischen Herzzuständen also unbefriedigend.
Es sind weiterhin Herzschrittmacher zur Behandlung einer
gestörten Reizüberleitung vom Atrium zum Ventrikel bekannt.
Derartige Herzschrittmacher erfassen in der Regel über eine
endokardial im Atrium angeordnete Elektrode spontane atri
elle Aktionen und geben jeweils um eine vorgegebene AV-Überleitungszeit
verzögert nach jeder spontanen atriellen
Aktion einen Stimulationsimpuls an den Ventrikel ab. Die
Verzögerung der ventrikulären Stimulation nach jeder atri
ellen Aktion ist erforderlich, um eine optimale Kammerfül
lung vor der Kontraktion als Voraussetzung für eine gute
Pumpleistung des Herzens zu ermöglichen, wobei der optimale
Wert der AV-Überleitungszeit individuell für den jeweiligen
Herzschrittmacherträger ist und darüber hinaus auch zeitli
chen Schwankungen unterliegen kann. Bei den vorbekannten
Herzschrittmachern dieser Art besteht also das Problem, daß
die AV-Überleitungszeit meist nicht optimal eingestellt
ist, was zu einer Verringerung der Pumpleistung des Herzens
führt.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein implan
tierbares Stimulationsgerät zu schaffen, bei dem die Steue
rung der Impulsabgabe besser an die Bedürfnisse des Patien
ten angepaßt ist.
Die Erfindung wird, ausgehend von einem implantierbaren
Stimulationsgerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1,
durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, die Im
pulsabgabe bei einem implantierbaren Stimulationsgerät in
Abhängigkeit von der Pumpleistung des Herzens zu steuern,
wobei die Pumpleistung des Herzens durch einen hämodynami
schen Sensor erfaßt wird, der einem Blutgefäß zugeordnet
ist. Hierbei hat es sich als besonders vorteilhaft erwie
sen, den hämodynamischen Sensor in der Vena Cava oder der
Arteria Pulmonalis anzuordnen.
Der Begriff Stimulationsgerät ist hierbei und im folgenden
allgemein zu verstehen und umfaßt sowohl Kardioversionsein
richtungen, wie die eingangs erwähnten Defibrillatoren, als
auch Herzschrittmacher, wobei sich das erfindungsgemäße
Prinzip sowohl bei der Behandlung von Bradykardie als auch
bei der Bekämpfung von Tachykardiezuständen oder arrhythmischen
Herzfunktionsstörungen einsetzen läßt.
Der erfindungsgemäß vorgesehene hämodynamische Sensor kann
beispielsweise die Fließgeschwindigkeit des Blutes oder den
Blutdurchfluß messen, jedoch ist es unter anderem auch mög
lich, den Blutdruck zu ermitteln.
In der bevorzugten Ausführungsform weist der hämodynamische
Sensor ein beheizbares Widerstandselement mit einem tempe
raturabhängigen elektrischen Widerstand auf, welches zur
Wärmeabfuhr in Abhängigkeit von der Blutflußmenge ein Blut
gefäß thermisch kontaktierend angeordnet ist. Die Aufhei
zung des Widerstandselements kann beispielsweise elektrisch
erfolgen, indem das Widerstandselement mit einer Spannungs
quelle verbunden wird, so daß sich das Widerstandselement
durch die ohmschen Verluste in seinem Inneren aufheizt. Es
ist jedoch auch möglich, das Widerstandselement indirekt zu
erhitzen, wozu sich beispielsweise ein separates elektri
sches Heizelement eignet. Die Temperatur des Widerstands
elements nimmt dann infolge der Wärmezufuhr solange zu, bis
sich ein Gleichgewicht zwischen der zugeführten Leistung
einerseits und der durch Wärmeleitung und Konvektion von
dem vorbeiströmenden Blut abgeführten Leistung andererseits
einstellt. Da die durch Konvektion abgeführte Leistung mit
der Fließgeschwindigkeit des vorbeiströmenden Blutes zu
nimmt, ermöglicht eine Messung der Gleichgewichtstemperatur
eine Bestimmung der Fließgeschwindigkeit. So wird bei einer
geringen Fließgeschwindigkeit nur wenig Wärme durch Konvek
tion abgeführt, so daß sich erst ein relativ hoher Tempera
turgradient am Widerstandselement aufbauen muß, um die zu
geführte Wärme durch Wärmeleitung abführen zu können, was
im Ergebnis zu einer relativ hohen Temperatur des Wider
standselements führt. Mit zunehmender Fließgeschwindigkeit
des vorbeiströmenden Blutes wird dann entsprechend mehr
Wärme durch Konvektion abgeführt, so daß der Temperaturgra
dient an dem Widerstandselement abnehmen kann, was zu einer
Temperaturabnahme des Widerstandselements führt.
Die Temperatur des Widerstandselements läßt sich dann in
einfacher Weise aus dem elektrischen Widerstand des Wider
standselements errechnen, wenn die Temperaturabhängigkeit
des elektrischen Widerstandselements bekannt ist. Der elek
trische Widerstand des Widerstandselements ergibt sich ent
sprechend dem ohmschen Gesetz aus der anliegenden Heizspan
nung und dem durch das Widerstandselement fließenden Heiz
strom. Der elektrische Widerstand des Widerstandselements
spiegelt also die Fließgeschwindigkeit des Blutes in dem
jeweiligen Blutgefäß wider und ermöglicht dadurch eine Be
urteilung der Herzpumpleistung. Besonders vorteilhaft ist
es, das Widerstandselement mit einem Verstärker auf einem
Chip zu integrieren, wodurch sich eine geringe Baugröße des
Sensors realisieren läßt.
In einer anderen Variante der Erfindung bestimmt der hämo
dynamische Sensor dagegen die Impedanz des Blutes, wobei
von der überraschenden Erkenntnis ausgegangen wird, das die
Impedanz des Blutes unter anderem von der Fließgeschwindig
keit abhängt. Der hämodynamische Sensor weist deshalb in
dieser Variante der Erfindung zwei Meßelektroden auf, die
in dem Blutgefäß angeordnet sind und somit eine Impedanz
messung des Blutes ermöglichen. In der bevorzugten Ausfüh
rungsform dieser Variante sind die beiden Meßelektroden mit
einem in das Stimulationsgerät integrierten Signalgenerator
verbunden, der zur Impedanzmessung ein elektrisches Testsi
gnal erzeugt, das auf die beiden Meßelektroden gegeben
wird. Hierbei wird von einem ebenfalls in das Stimulations
gerät integrierten Strommeßgerät der Stromfluß über die
beiden Meßelektroden gemessen, was anschließend die Berech
nung der Impedanz des Blutes ermöglicht, die die Fließge
schwindigkeit des Blutes und damit die Pumpleistung des
Herzens widerspiegelt.
In der bevorzugten Ausführungsform dieser Variante sind die
beiden Meßelektroden in den Katheter integiert, der zur
Plazierung der Stimulationselektrode in das Herz eingeführt
wird. Durch die Integration des hämodynamischen Sensors in
den Katheter läßt sich das erfindungsgemäße Stimulationsge
rät vorteilhaft ohne zusätzlichen Aufwand implantieren, da
der Katheter zur Plazierung der Stimulationselektrode ohne
hin erforderlich ist. Die beiden Meßelektroden befinden
sich hierbei vorzugsweise in der Wandung des Katheters in
axialer Richtung zueinander beabstandet an einer Position,
die im implantierten Zustand außerhalb des Herzens liegt.
Die beiden Meßelektroden können in dem Blutgefäß in Fluß
richtung hintereinander oder quer zur Flußrichtung neben
einander angeordnet werden, um die Anisotropie der Impedanz
des Blutes berücksichtigen zu können, die daher rührt, daß
sich die Erythrozyten in einer Blutströmung mitunter in ei
ner Vorzugsrichtung ausrichten.
In der bevorzugten Variante der Erfindung ist die zur
Steuerung der Impulsabgabe dienende Steuereinheit eingangs
seitig zur Erfassung spontaner Herzsignale und zur Steue
rung der Impulsabgabe in Abhängigkeit von dem gemessenen
Blutfluß einerseits und den spontanen Herzsignalen anderer
seits eingangsseitig mit der Stimulationselektrode oder ei
ner weiteren, vorzugsweise endokardial angeordneten Elek
trode verbunden. Die Steuerung der Impulsabgabe erfolgt
hierbei also nicht nur in Abhängigkeit von dem gemessenen
Blutfluß, sondern auch in Abhängigkeit von den spontanen
Herzsignalen und läßt sich somit besser an die Bedürfnisse
des Patienten anpassen, da der körperliche Zustand des Pa
tienten von der Steuereinheit aufgrund der vielfältigeren
diagnostischen Informationen besser erkannt werden kann.
Darüber hinaus lassen sich hierdurch solche Störsignale un
terdrücken, die sich nur auf eine einzige Eingangsgröße
auswirken. So ist es beispielsweise denkbar, daß die gemes
senen spontanen Herzsignale durch elektromagnetische Stör
signale verfälscht werden, während die gemessene Pumplei
stung weitgehend unverfälscht ist. Durch die Auswertung
verschiedener Signale bietet sich also die Möglichkeit ei
ner gegenseitigen Plausibilitätsüberprüfung zwischen den
verschiedenen Signalen, um Störungen zu unterdrücken.
Zur Auswertung der spontanen Herzsignale weist die Steuer
einheit in einer Variante der Erfindung eine Signalanalyse
einheit auf, die eingangsseitig mit der zur Detektion der
spontanen Herzsignale dienenden Elektrode verbunden ist und
anhand der gemessenen spontanen Herzsignale beurteilt, ob
eine Herzfunktionsstörung vorliegt. Dies ist insbesondere
bei einer Realisierung der Erfindung in einem Defibrillator
vorteilhaft, wobei die Signalanalyseeinheit eine Detektion
von Tachykardien oder arrhythmischen Herzfunktionsstörungen,
wie Kammerflimmern, ermöglicht und bei einer Erkennung ei
ner derartigen Herzfunktionsstörung ein entsprechendes
Steuersignal erzeugt. Die Abgabe von Defibrillationsimpul
sen erfolgt hierbei jedoch nicht nur in Abhängigkeit von
den spontanen Herzsignalen, sondern wird auch von der Herz
pumpleistung beeinflußt, die von dem hämodynamischen Sensor
gemessen wird. Hierdurch ist es - wie bereits vorstehend
erwähnt - möglich, solche Störsignale auszuscheiden, die
sich lediglich auf eine der beiden Eingangssignale auswir
ken. Dies bedeutet, daß ein Defibrillationsimpuls nur dann
abgegeben wird, wenn die spontanen Herzsignale ein Kammer
flimmern anzeigen und die Herzpumpleistung unter einen vor
gegebenen Grenzwert abgefallen ist, was bei einem Kammer
flimmern grundsätzlich der Fall ist. Zu einer derartigen
Verknüpfung der Eingangssignale eignet sich hierbei wie
auch bei der Realisierung der Erfindung in anderen Stimula
tionsgeräten vorzugsweise eine Logikeinheit, die auch die
Einbeziehung weiterer diagnostischer Größen ermöglicht, wie
beispielsweise der von einem Aktivitätssensor erfaßten kör
perlichen Aktivität oder dem Atemminutenvolumen, das durch
Messung der intrakardialen Impedanz ermittelt werden kann.
In einer vorteilhaften Variante der Erfindung ist weiterhin
vorgesehen, den hämodynamischen Sensor nicht permanent zu
betreiben, um den Energieverbrauch beim Betrieb des Stimu
lationsgerätes zu senken, was insbesondere dann vorteilhaft
ist, wenn der hämodynamische Sensor - wie vorstehend be
schrieben - ein beheizbares Widerstandselement aufweist, da
der Betrieb des hämodynamischen Sensors in diesem Fall mit
einem relativ hohen Energieverbrauch verbunden ist. Die Ak
tivierung des hämodynamischen Sensors erfolgt in dieser Va
riante der Erfindung durch ein steuerbares Schaltelement,
wobei die Ansteuerung des Schaltelements beispielsweise
zeit- oder ferngesteuert über einen Telemetrieempfänger er
folgen. Bei einer Realisierung des erfindungsgemäßen Kon
zepts in einem Defibrillator ist es jedoch besonders vor
teilhaft, den hämodynamischen Sensor zu aktivieren, wenn
die Auswertung der spontanen Herzsignale einen arrhythmischen
Herzzustand anzeigt. Das Meßergebnis des hämodynami
schen Sensors ermöglicht dann eine Plausibilitätsüberprü
fung und verhindert somit die Abgabe eines kontraindizier
ten Defibrillationsimpulses.
Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen gekennzeichnet bzw. werden nachstehend
zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung
der Erfindung anhand der Fig. näher dargestellt. Es zei
gen:
Fig. 1 als bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung
einen implantierbaren Defibrillator, bei dem ein
Defibrillationsimpuls nur bei einem Abfall der
Herzpumpleistung abgegeben wird, wobei die Herz
pumpleistung durch einen hämodynamischen Sensor
gemessen wird,
Fig. 2 als weiteres Ausführungsbeispiel einen Herz
schrittmacher, bei dem zur Optimierung der AV-Überleitungszeit
die Herzpumpleistung durch einen
hämodynamischen Sensor gemessen wird,
Fig. 3a die bevorzugte Ausführungsform eines hämodynami
schen Sensors für die vorstehend angeführten Aus
führungsbeispiele,
Fig. 3b eine alternative Ausführungsform eines hämodynami
schen Sensors,
Fig. 4 den zeitlichen Verlauf des Stromflusses durch den
in Fig. 3a dargestellten hämodynamischen Sensor
sowie
Fig. 5 eine weitere Ausführungsform eines hämodynamischen
Sensors, bei dem zur Bestimmung der Herzpumpleis
tung die Impedanz des Blutes gemessen wird.
Der in Fig. 1 als Blockschaltbild dargestellte implantier
bare Defibrillator 1 ermöglicht eine automatische Erkennung
und Terminierung eines arrhythmischen Herzzustands durch Ab
gabe eines energiereichen Defibrillationsimpulses, der auf
grund seiner Stärke zu einer Erregung und Depolarisation
nahezu sämtlicher Herzbereiche führt, so daß der Arrhythmie
zustand beendet wird und der normale Sinusrhythmus wieder
die Kontrolle über den Herzschlag übernehmen kann.
Die Steuerung der Impulsabgabe erfolgt hierbei durch eine
Steuereinheit 2, die zur Beurteilung der Herzfunktion ein
gangsseitig zum einen mit einer endokardial im Ventrikel
angeordneten Elektrode 3 und zum anderen mit einem in der
Vena Cava angeordneten hämodynamischen Sensor 4 verbunden
ist, dessen Aufbau detailliert in Fig. 3a dargestellt ist.
Die Elektrode 3 ermöglicht hierbei die Erfassung spontaner
Herzsignale und die Erkennung eines arrhythmischen Herzzu
stands, während der hämodynamische Sensor 4 die Fließge
schwindigkeit des Blutes erfaßt und damit eine Beurteilung
der Pumpleistung des Herzens 5 gestattet. Die Steuerung der
Impulsabgabe durch unterschiedliche Eingangssignale bietet
verschiedene Vorteile. Zum einen erhält die Steuereinheit 2
aufgrund der unterschiedlichen diagnostischen Eingangssig
nale ein genaueres Bild von der Herzfunktion, so daß die
Steuerung der Impulsabgabe besser an die Bedürfnisse des
Patienten angepaßt werden kann. Zum anderen ist es aufgrund
der unterschiedlichen Eingangssignale möglich, solche Stör
signale zu unterdrücken, die sich nur auf eines der Ein
gangssignale auswirken. Eine derartige gegenseitige Plausi
bilitätsüberprüfung der beiden Eingangssignale erhöht die
Zuverlässigkeit bei der Erkennung von arrhythmischen Herz
funktionsstörungen und vermeidet weitgehend Fehldetektionen
und kontraindizierte Defibrillationsimpulse.
Zur Erkennung eines arrhythmischen Herzzustands weist die
Steuereinheit 2 eine Signalanalyseeinheit 6 auf, die ein
gangsseitig zur Aufnahme der spontanen Herzsignale mit der
endokardial angeordneten Elektrode 3 verbunden ist. Bei ei
ner Detektion eines arrhythmischen Herzzustands erzeugt die
Signalanalyseeinheit 6 ein entsprechendes Steuersignal mit
einem logischen HIGH-Pegel, das zur weiteren Auswertung dem
UND-Gatter 7 zugeführt wird.
Darüber hinaus führt die Erkennung eines arrhythmischen
Herzzustands durch die Signalanalyseeinheit 6 auch zur Ak
tivierung des hämodynamischen Sensors 4, der daraufhin die
Pumpleistung des Herzens 5 ermittelt. Der hämodynamische
Sensor 4 ist also im normalen Betrieb des Defibrillators 1
zur Energieeinsparung abgeschaltet und wird nur bei einer
Erkennung eines arrhythmischen Herzzustands durch die Sig
nalanalyseeinheit 6 eingeschaltet, um anhand der gemessenen
Herzpumpleistung eine Plausibilitätsüberprüfung durch zu
führen und eine kontraindizierte Abgabe eines Defibrillati
onsimpulses zu verhindern.
Der hämodynamische Sensor 4, besteht - wie auch aus Fig.
3a ersichtlich - im wesentlichen aus einem Widerstandsele
ment 8 und ist in der Vena Cava angeordnet. Um einen elek
trischen Kontakt mit dem vorbei strömenden Blut oder der Ge
fäßwand zu verhindern, ist das Widerstandselement 8 mit ei
ner elektrisch isolierenden, aber thermisch gut leitfähigen
Masse 9 vergossen, durch die die Zuleitungen 10 hindurchge
führt sind.
Zur Aktivierung des hämodynamischen Sensors 4 wird dieser
über das steuerbare Schaltelement 11 und die Strommeßein
richtung 12 mit der Batterie 13 des Defibrillators 1 ver
bunden, so daß das Widerstandselement 8 von einem elektri
schen Strom durchflossen wird. Aufgrund der ohmschen Verlu
ste im Inneren des Widerstandselements 8 steigt dessen Tem
peratur dann solange an, bis ein Gleichgewicht erreicht ist
zwischen der zugeführten elektrischen Leistung einerseits
und der durch Wärmeleitung und Konvektion von dem vorbei
strömenden Blut abgeführten thermischen Leistung anderer
seits. Da die durch Konvektion abgeführte Leistung mit der
Fließgeschwindigkeit des vorbeiströmenden Blutes zunimmt,
ermöglicht eine Messung der Gleichgewichtstemperatur eine
Bestimmung der Fließgeschwindigkeit. So wird bei einer ge
ringen Fließgeschwindigkeit nur wenig Wärme durch Konvekti
on abgeführt, so daß sich erst ein relativ hoher Tempera
turgradient am Widerstandselement 8 aufbauen muß, um die
zugeführte Wärme durch Wärmeleitung ab führen zu können, was
im Ergebnis zu einer relativ hohen Temperatur des Wider
standselements 8 führt. Mit zunehmender Fließgeschwindig
keit des vorbeiströmenden Blutes wird dann entsprechend
mehr Wärme durch Konvektion abgeführt, so daß der Tempera
turgradient an dem Widerstandselement 8 abnehmen kann, was
zu einer Temperaturabnahme des Widerstandselements 8 führt.
Die Fließgeschwindigkeit des Blutes in der Vena Cava und
damit die Pumpleistung des Herzens läßt sich also durch ei
ne Messung des elektrischen Stroms durch das Widerstands
element 8 ermitteln, da der ohmsche Widerstand des Wider
standselements 8 temperaturabhängig ist. Fig. 4 zeigt bei
spielhaft den pulsierenden Verlauf des elektrischen Stroms
durch das Widerstandselements 8 für eine normale Herzrate.
Deutlich sind hierbei die Schwankungen des Stromflusses zu
erkennen, die den Herzrhythmus widerspiegeln. Das Ausgangs
signal der Strommeßeinrichtung 12 wird deshalb einer
Signalanalyseeinheit 14 zugeführt, die daraus die Pumplei
stung des Herzens 5 berechnet und diesen Wert mit einem
vorgegebenen Grenzwert vergleicht. Beim Absinken der
Pumpleistung unter den vorgegebenen Grenzwert nimmt die
Signalanalyseeinheit 14 als Ursache einen arrhythmischen
Herzzustand an und erzeugt deshalb ausgangsseitig ein ent
sprechendes Steuersignal mit einem HIGH-Pegel, das nachfol
gend zur weiteren Verarbeitung dem UND-Gatter 7 zugeführt
wird.
Das UND-Gatter 7 dient zur Triggerung des Impulsgenerators
15 zur Abgabe eines Defibrillationsimpulses im Falle eines
arrhythmischen Herzzustands, wobei aufgrund der UND-Ver
knüpfung nur dann ein Defibrillationsimpuls abgegeben wird,
wenn sowohl die Auswertung der spontanen Herzsignale als
auch die Auswertung der Pumpleistung des Herzens 5 ein Kam
merflimmern oder -flattern anzeigt. Durch diese Plausibili
tätsüberprüfung wird eine kontraindizierte Abgabe eines De
fibrillationsimpulses bei einer gestörten Signalerfassung
aus dem Herzen 5 verhindert. Insbesondere wird hierdurch
verhindert, daß beim elektrischen Übersprechen eines rela
tiv harmlosen Vorhofflimmerns vom Atrium auf den Ventrikel
fälschlicherweise ein Kammerflimmern detektiert und ein De
fibrillationsimpuls abgegeben wird, der in diesem Fall kon
traindiziert wäre.
Die Erzeugung der Defibrillationsimpulse erfolgt durch den
Impulsgenerator 15, der von dem UND-Gatter 7 der Steuerein
heit 2 angesteuert wird und beim Vorliegen eines arrhythmischen
Herzzustands zunächst einen der Pufferkondensatoren
C1, C2, C3 während einer Ladephase durch die Schaltmittel 16
mit der Spannungsregelschaltung 17 verbindet, wodurch der
Pufferkondensator aufgeladen wird. Die Spannungsregelschal
tung 17 ist eingangsseitig zur Energieversorgung mit der
Batterie 13 verbunden und stellt eine Ausgangsspannung be
reit, deren Höhe zwischen 560 V und 800 V quasi stufenlos
eingestellt werden kann. Nach der Ladephase mit einer vor
gegebenen Zeitdauer wird der ausgewählte Pufferkondensator
C1, C2 oder C3 dann durch die Schaltmittel 16 von der Span
nungsregelschaltung 17 getrennt und über den Ausgangswider
stand R mit der Stimulationselektrode 18.1 verbunden, so
daß sich der Pufferkondensator C1, C2 bzw. C3 über das
Herz 5 und die Masseelektrode 18.2 entlädt und einen Defi
brillationsimpuls abgibt. Wegen der relativ großen Impuls
stärke ist die Stimulationselektrode 18.1 wie auch die Mas
seelektrode 18.2 - im Gegensatz zu der Detektionselektrode
3 - großflächig ausgeführt, um Gewebeverbrennungen oder
-schädigungen bei der Abgabe der energiereichen Defibrilla
tionsimpulse zu verhindern.
Die zeitliche Steuerung der Schaltmittel 16 zur Aufladung
des Pufferkondensators bzw. zur Abgabe des Defibrillation
simpulses erfolgt hierbei durch die Steuereinheit 19. Dar
über hinaus ermöglicht die Steuereinheit 19 auch eine An
passung der Defibrillationsenergie an die individuelle De
fibrillationsschwelle des Patienten, indem entweder die von
der Spannungsregelschaltung 17 bereitgestellte Ladespannung
oder die Kapazität des Pufferkondensators verändert wird.
Die Steuereinheit 19 ist deshalb zur Einstellung der La
despannung ausgangsseitig mit der Spannungsregelschaltung
17 und zur Auswahl eines der Pufferkondensatoren C1, C2, C3
mit den Schaltmitteln 16 verbunden.
Anschließend wird der Pufferkondensator durch die Schalt
mittel 16 wieder von der Stimulationselektrode 18.1 ge
trennt, wodurch der Defibrillationsimpuls beendet wird.
Einerseits ist es zur erfolgreichen Defibrillation wichtig,
daß der Pufferkondensator C1, C2 bzw. C3 zur Beendigung ei
nes Defibrillationsimpulses rechtzeitig von der Stimulati
onselektrode 18.1 getrennt wird, bevor die Kondensatorspan
nung aufgrund der Entladung unter den Rheobasewert fällt,
da eine weitere Entladung nicht defibrillierend wirkt, son
dern allenfalls ein Refibrillieren einleiten kann.
Andererseits ist es wünschenswert, den Pufferkondensator
C1, C2 bzw. C3 möglichst vollständig zu entladen, da die
nach einem Defibrillationsimpuls auf dem Pufferkondensator
C1, C2 bzw. C3 verbleibende Restladung nicht oder nur un
vollständig genutzt werden kann und somit den Wirkungsgrad
des Defibrillators 1 herabsetzt, der als Verhältnis von ge
speicherter Energie zu abgegebener Energie definiert ist.
Der Defibrillator 1 mißt deshalb während der Abgabe eines
Defibrillationsimpulses laufend die Stimulationsspannung
und beendet den Defibrillationsimpuls beim Unterschreiten
der Rheobasespannung. Hierzu weist der Defibrillator 1 eine
Spannungsmeßeinrichtung 20 auf, die eingangsseitig mit dem
Anschluß für die Stimulationselektrode 18.1 und ausgangs
seitig mit der Steuereinheit 19 verbunden ist, um die Defi
brillationsspannung messen und den Defibrillationsimpuls
gegebenenfalls beenden zu können. Beim Erreichen der Rhe
obasespannung erzeugt die Steuereinheit 19 dann ein Steuer
signal für die Schaltmittel 16, die daraufhin den Puffer
kondensator C1, C2 bzw. C3 von der Stimulationselektrode
18.1 trennen und damit den Defibrillationsimpuls beenden.
Zum einen wird auf diese Weise vorteilhaft verhindert, daß
ein Defibrillationsimpuls beim Absinken der Defibrillati
onsspannung unter die Rheobasespannung refibrillierend
wirkt. Zum anderen kann durch die laufende Messung der De
fibrillationsspannung bei der Entladung des Pufferkondensa
tors C1, C2 bzw. C3 auf einen Sicherheitsabstand zwischen
Defibrillationsspannung und Rheobasespannung verzichtet
werden, so daß der Pufferkondensator C1, C2 bzw. C3 bis zur
Rheobasespannung entladen werden kann, wodurch die Batte
rielebensdauer erhöht wird.
Fig. 2 zeigt als weiteres Ausführungsbeispiel der Erfin
dung einen ratenadaptiven Doppelkammer-Herzschrittmacher 21
zur Behandlung einer gestörten Reizüberleitung vom Atrium
zum Ventrikel. Hierzu erfaßt der dargestellte Schrittmacher
21 über eine endokardial im Atrium plazierte Elektrode 22
spontane Herzsignale, die zunächst einem Eingangsverstärker
23 und anschließend einer Signalanalyseeinheit 24 zugeführt
werden, um eine spontane atrielle Aktion zu detektieren,
die in den erfaßten Herzsignalen als P-Welle auftritt. Bei
der Detektion einer derartigen P-Welle erzeugt die Signal
analyseeinheit 24 ein Steuersignal, das den Zähler 25 in
itialisiert, wobei der Startwert des Zählers 25 von der Re
cheneinheit 26 aus dem Aktivitätssignal berechnet wird, das
von dem piezoelektrischen Beschleunigungssensor 27 erzeugt
wird und die körperliche Aktivität des Herzschrittmacher
trägers widerspiegelt. Bei jedem Taktimpuls des Oszillators
28 verringert der Zähler 25 dann seinen Zählwert bis auf
Null, woraufhin der Zähler 25 ein Steuersignal an den Im
pulsgenerator 29 abgibt, der daraufhin einen Stimulations
impuls erzeugt und über die Elektrode 22 dem Atrium zu
führt.
Darüber hinaus ermöglicht der dargestellte Herzschrittma
cher 21 eine Stimulation des Ventrikels, was insbesondere
bei einer gestörten Reizüberleitung vom Atrium zum Ventri
kel wichtig ist. Die Stimulation im Ventrikel erfolgt hier
bei jeweils um eine vorgegebene AV-Überleitungszeit verzö
gert nach der vorangegangenen spontanen oder stimulierten
atriellen Aktion, damit sich der Ventrikel vor der Kontrak
tion möglichst vollständig mit Blut füllen kann, um bei ei
ner vorgegebenen Herzrate ein möglichst großes Herzminuten
volumen zu erreichen.
Der Zähler 30 für die Zeitsteuerung des Ventrikels ist des
halb eingangsseitig zum einen mit der Signalanalyseeinheit
24 des atriellen Eingangsverstärkers 23 und zum anderen mit
dem Zähler 25 für die atriale Zeitsteuerung verbunden, um
sowohl bei einer spontanen als auch bei einer stimulierten
atriellen Aktion eine AV-Überleitungszeit zu starten, wobei
der Startwert für den Zähler 30 in dem Speicherelement 31
abgelegt ist. Bei jedem Taktimpuls des Oszillators 28 de
krementiert der Zähler 30 dann den Zählwert bis auf Null,
woraufhin ein Steuersignal an den Impulsgenerator 32 abge
geben wird, der daraufhin einen Stimulationsimpuls erzeugt
und über die Elektrode 33 an den Ventrikel abgibt. Die Sti
mulation des Ventrikels erfolgt jedoch nicht starr nach je
der atriellen atriellen Aktion, sondern kann durch eine
während der AV-Überleitungszeit auftretende spontane ven
trikuläre Aktion inhibiert werden. Die im Ventrikel ange
ordnete Elektrode 33 ist hierzu mit einem Eingangsverstär
ker 34 und einer nachgeschalteten Signalanalyseeinheit 35
verbunden, um eine spontane Ventrikelaktion zu detektieren,
die in den erfaßten Herzsignalen als QRS-Komplex auftritt.
Bei einer Detektion eines derartigen QRS-Komplexes erzeugt
die Signalanalyseeinheit 35 ein Inhibierungssignal, das dem
Zähler 30 zugeführt wird, der daraufhin seinen Zählvorgang
abbricht und somit auch keinen Stimulationsimpuls anregt.
Die Verzögerung der ventrikulären Stimulation nach jeder
atriellen Aktion ist - wie bereits vorstehend erwähnt - er
forderlich, damit sich der Ventrikel vor jeder Kontraktion
möglichst vollständig mit Blut füllen kann, um eine hohe
Pumpleistung des Herzens zu erreichen. Da der optimale Wert
der AV-Überleitungszeit individuell für den jeweiligen Pa
tienten ist und darüber hinaus zeitlichen Schwankungen un
terliegen kann, ermöglicht der dargestellte Herzschrittma
cher 21 eine automatische Einstellung der AV-Überlei
tungszeit, um die Pumpleistung des Herzens 36 zu optimie
ren.
Hierzu mißt der Herzschrittmacher 21 über einen hämodynami
schen Sensor die Fließgeschwindigkeit des Blutes in der
Vena Cava 37, um die Pumpleistung des Herzens 36 beurteilen
zu können. Der hämodynamische Sensor besteht im wesentli
chen aus einem in der Vena-Cava 37 angeordneten Widerstand
selement 38 mit einem temperaturabhängigen elektrischen Wi
derstand, das während eines Meßvorgangs über die Strom
meßeinrichtung 39 und das steuerbare Schaltelement 40 mit
der Batterie 41 verbunden wird, wodurch sich das Wider
standselement 38 aufgrund der ohmschen Verluste in seinem
Inneren erhitzt.
Da die Messung der Fließgeschwindigkeit durch das Wider
standselement 38 mit einem zusätzlichen Stromverbrauch ver
bunden ist, erfolgt die Messung nicht permanent, sondern
jeweils zu äquidistanten Zeitpunkten mit einem Zeitabstand
von ungefähr einer Stunde. Hierzu weist der dargestellte
Herzschrittmacher 21 einen weiteren Zähler 42 auf, der
ebenfalls von dem Oszillator 28 angesteuert wird und je
weils beim Erreichen eines bestimmten Zählerstandes ein
Steuersignal erzeugt, das dem steuerbaren Schaltelement 40
zugeführt wird, woraufhin dieses das Widerstandselement 38
über die Strommeßeinrichtung 39 mit der Batterie 41 verbin
det.
Die Temperatur des Widerstandselements 38 nimmt dann solan
ge zu, bis sich ein Gleichgewicht einstellt zwischen der
zugeführten und im Widerstandselement 38 vollständig in
Wärme umgewandelten Leistung einerseits und der durch Wär
meleitung und Konvektion von dem vorbei strömenden Blut ab
geführten thermischen Leistung andererseits. Da die durch
Konvektion abgeführte Leistung mit der Fließgeschwindigkeit
des Blutes zunimmt, besteht eine Abhängigkeit zwischen der
Temperatur des Widerstandselements 38 und der Fließge
schwindigkeit des Blutes. So wird bei geringen Fließge
schwindigkeiten nur wenig Wärme durch Konvektion abgeführt,
so daß zur Abführung der zugeführten elektrischen Energie
ein relativ großer Temperaturgradient am Widerstandselement
38 und damit eine entsprechend hohe Temperatur erforderlich
ist. Bei größeren Fließgeschwindigkeiten wird dagegen mehr
Wärme durch Konvektion abgeführt, so daß der Anteil der
Wärmeleitung geringer ausfällt und somit auch ein geringe
rer Temperaturgradient am Widerstandselement 38 ausreicht,
um die Leistungsbilanz des Widerstandselements 38 im
Gleichgewicht zu halten. Die Temperatur des Widerstandsele
ments 38 spiegelt also die Fließgeschwindigkeit des Blutes
wider und läßt sich aufgrund der temperaturabhängigen elek
trischen Leitfähigkeit des Widerstandselements 38 in einfa
cher Weise aus dem Stromfluß durch das Widerstandselement
38 berechnen. Das Ausgangssignal der Strommeßeinrichtung 39
wird deshalb als Maß für die Fließgeschwindigkeit der Re
cheneinheit 43 zugeführt, die daraus das Herzzeitvolumen
(HZV) berechnet, das die Pumpleistung wiedergibt.
Die eigentliche Optimierung der AV-Überleitungszeit erfolgt
dann durch einen Regler 44, der eingangsseitig mit der Re
cheneinheit 43 verbunden ist und das Herzminutenvolumen als
Optimierungskriterium aufnimmt. Ausgangsseitig ist der Reg
ler 44 mit dem Speicherelement 31 verbunden, das jeweils
den aktuellen Wert der AV-Überleitungszeit aufnimmt und
zwischen den einzelnen Meßvorgängen des hämodynamischen
Sensors festhält.
Fig. 3b zeigt eine alternative Ausführungsform eines hämo
dynamischen Sensors 45, die sich von dem bereits vorstehend
beschriebenen und in Fig. 3a dargestellten hämodynamischen
Sensor 4 im wesentlichen dadurch unterscheidet, daß die
Aufheizung des Widerstandselements 46 nicht durch die in
seinem Inneren auftretenden ohmschen Verluste, sondern
durch ein separates Heizelement erfolgt. Dieses Heizelement
besteht ebenfalls aus einem Widerstandselement 47, daß zur
Aufheizung mit einer Strom- bzw. Spannungsquelle verbunden
wird und sich somit durch die in seinem Inneren auftreten
den ohmschen Verluste aufheizt. Die Aufheizung des zur Mes
sung dienenden Widerstandselements 46 erfolgt dann durch
Wärmeleitung zwischen den beiden Widerstandselementen 46,
44. Zur Verhinderung eines elektrischen Kontakts mit dem
vorbei strömenden Blut sind die beiden Widerstandselemente
46, 47 mit einer elektrisch isolierenden, aber thermisch
gut leitfähigen Masse 48 vergossen.
Fig. 5 zeigt eine weitere Ausführungsform eines hämodyna
mischen Sensors, der anstelle der vorstehend beschriebenen
hämodynamischen Sensoren zur Steuerung eines Herzschrittma
chers oder eines Defibrillators verwendet werden kann. Im
Gegensatz zu den vorstehend beschriebenen hämodynamischen
Sensoren wird hierbei jedoch die Impedanz des Blutes in ei
nem Blutgefäß 50 gemessen, wobei die Erfindung von der
überraschenden Erkenntnis ausgeht, daß die Impedanz des
Blutes unter anderem von der Fließgeschwindigkeit des Blu
tes abhängt, was eine Bestimmung des Blutflusses in dem
Blutgefäß 50 ermöglicht. Die Impedanzmessung erfolgt hier
bei durch zwei Meßelektroden 51.1, 51.2, die in der Wandung
eines Katheters 52 angeordnet sind, dessen distales Ende im
Ventrikel angeordnet ist und die Stimulationselektrode
trägt. Durch die Integration des hämodynamischen Sensors in
den ohnehin erforderlichen Katheter 52 ist die Implantation
des erfindungsgemäßen Stimulationsgeräts vorteilhaft ohne
zusätzlichen chirurgischen Aufwand möglich. Darüber hinaus
wird hierdurch einer Dislokation der Meßelektroden 51.1,
51.2 entgegengewirkt und eine räumliche Fixierung der beiden
Meßelektroden 51.1, 51.2 relativ zueinander sichergestellt.
Die beiden Meßelektroden 51.1, 51.2 sind hierbei in einem
Bereich des Katheters 52 angeordnet, der im implantierten
Zustand außerhalb des Herzens liegt, damit die Bestimmung
der Fließgeschwindigkeit nicht durch die Strömungsturbulen
zen im Herzen gestört wird.
Zur Messung der Impedanz erzeugt ein in das Stimulationsge
rät integrierter Signalgenerator 53 ein elektrisches Test
signal, das über zwei im Inneren des Katheters 52 verlau
fende elektrische Leitungen 54.1, 54.2 den beiden Meßelek
troden 51.1, 51.2 zugeführt wird, wobei ein im Stromkreis
zwischen dem Signalgenerator 53 und den beiden Meßelektro
den 51.1, 51.2 angeordnetes Meßgerät 55 den elektrischen
Strom mißt, der über die beiden Meßelektroden 51.1, 51.2
fließt. Das auf diese Weise gewonnene Signal wird dann ei
ner Auswertungseinheit 56 zugeführt, die aus dem Stromfluß
über die beiden Meßelektroden 51.1, 51.2 die Impedanz des
Blutes berechnet und in Abhängigkeit davon den Blutfluß in
dem Blutgefäß 50 ermittelt, der das Herzzeitvolumen (HZV)
widerspiegelt und eine Optimierung des Stimulationsverhal
tens ermöglicht.
Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf
die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsbeispie
le. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche
von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders
gearteten Ausführungen Gebrauch macht.
Claims (16)
1. Implantierbares Stimulationsgerät (1, 21) mit
einer im Herzen (5, 36) oder in dessen Umgebung angeordne ten Stimulationselektrode (18.1, 22, 33) zur Abgabe von Stimulationsimpulsen an das Herz (5, 36),
einem ausgangsseitig mit der Stimulationselektrode (18.1, 22, 33) verbundenen Impulsgenerator (15, 29, 32) zur Erzeu gung der Stimulationsimpulse sowie
einer ausgangsseitig mit dem Impulsgenerator (15, 29, 32) verbundenen Steuereinheit (2) zur Steuerung der Impulsabga be durch den Impulsgenerator (15, 29, 32),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinheit (2) zur Steuerung der Impulsabgabe in Abhängigkeit von der Herzpumpleistung eingangsseitig mit einem hämodynamischen Sensor (4, 38 bis 41) verbunden ist, der zur Messung des Blutdurchflusses in einem Blutgefäß (37, 50) angeordnet oder mit diesem verbunden ist.
einer im Herzen (5, 36) oder in dessen Umgebung angeordne ten Stimulationselektrode (18.1, 22, 33) zur Abgabe von Stimulationsimpulsen an das Herz (5, 36),
einem ausgangsseitig mit der Stimulationselektrode (18.1, 22, 33) verbundenen Impulsgenerator (15, 29, 32) zur Erzeu gung der Stimulationsimpulse sowie
einer ausgangsseitig mit dem Impulsgenerator (15, 29, 32) verbundenen Steuereinheit (2) zur Steuerung der Impulsabga be durch den Impulsgenerator (15, 29, 32),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinheit (2) zur Steuerung der Impulsabgabe in Abhängigkeit von der Herzpumpleistung eingangsseitig mit einem hämodynamischen Sensor (4, 38 bis 41) verbunden ist, der zur Messung des Blutdurchflusses in einem Blutgefäß (37, 50) angeordnet oder mit diesem verbunden ist.
2. Stimulationsgerät (1, 21) nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (2) zur Erfassung
spontaner Herzsignale und zur Steuerung der Impulsabgabe in
Abhängigkeit von dem gemessenen Blutdurchfluß einerseits
und den spontanen Herzsignalen andererseits eingangsseitig
mit der Stimulationselektrode (22, 33) oder einer weiteren,
zur Erfassung spontaner Herzsignale dienenden Elektrode (3)
verbunden ist.
3. Stimulationsgerät (1, 21) nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß der zur Detektion spontaner Herz
signale dienenden Elektrode (3, 22, 33) zur Erkennung einer
Herzfunktionsstörung anhand der gemessenen spontanen Herz
signale eine erste Signalanalyseeinheit (6, 24, 35) nachge
schaltet ist.
4. Stimulationsgerät (1, 21) nach einem der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ein- bzw.
Abschaltung des hämodynamischen Sensors (4, 38 bis 41) ein
steuerbares Schaltelement (11, 40) vorgesehen ist.
5. Stimulationsgerät (1) nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Steuereingang des steuerbaren Schalt
elements (11) zur Einschaltung bei einer Detektion einer
Herzfunktionsstörung durch die erste Signalanalyseeinheit
(6) und zur Abschaltung bei einer von der ersten Signalana
lyseeinheit (6) ermittelten korrekten Herzfunktion mit dem
Ausgang der ersten Signalanalyseeinheit (6) verbunden ist.
6. Stimulationsgerät nach Anspruch 4 oder 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Steuereingang des steuerbaren Schalt
elements (11, 40) zur zeitgesteuerten Ein- bzw. Abschaltung
des hämodynamischen Sensors (4, 38 bis 41) mit einem Zeit
geber (28, 42) oder zur ferngesteuerten Ein- bzw. Abschal
tung durch ein extrakorporales Kontrollgerät mit einem Te
lemetrieempfänger verbunden ist.
7. Stimulationsgerät (1, 21) nach einem der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem hämodynami
schen Sensor (4) zur Erkennung einer Herzfunktionsstörung
anhand der gemessenen Durchflußmenge eine zweite Signalana
lyseeinheit (14) nachgeschaltet ist.
8. Stimulationsgerät (1, 21) nach Anspruch 3 und An
spruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (2)
zur Auswertung sowohl der gemessenen Herzpumpleistung als
auch der Herzsignale eine Logikeinheit (7) aufweist, die
eingangsseitig zur Beurteilung der Herzsignale mit der er
sten Signalanalyseeinheit (6) und zur Beurteilung der Herz
pumpleistung mit zweiten Signalanalyseeinheit (14) verbun
den ist.
9. Stimulationsgerät (1, 21) nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der hämody
namische Sensor (4) ein beheizbares erstes Widerstandsele
ment (8) mit einem temperaturabhängigen elektrischen Wider
stand aufweist, welches zur Wärmeabfuhr in Abhängigkeit von
der Blutflußmenge in dem Blutgefäß (37, 50) oder dieses
thermisch kontaktierend angeordnet ist.
10. Stimulationsgerät (1, 21) nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das erste Widerstandselement (8) zur
Aufheizung mit einer Spannungsquelle (13, 41) verbunden
ist.
11. Stimulationsgerät (1, 21) nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der hämodynamische Sensor (45) zur Auf
heizung des ersten Widerstandselements (46) ein zweites Wi
derstandselement (47) aufweist, das mit einer Spannungs
quelle (13, 41) verbunden ist.
12. Stimulationsgerät (1, 21) nach einem der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der hämodynamische Sensor (50 bis 56) zur Messung der von dem Blutdurchfluß abhängigen Impedanz des Blutes zwei zueinander beabstandet angeordnete Meßelektroden (51.1, 51.2) aufweist, die außerhalb des Herzens in dem Blutgefäß (50) oder dieses elektrisch kontaktierend angeordnet sind,
daß zur Erzeugung eines Testsignals für die Impedanzmessung ein Signalgenerator (53) vorgesehen ist, der ausgangsseitig mit den beiden Meßelektroden (51.1, 51.2) oder zur Erzeu gung eines elektrischen Feldes zwischen den beiden Meßelek troden (51.1, 51.2) mit zwei weiteren Elektroden verbunden ist,
daß im Stromkreis der beiden Meßelektroden (51.1, 51.2) zur Messung der über den beiden Meßelektroden (51.1, 51.2) ab fallenden elektrischen Spannung oder des über die beiden Meßelektroden (51.1, 51.2) fließenden elektrischen Stroms eine elektrische Meßeinrichtung (55) angeordnet ist, die ausgangsseitig zur Bestimmung des Blutdurchflusses in Ab hängigkeit von dem gemessenen elektrischen Signal mit einer Auswertungseinheit (56) verbunden ist.
daß der hämodynamische Sensor (50 bis 56) zur Messung der von dem Blutdurchfluß abhängigen Impedanz des Blutes zwei zueinander beabstandet angeordnete Meßelektroden (51.1, 51.2) aufweist, die außerhalb des Herzens in dem Blutgefäß (50) oder dieses elektrisch kontaktierend angeordnet sind,
daß zur Erzeugung eines Testsignals für die Impedanzmessung ein Signalgenerator (53) vorgesehen ist, der ausgangsseitig mit den beiden Meßelektroden (51.1, 51.2) oder zur Erzeu gung eines elektrischen Feldes zwischen den beiden Meßelek troden (51.1, 51.2) mit zwei weiteren Elektroden verbunden ist,
daß im Stromkreis der beiden Meßelektroden (51.1, 51.2) zur Messung der über den beiden Meßelektroden (51.1, 51.2) ab fallenden elektrischen Spannung oder des über die beiden Meßelektroden (51.1, 51.2) fließenden elektrischen Stroms eine elektrische Meßeinrichtung (55) angeordnet ist, die ausgangsseitig zur Bestimmung des Blutdurchflusses in Ab hängigkeit von dem gemessenen elektrischen Signal mit einer Auswertungseinheit (56) verbunden ist.
13. Stimulationsgerät (1, 21) nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Meßelektroden (51.1, 51.2)
in dem Blutgefäß (50) zur longitudinalen Impedanzmessung in
Flußrichtung hintereinander oder zur transversalen Impe
danzmessung quer zur Flußrichtung nebeneinander angeordnet
sind.
14. Stimulationsgerät (1, 21) nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, daß der Signalgenerator (53) zur
Vermeidung von elektrolytischen Zersetzungen des Blutes bei
der Impedanzmessung ein Wechselstromgenerator ist.
15. Stimulationsgerät nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stimulationselektrode im
distalen Bereich eines Katheters (52) angeordnet ist und
die beiden Meßelektroden (51.1, 51.2) in der Wandung des
Katheters (52) in axialer Richtung zueinander beabstandet
angeordnet sind.
16. Stimulationsgerät (1, 21) nach einem der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der hämodynami
sche Sensor (4, 45) in der Vena Cava (37) oder in der Arte
ria Pulmonalis angeordnet ist.
Priority Applications (4)
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DE19654494A DE19654494A1 (de) | 1996-10-28 | 1996-12-18 | Implantierbares Stimulationsgerät |
US08/958,199 US6115633A (en) | 1996-10-28 | 1997-10-27 | Implantable stimulator |
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