DE1965134A1 - Schaedlingsbekaempfungsmittel - Google Patents
SchaedlingsbekaempfungsmittelInfo
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Description
E. M e r c k
Schädlingsbekämpfungsmittel
Es wurde gefunden, daß das an sich bekannte 3-Cyan-4~phenyl-5~
dimethylaminomethylen-5H-furanon-2, im folgenden "Verbindung 1"
genannt,
(CHg)2N-CH
ein wertvoller Wirkstoff für Schädlingsbekämpfungsmittel ist. Insbesondere zeigt es herbizide Wirkungen. Es wurde außerdem
festgestellt, daß Verbindung I auch vorteilhaft in Kombination mit anderen Herbiziden eingesetzt werden kann· Ferner besitzt
die Verbindung I auch eine hervorragende algizide Wirkung.
Es ist bekannt, daß man unerwünschten Pflanzenwuchs sehr wirksam auch mit solchen herbiziden Mitteln bekämpfen kann, die das
ErgrUnen von Pflanzenkeimlingen verhindern, so daß diese nach Verbrauch der im Samen enthaltenen Reservestoffe verhungern
müssen· Ein Herbizid dieser Wirkungsweise ist das HändeIsprodukt
3-Amino-i,2,4-triazol (Amitrol)· Es wurde festgestellt, daß auch
Verbindung I auf diese Weise herbizid wirkt·
109829/1907
ORIGINAL INSPECTED
. Es wurde gefunden, daß die Verbindung I dem Amitrol und auch anderen Mitteln, die nicht durch Verhinderung der Blattgrünbildung
herbizid wirken, klar überlegen ist. Das gilt insbesondere hinsichtlich des Wirkungsgrades, der Wirkungsbreite,
der Verträglichkeit durch Kulturpflanzen und der einzusetzenden Wirkstoffmengen.
Gegenstand der Erfindung sind Schädlingsbekämpfungsmittel, insbesondere
herbizide und algizide Mittel, die gekennzeichnet sind durch einen Gehalt an S-Cyan-^-phenyl-S-dimethylaminomethylen-2,5-dihydrofuranon-(2)
als Wirkstoff neben üblichen Träger- und Zusatzstoffen·
Gegenstand der Erfindung sind weiterhin Schädlingsbekämpfungsmittel,
insbesondere herbizide und algizide Mittel, die außer einem Gehalt an S-Cyan-^phenyl-S-dimethylaminomethylen^, 5-dihydrofuranon-(2)
einen zusätzlichen Gehalt an mindestens einem weiteren Schädlingsbekämpfungsmittel neben üblichen Träger- und
Zusatzstoffen aufweisen·
Die wichtigsten Unkräuter und unerwünschten Gräser, die mit Verbindung I bzw· mit den Verbindung I enthaltenden Schädlingsbekämpfungsmitteln
bekämpft werden können, gehören u.a. den folgenden Gattungen ans Agropyron, Agrostis, Alopecurus,
Amaranthus, Apera, Avena, Bromus, Capsella, Garex, Centaurea,
Chenopodium, Chrysanthemum, Cynodon, Cyperus, Digitaria, Echinochloa, Galeopsis, Galinsoga, Galium, Imperata, Lamium,
Matricaria, Mentha, Mercurialis, Panicum, Fapaver, Paspalum,
Poa, Polygonum, Portulaca, Scirpus, Senecio, Setaria, Sinapis,
Solanum, Sonohus, Sorghum, Stellaria, Urtica.
109829/1907
Ferner lassen sich u.a. die folgenden Algenarten mit den Mitteln nach der Erfindung vorteilhaft /bekämpfent Anacystis, Ankistrodesmus,
Chlorella, Oacillatoria, Scenedesmus und Stichococcus.
Wenn man im Vorauflaufverfahren Mengen von etwa i bis 20 kg
pro Hektar der Verbindung Γ - in Form von Zubereitungen, die
die Verbindung I als alleinigen Wirkstoff oder auch in Kombination
mit anderen Wirkstoffen enthalten - zum Boden appliziert,
kann man die Keimung bzw. des Aufwachsen von Unkräutern und
unerwünschten Gräsern in der Hegel verhindern. Geeignete Dosierungen
werden von Kulturpflanzen» zum Beispiel Reis, Mais, Baumwolle, Sojabohnen und Kartoffeln,gewöhnlich ohne nennenswerte
Beeinträchtigung vertragen. So können zum Beispiel in ™
Reis-, Mais- und Getreidekulturen die besonders häufig auftretenden unerwünschten Gräser Echinochloa crus-galli (Hühner—
hirse; "Watergrass"), Digitaria spp, Setaria spp. und
Sorghum spp· mit Hilfe der erfindungsgemäßen Mittel erfolgreich bekämpft werden» Durch Anwendung der erfindungsgemäßen
Mittel auf bzw. in den Boden werden die unerwünschten Gräser bereits
vor dem Aufwachsen kontrolliert,ohne daß die eingesäten
oder bereits aufgelaufenen oder ausgepflanzten Kulturen geschädigt werden.
Im Nachauflaufverfahren durch Anwendung auf die Pflanze hemmen
die erfindungsgemäßen Mittel die Weiterentwicklung vieler Un- i krauter, vor allem in den jungen Entwicklungsstadien. Auf diese
Art können Unkräuter und unerwünschte Gräser zum Beispiel auch in Kulturen von Zucker- und Runkelrüben, Möhren, Kohl, Raps, Erbsen, Tomaten, Tabak, Schwarzwurzeln, Salat, Gurken,Melonen, Erdnüssen,
und in Dauerkulturen,ι zum Beispiel Obst-, Wein-, Erdbeer- und Spargelpflanzungen, bekämpft werden.
Die Wirksamkeit der Verbindung I wurde bei den folgenden Versuchen festgestellt:
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1065134
Versuch 1
Vorauflaufbehandlung eingesäter Samen von Hafer (Avena sativa)
Hühnerhirse (Echinoohloa erus-galli), Gurke (Cucumis sativus)
und Rettich(Raphanus sativus):
a) Methode
2 Je 10 Samen wurden in kompostgefüllte Pappbeoher von 50 cm
Oberfläche eingesät und alt 1 cm Sand abgedeckt· Am nächsten
Tag wurden je 25 ml einer wäßrigen Verdünnung verschieden konzentrierter Zubereitungen der Verbindung I aufgegossen.
Durch die hohe Wassermenge (25 al/50 cm entsprechen 50 000 l/Hektar) wurde der Wirkstoff in den Boden gespült.
Nach 3 Wochen wurden Wachstum und Zustand der Jungpflanzen bewertet·
b) Ergebnisse
Aus Tabelle 1 geht hervor, welche Mindestmenge der Verbindung I
(in kg/ha) die Keimung der Samen verhinderte bzw. das Absterben sämtlicher Keimlinge bewirkte. Zu Vergleichszwecken enthält
die Tabelle auch die bei Anwendung des bekannten· Herbizids Amitrol gefundenen Werte.
I
Tabelle i
Wirkstoff |
kg-Mengen pro ha, die die Keimung der
Samen verhinderten bzw. das Absterben der Keimlinge bewirkten |
Eohinochloa | Cucumis | Rophanus |
Avena | 2 | 2 | i | |
Verbindung I | 2-3 | 3-4 | 10 - 20 | 5 - iO |
Amitrol | 5 - iO |
109829/1907
Die Tabelle zeigt, daß die Verbindung I bereits in deutlich kleineren Mengen wirksam ist als die Vergle^chsverbindung.
Versuch 2
Selektive Vertilgung von Unkräutern bzw· unerwünschten Gräsern
in Kulturpflanzensaaten nach Spritzung zum Boden,
a) Methode
Die Kultursaaten (Mais, Baumwolle, Soja) und die Ungras- und
Unkrautsamen /Ißihnerhirse (Echinoohloa crus-galli), Amaranth
(Amaranthus spec«), Vogelmire (Stellaria mediajT" wurden einen
Tag vor der Spritzung in die Kulturgefäße eingebracht. Die Samen der Kulturpflanzen wurden 3 cm tief in Reihen, die Samen
der Ungräser und Unkräuter in die obere, 1 cm starke Bodenschicht flächig eingesät. Die Wirkstoffe wurden in Form von
verschieden konzentrierten wäßrigen Verdünnungen auf den Boden aufgespritzt (etwa 1000 l/ha). In Vergleichsversuchen wurden
die bekannten herbiziden Yfirkstoffe Trifluralin (2,6-Dinitro-4-trifluormethyl-N,N~di-n-propyl-anilin)
und Atrazin (2-Chlor-4-äthylamino-6-isopropylamino-l,3,5-triazin)
eingesetzt· Die Bewertung erfolgte 3 Wochen nach Spritzung·
b) Ergebnisse '
bj) Bekämpfung der Unkräuter und unerwünschten Gräser:
Die Tabelle 2 enthält in der Spalte A die eingesetzten Wirkstoffe, in Spalte B die Aufwandmengen (kg/ha) und in
den Spalten C, D und E die Erfolgswerte bei den genannten Unkräutern und unerwünschten Gräsern· Den angegebenen Bewertungeziffern
liegt der folgende Schlüssel zugrunde:
109829/1907
i 2 3 4 5 6 7 8 9
Unkrautabtötung in 100 (sehr gut) 95 (gut)
85 (befriedigend) 65 (mangelhaft) 0 (keine)
A | B | C | D | B |
Wirkstoff | Aufwand menge (kg/ha) |
Echinochloa | Amaranthus | Stellaria |
Verbindung ] | 4 6 |
5 3 |
1 1 |
3 i |
rrifluralin | 4 6 |
4 3 |
CO CO | 8 T - 8 |
Atrazin | 4 | 9 | i | 3 |
Die Tabelle macht deutlich, daß die Verbindung I eine größere Breitenwirkung besitzt als die Vergleichsverbindungen.
bg) Verträglichkeit für Mais, Baumwolle und Soja
109829/1907
Wirkstoff | Aufwand*» menge (kg/ha) |
Mais | Baumwolle | Soja |
Verbindung I |
6 | gut | gut | gut |
Trifluralin | 6 | unver träglich |
gut | gut |
Atrazin | 4 | gut | unverträglich |
Aus dieser Tabelle geht hervor, daß die Verbindung I eine breitere
Verträglichkeit für verschiedene Kulturpflanzen besitzt als die Vergle ichsverbindungen·
Versuch 3
A) Bekämpfung von Hühnerhirse (Echinochloa crus-galli) in
Kulturen von gepflanztem Reis (Oryza sativa).
Mit Samen von Hühnerhirse bis zu 4 cm Tiefe gemischte Erde wurde
in Versuchsgefäße gefüllt und mit Wasser 1,5 cm hoch geflutet«
Am folgenden Tage wurden Reispflanzen im 2-3-Blattstadium gepflanzt·
7 Tage danach wurden die Wirkstoff-Formulierungen in das Flutungswasser gespritzt oder gestreut» Die Bewertung bezüglich
der Unkrautwirkung und der Reisverträglichkeit erfolgte 4 Wochen nach der Ausbringung der Wirkstoffe. In Vergleichsversuchen
wurde als Beispiel für die bisher zur Unkrautbekämpfung in Reis häufig verwendeten Halogenfettsäurederivate Natriumtrichloracetat
allein und in Kombination mit der Verbindung I eingesetzt· Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 4 zusammengestellt.
Den Bewertungsziffern gegenüber der Hühnerhirse liegt der bei Tabelle 2 angegebene Schlüssel zugrunde; die Bewertungsziffern
bei der Reisverträglichkeit wurden nach folgendem
Schlüssel erhalten: „ _„^ ^ ^
109829/1907
m 8 - ■
Dewertungsziffer | Phytotoxische Schäden |
1 | keine |
2 | |
3 | gering |
4 | |
5 | mäßig |
6 | |
7 | sehr stark |
8
9 |
total |
Die Brauchbarkeit eines herbiziden Mittels 1st also um so größer, je kleiner die beiden Bewertungsziffern
bzw· ihre Summe 1st·
109 8 29/1907 original inspected
Wirkstoff | Aufwandmenge (kg/ha) |
Formulierung und Wirkstoff gehalt |
Wirkung auf Hüh nerhirse |
Reisver träglich keit |
Summe der Bewertung* ziffern |
Verbindung I |
1,5
3,0 4,5 3,0 1,5 3,0 4,5 |
Spritzpul ver, 50 # η η Wäßrige Dis persion, 25 cJt Granulat, 6 $ U ti |
5
3 2 2-3 5-6 3 2-3 |
3
3-4 4 3-4 2-3 3 3-4 |
8
6-7 6 5-7 7-9 6 5-7 |
Natrium- trichloraoe- tat |
3,0
6,0 9,0 |
Granulat,12 % η η |
6
5 4 |
3
4 8 |
9
9 12 |
Verbindung I und Natrium- briohloraoe- tat |
1,5+3,0
1,5+6,0 3,0+3,0 3,OtG1O |
Granulat, 6$ +Granulat,12$ «ι It ; Il · |
4
3-4 2 1 |
3 "
4 3-4 4-5 |
7
7-8 5-6 5-6 |
Die in Tabelle 4 zusammengestellten Ergebnisse zeigen, daß- die
Verbindung I zur selektiven Bekämpfung von Ilühnerhirse in Reis
besser geeignet ist als das Halogenfettsäurederivat Natrlum-
trichloracetat· Aehnlioho Ergebnisse wurden auch bei Vergleichsversuchen mit den Handelspräparat
Dalapon (Natrlum-2,2-dichlor- propionat) erzielt· Die mit den Kombinationen aus der Verbindung I
109829/1SQ7
- ίο -
und Natriumtrichloracetat erhaltenen Ergebnisse zeigen darüber
hinaus, daß die kombinierten Wirkstoffe synergistisch wirken·
Aehnliche Resultate wie die in Tabelle 4 aufgeführten wurden auch erzielt, wenn die erfindungsgemäßen Mittel gleich anschließend
an das Pflanzen der Reispflanzen angewendet wurden·
B) Bekämpfung von Hühnerhirse (Echinochloa crus-galli) in
Saatreis-Kulturen (Oryza sativa).
Samen von Hühnerhirse wurden 4 cm tief in die Erde eingemischt,
anschließend wurde Reis 1 cm tief eingesät· Nach dem Auflaufen des Reises wurde die Kultur i cm hoch geflutet· Die Applikation
der zu untersuchenden herbiziden Mittel erfolgte entweder durch Spritzen unmittelbar nach der Aussaat des Reises (bei Verwendung
von Spritzpulverformulierungen bzw· wäßrigen Dispersionen) oder durch Streuen nach dem Auflaufen des Reises (bei Verwendung der
Granulatformulierungen)· 4 Wochen nach der Ausbringung der Mittel
wurde die Wirkung auf die Hühnerhirse und den Reis bonitiert· Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 5 zusammengestellt.
Den Bewertungeziffern liegen die in den Tabellen 2 und 4 beschriebenen Bewertungssohlüssel zugrunde·
109829/190?
- Ii -
Wirkstoff | Aufwandmenge (kg/ha) |
Formulierung und Wirkstoff- gehalt |
Wirkung auf Hüh nerhirse |
Reisver träglich keit |
Summe der Bewer tungs- ziffern |
Verbindung Z | 1,5 3,0 |
Spritzpul ver, 50 ?4 η |
3-4 2-3 |
1-2 2 |
4-6 4-5 |
4,5 | Il | 2 | 4 | 6 | |
3,0 |
Wäßrige Dis
persion, 25^ |
2-3 | 2-3 | 4-6 | |
1,5 | Granulat, 6% | 4 | 2 | 6 | |
3,0 | η | 3 | 2-3 | 5-6 | |
4,5 | η | 2-3 | 5 | 7-8 | |
Natrium- trichlorace- tat |
3,0 6,0 |
Granulat,12% M |
03 (O | 2-3 3-4 |
11-12 11-12 |
- | 9,0 | H | 5 | 7-8 . | 12-13 |
Verbindung I t· Natrium-trj Chloracetat |
1,5+3,0 1,5+6,0 i |
Granulat, 6?i
+Granulat,12# |
3 2-3 |
2 4 |
5 6-7 |
3,0+3,0 | It | 1-2 | 2-3 | 3-5 | |
3,0+6,0 | .1» | 1 | 4,5 | 5-6 |
Auch diese Tabelle zeigt, daß die Verbindung I bei selektiver Bekämpfung
von Hühnerhirse in Reis gegenüber dem als Vertreter der Halogenfettsäurederivate untersuchten Natrium-trichloracetat
wesentliche Vorteile aufweist. Aehnliche Resultate wurden auch bei anderen Anwendungs- und Flutungsterminen erhalten. Ferner tritt
109829/1907
INSPECTED
auch hier ein Synergismus zwischen der Verbindung I und
Natriumtrichloracetat zutage, der sich auch "in Kombinationen
mit anderen Halogenfettsäurederivaten wie Dalapon (Natrium-2,2-dichlorpropionat)
verifizieren ließ.
Versuch 4 '
Prüfung auf algizide Wirkung.
20 ml einer sterilisierten Nährlösung, die durch Lösen von i,0 g Calciumnitrat, 0,25 g Magnesiumsulfat-heptahydrat,
0,25 g Kaliumdihydrogenphosphat, 0,25 g Kaliumnitrat und 20 mg Eisensülfat in 3 Litern Wasser hergestellt wurde, wurden
in einem Erlenmeyerkolben mit 0,2 ml acetonischer Y/irkstofflösung
(Verdünnungsreihe) versetzt und anschließend mit einer Aufschwemmung von ca. 10 Zellen von Chlorella
pyrenoidosa in 1 ml Wasser beimpft. Anschließend wurden
die Kolben 7 Tage bei 220C und Tageslicht unter Luftzutritt
auf einem Schütteltisch mit 80 Bewegungen pro Minute geschüttelt. Anschließend wurde die Zahl der Algenzellen durch
Auszählen bestimmt. In der folgenden Tabelle 6 sind die Konzentrationen der untersuchten Wirkstoffe (in ppm « parts
per million) angegeben, die die Algenvermehrung wirksam verhindern.
Als Vergleichssubstanzen wurden Kupfersulfat-pentahydrat,
ferner ein handelsübliches Algizid, das als Wirkstoff eine quartare Ammojiiumverbindung enthält (Dimanin^Aj Hersteller:
Farbenfabriken Bayer), und Triphenylzinnacetat eingesetzt.
Wirkstoff |
Minimale Hemmkonzentration
gegenüber Chlorella (in ppm) |
Verbindung I
CuSO4-SH2O Dimanin® A Triphenylzinnacetat |
2 *' * 5 5 3 |
109829/1907
ORIGINAL INSPECTED
Die Tabelle zeigt, daß die Verbindung I bereite in deutlich geringerer
Konzentration wirksam ist als die untersuchten bekannten algiziden Wirkstoffe·
Da es allgemein üblich ist, Wirkstoffe von Schädlingsbekämpfungsmitteln
in Kombinationen anzuwenden» kann selbstverständlich auch die Verbindung Z in Kombination mit anderen
bekannten Wirkstoffen, vorzugsweise mit anderen Herbiziden, Wachstums- bzw. Morphoregulatoren und Algiziden verwendet
werden· Bevorzugte Kombinationen nach der Erfindung sind solche, die die Verbindung I und ein oder mehrere Halogenfettsäurederivate
enthalten·
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Mittel können Unkräuter und unerwünschte Gräser in vielen Kulturen bekämpft werden. Als
Beispiele solcher Kulturen seien genannt: Getreide wie Reis (Oryza sativa), Mais (Zea Mays), Weizen (Triticum sativum),
Gerste (Hordeum Sativum), Hafer (Avena sativa), Roggen
(Seeale cereale), Hirse (Sorghum vulgäre),.
Gräserkulturen; Hack- und Würze1-
frUchte wie Futter- und Zuckerrüben (Beta vulgari'a), Kartoffeln
(Sola mim tuberosum), Cassava (Manihot esculenta), Yams
(Diosoorea spec»), Süßkartoffel (Bataten; Ipomea batatas);
Gemüsen wie Zwiebel (Allium cepa), Salat (Lactuca sativa),
Tomate (Lycopersicon esculentum), Sellerie (Apium graveolens), "
Lauch (Alliumforrum), Gurke (Cucumis sativus), Melone (Cucumis
melo), Kohl-Arten (Brassica sp,), Spargel (Asparagus officinalis),
Mohren und Karotten (Dauous carota), Spinat (Spinacia
oleracea), Eierpflanze (Aubergine; Solanum melongena), Konnyaku (Amorphophalus conjac); Leguminosen wie Soja (Glycine
eoja), Erdnuß (Arachis hypogaea), Bohnen (Phaseolus sp,)
Pferdebohne (Vlciafaba), Erbsen (Pisum sativum, Pisura arvense),
Line« (Len» eeoulenta), Klee-Arten (Trifolium sp«), Luzerne
(Medlcago eativa); Ölpflanzen wie Hape (Brassica napus oleifera),
flüssen (üraesioa rapa oleifera), Kokospalme (Gqüqb nooifera),
ölpalme (Blaei· guineensis}, Sonnenblume (üeli&ii&imB annuus),
10932S/190? ORIGINAL INSPECTED
Lein (Linum usitat'issimum), Olive (Olea europea), Sesam
(Sesamum indicum); Obstkulturen, wie Apfel (Malus sp·).
Birne (Pyrus communis), Quitte (Cydonia oblonga), Kirsche (Prunus oerasi), Pfirsich (Prunus persica), Pflaume (Prunus
domestious), Aprikose (Prunus armeniaca), Mandel (Prunus amygdalae)ι Erdbeere (Fragaria sp·), Joliannisboero (itibes §p»),
Stachelbeere (Ribes grossularia), Himbeere (iiubus idaeus),
Brombeere (llubus fructicosus), Haselnuß (Corylus avellana),
Walnuß (juglans regia), Citrus (Apfelsine, Mandarine, Citrone,
Grape-Fruit; Citrus sp.), Ananas (Ananas comosus), Banane
(Musa sp·), Avocado (Persea americana), Mango (Mangifera
indica), Dattel (Phoenix dactylifera), Feige (Ficus carica sp.),
Khaki (Diospyros khaki), Weinrebe (Vitis sp.); Faserpflanzen
wie Baumwolle (Gossypium sp.), Flachs (Linum usitatissimum),
Hanf (Cannabis sativa), Jute (Corchorus capsularis, Corchorus olitorius), Kapok (Ceiba pentandra) Sisal (Agave sp.);
Zierpflanzen wie Rose (Rosa sp·), Nelke (Dianthus sp·), Cyclamen (Cyclamen europaeum), Chrysantheme (Chrysanthemum sp·),
Gladiole (Gladiolus sp.), Tulpe (Tulipa sp.) und viele andere;
ferner Kaffee (Coffea arabica), Tee (Thea sinensis), Kakao (Theobroma cacao), Zuckerrohr (Saccharum officinarum), Bambus
(Bambusa sp·), Hopfen (Humulus lupulus), Kautschuk liefernde
Kulturen wie Hevea brasiliensis, Manihot glaziovii, Taraxacum
Kogsaghys, Tabak (Nicotiana sp·); sowie Kulturen von Heil-
und Gewürzpflanzen, Laub- und Nadelhölzern·
Bevorzugt werden die Mittel nach der Erfindung im Reisanbau
eingesetzt. Sie bringen gerade auf diesem Anwendungsgebiet einen wesentlichen Fortschritt, da sie die wichtigsten, an
solche Mittel gestellten Anforderungen in sich vereinen, nämlich gute Reisverträglichkeit, wirksame Bekämpfung der
Hühnerhirse, die die am häufigsten vorkommende unerwünschte Grasart in Reiskulturen ist, und eine gute algizide bzw·
algistatische Wirkung, die speziell beim Reisanbau, der ja
in überfluteten Kulturen geschieht, von besonderer Bedeutung ist.
109829/190? bad original
Die Verbindung I läßt sich zu allen für Pflanzenschutzmittel
bzw. Schädlingsbekämpfungsmittel üblichen Anwendungeformen verarbeiten/So können die Wirkstoffβ in fester oder flüssiger
Form unter Zusatz der Üblichen Träger-, Füll- und/oder Hilfsstoffe
als Spritz- und/oder Stäubemittel» Lösungen oder Emulsionen, die ζ.D. auch als Aerosole versprüht werden können,
Dispersionen oder Granulate verwendet werden· Im einzelnen
werden als Zusatzstoffe z.B. verwendet? Träger« bzw· Füllstoffe
wie Bolus, Kaolin, Kieselkreide (natürlich vorkommendes Mineral, bestehend aus Kaolinit und Quarz), Dentonit,
Schiefermehl, Pyrophyllit, Talkum, Montmorillonit, Kreide, Dolomit, Glimmer, Kieselsäure, Aluminium- oder Galciuinsilieat,
Kieselgur oder Y/alnußsclialenmehl; Hetzmittel, wofür je nach
Verwendungszweck anionische oder kationische oder auch nicht-ionogene oberflächenaktive Mittel geeignet sind, im
einzelnen Seifen wie Natriumlaurinat; Alkylsulfate oder
-sulfonate wie Natriumdodecylsulfat bzw. -sulfonat; sulfohierte
und sulfatierte Aether; sulfonierte Alkylfettsäureester; sulfonierte Glykolfettsäureesterj ferner quartäre Ammoniumsalze
wie Trimethylammoniumjodid; Amine und Amide mit längerer
aliphatischer Kette; Monoäther von Polyglykolen mit langkettigen
aliphatischen Alkoholen wie die Reaktionsprodukte von Aethylenoxid oder Polyäthylenglykol mit höheren aliphatischen
Alkoholen; Monoester von Polyglykolen mit Fettsäuren, ζ,13. Ölsäure; Monoäther von Polyglykolen mit alkylierten *
Phenolen; teilweise veresterte mehrwertige Alkohole wie Sorbitantrioleat; teilweise oder vollständig veresterte
Polyglykoläther von mehrwertigen Alkoholen wie der1 Tristearinsäureester
des Polyglykoläthers von Sorbitan; Haft- und Dispergiermittel wie Cellulose und deren Derivate, z.B. Methyl-,
Aethyl-, Hydroxypropyl- oder Carboxymethylcellulose, Traganth, Pektine, Gummi arabicum; Lösungsmittel, z.U. Kohlenwasserstoffe
wie Cyclohexan, Xylol, Solvent-Naphtha (aromatische Kohlenwasserstoffgemische mit Siedepunkten zwischen 150 und
180 ), Petroleum, insbesondere Petroleumfraktionen mit Siedepunkten
zwischen 80 und 200°, Tetrahydronaphthalin, Dekahydronaphthalin;
aliphatische Alkohole wie Methanol, Aethanol,
109820/1907
Isopropanol, Isobutanol, n-Butanol oder Hexanol; Glykoläther
wie Methylglykol, Aethylglykol; Ketone wie Aceton, Methyläthylketon,
Diäthylketon, Methylisobutylketon, Isophoron, Cyclohexanon, Methylcyclohexanon, Dioxan; Dimethylformamid,
N-Methyl-pyrrolidon; Dimethylsulfoxid; Acetonitril; haftfördernde
und verdunstungsverzogernde Mittel wie Paraffinöle, Glycerin.
Auch Gemische der genannten Lösungsmittel können verwendet werden, Emulsionskonzentrate können als solche in den Handel
gebracht werden; vor Gebrauch werden die Emulsionskonzentrate in üblicher Weise mit Wasser verdünnt. Falls man Mittel verwendet,
die als Wirkstoffkomponenten eine oder mehrere in Wasser lösliche Substanzen enthalten, kann man selbstverständlich
als Emulsions- bzw. Verdünnungsmittel zur Herstellung des Konzentrats ebenfalls Wasser verwenden.
Der Gesamtwirkstoffgehalt in diesen Zubereitungen liegt im allgemeinen zwischen i und 95 e/o, vorzugsweise zwischen 20
und 80 5o. In Kombinationspräparaten liegt der Anteil der Verfahrensprodukte
im Gesamtwirkstoffanteil normalerweise zwischen 0,5 und 90 lfo, vorzugsweise zwischen 10 und 60 c/o.
Die anzuwendende Menge beträgt - in Abhängigkeit von der erwünschten
Wirkung, den klimatischen Bedingungen und der Art
und Beschaffenheit der zu behandelnden Pflanzen - zwischen 0,5 und 100 kg/ha, vorzugsweise zwischen 1 und 20 kg/ha.
Die Anwendung kann erfolgen durch Bodenbehandlung im Vorsaat- oder Vorauflaufverfahren oder durch Pflanzenbehandlung im Nachauf
lauf verfahren, und zwar durch Sprühen, Spritzen, Gießen, Streuen, Stäuben, ferner auch durch Einreiben, Pudern, Injizieren,
Infiltrieren oder Einquellen von Pflunzen oder Pflanzonteilen,
wie Knollen, Zwiebeln oder Samen sowie durch Einarbeiten in das Kultursubstrat·
109829/1907
!''ormulierunffsbeispieles
Beispiel i
25 # Verbindung I
1 # Na-Bialkylnaphthalinsulfonat
12 # Kieselsäure 15 # Sulfitabiaugenpulver
47 # Bolus·
IO '/* Verbindung I
30 5* 2,4-Dichlorphenoxye3sigsäure-2-äthylhexyl-ester
8 % Ölsäure-N-methyltaurid
52 % Kieselsaure·
15 ^ Verbindung I 30 V» Natrium-trichloracetat
1 f» Natrium-alkylbenzolsulfonat
3 */* Sulfitabiaugenpulver
10 c/o gefälltes Aluminiumsilicat
41 % Kieselkreide (natürliches Gemisch aus feinem yuarz und
Kaolin).
b5134
40 > Verbindung I
0,5 c/o Natrium-dialkylnaphthalinsulfonat
12 fyi Sulfitablaugenpulver
25 Ϊ* gefälltes Caleiumsilicat
22,5 c/a Kaolin.
50 io Verbindung. I 1 £ Natrium-alkylsulfat
5 c/o Nonylphenolpolyglykolather
10 c/o gefälltes Caleiumsilicat
34 c,o Bolus.
25 S» Verbindung I
1 c/o Carboxymethylcellulose
2 # Alkylphenolpolyglykoläther 1 L]o Bentonit
71 # Wasser
109829/1907
20 f/o Verbindung I 10 '/o Calciumsilicat
2 <io Colophonium
68 c,o Bolus.
Granulat 6 % Verbindung I 2 l/o Sulfitablaugenpulver
1 c/o Natrium-dialkylnaphthalinsulfonat
91 c/a Quarzsand (Korngröße 0,8 — 1,5 mm)·
Granulat 12 e;o Verbindung I
81 cfo Bentonit 2 1J0. Natrium-alkylbenzolsulfonat
5 '■o Sulfitablaugenpulver i
Granulat
6 c/o Verbindung I 12 c/o Natrium-trichloracetat
77 v« gefälltes Calciumsilicat
2 # Natrium-alkylsulfat
3 fi Sulfitablaugenpulver·
109829/1907
- 20 Beispiel il
Granulat iO c/o Verbindung I
20 c/o Natrium-2,2-dichlorpropionat
10 c/o Kieselsäure
3 c/o Natrium-carboxymethylcellulose
57 5i Gips (CaSO4* - HnO).
109829/1907
Claims (10)
1. Schädlingsbekämpfungsmittel, gekennzeichnet durch einen
Gehalt an S-Cyan^-phenyl-S-dimethylaminomethylen-SH-furanon-(2) als Wirkstoff.
2·- Herbizides Mittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an
3-Cyan-4-phenyl-5-dimethylaminomethylen-5H-furanon-(2)
als Wirkstoff,
3· Algizides Mittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an
3-Cyan-4-phenyl-5-dimethylaminomethylen~5H~furanon-(2)
als Wirkstoff·
4· Mittel nach den Ansprüchen 1 - 3 , daduroh gekennzeichnet, daß es zusätzlich einen oder mehrere bekannte Schädlingsbekämpfungsmittel-Wirkstoffe enthält.
5« Mittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es
als zusätzlichen Wirkstoff ein Halogenfettsäurederivat enthält·
6. Mittel nach Anspruch S, dadurch gekennzeichnet, daß es
als Halogenfettsäurederivat Natrium-trichloracetat enthält.
7. Mittel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß es
als Halogenfettsäurederivat Natrium-2,2-dichlorpropionat enthält.
8. Verwendung eines Mittels nach den Ansprüchen 1 - 7 zur
Bekämpfung von Unkräutern, unerwünschten Gräsern und/oder Algen·
109829/ 1907
9. Venrendung eines Mittels nach den Ansprüchen 1—7 zur Bekämpfung von Unkräutern, unerwünschten Gräsern
und/oder Algen im Reisanbau.
10. Verfahren zur Bekämpfung von Unkräutern, unerwünschten
Gräsern und/oder Algen, dadurch gekennselohnet, daß man
Mittel nach den Ansprüchen 1-7 anwendet.
BAD 109829/190 7
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