DE19645311A1 - Verfahren zur phasenweisen biologischen Behandlung von Rohabwasser in einem Biofilter - Google Patents

Verfahren zur phasenweisen biologischen Behandlung von Rohabwasser in einem Biofilter

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur phasenweisen biolo­ gischen Behandlung von Rohabwasser in einem Biofilter, der ein in einem Behälter angeordnetes Festbett aus einem mit Mikro­ organismen bewachsenen Trägermaterial aufweist, indem das Rohabwasser in den Behälter eingebracht und das Abwasser in einer Umwälzphase durch das Festbett geführt wird, wobei ein Stoffaustausch zwischen dem Festbett und den Inhaltsstoffen im Abwasser erfolgt, und das behandelte Abwasser aus dem Biofilter abgeführt wird. Die Erfindung bezieht sich damit auf die Bio­ filtration im Gegensatz zu einer Behandlung der mit Inhalts­ stoffen belasteten Abwässer in Belebungsanlagen.
Biofilter sowie Verfahren zur biologischen Behandlung von Roh­ abwasser in einem Biofilter sind in dem Arbeitsblatt ATV-A 203 des ATV-Regelwerks "Abwasserfiltration durch Raumfilter nach biologischer Reinigung", April 1996 bekannt. Es werden einer­ seits abwärts durchströmte Filter und andererseits aufwärts durchströmte Filter gezeigt und beschrieben und deren einzelne Wirkungsbereiche erläutert. Solche Biofilter müssen gespült werden, um abgelagerte Inhaltsstoffe im Biofilter und über­ schüssig aufgewachsene Biomasse von dem Trägermaterial zu entfernen. Bei solchen diskontinuierlich betriebenen Biofiltern geschieht der Spülvorgang mit Klarwasser. Er wird nach einem festgelegten Zeitintervall oder nach Erreichen eines bestimmten Widerstandes im Biofilter eingeleitet.
Es sind kontinuierliche Verfahren zur biologischen Behandlung von Rohabwasser in einem Biofilter bekannt. Die Biofiltrations­ anlagen sind mit einer Vorklärung ausgestattet. In einem Behäl­ ter ist ein Festbett angeordnet, welches aus Trägermaterial besteht, das mit Mikroorganismen bewachsen ist. Das zu reini­ gende Abwasser mit den Inhaltsstoffen durchströmt das Festbett von unten nach oben. Das Festbett kann belüftet werden. Das Festbett besteht aus feinkörnigem Trägermaterial mit einem Korndurchmesser, der in der Regel kleiner als 8 mm ist. Dieses Trägermaterial ist im Behälter zu einem Raumfilter bzw. Festbett angeordnet. Die zum Reinigungsprozeß erforderlichen Mikroorga­ nismen wachsen als Biofilm auf dem Trägermaterial auf. Aerobe biologische Prozesse können durch eine Belüftung unterstützt werden. Obwohl das Festbett als Raumfilter während der Behand­ lungsphasen stationär untergebracht ist, wird ein Überstau des Festbettes im Behälter angewandt. Die Spülung des Festbettes ist erforderlich, um im Biofilter akkumulierte Inhaltsstoffe des Rohabwassers und überschüssig gewachsene Biomasse periodisch zu entfernen.
Andererseits sind auch diskontinuierliche Verfahren zur biolo­ gischen Behandlung von Rohabwasser mit einem Biofilter bekannt. Es ergibt sich hier eine chargenweise Verfahrensführung, bei der die einzelnen Chargen in verschiedenen Phasen unterschiedlichen Behandlungs- und Transportschritten unterzogen werden. Bei solchen Verfahren wird der Reaktor oder Behälter zunächst mit einer Charge Rohabwasser gefüllt. Es kann sich eine Belüftungs­ phase anschließen. Am Ende des Verfahrens steht eine Entlee­ rungsphase, nach deren Abschluß der Reaktor oder Behälter wiederum zur Befüllung bereit ist. Der Zeitabschnitt von Beginn der Füllung des Reaktors bis zum Abschluß des Entleerens kann als Zyklus bezeichnet werden. Solche diskontinuierlichen Verfahren besitzen den Vorteil, daß die Dauer der Behandlungs­ phasen durch einfache Eingriffe in das Steuerungsprogramm von Zyklus zu Zyklus verändert werden kann. Es ist damit möglich, flexibel auf sich ändernde Bedingungen im Rohabwasser zu reagieren und insoweit auf Belastungsstöße hinsichtlich Menge und/oder Konzentration zu entsprechen, ohne im Ablauf die festgelegten Konzentrationen zu überschreiten.
Die Vorteile von Biofiltern liegen in einem geringeren Platz­ bedarf, verglichen mit Belebungsanlagen, so daß sich eine vergleichsweise höhere Raumumsatzleistung ergibt. Nachteilig an den bisherigen Verfahren ist, daß zur Spülung gereinigtes Abwasser eingesetzt werden muß, welches in entsprechenden Vorratstanks bereitgehalten wird. Da dieses gereinigte Abwasser bei der Spülung wieder verunreinigt wird, muß es erneut gerei­ nigt werden, wodurch die Leistung des Verfahrens reduziert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art derart weiterzubilden, daß sich eine Leistungssteigerung einstellt.
Erfindungsgemäß wird dies bei dem Verfahren der eingangs beschriebenen Art dadurch erreicht, daß die Abführung des behan­ delten Abwassers aus dem Biofilter in einer Austauschphase durch Verdrängung mit einer weiteren Charge unbehandelten Rohabwassers erfolgt.
Das neue Verfahren wendet zwar einzelne Phasen zur chargenweisen Behandlung des Rohabwassers an, wobei jedoch der Anschluß einer Charge an die nächste gleichsam zusammengefaßt wird und in einem gemeinsamen Zeitintervall abläuft, wodurch sich insgesamt eine Leistungssteigerung ergibt. Das Verfahren bewegt sich damit im Grenzbereich zwischen den bekannten kontinuierlichen und diskon­ tinuierlichen Verfahren. Durch die Steuerung des Verfahrensab­ laufes je nach den Erfordernissen kann es mehr kontinuierlich oder mehr diskontinuierlich ausgestaltet sein. Das Rohabwasser wird im Biofilter zu Abwasser gereinigt. Es wird periodisch ausgetauscht und chargenweise behandelt. Durch die gemeinsame Austauschphase durch Verdrängung einer vorangehenden behandelten Charge durch eine nachfolgende noch zu behandelnde Charge an Rohabwasser resultiert ein Gewinn an Behandlungszeit bzw. Anlagenkapazität bei gleicher Baugröße. Überraschenderweise tritt während dieses Verfahrensschrittes keine Vermischung des gereinigten Abwassers der vorangehenden Charge mit dem belaste­ ten Rohabwasser der nachfolgenden Charge ein.
Eine Erfindung kann auch unabhängig von der Austauschphase durch Verdrängung bei einem gattungsähnlichen Verfahren darin gesehen werden, daß bei Anfall hoher Mengen an Rohabwasser das Rohab­ wasser kontinuierlich behandelt wird, indem das Rohabwasser unter gleichzeitiger Abfuhr von Abwasser und unter Stoffaus­ tausch durch den Biofilter geführt wird, und daß im Betrieb mit hydraulischer Teillast und hoher Konzentration des zulaufenden Rohabwassers das Rohabwasser diskontinuierlich behandelt wird, indem das Rohabwasser chargenweise in den Biofilter eingebracht wird und der Stoffaustausch in einer Umwälzphase ohne oder mit reduzierter gleichzeitiger Zufuhr von Rohabwasser und Abfuhr von Abwasser erfolgt.
Der Volumenaustausch kann auch verringert oder ganz eingestellt werden. Es ist auch möglich, mit sehr verringertem Ablaufquasi­ diskontinuierlich zu arbeiten oder diesen geringen Ablauf zwischenzuspeichern und rückzuführen. Die Umwälzphase kann unter Nutzung einer Pumpe, durch den Energieeintrag infolge einer gezielten gerichteten Belüftung oder in sonstiger Weise erfolgen.
Das neue Verfahren erlaubt es, bei chargenweiser Beschickung graduell zwischen einer im Mittel mehr kontinuierlichen oder einer im Mittel mehr diskontinuierlichen Betriebsweise zu wechseln und somit je nach den Randbedingungen die Vorteile beider Betriebsweisen zu nutzen und miteinander zu kombinieren. So kann z. B. bei hoher Konzentration von Inhaltsstoffen im Rohabwasser ein entsprechender Gewinn an Reaktionsgeschwindig­ keit in der diskontinuierlichen Umwälzphase genutzt werden, da die Reaktionsgeschwindigkeit der an der Reinigung des Rohab­ wassers beteiligten Reaktionen mit steigender Konzentration zunimmt. Diese Möglichkeit der Leistungssteigerung wird bei dem neuen Verfahren weit besser genutzt als bei kontinuierlich arbeitenden Verfahren der Biofiltration. Bei dem neuen Verfahren ergibt sich ferner vorteilhaft eine periodische Belastung des Biofilters über seine gesamte Höhe. Unterbelastete Zonen werden vermieden, und es baut sich über die Höhe ein leistungsfähiger Biofilm auf, der auch in etwa gleich an den Reaktionen beteiligt ist. Zudem können die bei der periodischen Belastung auftreten­ den zeitlichen Konzentrationsgradienten im Biofilter genutzt werden, um eine Sorptionswirkung der Inhaltsstoffe des Rohab­ wassers am Filterkorn hervorzurufen. Somit kann bei stoßartigen Konzentrationserhöhungen im Rohabwasser eine maximale Entnahme der Inhaltsstoffe erreicht werden.
Insbesondere ist es sinnvoll, wenn die Verdrängung derart erfolgt, daß sich ein Teilaustausch des behandelten Abwassers durch das Rohabwasser ergibt und so eine Überschreitung einer festgelegten Konzentration im verdrängten Abwasser vermieden wird. Das verdrängte behandelte Abwasser kann bei Einhaltung der festgelegten Konzentration von Inhaltsstoffen abgeführt werden. Die neue Charge wird dann der Biofiltration unterworfen, d. h. es wird eine Umwälzphase durchgeführt mit weitgehend unver­ dünntem Rohabwasser. Während dieser Umwälzphase findet der Stoffaustausch zwischen dem Festbett und den Inhaltsstoffen im Abwasser statt. Damit werden die Bedingungen für die Mikro­ organismen auf dem Trägermaterial erheblich begünstigt.
Das neue Verfahren erlaubt es, auf Belastungsstöße hinsichtlich Menge und Konzentration zu reagieren. Bei Anfall von hohen Konzentrationen an Inhaltsstoffen im Rohabwasser wird die Umwälzphase des Abwassers durch das Festbett und damit die Zeit zwischen zwei Austauschphasen verlängert. Bei hoher hydrau­ lischer Belastung mit verdünntem Rohabwasser wird die Umwälz­ phase des Abwassers durch das Festbett und damit die Zeit zwischen zwei Austauschphasen verkürzt.
Die Abführung des behandelten Abwassers aus dem Biofilter in der Austauschphase erfolgt oben am Behälter. Damit bleibt die Durch­ strömrichtung des Biofilters während der Befüllung, Entleerung und Behandlung erhalten. Es können sich örtlich optimale Bedin­ gungen ausbilden.
Durch sich im Biofilter ablagernde Inhalts- und Prozeßstoffe sowie durch auf dem Trägermaterial aufwachsende Biomasse ist es erforderlich, den Biofilter zu spülen. Der Biofilter kann in Abhängigkeit von einem festgelegten Spülintervall oder vom Erreichen eines festgelegten Druckverlustes im Festbett mit Rohabwasser gespült werden. Die Spülung mit Rohabwasser - im Gegensatz zu der Benutzung von Klarwasser - ist bei dem neuen Verfahren vorteilhaft möglich. Mit dem Rohabwasser werden abgelagerte Inhaltsstoffe aus dem Biofilter ausgetragen. Es versteht sich, daß dieses Rohabwasser bei einer der nächsten Chargen als ein zu behandelndes Abwasser dem Biofilter zugeführt und dort entsprechend behandelt wird. So ist es auch möglich, daß der letzte im Biofilter nach Beendigung der Spülung verblei­ bende Teil des zum Spülen verwendeten Rohabwassers in einer Umwälzphase behandelt wird. Diese Umwälzphase kann sich unmittelbar an einen Spülvorgang anschließen.
Es ist vorteilhaft möglich, die Zusammensetzung des während der Umwälzphase aus dem Biofilter austretenden Abgases zu messen und für die Steuerung des Verfahrens zu verwenden. Andererseits wird auch die Konzentration im Abwasser überwacht und gemessen. Im Gegensatz zu den Konzentrationen im Rohabwasser oder Abwasser ist z. B. die Sauerstoffkonzentration in der Abluft unproble­ matisch mit wartungsfrei arbeitenden Geräten zu messen, da die verwendeten Sonden nicht mit dem Abwasser in Berührung kommen. Da während der diskontinuierlichen Umwälzphase eine abnehmende Sauerstoffzehrung zu beobachten ist, die nach Abklingen der aeroben Reinigungsvorgänge ganz zum Erliegen kommt, ist ein entsprechender Reinigungserfolg in der Umwälzphase zuverlässig festzustellen. Damit ist es möglich, die Umwälzphase zeitlich zu steuern und so den Grad der Auslastung der Anlage zu überwachen. Im Teillastbetrieb kann eine Wartephase eingefügt werden, innerhalb der z. B. auch auf eine Belüftung verzichtet wird.
Während der Umwälzphase und/oder während der Austauschphase kann der Biofilter belüftet werden. Damit können aerobe Bedingungen eingestellt werden. Weiterhin ist es auch möglich, anoxische Bedingungen herbeizuführen oder Behandlungsschritte unter wechselnden Bedingungen durchzuführen. Um eine hohe Intensität des Stoffaustausches zu erzielen, wird das in der Behandlung befindliche Rohabwasser ohne Verdünnung mit Abwasser durch den Biofilter umgewälzt.
Als Trägermaterial für die Mikroorganismen kann ein poröses Material mit sorptiven Eigenschaften, insbesondere Aktivkohle, eingesetzt werden. Auch die Löslichkeit von Substraten in organischen Matrices kann genutzt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird an einem Fließbild erläu­ tert. Das Rohabwasser wird gemäß Pfeil 1 einer mechanischen Vorreinigungsstufe 2 zugeführt. Es gelangt zunächst in einen Abscheider 3, der als Siebanlage ausgebildet sein kann. Über eine Leitung 4, in der ein Ventil 5 vorgesehen ist, gelangt das gesiebte Rohabwasser in einen Abscheider 6, in welchem eine Trennung in Schwimmstoffe, Sinkstoffe und von diesen Stoffen befreites Rohabwasser erfolgt. Der Abscheider 6 kann auch zur Speicherung des Rohabwassers für die Spülung verwendet werden. Die abgeschiedenen Schwimmstoffe werden über eine Leitung 7 in eine Schlammleitung 8 überführt. Die abgeschiedenen Sinkstoffe gelangen über eine Leitung 9 in eine Schneckenpresse 10, der über eine Leitung 11 auch die im Abscheider 3 abgesiebten Stoffe zugeführt werden. Eine Leitung 12 ermöglicht die Rückführung von in der Schneckenpresse 10 abgeschiedenem Rohabwasser.
Das Rohabwasser aus dem Abscheider 6 gelangt über eine Leitung 13, in der ein Ventil 5 angeordnet ist, und über eine Pumpe 14 und die Leitung 15 in einen Biofilter 16, der in einem Behälter 17 ein Festbett 18 aufweist. Das Festbett 18 wird von unten nach oben durchströmt. Der Behälter ist mit Überstand entsprechend dem Wasserspiegel 19 im Behälter 17 aufgestaut. Oben am Behälter 17 befindet sich eine Ablaufleitung 20 mit Ventil 5. Von der Ablaufleitung 20 zweigt eine Rückführleitung 21 ab, die zum Beginn der Leitung 15 führt. In der Rückführleitung 21 ist ein Ventil 5 und eine Umwälzpumpe 22 vorgesehen. Der Biofilter kann eine Belüftung aufweisen, die ein Gebläse 23 besitzt, mit dessen Hilfe Umgebungsluft gemäß Pfeil 24 angesaugt und über eine Luftleitung 25, die unterhalb des Festbetts 18 in Düsen 26 endet, zum Ausströmen gebracht wird. Ein Lochboden 27 dient einerseits der Strömungsführung und andererseits dem geordneten räumlichen Aufbau des Festbetts 18.
In Parallelschaltung zu dem Abscheider 6 ist ein weiterer Abscheider 28 vorgesehen, der über eine Leitung 29 mit Ventil 5 an die Leitung 4 angeschlossen ist. Ähnlich wie der Abscheider 6 erlaubt auch der Abscheider 28 die Trennung der Schwimmstoffe und der Sinkstoffe von dem Rohabwasser mit den verbleibenden Inhaltsstoffen. Das Rohabwasser wird über eine Leitung 30 mit Ventil 5 im Nutzungsfall über die Leitung 13 und die Pumpe 14 dem Festbett 16 zugeführt. Eine Leitung 31 gestattet die Rückführung der Sinkstoffe zu der Schneckenpresse 10. Über eine Leitung 32 erfolgt die Abfuhr der Schwimmstoffe in die Schlamm­ leitung 8.
Schließlich zweigt von der Ablaufleitung 20 noch eine Rücklei­ tung 33 ab, die einerseits in die Leitung 4 und andererseits in die Leitung 29 einmündet, wobei auch hier entsprechende Ventile 5 vorgesehen sind.
Das Verfahren kann wie folgt durchgeführt werden:
Über die Vorreinigungsstufe 2 gelangt Rohabwasser mit seinen Inhaltsstoffen über die Leitungen 13 und 15 vermittels der Pumpe 14 in den Behälter 17 des Biofilter 16. Diese Zufuhr wird beendet, sobald der Wasserspiegel 19 erreicht ist. Die Zufuhr des Rohabwassers kann wahlweise über den Abscheider 6 oder 28 erfolgen. Nach der Befüllung des Biofilter 16 schließt sich die Umwälzphase an, d. h. das Rohabwasser mit seinen Inhaltsstoffen wird vermittels der Umwälzpumpe 22 und der Rückführleitung 21 während der Umwälzphase fortlaufend durch das Festbett 18 geführt, wobei der Stoffaustausch und entsprechende Reaktionen mit und an den Mikroorganismen des Festbetts 18 stattfinden. Wenn aerobe Verhältnisse gewünscht werden, wird während dieser Behandlungs- und Umwälzphase das Gebläse 23 in Tätigkeit gesetzt.
Ist in der Umwälzphase die Konzentration im Abwasser so ernie­ drigt, daß festgelegte Grenzen unterschritten werden, kann die nächste Charge Rohabwasser behandelt werden. Hierzu wird über die Pumpe 14 diese nächste Charge von unten in den Behälter 17 eingebracht und das dort befindliche Abwasser der vorangehenden Charge gleichzeitig über die Ablaufleitung gemäß Pfeil 34 abgeführt. Es schließt sich dann wieder eine Umwälz- und Behand­ lungsphase an, und zwar mit Hilfe der Pumpe 22.
Bei Behandlung von konzentrierten Rohabwässern kann ein Teil­ volumen des Behälters 17 ausgetauscht werden, ohne daß Rohab­ wasser in den Ablauf gelangt. Je höher die Rezirkulationsrate ist, umso niedriger ist in diesem Fall die zulässige Austausch­ rate. Werden konzentrierte Rohabwässer behandelt, so dienen die Abscheider 6 und 28 als Vorratstank für Rohwasser. Dazu wird die Pumpe 22 betrieben. Während dieser Zeit füllen sich die Abschei­ der 6 und 28 wieder mit Rohwasser.
Werden niedrig konzentrierte, verdünnte Rohabwässer behandelt, so wird das Verfahren anders betrieben. In dem Maße, wie bei einer Zulaufverdünnung die Konzentration sinkt und die hydrau­ lische Belastung steigt, kann auf die diskontinuierliche Behandlungsphase und ggf. auch auf die Rezirkulation verzichtet werden. Die Anlage geht in einen quasi-kontinuierlichen Betrieb über. In diesem Betriebszustand arbeiten die Pumpen 14 und 22 sowie das Gebläse 23 kontinuierlich, und es wird durchgehend Abwasser über die Abwasserleitung 20 gemäß Pfeil 34 abgeführt.
Die Spülung des Festbetts 18 erfolgt ebenfalls mit Hilfe von Rohabwasser aus den Abscheidern 6 oder 28. Dazu wird zunächst einer der Abscheider 6 oder 28 in den Biofilter 16 entleert. Es schließt sich der Spülvorgang unter Verwendung hoher Durchström­ geschwindigkeiten für das als Spülwasser benutzte Rohabwasser an. Sinnvollerweise kann der Spülvorgang durch Eintragen von Spülluft über das Gebläse 23 begünstigt werden. Das Spülabwasser gelangt über die Rückleitung 33 in den vorher entleerten Abscheider 6 oder 28.
Nach abgeschlossener Spülung erfolgt die Behandlung des im Biofilter 16 verbliebenen Wassers in der gleichen Weise wie die Behandlung von Rohabwasser.
Bezugszeichenliste
1
Pfeil
2
Vorreinigungsstufe
3
Abscheider
4
Leitung
5
Ventil
6
Abscheider
7
Leitung
8
Schlammleitung
9
Leitung
10
Schneckenpresse
11
Leitung
12
Leitung
13
Leitung
14
Pumpe
15
Leitung
16
Biofilter
17
Behälter
18
Festbett
19
Wasserspiegel
20
Ablaufleitung
21
Rückführleitung
22
Umwälzpumpe
23
Gebläse
24
Pfeil
25
Luftleitung
26
Düse
27
Lochboden
28
Abscheider
29
Leitung
30
Leitung
31
Leitung
32
Leitung
33
Rückleitung
34
Pfeil

Claims (11)

1. Verfahren zur phasenweisen biologischen Behandlung von Rohabwasser in einem Biofilter, der ein in einem Behälter angeordnetes Festbett aus einem mit Mikroorganismen bewachsenen Trägermaterial aufweist, indem das Rohabwasser in den Behälter eingebracht und das Abwasser in einer Umwälzphase durch das Festbett geführt wird, wobei ein Stoffaustausch zwischen dem Festbett und den Inhaltsstoffen im Abwasser erfolgt, und das behandelte Abwasser aus dem Biofilter abgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Abführung des behandelten Abwassers aus dem Biofilter in einer Austauschphase durch Verdrängung mit einer weiteren Charge unbehandelten Rohabwassers erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdrängung derart erfolgt, daß sich ein Teilaustausch des behandelten Abwassers durch das Rohabwasser ergibt und so eine Überschreitung einer festgelegten Konzentration im verdrängten Abwasser vermieden wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anfall von hohen Konzentrationen an Inhaltsstoffen im Rohabwasser die Umwälzphase des Abwassers durch das Festbett und damit die Zeit zwischen zwei Austauschphasen verlängert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß bei hoher hydraulischer Belastung mit verdünntem Rohabwasser die Umwälzphase des Abwassers durch das Festbett und damit die Zeit zwischen zwei Austauschphasen verkürzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abführung des behandelten Abwassers aus dem Biofilter in der Austauschphase oben am Behälter erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Biofilter in Abhängigkeit von einem festgelegten Spülintervall oder vom Erreichen eines festgelegten Druckverlustes im Festbett mit Rohabwasser gespült wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der letzte im Biofilter nach Beendigung der Spülung verbleibende Teil des zum Spülen verwendeten Rohabwassers in einer Umwälz­ phase behandelt wird.
8. Verfahren nach einem der varangehenden Ansprüche, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Zusammensetzung des während der Umwälz­ phase aus dem Biofilter austretenden Abgases gemessen und für die Steuerung des Verfahrens verwendet wird.
9. Verfahren nach einem der varangehenden Ansprüche, dadurch ge­ kennzeichnet, daß während der Umwälzphase und/oder während der Austauschphase der Biofilter belüftet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägermaterial für die Mikroorganismen ein poröses Material mit sorptiven Eigenschaften, insbesondere Aktivkohle, eingesetzt wird.
11. Verfahren zur phasenweisen biologischen Behandlung von Rohabwasser in einem Biofilter, der ein in einem Behälter angeordnetes Festbett aus einem mit Mikroorganismen bewachsenen Trägermaterial aufweist, indem das Rohabwasser in den Behälter eingebracht und das Abwasser durch das Festbett geführt wird, wobei ein Stoffaustausch zwischen dem Festbett und den Inhalts­ stoffen im Abwasser erfolgt, und das behandelte Abwasser aus dem Biofilter abgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anfall hoher Mengen an Rohabwasser das Rohabwasser kontinuierlich behandelt wird, indem das Rohabwasser unter gleichzeitiger Abfuhr von Abwasser und unter Stoffaustausch durch den Biofilter geführt wird, und daß im Betrieb mit hydraulischer Teillast und hoher Konzentration des zulaufenden Rohabwassers das Rohabwasser diskontinuierlich behandelt wird, indem das Rohabwasser chargen­ weise in den Biofilter eingebracht wird und der Stoffaustausch in einer Umwälzphase ohne oder mit reduzierter gleichzeitiger Zufuhr von Rohabwasser und Abfuhr von Abwasser erfolgt.
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